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Die Erfindung betrifft ein Bedienelement mit einem kinematischen Aufbau zur Umwandlung einer dreidimensionalen Bewegung in wenigstens eine Rotationsbewegung.
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Bedienelemente, die einen Hebel aufweisen, werden unter anderem in der Steuerung von Off-Highway Fahrzeugen wie Traktoren, Flurförderfahrzeugen oder Baggern verwendet. Solche Fahrzeuge bedürfen einer besonders präzisen, jedoch gleichzeitig nicht zu komplexen Steuerung. Diese Bedienelemente werden üblicherweise auch als Joysticks bezeichnet. Ein solcher Joystick ist für die Steuerung der zuvor genannten Fahrzeuge aufgrund des großen Bewegungsspektrums seines Bedienhebels ideal geeignet.
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Nachteilig ist jedoch, dass derartige Hebel eine dreidimensionale Schwenkbewegung im Raum ausführen und dabei in etwa einen kegelförmigen Bereich überstreichen. Dieser für die Anwendung günstige große Bewegungsraum ist jedoch nur schwer mit Sensoren zu erfassen, die zur Übertragung der aktuellen Auslenkungslage des Bedienhebels an eine Steuerung benötigt werden und die auch die Grundlage für die Steuerung von Kräften auf den Joystick bilden, wie sie beispielsweise bei force-feedback-Systemen eingesetzt werden. Die Erfassung der Bedienhebellage erfordert oftmals komplizierte Konstruktionen und/oder hochsensible, hochpräzise und damit teure Sensoren, sofern die Lageerfassung überhaupt ausreichend sichergestellt ist.
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Aus der
DE 102 42 653 A1 ist ein Bedienelement mit in einem Kugelgelenk um zwei, orthogonal zueinander orientierten Basisschwenkachsen schwenkbar gelagerten Hebel bekannt, bei dem eine Vorrichtung zur Überführung seiner Bewegung in eine Rotationsbewegung um die Basisschwenkachse vorgeshen ist, wobei der Hebel Führungsöffnungen der Vorrichtung durchsetzt, wodurch letztere Drehmomente auf den Hebel ausübt.
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Aus der
DE 600 33 597 T2 ist eine ähnliche vorrichtung bekannt, bei der ein Hebel zwei Öffnungen durchsetzt, durch die seine Schwenkbewegung in eine Rotationsbewegung um seine Hauptschwenkachsen umgewandelt wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, die genannten Probleme des Standes der Technik auszuräumen und ein Bedienelement vorzuschlagen, welches auf einfache Weise eine präzise Positionsbestimmung der Auslenkungslage des Bedienhebels des Joysticks ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Bedienelement, aufweisend ein Gehäuse mit einem darin in einem Kugelgelenk um zwei, orthogonal zueinander orientierten Basisschwenkachsen schwenkbar gelagerten Hebel und einem Sensor zur Erfassung der Auslenkung des Hebels, wobei es weiterhin eine Vorrichtung zur Überführung einer Bewegung des Hebels innerhalb seines kegelförmigen oder kreuzförmigen Schwenkraumes in wenigstens eine Rotationsbewegung um die Basisschwenkachsen aufweist und wobei die Vorrichtung zwei, insbesondere orthogonal zueinander orientierte und in einer Ebene liegende, Anformungen aufweist, wobei jeweils eine Längsachse der Anformungen eine Längsachse des Hebels schneidend ist, wobei die Anformungen radial am Gelenkkopf angeordnet sind.
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Mit großem Vorteil schlägt die Erfindung demnach vor, die im kegelförmigen oder kreuzförmigen Schwenkraum des Bedienhebels erfolgte Bewegung in eine rotatorische Bewegung um wenigstens eine seiner beiden Basisschwenkachsen umzuwandeln, bzw. zu überführen und so das wesentlich einfacher zu bestimmende Maß der Rotation um die Schwenkachse anstelle der Bestimmung der dreidimensionalen Bewegung zu verwenden. Hierbei werden abhängig von der Bewegung des Bedienhebels entweder eine der beiden Basisschwenkachsen oder beide in wechselnden Anteilen bewegt. Dabei ist der kreuzförmige Schwenkraum als Schwenkraum gebildet aus zwei sich kreuzenden Ebenen zu verstehen.
