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Die Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung für einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Fahrzeugsitz mit einer solchen Verstelleinrichtung.
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Eine derartige Verstelleinrichtung umfasst zwei entlang einer Längsachse einstellbare und in einer Breitenachse zueinander beabstandete Verstellbaugruppen.
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Eine solche Verstelleinrichtung ist in der
DE 198 15 283 A1 beschrieben. Die Verstellbaugruppen sind dabei jeweils als Schienenpaar ausgebildet, wobei je eine obere Schiene relativ zu einer unteren Schiene entlang der Längsachse verschiebbar ist, um die Verstelleinrichtung entlang der Längsachse einzustellen. Hierzu treibt ein Antriebsmotor über Antriebswellen jeweils eine Antriebsschnecke an, die mit einer am jeweiligen Schienenpaar angeordneten Spindelmutter kämmt. Der Antriebsmotor und die Antriebswellen sind dabei zwischen den beiden Schienenpaaren angeordnet.
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In einigen Anwendungsfällen ist es wünschenswert, den Bauraum zwischen den Verstellbaugruppen, also z.B. den Schienenpaaren, anderweitig zu nutzen.
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Die
US 2005/093328 A1 , die
US 2008/314174 A1 und die
US 2018/215287 A1 schlagen verschiedene Lösungen vor, wie ein Antriebsmotor entlang der Längsachse versetzt angeordnet werden kann. Bei den bekannten Lösungen kommen flexible Wellen zum Einsatz, die zum Teil verhältnismäßig stark gekrümmt sind, etwa um 90 Grad. Hierzu ist eine vergleichsweise große Flexibilität des Materials der Wellen notwendig, welche jedoch auch eine vergleichsweise starke Verdrillung der Wellen in sich erlaubt. Hieraus kann eine merkliche Anlaufverzögerung folgen und auch verstärkte Laufgeräusche können aus der starken Krümmung resultieren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Verstelleinrichtung für einen Fahrzeugsitz bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach umfasst die Verstelleinrichtung zumindest ein an einer der Verstellbaugruppen angeordnetes Getriebe, wobei das Getriebe ein Getriebeelement umfasst, das relativ zu einem anderen Teil der Verstelleinrichtung, z.B. einem Getriebegehäuse des Getriebes, um eine Drehachse drehbar gelagert ist, wobei die Drehachse in einem Winkel zur durch die Längsachse und die Breitenachse aufgespannten Verstellebene verläuft.
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Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein Antriebsmechanismus, der das Getriebeelement antreibt, hierdurch nicht auf direkter Linie zwischen den Verstellbaugruppen angeordnet sein braucht, sondern entsprechend dem Winkel der Drehachse zur Verstellebene oberhalb oder unterhalb dieser direkten Linie angeordnet sein kann. So kann ein Bauraum zwischen den Verstellbaugruppen besser für andere Komponenten genutzt werden, z.B. für fest an einem Fahrzeugboden montierte Komponenten und auch für solche Komponenten, die weit entlang der Längsachse erstreckt sind. Ferner ist es auf diese Weise möglich, die z.B. als Schienenpaare ausgebildeten Verstellbaugruppen zumindest teilweise in den Fahrzeugboden einzulassen oder z.B. zumindest teilweise unterhalb eines Teppichs des Fahrzeugbodens anzuordnen.
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Beispielsweise ist die Drehachse schräg in einem Winkel größer 0 Grad und kleiner 90 Grad zur Verstellebene ausgerichtet. In Bezug auf eine Einbaulage in einem Fahrzeug zeigt die Drehachse schräg nach oben oder schräg nach unten.
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Optional verläuft die Drehachse in einem Winkel von 10 bis 30 Grad zur Verstellebene (z.B. zwischen 15 und 20 Grad). Diese Winkel ermöglichen einen großen Gewinn an freiem Bauraum zwischen den Verstellbaugruppen bei einem einfachen Aufbau.
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Die Drehachse kann insbesondere senkrecht zur Längsachse ausgerichtet sein, was einen robusten und einfachen Aufbau des Getriebes ermöglicht.
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Die Verstelleinrichtung kann eine Antriebseinheit umfassen, die dazu eingerichtet ist, das Getriebeelement in eine Drehung um die Drehachse zu versetzen. Das ermöglicht einen hohen Komfort. Die Antriebseinheit umfasst z.B. einen Elektromotor.
