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Die Erfindung betrifft eine dreidimensionale Ahnentafel sowie einen Bausatz zur Herstellung einer derartigen Ahnentafel. Die Erfindung ist anwendbar zur plastischen Darstellung von Familienzusammenhängen durch dreidimensionale Abbildung einer Ahnentafel. Die Erfindung dient weiterhin der Realisierung eines personalisierten Dekorationselementes sowie als unterhaltsames Spiel zum Aufbauen und Nachvollziehen von Familienzusammenhängen.
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Die Zusammenstellung von Informationen über ihre Familienmitglieder und Vorfahren ist für viele Menschen von Interesse. Üblicherweise erfolgt die Darstellung in Form von Niederschriften oder Zeichnungen von Stammbäumen und Ahnentafeln. Auch und vor allem werden dafür in der heutigen Zeit Computerprogramme genutzt. Eher selten geschieht die Darstellung von Stammbäumen in Form von dreidimensionalen Strukturen.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Ausführungsvarianten von dreidimensionalen Ahnentafeln bekannt. Diese zeigen jeweils Konstruktionen, welche zum Aufstellen im Raum gedacht sind und durch ihre Struktur bei größeren Familien schnell viel Platz einnehmen und unübersichtlich werden.
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So beschreibt die
DE 16 562 18 U einen dreidimensionalen Ahnenbaum, bei welchem geometrische Körper durch Stäbe miteinander verbunden sind.
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Aus der
WO 2006/091991 A1 ist ein Bausatz für einen dreidimensionalen Stammbaum bekannt, welcher durch die Verwendung von drei Baukörpergrundformen gekennzeichnet ist. Diese Baukörpergrundformen sind Repräsentantenbauteile für Familienmitglieder, stabförmige Beziehungsachsen und stabförmige Nachkommensachsen sowie Verbindungselemente für die drei Baukörpergrundformen, wobei die Repräsentantenbauteile auf eine zumindest im Wesentlichen senkrecht angeordnete Nachkommensachse unter Zwischenfügung eines Verbindungselementes drehbar aufsetzbar sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln eine übersichtliche, dreidimensionale Abbildung von komplexen Ahnentafeln zu schaffen, wobei die Ahnentafeln einen einfachen Aufbau aufweisen, erweiterungsfähig sind und eine Vielzahl von Informationen vermitteln.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale in den Ansprüchen 1 und 9. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass eine übersichtliche, dreidimensionale Abbildung von komplexen Ahnenverläufen dargestellt wird, indem in mehreren übereinander angeordneten Generationsebenen Informationsträger angeordnet sind, wobei die Informationsträger als geometrische Körper ausgebildet sind.
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Dadurch, dass die Informationsträger Würfel oder Quader oder Pyramiden oder Kugeln sind, ist eine Vielzahl von Informationen auf den Außenflächen der Körper anbringbar. Zusätzlich können bei hohl ausgebildeten Körpern weitere Informationen und/oder Gegenstände, beispielsweise Erinnerungsstücke oder Fotos, im Innenraum der Körper angeordnet werden.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist eine sehr stabile Konstruktion bei Wandanbringung oder Aufstellen im Raum, indem die übereinander angeordneten Generationsebenen durch ein Regalsystem realisiert sind, bei welchem die Generationsebenen durch waagerecht angeordnete Regalbretter gebildet sind.
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Ein sicheres Platzieren der Informationsträger wird dadurch erleichtert, dass die Regalbretter vorgefertigte Aussparungen zum Zusammenwirken mit den Informationsträgern aufweisen. Durch die vorgegebene Konstruktion des regalähnlichen Systems mit vorgefertigten Aussparungen auf jeder Generationenebene können die beispielsweise als Würfel ausgebildeten Informationsträger leicht platziert werden, wodurch die Übersichtlichkeit der komplexen Struktur gegeben bleibt.
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Ebenso ist es möglich, die Position der Informationsträger durch Markierungen auf den Regalbrettern zu definieren oder auf den Regalbrettern Erhebungen anzubringen, die mit Vertiefungen an der Standfläche der Informationsträger korrespondieren.
