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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Saugroboter zum Saugen von Partikeln von Oberflächen, insbesondere von Oberflächen eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs und/oder insbesondere von weichen Oberflächen, wie beispielsweise Teppich oder Leder oder dergleichen.
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Herkömmliche Saugroboter weisen zum Aufsaugen von Staub und sonstigen Partikeln eine Saugvorrichtung auf, deren Leistung aufgrund der Baugröße sowie der Begrenztheit des verfügbaren Energiespeichers gegenüber manuell betätigbaren Staubsaugern mit Netzanschluss stark begrenzt ist. Daher weisen derartige Saugroboter zur Unterstützung der Saugvorrichtung sowie zum Lösen von festsitzendem Schmutz zusätzliche mechanische Reinigungsvorrichtungen, wie beispielsweise sternförmig angeordnete sowie um eine vertikale Achse rotierbare Bürsten oder eine um eine horizontale Achse rotierbare Bürstenwalze auf. Eine alternative Ausführungsform eines Reinigungsroboters zum Reinigen eines Fahrzeuginnenraums ist beispielsweise aus der
DE 10 2018 124 731 A1 bekannt.
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Derartige mechanische Reinigungsvorrichtungen haben zumeist den Nachteil, dass sie konstruktiv sehr aufwendig sind, leicht verschmutzen und im verschmutzten Zustand nur eine eingeschränkte Reinigungsleistung bereitstellen. Besonders störanfällig sind diese mechanischen Reinigungsvorrichtungen beispielsweise bei Haaren, Bändern, Drähten oder dergleichen, welche sich im Betrieb um die Achse oder die Bürstenwalze wickeln können und somit einen Antriebswiderstand zum Antreiben der Reinigungsvorrichtung erhöhen. Dies kann einen temporären Stillstand oder gar eine Beschädigung einer Antriebsvorrichtung der Reinigungsvorrichtung zur Folge haben.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile bei einem Saugroboter zum Saugen von Partikeln von Oberflächen, insbesondere von Oberflächen eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs und/oder insbesondere von weichen Oberflächen, wie beispielsweise Teppich oder Leder oder dergleichen, zu beheben oder zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Saugroboter zu schaffen, der auf eine einfache und kostengünstige Art und Weise ein zuverlässiges Aufsaugen von Partikeln gewährleistet und/oder durch das Risiko von durch Schmutz verursachten Betriebsausfällen reduziert und/oder ein besonders kompaktes Design aufweist.
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Voranstehende Aufgabe wird durch die Patentansprüche gelöst. Demnach wird die Aufgabe durch einen Saugroboter mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch einen Saugroboter zum Saugen von Partikeln von Oberflächen, insbesondere von Oberflächen eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs und/oder insbesondere von weichen Oberflächen, wie beispielsweise Teppich oder Leder oder dergleichen, gelöst. Der Saugroboter weist eine Antriebsvorrichtung zum Bewegen des Saugroboters auf den Oberflächen, eine Steuerungsvorrichtung zum Steuern der Antriebsvorrichtung, eine Saugvorrichtung zum Bereitstellen eines Unterdrucks zum Saugen der Partikel, einen Energiespeicher zum Speichern sowie zum Bereitstellen elektrischer Energie und eine mit der Saugvorrichtung fluidkommunizierend gekoppelte Saugdüse zum Einsaugen der Partikel. Erfindungsgemäß weist die Saugdüse ein Kontaktelement zum Kontaktieren der Oberfläche auf, wobei das Kontaktelement mindestens einen Kratzabschnitt aus einem steifen Material zum Kontaktieren der Oberfläche aufweist.
