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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für einen Ladesteckerverriegelungsstift einer Ladebuchse, ein System zur Ladesteckernotentriegelung mit der Steuervorrichtung und ein Fahrzeug mit dem System.
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Bei Ladefehlern am Fahrzeug und/oder an der Ladesäule kann es dazu kommen, dass ein Ladestecker nicht mehr aus dem Fahrzeug gezogen werden kann. Dann muss eine Notentriegelung des Ladesteckers erfolgen.
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Aus der
DE 10 2018 205 162 A1 ist eine fahrzeugseitige Ladeeinrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt. Die Ladeeinrichtung umfasst eine Verriegelungseinrichtung zum Verriegeln eines mit der Ladeeinrichtung verbundenen Ladekabels und eine Notentriegelungseinrichtung zum manuellen Lösen der Verriegelung.
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Aus der
DE 10 2017 129 049 A1 ist eine Ladeklappenanordnung zum Verschließen einer Ladesteckeröffnung, die in einem Karosserieteil eines Kraftfahrzeuges vorgesehen ist, bekannt. Die Ladeklappenanordnung umfasst ein Deckelorgan auf einer Trägeranordnung, wobei die Trägeranordnung derartig an dem Karosserieteil gelagert ist, dass es zusammen mit dem Deckelorgan von einer die Ladesteckeröffnung verschließenden Position in eine die Ladesteckeröffnung freigebenden Position überführbar ist. Ferner ist eine Notentriegelungsanordnung vorgesehen, die bei einem mechanischen oder elektrischen Defekt einen manuellen Zugang zu der Ladesteckeröffnung ermöglicht. Die Notentriegelungsanordnung weist eine Befestigungsanordnung auf, die das Deckelorgan lösbar mit der Trägeranordnung verbindet. Die Trägeranordnung weist eine Zugangsöffnung bzw. einen Freiraum auf, der zumindest den Abmessungen der Ladesteckeröffnung entspricht.
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Herkömmlich wird demnach für den Fall, dass bei Ladefehlern am Fahrzeug und/oder an der Ladesäule, bei denen der Ladestecker nicht mehr aus dem Fahrzeug gezogen werden kann, eine Notentriegelung über aufwendige mechanische Systeme realisiert, insbesondere über mechanische Seilzüge, z.B. im Motorraum.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher unter anderem diesen Nachteil aus dem Stand der Technik zu überwinden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Danach wird die Aufgabe gelöst durch eine Steuervorrichtung für einen Ladesteckerverriegelungsstift einer Ladebuchse. Die Ladebuchse ist für einen Speicher in einem Fahrzeug vorgesehen. Der Speicher ist ausgestaltet, um elektrische Energie zu speichern. Der Speicher ist durch einen zu einer Stromquelle verbindbaren Ladestecker ladbar.
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Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein einspuriges und/oder ein mehrspuriges Kraftfahrzeug mit elektrischem Antrieb handeln, insbesondere einen Personenkraftwagen aufweisend einen zu dem Speicher verbundenen Elektromotor. Denkbar ist, dass das Fahrzeug zusätzlich zum Elektromotor einen Verbrennungsmotor und/oder eine Brennstoffzelle aufweist (sog. Hybrid).
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Bei dem Speicher, der auch als Energiespeicher bezeichnet werden kann, kann es sich um einen Akkumulator handeln. Der Speicher kann Lithium, Blei und/oder Nickel zur Speicherung elektrischer Energie aufweisen. Denkbar ist, dass der Speicher zum Beispiel als ein Lithium-Ionen-, Lithium-Eisenphosphat- und/oder Lithium-Polymer-Akkumulator ausgeführt ist. Bei dem Speicher kann es sich auch um ein verteiltes Speichersystem handeln, bei dem mehrere Speicher (verteilt) im Kraftfahrzeug vorgesehen sind.
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Die Ladebuchse kann seitlich an dem Fahrzeug angeordnet sein, wobei seitlich auch die Vorder- und die Rückseite des Fahrzeugs umfassen kann. Die Ladebuchse kann der äußere Kontakt der Steckverbindung zum Ladestecker sein, in den der Ladestecker geschoben wird. Die Ladebuchse kann zusätzlich oder alternativ der äußere Teil eines Steckverbinders sein, in den der Ladestecker geschoben wird. Die Ladebuchse kann auch als weiblicher Teil der Steckverbindung bezeichnet werden.
