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Die Erfindung betrifft einen Aktuator gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus der
DE 10 2013 211 617 A1 ist ein Aktuator bekannt, der in der Art eines Elektrozylinders ausgeführt ist. Der Aktuator hat ein Hauptgehäuse, aus dem ein Ausleger in Richtung einer Drehachse beweglich herausragt. Der Ausleger wird mittels einer Gewindespindel angetrieben, welche mit dem Ausleger in Schraubeingriff steht, wobei sie mittels eines ersten Drehlagers bezüglich der Drehachse drehbar am Hauptgehäuse gelagert ist. Die Gewindespindel steht über ein Zugmittel in Drehantriebsverbindung mit einem Elektromotor. Das Zugmittel ist in einem gesonderten Zugmittelgehäuse angeordnet, welches an einem ersten Endblock des Hauptgehäuses befestigt ist.
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Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der Zugmittelantrieb eine besonders lange Lebensdauer hat, insbesondere, wenn als Zugmittel ein Zahnriemen zum Einsatz kommt. Insbesondere kann eine Vorspannung des Zugmittels vom Aktuator aufgenommen werden, ohne dass es zur Überlastung einzelner Bauteile kommt. Weiter kann die Gewindespindel aus einem Rohling hergestellt werden, der über die gesamte Länge mit einem ersten Außengewinde versehen ist, welches dem Gewinde entspricht, über welches die Gewindespindel mit dem Ausleger in Schraubeingriff steht. Dieses erste Außengewinde wird vorzugsweise im Gewinderollverfahren hergestellt, wobei hierbei vorzugsweise sehr lange Rohlinge hergestellt werden. Für die Herstellung des Lagersitzes des ersten Drehlagers muss dieser Rohling nur wenig geschwächt werden. Hierbei ist anzumerken, dass als Gewindetrieb vorzugsweise ein Planetengewindetrieb verwendet wird, bei dem in der Gewindespindel ganz erhebliche Kräfte wirken.
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Gemäß Anspruch 1 wird vorgeschlagen, dass die Gewindespindel mit einem gesonderten zweiten Drehlager am Zugmittelgehäuse bezüglich der Drehachse drehbar gelagert ist, wobei das zweite Drehlager in Richtung der Drehachse zwischen dem ersten Endblock und dem Zugmittel angeordnet ist. Bei dem Zugmittel handelt es sich vorzugsweise um einen Zahnriemen. Der gesonderte, einstückige Gehäusehauptkörper ist vorzugsweise rohrartig ausgeführt, wobei er die Gewindespindel und/oder den Ausleger jeweils zumindest abschnittsweise umgibt. Der Gehäusehauptkörper erstreckt sich vorzugsweise mit einer konstanten Querschnittsform entlang der Drehachse. Das Hauptgehäuse kann einen zweiten Endblock umfassen, wobei der erste und der zweite Endblock in Richtung der Drehachse an gegenüberliegenden Enden des Gehäusehauptkörpers angeordnet sind. Das zweite Drehlager ist vorzugsweise unmittelbar am Zugmittelgehäuse, insbesondere an dessen Grundköper, abgestützt. Der Ausleger hat an einem Ende vorzugsweise eine gesonderte Mutter, wobei die Mutter in Schraubeingriff mit der Gewindespindel steht. Der Schraubeingriff ist vorzugsweise in der Art eines Planetengewindetriebs ausgeführt.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung angegeben.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Zugmittelgehäuse aus einem einstückigen Grundkörper und einem gesonderten plattenartigen Deckel zusammengesetzt ist, wobei der Grundkörper eine Umfangswand aufweist, welche die Drehachse ringartig umgibt, wobei er eine Bodenwand aufweist, welche einstückig mit der Umfangswand verbunden ist, wobei der erste Endblock an der Bodenwand befestigt ist, wobei das zweite Drehlager in der Bodenwand aufgenommen ist. Das Zugmittelgehäuse ist damit besonders steif ausgeführt. Es kann die Vorspannkraft des Zugmittels problemlos aufnehmen. Der Deckel ist vorzugsweise mit der Umfangswand fest verbunden, insbesondere verschraubt. Der Elektromotor ist vorzugsweise zumindest mittelbar an dem Grundkörper befestigt, höchst vorzugsweise über eine gesonderte Trägerplatte, die fluchtend zur Bodenwand angeordnet ist, wobei sie unmittelbar an der Umfangswand befestigt ist. Der erste Endblock ist vorzugsweise unmittelbar an der Bodenwand befestigt. Die Umfangswand erstreckt sich vorzugsweise mit einer konstanten Querschnittsform in Richtung der Drehachse.