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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug, mit einer Airbagvorrichtung, welche wenigstens einen Airbag und wenigstens ein Fangelement aufweist. Das wenigstens eine Fangelement ist mit dem wenigstens einen Airbag gekoppelt und durch ein Befüllen des wenigstens einen Airbags spannbar. Der wenigstens eine Airbag und das wenigstens eine Fangelement sind in einer Verstaustellung in einem in dem Fahrzeugsitz ausgebildeten Aufnahmeraum aufgenommen. Ein den Aufnahmeraum in der Verstaustellung verschließender Sitzbezug des Fahrzeugsitzes weist eine Sollrissstelle auf. Der wenigstens eine Airbag und das wenigstens eine Fangelement sind durch das Befüllen des wenigstens einen Airbags aus dem Aufnahmeraum ausbringbar und in eine Funktionsstellung verbringbar. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Schützen eines Sitzinsassen eines Fahrzeugsitzes.
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Die
DE 10 2007 044 824 A1 beschreibt einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Polster und einer in dem Polster angeordneten Sicherheitseinrichtung, welche einen Airbag und einen mit dem Airbag gekoppelten Gasgenerator umfasst. In einem Bezug des Posters ist eine Sollrissstelle ausgebildet. Nach einem Zünden des Gasgenerators wird der Airbag entfaltet, wobei der Bezug an der Sollrissstelle aufreißt, sodass der Airbag aus dem Polster austritt. Innerhalb des Airbags ist ein Fangband aus einem unelastischen Material angeordnet. Das Fangband wird beim Entfalten des Airbags gespannt, und es begrenzt eine maximale Ausdehnung des Airbags in einer Hauptentfaltungsrichtung. Das Fangband trägt gleichzeitig zu einer Stabilisierung und Orientierung des entfalteten Airbags bei.
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Insbesondere bei einer Airbagvorrichtung, bei welcher das Fangelement für die Stabilisierung und Orientierung des entfalteten beziehungsweise befüllten Airbags mit einer Außenseite des Airbags gekoppelt ist, erweist es sich als schwierig, das Ausbringen auch des wenigstens einen Fangelements aus dem Aufnahmeraum auf zuverlässige Art und Weise sicherzustellen. Denn die Kraft zum Aufreißen des Sitzbezugs an der Sollrissstelle wird von dem sich füllenden Airbag aufgebracht. Und das wenigstens eine Fangelement wird zwar beim Befüllen des wenigstens einen Airbags aus dem Aufnahmeraum herausgezogen. Jedoch reicht die hierbei von dem wenigstens einen Fangelement auf den Sitzbezug ausgeübte Kraft meist nicht aus, den Sitzbezug angrenzend an die Sollrissstelle weiter aufzureißen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem das Ausbringen des wenigstens einen Fangelements aus dem Aufnahmeraum einfach erreichbar ist, und ein entsprechend einfaches Verfahren zum Schützen eines Sitzinsassen eines Fahrzeugsitzes anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche und der Beschreibung.
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Ein erfindungsgemäßer Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug umfasst eine Airbagvorrichtung, welche wenigstens einen Airbag und wenigstens ein Fangelement aufweist. Das wenigstens eine Fangelement ist mit dem wenigstens einen Airbag gekoppelt und es kann durch Befüllen des wenigstens einen Airbags gespannt werden. Der wenigstens eine Airbag und das wenigstens eine Fangelement sind in einer Verstaustellung in einem in dem Fahrzeugsitz ausgebildeten Aufnahmeraum aufgenommen. Ein den Aufnahmeraum in der Verstaustellung verschließender Sitzbezug des Fahrzeugsitzes weist eine Sollrissstelle auf. Der wenigstens eine Airbag und das wenigstens eine Fangelement sind durch das Befüllen des wenigstens einen Airbags aus dem Aufnahmeraum ausbringbar und in eine Funktionsstellung verbringbar. Den Aufnahmeraum in der Verstaustellung verschließende Teilbereiche des Sitzbezugs sind durch miteinander in Eingriff stehende Zahnelemente wenigstens eines Reißverschlusses zusammengehalten. Die Zahnelemente sind durch das Ausbringen des wenigstens einen Fangelements aus dem Aufnahmeraum außer Eingriff bringbar. Mit anderen Worten lässt sich der Reißverschluss aufgrund des Ausbringens des wenigstens einen Fangelements aus dem Aufnahmeraum öffnen, wobei die Zahnelemente insbesondere jeweiliger Zahnreihen des Reißverschlusses außer Eingriff gebracht werden. Dementsprechend werden durch das aus dem Aufnahmeraum austretende wenigstens eine Fangelement die Zahnelemente des Reißverschlusses voneinander weg bewegt.
