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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungsvorrichtung, insbesondere zur Aufnahme mindestens eines sterilen optischen Bauteils wie beispielsweise einer Lupe. Die Erfindung betrifft darüber hinaus die Verwendung einer solchen Verpackungsvorrichtung. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein verpacktes optisches Bauteil und ein Verfahren zum Entpacken des verpackten optischen Bauteils.
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Zur Verpackung von sterilen Gegenständen oder auch Sterilgut werden üblicherweise Verpackungen verwendet, welche zum Beispiel als Sichtverpackung, auch Blister genannt, ausgebildet sind. Dabei kann das Sterilgut frei in dem Blister liegend oder in diesem festgeklemmt angeordnet sein. Bei einem handelsüblichen Blister verläuft dessen Verwendung während der Vorbereitung einer medizinischen Operation dergestalt, dass eine erste, typischerweise unsterile Person, die Tyvek-Folie des Blister öffnet und eine zweite, typischerweise sterile Person, das im Blister befindliche Sterilgut aus dem Blister herausnimmt. Dies ist sowohl der Fall, wenn das Sterilgut frei im Blister liegt, als auch dann, wenn das Sterilgut im Blister festgeklemmt ist. Wenn das Sterilgut im Blister frei liegt, kann der Ablauf auch so erfolgen, dass eine erste, unsterile Person den Blister öffnet und diesen anschließend über einem sterilen Operationstisch entleert. Das Sterilgut fällt dann auf den Operationstisch. Hierbei entsteht das Problem, dass der Blister, insbesondere abhängig von der Blistergeometrie, relativ hoch über dem Operationstisch positioniert sein muss und somit das Sterilgut aus relativ großer Höhe auf den Operationstisch fällt. Dies schadet gegebenenfalls dem Sterilgut.
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Üblicherweise wird die Folie in einer Normalposition entfernt, wobei das Sterilgut unterhalb der zu entfernenden Folie liegt. Dann wird üblicherweise der Blister zum Entleeren mehr oder weniger schwungvoll um 180° Grad gedreht. Die Drehung des Blisters erzeugt beim Entleeren eine zusätzliche Beschleunigung und Rotation des Sterilgutes. Zudem erzeugt eine herkömmliche Halterung oder Klemmung des Sterilgutes teilweise zusätzlich eine eigene Beschleunigung des Sterilgutes in Richtung des Operationstisches. Das Sterilgut schießt mit anderen Worten unkontrolliert aus dem Blister heraus. Aus diesem Grund sind manche Sterilgüter in einer zweiten, inneren sterilen Verpackung festgeklemmt. Diese Baugruppe aus innerer Verpackung und Sterilgut liegt ihrerseits frei im Blister und wird als Baugruppe auf den Operationstisch gekippt. Dies ist zwar schonender für das Sterilgut, jedoch muss auch hier eine zweite, sterile Person das Sterilgut nachträglich aus der inneren Verpackung herausnehmen.
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Vor dem beschriebenen Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Verpackungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche insbesondere ein kontrolliertes Herauslösen des verpackten Gegenstandes durch eine Person ermöglicht, welche ihrerseits den Gegenstand bei dem Entpackungsvorgang nicht berührt. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein verpacktes optisches Bauteil zur Verfügung zu stellen.
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Die genannten Aufgaben werden durch eine Verpackungsvorrichtung gemäß Patentanspruch 1 und ein verpacktes optische Bauteil gemäß Patentanspruch 12 gelöst. Die abhängigen Ansprüche enthalten weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Die erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung weist einen Hohlraum mit einer Öffnung, einer Außenseite und einer Innenseite auf. An der Innenseite ist eine Klemmeinrichtung ausgebildet. Die Klemmeinrichtung ist so ausgestaltet, dass ein Gegenstand in dem Hohlraum mittels der Klemmeinrichtung lösbar befestigbar ist. Dabei ist die Klemmeinrichtung durch Krafteinwirkung auf mindestens einen festgelegten Druckpunkt an der Außenseite ausgehend von einer ersten Betriebsposition, vorzugsweise einer Feststellposition, in eine zweite Betriebsposition, vorzugsweise einer gelösten Position, einstellbar. Insbesondere kann eine Anzahl an Druckpunkten in Form eines festgelegten Druckbereichs vorgesehen sein. Dabei kann bei einer Krafteinwirkung auf diesen Druckbereich die zweite Betriebsposition einstellbar sein.