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper eine Versteifungswand umfasst, welche einstückig mit der Bodenwand verbunden ist, wobei die Versteifungswand fest mit dem Deckel verbunden ist. Die Versteifungswand erstreckt sich vorzugsweise mit einer konstanten Querschnittsform in Richtung der Drehachse. Die Versteifungswand ist vorzugsweise mit dem Deckel verschraubt. Die Versteifungswand ist vorzugsweise innerhalb der ringartigen Umfangswand angeordnet, wobei sie zwei quer zur Drehachse gegenüberliegende Enden aufweist, die mit Abstand zur Umfangswand angeordnet sind. Durch die Versteifungswand gewinnt das Zugmittelgehäuse erheblich an Steifigkeit, so dass es die Vorspannkraft des Zugmittels ohne größere Verformungen aufnehmen kann. In der Folge unterliegt das Zugmittel minimalem Verschleiß.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Gewindespindel ein erstes und ein zweites Außengewinde aufweist, wobei die Gewindespindel über das erste Außengewinde mit dem Ausleger in Schraubeingriff steht, wobei das erste Drehlager mittels einer ersten und einer gesonderten zweiten Spannmutter an dem zweiten Außengewinde befestigt ist, wobei die erste Spannmutter einen hülsenartigen Abschnitt umfasst, auf dem das erste Drehlager aufgenommen ist. Mit dieser Gestaltung des Lagersitzes kann die Schwächung der Gewindespindel gegenüber der aus der
DE 10 2017 219 848 A1 bekannten Lösung noch weiter reduziert werden. Die Gewindespindel soll durch die Aufnahme des ersten Drehlagers möglichst wenig geschwächt werden. Dabei soll die Gewindespindel aus einem Rohling herstellbar sein, welcher über seine gesamte Länge mit dem ersten Außengewinde versehen ist. Das erste Außengewinde kann nahtlos in das zweite Außengewinde übergehen. Es ist aber auch denkbar, dass das erste und das zweite Außengewinde verschieden voneinander ausgeführt sind, wobei ein Außendurchmesser bzw. ein Kopfkreisdurchmesser des zweiten Außengewindes vorzugsweise nur geringfügig kleiner als ein Außendurchmesser des ersten Außengewindes ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass die erste Spannmutter über ein Innengewinde mit dem zweiten Außengewinde in Schraubeingriff steht, wobei sich das Innengewinde der ersten Spannmutter über die gesamte Länge des hülsenartigen Abschnitts erstreckt, wobei es zumindest eine Unterbrechung aufweisen kann. Durch das vergleichsweise lange Innengewinde wirkt sich eine Ungenauigkeit am Innengewinde nur vergleichsweise wenig auf die Rundlaufgenauigkeit des ersten Drehlagers aus. Mit der optionalen Unterbrechung des Innengewindes können Verspannungen bei der Montage der ersten Spannmutter vermieden werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Ausleger über einen Planetengewindetrieb mit dem ersten Außengewinde in Schraubeingriff steht, wobei das zweite Außengewinde als Spitzgewinde mit einer Gewindeteilung zwischen 0,5 mm und 2,0 mm ausgelegt ist, wobei ein Außendurchmesser des zweiten Außengewindes zwischen 90% und 100% eines Kerndurchmessers des ersten Außengewindes beträgt. Damit hat die Gewindespindel im Bereich des zweiten Außengewindes nahezu die gleiche Festigkeit wie im Bereich des ersten Außengewindes. Das erste Außengewinde ist vorzugsweise als Spitzgewinde mit einer Gewindeteilung zwischen 0,5 mm und 5,0 mm ausgelegt. Das erste Außengewinde eines Planetengewindetriebs hat typischerweise eine geringe Gewindetiefe, so dass es zur Herstellung des zweiten Außengewindes weitgehend vollständig abgetragen werden kann, ohne die Gewindespindel übermäßig zu schwächen.
