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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kaltlufttherapiegerät mit einer Luftentkeimungseinrichtung, ein Verfahren zum Applizieren eines abgekühlten Luftstrom sowie eine Verwendung einer Luftentkeimungseinrichtung.
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Für viele Anwendungen im medizinischen Bereich werden heutzutage Kaltlufttherapiegeräte zur Kühlung von Körperregionen eingesetzt. Hierbei wird Luft mittels eines Lüfters durch ein Kältereservoir geblasen und abgekühlt. Diese abgekühlte Luft wird mittels eines Schlauchs oder einer entsprechenden Luftführung auf den Körper des Patienten appliziert. Die zu kühlende Luft kann zum Beispiel aus einem speziellen, sterilen Luftreservoir entnommen werden. Was kostenaufwendig ist und den Nachteil hat, dass das Luftreservoir immer wieder aufgefüllt werden muss. Alternativ könnte daher auch Umgebungsluft verwendet werden. Sollten sich jedoch Keime, Bakterien oder dergleichen in der Luft oder in der Zuleitung befinden, so besteht die Gefahr, dass diese durch den Luftstrom auf den Patienten appliziert werden. Dies sollte vor allem bei Behandlungen an Körperoberflächen mit offenen Wunden möglichst vermieden werden.
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Die
DE 32 42 881 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Kaltgasstromes, mit der ein kaltes, nicht aggressives Flüssiggas in einem nicht aggressiven Trägergasstrom versprüht und verdampft wird, so dass stromaufwärts ein Kaltgasstrom von definierter Durchflussmenge und Temperatur zur Verfügung steht.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Kaltlufttherapiegerät bereit zu stellen, welches ein reduziertes Infektionsrisiko mit sich bringt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Kaltlufttherapiegerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, ein Verfahren zum Applizieren eines abgekühlten Luftstroms mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14 und eine Verwendung einer Luftentkeimungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15 gelöst.
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Demgemäß ist ein Kaltlufttherapiegerät zum Applizieren eines abgekühlten Luftstroms auf eine Körperoberfläche vorgesehen. Das Kaltlufttherapiegerät umfasst eine Kühleinrichtung, die dazu ausgebildet ist, den auf die Körperoberfläche zu applizierenden Luftstrom abzukühlen, eine Luftleiteinrichtung, die mit der Kühleinrichtung gekoppelt ist und die derart ausgebildet ist, um den von der Kühleinrichtung abgekühlten, auf die Körperoberfläche zu applizierenden Luftstrom zu einem Kaltluftauslass zu leiten, und eine Luftentkeimungseinrichtung, die dazu ausgebildet ist, die Keimbelastung und/oder die bakterielle Belastung des auf die Körperoberfläche zu applizierenden Luftstroms zumindest zu reduzieren.
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Des Weiteren ist ein Verfahren zum Applizieren eines abgekühlten Luftstroms auf eine Körperoberfläche vorgesehen. Der auf die Körperoberfläche zu applizierende Luftstrom wird abgekühlt, der abgekühlte, auf die Körperoberfläche zu applizierende Luftstrom wird auf die Körperoberfläche geleitet, und die Keimbelastung und/oder die bakterielle Belastung des auf die Körperoberfläche zu applizierenden Luftstroms wird reduziert.
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Des Weiteren ist eine Verwendung einer Luftentkeimungseinrichtung zum Reduzieren der Keimbelastung und/oder der bakteriellen Belastung eines auf eine Körperoberfläche zu applizierenden Luftstroms eines Kaltlufttherapiegerätes vor dessen Applikation auf die Körperoberfläche vorgesehen.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, einen Luftstrom auf dem Weg zur Applikation an einer zu kühlenden Körperoberfläche zu entkeimen. Demnach kann auch normale Umgebungsluft als Kühlmittel verwendet werden, ohne ein mögliches Infektionsrisiko zu erzeugen. Das erfindungsgemäße Kaltlufttherapiegerät kann im Vergleich zu einem Kaltlufttherapiegerät mit speziellem Luftreservoir kostengünstig gefertigt und flexibler eingesetzt werden. Durch die kompakte Bauweise mit weniger verschiedenen Bauteilen lassen sich auch Service- und Wartungsarbeiten vorteilhaft leicht durchführen.