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Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das wenigstens eine Fangelement beim Ausgebrachtwerden aus dem Aufnahmeraum beziehungsweise beim Verlassen des Aufnahmeraums oder Heraustreten aus dem Aufnahmeraum lediglich eine vergleichsweise geringe Kraft aufbringt. Diese Kraft ist jedoch ausreichend, den wenigstens einen Reißverschluss zu öffnen und hierbei die in der Verstaustellung des wenigstens einen Airbags und des wenigstens einen Fangelements ineinandergreifenden Zahnelemente des Reißverschlusses voneinander zu lösen. Folglich ist aufgrund des Vorsehens des wenigstens einen Reißverschlusses das Ausbringen des wenigstens einen Fangelements aus dem Aufnahmeraum besonders einfach erreichbar.
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Zum Herausbringen oder Ausbringen des wenigstens einen Fangelements aus dem Aufnahmeraum ist also lediglich eine besonders geringe Kraft erforderlich, denn es braucht von dem Fangelement lediglich der wenigstens eine Reißverschluss geöffnet zu werden. Dennoch ist dann, wenn sich der wenigstens eine Airbag und das wenigstens eine Fangelement in der Verstaustellung befinden und somit in dem Aufnahmeraum aufgenommen sind, eine in dem Sitzbezug ausgebildete und mittels des wenigstens einen Reißverschlusses verschließbare Öffnung zuverlässig geschlossen. Ein unbeabsichtigtes Herausbewegen des wenigstens einen Fangelements aus dem Aufnahmeraum ist folglich bei geschlossenem Reißverschluss unterbunden.
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Die durch die miteinander in Eingriff stehenden Zahnelemente zusammengehaltenen Teilbereiche des Sitzbezuges verschließen somit in der Verstaustellung den Aufnahmeraum vorzugsweise derart, dass der wenigstens eine Airbag und das wenigstens eine Fangelement in dem Aufnahmeraum unter dem Sitzbezug verborgen sind.
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Dadurch, dass das wenigstens eine Fangelement beim auf das Auslösen der Airbagvorrichtung folgenden Befüllen des wenigstens einen Airbags besonders einfach aus dem Aufnahmeraum ausgebracht wird, sorgt das wenigstens eine Fangelement im gespannten Zustand dafür, dass der wenigstens eine Airbag in der Funktionsstellung den gewünschten Aufprallschutz für einen Sitzinsassen des Fahrzeugsitzes bereitstellt.
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Als Befüllmedium zum Befüllen des wenigstens einen Airbags kann etwa ein von einem Gasgenerator bereitgestelltes und/oder ein in einem Gasspeicher unter hohem Druck gespeichertes Gas zum Einsatz kommen. Das Auslösen der Airbagvorrichtung geht mit dem Befüllen beziehungsweise Aufblasen des wenigstens einen Airbags einher.
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Vorzugsweise sind in einem Endbereich des wenigstens einen Reißverschlusses die Teilbereiche des Sitzbezugs mittels eines Verriegelungselements zusammengehalten. Das Verriegelungselement ist hierbei durch das Befüllen des wenigstens einen Airbags lösbar. Durch das Vorsehen eines derartigen Verriegelungselements ist sichergestellt, dass auf die Zahnelemente oder Zähne des Reißverschlusses keine Belastung oder keine Kraft wirkt, welche ein unerwünschtes Lösen der Zahnelemente voneinander und somit ein unerwünschtes Öffnen des Reißverschlusses bewirken würde.