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Ein zusätzlicher Vorteil der Erfindung besteht in der Verstärkung des dekorativen Elements durch Beleuchtung der einzelnen Ebenen des Regalsystems.
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Zur noch besseren Darstellung der Verbindungslinien können zusätzlich leicht zu installierende Verbindungselemente angeordnet werden.
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Die individuelle Größe der Gesamtkonstruktion basiert auf der Generationenanzahl der Familien.
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Sofern noch neue Familienmitglieder gefunden werden, besteht die Möglichkeit der Erweiterung und/oder des Austausches der Generationen. Dies beinhaltet die Erweiterung des regalähnlichen Systems sowie die Anordnung weiterer Informationsträger.
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Die beispielsweise als Würfel ausgebildeten Informationsträger werden beschriftet und enthalten auf der Frontansicht alle wesentlichen Informationen. Zusätzlich werden auch die weiteren Seiten der Würfel beschriftet, um bspw. die Geschwister des Ahnen abzubilden.
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Die Würfel/Quader sind optional auf einer Seite zu öffnen/offen, um möglicherweise kleine Erinnerungsstücke in die Würfel zu packen.
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Die Informationsträger sind bei Veränderung der Angaben (bspw. Tod, Veränderung der Familienverhältnisse durch Heirat etc.) austauschbar.
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Bei vollständig bekannten Generationen ist die Anzahl der Würfel vorgegeben. Sofern einzelne Ahnen nicht bekannt sind, bleiben in dem System Lücken oder nicht beschriftete Würfel.
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In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung werden magnetische Effekte ausgenutzt, indem an einer magnetisch ausgebildeten Rückwand magnetische Informationsträger angeordnet sind derart, dass Generationsebenen gebildet werden, wobei auch hier die Informationsträger als geometrische Körper ausgebildet sind.
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Zur individuellen Herstellung der erfindungsgemäßen dreidimensionalen Ahnentafeln dient ein Bausatz, welcher waagerecht anordenbare Regalbretter und Informationsträger umfasst, wobei die Regalbretter von einem Rahmen umfasst sein können.
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Der Bausatz ist somit ein regalähnliches Konstrukt zur Wandbefestigung oder zum Aufstellen im Raum oder zur Befestigung an höhenverstellbaren Seilen, welche von einer Wand oder Decke hängen und das regalähnliche Konstrukt halten. Geometrische Formen wie beispielsweise Würfel oder Quader dienen als Informationsträger, weitere einzelne Teile dienen zur Darstellung der Verbindungslinien zwischen den Ahnen. Die Ansicht ist dabei durch die Struktur der Ahnentafel vorgegeben. Die Anzahl der Ahnen und somit der Informationsträger verdoppelt sich in jeder Generation, dabei steigt die Anzahl nach oben hin an.
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Die Materialien des regalähnlichen Konstrukts sowie der Informationsträger und der Verbindungsstücke können aus Werkstoffen folgender Werkstoffgruppen bestehen:
- - Anorganisch metallische Werkstoffe (wie z.B. Metalle, Legierungen)
- - Anorganisch nichtmetallische Werkstoffe (wie z.B. Keramik, Glas, Hartstoffe)
- - Organisch nichtmetallische Werkstoffe (wie z.B. Holz, Kunststoff)
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Die Erfindung soll nachstehend an Hand von zumindest teilweise in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiele näher erläutert werden
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Es zeigen:
- 1 eine Prinzipdarstellung der Informationsträger angeordnet im System der Ahnentafel,
- 2 eine Prinzipdarstellung gemäß 1, geteilt in der Mitte für Darstellung über Eck,
- 3 ein rahmenloses Regalsystem mit als Würfel ausgebildeten Informationsträgern,
- 4 ein gerahmtes Regalsystem mit als Würfel ausgebildeten Informationsträgern und mit Hinweiselementen,
- 5 ein gerahmtes Regalsystem mit als Würfel ausgebildeten Informationsträgern als Über - Eck - Variante,
- 6 ein Informationsträger als rundum geschlossener Würfel,
- 7 ein Informationsträger als Würfel mit abnehmbarem Deckel auf der Oberseite des Würfels,
- 8 die Platzierung der als Würfel ausgebildeten Informationsträger auf dem Regalbrett,
- 9 die Platzierung der als Würfel ausgebildeten Informationsträger an einer magnetischen Rückwand, wobei die Informationsträger auch magnetisch sind,
- 10 die Platzierung der als Würfel ausgebildeten Informationsträger in eine Rückwand gesteckt in vorgefertigte Aussparungen,
- 11 die Rückwand gemäß 10 mit Aussparungen.