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Die Ladebuchse weist einen Ladesteckerverriegelungsstift auf, der ausgestaltet ist, um in einem ausgefahrenen Zustand während eines Ladevorgangs des Speichers den Ladestecker (beispielsweise mechanisch) zu verriegeln. Der Ladesteckerverriegelungsstift kann auch als Ladesteckerverriegelungselement bezeichnet werden.
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Der Ladesteckerverriegelungsstift ist in oder an der Ladebuchse angeordnet. Es ist denkbar, dass der Ladesteckerverriegelungsstift in eine dafür vorgesehene Ausnehmung in und/oder am Ladestecker greift, wenn er sich im ausgefahrenen Zustand befindet. Verriegeln bedeutet vorliegend, dass ein Entfernen des Ladesteckers aus bzw. von der Ladebuchse durch manuelle Betätigung des Ladesteckers nicht, insbesondere nicht zerstörungsfrei, möglich ist.
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Die Steuervorrichtung weist ein Steuerprogramm zur Steuerung des Ladesteckerverriegelungsstift auf.
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Die Steuervorrichtung kann eine Eingangs- und eine Ausgangsschnittstelle aufweisen, wobei zwischen der Eingangs- und der Ausgangsschnittstelle ein Prozessor und ein zum Prozessor verbundener Speicher angeordnet ist. Der Speicher kann das Steuerprogramm speichern. Der Prozessor kann ausgestaltet sein, das Steuerprogramm auszuführen und dafür über die Eingangsschnittstelle empfangene Informationen als Eingangsvariablen und/oder Auslöser nutzen. Der Prozessor kann ausgestaltet sein, über die Ausgangsschnittstelle ein durch Ausführen des Steuerprogramms erhaltenes Steuersignal zu dem Ladesteckerverriegelungsstift, insbesondere zu einer Aktorik des Ladesteckerverriegelungsstifts, auszugeben. Die Aktorik des Ladesteckerverriegelungsstifts kann ausgestaltet sein, den Ladesteckerverriegelungsstift basierend auf dem Steuersignal von einem eingefahrenen Zustand, in dem der Laderstecker aus der Ladebuchse entfernbar ist, in den ausgefahrenen Zustand und vice versa zu bewegen. Wird der Speicher des Fahrzeugs nicht geladen, so ist als Soll-Zustand für den Ladesteckerverriegelungsstift der eingefahrene Zustand im Steuerprogramm hinterlegt. Insbesondere nach Beendigung des Ladevorgangs soll sich der Ladesteckerverriegelungsstift von dem ausgefahrenen in den eingefahrenen Zustand bewegen, sodass ein Nutzer den Ladestecker aus der Ladebuchse bewegen kann. Es ist denkbar, dass der Soll-Zustand des Ladesteckerverriegelungsstifts nach Beenden des Ladens (nur dann) der eingefahrene Zustand ist, sofern das Fahrzeug geöffnet bzw. nicht verschlossen ist. So kann ein effektiver Diebstahlschutz für das Ladekabel bereitgestellt werden. Insbesondere ist denkbar, dass spätestens nachdem das Fahrzeug aufgeschlossen wurde, der Ladesteckerverriegelungsstift in dem eingefahrenen Zustand sein muss, da sonst der Ladestecker nicht vom Fahrzeug entfernt werden kann.
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Die Steuervorrichtung ist ausgestaltet, basierend auf zumindest einer externen, von der Steuervorrichtung empfangenen Information das Steuerprogramm bei einer Notentriegelung so zurückzusetzen, dass sich der Ladesteckerverriegelungsstift von dem ausgefahrenen Zustand in den eingefahrenen Zustand bewegt, in dem der Laderstecker aus der Ladebuchse entfernbar ist.
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Insbesondere kann der Prozessor der Steuervorrichtung ausgestaltet sein, das Steuerprogramm zurückzusetzen und dafür die über die Eingangsschnittstelle empfangene Information als Auslöser nutzen. Das Steuerprogramm kann eine Bedingung aufweisen, die bei dem Zurücksetzen des Steuerprogramms eine Ausgabe des Steuersignals zu der Aktorik des Verriegelungsstifts bedingt, sodass dieser basierend auf dem Steuersignal von dem ausgefahrenen Zustand in den eingefahrenen Zustand bewegt wird.