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Andererseits braucht lediglich durch die beim Befüllen des wenigstens einen Airbags von dem Airbag aufgebrachte Kraft das Verriegelungselement gelöst zu werden, damit anschließend ein einfaches Öffnen des Reißverschlusses durch das wenigstens eine Fangelement bewirkt werden kann.
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Als Verriegelungselement kann beispielsweise ein Klettverschluss und/oder ein Halteelement mit einem Druckknopf oder dergleichen zum Einsatz kommen. Derartige Verriegelungselemente lassen sich sehr einfach öffnen oder lösen, indem der wenigstens eine Airbag befüllt wird.
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Vorzugsweise ist das Verriegelungselement als Faden ausgebildet, welcher durch das Befüllen des wenigstens einen Airbags zerreißbar ist. Denn ein derartiges Verriegelungselement ist besonders unauffällig und klein, und es behindert daher insbesondere die Benutzung des Fahrzeugsitzes besonders wenig. Zudem ist ein Hängenbleiben an dem als Faden ausgebildeten Verriegelungselement und somit ein unbeabsichtigtes Zerreißen desselben besonders weitgehend ausgeschlossen.
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Beispielsweise können mittels eines Schiebers die Zahnelemente des Reißverschlusses miteinander in Eingriff gebracht werden. Vor einem Abziehen des Schiebers von dem Reißverschluss kann durch Anbringen des Fadens an den beiden zusammenzuhaltenden Teilbereichen des Sitzbezugs für die Verriegelung des Reißverschlusses in dessen Endbereich gesorgt werden. Auf diese Weise lässt sich das Anbringen des als Faden ausgebildeten Verriegelungselements in dem Endbereich des Reißverschlusses besonders einfach realisieren.
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Vorzugsweise ist das Verriegelungselement in einem an die Sollrissstelle angrenzenden Endbereich des wenigstens einen Reißverschlusses angeordnet. Denn so wird unmittelbar beim Aufreißen des Sitzbezugs an der Sollrissstelle, welche beispielsweise durch eine aufreißbare Naht in dem Sitzbezug bereitgestellt sein kann, auch das Lösen des Verriegelungselements bewirkt. Dadurch kann unmittelbar nach dem Aufreißen des Sitzbezugs an der Sollrissstelle das wenigstens eine Fangelement ungehindert aus dem Aufnahmeraum austreten und hierbei den wenigstens einen Reißverschluss lösen beziehungsweise öffnen.
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Vorzugsweise sind in einem Endbereich eines ersten Reißverschlusses die Teilbereiche des Sitzbezugs wenigstens eines ersten Verriegelungselements zusammengehalten, und in einem Endbereich eines zweiten Reißverschlusses sind die Teilbereiche des Sitzbezugs mittels eines zweiten Verriegelungselements zusammengehalten. Auf diese Weise können auch mehrere Fangelemente besonders ungehindert aus dem Aufnahmeraum ausgebracht werden. Hierfür brauchen lediglich die in den Endbereichen des jeweiligen Reißverschlusses vorgesehenen Verriegelungselemente gelöst zu werden.
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Vorzugsweise ist das wenigstens eine Fangelement in der Verstaustellung in einem mittels des wenigstens einen Reißverschlusses verschlossenen Abschnitt des Aufnahmeraums angeordnet. Auch dies ist einem vereinfachten Ausbringen des wenigstens einen Fangelements aus dem Aufnahmeraum nach dem Auslösen der Airbagvorrichtung zuträglich.
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Vorzugsweise ist zumindest ein Abschnitt des Aufnahmeraums, in welchem in der Verstaustellung der wenigstens eine Airbag und wenigstens ein Fangelement einer Mehrzahl von Fangelementen aufgenommen sind, in einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes ausgebildet. Auf diese Weise lässt sich eine Positionierung des in seine Verstaustellung verbrachten wenigstens einen Airbags relativ zu einem Sitzinsassen des Fahrzeugsitzes besonders einfach realisieren, bei welcher der aufgeblasene beziehungsweise befüllte wenigstens eine Airbag den Sitzinsassen vor einem Aufprall auf andere Gegenstände als den wenigstens einen Airbag besonders weitgehend schützt.
