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Die Erfindung betrifft ein seilzugbetätigbares Möbelscharnier zur schwenkverstellbaren Verbindung von Möbelbauteilen miteinander.
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Zur Verstellung beispielsweise von Lattenrosten sind sogenannte Doppelantriebe bekannt, die ein als separates, mit dem Lattenrost verbindbares Bauteil ausgebildetes Gehäuse aufweisen, in dem zwei Verstelleinheiten aufgenommen sind, von denen die eine beispielsweise zur Verstellung eines Rückenstützteiles und die andere zur Verstellung eines Beinstützteiles des Lattenrostes dient. Die Verstelleinheiten sind bei den bekannten Doppelantrieben als Spindelantrieb ausgebildet, wobei die antriebstechnische Ankopplung an ein zu verstellendes Stützteil über einen Anlenkhebel erfolgt, der drehfest mit einer Schwenkwelle verbunden ist, die dem zu verstellenden Stützteil zugeordnet ist. Zum Verstellen des Stützteiles drückt die Spindelmutter des Spindeltriebes gegen den Anlenkhebel, so dass die Schwenkwelle und damit das Stützteil verschwenkt. Derartige Doppelantriebe sind beispielsweise durch
EP 0 372 032 A1 und
DE 38 42 078 A1 bekannt.
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Durch
DE 100 17 979 C2 ist ein als Doppelantrieb ausgebildeter Möbelantrieb bekannt, bei dem jede Verstelleinheit eine elektromotorisch angetriebene Aufwickelvorrichtung für ein seil-, band- oder kettenförmiges Zugmittel aufweist, das nach Art eines Flaschenzuges mit einem Schwenkhebel verbunden ist, der drehfest mit einer Schwenkwelle verbunden ist, die ihrerseits mit einem zu verstellenden Stützteil in Wirkungsverbindung steht.
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Durch
DE 39 00 384 A1 ist ein verstellbarer Lattenrost bekannt, bei dem die Verstellung eines Kopf- oder Beinstützteiles des Lattenrostes mittels eines Pneumatikzylinders erfolgt.
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Durch
DE 296 02 947 U1 ist ein Gasfederverstellbeschlag für Lattenroste bekannt, wobei zum Betätigen der Gasfeder ein Seilzug vorgesehen ist.
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Durch
DE 31 03 922 A1 ist ein Lattenrost bekannt, bei dem die Verstellung beispielsweise eines Oberkörperstützteiles über einen Scheibenwischermotor und eine Hubschere erfolgt.
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Durch
EP 1 294 255 B1 ist ein Doppelantrieb bekannt, bei dem die Kraftübertragung von einem linear beweglichen Antriebselement auf einen Schwenkhebel, der mit einer mit einem zu verstellenden Stützteil in Wirkungsverbindung stehende Schwenkwelle in Wirkungsverbindung steht, über einen Flaschenzug erfolgt. Ähnliche Möbelantriebe sind auch durch
FR 2 727 296 A ,
DE 34 09 223 C2 ,
DE 198 43 259 C1 ,
GB 2 334 435 A und
US 5 528 948 A bekannt.
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Darüber hinaus sind Lattenroste bekannt, bei denen die Verstelleinrichtung zur Verstellung eines Stützteiles teilweise oder vollständig in einen Grundkörper des Lattenrostes integriert ist. In diesem Sinne zeigt und beschreibt
DE 199 62 541 C2eine motorisch verstellbare Stützeinrichtung, die ein zueinander parallele Längsholme aufweisendes erstes Stützteil aufweist, das bei der aus der Druckschrift bekannten Stützeinrichtung durch ein ortsfestes mittleres Stützteil gebildet ist. Die bekannte Stützeinrichtung weist ferner weitere Stützteile auf, die durch Antriebsmittel relativ zu dem ersten Stützteil verstellbar sind. Bei der aus der Druckschrift bekannten Stützeinrichtung ist ein erster Längsholm des ersten Stützteiles zur Aufnahme der Antriebsmittel als Hohlprofil ausgebildet, wobei der gesamte Antrieb einschließlich eines Antriebsmotors in dem hohlen Längsholm aufgenommen ist. Aufgrund dessen steht der Antriebsmotor in Vertikalrichtung des ersten Längsholmes nicht über denselben hervor, so dass die aus der Druckschrift bekannte Stützeinrichtung eine äußerst geringe Bauhöhe aufweist. Eine ähnliche Stützeinrichtung ist auch durch
DE 100 46 751 A1 Durch
WO 96/29970 ist eine motorisch verstellbare Stützeinrichtung für eine Matratze eines Bettes bekannt, die mehrere in Längsrichtung der Stützeinrichtung aufeinanderfolgende Stützteile aufweist, die durch Antriebsmittel relativ zu einem ersten Stützteil verschwenkbar sind. Die Stützteile sind an einem äußeren Rahmen gelagert, dessen Profilhöhe wesentlich größer ist als die Profilhöhe der Stützteile. Bei der aus der Druckschrift bekannten Stützeinrichtung sind Teile des äußeren Rahmens als Hohlprofil ausgebildet, wobei in dem Hohlprofil Teile des Antriebsmittels zur Verstellung der Stützteile relativ zueinander aufgenommen sind. Der Antriebsmotor ist an einer Innenseite eines Teiles des äußeren Rahmens angeordnet.
