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Die Erfindung betrifft ein Wasserfahrzeug mit zumindest einem Schwimmkörper. der Schwimmkörper ist zumindest teilweise elastisch nachgiebig und zum Tragen zumindest einer Person oberhalb einer Wasserlinie ausgebildet. Insbesondere ist der Schwimmkörper zumindest teilweise aufblasbar und/oder aus einem Schaumstoff ausgebildet. Das Wasserfahrzeug umfasst außerdem eine Antriebsvorrichtung zur Fortbewegung des Wasserfahrzeuges. Die Antriebsvorrichtung umfasst zumindest eine erste Triebeinrichtung. Die erste Triebeinrichtung ist zur Erzeugung eines ersten Wasserstroms unterhalb der Wasserlinie ausgebildet. Die Triebeinrichtung ist derart ausgebildet, das die Ausrichtung des ersten Wasserstroms relativ zum Schwimmkörper veränderbar ist.
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Ein derartiges Wasserfahrzeug ist bekannt aus der
DE 8 056 494 B1 . Das darin offenbarte Wasserfahrzeug dient zur Fortbewegung auf Badegewässern. Nachteilig an dem offenbarten Wasserfahrzeug ist, dass insbesondere hinsichtlich seiner Orientierung relativ zur Umgebung nur eingeschränkt manövrierfähig ist, wodurch es nur für einen sehr begrenzten Verwendungsumfang geeignet ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Wasserfahrzeuges, das besonders vielseitig einsetzbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Antriebsvorrichtung zumindest eine zweite Triebeinrichtung umfasst, die zur Erzeugung eines zweiten Wasserstroms unterhalb der Wasserlinie ausgebildet ist. Die zweite Triebeinrichtung ist insbesondere derart ausgebildet, dass die Ausrichtung des zweiten Wasserstroms relativ zum Schwimmkörper veränderbar ist. Bevorzugt sind die Triebeinrichtungen derart ausgebildet, dass der erste und der zweite Wasserstrom zumindest in einer Konfiguration der Triebeinrichtungen relativ zueinander nicht parallel zueinander strömen.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Wasserfahrzeuges lassen sich komplexere Bewegungen mit dem Wasserfahrzeug auf einer Wasseroberfläche umsetzen. Bevorzugt lässt sich zumindest anteilig eine Rotation um eine das Wasserfahrzeug schneidende, vertikale Achse umsetzen, ohne dass dazu eine anteilige translatorische Bewegung nötig ist, und/oder Fortbewegung in unterschiedliche Richtungen umsetzen, ohne dass dazu das Wasserfahrzeug zu diesen Richtungen ausgerichtet werden muss. Das gilt insbesondere für eine bevorzugte Form des Schwimmkörpers, bei der dessen Unterseite keine Hauptfortbewegungsrichtung definiert und insbesondere zumindest im mittleren Bereich flach ausgebildet ist.
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Das Wasserfahrzeug ist insbesondere zur Anwendung in flachen Gewässern wie Seen und strandnahen Meerabschnitten ausgebildet. Das Wasserfahrzeug dient insbesondere zur Erholungs- bzw. Vergnügungszwecken. Der Schwimmkörper ist insbesondere oberseitig du/oder seitlich zumindest teilweise elastisch nachgiebig. Das bedeutet, dass der entsprechende Teil des Schwimmkörpers nach einer Verformung, die etwa durch eine vom Schwimmkörper getragene Person ausgelöst wird, im Wesentlichen wieder seine ursprüngliche Form einnimmt. Insbesondere ist der Schwimmkörper zumindest teilweise aufblasbar und im Betrieb aufgeblasen, wobei bevorzugt zumindest ein äußerer, umlaufender Teil des Schwimmkörpers ähnlich eines Schlauchbootes aufblasbar ist. Alternativ ist bevorzugt ein sich über die gesamte, flächige Erstreckung des Schwimmkörpers erstreckender Teil davon aufblasbar. Alternativ oder zusätzlich zu den aufblasbaren Teilen ist der Schwimmkörper zumindest teilweise aus einem Schaumstoff ausgebildet. Die elastisch nachgiebige Ausbildung führt zu einer Reduzierung des Verletzungsrisikos für die Nutzer des Wasserfahrzeuges.