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Es kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Abschnitt des Aufnahmeraums, in welchem in der Verstaustellung wenigstens ein Fangelement einer Mehrzahl von Fangelementen der Airbagvorrichtung aufgenommen ist, in einem Sitzkissen des Fahrzeugsitzes ausgebildet ist. Auf diese Weise lässt sich eine Halterung des wenigstens einen Airbags im Bereich des Sitzkissens des Fahrzeugsitzes über das wenigstens eine Fangelement besonders gut realisieren. Dies ist dem Stabilisieren und Positionieren des wenigstens einen Airbags in der Funktionsstellung förderlich.
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Vorzugsweise ist das wenigstens eine Fangelement einerseits mit einer Außenseite des wenigstens einen Airbags und andererseits mit einer Tragstruktur des Fahrzeugsitzes gekoppelt. So ist eine robuste Anbindung des wenigstens einen Fangelements an den Fahrzeugsitz gegeben. Zudem lässt sich so besonders gut die äußere Gestalt des befüllten beziehungsweise aufgeblasenen und somit in seine Funktionsstellung verbrachten wenigstens einen Airbags vorgeben.
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Vorzugsweise ist der wenigstens eine Airbag dazu ausgebildet, in der Funktionsstellung in Querrichtung des Fahrzeugsitzes und in Längsrichtung des Fahrzeugsitzes für einen Sitzinsassen des Fahrzeugsitzes einen Aufprallschutz bereitzustellen. Demgemäß kann der wenigstens eine Airbag insbesondere als kokonartiger Airbag, welcher auch als Cocoon-Airbag bezeichnet wird, ausgebildet sein. Ein solcher kokonartiger Airbag hüllt im befüllten und mittels des wenigstens einen Fangelements in seiner Funktionsstellung gehaltenen Zustand den Sitzinsassen sehr weitgehend ein. Folglich ist ein sehr guter Aufprallschutz für den Sitzinsassen des Fahrzeugsitzes erreicht.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Schützen eines Sitzinsassen eines Fahrzeugsitzes eines Kraftfahrzeugs mittels einer Airbagvorrichtung des Fahrzeugsitzes, welche wenigstens einen Airbag und wenigstens ein Fangelement aufweist, ist das wenigstens eine Fangelement mit dem wenigstens einen Airbag gekoppelt, und es wird das wenigstens eine Fangelement durch ein Befüllen des wenigstens einen Airbags gespannt. Der wenigstens eine Airbag und das wenigstens eine Fangelement sind in einer Verstaustellung in einem in dem Fahrzeugsitz ausgebildeten Aufnahmeraum aufgenommen. Ein den Aufnahmeraum in der Verstaustellung verschließender Sitzbezug des Fahrzeugsitzes weist eine Sollrissstelle auf. Der wenigstens eine Airbag und das wenigstens eine Fangelement werden durch das Befüllen des wenigstens einen Airbags aus dem Aufnahmeraum ausgebracht und in eine Funktionsstellung verbracht. Teilbereiche des Sitzbezugs, welche den Aufnahmeraum in der Verstaustellung verschließen, sind in der Verstaustellung durch miteinander in Eingriff stehende Zahnelemente wenigstens eines Reißverschlusses zusammengehalten. Die Zahnelemente des wenigstens einen Reißverschlusses werden durch das Ausbringen des wenigstens einen Fangelements aus dem Aufnahmeraum außer Eingriff gebracht.
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Dementsprechend wird der Reißverschluss geöffnet, indem das wenigstens eine Fangelement aufgrund des Befüllens des wenigstens einen Airbags aus dem Aufnahmeraum herausgezogen wird. Folglich wird das Ausbringen des wenigstens einen Fangelements aus dem Aufnahmeraum besonders einfach erreicht.
