-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage einer Heckklappe an einer Fahrzeugkarosserie nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
-
Bei der Großserienfertigung von Fahrzeugen stellt die Montage der Heckklappe eine besondere Herausforderung dar. Die Herausforderung besteht darin, dass die Heckklappe - vor deren endgültiger Montage - exakt gegenüber der Fahrzeugkarosserie auszurichten ist, um die engen Lagetoleranzen bei der Fahrzeugherstellung einhalten zu können und eine einwandfreie Funktion der Heckklappe zu gewährleisten.
-
Zur Einhaltung der Lagetoleranzen wird die Heckklappe daher bei einem beispielhaften Montageverfahren zunächst in ihrer Geschlossenstellung gegenüber der Fahrzeugkarosserie bis in eine Endmontageposition positioniert. Ist die Heckklappe in der Endmontageposition gegenüber der Fahrzeugkarosserie positioniert, so wird die Heckklappe endgültig an der Fahrzeugkarosserie festgeschraubt. Das endgültige Festschrauben erfolgt über einen an der Heckklappe vorgesehenen, außenseitigen Werkzeugzugang. Durch den außenseitigen Werkzeugzugang ist ein Werkzeug zum Festschrauben der Heckklappe in der Endmontageposition hindurchführbar.
-
Nachteilig daran ist, dass der außenseitige und nach fahrzeugaußen offene Werkzeugzugang fertigungstechnisch aufwändig sowie bauteilaufwändig nach außen sichtgeschützt sowie geschützt vor äußeren Einflüssen zu überdecken ist.
-
Aus der
DE 202 20 859 U1 ist ein Winkelgetriebe bekannt. Die
DE 10 2010 018 919 A1 offenbart ein Vorsatzgerät für eine Hand-Werkzeugmaschine und eine damit ausgestattete Hand-Werkzeugmaschine. Die
DE 34 00 116 A1 offenbart eine Winkelschraubvorrichtung. Aus der
DE 10 2011 056 269 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum maschinellen Anziehen von Schraubverbindungen bekannt. Aus der
DE 20 2004 005 631 U1 ist ein Winkelbohr- oder - schraubaufsatz für Bohrmaschinen oder Schrauber bekannt.
-
Aus der
DE 10 2016 200 928 A1 sind eine Anordnung zur Befestigung einer schwenkbaren Heckklappe an einer Karosserie eines Fahrzeugs sowie ein gattungsgemäßes Befestigungsverfahren dazu bekannt. Die
DE 10 2011 118 824 A1 offenbart ein Verfahren und eine Anordnung zur Montage einer schwenkbaren Heckklappe an einer Karosserie eines Fahrzeugs sowie eine Schraubvorrichtung dazu.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Montage einer Heckklappe an einer Fahrzeugkarosserie sowie ein Hilfswerkzeug zur Montage der Heckklappe bereitzustellen, bei dem im Vergleich zum Stand der Technik eine fertigungstechnisch einfachere Heckklappen-Montage mit reduziertem Bauteilaufwand ermöglicht ist.
-
Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
-
Gemäß dem Anspruch 1 wird im Endmontageschritt ein Werkzeugzugang für das Schraubwerkzeug bereitgestellt. Über diesen Werkzeugzugang wird das Schraubwerkzeug von fahrzeuginnen in Werkzeugeingriff mit der Heckklappen-Schraubverbindung gebracht. Dadurch ist ein Festspannen des heckklappenseitigen Scharnierteils an der Heckklappe möglich, ohne dass dabei außenseitige Werkzeugzugänge an der Heckklappe vorgesehen und/oder geschlossen werden müssen.
-
In einer technischen Ausführungsform kann die Heckklappe einen umlaufenden Heckklappen-Rahmen mit einem fahrzeugoberen Hohlquerträger aufweisen. Der Hohlquerträger kann aus einem Innenblechteil und einem Außenblechteil aufgebaut sein, wobei insbesondere das heckseitige Scharnierteil über die Heckklappen-Schraubverbindung am Innenblechteil des Heckklappen-Hohlquerträgers angebunden sein kann. Insbesondere kann das Außenblechteil frei von Werkzeugzugängen für das Schraubwerkzeug sein.
-
Bevorzugt kann die Fahrzeugkarosserie einen heckseitigen Dach-Hohlquerträger aufweisen, der aus einem Innenblechteil und einem Außenblechteil aufgebaut ist. Die an dem Innenblechteil und dem Außenblechteil heckseitig ausgebildeten, horizontal ausgerichteten Randflansche können unter Bildung einer horizontalen Flanschverbindung miteinander verbunden sein. Die horizontale Flanschverbindung kann die Anschraubbasis für das karosserieseitige Scharnierteil bilden.