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Die erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung hat den Vorteil, dass sie durch die beschriebene Gestaltung ein Einklemmen eines zu verpackenden Gegenstandes, beispielsweise eines sterilen Gegenstandes, ermöglicht. Somit wird der zu verpackende Gegenstand während des Transportes fixiert und vor allem sensible Stellen, wie zum Beispiel optisch wirksame Flächen, sind vor Beschädigungen geschützt. Mit einem geklemmten Gegenstand in der Verpackungsvorrichtung ist je nach Belieben sowohl der Ablauf der Entnahme mit zwei Personen, zum Beispiel einer unsterilen und einer sterilen Person, als auch nur mit einer Person, zum Beispiel einer unsterilen Person, möglich.
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Vorzugsweise ist die Geometrie der Verpackungsvorrichtung so gestaltet, dass die Klemmung des Gegenstandes, beispielsweise des Sterilgutes, durch einen leichten Druck auf die Außenseite bzw. den Boden, also durch einen leichten Druck auf den festgelegten Druckpunkt, gelöst werden kann. Dies hat den Vorteil, dass die Verpackungsvorrichtung, zum Beispiel der Blister, während das Sterilgut noch in der Klemmeinrichtung klemmt, von der, insbesondere unsterilen Person mit der offenen Seite nach unten ausgerichtet werden kann. Somit ist das Sterilgut vor dem Lösen aus der Klemmung möglichst nahe über einem Operationstisch positionierbar. In Folge dessen erreicht das Sterilgut nach dem Lösen der Klemmung nur eine minimale Geschwindigkeit bevor es auf dem Operationstisch aufkommt. Somit wird das Sterilgut vor möglichen Beschädigungen geschützt.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist gewährleistet, dass der Druck, der zum Lösen des Gegenstandes, insbesondere des Sterilgutes, aus der Klemmeinrichtung erforderlich ist, kein Herausschießen des Gegenstandes zur Folge hat. Ein solches Herausschießen würde durch ein elastisches Vorspannen und ruckartiges Entspannen des Werkstoffs der Verpackungsvorrichtung bzw. des Blisterwerkstoffes hervorgerufen werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Innenseite des Hohlraums eine Bodenfläche, welche gegenüber der Öffnung angeordnet ist. Die Klemmeinrichtung umfasst eine erste Erhebung und eine zweite Erhebung, die von der Bodenfläche in den Hohlraum hineinragen. Korrespondierende Vertiefungen können an der Außenseite vorhanden sein. Die erste Erhebung weist mindestens einen sich in Richtung der zweiten Erhebung erstreckenden Vorsprung auf und die zweite Erhebung weist mindestens einen sich in Richtung der ersten Erhebung erstreckenden Vorsprung auf. Die Vorsprünge sind dazu ausgelegt, den zu verpackenden Gegenstand zwischen den Erhebungen lösbar zu fixieren, insbesondere festzuklemmen. Die Geometrie der Erhebungen und der Vorsprünge ist vorzugsweise an die Geometrie des festzuklemmenden Gegenstandes angepasst.