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Dies erfolgt im Falle einer Notentriegelung. Die Notentriegelung kann nötig sein, wenn ein mechanischer und/oder elektrischer Defekt auftritt und deswegen der Ladesteckerverriegelungsstift sich, z.B. nach Beendigung des Ladevorgangs, nicht in den im Steuerprogramm hinterlegten Soll-Zustand, d.h. den eingefahrenen Zustand, bewegt. Dann kann ein Nutzer den Ladestecker nicht (mehr) aus der Ladebuchse ziehen und das Fahrzeug kann nicht von einer Ladesäule weg bewegt werden. Der Defekt kann an der Ladesäule und/oder am Fahrzeug selbst auftreten. Der Defekt kann beispielsweise durch ein mechanisches oder elektronisches Klemmen und/oder ein Klemmen durch ein Softwarefehlverhalten hervorgerufen werden. Weiterhin ist denkbar, dass die Notentriegelung nur unter der Bedingung erfolgt, dass das Fahrzeug entriegelt bzw. geöffnet ist. So kann ein Missbrauch der Notentriegelungsfunktion, insbesondere eine Diebstahl des Ladesteckers (mit Ladekabel) verhindert werden.
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Vorteil der oben beschriebenen Lösung ist, dass keine aufwendige Mechanik zur Notentriegelung des Ladesteckers vorgesehen werden muss, sodass neben einer intuitiven Bedienung durch den Nutzer bzw. Fahrer des Fahrzeugs auch eine platzsparende, fehlerunanfällige und wartungsunintensive Lösung bereitgestellt wird.
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Die von der Steuervorrichtung empfangene Information kann zu einer manuellen Betätigung einer Vorrichtung korrespondieren.
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Wie oben beschrieben kann die Steuervorrichtung die Eingangs- und die Ausgangsschnittstelle aufweisen, wobei zwischen der Eingangs- und der Ausgangsschnittstelle der Prozessor und der zum Prozessor verbundene Speicher angeordnet ist. Die Eingangsschnittstelle kann zu einer manuell betätigbaren Vorrichtung, beispielsweise einem Taster, verbunden sein, der außen am Fahrzeug angeordnet sein kann, insbesondere an der Ladebuchse. Durch manuelles Betätigen dieser Vorrichtung durch den Nutzer kann im Falle einer Notentriegelung der Prozessor der Steuervorrichtung das im Speicher der Steuervorrichtung gespeicherte Steuerprogramm zurücksetzen. Der Prozessor kann ausgestaltet sein, über die Ausgangsschnittstelle ein durch nachfolgendes Ausführen des Steuerprogramms erhaltenes Steuersignal zu dem Ladesteckerverriegelungsstift, insbesondere zu der Aktorik des Ladesteckerverriegelungsstifts, auszugeben, sodass sich der Ladesteckerverriegelungsstift basierend auf dem Steuersignal von dem ausgefahrenen Zustand in den eingefahrenen Zustand bewegt und der Nutzer den Ladestecker aus der Ladebuchse bewegen kann.
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Eine solche Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass das Steuergerät im Falle der Notentriegelung von dem Nutzer direkt angesteuert werden kann, d.h. ohne dafür andere Systeme und Übertragungseinrichtungen des Fahrzeugs, wie beispielsweise einen CAN-Bus (Controller Area Network), zu benötigen.
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Die von der Steuervorrichtung empfangene Information kann insbesondere zu der manuellen Betätigung eines Ladeklappenverriegelungsstift korrespondieren.
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Dies bietet darüber hinaus den Vorteil, dass ein bereits an der Ladebuchse verbautes Element zur Steuerung bzw. zum Auslösen der Notentriegelung verwendet werden kann.
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Denkbar ist auch, dass das Steuergerät ausgestaltet ist, das Zurücksetzen des Steuerprogramms nur dann durchzuführen, wenn die manuelle Betätigung der Vorrichtung, insbesondere des Ladeklappenverriegelungsstifts, einem vorbestimmten Muster entspricht, beispielsweise eine vorbestimmte wiederholte Betätigung der Vorrichtung (z.B. drei Mal) innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums.