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Hierbei sollte die Keimbelastung und/oder die bakterielle Belastung zumindest signifikant und idealer Weise so vollständig wie möglich reduziert werden. Beispielsweise kann die Keimbelastung und/oder die bakterielle Belastung um mindestens 50%, vorteilhafter Weise um mindestens 90% und besonders gewünscht um mindestens 99%, reduziert werden.
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Hierfür sind viele verschiedene Methoden der Desinfektion denkbar, etwa ein leiten des auf die Körperoberfläche zu applizierenden Luftstroms durch ein chemisches Desinfektionsmittel wie beispielsweise Wasserstoffperoxid, Chlor, Ozon, Alkohol, oder dergleichen. Auch auf elektromagnetischer Strahlung, Wärmezufuhr oder Plasma basierende Desinfektionsmethoden können angewendet werden. Jede Methode zur Desinfektion bringt hierbei ihre eigenen Vor- und Nachteile.
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Die die Keimbelastung und/oder die bakterielle Belastung verteilt sich in der Regel homogen in dem gesamten auf die Körperoberfläche zu applizierenden Luftstrom. Daher sollte auch der gesamte von der Luftentkeimungseinrichtung zu entkeimende Luftstrom möglichst gleichmäßig entkeimt werden, um zu verhindern, dass Teile des auf die Körperoberfläche zu applizierenden Luftstroms unter Umständen nicht ausreichend entkeimt werden. Dies ist bei der Ausgestaltung der Luftentkeimungseinrichtung zu beachten.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Luftentkeimungseinrichtung zumindest eine UV-Lichtquelle aufweisen. UV-Licht bezeichnet elektromagnetische Strahlung im Wellenlängenbereich zwischen 100nm und 380nm, welche eine germizide Wirkung, insbesondere im Wellenlängenbereich zwischen 100nm und 280nm, aufweist und ist daher zur Reduzierung der Keimbelastung und/oder der bakteriellen Belastung damit bestrahlter Luft bei vorteilhaft einfacher und sicherer Anwendung im Vergleich zu beispielsweise chemischen oder radioaktiven Entkeimungsmethoden geeignet.
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Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels kann die Luftentkeimungseinrichtung ein Gehäuse aufweisen, und derart angeordnet sein, um im Betrieb von dem abgekühlten Luftstrom durchströmt zu werden, wobei die UV-Lichtquelle innerhalb des Gehäuses angeordnet ist. Mittels eines eigens dafür vorgesehenen Gehäuses kann die Luftentkeimungseinrichtung derart ausgebildet werden, ein möglichst gleichmäßiger Luftstrom durch die Luftentkeimungseinrichtung sichergestellt werden kann. Hierdurch wird vermieden, dass nicht ausreichend entkeimte Luft auf die Körperoberfläche appliziert wird.