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Durch
EP 0 788 325 B1 ist eine motorisch verstellbare Stützeinrichtung für eine Matratze eines Bettes bekannt, die ein einen Längsholm aufweisendes erstes Stützteil und wenigstens ein zweites Stützteil aufweist, das durch Antriebsmittel relativ zu dem ersten Stützteil verschwenkbar ist. Bei der bekannten Stützeinrichtung ist der Antriebsmotor außerhalb der Grundfläche der Stützeinrichtung angeordnet und an einer rahmenartigen Verlängerung des ersten Stützteiles befestigt.
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Durch
EP 1 633 219 B1 ist ein Lattenrost bekannt, bei der in einem hohlen Längsholm Teile der Verstelleinrichtung aufgenommen sind, während der Antriebsmotor außerhalb des Längsholmes angeordnet ist und durch eine Ausnehmung hindurch mit den in dem Längsholm aufgenommenen Teilen der Verstelleinrichtung in Antriebsverbindung steht.
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Durch
WO 2008/113401 ist ein zum Verstellen einer Schublade relativ zu einem Korpus eines Schrankes vorgesehener Möbelantrieb bekannt, bei dem die Verstellung der Schublade über eine biegsame Zahnstange erfolgt, die in Eingriff mit einem Zahnrad steht. Durch
EP 2 792 277 B2 ist ein elektromotorischer Möbelantrieb mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bekannt. Der aus der Druckschrift bekannte Möbelantrieb weist mit Gehäuse auf, in dem ein linear bewegliches Abtriebsorgan angeordnet ist, das mit einem Elektromotor in Antriebsverbindung steht und das im Betriebszustand des Möbelantriebs mit dem Zugseil des Bowdenzuges in Wirkungsverbindung steht zum Ausüben einer Zugkraft auf das Zugseil, wobei das Gehäuse einen ersten Befestigungspunkt zur Festlegung der Ummantelung des Bowdenzuges aufweist.
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Dem aus der Druckschrift bekannten Möbelantrieb liegt der Gedanke zugrunde, die Kraftübertragung von einer elektromotorischen Antriebseinheit, die beispielsweise zum Verstellen von Stützteilen eines Lattenrostes relativ zueinander dient, auf das zu verstellende Stützteil über einen Bowdenzug mit einem Zugseil und einer Ummantelung zu bewirken. Der aus der Druckschrift bekannte Möbelantrieb löst sich damit von den bisher beispielsweise bei Lattenrosten bekannten Konzepten der Kraftübertragung und stellt das aus anderen technischen Bereichen, beispielsweise von Bremsen und Gangschaltungen von Fahrrädern, Gas- und Kupplungszügen bei Motorrädern und aus der KFZ-Technik bekannte Prinzip eines Bowdenzuges für Möbelantriebe bereit. Aus dieser Konstruktion ergeben sich wesentliche technische Vorteile, indem die Freiheiten hinsichtlich der Anordnung des Möbelantrieb relativ zu den zu verstellenden Stützteilen wesentlich erhöht sind, sich ein entsprechender Möbelantrieb kompakt und mit einer geringen Bauhöhe realisieren lässt und darüber hinaus einfach im Aufbau und robust ist.