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Dies bietet den Vorteil einer erhöhten Sicherheit, da die Notentriegelung nicht durch versehentliche Betätigung der Vorrichtung von einem Nutzer initiiert wird. Insbesondere kann bei bzw. nach einmaliger oder auch mehrmaliger, z.B. nach drei Betätigungen des Ladeklappenverriegelungsstifts ein definierter „Reset“ (der Software bzw. des Steuerprogramms) durchführt werden. Durch den definierten „Reset“ kann der Ladesteckerverriegelungsstift in die entriegelte Position gefahren werden.
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Die von der Steuervorrichtung empfangene Information kann zu einer von einer drahtlosen Vorrichtung, insbesondere von einem Fahrzeugschlüssel und/oder einem Smartphone, gesendeten Information korrespondieren.
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Wie oben beschrieben kann die Steuervorrichtung die Eingangs- und die Ausgangsschnittstelle aufweisen, wobei zwischen der Eingangs- und der Ausgangsschnittstelle der Prozessor und der zum Prozessor verbundene Speicher angeordnet ist. Die Eingangsschnittstelle kann ausgestaltet sein, die Information zum zurücksetzen des Steuerprogramms in Form eines drahtlos übertragen Signals zu empfangen. Denkbar ist auch, dass die Steuervorrichtung überprüft, ob das Signal von einem vorbestimmten Gerät empfangen wird, um so einen Missbrauch der Notentriegelungsfunktion zu vermeiden. Empfängt die Steuervorrichtung das Signal, so kann im Falle einer Notentriegelung der Prozessor der Steuervorrichtung das im Speicher der Steuervorrichtung gespeicherte Steuerprogramm in oben beschriebener Weise zurücksetzen (und neu starten). Der Prozessor kann ausgestaltet sein, über die Ausgangsschnittstelle ein durch nachfolgendes Ausführen des Steuerprogramms erhaltenes Steuersignal zu dem Ladesteckerverriegelungsstift, insbesondere zu der Aktorik des Ladesteckerverriegelungsstifts, auszugeben, sodass sich der Ladesteckerverriegelungsstift basierend auf dem Steuersignal von dem ausgefahrenen Zustand in den eingefahrenen Zustand bewegt und der Nutzer den Ladestecker aus der Ladebuchse bewegen kann.
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Dies bietet den Vorteil, dass ein solches System mit bereits vorhanden bzw. zur Steuerung des Fahrzeugs genutzten Soft- und/oder Hardwarekomponenten, wie dem Fahrzeugschlüssel und/oder dem Smartphone, kombinierbar ist.
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Die Steuervorrichtung kann ausgestaltet sein, das Steuerprogramm nach dem Zurücksetzen desselbigen neu zu starten. Das Steuerprogramm kann so ausgestaltet sein, dass es nach dem Neustart den Ladesteckerverriegelungsstift von dem ausgefahrenen Zustand in den eingefahrenen Zustand bewegt.
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Ferner wird ein System zur Ladesteckernotentriegelung für ein Fahrzeug mit einem Speicher zur Speicherung elektrischer Energie bereitgestellt. Der Speicher ist durch einen zu einer Stromquelle verbindbaren Ladestecker ladbar. Das System weist eine Ladebuchse mit einem Ladesteckerverriegelungsstift auf, der ausgestaltet ist, um in einem ausgefahrenen Zustand während eines Ladevorgangs des Speichers den Ladestecker zu verriegeln. Das System weist die oben beschriebene, zu dem Ladesteckerverriegelungsstift verbundene Steuervorrichtung auf.
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Die Ladebuchse kann die manuell betätigbare Vorrichtung aufweisen, die zu der Steuervorrichtung verbunden ist. Die von der Steuervorrichtung empfangene Information kann zu der manuellen Betätigung der Vorrichtung korrespondieren.
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Die Ladebuchse kann die Ladeklappe und den manuell betätigbaren Ladeklappenverriegelungsstift zur Verriegelung der Ladeklappe aufweisen, der zu der Steuervorrichtung verbunden ist. Die von der Steuervorrichtung empfangene Information kann zu der manuellen Betätigung des Ladeklappenverriegelungsstifts korrespondieren.
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Die Steuervorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen oder zu einer Schnittstelle verbindbar sein, die ausgestaltet ist, eine von einer drahtlosen Vorrichtung, insbesondere von einem Fahrzeugschlüssel und/oder einem Smartphone, gesendete Information zu empfangen. Die von der Steuervorrichtung empfangene Information kann zu der von der drahtlosen Vorrichtung gesendeten Information korrespondieren.