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Gemäß einer Weiterbildung kann das Gehäuse der Luftentkeimungseinrichtung einen trichterförmigen Auslassbereich aufweisen. Ein derartiger Auslassbereich vermindert ein Auftreten von Wirbelströmungen beim Austritt des Luftstroms aus dem Gehäuse. Hierdurch kann der Luftstrom vorteilhaft gleichmäßig mit UV-Licht bestrahlt werden, was ein Applizieren von nicht ausreichend entkeimter Luft auf die Körperoberfläche verhindert.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die mindestens eine UV-Lichtquelle in einem in Bezug auf eine Strömungsrichtung des abgekühlten Luftstroms zentralen Bereich des Gehäuses der Luftentkeimungseinrichtung angeordnet sein. Der zu entkeimende Luftstrom kann bei dieser Konfiguration um die mindestens eine UV-Lichtquelle, bevorzugter Weise laminar, herum strömen. Hierdurch wird der Einfluss der UV-Lichtquelle auf den Luftstrom in vorteilhafter Weise reduziert und eine gleichmäßige Entkeimung des Luftstroms gewährleistet.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Luftentkeimungsrichtung eine Röhre aus transparentem Material aufweisen, durch welche der auf die Körperoberfläche zu applizierende Luftstrom hindurch strömt. Die mindestens eine UV-Lichtquelle kann hierbei außerhalb der Röhre angeordnet sein. Die Trennung der mindestens einen UV-Lichtquelle von dem zu entkeimenden Luftstrom verhindert, dass die UV-Lichtquelle den Luftstrom nachteilig beeinflusst. Das für die Röhre verwendete Material soll im Wellenlängenbereich von UV-Licht transparent sein, als mögliche Materialien kommen hierbei unter anderem Glas oder Kunststoff in Frage.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Luftentkeimungseinrichtung eine Vielzahl von UV-Lichtquellen aufweisen. Hierdurch kann die auf die durch die Luftentkeimungseinrichtung strömende Luft einwirkende Strahlungsleistung vorteilhaft erhöht werden, was wiederum den Grad an Reduzierung der Keimbelastung und/oder der bakteriellen Belastung des auf die Körperoberfläche zu applizierenden Luftstroms erhöht.
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Gemäß einer Weiterbildung können UV-Lichtquellen ringförmig angeordnet sein. Diese Konfiguration hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, da hier der von den UV-Lichtquellen beleuchtete Volumenanteil des Luftstroms besonders hoch ist, ohne dass unvorteilhafte Verwirbelungen in dem zu entkeimenden Luftstrom erzeugt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die zumindest eine UV-Lichtquelle derart angeordnet sein, dass der auf die Körperoberfläche zu applizierende Luftstrom auf einem mäandernden oder spiralförmigen Pfad durch die Luftentkeimungseinrichtung strömt. Hierdurch wird die Verweildauer der zu entkeimenden Luft in der Luftentkeimungseinrichtung erhöht. In dieser Zeit wirkt die UV-Strahlung auf den Luftstrom ein und durch die höhere aufgenommene Strahlungsdosis wird die Keimbelastung und/oder die bakterielle Belastung des Luftstroms weiter reduziert.
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Gemäß einer Weiterbildung kann mindestens eine Innenseite des Gehäuses mit einem UV-Licht reflektierenden Material, bevorzugt mit Aluminium, ausgekleidet oder beschichtet sein. Beispielsweise kann die mindestens eine Innenseite des Gehäuses mit einer Aluminiumfolie ausgekleidet sein. Alternativ kann das Gehäuse auch aus Aluminium gefertigt sein oder mit beispielsweise Polytetrafluorethylen oder Polycarbonat ausgekleidet sein. Hierdurch wird UV-Licht von der Gehäusewand zurück in den Luftstrom reflektiert. Die Intensität des auf den Luftstrom einwirkenden UV-Lichts wird dadurch vorteilhaft erhöht, wodurch die Keimbelastung und/oder die bakterielle Belastung des auf die Körperoberfläche zu applizierenden Luftstroms weiter reduziert wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Luftentkeimungseinrichtung an dem Kaltluftauslass angeordnet sein. Insbesondere kann die Luftentkeimungseinrichtung integral mit dem ausgebildet sein. In dieser Konfiguration wird der auf die Körperoberfläche zu applizierende Luftstrom im letzten Moment vor der Applikation auf die Körperoberfläche entkeimt. Hierdurch kann vorteilhafter Weise vermieden