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Vorteilhafterweise sind die Erhebungen so ausgestaltet, dass sie sich bei Krafteinwirkung auf den festgelegten Druckpunkt auseinander bewegen oder voneinander entfernen oder mit anderen Worten auseinanderweichen bzw. dass sich der Abstand zwischen den Erhebungen vergrößert. Durch diese Ausgestaltung wird ein Herausschießen des verpackten Gegenstandes beim Überführen der ersten Betriebsposition in die zweite Betriebsposition verhindert. Aufgrund der Höhe der Erhebungen gemessen von der Bodenfläche entsteht durch eine Krafteinwirkung auf den Druckpunkt eine Relativbewegung, die ähnlich zu einem Schraubstock die Klemmung des befestigten Gegenstandes löst. Der Werkstoff der Klemmeinrichtung im Bereich des befestigten Gegenstandes wird beim Lösen der Klemmung nicht elastisch verformt. Die Verformung bzw. inneren Spannungen entstehen ausschließlich an dem Übergang zwischen den Erhebungen und der Bodenfläche. Auf diese Weise wird ein unerwünschtes Herausschießen des befestigten Gegenstandes verhindert.
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In einer weiteren Variante wird durch die Öffnung eine ebene Fläche aufgespannt. Durch eine Krafteinwirkung in einer Normalen-Richtung senkrecht zu der ebenen Fläche, also in Richtung einer Flächennormalen der aufgespannten ebenen Fläche, wird ein Einstellen der zweiten Betriebsposition bewirkt. Mit anderen Worten kann der festgelegte Druckpunkt durch eine Krafteinwirkung in der Normalen-Richtung betätigt werden. Vorzugsweise bewegen sich die Erhebungen bei Krafteinwirkung auf den mindestens einen Druckpunkt in einer Richtung senkrecht zu der Normalen-Richtung auseinander, also mit anderen Worten radial zu der Normalen-Richtung auseinander. Durch die beschriebene geometrische Ausgestaltung wird auf mechanisch sehr einfache Weise und ohne eine plastische Deformation sowie mit nur minimaler elastischer Deformation ein präzise steuerbares Überführen der ersten Betriebsposition und der zweiten Betriebsposition ineinander ermöglicht.
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Vorteilhafterweise ist die Verpackungsvorrichtung einstückig ausgestaltet. Dies stellt eine einfach herzustellende und Material sparende sowie kostengünstige Variante dar. Es sind allerdings auch andere Ausgestaltungsvarianten denkbar, insbesondere mehrstückige Varianten, in denen zum Beispiel bestehende Verpackungsvorrichtungen mit einer entsprechenden Klemmeinrichtung nachgerüstet werden.
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Die erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung kann nur eine, aber auch mehrere Klemmeinrichtungen umfassen. Mehrere Klemmeinrichtungen können bei zu verpackenden Gegenständen mit komplexen Geometrien und/oder ungünstiger Lage des Schwerpunktes von Vorteil sein.
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Vorzugsweise sind die Erhebungen und/oder die Vorsprünge symmetrisch zueinander angeordnet, zum Beispiel spiegelsymmetrisch zueinander in Bezug auf eine Spiegelebene senkrecht zu einer durch die Öffnung aufgespannten Ebene. Dies ermöglicht eine gleichzeitige und gleichmäßige Steuerung der Bewegung beider Erhebungen und/oder Vorsprünge im Bezug aufeinander, wodurch insbesondere ein kontrolliertes Herauslösen des geklemmten Gegenstandes möglich ist.
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Vorzugsweise ist der mindestens eine Druckpunkt in Bezug auf die Vorsprünge so angeordnet, dass ein Lot oder eine Projektion des Druckpunktes auf eine kürzeste Verbindungslinie zwischen den beiden Vorsprüngen, also zwischen dem Vorsprung der ersten Erhebung und dem Vorsprung der zweiten Erhebung, diese Verbindungslinie an einem Punkt zwischen den zwei Vorsprüngen schneidet. Hierdurch wird auf mechanisch einfache Weise eine gezielte und gleichmäßige Betätigung der Erhebungen und damit der Vorsprünge ermöglicht.