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Die für den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Verfahren und umgekehrt.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 in schematischer Darstellung einen Fahrzeugsitz eines Kraftfahrzeugs, bei welchem in einem in einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes ausgebildeten Aufnahmeraum ein Airbag und Fangelemente in Form von Fangbändern aufgenommen sind;
- 2 schematisch eines der Fangbänder, welches bereichsweise in einem mittels eines Reißverschlusses verschlossenen Abschnitt des Aufnahmeraums angeordnet ist; und
- 3 schematisch den Fahrzeugsitz gemäß 1, wobei der Airbag sich in seiner Funktionsstellung befindet, in welcher durch den Airbag ein Aufprallschutz für einen Sitzinsassen des Fahrzeugsitzes bereitgestellt ist.
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In 1 ist in stark schematisierter Perspektivansicht ein Fahrzeugsitz 1 eines Kraftfahrzeugs gezeigt, in welchen eine Airbagvorrichtung 2 integriert ist. Die Airbagvorrichtung 2 umfasst vorliegend einen Airbag 3, welcher in 3 in einem entfalteten und befüllten Zustand gezeigt ist. In 1 befindet sich der Airbag 3 in seiner Verstaustellung. In dieser Verstaustellung ist der Airbag 3 in einem Aufnahmeraum 4 angeordnet, von welchem vorliegend zumindest ein Abschnitt in einer Rückenlehne 5 des Fahrzeugsitzes 1 ausgebildet ist.
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Die Airbagvorrichtung 2 umfasst des Weiteren Fangelemente, welche vorliegend als Fangbänder 6, 7 oder Fangseile ausgebildet sind. Durch das Aufblasen beziehungsweise Befüllen des Airbags 3 werden die Fangbänder 6, 7 gespannt. Die Fangbänder 6, 7 sorgen des Weiteren dafür, dass der Airbag 3 so zurückgehalten wird, dass der Airbag 3 für einen Sitzinsassen 8 des Fahrzeugsitzes 1 (vergleiche 3) einen Aufprallschutz bereitstellt.
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Auch die Fangbänder 6, 7, von welchen vorliegend beispielhaft ein erstes Fangband 6 und ein zweites Fangband 7 gezeigt sind, sind in jeweiligen Abschnitten 9, 10 des Aufnahmeraums 4 untergebracht, wenn sich der Airbag 3 und die Fangbänder 6, 7 in ihrer Verstaustellung befinden.
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Ein Sitzbezug 11 des Fahrzeugsitzes 1 weist vorliegend im Bereich der Rückenlehne 5 eine Sollrissstelle 12 auf. An dieser Sollrissstelle 12 reist der Sitzbezug 11 auf, wenn sich der Airbag 3 entfaltet. Das Befüllen und damit einhergehende Entfalten des Airbags 3 kann pyrotechnisch erfolgen, etwa indem ein Gasgenerator gezündet wird, welcher Gas als Befüllmedium für den Airbag 3 bereitstellt. Dies geschieht in an sich bekannter Weise, indem ein (nicht gezeigtes) Airbagsteuergerät die Airbagvorrichtung 2 auslöst, etwa aufgrund der Auswertung von Signalen von Crashsensoren oder Aufprallsensoren des Kraftfahrzeugs, in welchem der Fahrzeugsitz 1 angeordnet ist.
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Selbst wenn der Sitzbezug 11 an der Sollrissstelle 12 aufreißt, kann es sich als schwierig herausstellen, auch ein Herausbringen oder Ausbringen der Fangbänder 6, 7 aus dem jeweiligen Abschnitt 9, 10 des Aufnahmeraums 4 zu bewirken. Denn die beim Herausziehen der Fangbänder 6, 7 aus dem Aufnahmeraum 4 auftretenden Kräfte, welche durch das Befüllen und Sich-Entfalten des Airbags 3 aufgebracht werden, sind vergleichsweise gering.
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Vorliegend sind daher in den jeweiligen Abschnitten 10, 9 des an einer Schmalseite des Fahrzeugsitzes 1 ausgebildeten Aufnahmeraums 4 ein erster Reißverschluss 13 und ein zweiter Reißverschluss 14 vorgesehen, welche in 1 lediglich im Hinblick auf ihre Lage in Bezug auf die Sollrissstelle 12, nicht jedoch in ihrer gesamten Erstreckung entlang des jeweiligen Abschnitts 9, 10 des Aufnahmeraums 4 dargestellt sind.