werden, dass der Luftstrom auf dem Weg von der Luftentkeimungseinrichtung zur Applikation einer erneuten Keimbelastung ausgesetzt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann ein Luftfilter vorgesehen sein. Dieser bevorzugt in Strömungsrichtung des Luftstroms hinter der Luftentkeimungseinrichtung angeordnet, kann aber auch in Strömungsrichtung des Luftstroms vor der Luftentkeimungseinrichtung oder an anderer Stelle in der Leitung des Luftstroms angeordnet sein. Hierdurch kann die Keimbelastung des Luftstroms vorteilhaft weiter reduziert werden. Mit einem derartigen Luftfilter können auch andere, anorganische Schmutzpartikel gefiltert werden, was für die Applikation auf Körperoberflächen, insbesondere bei offenen Wunden, ebenfalls sehr erwünscht ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann eine Lüftungseinrichtung vorgesehen sein, die dazu ausgebildet ist, den auf die Körperoberfläche zu applizierenden Luftstrom zu erzeugen. Hierdurch kann das Kaltlufttherapiegerät mittels der integralen Lüftungseinrichtung eigenständig eingesetzt werden, ohne auf weitere Geräte wie externe Belüftungssysteme angewiesen zu sein.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmalen der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- 1 eine schematische Seitenansicht eines Kaltlufttherapiegeräts nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine schematische Schnittansicht einer Luftentkeimungseinrichtung für ein Kaltlufttherapiegerät nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 3 eine schematische Schnittansicht einer Luftentkeimungseinrichtung für ein Kaltlufttherapiegerät nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 4 eine schematische Schnittansicht einer Luftentkeimungseinrichtung für ein Kaltlufttherapiegerät nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 5 eine schematische Schnittansicht einer Luftentkeimungseinrichtung für ein Kaltlufttherapiegerät nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 6 eine schematische Seitenansicht eines Kaltlufttherapiegeräts nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- 7 eine schematische Querschnittsansicht einer Luftentkeimungseinrichtung für das in 7 gezeigte Kaltlufttherapiegerät.
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Die beiliegenden Figuren sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines Kaltlufttherapiegeräts 1. Das in 1 gezeigte Kaltlufttherapiegerät 1 weist eine Kühleinrichtung 2, eine Luftleiteinrichtung 3, einen Kaltluftauslass 4 und eine Luftentkeimungseinrichtung 5 auf. Die Luftleiteinrichtung 3 verbindet die Kühleinrichtung 2 mit dem Kaltluftauslass 4. Die Luftentkeimungseinrichtung 5 ist direkt an dem Kaltluftauslass 4 angeordnet und integral mit diesem verbunden. Die Luftentkeimungseinrichtung 5 ist in ihrer Form dem Querschnitt der Luftleiteinrichtung 2 angepasst.
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Die Luftleiteinrichtung 3 ermöglicht, dass von der Kühleinrichtung 2 gekühlte Luft in Form eines Luftstroms zu dem Kaltluftauslass 4 geleitet werden kann. Mittels des Kaltluftauslasses 5 kann der über die Luftleiteinrichtung 3 von der Kühleinrichtung 2 geleitete abgekühlte Luftstrom auf eine zu kühlende Körperoberfläche appliziert werden. Die Luftentkeimungseinrichtung 5 reduziert die Keimbelastung und/oder die bakterielle Belastung der von der Kühleinrichtung 2 abgekühlten Luft, die durch die Luftleiteinrichtung 3 zu dem Kaltluftauslass 4 strömt.
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Die Luftentkeimungseinrichtung 5 ist in 1 schematisch als zwischen der Luftleiteinrichtung 3 und dem Kaltluftauslass 4 angeordnet gezeigt. Hierbei ist von großer Bedeutung, dass der Luftstrom durch die Luftleiteinrichtung 3 nicht übermäßig von der Luftentkeimungseinrichtung 5 beeinträchtigt wird. Um eine möglichst gründliche Reduzierung der Keimbelastung der Luft zu gewährleisten, sollte die Luft möglichst gleichmäßig und wirbelfrei an der Luftentkeimungseinrichtung 5 vorbei strömen.
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Die Luftleiteinrichtung 3 ist vorteilhafterweise als ein Schlauch aus einem flexiblen, luftdichten Material, beispielsweise aus Kunststoff, ausgebildet.