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Das Gehäuse umschließt das Bedienelement mit Ausnahme des Hebels vorzugsweise vollumfänglich und schützt so das Innere vor äußeren Einflüssen. Der Hebel ist in einem Kugelgelenk um zwei, orthogonal zueinander orientierten Basisschwenkachsen, im Falle eines kegelförmigen Schwenkraums insbesondere gleichzeitig schwenkbar gelagert, wobei eine Rotation um eine dritte Basisschwenkachse - die z-Achse - erfindungsgemäß nicht möglich ist. Dem Bedienhebel steht demnach ein kreuz- oder kegelförmiger Bewegungsraum zur Verfügung, der sowohl lineare Bewegung innerhalb einer Ebene, als auch bei einem kegelförmigen Bewegungsraum bogenförmige Bewegungen und Kombinationen aus beiden zulässt. Die beiden Basisschwenkachsen sind dabei als x- und y-Achse eines Koordinatensystems zu verstehen, die gesperrte dritte Schwenkachse ist die z-Achse dieses Systems. Bei einem zur Verfügung stehenden kegelförmigen Schwenkraum führt der Bedienhebel demnach lineare Bewegungen innerhalb von Ebenen aus, die die x-y-Ebene schneiden und bogenförmige Bewegungen, die kegelmantelartig verlaufen. Beide Bewegungsarten weisen anteilige Rotationen um die beiden Basisschwenkachsen auf, die von 0 bis 1 laufen. Dieser Bewegungsraum kann erfindungsgemäß weiter eingeschränkt sein, sowohl durch Führungen oder Anschläge, als auch durch elektrische und/oder magnetische Mittel. Der Sensor zur Erfassung der Auslenkung des Hebels im Sinne der Erfindung ist daher nicht auf genau einen einzelnen Sensor beschränkt. Vielmehr können erfindungsgemäß auch mehrere Sensoren vorgesehen sein, die gemeinsam die Auslenkung und Position des Hebels erfassen. Die Übermittlung der erfassten Daten an ein Endgerät erfolgt über eine kabellose oder innerhalb des Gehäuses kabelgebundene Kommunikation. Die Vorrichtung zur Überführung der Schwenkbewegung des Hebels in eine Rotationsbewegung um die Basisschwenkachsen ist erfindungsgemäß eine mechanische oder elektronische Vorrichtung, beispielsweise über mit dem Hebel wirksam verbundene, um eine Rotationsachse drehbar gelagerte Elemente, deren Drehbewegung durch eine Schwenkbewegung des Hebels verursacht wird. Die derart ausgestaltete Vorrichtung hat gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, dass eine einfache Drehbewegung über dedizierte Rotationsachsen einfacher ermittelbar ist, als eine komplexe Schwenkbewegung eines Hebels in einem kreuz- oder kegelförmigen Raum. So ist eine präzise Ermittlung der Position und Auslenkung des Hebels im erstgenannten Fall bereits mit deutlich einfacheren und kostengünstigeren Sensoren möglich als im letztgenannten, im Stand der Technik üblichen, Fall.
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Die Anformungen der Erfindung sind dabei länglich ausgebildet und am Hebel angeformt oder in sonstiger Weise mit dem Hebel starr verbunden. Die Längsachse des Hebels ist dabei um die beiden Basisschwenkachsen verschwenkbar angeordnet, wobei der Hebel bevorzugt ebenfalls länglich geformt ist. So wird eine Schwenkbewegung des Hebels in eine Schwenkbewegung der beiden Anformungen überführt, welche als Teil der Vorrichtung zur Überführung einer Bewegung des Hebels innerhalb seines kegelförmigen Schwenkraumes in eine Rotationsbewegung um die Basisschwenkachsen wirksam mit anderen, drehbeweglichen Elementen verbunden sind. Dies kann, wie oben bereits diskutiert, eine elektrische, magnetische oder mechanische Verbindung sein, bei der ein Verschwenken der Anformungen zu einer Drehung der besagten drehbeweglichen Elemente führt. Die zwei zum Hebel orthogonal angeordneten Anformungen sind erfindungsgemäß an den Basisschwenkachsen ausgerichtet und spannen so eine Schwenkebene auf, in der der Hebel schwenkbar gelagert ist.