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Anhand des in 2 dargestellten Reißverschlusses 13, welcher den Abschnitt 9 des Aufnahmeraums 4 verschließt, in welchem das erste Fangband 6 in der Verstaustellung angeordnet ist, soll das Öffnen des jeweiligen Reißverschlusses 13, 14 beim Auslösen der Airbagvorrichtung 2 erläutert werden. Dementsprechend weist der jeweilige Reißverschluss 13, 14 eine Vielzahl von Zahnelementen oder Zähnen 15, 16 auf, von welchen der Übersichtlichkeit halber in 2 lediglich einige mit einem Bezugszeichen versehen sind.
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Gemäß 2 stehen die Zähne 15 einer ersten Zahnreihe 17 des Reißverschlusses 13 mit den Zähnen 16 einer zweiten Zahnreihe 18 des Reißverschlusses 13 in Eingriff. Dadurch sorgt der Reißverschluss 13 dafür, dass der Abschnitt 9 des Aufnahmeraums 4 verschlossen ist, in welchem das erste Fangband 6 verstaut ist.
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Die erste Zahnreihe 17 ist an einem ersten Teilbereich 19 des Sitzbezugs 11 der Rückenlehne 5 angebracht. In analoger Weise ist die zweite Zahnreihe 18 an einem weiteren Teilbereich 20 des Sitzbezugs 11 der Rückenlehne 5 angebracht. Die beiden Teilbereiche 19, 20 des Sitzbezugs 11 werden also durch die miteinander in Eingriff stehenden Zahnelemente oder Zähne 15, 16 der beiden Zahnreihen 17, 18 des Reißverschlusses 13 zusammengehalten. Analoges gilt für die vorliegend nicht näher mit Bezugszeichen versehenen Zahnelemente des zweiten Reißverschlusses 14.
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Durch den ersten Reißverschluss 13 ist somit der Abschnitt 9 des Aufnahmeraums 4 für das erste Fangband 6 geschlossen, welcher teilweise in der Rückenlehne 5 des Fahrzeugsitzes 1 und teilweise in einem Sitzkissen 21 des Fahrzeugsitzes 1 ausgebildet ist. In analoger Weise ist durch den geschlossenen zweiten Reißverschluss 14 der Abschnitt 10 des Aufnahmeraums 4 geschlossen, in welchem in der Verstaustellung das zweite Fangband 7 aufgenommen ist. Dieser Abschnitt 10 ist vorliegend gänzlich in der Rückenlehne 5 des Fahrzeugsitzes 1 ausgebildet.
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Aufgrund des Vorsehens der Reißverschlüsse 13, 14 sind die Fangbänder 6, 7 somit so in den Fahrzeugsitz integriert, dass die Fangbänder 6, 7 bei einem Crash oder Unfall leicht aus dem durch den Sitzbezug 11 der Rückenlehne 5 beziehungsweise des Sitzkissens 21 verschlossenen Aufnahmeraum 4 heraustreten können.
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Im Normalbetrieb, also vor einem Auslösen der Airbagvorrichtung 2, sind jedoch auch die Fangbänder 6, 7 robust unter dem Sitzbezug 11 verborgen. Hierfür sorgen vorliegend die Reißverschlüsse 13, 14, wobei in Varianten des Fahrzeugsitzes 1 je nach Anordnung des wenigstens einen Fangbands 6, 7 auch nur einer der Reißverschlüsse 13, 14 oder auch mehr als die vorliegend beispielhaft gezeigten zwei Reißverschlüsse 13, 14 vorgesehen sein können.
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Der wenigstens eine Reißverschluss 13, 14 bleibt nämlich bei Belastungen in alle Richtungen solange verschlossen, bis an einem seiner beiden Endbereiche eine Verriegelung beziehungsweise ein Verriegelungselement geöffnet beziehungsweise gelöst wird.