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Der Schwimmkörper ist derart dimensioniert und ausgebildet, dass er insbesondere im aufgeblasenen Zustand zumindest eine Person auf einem Gewässer tragen kann. Ein Boden des Schwimmkörpers zum Aufstehen der Person kann dabei unterhalb der Wasserlinie angeordnet sein. In einer Seitenansicht dringt im Betrieb mit der zumindest einen Person zumindest in einer nachbeschriebenen Ruhestellung insbesondere kein Wasser in den Schwimmkörper ein oder kommt in Kontakt mit einer nach oben gerichteten Oberfläche des Schwimmkörpers. Die Wasserlinie beschreibt in einer Seitenansicht des Wasserfahrzeuges in einem Gewässer diejenige Höhe, die eine Wasseroberfläche relativ zum Schwimmkörper hat bzw. mit der die Wasseroberfläche am Schwimmkörper ansteht und ist stellvertretend für das Niveau der Oberfläche des Gewässern relativ zum Wasserfahrzeug.
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Die Antriebsvorrichtung dient der Traktion des Wasserfahrzeuges auf dem Gewässer. Die Triebeinrichtungen befinden sich im Betrieb insbesondere unterhalb des Schwimmkörpers und dienen zu einem Vortrieb des Wasserfahrzeuges, wozu sie jeweils zu einer Umverlagerung von Wasser bzw. zur Erzeugung eines Wasserstroms unterhalb der Wasseroberfläche ausgebildet sind. Die erste Triebeinrichtung, insbesondere beide Triebeinrichtungen, sind derart ausgebildet, dass die Richtung des Wasserstroms relativ zum Schwimmkörper veränderbar ist, wodurch auch die Bewegungsrichtung und die Orientierung des Wasserfahrzeuges relativ zur Umgebung veränderbar sind.
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Die Triebeinrichtungen weisen bevorzugt jeweils zumindest einen Triebrotor auf, der insbesondere als Propeller oder Impeller ausgebildet ist. Vorzugsweise ist der Triebrotor nach Art einer Schiffsschraube ausgebildet. Vorzugsweise bilden die Triebeinrichtungen je einen Strömungskanal aus, die den Triebrotor umgeben oder an den Triebrotor angrenzen. Die Wasserströme strömen dabei durch die Strömungskanäle. Durch die Triebrotoren werden die Wasserströme erzeugt und lassen sich durch die Strömungskanäle besonders zuverlässig ausrichten. Alternativ oder zusätzlich zum Strömungskanal umfassen die Triebeinrichtungen zumindest ein schwenkbar angeordnetes Ruder insbesondere an einem Auslass des Strömungskanals. Wiederum alternativ oder zusätzlich zum Ruder ist zumindest eine der Triebeinrichtungen zu einer Schubvektorsteuerung ausgebildet, wozu die Triebeinrichtung bevorzugt einen beweglichen, den Strömungskanal mitausbildenden Gehäuseabschnitt hat.
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Die Strömungskanäle der Triebeinrichtungen haben insbesondere jeweils zumindest eine, insbesondere genau eine Einlassöffnung und zumindest eine, insbesondere genau eine Auslassöffnung und sind somit räumlich unabhängig voneinander ausgebildet. Hierdurch lassen sich die Triebeinrichtungen beliebig und zugunsten einer größtmöglichen Bewegungsvariabilität beabstandet zueinander anordnen. Insbesondere sind die Triebeinrichtungen baugleich ausgebildet, um mit beiden Triebeinrichtungen eine maximale Zuverlässigkeit gewährleisten zu können. Alternativ grenzen die Strömungskanäle der Triebeinrichtungen aneinander an und sind insbesondere Teil eines verzweigten Gesamtströmungskanals, der insbesondere nur eine Einlassöffnung oder nur eine Auslassöffnung und/der nur einen Triebrotor aufweist, um eine effizientere Wasserstromerzeugung zu ermöglichen.