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Weiterhin kann es sich bei der Stromquelle um eine sog. Ladesäule handeln. Die Stromquelle kann einen Gleichstrom und/oder einen Wechselstrom zum Laden des Speichers bereitstellen. Die Steuervorrichtung kann ausgestaltet sein, insbesondere beim Gleichstromladen, den Ladevorgang so schnell zu unterbrechen, dass für den Nutzer kein sichtbarer Lichtbogen entsteht, wenn der Ladestecker aus der Ladebuchse gezogen wird.
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Die Ladeklappe kann ein drehbar an einer Verkleidung des Fahrzeugs angebrachtes Bauteil sein, welches im Falle eines normalen Betriebs des Fahrzeugs, d.h. zu einem Zeitpunkt, zu dem kein Laden stattfindet, durch den Ladeklappenverriegelungsstift verriegelt ist und die Ladebuchse im Wesentlichen verschließt. Der Ladeklappenverriegelungsstift kann also zu dieser Verriegelung der Ladeklappe vorgesehen sein.
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Das oben mit Bezug zur Steuervorrichtung Beschriebene gilt analog auch für das System zur Ladesteckernotentriegelung umfassend die oben beschriebenen Bauteile und Funktionalitäten sowie bevorzugten Ausgestaltungen.
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Ferner wird ein Fahrzeug mit einem Speicher zur Speicherung elektrischer Energie bereitgestellt. Der Speicher ist durch einen zu einer Stromquelle verbindbaren Ladestecker ladbar. Das Fahrzeug weist das oben beschriebene, zum Speicher verbundene System zur Ladesteckernotentriegelung auf. Der Ladestecker kann zur Ladebuchse verbunden sein.
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Das oben mit Bezug zur Steuervorrichtung und zum System zur Ladesteckernotentriegelung Beschriebene gilt analog auch für das Fahrzeug umfassend die oben beschriebenen Bauteile und Funktionalitäten sowie bevorzugten Ausgestaltungen.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform mit Bezug zu 1 beschrieben.
- 1 zeigt ein System zur Ladesteckernotentriegelung gemäß der Ausführungsform.
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1 ist eine perspektivische und schematische Ansicht des Systems zur Ladesteckernotentriegelung 1 für ein in 1 nur angedeutetes Fahrzeug 2 in einem Zustand, in dem ein Ladestecker 3 zur Ladebuchse 4 geführt oder von dieser weg bewegt wird.
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Das Fahrzeug 2 weist die Ladebuchse 4, eine Steuervorrichtung 5 und einen zur Ladebuchse 4 verbundenen (s. gestrichelte Linie in 1) Speicher 6 auf. Der Speicher 6 ist zur Speicherung elektrischer Energie in dem Fahrzeug 2 für einen nicht dargestellten Elektromotor vorgesehen und ist über den zu einer nicht dargestellten Stromquelle, insbesondere einer Ladesäule, verbindbaren Ladestecker 3 ladbar.
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Die Ladebuchse 4 weist zwei schematisch dargestellte Ladesteckerverriegelungsstifte 41, eine in 1 geöffnete Ladeklappe 42 und einen schematisch dargestellten Ladeklappenverriegelungsstift 43 auf.
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Die Ladesteckerverriegelungsstifte 41 sind ausgestaltet, jeweils in dafür vorgesehene Ausnehmungen 31 (in 1 nur eine dargestellt) an dem Ladestecker 3 zu greifen, wenn der Speicher 6 geladen wird, sodass der Ladestecker 3 in der Ladebuchse 4 mechanisch verriegelt ist. Das heißt, die Ladebuchse 4 weist vorliegend zwei Ladesteckerverriegelungsstifte 41 auf, die jeweils ausgestaltet sind, um in einem ausgefahrenen Zustand während eines Ladevorgangs des Speichers 6 den Ladestecker 3 an der Ladebuchse 4 und damit am Fahrzeug 2 zu verriegeln.
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Die Ladeklappe 42 ist mittels des Ladeklappenverriegelungsstifts 43 in einem geschlossen Zustand, wenn der Speicher 6 nicht mittels des Ladesteckers 3 geladen wird, am Fahrzeug 2 verriegelt.