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Durch
EP 3 009 052 A1 ist eine elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung bekannt, die ein Basisteil und ein Stützteil aufweist, das um eine Stützteilschwenkachse verschwenkbar mit dem Basisteil verbunden ist. Eine elektromotorische Antriebseinrichtung steht zur Schwenkverstellung des Stützteils relativ zu dem Basisteil mit dem Basisteil und dem Stützteil in Wirkungsverbindung, wobei das Basisteil und das Stützteil derart ausgebildet sind und derart mit der Antriebseinrichtung in Wirkungsverbindung stehen, dass das Stützteil zwischen einer unverstellten Ausgangsposition, in der der Stützteil flach auf dem Basisteil aufliegt, und einer Endposition der Verstellbewegung verstellbar ist, in der das Stützteil winkelig zu dem Basisteil angeordnet ist.
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Durch
DE 10 2008 028 586 A1 ist eine elektromotorisch verstellbare Stützeinrichtung bekannt, bei der ein seil-, band- oder kettenförmiges Zugmittel verwendet wird, um die Verstellkraft einer elektromotorischen Antriebseinrichtung gleichmäßig in seitlich zueinander beabstandeten Längsholme eines Stützteiles einzuleiten, um bei der Verstellung des Stützteiles eine Verwindung desselben zu vermeiden.
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Durch
DE 100 17 978 C2 ist ein auf dem Prinzip eines Flaschenzugs beruhender Möbelantrieb bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verstellung von Möbelbauteilen relativ zueinander zu verbessern.
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Das Grundprinzip der bekannten Stützeinrichtungen besteht darin, relativ zueinander zu verstellende Stützteile über eine Scharnierachse miteinander zu verbinden und das Verschwenken der Stützteile relativ zueinander mittels eines als separate Baueinheit ausgeführten Möbelantriebs und einer geeigneten Verstellmechanik zu bewirken.
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Die Erfindung löst sich vollständig von diesem Grundprinzip. Ihr liegt der Gedanke zugrunde, die Verstellmechanik zur Verstellung der Stützteile relativ zueinander zumindest teilweise in ein Scharnier zu integrieren. In diesem Sinne ist Gegenstand der Erfindung ein seilzugbetätigbares Möbelscharnier, das ein erstes Scharnierteil aufweist, das um eine Scharnierachse verschwenkbar mit einem zweiten Scharnierteil verbunden ist, wobei jedes Scharnierteil zur Verbindung mit einem Möbelbauteil ausgebildet ist. Das Möbelscharnier weist ein Zugseil auf, das derart von einem Scharnierteil über wenigstens ein an einem der Scharnierteile angeordnetes Umlenkelement zu dem anderen Scharnierteil geführt und mit den Scharnierteilen wirkungsverbunden ist, dass die Scharnierteile unter der Zugwirkung des Zugseiles in einer Verstellrichtung relativ zueinander um die Scharnierachse verschwenkt werden zum Verschwenken der Möbelbauteile relativ zueinander.
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Erfindungsgemäß ist die Umlenkung in das zugeordnete Scharnierteil integriert.
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Auf diese Weise ist ein Möbelscharnier geschaffen, das mit wenigen Bauteilen einfach und kostengünstig sowie robust aufgebaut ist und damit auch für Anwendungen geeignet ist, bei denen eine große Verstellkraft aufzubringen ist, beispielsweise beim Verstellen eines Lattenrostes unter dem Gewicht einer darauf ruhenden Person.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Möbelscharniers besteht darin, dass es eine besonders geringe Bauhöhe aufweist. Damit hat beispielsweise eine mit einem erfindungsgemäßen Möbelscharnier ausgestattete Stützeinrichtung für eine Matratze eines Bettes eine entsprechend geringe Bauhöhe.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Möbelscharniers besteht darin, dass ein damit versehenes elektromotorisch verstellbares Möbel aufgrund der zumindest teilweisen Integration der Verstellmechanik in das Scharnier den ästhetischen Gesamteindruck eines Möbels ohne elektromotorische Verstellteinrichtung bietet. Aufgrund der Seilzugbetätigung kann eine elektromotorische Antriebseinrichtung, die zur Betätigung des Seilzuges dient, entfernt von dem Möbel angeordnet sein. Im Falle eines Bettes kann die elektromotorische Antriebseinrichtung beispielsweise unterhalb der Stützeinrichtung angeordnet sein.
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Im Ergebnis stellt die Erfindung mit dem erfindungsgemäßen Möbelscharnier eine einfache und konstruktiv geschickt aufgebaute Vorrichtung zur Verstellung von Möbelbauteilen zueinander bereit.