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Weiterhin können der Werkstoff und die Geometrie der Erhebungen so gewählt sein, dass in der ersten Betriebsposition keine Kraft auf die Erhebungen wirkt. Es liegen also mit anderen Worten in der ersten Betriebsposition keine Spannung, insbesondere keine elastische Vorspannung vor, welche ein unkontrolliertes Herausschießen des befestigen Gegenstandes aus der Verpackungsvorrichtung begünstigen kann.
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Bei dem Gegenstand kann es sich um mindestens ein optisches Bauteil, insbesondere eine optische Linse, zum Beispiel eine Lupe, handeln. Hierdurch eröffnen sich für medizinische Anwendungen vorteilhafte Einsatzbereiche. Das optische Bauteil kann von einem weiteren Blister umschlossen sein und der Gegenstand kann in dieser Variante durch den weiteren Blister und das darin verpackte Bauteil gebildet werden.
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Die zwei Erhebungen, also die erste Erhebung und die zweite Erhebung, können über einen V-förmigen Verbindungsabschnitt oder Verbindungsbereich miteinander verbunden sein. Dabei bildet der V-förmige Verbindungsabschnitt an der Spitze des V eine Kante, die unmittelbar mit dem Druckpunkt verbunden ist. Insbesondere im Falle einer einstückigen Ausgestaltung ist der V-förmige Verbindungsabschnitt ein Bereich der Verpackungsvorrichtung, welcher in einem Schnitt senkrecht zu einer durch die Öffnung aufgespannten ebenen Fläche die Form eines V bildet oder mit anderen Worten einen einen spitzen Winkel einschließenden Bereich aufweist, welcher durch die beiden Erhebungen gebildet wird. Durch die beschriebene Ausgestaltung ist eine optimale Kraftübertragung von dem Druckpunkt auf die beiden Erhebungen, insbesondere auf die beiden Vorsprünge, möglich. Dies ermöglicht eine sehr dosierte und gefühlvolle Überführung der Verpackungsvorrichtung, konkret der Klemmeinrichtung, von der ersten Betriebsposition in die zweite Betriebsposition.
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Die Verwendung einer zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung betrifft eine Verwendung der Verpackungsvorrichtung zum sterilen Verpacken von mindestens einem optischen Bauteil, zum Beispiel einer Linse, insbesondere einer Lupe. Das steril zu verpackende Bauteil kann für medizinische Operationen ausgelegt sein.
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Das erfindungsgemäße verpackte optische Bauteil zeichnet sich dadurch aus, dass das Bauteil in dem Hohlraum einer oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung angeordnet ist. Dabei ist das Bauteil in dem Hohlraum mittels der Klemmeinrichtung lösbar befestigt. Wie bereits erwähnt, kann es sich bei dem Bauteil um eine Linse, zum Beispiel eine Lupe, handeln. Das optische Bauteil ist vorzugsweise für die Verwendung im Rahmen einer Operation ausgelegt. Es kann sich insbesondere um eine Einweglupe handeln.
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Optional kann das verpackte optische Bauteil in dem Hohlraum eingeschlossen sein, wobei die Öffnung zum Beispiel mit einer Folie oder anderweitig abgedeckt ist, welche den Hohlraum vorzugsweise fest aber lösbar verschließt. Gemäß einem Verfahren zum Entpacken des verpackten optischen Bauteils wird zunächst die Öffnung der Verpackungsvorrichtung geöffnet. Dabei kann zum Beispiel eine die Öffnung verschließende Folie abgezogen und damit die Öffnung freigelegt werden. In einem weiteren Schritt kann die Verpackungsvorrichtung mit der Öffnung nach unten positioniert werden, vorzugsweise über einer Fläche. In einem dritten Schritt wird durch eine Krafteinwirkung auf den Druckpunkt, zum Beispiel durch Druckeinwirkung mittels eines Fingers, die zweite Betriebsposition eingestellt. Dadurch können zum Beispiel die zwei Erhebungen und damit die mindestens zwei Vorsprünge auseinanderweichen und das Bauteil sich aus der Klemmeinrichtung und in Folge dessen auch aus der Verpackungsvorrichtung lösen. Das Verfahren hat die oben bereits genannten Vorteile, insbesondere im Zusammenhang mit Operationen und steril verpackten Gegenständen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wird, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Die Figuren sind nicht notwendigerweise detailgetreu und maßstabsgetreu und können vergrößert oder verkleinert dargestellt sein, um einen besseren Überblick zu bieten. Daher sind hier offenbarte funktionale Einzelheiten nicht einschränkend zu verstehen, sondern lediglich als anschauliche Grundlage, die dem Fachmann auf diesem Gebiet der Technik Anleitung bietet, um die vorliegende Erfindung auf vielfältige Weise einzusetzen.