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Optional ist die Antriebseinheit (in Bezug auf einen in einem Fahrzeug eingebauten Zustand) zumindest überwiegend oder vollständig oberhalb (oder unterhalb) der Verstellebene angeordnet. Hierdurch kann ein verhältnismäßig großer Bauraum zur Verfügung gestellt werden.
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In einer Ausgestaltung ist die Antriebseinheit über eine flexible Welle mit dem Getriebeelement wirkverbunden. Die flexible Welle verbindet einen Ausgang der Antriebseinheit mit einem Eingang des Getriebes. Eine Drehachse des Ausgangs verläuft z.B. parallel zur Verstellebene, insbesondere parallel zur Breitenachse. Die flexible Welle weist eine Krümmung auf. Durch die Ausrichtung der Drehachse des ersten Getriebeelements kann die Krümmung der flexiblen Welle vergleichsweise klein gehalten werden, wobei dennoch der Bauraum zwischen den Verstellbaugruppen freigehalten wird. Die geringe Krümmung ermöglicht insbesondere gute akustische Eigenschaften.
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Die flexible Welle kann so montiert sein, dass sie eine Krümmung aufweist, die keinen Wendepunkt aufweist. Hierdurch, wie auch durch die geringe Krümmung, wird ermöglicht, dass die flexible Welle nur geringfügig unter Spannung steht. Ferner kann ein Material mit einer vergleichsweise geringeren Flexibilität für die flexible Welle verwendet werden als es bei stärker gekrümmten flexiblen Wellen nötig ist. Die Flexibilität der flexiblen Welle ist so beschaffen, dass die flexible Welle unter Beibehaltung der Krümmung durch die Antriebseinheit drehbar ist, um das erste Getriebeelement in eine Drehung um seine Drehachse zu versetzen.
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Optional ist ein Getriebegehäuse vorgesehen, an welchem das Getriebeelement drehbar gehalten ist. Das Getriebegehäuse ist z.B. an einer der Schienen der jeweiligen Verstellbaugruppe befestigt.
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Gemäß einer Weiterbildung ist das Getriebegehäuse in einem Winkel schräg zur Verstellebene an der entsprechenden Verstellbaugruppe montiert. Alternativ weist das Getriebegehäuse einen Abschnitt auf, insbesondere einen Flächenabschnitt, der in einem Winkel schräg zur Verstellebene verläuft.
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Optional sind zwei Getriebe vorgesehen, die jeweils ein Getriebeelement umfassen, das jeweils um eine Drehachse drehbar ist, die in einem Winkel, insbesondere schräg, zur durch die Längsachse und die Breitenachse aufgespannten Verstellebene verläuft. Das ermöglicht eine synchrone Verstellbewegung.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Getriebeelement als Schneckenwelle ausgebildet ist. Die Schneckenwelle kann auch als Antriebsschnecke bezeichnet werden. Das ermöglicht eine präzise Einstellung der Verstelleinrichtung. Ferner ist auf diese Weise ein verhältnismäßig geringes Drehmoment zum Antrieb ausreichend.
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Das Getriebeelement ist ein erstes Getriebeelement und steht mit einem zweiten Getriebeelement in Eingriff. Das zweite Getriebeelement ist z.B. um eine zur Längsachse parallele Achse drehbar und/oder längserstreckt. Das ermöglicht einen einfachen Aufbau des Getriebes.
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Optional steht das zweite Getriebeelement mit einem dritten Getriebeelement in Eingriff, und zwar insbesondere derart, dass es relativ dazu drehbar ist. Hierdurch ist eine stärkere Untersetzung möglich.
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Das zweite Getriebeelement oder das dritte Getriebeelement kann als Spindel ausgebildet sein. Die Spindel erstreckt sich insbesondere entlang der Längsachse. Eine Spindel erlaubt zugleich eine präzise Einstellung entlang der Längsachse und eine sichere Arretierung der eingestellten Position.
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Die Verstellbaugruppen umfassen jeweils z.B. zwei miteinander in Eingriff stehende Schienen. Dies ermöglicht eine belastbare Führung.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Fahrzeugsitz bereitgestellt, der eine Verstelleinrichtung nach einer beliebigen, hierin beschriebenen Ausgestaltung umfasst. Bezüglich der Vorteile dieses Fahrzeugsitzes wird auf die Angaben zur Verstelleinrichtung Bezug genommen.