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Die 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau der erfindungsgemäßen Ahnentafel über mehrere Generationen mit übereinander angeordneten Generationsebenen 1a, 1b, 1c.... 1n und Informationsträgern 2. Dabei wird in der unteren Reihe mit der ersten Generation begonnen. Dies ist der Ausgangspunkt für die Ahnentafel. Ausgehend von der ersten Generation verdoppelt sich die Anzahl der Ahnen und damit der Informationsträger 2 in jeder Generation. In der 1 sind acht Generationen dargestellt, wobei die achte Generation dann aus einhundertachtundzwanzig Ahnen besteht.
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Die in 2 dargestellte Systematik ist analog zu 1. Für eine Installation über Eck wird die Ahnentafel in der Mitte geteilt.
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3 zeigt die Ansicht des Regalsystems 3, in welchem die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Würfel ausgebildeten Informationsträger 2 entsprechend der Erklärung zu 1 angeordnet sind. Für jede Generation stehen die Würfel auf einem rechteckigen, quaderförmigen Regalbrett 3a, 3b, 3c...3n. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Regal 3 an den Außenseiten geöffnet, also ohne Rahmen 6. Diese Ausführungsvariante ist zur Anbringung an einer Wand konzipiert.
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In 4 nun ist ein Regalsystem 3 dargestellt, welches gegenüber dem Regalsystem 3 aus 3 einen Rahmen 6 aufweist. Damit bildet das Regalsystem 3 eine oben und unten sowie an den Seiten geschlossene Einheit. An der vorderen Stirnseite der rechteckigen, quaderförmigen Regalbretter 3a, 3b, 3c...3n sind Hinweiselemente 5 angebracht, welche visuell jeweils die Verbindung von drei Familienmitgliedern zeigen und durch einen Pfeil 5a auf den Ahnen dieser Familienmitglieder zeigen. Die Hinweiselemente 5 dienen der Verdeutlichung der Verbindung der Ahnen von einer Generation zur nächsten.
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Diese Ausführungsvariante ist entweder zur Anbringung an einer Wand oder als im Raum frei stehendes Regal konzipiert. Ebenso ist eine an Seilen hängende Anbringung möglich.
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5 zeigt eine Konstruktion des Regalsystems 3 für eine Installation an zwei Wänden über eine Ecke 7 hinweg. Die Funktionsweise der einzelnen Bauteile unterscheidet sich nicht von denen in 4.
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Diese Ausführungsvariante ermöglicht eine platzsparende Installation der Ahnentafel, wobei jedoch die Übersichtlichkeit nicht darunter leidet, da die Größe der Informationsträger 2 unverändert bleibt.
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Die 6 und 7 zeigen einzelne, in diesem Ausführungsbeispiel als Würfel ausgebildete Informationsträger 2.
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Dargestellt sind hier zwei Varianten der Würfel.
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6 zeigt eine Variante eines rundum geschlossenen Würfels mit Beschriftung auf den Seitenflächen.
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7 zeigt die Variante mit abnehmbarem Deckel auf der Oberseite des Würfels. Dies bietet Platz im Inneren des Würfels, um bspw. persönliche Erinnerungen der Ahnen zu verstauen.