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Bevorzugt umfasst das Wasserfahrzeug eine Stelleinrichtung, die zu einer Veränderung der Ausrichtung zumindest der ersten Triebeinrichtung relativ zum Schwimmkörper ausgebildet ist. Bevorzugt umfasst das Wasserfahrzeug je eine Stelleinrichtung pro Triebeinrichtung. Die Stelleinrichtung umfasst insbesondere zumindest einen Aktor und/oder zumindest ein Schwenk- bzw. Drehlager und/oder Linearlager. In dieser Ausgestaltungsform ist die Ausrichtung des Wasserstroms bzw. der Wasserströme dadurch änderbar, dass die gesamte Triebeinrichtung bzw. die gesamten Triebeinrichtungen oder zumindest ein Hauptteil davon relativ zum Schwimmkörper verlagerbar sind. Dabei lässt sich durch die Stelleinrichtung insbesondere die Ausrichtung einer Längsachse der Strömungskanals relativ zum Schwimmkörper ändern. Hierdurch lässt sich der Wasserstrom besonders exakt ausrichten. Vorzugsweise ist die Stelleinrichtung derart ausgebildet, dass die Ausrichtung zumindest der ersten Triebeinrichtung durch eine Drehung oder eine Schwenkung um eine zumindest im Wesentlichen vertikale erste Gierachse veränderbar ist. Insbesondere sind sämtliche Stelleinrichtungen derart ausgebildet. Die Gierachse ist insbesondere orthogonal und ortsfest zu zumindest einem Teil eines Bodens des Schwimmkörpers ausgebildet. Die erste Gierachse und eine zweite Gierachse der zweiten Triebeinrichtung sind insbesondere parallel zueinander ausgerichtet. Die Gierachse ist derart im Wesentlichen vertikal ausgerichtet, als sie im Betrieb durch ein Schwanken des Schwimmkörpers in der Regel leicht um eine Vertikalachse pendelt. In der Ruhestellung des Schwimmkörpers ist die erste Gierachse insbesondere vertikal. Durch die vorbeschriebene Beweglichkeit der Triebeinrichtung(en) lässt sich das Wasserfahrzeug in vielfältiger Weise fortbewegen.
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Alternativ oder zusätzlich ist die Stelleinrichtung bevorzugt derart ausgebildet, dass die Ausrichtung zumindest der ersten Triebeinrichtung durch eine Drehung oder eine Schwenkung um eine zur vertikalen Achse angewinkelte erste Nickachse veränderbar ist. Die erste Nickachse ist insbesondere rechtwinkelig zur ersten Gierachse. Insbesondere sind sämtliche Triebeinrichtungen um eine jeweilige Nickachse dreh- oder schwenkbar. Insbesondere umfasst die Stelleinrichtung hierzu zumindest einen zweiten Aktor und/oder zumindest ein zweites Lager. Durch die Beweglichkeit, durch die der Wasserstrom insbesondere sowohl horizontal als auch angewinkelt zu einer Horizontalen auszurichten ist, lassen sich auch besonders komplexe Bewegungen des Wasserfahrzeuges umsetzen. Insbesondere lässt sich dadurch der Schwimmkörper relativ zur Wasserlinie zumindest temporär anheben bzw. absenken.
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Alternativ oder zusätzlich ist die Stelleinrichtung vorzugsweise derart ausgebildet, dass zumindest die erste Triebeinrichtung verschiebbar relativ zum Schwimmkörper angeordnet ist. Insbesondere ist die Triebeinrichtung bzw. sind die Triebeinrichtungen in eine zu ihrer jeweiligen Gierachse parallele Schubrichtungen verschiebbar. Hierzu weist die zumindest eine Stelleinrichtung bevorzugt zumindest zwei, insbesondere zumindest drei Aktoren und/oder Lager auf. Durch diese bevorzugte Ausbildung ist der Abstand der zumindest einen Triebeinrichtung von einer Unterseite des Schwimmkörpers variierbar und sind die Anwendungsmöglichkeiten des Wasserfahrzeuges derart erweitert, dass dieses sowohl in besonders flachen Gewässern als auch bei höheren Wellen, bei denen der Schwimmkörper regelmäßig abschnittsweise aus dem Wasser auftaucht, zuverlässig anwendbar ist.
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Bevorzugt umfasst das Wasserfahrzeug zumindest drei, besonders bevorzugt zumindest vier Triebeinrichtungen. Die Gierachsen der mehreren Triebeinrichtungen des Wasserfahrzeuges sind von einer Längsmittelebene insbesondere jeweils beabstandet. Vorzugsweise sind die Gierachsen zur Längsmittelebene spiegelsymmetrisch angeordnet. Die Längsmittelebene ist eine vertikale Ebene, die sich in die Haupterstreckungsrichtung des Schwimmkörpers, insbesondere parallel zu einem Randabschnitt des Schwimmkörpers, und insbesondere mittig durch diesen hindurch erstreckt. Der Schwimmkörper ist dabei aus einer Draufsicht bevorzugt zumindest im Wesentlichen rechteckig, wobei jeder seiner vier Ecken eine Triebeinrichtung zugeordnet ist.