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Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen in schematischen Darstellungen:
- 1 eine Ansicht eines Fahrzeugsitzes;
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Verstelleinrichtung des Fahrzeugsitzes gemäß 1;
- 3 eine Ansicht mit Blick entlang einer Längsachse der Verstelleinrichtung gemäß 2;
- 4 eine vergrößerte Ansicht eines Teils der Verstelleinrichtung gemäß 3;
- 5 eine Ansicht einer Verstellbaugruppe mit einem Getriebe der Verstelleinrichtung gemäß 4;
- 6 eine perspektivische Ansicht der Verstellbaugruppe mit einer Halteklammer für das Getriebe der Verstelleinrichtung gemäß 2;
- 7 eine perspektivische Ansicht der Verstellbaugruppe mit dem Getriebe der Verstelleinrichtung gemäß 6, wobei die Halteklammer nicht dargestellt ist;
- 8 eine perspektivische Ansicht der Verstellbaugruppe mit dem Getriebe gemäß 7, wobei drei Getriebeelemente des Getriebes gezeigt sind, sowie eine mit dem Getriebe über eine flexible Welle gekoppelte Antriebseinheit;
- 9 eine Ansicht mit Blick entlang einer Längsachse auf eine Verstellbaugruppe und ein Getriebe für die Verstelleinrichtung gemäß 2;
- 10 eine Ansicht auf Teile der Verstellbaugruppe und des Getriebes gemäß 9;
- 11 eine perspektivische Ansicht des Getriebes der Verstellbaugruppe gemäß 9; und
- 12 eine Ansicht einer Verstelleinrichtung entsprechend 2, wobei eine Antriebseinheit asymmetrisch angeordnet ist.
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Ein in 1 schematisch dargestellter Fahrzeugsitz 1 eines Fahrzeugs weist ein Sitzteil 10, eine Rückenlehne 11 und mehrere Verstelleinrichtungen auf.
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Die Rückenlehne 11 ist über eine Anordnung von Drehbeschlägen 13 verstellbar zu dem Sitzteil 10 angeordnet. Über die Anordnung von Drehbeschlägen 13 kann die Rückenlehne 11 relativ zu dem Sitzteil 10 um eine Schwenkachse S verschwenkt werden, um die Neigungsstellung der Rückenlehne 11 zu dem Sitzteil 10 anzupassen oder die Rückenlehne 11 in eine vorverschwenkte, zum Beispiel flache Stellung zu bringen, beispielsweise zur Vergrößerung eines Stauraums in einem Fahrzeug.
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Der Fahrzeugsitz 1 umfasst eine (optionale) Höhenverstelleinrichtung 12, mit der das Sitzteil 10 (vorliegend gemeinsam mit der Rückenlehne 11) in einem im Fahrzeug eingebauten Zustand relativ zu einem Fahrzeugboden FB des Fahrzeugs (zumindest) in einer Höhenachse Z verstellbar ist.
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Der Fahrzeugsitz 1 umfasst ferner eine Verstelleinrichtung 2 zur Einstellung des Fahrzeugsitzes in Richtung einer Längsachse X. Die Verstelleinrichtung 2 wird nachfolgend als Längsverstelleinrichtung bezeichnet werden. Mittels der Längsverstelleinrichtung 2 ist das Sitzteil 10 gemeinsam mit der Rückenlehne 11 in einem im Fahrzeug eingebauten Zustand relativ zum Fahrzeugboden FB des Fahrzeugs entlang der Längsachse X verstellbar. Die Längsachse X verläuft senkrecht zur Höhenachse Z.
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Über die Längsverstelleinrichtung 2 ist der (übrige) Fahrzeugsitz 1 mit dem Fahrzeugboden FB verbindbar und im gezeigten Beispiel verbunden. Die Längsverstelleinrichtung 2 wird nachfolgend näher erläutert werden.
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Ein solcher Fahrzeugsitz 1 kann als Vordersitz in einem Fahrzeug ausgebildet sein. Ein solcher Fahrzeugsitz 1 kann aber auch als Rücksitz in zweiter oder dritter Sitzreihe in einem Fahrzeug verwendet werden.