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Der Saugroboter ist eine Vorrichtung zum Einsammeln von Partikeln von einer Oberfläche mittels Unterdruck. Der Saugroboter weist vorzugsweise eine Unterseite, eine Oberseite und eine umlaufende Stirnseite auf. Vorzugsweise ist durch eine Stirnseitenbreite der Stirnseite eine Höhe des Saugroboters bestimmt oder zumindest größtenteils bestimmt. Vorzugsweise weist der Saugroboter eine runde, halbrunde, ovale, rechteckige, quadratische, fünfeckige, oder sechseckige Grundfläche oder eine Kombination hieraus auf. Der Saugroboter weist eine Höhe auf, welche vorzugsweise wesentlich kleiner als eine Breite und/oder eine Länge des Saugroboters ausgebildet ist. Die Höhe ist vorzugsweise mindestens doppelt so groß wie die Länge und/oder die Breite des Saugroboters.
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Zur Bereitstellung des Unterdrucks weist der Saugroboter die Saugvorrichtung auf. Für das Bereitstellen des Unterdrucks weist die Saugvorrichtung vorzugsweise ein Saugaggregat auf, welches zum Erzeugen des Unterdrucks ausgebildet ist. Das Saugaggregat weist beispielsweise ein Sauggebläse mit einer Saugseite und einer Ausströmseite auf, wobei die Saugseite mit der Saugdüse fluidkommunizierend gekoppelt ist. Die Ausströmseite ist vorzugsweise mit einem, insbesondere abnehmbaren, Sammelbehälter des Saugroboters zum Sammeln der eingesaugten Partikel gekoppelt. Vorzugsweise weist der Saugroboter an der Stirnseite und/oder der Oberseite Luftauslässe zum Auslassen von Luft aus dem Sammelbehälter auf. Vorzugsweise weist der Saugroboter ferner Luftfilter, insbesondere Aktivkohle-, HEPA-, Wasserfilter oder dergleichen, zum Filtern der eingesaugten Luft auf.
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Die Antriebsvorrichtung ist zum Bewegen des Saugroboters ausgebildet. Unter Bewegen des Saugroboters wird im Rahmen der Erfindung insbesondere ein Fortbewegen in eine Fahrtrichtung verstanden. Die Fahrtrichtung kann beispielsweise linear oder kurvenförmig verlaufen. Vorzugsweise umfasst das Bewegen auch ein abwechselndes hin und her Bewegen des Saugroboters in jeweils entgegengesetzte Richtungen. Die Antriebsvorrichtung weist zum Erzeugen eines Antriebsmoments vorzugsweise einen Elektromotor, insbesondere einen Elektroflachmotor, auf. Weiter bevorzugt weist die Antriebsvorrichtung ein oder mehrere Antriebsräder zum Übertragen des Antriebsmoments auf die Oberfläche zum Bewegen des Saugroboters auf. Die Antriebsräder weisen vorzugsweise eine mit der Oberfläche in Kontakt bringbare Haftoberfläche, insbesondere aus Gummi oder dergleichen, auf, um eine möglichst hohe Reibung zwischen Antriebsrad und Oberfläche zu realisieren. Weiter bevorzugt ist die Haftoberfläche ausgebildet, im Zusammenspiel mit der Oberfläche einem Ablösen des Saugroboters von der Oberfläche entgegenzuwirken. Somit ist auch eine Fortbewegung des Saugroboters auf schräg bzw. senkrecht angeordneten Oberflächen gewährleistbar.
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Zum Steuern der Antriebsvorrichtung weist der Saugroboter die Steuerungsvorrichtung auf. In der Steuerungsvorrichtung sind vorzugsweise Bewegungsmanöver des Saugroboters, wie beispielsweise Geradeausfahrten, Kurvenfahrten, Kreisfahrten, hin und her Fahrten, gespeichert, um ein gezieltes Steuern der Antriebsvorrichtung zu verbessern. Vorzugsweise weist die Steuerungsvorrichtung eine Datenschnittstelle zum Empfangen von Steuerbefehlen einer Fernsteuerung oder dergleichen auf.