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Zumindest die erste Triebeinrichtung ist bevorzugt derart am Schwimmkörper angeordnet, dass die erste Gierachse in einer Draufsicht von einem geometrischen Mittelpunkt des Schwimmkörpers einen größeren Abstand hat als von einem Rand des Schwimmkörpers. Insbesondere sind sämtliche Triebeinrichtungen derart angeordnet. Durch diese Anordnung der Triebeinrichtung nahe eines äußeren Bereiches des Schwimmkörpers ist der Schwimmkörper besonders einfach manövrierfähig und sind insbesondere Drehmomente zur Drehung des Schwimmkörpers um eine eigene, vertikale Achse besonders einfach aufzubringen.
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Die erste Triebeinrichtung umfasst vorzugsweise zumindest einen mit einem Akkumulator verbundenen Elektromotor. Der Elektromotor dient bevorzugt zum Antrieb des Triebrotors. Der Akkumulator ist insbesondere Teil der Triebeinrichtung oder alternativ bevorzugt an oder in dem Schwimmkörper angeordnet. Insbesondere umfasst jede der Triebeinrichtungen einen derartigen Elektromotor, wobei das Wasserfahrzeug insbesondere je einen Akkumulator pro Elektromotor oder einen zentralen Akkumulator zur Versorgung mehrerer oder aller Elektromotoren aufweist. In einer alternativen Ausgestaltung weist die Triebeinrichtung bzw. die zugeordnete Stelleinrichtung je einen Elektromotor pro vorgeschriebener Bewegungsmöglichkeit der Triebeinrichtung relativ zum Schwimmkörper auf sowie zur Bewegung des Triebrotors auf. Elektromotoren sind vergleichsweise klein und leicht und ermöglichen dadurch besonders große Beschleunigungen.
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Vorzugsweise weist das Wasserfahrzeug eine Steuerungsvorrichtung auf, die kabelgebunden oder drahtlos mit mehreren, insbesondere mit sämtlichen Triebeinrichtungen verbunden ist. Die Steuerungsvorrichtung ist zur Steuerung zumindest eines Betriebsparameters der Triebeinrichtungen ausgebildet. Insbesondere ist die Steuerungsvorrichtung innerhalb einer Ausnehmung des Schwimmkörpers oder oberhalb eines Bodens des Schwimmkörpers angeordnet. Hierdurch ist eine koordinierte Ansteuerung der Triebeinrichtungen zur Erreichung einer bestimmten Bewegung des Schwimmkörpers erleichtert. Alternativ zur vorbeschriebenen Ausbildung der Steuerungsvorrichtung ist jeder Triebeinrichtung eine separate Steuerungsvorrichtung bzw. ein Teil einer zentralen Steuerungsvorrichtung zugeordnet.
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Die Triebeinrichtungen oder die Ausrichtungen und/oder Strömungsgeschwindigkeiten der Wasserströme sind durch die Steuerungsvorrichtung einzeln steuerbar. Insbesondere sind die Betriebsparameter der unterschiedlichen Triebeinrichtungen unabhängig von den weiteren Betriebsparametern derselben Triebeinrichtungen und/oder unabhängig von den gleichartigen Betriebsparametern der jeweils anderen Triebeinrichtungen einstellbar. Die Strömungsgeschwindigkeiten hängen insbesondere unmittelbar von den Rotationsgeschwindigkeiten der Triebrotoren ab. Hierdurch wird die Flexibilität des Wasserfahrzeuges weiter erhöht.
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Bevorzugt ist die Steuerungsvorrichtung zu einer derartigen Steuerung der Triebeinrichtungen ausgebildet, dass dadurch der Schwimmkörper aus der Ruhestellung um eine horizontale Schwimmkörpernickachse schwenkt oder um eine vertikale Schwimmkörpergierachse schwenkt oder dreht. Die Ruhestellung kennzeichnet diejenige Position des Schwimmkörpers, die dieser bei einem ideal ruhigen Gewässer mit ebener Wasseroberfläche einnimmt, während die Triebeinrichtungen inaktiv sind, insbesondere der Rotor nicht rotiert. Insbesondere ist die Steuerungsvorrichtung zu derartigen Steuerungen ausgebildet, dass der Schwimmkörper um zwei zueinander angewinkelte Schwimmkörpernickachsen schwenken kann. Die genannten Achsen sind dabei ortsfest zum Schwimmkörper angeordnet. Insbesondere liegen die genannten Achsen in der Längsmittelebene. Hierdurch lassen sich unterschiedliche Nick- bzw. Rollbewegungen des Schwimmkörpers erwirken und das Wasserfahrzeug in weiteren Anwendungsfällen nutzen.