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Wie anhand 2 veranschaulicht, umfasst die Längsverstelleinrichtung 2 des Fahrzeugsitzes 1 zwei entlang der Längsachse X einstellbare und in einer Breitenachse Y zueinander beabstandete Verstellbaugruppen 20A, 20B.
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Die Verstellbaugruppen 20A, 20B sind jeweils als Schienenpaar ausgebildet. Vorliegend umfasst jede der Verstellbaugruppen 20A, 20B eine obere Schiene 200A, 200B und eine untere Schiene 201A, 201B. Jede der oberen Schienen 200A, 200B ist an der entsprechenden unteren Schiene 201A, 201B entlang der Längsachse X verschiebbar gelagert. Eine Verschiebung der oberen Schienen 200A, 200B relativ zur jeweiligen unteren Schiene 201A, 201B bewirkt die Einstellung der Verstellbaugruppen 20A, 20B entlang der Längsachse X. An den oberen Schienen 200A, 200B ist das Sitzteil 10 zu befestigen bzw. im Einbauzustand befestigt (z.B. über die Höhenverstelleinrichtung 12). Die unteren Schienen 201A, 201B sind dazu eingerichtet, am Fahrzeugboden FB befestigt zu werden.
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Die Breitenachse Y verläuft senkrecht zur Längsachse X und senkrecht zur Höhenachse Z. Die Längsachse X, Breitenachse Y und Höhenachse Z bilden gemeinsam ein rechtwinkliges Koordinatensystem, das in Bezug auf einen im Fahrzeug eingebauten Zustand des Fahrzeugsitzes dem Fahrzeugkoordinatensystem entspricht.
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Die beiden oberen Schienen 200A, 200B sind somit in einer durch die Längsachse X und die Breitenachse Y aufgespannten Ebene verschiebbar, die zur vereinfachten Bezugnahme als Verstellebene XY bezeichnet wird.
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Zum Antrieb einer Verstellbewegung der Verstellbaugruppen 20A, 20B umfasst die Verstelleinrichtung 2 eine Antriebseinheit 22. Die Antriebseinheit umfasst eine Motor-Getriebe-Einheit mit einem Elektromotor. Die Antriebseinheit 22 ist entlang der Breitenrichtung Y betrachtet zwischen den beiden Verstellbaugruppen 20A, 20B angeordnet. Die Antriebseinheit 22 ist mit jeder der Verstellbaugruppen 20A, 20B durch eine flexible Welle 23A, 23B gekoppelt.
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Bei den flexiblen Wellen 23A, 23B handelt es sich um Flexwellen. Die flexiblen Wellen 23A, 23B stellen zwei Abschnitte eines einstückigen Bauteils dar, können alternativ aber auch als zwei getrennte Bauteile ausgebildet sein. Die flexiblen Wellen(-abschnitte) 23A, 23B erstrecken sich jeweils von der Antriebseinheit 22 bis zur entsprechenden Verstellbaugruppe 20A, 20B, vorliegend jeweils durch eine Öffnung in einer Halteklammer 24 hindurch, die jeweils ein nachfolgend näher beschriebenes Getriebe festhält. Die flexiblen Wellen 23A, 23B weisen eine Krümmung auf, welche deutlich anhand der 3 erkennbar ist.
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Insbesondere in der Ansicht der 3 ist zu erkennen, dass die beiden flexiblen Wellen 23A, 23B eine Krümmung aufweisen. Mit anderen Worten ausgedrückt sind die Verstellbaugruppen 20A, 20B und die Antriebseinheit 22 so angeordnet, dass die flexiblen Wellen 23A, 23B gekrümmt sind. Die Antriebseinheit 22 ist derart am Fahrzeugsitz 1 gemäß 1 montiert, dass sie relativ zu den oberen Schienen 200A, 200B fixiert ist.
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Die Antriebseinheit 22 ist entlang der Höhenachse Z versetzt zu den Verstellbaugruppen 20A, 20B angeordnet. In Bezug auf einen Einbauzustand ist die Antriebseinheit 22 konkret entlang der Höhenachse Z höher angeordnet als die Verstellbaugruppen 20A, 20B. Hierdurch wird ein freier Bauraum B zwischen den Verstellbaugruppen 20A, 20B unterhalb der Antriebseinheit 22 geschaffen. In diesem freien Bauraum B können andere Komponenten angeordnet werden, z.B. ein Lüfter, ein Teppich, eine Schublade, ein Karosserieteil oder dergleichen.