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Die Saugdüse ist vorzugsweise an der Unterseite des Saugroboters, insbesondere in einer Bodenplatte, angeordnet und nach unten, also zur Oberfläche hin, geöffnet. Die Antriebsvorrichtung und die Saugdüse sind derart ausgebildet, dass bei einem auf der Oberfläche abgestelltem Saugroboter die Oberfläche durch den Kratzabschnitt des Kontaktelements der Saugdüse kontaktierbar ist. Das bedeutet beispielsweise, dass beim Verfahren des Saugroboters auf der Oberfläche der Kratzabschnitt des Kontaktelements der Saugdüse über Oberfläche kratzt. Um eine Kratzwirkung zu verbessern weist der Kratzabschnitt ein steifes Material, wie beispielsweise ABS, CA, CAB, PBT, PEK, SAN, GFK, CFK, Stahl, Aluminium oder dergleichen, auf. Unter einem steifen Material wird im Rahmen der Erfindung insbesondere ein Material mit einer hohen Festigkeit und geringen Elastizität verstanden, welches beim Kratzen über die Oberfläche somit seine ursprüngliche Form beibehält oder zumindest im Wesentlichen beibehält. Um eine Beschädigung der Oberfläche zu vermeiden, kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass der Kratzabschnitt abgerundet ausgebildet ist.
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Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Saugroboter, insbesondere im Bereich der Saugdüse, einen Fluidauslass zum Auslassen eines Reinigungsfluids, wie beispielsweise Wasser, Lauge, Schaum, (Wasser-)Dampf oder dergleichen, aufweist. Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Fluidauslass zur Abgabe eines Pflegemittels, insbesondere eines Teppich- oder Lederpflegemittels, ausgebildet ist. Es ist daher bevorzugt, dass der Fluidauslass im Bereich der Saugdüse, insbesondere in Vorwärtsfahrtrichtung des Saugroboters vor und/oder hinter der Saugdüse, insbesondere der Saugdüse benachbart, angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Steuerungsvorrichtung ausgebildet, einen durch den Fluidauslass strömenden Fluidstrom zu steuern, beispielsweise mittels einer Fluidpumpe und/oder eines Ventils oder dergleichen. Weiter bevorzugt weist der Saugroboter einen von außen zugänglichen, insbesondere abdichtbaren, Fluidtank zur Aufnahme des Fluids auf. Dies hat den Vorteil, dass besonders hartnäckige Verschmutzungen im Zusammenspiel mit der Saugdüse reinigbar sind. Zudem kann auf diese Weise eine zusätzliche Behandlung der Oberfläche mit einem Pflegemittel erfolgen. Als weitere Ergänzung weist der Saugroboter vorzugsweise eine, insbesondere an der Unterseite angeordnete, UV-Leuchtvorrichtung zum Abtöten von Bakterien auf der Oberfläche auf. Der Saugroboter weist vorzugsweise ein Gehäuse zum Schutz vor Verschmutzung, insbesondere Staub, Wasser oder dergleichen, auf.
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Ein erfindungsgemäßer Saugroboter hat gegenüber herkömmlichen Saugrobotern den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise ein Saugroboter bereitgestellt ist, welcher zum Einsaugen von Partikeln sowie zum mechanischen Ablösen von Verschmutzungen von Oberflächen ausgebildet ist, wobei ein durch das Risiko eines durch Verschmutzung bewirkten Ausfalls des Saugroboters gegenüber herkömmlichen Saugrobotern mit rotierenden Bürstenvorrichtungen erheblich reduziert ist.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Saugroboter vorgesehen sein, dass voneinander beabstandete Seitenelemente des Kontaktelements den mindestens einen Kratzabschnitt bilden. Das bedeutet, dass mindestens die Seitenelemente des Kontaktelements der Saugdüse ein steifes Material aufweisen und beim Verfahren des Saugroboters über die Oberfläche kratzen. Die Seitenelemente sind vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtet. Vorzugsweise sind die Seitenelemente parallel zur Geradeausfahrt des Saugroboters ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise ein vertikaler Abstand zwischen der Saugdüse und der Oberfläche konstant oder zumindest im Wesentlichen konstant haltbar ist. Somit ist ein Verschließen einer Düsenöffnung der Saugdüse durch die Oberfläche verhinderbar. Überdies wird hierdurch ein höherer Anpressdruck des Kontaktabschnitts der Saugdüse auf der Oberfläche ermöglicht, wodurch das Risiko eines unbeabsichtigten Ablösens der Saugdüse von der Oberfläche reduzierbar ist. Eine Saugwirkung des Saugroboters zum Saugen der Partikel ist somit verbesserbar.