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Erfindungsgemäß sind die Anformungen radial am Gelenkkopf angeordnet. Sind die Anformungen zudem orthogonal zu einer Längsachse des Hebels angeordnet und die Längsachsen der Anformungen die Längsachse des Hebels schneidend, ist eine Übertragung der Schwenkbewegung des Hebels auf die Umlenkkörper besonders präzise und einfach ermöglicht, sodass auch eine Ermittlung der Hebelposition und -auslenkung durch Sensoren, die nicht im Hebel oder den Anformungen selbst, sondern beispielsweise den Umlenkkörpern oder deren Drehachsen angeordnet sind, deutlich vereinfacht ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass jede Anformung mit je einem Umlenkkörper zu der orthogonal zur jeweiligen Anformung orientierten Basisschwenkachse, insbesondere an von einem Rotationsmittelpunkt des Hebels möglichst weit entfernten Punkten verbunden ist. Die Umlenkkörper sind dabei drehbar gelagert und derart ausgestaltet, dass eine Schwenkbewegung des Hebels und somit der Anformungen in eine Drehbewegung der Umlenkkörper resultiert. Dies kann beispielsweise durch einen Umlenkkörper verwirklicht werden, welcher einen Winkel oder eine Rundung aufweist, wobei der Umlenkkörper erfindungsgemäß stets um eine Rotationsachse orthogonal zur Längsachse des Hebels in Neutralposition und orthogonal zur Längsachse der zum jeweiligen Umlenkkörper zugehörigen Anformung drehbar gelagert ist. Die Verbindungen zwischen Umlenkkörper und Anformungen im Sinne der Erfindung sind vor allem als wirksame Verbindungen und nicht zwingend als mechanische Verbindungen zu verstehen. Sind diese mechanische Verbindungen, so ist es von Vorteil, wenn die Anformungen in oder an den Umlenkkörpern geführt gelagert oder in entsprechende Ausnehmungen an den Umlenkkörpern eingreifend sind. Jedoch sind auch elektrische und/oder magnetische Wirkverbindungen erfindungsgemäß, bei denen durch ein Verschwenken der Anformungen bzw. des Hebels eine dazu korrespondierende Drehbewegung der Umlenkkörper induziert wird. Sind die Verbindungsstellen möglichst weit entfernt von einem Rotationsmittelpunkt des Hebels angeordnet, also einem Punkt, an dem sich die Drehachsen und die Längsachse des Hebels schneiden, können die Bauteile auch mit größeren Toleranzen konzipiert werden, da bei einem gleichen zurückzulegenden Winkel einer Drehung oder eines Schwenkens der Anformungen eine längere Kreisbahn zurückzulegen ist und so Fehler in den Bauteilen weniger ins Gewicht fallen. So werden mit großem Vorteil weitere Kosten in der Herstellung eingespart.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens einer der beiden Umlenkkörper ein von der zugeordneten Anformung durchsetztes Langloch aufweist. Weist keiner der beiden Umlenkkörper ein solches Langloch auf und sind die wirksamen Verbindungen zwischen Anformungen und jeweiligen Umlenkkörpern nicht in sonstiger Weise flexibel, ist eine freie Bewegung des Hebels in einem kegelförmigen Schwenkraum bei der gewünschten einfachen Schwenkbewegung der Umlenkkörper nicht möglich, da die Verbindungen der Anformungen und Umlenkkörper bei einer Bewegung des Hebels um beide Basisschwenkachsen blockieren würde. In einem solchen Fall ist jedoch nach wie vor eine Schwenkbewegung des Hebels um die beiden Basisschwenkachsen an sich, also in zwei Bewegungsrichtungen möglich. Das erfindungsgemäße Langloch ermöglicht demnach eine freie Schwenkbewegung des Hebels in einem kegelförmigen Schwenkraum, ohne dass die Verbindungen zwischen Umlenkkörper und Anformungen blockieren oder gar brechen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der erste Umlenkkörper und/oder der zweite Umlenkkörper Rückstellmittel aufweisen, welche die Umlenkkörper in eine Neutralposition rückführend sind. Durch die wirksame Verbindung zwischen Umlenkkörper und Hebel sind die Rückstellmittel erfindungsgemäß mittelbar auch den Hebel in eine Neutralposition zurückführend. Durch die Rückstellmittel wird dem Benutzer des Bedienelements ein Feedback zur Verfügung gestellt und die Benutzerfreundlichkeit des Bedienelements verbessert.