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Als Verriegelungselement der jeweiligen Reißverschlüsse 13, 14 kommt vorliegend ein jeweiliger Faden 22, 23 zum Einsatz. Entsprechend hält der als Verriegelungselement wirkende erste Faden 22 die Teilbereiche 19, 20 des Sitzbezugs 11 an dem ersten Reißverschluss 13 zusammen. In analoger Weise hält der zweite Faden 23 die Teilbereiche 19, 20 des Sitzbezugs 11 an dem zweiten Reißverschluss 14 zusammen.
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Vorliegend ist der jeweilige Faden 22, 23 an demjenigen Endbereich 24, 25 des jeweiligen Reißverschlusses 13, 14 angeordnet, welcher in Hochrichtung z des Fahrzeugsitzes 1 gesehen an die Sollrissstelle 12 angrenzt. Demgemäß hält der erste Faden 22 die Teilbereiche 19, 20 in dem Endbereich 24 des ersten Reißverschlusses 13 zusammen, welcher in 1 von unten an die Sollrissstelle 12 angrenzt. Und in analoger Weise hält der zweite Faden 23 die Teilbereiche 19, 20 des Sitzbezugs 11 in dem Endbereich 25 des zweiten Reißverschlusses 14 zusammen, welcher von oben an die Sollrissstelle 12 angrenzt.
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Durch den sich beispielsweise pyrotechnisch entfaltenden Airbag 3 angeschoben, werden vorliegend die Fangbänder 6, 7 aus ihrer Lagerung beziehungsweise jeweiligen Abschnitten 9, 10 des Aufnahmeraums 4 herausgezogen, welche in dem Fahrzeugsitz 1 ausgebildet sind. Die für das Ausbringen der Fangbänder 6, 7 aufzubringenden Kräfte sind jedoch sehr gering. Denn es braucht lediglich nach dem Aufreißen beziehungsweise Zerreißen des als Verriegelungselement dienenden jeweiligen Fadens 22, 23 der jeweilige Reißverschluss 13, 14 geöffnet zu werden.
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Im Normalbetrieb, also vor dem Auslösen der Airbagvorrichtung 2, ist demgegenüber die mittels des jeweiligen Reißverschlusses 13, 14 ausgebildete Öffnung in dem Sitzbezug 11 auch bei hoher Belastung geschlossen. Hierfür sorgt der wenigstens eine Reißverschluss 13, 14.
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Der jeweilige Reißverschluss 13, 14 ist an seinem dem Airbag 3 in der Verstaustellung des Airbags 3 zugewandten Ende beziehungsweise Endbereich 24, 25 mittels des Verriegelungselements in Form des Fadens 22, 23 verriegelt. Das Verriegelungselement in Form des Fadens 22, 23 wird dann beim Zünden beziehungsweise Entfalten des Airbags 3 aufgerissen beziehungsweise zerrissen. Im Anschluss daran kann der jeweilige Reißverschluss 13, 14 mit geringer Kraft durch das jeweilige Fangband 6, 7 geöffnet werden, während sich der Airbag 3 vollständig entfaltet.
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Die Zähne 15, 16 oder Krampen des jeweiligen Reißverschlusses 13, 14 können mittels eines für Reißverschlüsse 13, 14 üblichen Schiebers miteinander verhakt beziehungsweise miteinander in Eingriff gebracht werden. Der Schieber kann insbesondere nach diesem Schließen des Reißverschlusses 13, 14 von dem jeweiligen Reißverschluss 13, 14 abgezogen werden. Vor dem Abziehen des Schiebers können mittels des jeweiligen Fadens 22, 23 die Teilbereiche 19, 20 des Sitzbezugs 11 miteinander vernäht werden.
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Aus 1 ist ersichtlich, dass der Airbag 3 und das in 1 obere Fangband 7 in ihrer Verstaustellung gänzlich in dem Abschnitt 10 des Aufnahmeraums 4 aufgenommen sind, welcher in der Rückenlehne 5 des Fahrzeugsitzes 1 ausgebildet ist. Demgegenüber ist das in 1 untere Fangband 6 in der Verstaustellung in dem Abschnitt 9 des Aufnahmeraums 4 aufgenommen, welcher teilweise in der Rückenlehne 5 und teilweise im Sitzkissen 21 ausgebildet ist.