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Es kann ein Dichtring vorgesehen sein, welcher einen Innenraum des Hauptgehäuses gegenüber dem ersten Drehlager abdichtet, wobei die erste Spannmutter eine um die Drehachse umlaufende Dichtfläche aufweist, an welcher der Dichtring dichtend anliegt. Eine derartige Abdichtung ist insbesondere dann wünschenswert, wenn der Innenraum des Hauptgehäuses zumindest teilweise mit Schmieröl gefüllt ist, um den Planetengewindetrieb zu kühlen und zu schmieren. Mit der obigen Gestaltung kann diese Dichtung auf einfache und kostengünstige Weise bereitgestellt werden. Die Gewindespindel wird durch die Dichtfläche nicht geschwächt. Die Dichtfläche ist vorzugsweise kreiszylindrisch bezüglich der Drehachse ausgebildet. Sie kann an einer gesonderten Hülse vorgesehen sein, die über einen Presssitz mit der ersten Spannmutter fest verbunden ist. Bei dem Dichtring handelt es sich vorzugsweise um einen Radialwellendichtring.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Gewindespindel eine sich entlang der Drehachse erstreckende Kühlbohrung aufweist, wobei die Gewindespindel das Zugmittelgehäuse durchsetzt, wobei außerhalb des Zugmittelgehäuses eine Drehdurchführung angeordnet ist, welche fest mit der Gewindespindel verbunden ist, wobei über die Drehdurchführung Kühlfluid in die Kühlbohrung ein- und/oder ausführbar ist. Eine vergleichbare Kühlung einer Gewindespindel ist beispielsweise aus der
DE 10 2016 209 654 A1 bekannt. Die vorgeschlagene Anordnung der entsprechenden Drehdurchführung am Aktuator ist besonders wartungsfreundlich. Bei dem Kühlfluid handelt es sich vorzugsweise um eine Flüssigkeit, welche insbesondere Wasser und/oder Öl enthält.
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Es kann vorgesehen sein, dass das zweite Drehlager ein Radialwälzlager ist, dessen Innenring in Richtung der Drehachse verschiebbar auf der Gewindespindel aufgenommen ist, wobei dessen Außenring fest im Zugmittelgehäuse aufgenommen ist. Hierdurch vereinfacht sich die Montage des Zugmittelgehäuses mit dem zweiten Drehlager an dem verbleibenden Aktuator mit der Gewindespindel. Weiter wird eine Verspannung des zweiten Drehlagers vermieden. Das zweite Drehlager ist vorzugsweise als Radialrillenkugellager ausgeführt.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Aktuators;
- 2 einen Längsschnitt des Aktuators nach 1;
- 3 eine weitere perspektivische Ansicht des Aktuators nach 1, wobei das Zugmittelgehäuse ohne den Deckel sichtbar ist; und
- 4 einen vergrößerten Ausschnitt von 2 im Bereich des ersten Endblocks.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Aktuators 10. Der Aktuator 10 umfasst ein Hauptgehäuse 20, welches entlang einer Drehachse 11 langgestreckt ausgebildet ist. In Richtung der Drehachse 11 ragt ein Ausleger 30 aus dem Hauptgehäuse 20 heraus, wobei er mittels des Antriebsmotors 25 entlang der Drehachse 11 bewegbar ist. Der Antriebsmotor 25 ist vorzugsweise ein Elektromotor, der über ein Zugmittel 60, beispielsweise über einen Zahnriemen, mit einer Gewindespindel in Drehantriebsverbindung steht. Das Zugmittel 60 ist von einem Zugmittelgehäuse 61 umgeben, welches aus einem Grundkörper 70 und einem plattenartigen Deckel 62 zusammengesetzt ist, welche mittels Schraubbolzen 63 fest miteinander verbunden sind. Der Grundkörper 70 ist fest mit dem ersten Endblock 21 des Hauptgehäuses 20 verbunden, beispielsweise mittels Schrauben.