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Mit der in 1 gezeigten Konfiguration lässt sich der Luftstrom vorteilhaft gut kontrollieren, da lediglich der Übergang von der Luftleiteinrichtung 2 in die Luftentkeimungseinrichtung 5 berücksichtigt werden muss und nicht noch ein weiterer Übergang von der Luftentkeimungseinrichtung 5 zurück in die Luftleiteinrichtung 3.
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Bei dieser Anordnung lässt sich die Luftentkeimungseinrichtung 5 auch vorteilhaft leicht warten und/oder bei Defekt ersetzen, da sie leicht zugänglich ist.
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2 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Luftentkeimungseinrichtung 5. Die Luftentkeimungseinrichtung 5 weist ein Gehäuse 6 und eine UV-Lichtquelle 7 auf. Das Gehäuse 6 der Luftentkeimungseinrichtung 5 weist einen Einlassbereich 8 und einen Auslassbereich 9 auf.
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Die UV-Lichtquelle 7 ist in Bezug auf eine Strömungsrichtung des Luftstroms zentral angeordnet. Die Keimbelastung und/oder die bakterielle Belastung der Luft, die durch das Gehäuse 6 strömt, wird durch das von der UV-Lichtquelle 7 abgestrahlte UV-Licht reduziert.
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Die Wirkung der in 2 gezeigten Luftentkeimungseinrichtung 5 hängt von der auf ein die Luftentkeimungseinrichtung 5 durchströmendes Luftvolumen einwirkenden Strahlungsleistung ab. Der prozentuale Anteil der durch das UV-Licht inaktivierten Keime, Bakterien oder dergleichen bestimmt sich aus der von den Keimen, Bakterien oder dergleichen aufgenommenen Strahlungsdosis. Je größer die von den Keimen, Bakterien oder dergleichen aufgenommene Strahlungsdosis, desto größer fällt der prozentuale Anteil der durch das UV-Licht inaktivierten Keime, Bakterien oder dergleichen aus. Die von den Keimen, Bakterien, oder dergleichen aufgenommene Strahlungsdosis ergibt sich zum einen aus der von der mindestens einen UV-Lichtquelle erzeugten Strahlungsleistung, zum anderen aus der Verweildauer der Keime, Bakterien oder dergleichen in der Luftentkeimungseinrichtung, in der sie dem UV-Licht ausgesetzt sind. Die Verweildauer der Keime, Bakterien oder dergleichen in der Luftentkeimungseinrichtung ergibt sich ihrerseits aus den Abmessungen und der Geometrie der Luftentkeimungseinrichtung und der Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms. Zugleich sollte auch sichergestellt werden, dass sämtliche in die Luftentkeimungseinrichtung 5 einströmende Luft eine ausreichende Zeit innerhalb der Luftentkeimungseinrichtung 5 verbringt. Durch die Ausgestaltung des Gehäuses 6 oder die Anordnung der UV-Lichtquelle 7 hervorgerufene Strömungsverwirbelungen sollten daher wenn möglich vermieden werden. Hiermit ergeben sich neben der in 2 gezeigten Ausführungsform eine Vielzahl an Ausgestaltungsmöglichkeiten für die Luftentkeimungseinrichtung, mit denen eine Reduzierung der Keimbelastung und/oder der bakteriellen Belastung des Luftstroms um beispielsweise mindestens 50%, vorteilhafter Weise um mindestens 90% und besonders bevorzugt um mindestens 99% erreichen lässt.
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Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform strömt die Luft geradlinig laminar durch das Gehäuse 6. Eine laminare Strömung weist keine Verwirbelungen auf, weswegen die durch das Gehäuse 6 strömende Luft gleichmäßig bestrahlt wird. Darüber hinaus lässt sich das Gehäuse 6 bei geradliniger Strömung vorteilhaft leicht in die Luftleiteinrichtung 3 integrieren, da sich die Strömungsrichtung der Luft beim Übergang zwischen der Luftleiteinrichtung 3 und dem Gehäuse 6 nicht verändert.