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Bevorzugt ist die Steuerungsvorrichtung mit zumindest einem Neigungssensor verbunden. Besonders bevorzugt ist die Steuerungsvorrichtung zur Steuerung der Triebeinrichtung in Abhängigkeit von vom Neigungssensor ausgegebenen Neigungsdaten ausgebildet. Insbesondere ist die Steuerungsvorrichtung zu einer Steuerung einer Fortbewegungsgeschwindigkeit des Wasserfahrzeugs in Abhängigkeit von den Neigungsdaten ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich ist die Steuerungsvorrichtung bevorzugt zu einer Überführung des Schwimmkörpers in die Ruhestellung in Abhängigkeit von den Neigungsdaten ausgebildet. Im zweiten Fall dient die Steuerungsvorrichtung insbesondere zu einer Stabilisierung des Schwimmkörpers. So kann dieser etwa bei einer einseitigen Belastung und einer dadurch ausgelösten Kippbewegung durch eine gegenläufige Ausrichtung des zumindest eines Wasserstroms bzw. zumindest einer Triebeinrichtung in die Ruhestellung zurückgeführt werden. Dadurch wird insbesondere ermöglicht, dass trotz eines geringen Gewichtes des Schwimmkörpers ein Aufsteigen einer Person aus dem das Wasserfahrzeug umgebenden Wasser möglich ist.
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Im ersten vorbeschriebenen Fall ermöglicht die Steuerungsvorrichtung eine Bedienung des Wasserfahrzeugs einzig anhand einer Gewichtsverlagerung der Person auf dem Schwimmkörper. So kann etwa eine Beschleunigung in eine horizontale Richtung von einem Nickwinkel des Schwimmkörpers oder eines daran angeordneten Bestandteils des Wasserfahrzeugs abhängig gemacht werden. Bevorzugt ist die Steuerungsvorrichtung derart ausgebildet, dass eine Rollbewegung dabei zu einer Lenkung führt, wozu sich der Schwimmkörper zumindest anteilig um eine vertikale Schwenkachse dreht.
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Die Steuerungsvorrichtung ist insbesondere zu einer Kopplung mit einer Benutzerschnittstelle ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich umfasst die Steuerungsvorrichtung eine Benutzerschnittstelle. Die Benutzerschnittstelle umfasst bevorzugt zumindest eine Lenkvorrichtung wie ein Lenkrad und eine Geschwindigkeitsvorgabevorrichtung wie einen Gashebel zur manuellen Navigation des Wasserfahrzeuges. Alternativ oder zusätzlich umfasst die Benutzerschnittstelle zumindest eine Anzeigevorrichtung wie einen Display, eine Lampe oder einen Zeiger, durch welchen dem Bediener im Betrieb Informationen zum Betriebszustand gegeben werden.
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Insbesondere umfasst die Erfindung ein weiteres Wasserfahrzeug, das eine von der Steuerungsvorrichtung des ersten, vorbeschriebenen Wasserfahrzeuges unabhängige Benutzerschnittstelle auf einer Eingabevorrichtung aufweist, wobei die Eingabevorrichtung mit der Steuerungsvorrichtung drahtlos oder kabelgebunden gekoppelt ist. Somit lässt sich von dem weiteren Wasserfahrzeug aus das erste Wasserfahrzeug steuern.
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Die Steuerungsvorrichtung ist bevorzugt derart ausgebildet, dass die Triebeinrichtungen in Abhängigkeit eines durch die Benutzerschnittstelle auszuwählenden oder zu definierenden Steuerungsprogramms automatisiert gesteuert werden. Das Steuerungsprogramm umfasst bevorzugt eine zeitliche Abfolge von Befehlen, in deren Abhängigkeit die Ausrichtungen der Wasserströme bzw. der Triebeinheiten geändert wird. Mittels der Benutzerschnittstelle ist die Ausführung des Steuerungsprogramms zumindest auszulösen und/oder zu beenden. Durch das Auslösen der Ausführung des Steuerungsprogramms ist eine von dem Schwimmkörper getragene Person bevorzugt zumindest zeitweise ohne Einfluss auf die Ausrichtung der Triebeinrichtungen des (ersten) Wasserfahrzeuges.