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Das Hauptgehäuse 20 umfasst einen Gehäusehauptkörper 23, der beispielsweise aus Aluminium im Strangpressverfahren hergestellt ist. Der Gehäusehauptkörper 23 ist rohrartig ausgeführt, wobei er sich mit einer konstanten Querschnittsform entlang der Drehachse 11 erstreckt. Das Hauptgehäuse 20 umfasst einen ersten und einen zweiten Endblock 21; 22, welche in Richtung der Drehachse 11 an gegenüberliegenden Enden des Gehäusehauptkörpers 23 befestigt sind, vorzugsweise mittels Schrauben. Der zweite Endblock 22 bildet ein Lineargleitlager für den Ausleger 30, namentlich für dessen rohrartigen Abschnitt 31, der vorliegend als kreiszylindrisches Rohr ausgeführt ist. Am freien Ende des rohrartigen Abschnitts 31 ist ein Endkopf 32 angeordnet, welcher vorliegend als Gelenkkopf ausgeführt ist, wobei weitere Varianten möglich sind.
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Außen am Gehäusehauptkörper 23 sind vorliegend zwei Gebläse 90 vorgesehen, welche gegenüberliegend zueinander am Gehäusehauptkörper 23 befestigt sind. Diese saugen mittels eines elektrisch angetriebenen Lüfterrades Luft aus der Umgebung an und drücken diese in die Kühlkanäle im Gehäusehauptkörper 23. Im ersten und/oder im zweiten Endblock 21; 22 sind gebogene Umlenkkanäle vorgesehen, welche jeweils zwei Kühlkanäle im Gehäusehauptkörper 23 miteinander verbinden. Weiter sind Luftauslässe 91 am Gehäusehauptkörper 23 vorgesehen, die jeweils an einen zugeordneten Kühlkanal angeschlossen sind. Dort kann die von den Gebläsen 90 in die Kühlkanäle hineingeförderte Luft wieder aus den Kühlkanälen austreten.
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2 zeigt einen Längsschnitt des Aktuators nach 1. Im Inneren des Hauptgehäuses 20 ist eine Gewindespindel 41 angeordnet, welche sich entlang der Drehachse 11 erstreckt. An einem Ende ist die Gewindespindel 41 im ersten Endblock 21 bezüglich der Drehachse 11 drehbar gelagert. Das entsprechende erste Drehlager 24 umfasst vorliegend zwei Schrägkugellager, wobei je nach gewünschter Axialkraft mehr Einzellager vorgesehen sein können. An dem vom ersten Drehlager 24 abgewandten ersten Ende ragt die Gewindespindel 41 in den rohrartigen Abschnitt 31 des Auslegers 30 hinein, wobei sie eine Mutter 33 durchsetzt, welche fest mit einem Ende des Auslegers 30 verbunden ist. Die Mutter 33 und die Gewindespindel 41 bilden zusammen einen Planentengewindetrieb 40. Die Gewindespindel 41 hat ein erstes und ein zweites Außengewinde 42, 43, welche unmittelbar aneinander angrenzen. Das erste Außengewinde 42 steht in Schraubeingriff mit der genannten Mutter 33, wobei das zweite Außengewinde 43 der Befestigung des ersten Drehlagers 24 auf der Gewindespindel 41 dient. Wie aus 4 ersichtlich, ist der Außendurchmesser des zweiten Außengewindes 43 nur minimal kleiner als der Außendurchmesser des ersten Außengewindes 42. Dementsprechend wird die Festigkeit der Gewindespindel 41 durch die Befestigung des zweiten Drehlagers 24 nur minimal gemindert. Hierbei ist anzumerken, dass die einstückige Gewindespindel 41 vorzugsweise aus einem Rohling hergestellt wird, der über seine gesamte Länge mit dem ersten Außengewinde versehen ist.