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3 zeigt eine schematische Schnittansicht einer weiteren Luftentkeimungseinrichtung 5. Die Luftentkeimungseinrichtung 5 weist ein Gehäuse 6 und eine UV-Lichtquelle 7 auf. Das Gehäuse 6 der Luftentkeimungseinrichtung 5 weist einen Einlassbereich 8 und einen Auslassbereich 9 auf.
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Bei der in 3 gezeigten Ausführungsform sind der Einlassbereich 8 und der Auslassbereich 9 derart angeordnet, dass die Luft in einer spiralförmigen Bahn um die UV-Lichtquelle 7 herum durch das Gehäuse 6 strömt. Hierdurch wird die Zeit, die die Luft in dem Gehäuse 6 verbringt, erhöht, wodurch auch mehr UV-Licht auf die Luft einwirkt was zu einer verstärkten Reduzierung der Keimbelastung der Luft führt.
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Bei der in 3 gezeigten Ausführungsform ist der Auslassbereich 9 trichterförmig ausgestaltet und vorteilhaft dazu geeignet, Verwirbelungen des Luftstroms im Auslassbereich 9 zu unterbinden.
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4 zeigt eine schematische Schnittansicht einer weiteren Luftentkeimungseinrichtung 5. Die in 4 gezeigte Ausführungsform einer Luftentkeimungseinrichtung 5 weist ein Gehäuse 6 und eine in dem Gehäuse 6 angeordnete, ringförmig ausgebildete UV-Lichtquelle 7 auf. Die ringförmig ausgebildete UV-Lichtquelle 7 umfasst eine Röhre 10 aus transparentem Material durch welche Luft von einem Einlassbereich 8 zu einem Auslassbereich 9 strömen kann.
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Die Röhre 10 trennt die UV-Lichtquelle 7 vom Luftstrom, welcher daher nicht durch die UV-Lichtquelle 7 beeinflusst wird, ohne die entkeimende Wirkung des UV-Lichts der UV-Lichtquelle 7 auf den Luftstrom zu verhindern.
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5 zeigt eine schematische Schnittansicht einer weiteren Luftentkeimungseinrichtung 5. Die in 5 gezeigte Ausführungsform einer Luftentkeimungseinrichtung 5 weist ein Gehäuse 6 und drei UV-Lichtquellen 7, welche derart innerhalb des Gehäuses 6 angeordnet sind, dass ein Luftstrom auf dem Weg von einem Einlassbereich 8 des Gehäuses 6 zu einem Auslassbereich 9 des Gehäuses 6 auf einem mäandernden Weg zwischen den UV-Lichtquellen 7 hindurch strömt.
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Mit der in 5 gezeigten Anordnung benötigt ein Luftvolumen eine vergleichsweise lange Zeit um die Luftentkeimungseinrichtung 5 zu durchqueren und wird währenddessen der Strahlungsleistung mehrerer UV-Lichtquellen 6 gleichzeitig ausgesetzt. Auf diese Weise kann die Entkeimungswirkung der Luftentkeimungseinrichtung 5 vorteilhaft erhöht werden.
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In den bisher gezeigten Ausführungsformen ist nicht explizit gezeigt, wie sich die Luftentkeimungseinrichtung 5, insbesondere deren Gehäuse 6 bzw. die Röhre 10, in den Strömungsweg des auf die Körperregion zu leitenden Luftstroms, beispielsweise innerhalb einer Luftleiteinrichtung 3, einfügt. Es ist vorteilhaft, wenn das Gehäuse 6, bzw. die Röhre 10, in ihrer Form an den Strömungsweg des Luftstroms, wie er etwa durch den Querschnitt der Luftleiteinrichtung 3 definiert wird, angepasst ist. Durch Anpassung des Gehäuses an den Querschnitt der Luftleiteinrichtung können Turbulenzen in dem Luftstrom vermindert werden. Durch einen turbulenzfreien Luftstrom kann eine vorteilhaft gleichmäßige Bestrahlungsdauer des Luftstroms realisiert werden.