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Insbesondere lässt sich das Steuerungsprogamm derart definieren, dass der Person ein Halten auf dem Schwimmkörper nach Art des Bull-Ridings erschwert wird. Hierzu umfasst das Wasserfahrzeug bevorzugt ein auf dem Schwimmkörper angeordnetes oder davon umfasstes Tragelement zum Tragen der Person. Das Tragelement ist bevorzugt relativ zum Schwimmkörper mittels zumindest eines Tragstellelementes beweglich, bevorzugt in eine zumindest anteilig vertikale Richtung. Dabei ist die Steuerungsvorrichtung bevorzugt auch zur Steuerung des Tragstellelementes ausgebildet. Durch die Ausführung des Steuerungsprogramms wird bevorzugt auch eine Bewegung des Tragstellelements bzw. des Tragelementes bewirkt. Insbesondere ist das Tragelement relativ zum Schwimmkörper auch schwenk- oder drehbar.
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Die Steuerungsvorrichtung weist bevorzugt eine derart ausgebildete Schaltervorrichtung auf, dass durch seine Betätigung ein Betrieb zumindest der ersten Triebeinrichtung, insbesondere sämtlicher Triebeinrichtungen, gestoppt wird und/oder die Triebeinrichtung bzw. die Triebeinrichtungen in eine vordefinierte Deaktivstellung überführt wird/werden. In der Deaktivstellung ist der Triebrotor insbesondere ortsfest zum Schwimmkörper angeordnet. Die Schaltervorrichtung umfasst insbesondere einen Totmannschalter. Durch einen Totmannschalter wird das Wasserfahrzeug bzw. werden deren Triebeinrichtungen dann abgeschaltet, wenn die Person sich vom Wasserfahrzeug oder einem bestimmten Teil des Wasserfahrzeuges entfernt und insbesondere in das das Wasserfahrzeug umgebende Wasser fällt. Hierdurch ist eine Verletzungsgefahr zu minimieren, die von den Triebeinrichtungen insbesondere bei der Ausführung eines Steuerprogramms für Personen innerhalb des Wassers besteht.
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Die Schaltervorrichtung umfasst bevorzugt ein flexibles Leinenelement, das im Betrieb einenends an einer zum Schwimmkörper insbesondere ortsfesten Schalteraufnahme anzuordnen ist. Die Schalteraufnahme ist insbesondere nach Art eines Schlüssellochs bzw. einer Steckdose ausgebildet, in die ein am Leinenelement angeordnetes Stecker- oder Schlüsselelement zugunsten eines Betriebes des Wasserfahrzeugs bzw. seiner Triebeinrichtungen einzuführen ist. Anderenends ist das Leinenelement an der Person anzuordnen. Hierzu ist am Leinenelement insbesondere ein Hüftgürtel oder ein Arm- bzw. Fußgelenkband angeordnet. Fällt die Person von dem Tragelement oder dem Schwimmkörper, wird das Stecker- bzw. Schlüsselelement von dem Wasserfahrzeug entfernt und somit die Deaktivstellung ausgelöst. Das Leinenelement hat für ein zuverlässiges Auslösen eine Länge von höchstens 1,5m bevorzugt von höchstens 1 m besonders bevorzugt von höchstens 0,5m. Dadurch ist sichergestellt, dass ein Betrieb des Wasserfahrzeugs nach einem Herabfallen der Person nicht weiter möglich ist. Das Leinenelement ist dabei bevorzugt biegeschlaff uns insbesondere als Kabel, Seil, Kette oder ähnliches ausgebildet.
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Weiter Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den nachfolgend beschriebenen, schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen zu entnehmen; es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wasserfahrzeugs,
- 2 eine weitere perspektivische Ansicht des Wasserfahrzeugs gemäß 1,
- 3 eine Seitenansicht des Wasserfahrzeugs gemäß den vorhergehenden Figuren,
- 4 eine Frontansicht des Wasserfahrzeugs gemäß den vorhergehenden Figuren,
- 5 eine Heckansicht des Wasserfahrzeugs gemäß den vorhergehenden Figuren,
- 6 eine Draufsicht des Wasserfahrzeugs gemäß den vorhergehenden Figuren,
- 7 eine Unteransicht des Wasserfahrzeugs gemäß den vorherigen Figuren,
- 8 einen Längsschnitt einer Triebeinrichtung eines weiteren erfindungsgemäßen Wasserfahrzeugs.