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Die flexiblen Wellen 23A, 23B sind jeweils durch die Antriebseinheit 22 in eine Drehung versetzbar. Die flexiblen Wellen 23A, 23B weisen eine solche Flexibilität auf, die es gestattet, dass die Antriebseinheit 22 die flexiblen Wellen 23A, 23B mit der Krümmung und mit drehbar festgehaltenen Enden dreht. Die flexiblen Wellen 23A, 23B erstrecken sich jeweils von einem Ausgang 220 der Antriebseinheit 22 bis zu einem Eingang 215 jeweils eines Getriebes 21 an jeder der Verstellbaugruppen 20A, 20B. Die Ausgänge 220 der Antriebseinheit 22 sind in Höhenrichtung Z gesehen jeweils versetzt zu, konkret höher angeordnet als der jeweilige Eingang 215 am entsprechenden Getriebe 21. Die flexiblen Wellen 23A, 23B laufen tangential an den Ausgang 220 und den Eingang 215 ein.
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Insbesondere anhand der 2 und 3 ist erkennbar, dass die flexiblen Wellen 23A, 23B in einer Richtung an die Getriebe 21 angreifen (konkret in die Getriebe 21 eingreifen), die in einem Winkel zur Verstellebene XY verläuft. Die flexiblen Wellen 23A, 23B sind jeweils schräg zur Verstellebene XY in das entsprechende Getriebe 21 eingesteckt.
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Die jeweils ein an einer der Verstellbaugruppen 20A, 20B angeordneten Getriebe 21 umfassen dabei jeweils mehrere Getriebeelemente, insbesondere ein (erstes) Getriebeelement, das um eine Drehachse D drehbar gelagert ist, welche in einem Winkel zur durch die Längsachse X und die Breitenachse Y aufgespannten Verstellebene XY verläuft.
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Dieser Winkel zur Verstellebene XY führt dazu, dass die Antriebseinheit 22 höher angeordnet sein kann als die Getriebe 21, ohne dass die flexiblen Wellen 23A, 23B unter starker Spannung stehen oder eine besonders große Flexibilität aufweisen brauchen.
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4 veranschaulicht in einer vergrößerten Darstellung mit einem längeren Doppelpfeil den Höhenunterschied entlang der Höhenachse Z. Dabei ist veranschaulicht, dass eine zentrale Rotationsachse der Antriebseinheit 22 (hier entsprechend der Rotationsachse der flexiblen Wellen 23A, 23B an den Ausgängen 220) entlang der Höhenrichtung Z versetzt (hier: höher) angeordnet ist als eine Rotationsachse eines weiter unten noch näher beschriebenen (zweiten) Getriebeelements des jeweiligen Getriebes 21.
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Ein kürzerer Doppelpfeil in 4 veranschaulicht am Beispiel einer der flexiblen Wellen 23B deren Krümmung. Die Krümmung ist z.B. kreisbogenförmig. Durch den schräg zur Verstellebene XY angeordneten Eingang 215 des Getriebes ist diese Krümmung vergleichsweise gering und weist insbesondere keinen Wendepunkt auf. Die flexiblen Wellen 23A, 23B weisen somit keinen S-Schlag auf. Die flexiblen Wellen 23A, 23B sind an jeder Stelle in Bezug auf die Verstellebene XY konvex gekrümmt. Die geringe Krümmung ermöglicht eine gute Laufruhe.
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Anhand der Länge der beiden Doppelpfeile ist ersichtlich, dass die (durch die schräg ausgerichtete Drehachse D erzielbare) Anhebung der Antriebseinheit 22 entlang der Höhenachse Z (deutlich) größer ist als die Krümmung der flexiblen Wellen 23A, 23B, die hier mit dem Abstand der größten Auslenkung von einer Geraden zwischen dem Ausgang 220 der Antriebseinheit 22 und dem Eingang 215 des Getriebes 21 bemessen ist.
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Die 5 bis 8 veranschaulichen weitere Details der Anbindung von einer der flexiblen Wellen 23B an das Getriebe 21 und des Getriebes 21. Die andere flexible Welle 23A ist in entsprechender Weise an das entsprechende, spiegelbildlich ausgebildete Getriebe 21 angebunden.