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In 5 wird eine Röhre 10 aus transparentem Material gezeigt. Es ist auch denkbar, einzelne Elemente aus transparentem Material, etwa ebene oder gebogene Platten, vorzusehen, um die UV-Lichtquelle von dem auf die Körperoberfläche zu applizierenden Luftstrom zu trennen. Als transparentes Material kommen beispielsweise Glas oder Kunststoff, wie etwa Polymethylmethacrylat, in Frage.
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Die bisher gezeigten UV-Lichtquellen 7 können bevorzugt als Niederdruck-Quecksilberdampflampen ausgebildet sein, die einen großen Wirkungsgrad und Leistung aufweist, bei vergleichsweise geringen Kosten. Die vorteilhaft hohe Intensität des von Niederdruck-Quecksilberdampflampen ausgestrahlten UV-Lichts führt zu einer entsprechend hohen von der durchströmenden Luft aufgenommenen Strahlungsdosis.
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Alternativ können die UV-Lichtquellen 7 auch als LEDs oder als Laser ausgebildet sein. LEDs weisen eine vorteilhaft kleine Größe auf und sind daher variabel anzubringen und erlauben flexiblere Ausgestaltungsformen der Luftentkeimungseinrichtung 5. Es können auch mehrere UV-Lichtquellen 7 vorgesehen sein, auch in beliebiger Kombination der vorab genannten Ausführungsformen.
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6 zeigt eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines Kaltlufttherapiegeräts 1. Das in 6 gezeigte Kaltlufttherapiegerät 1 weist ein Gerätegehäuse 11 auf, in welchem eine Kühleinrichtung 2, eine Lüftungseinrichtung 12 und ein Luftfilter 13 angeordnet sind.
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Die Lüftungseinrichtung 12 erzeugt einen Luftstrom, mittels dem Umgebungsluft von außerhalb des Gerätegehäuses 11 durch den Luftfilter 13 und die Lüftungseinrichtung 12 zu der Kühleinrichtung 2 geleitet wird. Von der Kühleinrichtung 2 wird der nun abgekühlte Luftstrom durch eine Luftleiteinrichtung 3 zu einem Kaltluftauslass 4 geleitet, über welchen der abgekühlte Luftstrom auf eine Körperregion appliziert werden kann.
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In 6 sind weiterhin eine Vielzahl möglicher Positionen 14 für eine in 6 nicht gezeigte Luftentkeimungseinrichtung angedeutet. Eine Luftentkeimungseinrichtung kann hierbei etwa außerhalb des Gerätegehäuses 11 an der Stelle an welcher Umgebungsluft von der Lüftungseinrichtung 12 angesaugt wird, angeordnet sein. Eine Luftentkeimungseinrichtung kann ebenso in Strömungsrichtung des Luftstroms direkt vor oder direkt nach dem Luftfilter 13, zwischen der Lüftungseinrichtung 12 und der Kühleinrichtung 2, oder innerhalb oder außerhalb des Gerätegehäuses 11 an der Stelle an der der Luftstrom in die Luftleiteinrichtung 3 eingespeist wird, angeordnet sein. Die Luftentkeimungseinrichtung kann auch integral mit der Kühleinrichtung 2, der Luftleiteinrichtung 3 oder dem Kaltluftauslass 4 ausgebildet sein.
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Jede der in 6 gezeigten Positionen 14 für eine Luftentkeimungseinrichtung bringt ihre eigenen Vorteile. Je näher die Luftentkeimungseinrichtung an dem Kaltluftauslass 4 angeordnet ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Luftstrom nach dem Passieren der Luftentkeimungseinrichtung erneut kontaminiert wird. Eine Anordnung der Luftentkeimungseinrichtung in oder an dem Gerätegehäuse 11 erlaubt das Vorsehen einer größeren, und in der Regel leistungsstärkeren Luftentkeimungseinrichtung, welche eine gründlichere Entkeimung des Luftstroms ermöglicht. Je nach Positionierung der Luftentkeimungseinrichtung kann diese auch besser gewartet werden.