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Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass die Seitenelemente durch ein erstes Verbindungselement des Kontaktelements miteinander verbunden sind, wobei das erste Verbindungselement den mindestens einen Kratzabschnitt oder einen flexiblen Reibabschnitt bildet. Das erste Verbindungselement ist in Fahrtrichtung vorzugsweise vor der Düsenöffnung der Saugdüse angeordnet. Weiter bevorzugt ist das erste Verbindungselement quer, insbesondere um 90° quer, zu einer Geradeausfahrtrichtung des Saugroboters angeordnet. Erfindungsgemäß kann auch vorgesehen sein, dass das erste Verbindungselement ist in Fahrtrichtung des Saugroboters hinter der Düsenöffnung der Saugdüse angeordnet ist. Das erste Verbindungselement ist beispielsweise als Kratzabschnitt aus steifem Material oder als flexibler Reibabschnitt aus einem flexiblen Material, wie beispielsweise einem Elastomer, insbesondere Gummi, Silikon oder dergleichen, ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich kann das erste Verbindungselement beispielsweise Borsten aufweisen. Die Borsten sind vorzugsweise aus einem mittelmäßig flexiblen Material gebildet, um eine Kratzwirkung zum Abkratzen von Schmutz von der Oberfläche bei geringem Risiko des Verkratzens der Oberfläche zu verbessern. Ein erstes Verbindungselement hat den Vorteil, dass ein mechanisches Lösen von Schmutz von der Oberfläche durch Abkratzen mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise verbessert ist. Somit ist die Reinigungsleistung des Saugroboters weiter verbessert.
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Weiter bevorzugt sind die Seitenelemente durch mindestens ein zweites Verbindungselement des Kontaktelements miteinander verbunden, wobei das zweite Verbindungselement den mindestens einen Kratzabschnitt oder einen flexiblen Reibabschnitt bildet. Demnach ist das zweite Verbindungselement beispielsweise gemäß dem ersten Verbindungselement ausgebildet. Weiter bevorzugt ist das erste Verbindungselement quer, insbesondere um 90° quer, zu einer Geradeausfahrtrichtung des Saugroboters angeordnet. Vorzugsweise ist das zweite Verbindungselement parallel zum ersten Verbindungselement ausgebildet. Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass das erste Verbindungselement als Kratzabschnitt und das zweite Verbindungselement als Reibabschnitt oder umgekehrt ausgebildet ist. Die Saugöffnung der Saugdüse ist vorzugsweise vom ersten Verbindungselement, den Seitenelementen und dem zweiten Verbindungselement umgeben. Vorzugsweise bilden das erste Verbindungselement, die Seitenelemente und das zweite Verbindungselement gemeinsam einen seitlich geschlossenen Rahmen, um somit aerodynamische Eigenschaften der Saugdüse zu verbessern. Der Rahmen weist vorzugsweise eine rechteckige oder trapezförmige Grundfläche auf, wobei bei einer trapezförmigen Grundfläche das erste Verbindungselement vorzugsweise länger als das in Vorwärtsfahrtrichtung hinter dem ersten Verbindungselement angeordnete zweite Verbindungselement ausgebildet ist. Mittels des zweiten Verbindungselements kann auf eine einfache sowie kostengünstige Art und Weise eine verbesserte mechanische Reinigungswirkung der Saugdüse erreicht werden, da hierdurch eine Länge einer Kontaktierung zwischen Saugdüse und Oberfläche verlängerbar ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens ein Kratzabschnitt scharfkantig ausgebildet. Der scharfkantig ausgebildete Kratzabschnitt ist vorzugsweise quer, insbesondere um 90° quer, zu einer Vorwärtsfahrtrichtung des Saugroboters ausgerichtet. Erfindungsgemäß können eine in Vorwärtsfahrtrichtung vordere Kante und/oder hintere Kante des Kratzabschnitts, wie beispielsweise des ersten Verbindungselements bzw. des zweiten Verbindungselements, scharfkantig ausgeführt sein. Mittels einer scharfen Kante ist eine mechanische Reinigungswirkung mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise verbesserbar. Durch scharfe Kanten an entgegengesetzten Kanten des Kratzabschnitts ist dieser Effekt auch bei einer Rückwärtsfahrt des Saugroboters erzielbar.