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Insbesondere aus 3 ist ersichtlich, dass die jeweiligen Fangbänder 6, 7 mit einer Außenseite 26 des Airbags 3 gekoppelt sind.
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Darüber hinaus ist in 3 angedeutet, dass das in 3 obere Fangband 7 mit einer schematisch angedeuteten Tragstruktur 27 des Fahrzeugsitzes 1 gekoppelt ist, welche beispielsweise Bestandteil der Rückenlehne 5 des Fahrzeugsitzes 1 ist. Als derartige Tragstruktur 27 kann etwa eine Rückwand oder ein Teilbereich der Rückwand der Rückenlehne 5 dienen.
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In analoger Weise ist das in 3 untere Fangband 6 einerseits mit der Außenseite 26 des Airbags 3 gekoppelt und andererseits mit einer Tragstruktur 28 des Sitzkissens 21, welche in 1 schematisch angedeutet ist.
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Aus 3 ist insbesondere ersichtlich, dass der Airbag 3 vorzugsweise dazu ausgebildet ist, in der Funktionsstellung in Querrichtung y des Fahrzeugsitzes einen Aufprallschutz für den Sitzinsassen 8 bereitzustellen. Denn in Querrichtung y des Fahrzeugsitzes 1 sind jeweilige Teilbereiche des Airbags 3 seitlich von Körperteilen des Sitzinsassen 8, insbesondere seitlich des Oberkörpers des Sitzinsassen 8 angeordnet. Dadurch schützt der aufgeblasene und entfaltete Airbag 3 den Sitzinsassen 8 in Querrichtung y des Fahrzeugsitzes 1 sowohl zu einer Seite des Oberkörpers hin als auch zu der gegenüberliegenden Seite des Oberkörpers hin.
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Des Weiteren befindet sich ein weiterer Teilbereich des aufgeblasenen Airbags 3 in Längsrichtung x des Fahrzeugsitzes 1 vor dem Sitzinsassen 8, beispielsweise vor einem Rumpf und/oder Kopf des Sitzinsassen 8.
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Aufgrund dieser partiellen Umhüllung des Sitzinsassen 8 ist der aufgeblasene Airbag 3 nach Art eines Kokons beziehungsweise kokonartig ausgebildet. Deswegen kann der Airbag 3 auch als Kokon-Airbag beziehungsweise Cocoon-Airbag bezeichnet werden. Im ausgelösten und aufgeblasenen Zustand ist nämlich der Sitzinsassen 8 besonders weitgehend von dem Airbag 3 eingehüllt.
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Insbesondere bei einem derartigen Cocoon-Airbag sorgen die Fangbänder 6, 7 für das Zurückhalten des Airbags 3 in der gewünschten Position und für die Formgebung des aufgeblasenen oder befüllten Airbags 3.
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Im in das Kraftfahrzeug eingebauten Zustand des Fahrzeugsitzes 1 können insbesondere die Hochrichtung z des Fahrzeugsitzes 1 parallel zur Fahrzeughochachse, die Querrichtung y des Fahrzeugsitzes 1 parallel zur Fahrzeugquerachse und die Längsrichtung x des Fahrzeugsitzes parallel zur Fahrzeuglängsachse verlaufen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Airbagvorrichtung
- 3
- Airbag
- 4
- Aufnahmeraum
- 5
- Rückenlehne
- 6
- Fangband
- 7
- Fangband
- 8
- Sitzinsasse
- 9
- Abschnitt
- 10
- Abschnitt
- 11
- Sitzbezug
- 12
- Sollrissstelle
- 13
- Reißverschluss
- 14
- Reißverschluss
- 15
- Zahn
- 16
- Zahn
- 17
- Zahnreihe
- 18
- Zahnreihe
- 19
- Teilbereich
- 20
- Teilbereich
- 21
- Sitzkissen
- 22
- Faden
- 23
- Faden
- 24
- Endbereich
- 25
- Endbereich
- 26
- Außenseite
- 27
- Tragstruktur
- 28
- Tragstruktur
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Hochrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007044824 A1 [0002]