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Rückstellmittel aktive Rückstellmittel, insbesondere Aktuatoren, oder passive Rückstellmittel, insbesondere elastische Rückstellmittel, besonders bevorzugt Federn, sind. Als passive Rückstellmittel kommen beispielsweise Federn an der Drehlagerung der Umlenkkörper oder an den Körpern selbst in Frage. Unter aktiven Rückstellmittel sind insbesondere Aktuatoren oder elektromagnetische Rückstellmittel zu verstehen, die durch einen Benutzer je nach Bedarf einstellbar und so besonders variabel und individuell einsetzbar sind.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sensor an einer Basisschwenkachse angeordnet ist, insbesondere dass das Bedienelement jeweils einen Sensor je Basisschwenkachse aufweist, insbesondere jeweils als Hall-Sensoren ausgebildet. Dadurch werden die Anforderungen an die Sensoren deutlich vereinfacht, da sie in einer solchen Ausgestaltung lediglich eine Rotation um die besagte Basisschwenkachsen erfassen müssen, nicht jedoch eine Schwenkbewegung in einem dreidimensionalen Raum. So ist der Einsatz von besonders kostengünstigen Sensoren ermöglicht, die gleichzeitig bei geringen Kosten eine deutlich erhöhte Präzision der Erfassung gewährleisten. Dabei ist es besonders von Vorteil, wenn der mindestens eine Sensor an den Drehlagerungen der Umlenkkörper angeordnet ist, da dort die Anbringung der Sensoren vereinfacht ist und die Sensoren direkt an der Rotationsachse der Umlenkkörper bzw. Basisschwenkachse des Hebels angeordnet sind.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Gelenkkopf des Kugelgelenks am Hebel angeformt ist und eine Gelenkpfanne des Kugelgelenks feststehend gelagert ist. Dadurch ist der Hebel in seiner Massenverteilung konzentrierter und so einfacher handzuhaben. Sind zudem die Anformungen am besagten Gelenkkopf des Hebels angeordnet, ist eine Stabilität der Verbindung zwischen Hebel und Anformungen aufgrund einer massiven Ausgestaltung des Hebels oder des Gelenkkopfes deutlich erhöht.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Gelenkpfanne Ausnehmungen aufweist, durch die die Anformungen geführt gelagert, insbesondere seitlich geführt gelagert sind, wobei besonders bevorzugt nur eine der Anformungen durch eine Ausnehmung seitlich geführt gelagert ist. Durch derartige Ausnehmungen ist eine Schwenkbewegung des Hebels insbesondere mit den Anformungen ermöglicht, aber auch eine maximal mögliche Auslenkung in Richtung der Anformungen definiert. Die Größe der Ausnehmungen ist erfindungsgemäß entsprechend der gewünschten Bewegungsfreiheit des Hebels zu wählen. Besonders kleine Ausnehmungen, also solche, die axial zum Hebel keine große Tiefe aufweisen, erlauben dabei entsprechend kleinere Auslenkungen des Hebels in Richtung der Anformungen. Da diese Bewegungsbeschränkung jedoch lediglich in Richtung der Anformungen gilt, ist erfindungsgemäß auch eine Bewegungsbeschränkung durch anderweitige Anschläge, beispielsweise durch ein entsprechend ausgestaltetes Gehäuse sinnvoll, wobei die Größe der Ausnehmungen dennoch derart zu wählen sind, dass die Bewegung des Hebels nicht durch die Ausnehmungen, sondern lediglich durch die anderen Anschläge begrenzt ist. Zudem ist es erfindungsgemäß, zumindest eine der Ausnehmungen entsprechend der durch ein Langloch ermöglichten Bewegungsfreiheit auszugestalten, sodass der oben bereits diskutierte Effekt des Langlochs nicht durch die Ausnehmung negiert wird. Dabei ist die Ausnehmung breiter ausgebildet, die die Anformung aufnehmend ist, die in dem Langloch geführt ist. Sind die Anformungen zudem seitlich derart eng von den Ausnehmungen geführt angeordnet, wird mit großem Vorteil ein Drehen des Hebels um seine Längsachse blockiert und so eine geordnete und störungsfreie Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung gewährleistet. Eine solche enge Führung beider Anformungen führt jedoch zu einer Blockierung des Schwenkraumes, sodass lediglich ein kreuzförmiger, nicht jedoch ein kegelförmiger Schwenkraum möglich ist. Daher ist es besonders für einen kegelförmigen Schwenkraum des Hebels von Vorteil, wenn nur eine der Ausnehmungen der Gelenkpfanne eine der Anformungen seitlich eng führend ist, während die andere Ausnehmung deutlich mehr Spiel hat.