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Vorzugsweise weist mindestens ein Kratzabschnitt voneinander beabstandete Zähne auf. Die Zähne sind vorzugsweise rechteckig, trapezförmig oder dergleichen ausgebildet. Zwischen den Zähnen sind Zahnzwischenräume angeordnet. Die Zahnzwischenräume entsprechen vorzugsweise den Zähnen in Form und Größe. Alternativ können die Zahnzwischenräume auch kleiner, insbesondere schmaler, als die Zähne ausgebildet sein, sodass die Zähne näher nebeneinander angeordnet sind. Zähne haben den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise eine mechanische Reinigungswirkung des Saugroboters verbesserbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Steuerungsvorrichtung und die Antriebsvorrichtung ausgebildet, den Saugroboter mit einer vordefinierbaren Bewegungsamplitude und einer vordefinierbaren Bewegungsfrequenz oszillierend zu bewegen.
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Unter einer oszillierenden Bewegung wird insbesondere eine Hin-und-her-Bewegung entlang einer Bewegungsachse verstanden. Hierbei kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Steuerungsvorrichtung ausgebildet ist, die Bewegungsachse während der Hin-und-her-Bewegung zu drehen, insbesondere über mehrere hin und her Bewegungen hinweg in eine Drehrichtung, sodass die oszillierende Bewegung des Saugroboters durch eine Rotation um eine vertikale Achse überlagerbar ist. Dies hat den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise mittels des Saugroboters eine Scheuer- bzw. Rubbelbewegung durchführbar ist, durch welche auf besonders vorteilhafte Weise im Zusammenspiel mit der Saugdüse ein verbessertes mechanisches Reinigungsergebnis der Oberfläche bewirkbar ist. Auf diese Weise ist die Reinigungsleistung des Saugroboters weiter verbesserbar.
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Besonders bevorzugt beträgt die Bewegungsamplitude zwischen 1 cm und 5 cm, insbesondere 3 cm. Alternativ oder zusätzlich ist es bevorzugt, dass die Bewegungsfrequenz zwischen 60 Hz und 240 Hz, insbesondere 120 HZ, beträgt. Derartige Bewegungsamplituden und Bewegungsfrequenzen sind mittels der Antriebsvorrichtung und der Steuerungsvorrichtung leicht realisierbar und sind im Zusammenspiel mit der Saugdüse zum Bereitstellen einer mechanischen Reinigungsleistung besonders geeignet.
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Vorzugsweise weist die Antriebsvorrichtung eine Antriebskette auf. Die Antriebskette ist vorzugsweise zwischen mindestens zwei Antriebsrädern der Antriebsvorrichtung geführt. Von den zwei Antriebsrädern ist mindestens ein Antriebsrad elektrisch antreibbar. Vorzugsweise weist die Antriebskette ein flexibles Material, insbesondere ein Elastomer, Gummi oder dergleichen, auf. Weiter bevorzugt weist die Antriebskette auf einem Außenumfang eine Profilierung auf, um einem Rutschen auf der Oberfläche entgegenzuwirken. Die Antriebskette ist vorzugsweise ausgebildet, um ein Fahren des Saugroboters auf schrägen Oberflächen zu verbessern und das Risiko eines Abrutschens bzw. eines Umkippens des Saugroboters zu reduzieren. Besonders bevorzugt weist die Antriebsvorrichtung an zwei entgegengesetzten Seiten des Saugroboters jeweils eine derartige angetriebene Antriebskette auf. Eine Antriebskette hat den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise eine Haftung des Saugroboters auf der Oberfläche verbessert ist, sodass das Ausführen von Fahrmanövern mit oszillierenden Richtungswechseln verbessert ist. Somit ist die mechanische Reinigung der Oberfläche mittels des Kratzabschnitts der Saugdüse weiter verbessert.