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Der hier verwendete Ausdruck „und/oder“, wenn er in einer Reihe von zwei oder mehreren Elementen benutzt wird, bedeutet, dass jedes der aufgeführten Elemente alleine verwendet werden kann, oder es kann jede Kombination von zwei oder mehr der aufgeführten Elemente verwendet werden. Wird beispielsweise eine Zusammensetzung beschrieben, die die Komponenten A, B und/oder C, enthält, kann die Zusammensetzung A alleine; B alleine; C alleine; A und B in Kombination; A und C in Kombination; B und C in Kombination; oder A, B, und C in Kombination enthalten.
- 1 zeigt schematisch einen Operationstisch mit einem darüber aus seiner Verpackung gelösten sterilen Gegenstand.
- 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung in einer Draufsicht.
- 3 zeigt schematisch einen vergrößerten Ausschnitt der in der 2 gezeigten Verpackungsvorrichtung in einer Draufsicht.
- 4 zeigt schematisch einen Teilbereich der in der 2 gezeigten Verpackungsvorrichtung in einer perspektivischen und teilweise geschnittenen Ansicht.
- 5 zeigt schematisch die in der 2 gezeigte Verpackungsvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht.
- 6 zeigt schematisch ein Lot des Druckpunktes auf eine kürzeste Verbindungslinie zwischen den zwei Vorsprüngen.
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Die 1 zeigt schematisch die Ausgangssituation, an welche die vorliegende Erfindung anknüpft. In der 1 ist ein Operationstisch 1 gezeigt. Im Rahmen einer Operation auf diesem Tisch 1 soll eine steril in einer Verpackungsvorrichtung in Form eines Blisters 2 verpackter Gegenstand 3, zum Beispiel eine Lupe, verwendet werden. Die Lupe 3 umfasst eine Halterung 13. Der Blister 2 weist einen Hohlraum 9 auf, in welchem die Lupe 3 angeordnet war und eine Öffnung 6, durch welche die Lupe 3 aus dem Blister 2 herausgenommen werden kann. Typischerweise ist die Öffnung 6 während des verpackten Zustandes mit einer Folie abgedeckt. Nach dem Entfernen der Folie kann der verpackte Gegenstand, vorliegend die Lupe 3, aus dem Blister 2 entfernt werden. Dies erfolgt, wie eingangs beschrieben, typischerweise durch ein Herauskippen der Lupe 3 aus einem gewissen Abstand 4 von dem Operationstisch 1. Die Bewegungsrichtung bzw. Fallrichtung der Lupe 3 ist dabei mit der Bezugsziffer 5 gekennzeichnet. Durch das Umdrehen des Blisters 2 im geöffneten Zustand fällt, wie oben bereits beschrieben, die Lupe 3 vergleichsweise unkontrolliert aus dem Blister 2 heraus. Mittels der vorliegenden Erfindung soll diese Situation vermieden werden.