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Die Luftleiteinrichtung 3 ist in 6 der Einfachheit halber als geradlinige, starre Röhre dargestellt. Eine starre Röhre bietet den Vorteil, dass eine Luftentkeimungseinrichtung besonders einfach darin integriert werden kann. Es ist auch denkbar, in anderen Ausführungsformen die Luftleiteinrichtung 3 als flexiblen Schlauch, etwa aus Kunststoff, auszubilden, wodurch die Luftleiteinrichtung besser gehandhabt werden kann.
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Auch wenn bisher jeweils nur von einer einzigen Luftentkeimungseinrichtung die Rede war, ist es natürlich auch denkbar, mehrere, baugleiche oder verschiedene, Luftentkeimungseinrichtungen in einem Kaltlufttherapiegerät 1 vorzusehen.
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7 zeigt eine schematische Querschnittsansicht in Strömungsrichtung einer Luftentkeimungseinrichtung 5. Die Luftentkeimungseinrichtung 5 weist ein Gehäuse 6 und insgesamt fünf UV-Lichtquellen 7 auf. Das Gehäuse 6 weist einen kreisförmigen Querschnitt auf und ist mit einem UV-Licht reflektierenden Material 15 ausgekleidet. Die fünf UV-Lichtquellen 7 sind in Bezug auf den Querschnitt des Gehäuses 6 in einem zentralen Bereich annähernd ringförmig in einem Fünfeck angeordnet.
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Durch das Gehäuse 6 strömende Luft strömt zwischen dem Ring aus UV-Lichtquellen 7 und der Wand des Gehäuses 6. Der Luftstrom wird bei dieser Konfiguration nur wenig durch die UV-Lichtquellen 7 behindert und es entstehen keine unerwünschten Verwirbelungen. Zusätzlich wird das von den UV-Lichtquellen 7 ausgestrahlte UV-Licht durch das UV-Licht reflektierende Material 15 reflektiert, wodurch die effektive Intensität des auf die Luft einwirkenden UV-Lichts und damit die Effizienz der Entkeimung vorteilhaft erhöht wird.
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Alternativ zu der in 7 gezeigten Anordnung können die UV-Lichtquellen 7 auch entlang des Umfangs des Gehäuses 6 angeordnet sein. Hierdurch kann in den äußeren Bereichen des Luftstroms eine höhere Strahlungsintensität erreicht werden. Es ist auch denkbar, die UV-Lichtquellen 7 kompakt aneinander angeordnet anzubringen, wodurch eine vorteilhaft kompakte Ausgestaltung der Luftentkeimungseinrichtung 5 ermöglicht wird.
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Das UV-Licht reflektierende Material 15 kann vorteilhaft Aluminium, insbesondere Aluminiumfolie, Polytetrafluorethylen, insbesondere als Folie, und/oder Polycarbonat umfassen. So kann etwa das Gehäuse 6 an sich aus Aluminium gefertigt sein, was die Produktion der Luftentkeimungseinrichtung 5 vorteilhaft vereinfacht. Polytetrafluorethylen weist einen vorteilhaft hohen Reflektionsfaktor von mindestens 95 Prozent auf. Eine Beschichtung des Gehäuses 7 mit Aluminiumfolie ist im Vergleich dazu kostengünstiger umzusetzen. Polycarbonat ist als reflektierendes Material ebenfalls kostengünstig und durch Spritzgussverfahren einfach umzusetzen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kaltlufttherapiegerät
- 2
- Kühleinrichtung
- 3
- Luftleiteinrichtung
- 4
- Kaltluftauslass
- 5
- Luftentkeimungseinrichtung
- 6
- Gehäuse
- 7
- UV-Lichtquelle
- 8
- Einlassbereich
- 9
- Auslassbereich
- 10
- Röhre
- 11
- Gerätegehäuse
- 12
- Lüftungseinrichtung
- 13
- Luftfilter
- 14
- Position
- 15
- UV-Licht reflektierendes Material
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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