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Es ist bevorzugt, dass das Kontaktelement der Saugdüse über ein elastisches Element am Saugroboter gehalten ist, wobei das elastische Element ausgebildet ist, eine horizontale und/oder vertikale Relativbewegung zwischen Kontaktelement und Saugroboter zuzulassen. Mit anderen Worten ist das Kontaktelement oder die gesamte Saugdüse nicht starr, sondern über das elastische Element elastisch bewegbar am Saugroboter gehalten. Das elastische Element ist vorzugsweise derartig ausgebildet, dass ein freies Schwingen des Kontaktelements zum Saugroboter stark gedämpft und somit unterbunden wird. Das elastische Element weist beispielsweise ein Elastomer, Gummi, Silikon, Federstahl oder dergleichen auf. Vorzugsweise ist das elastische Element als Halterahmen zum Halten der Saugdüse oder des Kontaktelements am Saugroboter ausgebildet. Das elastische Element ist vorzugsweise ausgebildet, eine Relativbewegung des Kontaktelements zum Saugroboter von weniger als +/-5 mm, insbesondere von weniger als +/- 2 mm zuzulassen. Ein elastisches Element hat den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie auf eine kostengünstige Art und Weise das Risiko einer Beschädigung der Oberfläche reduziert ist. Beim Auftreffen der Saugdüse auf ein Hindernis, wie beispielsweise einer Naht, Bestickung oder dergleichen auf der Oberfläche, kann das Kontaktelement leicht nachgeben und somit besser über das Hindernis hinweggleiten.
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Ein erfindungsgemäßer Saugroboter wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch:
- 1 in einer Draufsicht eine Unterseite einer bevorzugten ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Saugroboters,
- 2 in einer perspektivischen Ansicht eine Unterseite einer bevorzugten zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Saugroboters,
- 3 in einer perspektivischen Ansicht eine vergrößerte Darstellung der Saugdüse aus 2,
- 4 in einer perspektivischen Ansicht eine Unterseite einer bevorzugten dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Saugroboters,
- 5 in einer perspektivischen Ansicht eine vergrößerte Darstellung der Saugdüse aus 4,
- 6 in einer perspektivischen Ansicht eine Unterseite einer bevorzugten vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Saugroboters, und
- 7 in einer perspektivischen Ansicht eine vergrößerte Darstellung der Saugdüse aus 6.
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Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis X jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine Unterseite einer bevorzugten ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Saugroboters 1 schematisch in einer Draufsicht dargestellt. Der Saugroboter 1 weist eine Antriebsvorrichtung 2 mit vier Antriebsrädern 15 auf, welche jeweils paarweise auf einer Spur an Außenseiten des Saugroboters 1 angeordnet sind. Die Antriebsräder 15 sind jeweils über einen Elektromotor 16 der Antriebsvorrichtung 2 antreibbar. Es kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass nur an zwei Antriebsrädern 15 ein Elektromotor 16 angeordnet ist. In einer alternativen Ausführungsform der Antriebsvorrichtung 2 ist ein Elektromotor 16 über ein Getriebe mit mehreren Antriebsrädern 15 zum Antreiben der Antriebsräder 15 mechanisch gekoppelt.
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Ferner weist der Saugroboter 1 eine Steuerungsvorrichtung 3 zum Steuern der Antriebsvorrichtung 2 auf. Die Steuerungsvorrichtung 3 und Antriebsvorrichtung 2 sind vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Antriebsräder 15 separat voneinander zu betreiben, damit der Saugroboter 1 beispielsweise enge Kurven fahren oder auf der Stelle wenden kann. Überdies sind Steuerungsvorrichtung 3 und Antriebsvorrichtung 2 vorzugsweise ausgebildet, den Saugroboter in eine Oszillierende Fahrtbewegung zu versetzen, insbesondere mit einer Amplitude zwischen 1 cm und 5 cm, um auf diese Weise eine Kratz-, Schrubb- oder Rubbelbewegung nachzuahmen.