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Ein an das Getriebe 21 angrenzendes Ende der flexiblen Welle 23B ist um die Drehachse D rotierbar. Dieses Ende der flexiblen Welle 23B steht in Eingriff mit dem Getriebeelement des Getriebes 21, auf welches nachfolgend als erstes Getriebeelement 211 Bezug genommen wird, um dieses anzutreiben. Wie bereits erwähnt ist das erste Getriebeelement 211 ebenfalls um die Drehachse D drehbar.
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5 verdeutlicht den Winkel α, mit dem die Drehachse D zur Verstellebene XY (und zur Breitenachse Y) geneigt ist. Der Winkel α beträgt mehr als 5 Grad, vorliegend zwischen 15 und 20 Grad, oder je nach dem Abstand zwischen den Verstellbaugruppen 20A, 20B und der Form und Größe des benötigten freien Bauraumes B z.B. zwischen 10 und 30 Grad.
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6 zeigt die Verstellbaugruppe 20B mit der oberen Schiene 200B und der unteren Schiene 201B, wobei die an der oberen Schiene 200B befestigte, insbesondere daran angeschweißte, Halteklammer 24 das Getriebe 21 in einer Schrägstellung festhält.
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In 7 ist die Halteklammer 24 nicht dargestellt, sodass ein Blick auf das Getriebe 21 freigegeben ist. Dabei sind zwei Getriebeelemente 211, 212 des Getriebes 21 erkennbar. Bei dem ersten Getriebeelement 211, das im Eingriff mit der flexiblen Welle 23B steht, handelt es sich um eine Schneckenwelle. Ein zweites Getriebeelement 212 ist in Form eines Schneckenrades ausgebildet, das mit dem ersten Getriebeelement 211 kämmend in Eingriff steht. Eine Drehung des ersten Getriebeelements 211 um die Drehachse D (relativ zur Verstellebene XY) bewirkt eine Drehung des zweiten Getriebeelements 212 um die Längsachse X.
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Das zweite Getriebeelement 212 bildet vorliegend auch eine Spindelmutter aus und steht im Eingriff mit einem als Spindel ausgebildeten dritten Getriebeelement 213 (siehe insbesondere 5 und 8). Das dritte Getriebeelement 213 ist entlang der Längsachse X ausgerichtet. Das erste und das zweite Getriebeelement 211, 212 ist jeweils drehbar an der oberen Schiene 200B gehalten, während das dritte Getriebeelement 213 an der unteren Schiene 201B (drehfest) befestigt ist. Somit bewirkt eine Rotation des ersten Getriebeelements 211 um die Drehachse D, dass die Schienen 200B, 201B entlang der Längsachse X relativ zueinander verschoben werden.
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Das erste Getriebeelement 211 und das zweite Getriebeelement 212 sind drehbar an einem Getriebegehäuse 210 des Getriebes 21 gelagert. Das Getriebegehäuse 210 ist in einen Ausschnitt der oberen Schiene 200B eingesetzt, sodass es in Richtung der Längsachse X formschlüssig daran gehalten ist. Der Ausschnitt erstreckt sich dabei durch eine Oberseite und Teilbereiche von zwei Seitenabschnitten der oberen Schiene 200B. Das kastenförmige Getriebegehäuse 210 ist dabei um den Winkel α relativ zur Verstellebene XY geneigt. Teile des Getriebegehäuses 210 stehen schräg aus dem Ausschnitt der oberen Schiene 200B hervor. Das erste Getriebeelement 211 ist so am Getriebegehäuse 210 drehbar gelagert, dass die Drehachse D parallel zu einer Oberseite und senkrecht zu einer Seitenfläche des Getriebegehäuses 210 ausgerichtet ist (siehe z.B. 5). Die Halteklammer 24 arretiert das Getriebegehäuse 210 in einer Stellung, in der die Drehachse D des ersten Getriebeelements 211 im Winkel α relativ zur Verstellebene XY steht. Somit können gleich ausgebildete Getriebegehäuse 210 für verschiedene Winkelstellungen verwendet werden, wobei lediglich die Halteklammer 24 entsprechend dem Winkel α ausgebildet und/oder angebracht wird. Hierdurch können baureihenübergreifend besonders viele Gleichteile verwendet werden. Ferner ist es durch Einbringen des Ausschnitts und Montieren der Halteklammer 24 in einfacher Weise möglich, bereits bestehende Längsverstelleinrichtungen entsprechend nachzurüsten.