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Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte, schematisierte Zeichnung näher erläutert. Dabei bilden alle in der Beschreibung beschriebenen, in der Zeichnung dargestellten und in den Patentansprüchen beanspruchten Merkmale für sich genommen sowie in beliebiger technisch sinnvoller Kombination miteinander den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen und deren Rückbezügen sowie unabhängig von ihrer konkreten Beschreibung bzw. Darstellung in der Zeichnung. Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass die einzelnen Merkmale der Ausführungsbeispiele das jeweilige Ausführungsbeispiel für sich genommen, also unabhängig von den weiteren Merkmalen dieses Ausführungsbeispiels, weiterbilden. Zum Gegenstand und Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gehören auch Unterkombinationen der Patentansprüche, bei denen wenigstens ein Merkmal eines Patentanspruchs weggelassen oder durch ein anderes Merkmal ersetzt ist.
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Es zeigt:
- 1A bis 1F in verschiedenen Ansichten ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbelscharniers und
- 2A bis 2E in verschiedenen Ansichten ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbelscharniers.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw. sich entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Nachfolgend wird anhand von 1A bis 1F ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbelscharniers näher erläutert.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbelscharniers 2 zur schwenkverstellbaren Verbindung von Möbelbauteilen miteinander dargestellt, das ein erstes Scharnierteil 4 aufweist, das um eine Scharnierachse 6 (Schwenkachse) verschwenkbar mit einem zweiten Scharnierteil 8 verbunden ist. Das erfindungsgemäße Möbelscharnier 2 kann entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten bei unterschiedlichen Möbeln verwendet werden. Insbesondere kann es Teil einer elektromotorisch verstellbaren Stützeinrichtung zum Abstützen einer Polsterung eines Sitz- und/oder Liegemöbels, insbesondere einer Matratze eines Bettes, sein.
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Aufbau und Funktionsweise entsprechender Stützeinrichtungen, beispielsweise in Form von Lattenrosten oder Boxspring-Betten, sind allgemein bekannt und werden daher hier nicht näher erläutert. Gleichermaßen sind Aufbau und Funktionsweise von Möbelantrieben zur Verstellung von Möbelbauteilen allgemein bekannt und werden daher hier ebenfalls nicht näher erläutert.
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Insoweit wird insbesondere auf die in der Beschreibungseinleitung zum Stand der Technik zitierten Druckschriften verwiesen.
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Die Scharnierteile 4, 8 sind jeweils zur Verbindung mit einem Möbelbauteil ausgebildet. 1E zeigt ein Anwendungsbeispiel bei einer Stützeinrichtung für eine Matratze eines Bettes, wobei Stützteile der Stützeinrichtung mit den Bezugszeichen 7, 9 bezeichnet sind. Die Verbindung zwischen den Scharnierteilen 4, 8 und den Möbelbauteilen, bei der dargestellten Applikation also den Stützteilen 7, 9, kann entsprechend den jeweiligen Anforderungen und Gegebenheiten auf unterschiedliche Weise hergestellt werden, beispielsweise durch Verschrauben. Auf diese Weise ist ein Stützstrang 13 gebildet. In 1E ist ein parallel zu dem Stützstrang 13 angeordneter weiterer und zu dem Stützstrang 13 entsprechend aufgebauter Stützstrang 13' dargestellt, wobei die Stützstränge 13, 13' beispielsweise zur Abstützung einer Matratze eines Bettes dienen können.