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Zum Aufsaugen von Partikeln von einer Oberfläche weist der Saugroboter 1 eine Saugvorrichtung 4 mit einer an der Unterseite, insbesondere einer Bodenplatte 17, des Saugroboters 1 angeordneten Saugdüse 6 auf. Die Saugdüse 6 weist ein umlaufendes, trapezförmiges Kontaktelement 7 zum Kontaktieren der Oberfläche auf. Das Kontaktelement 7 weist zwei als Kratzabschnitt 8 ausgebildete Seitenelemente 9, ein die Seitenelemente 9 verbindendes vorderes erstes Verbindungselement 10 sowie ein die Seitenelemente 9 verbindendes hinteres zweites Verbindungselement 12 auf. In diesem bevorzugten ersten Ausführungsbeispiel sind das erste Verbindungselement 10 und das zweite Verbindungselement 12 jeweils ebenfalls als Kratzabschnitt 8 ausgebildet. Die Kratzabschnitte 8 sind aus einem steifen, nicht flexiblen Material gebildet. In diesem bevorzugten ersten Ausführungsbeispiel ist das Kontaktelement 7 mittels eines in dieser Ansicht verdeckten, optionalen elastischen Elements am Saugroboter 1 gehalten, um kleine Relativbewegungen zum Saugroboter 1 ausführen zu können.
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Zum Bereitstellen elektrischer Energie zum Betreiben der Antriebsvorrichtung 2, der Steuerungsvorrichtung 3 sowie der Saugvorrichtung 4 weist der Saugroboter 1 einen Energiespeicher 5 auf. Der Energiespeicher 5 ist vorzugsweise als wiederaufladbarer Akku, insbesondere als Li-lon-Akku, ausgebildet und/oder austauschbar an den Saugroboter 1 gekoppelt. Weiter bevorzugt weist der Saugroboter 1 eine an der Bodenplatte 17 angeordnete Ladeschnittstelle 18 zum Laden des Energiespeichers 5 auf.
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2 zeigt eine Unterseite einer bevorzugten zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Saugroboters 1 schematisch in einer perspektivischen Ansicht. Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform im Wesentlichen durch eine Ausbildung der Antriebsvorrichtung 2 und der Saugdüse 6. Die Antriebsvorrichtung 2 weist zwei Antriebsketten 14, beispielsweise aus einem Elastomer, Gummi oder dergleichen, auf. Die Antriebsketten 14 sind jeweils um zwei Antriebsräder 15 gespannt. Dies hat den Vorteil, dass eine besonders gute Haftung zur Oberfläche erzielbar ist.
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In 3 ist die Saugdüse 6 aus 2 vergrößert dargestellt. Die Saugdüse 6 weist ein umlaufendes, rechteckig ausgebildetes Kontaktelement 7 zum Kontaktieren der Oberfläche auf. Das Kontaktelement 7 weist zwei als Kratzabschnitt 8 ausgebildete kurze Seitenelemente 9, ein die Seitenelemente 9 verbindendes, langes vorderes erstes Verbindungselement 10 sowie ein die Seitenelemente 9 verbindendes, langes hinteres zweites Verbindungselement 12 auf. In diesem bevorzugten ersten Ausführungsbeispiel sind das erste Verbindungselement 10 und das zweite Verbindungselement 12 jeweils ebenfalls als Kratzabschnitt 8 ausgebildet. Die Kratzabschnitte 8 sind aus einem steifen, nicht flexiblen Material gebildet und weisen vorzugsweise scharfe Kanten auf. Vorzugsweise sind die scharfen Kanten des ersten Verbindungselements 10 und/oder des zweiten Verbindungselements 12 in Vorwärtsfahrtrichtung nach hinten ausgerichtet, sodass sich eine besondere Kratzwirkung durch diese scharfen Kanten erst bei Rückwärtsfahrt des Saugroboters entfaltet. Vorzugsweise sind die in Vorwärtsfahrtrichtung nach vorne ausgerichteten Kanten des ersten Verbindungselements 10 und/oder des zweiten Verbindungselements 12 abgerundet, damit die Saugdüse 6 bei Vorwärtsfahrt eine geringere Kratzwirkung entfaltet.