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In 2 ist weiter das Zugmittel 60 in Form eines Zahnriemens zu erkennen, welches die Drehbewegung des Elektromotors 25 auf die Gewindespindel 41 überträgt. Ein Antriebszapfen des Elektromotors 25 ist hierfür fest mit einem ersten Zahnriemenrad 64 fest verbunden, wobei die Gewindespindel 41 fest mit einem zweiten Zahnriemenrad 65 verbunden ist. Das Zugmittel 60 und das erste und das zweite Zahnriemenrad 64; 65 sind von dem Zugmittelgehäuse 61 umschlossen. Der Elektromotor 25 ist am Grundkörper 70 des Zugmittelgehäuses 61 befestigt, wobei der Grundkörper 70 wiederum unmittelbar am ersten Endblock 21 befestigt ist.
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Damit der Zahnriemen 60 eine lange Lebensdauer hat, wird dieser vorzugsweise unter eine Vorspannung gesetzt, die so groß ist, dass diese auch bei Vorliegen des maximal vorkommenden Antriebsdrehmoments nicht vollständig aufgehoben ist. Diese Vorspannung verursacht erhebliche Querkräfte auf die Gewindespindel 41. Diese Querkräfte werden zu einem Teil über das erste Drehlager 24 übertragen. Die unten erläuterte Ausführung des ersten Drehlagers 24, mit welcher die Torsionsfestigkeit der Gewindespindel 41 erhöht werden soll, führt jedoch zu vergleichsweise hohen Beanspruchungen, wenn die genannte Querkraft allein durch das erste Drehlager 24 aufgenommen wird. Um diese Beanspruchungen zu minimieren, wurde das erfindungsgemäße zweite Drehlager 50 eingeführt, welches im Zugmittelgehäuse 61 aufgenommen ist. Das zweite Drehlager 50 ist damit besonders nahe am zweiten Zahnriemenrad 65 angeordnet. Es trägt damit einen großen Teil der durch die Vorspannung des Zugmittels 60 verursachten Querkraft. Aus der Querkraft resultierende Biegemomente sind besonders klein.
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3 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht des Aktuators 10 nach 1, wobei das Zugmittelgehäuse 61 ohne den Deckel (Nr. 62 in 1) sichtbar ist. Der Grundkörper 70 des Zugmittelgehäuses 61 hat eine ringartig, also in Form eines geschlossenen Rings, um die Drehachse 11 umlaufende Umfangswand 71. Die Umfangswand 71 umschließt dabei das erste und das zweite Zahnriemenrad 64; 65 und das Zugmittel 60. Sie hat über ihren gesamten Umfang eine konstante, rechteckige Querschnittsform. Im Bereich der Drehachse 11 ist die Umfangswand 71 einstückig mit einer Bodenwand (Nr. 72 in 2 und 4) verbunden. Die Bodenwand ist in Form einer ebenen Platte mit konstanter Dicke ausgeführt, welche nahezu über ihren gesamten Umfang entweder mit der Umfangswand 71 oder mit der Versteifungswand 73 einstückig verbunden ist. Einzig an den beiden Unterbrechungsstellen 76, die zum Durchführen des Zugmittels 60 dienen, ist diese Verbindung nicht gegeben. Der Bereich der Bodenwand wird durch den Deckel (Nr. 62 in 4), der mit einer Vielzahl von Schraubbolzen am Gehäusegrundkörper 70 befestigt ist, weiter versteift. Der Deckel erstreckt sich dabei über die gesamte Umfangswand 71, wobei er über die gesamte Umfangswand und die gesamte Versteifungswand 73 mit dem Grundkörper 70 verschraubt ist. Die Versteifungswand 73 erstreckt sich diagonal zwischen zwei Abschnitten der Umfangswand 71, wobei sie über ihre gesamte Länge eine konstante, rechteckige Querschnittsform aufweist. An beiden gegenüberliegenden Enden der Versteifungswand 73 ist ein Abstand zur Umfangswand 71 vorgesehen, der die oben angesprochene Unterbrechungsstelle 76 bildet.