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Im Folgenden wird eine erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung, welche beispielsweise als Blister ausgestaltet sein kann, anhand der 2 bis 5 näher erläutert. Dabei zeigt die 2 schematisch eine erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung in einer Draufsicht. Die 3 zeigt schematisch einen vergrößerten Ausschnitt der in der 2 gezeigten Verpackungsvorrichtung in einer Draufsicht. Die 4 zeigt schematisch einen Teilbereich der in der 2 gezeigten Verpackungsvorrichtung in einer perspektivischen und teilweise geschnittenen Ansicht. Die 5 zeigt schematisch die in der 2 gezeigte Verpackungsvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht.
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Die 2 und 3 zeigen die erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung 2 in einer Draufsicht in die geöffnete Verpackungsvorrichtung hinein. Die Verpackungsvorrichtung 2 ist zur Aufnahme mindestens eines zu verpackenden, beispielsweise sterilen, Gegenstandes 3, bei welchem es sich zum Beispiel um ein optisches Bauteil, insbesondere eine Lupe, handeln kann, ausgelegt. Dazu weist die Verpackungsvorrichtung 2 einen Hohlraum 9 auf. Die Verpackungsvorrichtung 2 weist zudem eine Außenseite 7 und eine Innenseite 8 auf. An der Innenseite 8 ist eine Klemmeinrichtung 10 ausgebildet. Darüber hinaus ist ein Druckpunkt 11 zur Betätigung der Klemmeinrichtung 10 vorhanden. Der Druckpunkt 11 ist vorzugsweise als aus einer Vielzahl an Druckpunkten gebildeter Druckbereich ausgestaltet.
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In der gezeigten Variante ist an dem zu verpackenden optischen Bauteil, beispielsweise der Lupe 3, eine Halterung 13 angeordnet, mit welcher das optische Bauteil 3 innerhalb der Verpackungseinrichtung 2 durch die Klemmeinrichtung 10 befestigt werden kann. Die Klemmeinrichtung 10 und die damit befestigte, insbesondere festgeklemmte, Halterung 13 sind in den 3 und 4 vergrößert dargestellt. Die Klemmeinrichtung 10 weist in der gezeigten Variante zwei sich ausgehend von einer Bodenfläche 12 der Innenseite 8 in Richtung der Öffnung 6 erstreckende Erhebungen 21 und 22 auf. In der gezeigten Variante sind eine erste Erhebung 21 und eine zweite Erhebung 22 vorhanden. Die Erhebungen 21 und 22 sind dabei in Bezug auf eine Längsachse 20 symmetrisch ausgestaltet. Die erste Erhebung 21 weist einen in Richtung der zweiten Erhebung 22 gerichteten Vorsprung 23 auf. Die zweite Erhebung 22 weist einen in Richtung der ersten Erhebung 21 gerichteten Vorsprung 24 auf. Die Vorsprünge 23 und 24 sind dazu ausgelegt, die Halterung 13 zwischen den Erhebungen 21 und 22 lösbar zu fixieren, insbesondere festzuklemmen.
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In den 2 bis 5 ist die Klemmeinrichtung 10 in einer ersten Betriebsposition, nämlich einer Feststellposition, in welcher die Halterung zwischen den Erhebungen 21 und 22 festgeklemmt ist, gezeigt. Ein zweiter Betriebszustand bzw. eine zweite Betriebsposition, nämlich eine gelöste Position, ist dadurch einstellbar, dass eine Kraft von der Außenseite 7 auf den Druckpunkt oder Druckbereich 11 ausgeübt wird. Dies kann zum Beispiel dadurch realisiert werden, dass ein Anwender mit einem Finger von der Außenseite auf den Druckpunkt 11 Druck ausübt.
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Die Krafteinwirkung hat zur Folge, dass die Erhebungen 21 und 22 auseinander weichen und sich so der Abstand zwischen den Erhebungen 21 und 22 und damit auch zwischen den Vorsprüngen 23 und 24 vergrößert. Die so erzielte, aus der Krafteinwirkung resultierende Bewegungsrichtung der Erhebungen 21 und 22 ist in den 3 und 4 durch Pfeile 25 gekennzeichnet. In der 5 ist die Krafteinwirkung auf den Druckpunkt 11 von der Außenseite 7 von außen auf die Bodenfläche 12 durch einen Pfeil 26 gekennzeichnet. Die Pfeile 27 und 28 kennzeichnen Richtungen, aus welchen die Verpackungsvorrichtung 2 zum Beispiel mit einer ersten Hand (siehe Pfeil 27) und/oder mit einer zweiten Hand (siehe Pfeil 28) festgehalten werden kann.