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Hinsichtlich der sichtbaren Seiten des Würfels befinden sich bei beiden Varianten auf einer Seite des Würfels die Informationen zum Ahnen direkt (Name, Geburts- und evtl. Sterbedatum und weitere Informationen zum Familienstand). Auf den anderen Seiten der Würfel sind zusätzliche Informationen vorgesehen (bspw. Informationen über die Geschwister). Optional sind die einzelnen Würfel direkt oder indirekt über eine Lichtinstallation an den Regalbrettern 3a, 3b, 3c...3n. beleuchtet.
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In 8 ist die Möglichkeit der Positionierung der Würfel dargestellt. Einerseits ist es möglich, die Würfel in Aussparungen 4 zu platzieren. Andererseits ist es jedoch auch möglich, die Würfel auf speziell angebrachte Markierungen der Regalbretter 3a, 3b, 3c...3n zu stellen. Beide Varianten garantieren am Ende eine saubere Platzierung und Ansicht der Ahnentafel.
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Durch die dreidimensionale Gestaltung der Ahnentafel gemäß der 3 und 4 wird das Anbringen als Wandinstallation ermöglicht. Durch die Ausbildung der Informationsträger 2 in Form eines Würfels gemäß der 6 und 7 können mehr Informationen als üblich abgebildet und übersichtlich dargestellt werden. Bei herkömmlichen Wandpostern sind lediglich die direkten Ahnen nachvollziehbar, Geschwister oder weitere Informationen zum Ahnen werden nicht abgebildet. Durch die mögliche Erweiterbarkeit des Regalsystems 3 können die bestehenden Würfel und zusätzliche neue Würfel für neu identifizierte Ahnen in einem größeren Regalsystem 3 kombiniert werden. Ein herkömmliches Wandposter muss dagegen komplett neu angefertigt werden. Gegenüber der Ansicht in einer Computersoftware ist die gute Übersichtlichkeit und vollständige Sichtbarkeit aller Ahnen auf einen Blick eine wichtige Weiterentwicklung.
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Zusätzlich ermöglicht die Über-Eck Variante gemäß 5 den Vorteil, dass somit deutlich Platz gespart werden kann, jedoch die Übersichtlichkeit nicht darunter leidet, da die Größe der Informationsträger 2 unverändert bleibt.
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Durch die Variante gemäß 9 ist es auch möglich, die Informationsträger 10 an einer magnetischen Rückwand 9 zu befestigen. Dabei ist in dem Informationsträger 10 ein Magnet installiert und kann somit auf die Rückwand 9 gesetzt werden.
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Durch die Variante gemäß 10 können die Informationsträger 11 in eine Rückwand 9 mit vorgegebenen Aussparungen 8 gesteckt und auch jederzeit entnommen werden. Die Aussparungen 8 in der Rückwand 9 sind in 11 dargestellt.
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Als weitere Variante können die Informationsträger 2 in der 3 oder 4 so beschriftet werden, dass sie auf der Vorderseite die Familie der Mutter der Ausgangsperson darstellen und auf der Rückseite die Familie des Vaters. Dies ermöglicht bei einer Installation zum Aufstellen im Raum oder auf einem Schrank das regalähnliche System um 180 Grad zu drehen, um dadurch auf der einen Seite die Vorfahren mütterlicherseits und auf der anderen Seite die Vorfahren väterlicherseits darzustellen. Somit werden auf weniger Fläche mehr Informationen dargestellt.
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Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die hier dargestellten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist es möglich, durch Variation der genannten Mittel und Merkmale weitere Ausführungsvarianten zu realisieren, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1a, 1b, 1c... 1n
- Generationsebenen
- 2
- Informationsträger
- 3a, 3b, 3c...3n
- Regalbretter
- 4
- Aussparungen
- 5
- Hinweiselemente
- 6
- Rahmen
- 7
- Ecke
- 8
- Aussparungen in Rückwand
- 9
- Rückwand
- 10
- Informationsträger magnetisch
- 11
- Informationsträger
- 12
- Linien oder Stäbe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1656218 U [0004]
- WO 2006/091991 A1 [0005]