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Die 9 bis 11 veranschaulichen eine alternative Ausgestaltung eines Getriebegehäuses 210', welches hier einen kastenförmigen Grundkörper aufweist, der vollständig innerhalb der Schienen 200B, 201B angeordnet ist. Der Grundkörper des Getriebegehäuses 210' ist dabei aufrecht und nicht in einem Winkel zur Verstellebene XY ausgerichtet. Lediglich ein Abschnitt 214 des Getriebegehäuses 210' verläuft schräg zur Verstellebene XY. Dabei ist eine Aufnahme des Getriebegehäuses 210' für das erste Getriebeelement 211 so ausgebildet, dass das darin aufgenommene erste Getriebeelement 211 um die schräg zur Verstellebene XY ausgerichtete Drehachse D rotierbar ist, wenn das Getriebegehäuse (formschlüssig) in der oberen Schiene 200B eingesetzt ist. Hierdurch kann auf eine zusätzliche Halteklammer verzichtet werden und ein kompakterer Aufbau wird möglich.
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11 zeigt das vollständige Getriebegehäuse 210' mit den daran gelagerten ersten und zweiten Getriebeelementen 211, 212, während in 9 nur ein Lagerabschnitt des Getriebegehäuses 210' für das zweite Getriebeelement 212 dargestellt ist. 10 zeigt das erste, zweite und dritte Getriebeelement 211, 212, 213 im Eingriff miteinander, wobei das Getriebegehäuse 210' und die obere Schiene 200B nicht dargestellt sind.
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12 veranschaulicht, dass neben einer symmetrischen Anordnung der Antriebseinheit 22 zwischen den Verstellbaugruppen 20A, 20B auch eine asymmetrische Anordnung möglich ist. Hierbei sind die flexiblen Wellen 23A, 23B unterschiedlich lang, während sie bei einer symmetrischen Anordnung gleich lang sein können. Die Drehachsen D der jeweiligen ersten Getriebeelemente 211 der Getriebe 21 der ersten und zweiten Verstellbaugruppe 20A, 20B können (bei einer symmetrischen oder asymmetrischen Anordnung der Antriebseinheit 22) vom Betrag her gleich oder verschieden sein.
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Es sei erwähnt, dass es möglich ist, dass, wie in den Figuren gezeigt, das dritte Getriebeelement 213 als Spindel ausgebildet und an der unteren Schiene 201A, 201B befestigt ist, die hier eine Bodenschiene darstellt. Alternativ ist es aber ebenso möglich, das als Spindel ausgebildete dritte Getriebeelement 213 an der oberen Schiene 200A, 200B als Sitzschiene zu befestigen, während das Getriebegehäuse 210; 210' dann nicht an der oberen Schiene 200A, 200B, sondern an der unteren Schiene 201A, 201B befestigt ist. Ferner ist es möglich, dass das zweite Getriebeelement in Form einer an der oberen oder der untern Schiene drehbar gelagerten Spindel ausgebildet ist und durch das erste Getriebeelement 211 angetrieben wird, während das dritte Getriebeelement in Form einer Spindelmutter ausgebildet und drehfest an der jeweils anderen Schiene befestigt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 10
- Sitzteil
- 11
- Rückenlehne
- 12
- Höhenverstelleinrichtung
- 13
- Drehbeschlag
- 2
- (Längs-)Verstelleinrichtung
- 20A, 20B
- Verstellbaugruppe
- 200A, 200B
- obere Schiene
- 201A, 201B
- untere Schiene
- 21
- Getriebe
- 210; 210'
- Getriebegehäuse
- 211
- erstes Getriebeelement
- 212
- zweites Getriebeelement
- 213
- drittes Getriebeelement
- 214
- Abschnitt
- 215
- Eingang
- 22
- Antriebseinheit
- 220
- Ausgang
- 23A, 23B
- flexible Welle
- 24
- Halteklammer
- B
- Bauraum
- D
- Drehachse
- FB
- Fahrzeugboden
- S
- Schwenkachse
- X, Y, Z
- Längsachse, Breitenachse, Höhenachse
- XY
- Verstellebene
- α
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19815283 A1 [0003]
- US 2005093328 A1 [0005]
- US 2008314174 A1 [0005]
- US 2018215287 A1 [0005]