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Unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Figuren wird die Erfindung in der bevorzugten Ausführungsform beispielhaft beschrieben. Funktionsmäßig gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
- 1 Schematische, perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bedienelements in Nullposition des Hebels
- 2 Schematische, perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bedienelements in einer um eine erste Basisschwenkachse ausgelenkte Position des Hebels
- 3 Schematische, perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bedienelements in einer um eine zweite Basisschwenkachse ausgelenkte Position des Hebels
- 4 Schematische, perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bedienelements in einer um beide Basisschwenkachsen ausgelenkte Position des Hebels
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1 zeigt eine schematische, perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bedienelements 1 in Nullposition des Hebels 4. Das Bedienelement weist dabei im Wesentlichen einen in einem Kugelgelenk 3 drehbar gelagerten Hebel 4, eine Vorrichtung 6 zur Überführung einer Schwenkbewegung des Hebels 4 in eine Rotationsbewegung und ein in der Darstellung nicht eingezeichnetes Gehäuse auf. Das Kugelgelenk 3 weist dabei einen Gelenkkopf 13 und eine Gelenkpfanne 14 auf, wobei der Gelenkkopf 13 in der dargestellten Ausführungsform an einem Ende des Hebels 4 angeformt ist, während die Gelenkpfanne 14 relativ zu einem System, beispielsweise ein durch das Bedienelement 1 zu steuerndes Gerät oder aber das hier nicht dargestellte Gehäuse, zu dem der Hebel 4 schwenkbar gelagert ist, feststehend ist. Die Vorrichtung 6 weist in der dargestellten Ausführungsform zwei Anformungen 7, 8 und Umlenkkörper 9, 10 auf, wobei die Umlenkkörper 9, 10 um die Drehachsen D1, D2 drehbar gelagert sind, wobei die Drehachsen D1, D2 ebenfalls als Basisschwenkachsen des Hebels 4 fungieren und so den Drehpunkt des Kugelgelenks 3 schneiden und orthogonal zu einer Längsachse des Hebels 4 angeordnet sind. Zudem sind die Anformungen 7, 8 in Nullposition des Hebels 4 ebenfalls jeweils auf einer Drehachse D1, D2 orthogonal zum Hebel 4 und zueinander angeordnet. Die Anformungen 7, 8 sind dazu an dem Gelenkkopf 13 am Hebel 4 angeformt. Zur Umwandlung der Schwenkbewegung des Hebels 4 in eine reine Rotationsbewegung ist die Vorrichtung 6 derart ausgebildet, dass die Anformungen 7, 8 jeweils in Öffnungen 16 in den Umlenkkörpern 9, 10 eingreifend sind und so eine Wirkverbindung zwischen Hebel 4 und Umlenkkörpern 9, 10 oder Drehachsen D1, D2 hergestellt ist. Da die Anformungen 7, 8 an dem Hebel 4 angeformt und so mit diesem starr verbunden sind, resultiert eine Schwenkbewegung des Hebels 4 direkt in einer Schwenkbewegung der Anformungen 7, 8. Durch die Wirkverbindung zwischen Anformungen 7, 8 und drehbar gelagerten Umlenkkörpern 9, 10 wird die Schwenkbewegung der Anformungen 7, 8 in eine Drehbewegung der Umlenkkörper 9, 10 umgewandelt, da die Umlenkkörper 9, 10 von den Anformungen 7, 8 in ihrer Schwenkbewegung mitgezogen werden. Dabei ist in der dargestellten, vorteilhaften Ausgestaltung eine der Öffnungen 16 eines Umlenkkörpers 9, in das die dazu korrespondierende Anformung 7 eingreifend ist, als Langloch 11 ausgestaltet, sodass die Vorrichtung 6 bei einer Schwenkbewegung des Hebels 4 um beide Basisschwenkachsen nicht blockiert, indem die Verbindungen zwischen Anformungen 7, 8 und Umlenkkörpern 9, 10 verhaken und die Bewegungsfreiheit dieser blockieren. Dabei ist es bereits ausreichend, lediglich eine der Öffnungen 16 als Langloch 11 auszugestalten, um ein Blockieren der Vorrichtung 6 zu vermeiden. Zudem sind in der Gelenkpfanne 14 des Kugelgelenks 3 Ausnehmungen 15 vorgesehen, durch die die Anformungen 7, 8 durchragend sind. So ist die Gelenkpfanne 14 nicht weiter zu modifizieren, sodass eine erfindungsgemäße Funktion der Vorrichtung 6 und des Kugelgelenks 3 ermöglicht ist.