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Die nachfolgend erläuterten Merkmale der erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele können auch einzeln oder in anderen Kombinationen als dargestellt oder beschrieben Gegenstand der Erfindung sein, stets aber zumindest in Kombination mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Sofern sinnvoll, sind funktional gleichwirkende Teile mit identischen Bezugsziffern versehen.
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Die 1 bis 7 zeigen ein Wasserfahrzeug 2 mit einem abgerundeten, in der Draufsicht gemäß 6 im Wesentlichen rechteckigen Schwimmkörper 4. Der Schwimmkörper 4 ist aufblasbar und damit elastisch nachgiebig und zum Tragen zumindest einer schematisch dargestellten Person 6 oberhalb einer in den 3 und 4 angezeigten Wasserlinie 8 ausgebildet. Die Wasserlinie 8 ist diejenige Linie, entlang derer eine Wasseroberfläche im Betrieb des Wasserfahrzeuges 2 an dessen Schwimmkörper 4 angrenzt.
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Das Wasserfahrzeug 2 umfasst eine Antriebsvorrichtung 10 zur Fortbewegung des Wasserfahrzeuges 2. Die Antriebsvorrichtung 10 umfasst vier Triebeinrichtungen 21, 22, 23, 24 (vgl. 5), die jeweils zur Erzeugung eines Wasserstroms unterhalb der Wasserlinie 8 ausgebildet sind. Die Triebeinrichtungen 21, 22, 23, 24 sind derart ausgebildet, dass die Ausrichtung des jeweils erzeugten Wasserstroms im Betrieb relativ zum Schwimmkörper 4 veränderbar ist.
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Die Triebeinrichtung 21, 22, 23, 24 gemäß 8 weist einen als Impeller ausgebildeten Triebrotor 12 auf. An diesem ist ein Elektromotor 20 angeordnet. Der Triebrotor 12 grenzt an einen Strömungskanal 14 der Triebeinrichtung 21, 22, 23, 24 an. Der dargestellte Strömungskanal 14 ist insbesondere durch sich längs daran anschließende Kanal- und/oder Leitelemente verlängern, wodurch eine gezielte Steuerbarkeit des zu erzeugenden Wasserstroms vereinfacht ist.
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Jeder Triebeinrichtung 21, 22, 23, 24 ist eine Stelleinrichtung 31, 32, 33, 34 zugeordnet, die zu einer Veränderung der Ausrichtung der Triebeinrichtungen 21, 22, 23, 24 relativ zum Schwimmkörper 4 ausgebildet ist. Die Stelleinrichtungen 31, 32, 33, 34 sind zu einer Drehung der Triebeinrichtungen 21, 22, 23, 24 um jeweilige vertikale Gierachsen 41, 42, 43, 44 sowie zu einer Verschwenkung der Triebeinrichtung 21, 22, 23, 24 um jeweilige und zu den Gierachsen 41, 42, 43, 44 angewinkelte Nickachsen 51, 52, 53, 54 ausgebildet. Die Ausrichtung der Triebeinrichtungen 21, 22, 23, 24 sind von einer nicht dargestellten Steuerungsvorrichtung einzeln und unabhängig steuerbar.
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Die Gierachsen 41, 42, 43, 44 sind von einer den Schwimmkörper 4 schneidenden, vertikalen Längsmittelebene (vgl. 5) jeweils gleichweit beabstandet und spiegelsymmetrisch angeordnet. Die Gierachsen 41, 42, 43, 44 sind von einem Mittelpunkt 18 des Schwimmkörpers 4 weiter beabstandet als von einem Rand 19 des Schwimmkörpers 4. Oberhalb des Schwimmkörpers 4 ist ein Tragelement 36 zur Aufnahme der Person 6 angeordnet.
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Die Steuerungsvorrichtung ist derart ausgebildet, dass dadurch die Triebeinrichtungen 21, 22, 23, 24 zur Schwenkung des Schwimmkörpers 4 um zwei unterschiedliche und zueinander rechtwinklige Schwimmkörpernickachsen 28, 29 (vgl. 1) angesteuert werden können. Außerdem lassen sie sich zu einer Drehung des Schwimmkörpers 4 um eine Schwimmkörpergierachse 30 ansteuern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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