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Ferner ist in 1 schematisch die zur Ladebuchse 4 verbundene (s. gestrichelte Linie in 1) Steuervorrichtung 5 für die beiden Ladesteckerverriegelungsstifte 41 dargestellt.
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Die Steuervorrichtung 5 weist ein Steuerprogramm zur Steuerung der Ladesteckerverriegelungsstifte 41 auf. Im normalen Betrieb steuert die Steuervorrichtung 5 die Ladesteckerverriegelungsstifte 41 mittels des Steuerprogramms so, dass diese den zur Ladebuchse 4 verbundenen Ladestecker 3 während dem Laden des Speichers 6 am Fahrzeug 2 verriegeln, d.h. sich jeweils in einem ausgefahrenen Zustand befinden. Nach dem Laden des Speichers 6 steuert die Steuervorrichtung 5 die Ladesteckerverriegelungsstifte 41 mittels des Steuerprogramms dann so an, dass diese den zur Ladebuchse 4 verbundenen Ladestecker 3 freigeben und nicht (mehr) am Fahrzeug 2 verriegeln, d.h. sich jeweils in einem eingefahrenen Zustand befinden.
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Tritt ein mechanischer und/oder elektrischer Defekt, beispielsweise während und/oder nach dem Laden, auf, so kann es zu einem Zustand kommen, in dem das Einfahren der Ladesteckerverriegelungsstifte 41 mittels der Steuervorrichtung 5 nicht wie vorgesehen (s. oben) erfolgt. Dann kann ein Nutzer den Ladestecker 3 nicht aus der Ladebuchse 4 ziehen und das Fahrzeug 2 kann nicht von einer Ladesäule weg bewegt werden. Dann kann eine Notentriegelung nötig sein, bei der die Ladesteckerverriegelungsstifte 41 eingefahrenen werden, sodass der Ladestecker 3 aus der Ladebuchse 4 bewegbar ist.
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Vorliegend ist die Steuervorrichtung 5 ausgestaltet, basierend auf einer externen, von der Steuervorrichtung 5 empfangenen Information das Steuerprogramm bei der Notentriegelung so zurückzusetzen, dass sich die Ladesteckerverriegelungsstifte 41 von dem ausgefahrenen Zustand in den eingefahrenen Zustand bewegen, in dem der Laderstecker 3 aus der Ladebuchse 4 entfernbar ist.
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Genauer gesagt, korrespondiert die von der Steuervorrichtung 5 empfangene Information zu einer manuellen Betätigung des Ladeklappenverriegelungsstifts 43, der zu der Steuervorrichtung 5 verbunden ist. Drückt der Nutzer den Ladeklappenverriegelungsstift 43 dreimal, so wird im Falle der Notentriegelung das Steuerprogramm von der Steuervorrichtung 5 zurückgesetzt und neu gestartet. Nach dem Neustart steuert das Steuerprogramm die Ladesteckerverriegelungsstifte 41 so an, dass diese sich von dem ausgefahrenen Zustand in den eingefahrenen Zustand bewegen und der Nutzer den Ladestecker 3 aus der Ladebuchse 4 ziehen kann. Die Notentriegelung des Ladestecker 3 ist beendet.
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Denkbar ist auch, dass die Notentriegelung des Ladesteckers 3 zusätzlich oder alternativ durch eine drahtlose Vorrichtung 7, z.B. einen Fahrzeugschlüssel und/oder ein Smartphone (beispielsweise durch eine dafür in einer Applikation am Smartphone vorgesehene Notentriegelungsfunktion) initiiert bzw. gesteuert wird. Hierfür kann die Steuervorrichtung 5 eine (Eingangs-) Schnittstelle 51 aufweisen, die ausgestaltet ist, eine von der drahtlosen Vorrichtung 7 gesendete Information zum Durchführen der oben beschriebenen Notentriegelung zu empfangen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System zur Ladesteckernotentriegelung
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Ladestecker
- 31
- Ausnehmung(en) zur Ladesteckerverriegelung
- 4
- Ladebuchse
- 41
- Ladesteckerverriegelungsstift(e)
- 42
- Ladeklappe
- 43
- Ladeklappenverriegelungsstift
- 5
- Steuervorrichtung
- 51
- (Eingangs-) Schnittstelle
- 6
- Speicher
- 7
- drahtlose Vorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018205162 A1 [0003]
- DE 102017129049 A1 [0004]