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Vorzugsweise sind die Erhebungen 21 und 22 über einen V-förmigen Bereich oder Abschnitt 29 unmittelbar miteinander verbunden. Vorzugsweise ist die Verpackungsvorrichtung 2 einstückig ausgestaltet. Der V-förmige Bereich 29 weist dabei eine Kante 30 auf, welche unmittelbar mit dem Druckpunkt 11 verbunden ist, zum Beispiel in ihrer Verlängerung den Druckpunkt 11 schneidet. Auf diese Weise wird eine optimale Kraftübertragung erzielt, welche eine Verformung der Verpackungsvorrichtung 2 minimiert und bewirkt, dass sich die Krafteinwirkung in erster Linie in einer Relativbewegung der Erhebungen 21 und 22 und damit auch der Vorsprünge 23 und 24 zueinander auswirkt. Dadurch lässt sich ein kontrolliertes Herauslösen des Gegenstandes 3 aus der Verpackungsvorrichtung 2 auch in einer Position mit der Öffnung 6 nach unten gerichtet bewerkstelligen. Die Lupe 3 kann somit dosiert freigegeben werden und damit die Verpackungsvorrichtung beim Entfernen der Lupe aus der Verpackung in einem nur sehr geringen Abstand von einem Operationstisch 1 platziert werden. Dadurch wird einerseits eine Beschädigung der Lupe 3 vermieden und anderseits sichergestellt, dass die Lupe 3 nicht durch unkontrollierte Beschleunigungen vom Operationstisch 1 herunterfällt.
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In einer bevorzugten geometrischen Ausgestaltung wird durch die Öffnung 6 eine ebene Fläche aufgespannt. Diese ist in den Figuren durch eine x-y-Ebene gekennzeichnet. Die Krafteinwirkung 26 erfolgt vorzugsweise in einer Normalen-Richtung senkrecht zu der x-y-Ebene, also in z-Richtung. Um die beschriebene Relativbewegung der Erhebungen 21 und 22 zueinander optimal zu realisieren, ist der Druckpunkt 11 in Bezug auf die Erhebungen 21 und 22 vorzugsweise so angeordnet, dass ein Lot 32 des Druckpunktes 11 auf eine kürzeste Verbindungslinie 31 zwischen den zwei Vorsprüngen 23 und 24 diese Verbindungslinie an einem Punkt 33 schneidet, der zwischen den Vorsprüngen 23 und 24 liegt. 6 veranschaulicht dies schematisch.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Operationstisch
- 2
- Verpackungsvorrichtung / Blister
- 3
- Gegenstand / optisches Bauteil / Lupe
- 4
- Abstand
- 5
- Fallrichtung
- 6
- Öffnung
- 7
- Außenseite
- 8
- Innenseite
- 9
- Hohlraum
- 10
- Klemmeinrichtung
- 11
- Druckpunkt / Druckbereich
- 12
- Bodenfläche
- 13
- Halterung
- 20
- Längsachse
- 21
- erste Erhebung
- 22
- zweite Erhebung
- 23
- Vorsprung
- 24
- Vorsprung
- 25
- Bewegungsrichtung
- 26
- Krafteinwirkung auf den Druckpunkt
- 27
- Halterichtung
- 28
- Halterichtung
- 29
- V-förmiger Bereich/Abschnitt
- 30
- Kante
- 31
- Verbindungslinie
- 32
- Lot
- 33
- Schnittpunkt
- x
- Raumrichtung
- y
- Raumrichtung
- z
- Raumrichtung