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Erfindungsgemäß weist das Möbelscharnier 2 ein Zugseil auf, das derart von einem Scharnierteil, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dem ersten Scharnierteil 4, über wenigstens ein an einem der Scharnierteile, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dem zweiten Scharnierteil 8, angeordnetes Umlenkelement zu dem anderen Scharnierteil geführt und mit den Scharnierteilen 4, 8 derart wirkungsverbunden ist, dass die Scharnierteile 4, 8 unter der Zugwirkung des Zugseiles in einer Verstellrichtung relativ zueinander um die Scharnierachse 6 verschwenkt werden zum Verschwenken der Möbelbauteile relativ zueinander.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Umlenkelement durch eine Umlenkrolle 10 gebildet, die um eine Drehachse 12 drehbar an den 2. Scharnierteil 8 gelagert ist. Beispielsweise aus 1B ist ersichtlich, dass die Drehachse 12 der Umlenkrolle 10 zu der Scharnierachse 6 senkrecht angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß ist die Umlenkrolle 10 in das zugeordnete Scharnierteil, nämlich das zweite Scharnierteil 8, integriert. Hierzu ist das zweite Scharnierteil 8 nach Art eines Gehäuses 14 ausgebildet, in dem die Umlenkrolle 10 aufgenommen ist. Das Gehäuse 14, das das zweite Scharnierteil 8 bildet, weist ein erstes Gehäuseteil 16 und ein zweites Gehäuseteil 18 auf, zwischen denen die Umlenkrolle 10 gehalten ist.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das erste Gehäuseteil 16 als profiliertes Spritzgussteil aus Kunststoff ausgeführt. Die Profilierung des Spritzgussteils ist dabei so gestaltet, dass eine in das Gehäuse 14 eingeformte Halteeinrichtung für die Umlenkrolle 10 gebildet ist, derart, dass die Umlenkrolle 10 zur Montage in das Gehäuseteil 16 einlegbar und in seiner Montageposition zwischen den Gehäuseteilen 16, 18 gefangen ist. Hierzu ist die Profilierung des Spritzgussteils zu der Umlenkrolle 10 im Wesentlichen komplementär geformt.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist zusätzlich zu der an dem zweiten Scharnierteil 8 vorgesehenen Umlenkrolle 10 an dem ersten Scharnierteil 4 eine weitere Umlenkrolle 20 angeordnet (vgl. Beispielsweise 1B).
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In zu dem zweiten Scharnierteil 8 entsprechender Weise besteht das erste Scharnierteil 4 aus einem ersten Gehäuseteil 22 und einem zweiten Gehäuseteil 24, die ein Gehäuse 26 für die Umlenkrolle 20 bilden.
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Aus Darstellungsgründen ist das Zugseil in der Zeichnung nicht gezeigt. Das Zugseil kann eine Ummantelung aufweisen und beispielsweise nach Art eines Bowdenzuges ausgebildet sein. Der Verlauf des Zugseils wird nachfolgend anhand der 1C näher erläutert.
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In 1C, die eine Draufsicht auf die Scharnierteile 4, 8 jeweils bei abgenommenem Gehäuseteil 18 bzw. 24 zeigt, ist mit dem Bezugszeichen 28 ein Befestigungspunkt für eine Ummantelung des Zugseiles an dem ersten Scharnierteil 4 bezeichnet. An dem Befestigungspunkt 28 ist eine Aufnahme für eine Ummantelung des Zugseiles in das erste Gehäuseteil 22 eingeformt.
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Das Zugseil verläuft ausgehend von dem Befestigungspunkt 28 durch einen in das Gehäuseteil 22 eingeformten Führungskanal 30 über die Scharnierachse 6 hinweg und einen in das Gehäuseteil 16 eingeformten Führungskanal 32 zu der Umlenkrolle 10 und ist um dieselbe geführt. Nach Umschlingung der Umlenkrolle 10 verläuft das Zugseil durch einen in das Gehäuseteil 16 eingeformten Führungskanal 34 über die Scharnierachse 6 hinweg und einen in das Gehäuseteil 22 eingeformten Führungskanal 36 zu der weiteren Umlenkrolle 20. Nach Umschlingung der weiteren Umlenkrolle 20 verläuft das Zugseil über einen weiteren in das Gehäuseteil 22 eingeformten Führungskanal 38 und erneut über die Scharnierachse 6 hinweg zu einem Befestigungspunkt 40, an dem das Ende des Zugseils festgelegt ist.
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Es ist ersichtlich, dass auf diese Weise das Zugseil nach Art eines Flaschenzuges über die Umlenkrollen 10, 20 geführt ist.
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1D zeigt einen Längsschnitt durch das Möbelscharnier 2.
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Während 1B und 1C die Scharnierteile 4, 8 jeweils bei abgenommenem zweiten Gehäuseteil 24 bzw. 18 zeigt, zeigt 1A die Scharnierteile 4, 8 bei aufgesetztem zweiten Gehäuseteil 24 bzw. 18. Es ist ersichtlich, dass die zweiten Gehäuseteile 18, 24 jeweils als Abdeckplatte zur Abdeckung der Umlenkrollen 10 bzw. 20 ausgebildet sind, sodass die Umlenkrollen 10, 20 in die Gehäuse 14, 26 integriert sind. Die Umlenkrollen 10, 20 sind zusammen mit dem Zugseil jeweils zwischen den Gehäuseteilen 16 und 18 bzw. 22 und 24 gefangen.