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2 zeigt eine schematische, perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bedienelements 1 in einer um eine erste Basisschwenkachse ausgelenkte Position des Hebels 4. In dieser Position ist der Hebel 4 um die Basisschwenkachse verschwenkt, zu der die zweite Anformung 8 der Vorrichtung 6 zur Überführung einer Schwenkbewegung des Hebels 4 in eine Rotationsbewegung koaxial angeordnet ist. Demzufolge befindet sich der zweite Umlenkkörper 10 weiter in der Nullposition wie in 1 dargestellt, während der erste Umlenkkörper 9 aufgrund der mit dem Hebel 4 mitverschwenkten ersten Anformung 7 in eine zur Nullposition verdrehte Position gebracht wurde. Dabei ist der erste Umlenkkörper 9 um die erste Drehachse D1 verdreht, welche koaxial zu einer der Basisschwenkachsen ist.
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3 zeigt eine schematische, perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bedienelements 1 in einer um eine zweite Basisschwenkachse ausgelenkte Position des Hebels 4. Diese Position gleicht weitestgehend der in 2 dargestellten, wobei der Hebel 4 nun um eine zweite Basisschwenkachse verschwenkt wurde, sodass nun die zweite Anformung 8 mit dem Hebel verschwenkt ist und den zweiten Umlenkkörper 10 der Vorrichtung 6 mitzieht und so um die zweite Schwenkachse D2 dreht. Währenddessen sind die Positionen der koaxial zur besagten zweiten Basisschwenkachse angeordneten, ersten Anformung 7 und des dazu korrespondierenden ersten Umlenkkörpers 9 unverändert zur in 1 dargestellten Nullposition.
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4 zeigt eine schematische, perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bedienelements 1 in einer um beide Basisschwenkachsen ausgelenkte Position des Hebels 4. In der dargestellten Position des Hebels 4 sind beide Anformungen 7, 8 der Vorrichtung 6 gemeinsam mit dem Hebel 4 verschwenkt, sodass beide Umlenkkörper 9, 10 um deren jeweiligen Drehachsen D1, D2 rotiert. In einer solchen Auslenkung des Hebels 4 kommt die breitere, als Langloch 11 ausgebildete Öffnung 16 im ersten Umlenkkörper 9 zu tragen, da nun eine Verbindung zwischen erster Anformung 7 und erstem Umlenkkörper 9 flexibel genug ist, sodass die Bewegung des Hebels 4 abseits der Schwenkbewegung um ausschließlich eine der beiden Basisschwenkachsen nicht blockiert ist. Zudem ist die Ausnehmung 15 in der Gelenkpfanne 14 des Kugelgelenks 3 ebenso breiter ausgestaltet, sodass die Anformung 7 und damit der Hebel 4 nicht durch die Gelenkpfanne 14 in einer Bewegung abseits der Schwenkbewegung um ausschließlich eine der beiden Basisschwenkachsen blockiert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bedienelement
- 2
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- 3
- Kugelgelenk
- 4
- Hebel
- 5
- Sensor
- 6
- Vorrichtung
- 7
- Erste Anformung
- 8
- Zweite Anformung
- 9
- Erster Umlenkkörper
- 10
- Zweiter Umlenkkörper
- 11
- Langloch
- 12
- Rückstellmittel
- 13
- Gelenkkopf
- 14
- Gelenkpfanne
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Öffnung
- D1
- erste Drehachse
- D2
- zweite Drehachse