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Abseits der einstückigen Bodenwand 72 ist die Umfangswand 71 mit einer gesonderten Trägerplatte 74 verschraubt. An der Trägerplatte 74, und ausschließlich an dieser, ist der Elektromotor 25 mittels Befestigungsschrauben 75 befestigt. Die Trägerplatte 74 ist mit weiteren Befestigungsschrauben (Nr. 75a in 4) an der Umfangswand 71 befestigt und zwar derart, dass der Abstand zwischen einer Drehachse des Elektromotors 25 und der Drehachse 11 der Gewindespindel verstellbar ist, um die Vorspannung des Zugmittels 60 einzustellen.
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Das erste und das zweite Zahnriemenrad 64; 65 ist jeweils mittels eines Kegel-Spannsatzes auf der Antriebswelle des Elektromotors 25 bzw. auf der Gewindespindel befestigt.
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4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt von
2 im Bereich des ersten Endblocks 21. Dabei wurden die Kühlbohrung 44 in der Gewindespindel 41 und die Drehdurchführung 45 mittels Strichpunktlinien eingezeichnet. Diese Kühlvorrichtung kann optional vorhanden sein, wobei sie vorzugsweise gemäß der
DE 10 2016 209 654 A1 ausgeführt ist. Der gesamte Inhalt der
DE 10 2016 209 654 A1 wird in Bezug genommen und zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kommt es darauf an, dass die Drehdurchführung 45 außerhalb des Zugmittelgehäuses 61 angeordnet ist und zwar auf der vom Hauptgehäuse 20 abgewandten Seite. Wegen des erfindungsgemäßen zweiten Drehlagers 50 sind die hierdurch hervorgerufenen, gewichtsbedingten Querkräfte unkritisch. Der Deckel 62, der in Form einer ebenen Platte mit konstanter Dicke ausgeführt ist, kann im Bereich der Drehdurchführung 45 mit einem Durchbruch versehen sein, welcher mit einem gesonderten Hilfsdeckel 62a verschlossen ist, wenn die Drehdurchführung 45 nicht montiert ist.
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In 4 ist mit den Bezugsziffern 42; 43 der Bereich der Gewindespindel 41 gekennzeichnet, über den sich das erste bzw. das zweite Außengewinde 42; 43 erstreckt. Das erste und das zweite Außengewinde 42; 43 grenzen mit einem kleinen Absatz unmittelbar aneinander ist. Das erste Außengewinde 42 ist ein Spitzgewinde, welches für den Eingriff mit der Mutter (Nr. 33 in 2) eines Planentengewindetriebs ausgelegt ist. Das zweite Außengewinde 43 hat einen etwas kleineren Außendurchmesser als das erste Außengewinde 42. Es ist ebenfalls als Spitzgewinde ausgeführt, wobei es zum Aufschrauben der ersten und der zweiten Spannmutter 81; 82 ausgelegt ist. Die erste Spannmutter 81 hat einen hülsenartigen Abschnitt 83, der eine bezüglich der Drehachse 11 kreiszylindrische Außenumfangsfläche hat, auf welcher das erste Drehlager 24 montiert ist. Die verbleibende erste Spannmutter 81 bildet einen Anschlag für das erste Drehlager 24 in Richtung der Drehachse 11. Dort kann eine bezüglich der Drehachse kreiszylindrische Dichtfläche 86 unmittelbar an der Spannmutter oder an einer aufgepressten Dichtungshülse vorgesehen sein. Dort liegt die Dichtlippe eines optionalen Dichtrings 26 auf, welcher fest mit dem ersten Endblock 21 verbunden ist. Vorliegend ist der Dichtring 26 in eine gesonderte Zwischenplatte 27 eingebaut, die im Rahmen der vorliegenden Anmeldung als Bestandteil des ersten Endblocks 21 angesehen wird.