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Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Möbelscharniers 2 ist wie folgt:
- Im Montagezustand ist dem Möbelscharnier 2 eine elektromotorische Antriebseinrichtung zugeordnet, die zur Verstellung der Scharnierteile 4, 8 und damit der mit denselben verbundenen Möbelbauteile an dem Zugseil zieht. Zur Vereinfachung der Darstellung ist die Antriebseinrichtung in der Zeichnung nicht gezeigt.
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Aufgrund des Verlaufes des Zugseils um die Umlenkrollen 10, 20 werden hierbei die Scharnierteile 4, 8 um die Scharnierachse 6 relativ zueinander verschwenkt, sodass dementsprechend die mit den Scharnierteilen 4, 8 verbundenen Möbelbauteile relativ zueinander verschwenkt werden.
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Eine als Zugantrieb für das Zugseil dienende elektromotorische Antriebseinrichtung kann beispielsweise einen Spindeltrieb aufweisen, mit dessen Abtriebsorgan, beispielsweise der Spindelmutter, das dem Befestigungspunkt 40 abgewandte freie Ende des Zugseiles verbunden ist, sodass das Antriebsorgan zur Verstellung der Scharnierteile 4, 8 relativ zueinander bei seiner linearen Bewegung an dem Zugseil zieht. Alternativ hierzu kann das freie Ende des Zugseiles beispielsweise auch mittels eines Wickelantriebs aufgewickelt werden. Entsprechende elektromotorische Antriebseinrichtungen sind dem Fachmann allgemein bekannt und werden daher hier nicht näher erläutert. In diesem Zusammenhang wird insbesondere auf die
EP 2 792 277 B1 verwiesen, die entsprechende zur Verwendung mit einem erfindungsgemäßen Möbelscharnier geeignete elektromotorische Antriebseinrichtungen zeigt. Erfindungsgemäß können auch beliebige andere Antriebseinrichtungen verwendet werden, die geeignet sind, eine Zugwirkung auf das Zugseil auszuüben.
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1E zeigt das Möbelscharnier 2 in der unverstellten Ausgangslage der Verstellbewegung, in der die Stützteile 7, 9 miteinander eine im Wesentlichen horizontale Stützebene aufspannen und die beispielsweise einer Liegeposition eines Bettes entspricht.
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Demgegenüber zeigt 1F das Möbelscharnier in der Endlage der Verstellbewegung, in der die Scharnierteile 4, 8 und damit die mit diesen verbundenen Stützteile 7, 9 zueinander maximal verstellt sind.
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In 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbelscharniers 2 dargestellt, das sich von dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch unterscheidet, dass an dem ersten Scharnierteil 4 zwei Umlenkrollen 20, 20' und an dem zweiten Scharnierteil drei Umlenkrollen 10, 10', 10'' vorgesehen sind.
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Wie aus 2A ersichtlich ist, sind die einem Scharnierteil 4 bzw. 8 zugeordneten Umlenkrollen 20, 20' bzw. 10, 10', 10'' jeweils so angeordnet, dass ihre Drehachsen in Achsrichtung der Scharnierachse 6 zueinander beabstandet sind. Das Zugseil ist wiederum flaschenzugartig um die Umlenkrollen 20, 20' und 10, 10', 10'' geführt. Die Anzahl der Umlenkrollen und deren Anordnung sind entsprechend den jeweiligen Anforderungen und Gegebenheiten innerhalb weiter Grenzen wählbar.
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2B zeigt das Möbelscharnier 2, das an einer lattenrostartig ausgebildeten Stützeinrichtung angeordnet ist, in der Ausgangslage der Verstellbewegung. Demgegenüber zeigt 2C des Möbelscharnier 2 in der Endlage der Verstellbewegung, in der die Scharnierteile 4, 8 und damit die mit den Scharnierteilen 4, 8 verbundenen Stützteile der Stützeinrichtung relativ zueinander maximal verstellt sind.
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2D und 2E zeigen einen Längsschnitt durch das Möbelscharnier gemäß 2A in der Ausgangslage der Verstellbewegung bzw. der Endlage der Verstellbewegung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3842078 A1 [0002]
- DE 10017979 C2 [0003]
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- DE 10046751 A1 [0010]
- WO 9629970 [0010]
- EP 0788325 B1 [0011]
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- DE 102008028586 A1 [0016]
- DE 10017978 C2 [0017]
- EP 2792277 B1 [0049]