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4 zeigt eine Unterseite einer bevorzugten dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Saugroboters 1 schematisch in einer perspektivischen Ansicht. Diese dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der zweiten Ausführungsform in der Ausbildung der Saugdüse 6.
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In 5 ist die Saugdüse 6 aus 4 vergrößert dargestellt. Die Saugdüse 6 weist ein umlaufendes, rechteckig ausgebildetes Kontaktelement 7 zum Kontaktieren der Oberfläche auf. Das Kontaktelement 7 weist zwei als Kratzabschnitt 8 ausgebildete kurze Seitenelemente 9, ein die Seitenelemente 9 verbindendes, langes vorderes erstes Verbindungselement 10 sowie ein die Seitenelemente 9 verbindendes, langes hinteres zweites Verbindungselement 12 auf. In diesem bevorzugten ersten Ausführungsbeispiel sind das erste Verbindungselement 10 und das zweite Verbindungselement 12 jeweils ebenfalls als Kratzabschnitt 8 ausgebildet und weisen hierfür eine Mehrzahl nebeneinander beabstandet angeordnete Zähne 13 auf. Die Kratzabschnitte 8 sind aus einem steifen, nicht flexiblen Material gebildet und weisen vorzugsweise scharfe Kanten auf. Vorzugsweise sind die scharfen Kanten des ersten Verbindungselements 10 und/oder des zweiten Verbindungselements 12 in Vorwärtsfahrtrichtung nach hinten ausgerichtet, sodass sich eine besondere Kratzwirkung durch diese scharfen Kanten erst bei Rückwärtsfahrt des Saugroboters entfaltet. Vorzugsweise sind die in Vorwärtsfahrtrichtung nach vorne ausgerichteten Kanten des ersten Verbindungselements 10 und/oder des zweiten Verbindungselements 12 abgerundet, damit die Saugdüse 6 bei Vorwärtsfahrt eine geringere Kratzwirkung entfaltet.
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6 zeigt eine Unterseite einer bevorzugten vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Saugroboters 1 schematisch in einer perspektivischen Ansicht. Diese vierte Ausführungsform unterscheidet sich von der zweiten Ausführungsform und der dritten Ausführungsform in der Ausbildung der Saugdüse 6.
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In 7 ist die Saugdüse 6 aus 6 vergrößert dargestellt. Die Saugdüse 6 weist ein umlaufendes, rechteckig ausgebildetes Kontaktelement 7 zum Kontaktieren der Oberfläche auf. Das Kontaktelement 7 weist zwei als Kratzabschnitt 8 ausgebildete kurze Seitenelemente 9, ein die Seitenelemente 9 verbindendes, langes vorderes erstes Verbindungselement 10 sowie ein die Seitenelemente 9 verbindendes, langes hinteres zweites Verbindungselement 12 auf. Die Kratzabschnitte 8 sind aus einem steifen, nicht flexiblen Material gebildet. In diesem bevorzugten ersten Ausführungsbeispiel sind das erste Verbindungselement 10 und das zweite Verbindungselement 12 jeweils als flexibler Reibabschnitt 11 ausgebildet und weisen hierfür beispielsweise ein Elastomer, Gummi oder dergleichen auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Saugroboter
- 2
- Antriebsvorrichtung
- 3
- Steuerungsvorrichtung
- 4
- Saugvorrichtung
- 5
- Energiespeicher
- 6
- Saugdüse
- 7
- Kontaktelement
- 8
- Kratzabschnitt
- 9
- Seitenelement
- 10
- erstes Verbindungselement
- 11
- flexibler Reibabschnitt
- 12
- zweites Verbindungselement
- 13
- Zahn
- 14
- Antriebskette
- 15
- Antriebsrad
- 16
- Elektromotor
- 17
- Bodenplatte
- 18
- Ladeschnittstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018124731 A1 [0002]