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Die zweite Spannmutter 82 ist ebenfalls auf das zweite Außengewinde 43 aufgeschraubt, wobei sie das erste Drehlager 24, insbesondere die entsprechenden Innenringe, in Richtung der Drehachse 11 gegen die erste Spannmutter 81 spannt. Das erste Drehlager 24 umfasst vorliegend zwei Schrägkugellager.
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Das zweite Drehlager 50 ist unmittelbar auf der einstückigen Gewindespindel 41 aufgenommen. Der entsprechende Lagersitz für den Innenring 51 ist kreiszylindrisch bezüglich der Drehachse 11 ausgeführt, wobei der Durchmesser minimal kleiner als der Außendurchmesser des zweiten Außengewindes 43 ausgeführt ist. Auch dort wird die Gewindespindel 41 hinsichtlich der Torsionsfestigkeit nur wenig geschwächt. Der Außenring 52 des zweiten Drehlagers 50 ist unmittelbar in der Bodenwand 72 des Grundkörpers 70 des Zugmittelgehäuses 61 aufgenommen. Der entsprechende Lagersitz ist dabei als Festsitz bzw. als Presssitz ausgeführt, so dass das zweite Drehlager 50 fest am Zugmittelgehäuse 61 gehalten ist. Der Lagersitz am Innenring 51 ist demgegenüber als Schiebesitz ausgeführt, so dass eine geringe Verschiebung des Innenrings 51 relativ zur Gewindespindel 41 in Richtung der Drehachse 11 möglich ist. Damit ist keine Verspannung des zweiten Drehlagers 50 zu befürchten. Das zweite Drehlager 50 ist vorliegend als Radialrillenkugellager ausgeführt.
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In 4 ist darüber hinaus der Kegelspannsatz 66 zu erkennen, mit dem das zweite Zahnriemenrad 65 auf der Gewindespindel 41 montiert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Aktuator
- 11
- Drehachse
- 12
- Innenraum
- 20
- Hauptgehäuse
- 21
- erster Endblock
- 22
- zweiter Endblock
- 23
- Gehäusehauptkörper
- 24
- erstes Drehlager
- 25
- Elektromotor
- 26
- Dichtring
- 27
- Zwischenplatte
- 30
- Ausleger
- 31
- rohrartiger Abschnitt
- 32
- Endkopf
- 33
- Mutter
- 40
- Planetengewindetrieb
- 41
- Gewindespindel
- 42
- erstes Außengewinde
- 43
- zweites Außengewinde
- 44
- Kühlbohrung
- 45
- Drehdurchführung
- 50
- zweites Drehlager
- 51
- Innenring des zweiten Drehlagers
- 52
- Außenring des zweiten Drehlagers
- 60
- Zugmittel
- 61
- Zugmittelgehäuse
- 62
- Deckel
- 62a
- Hilfsdeckel
- 63
- Schraubbolzen
- 64
- erstes Zahnriemenrad
- 65
- zweites Zahnriemenrad
- 66
- Kegelspannsatz
- 70
- Grundkörper
- 71
- Umfangswand
- 72
- Bodenwand
- 73
- Versteifungswand
- 74
- Trägerplatte
- 75
- Befestigungsschraube
- 75a
- Befestigungsschraube
- 76
- Unterbrechungsstelle
- 81
- erste Spannmutter
- 82
- zweite Spannmutter
- 83
- hülsenartiger Abschnitt der ersten Spannmutter
- 84
- Innengewinde der ersten Spannmutter
- 86
- Dichtfläche
- 90
- Gebläse
- 91
- Luftauslass
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013211617 A1 [0002]
- DE 102017219848 A1 [0008]
- DE 102016209654 A1 [0012, 0025]