-
Besonders bevorzugt kann bei geschlossener Heckklappe in der Fahrzeuglängsrichtung zwischen dem Heckklappen-Hohlquerträger und dem Dach-Hohlquerträger ein in Fahrzeugquerrichtung verlaufender Montageraum ausgebildet sein. In dem Montageraum kann das Heckklappenscharnier angeordnet sein und der Montageraum kann nach fahrzeugunten durch die horizontale Flanschverbindung des Dach-Querträgers begrenzt sein. Außerdem kann der Werkzeugzugang in der horizontalen Flanschverbindung des Dach-Querträgers ausgebildet sein.
-
Erfindungsgemäß liegt ein Querversatz zwischen der Heckklappen-Schraubverbindung und dem Werkzeugzugang in Fahrzeugquerrichtung vor, wobei unter Zwischenschaltung eines Hilfswerkzeuges, das Schraubwerkzeug in mittelbarem Werkzeugeingriff mit dem Bolzenkopf bringbar ist. Durch den Einsatz des Hilfswerkzeuges wird auf einfache Weise eine Montage der Heckklappe unter Nutzung bereits vorhandener Öffnungen bzw. Werkzeugzugänge ermöglicht.
-
Bevorzugt kann das Hilfswerkzeug eine Drehmoment-Übertragungsvorrichtung, insbesondere ein Winkelgetriebe, aufweisen. Mittels der Drehmoment-Übertragungsvorrichtung ist das Schraubwerkzeug in triebliche Verbindung mit dem Bolzenkopf bringbar, um eine Drehbewegung des Schraubwerkzeuges auf den Bolzenkopf des Schraubbolzens zu übertragen. Zusätzlich kann die Drehmoment-Übertragungsvorrichtung einen Getriebeeingang, insbesondere eine Schrauberaufnahme, aufweisen, an dem das Schraubwerkzeug momentenübertragend angesetzt werden kann. Außerdem kann die Drehmoment-Übertragungsvorrichtung einen Getriebeausgang, insbesondere mit einer Stecknuss zur Aufnahme des Bolzenkopfes, aufweisen, der momentenübertragend mit dem Bolzenkopf des Schraubwerkzeuges koppelbar ist. Mit der Drehmoment-Übertragungseinrichtung kann auf die Schaffung von zusätzlichen Öffnungen in der Fahrzeugkarosserie und/oder der Heckklappe verzichtet und dadurch Fertigungsaufwand reduziert werden.
-
Besonders bevorzugt kann die Drehmomentübertragungsvorrichtung eine Übersetzungsstufe zur Reduzierung des erforderlichen Drehmoments beim Einschrauben des Schraubbolzens aufweisen. Zusätzlich kann das Hilfswerkzeug zur Überbrückung des Querversatzes eine Zwischenstufe aufweisen, mittels derer die Drehbewegung des Schraubwerkzeuges auf den Bolzenkopf des Schraubbolzens übertragen werden kann. Zusätzlich kann insbesondere das Innen- und das Außenblechteil des fahrzeugoberen Hohlquerträgers jeweils einen unteren Randflansch aufweisen, die zusammen eine untere Flanschverbindung bilden, auf der eine Heckscheibe abstützbar ist. Bevorzugt kann im Grobpositionierschritt das Hilfswerkzeug an der unteren Flanschverbindung festgeklemmt werden. Durch die Zwischenstufe und die Übersetzungsstufe erfüllt die Drehmoment-Übertragungsvorrichtung eine Doppelfunktion, nämlich eine Drehmomentübersetzung und die Überbrückung des Querversatzes, die die Handhabung des Hilfswerkzeuges und die Ausführung des Verfahrens ergonomisch verbessert.
-
In einer technischen Umsetzung kann das Hilfswerkzeug zum Festklemmen an der Heckklappe einen Klemmabschnitt aufweisen, um die Drehmoment-Übertragungsvorrichtung gegen ein bei der Drehbewegung des Schraubwerkzeuges eingeleitetes Drehmoment abzustützen. Zusätzlich kann das Hilfswerkzeug durch das Festklemmen lagefixiert gegenüber der Heckklappe positioniert werden, um eine Zugänglichkeit des Getriebeeingangs über den Werkzeugzugang sicherzustellen. Durch die Abstützung des Drehmomentes wird ein unerwünschtes Verdrehen der Drehmomentübertragungsvorrichtung innerhalb des Montageraumes verhindert. Besonders bevorzugt kann als Werkzeugzugang eine in der horizontalen Flanschverbindung vorgesehene Kabeldurchführung genutzt werden.
-
Bevorzugt kann die Heckklappe nach Abschluss des Endmontageschrittes von ihrer Geschlossenstellung in ihre Offenstellung überführt werden. Bei dieser Überführung kann das an der Heckklappe festgeklemmte Hilfswerkzeug mit einem Freigang, das heißt ohne dabei mit Teilen der Fahrzeugkarosserie oder der Heckklappe zu kollidieren, aus dem Montageraum herausgeschwenkt werden und/oder das Hilfswerkzeug in der Offenstellung der Heckklappe von der Heckklappe abgenommen wird.
-
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
-
Es zeigen:
- 1 in einer Schnittansicht in Fahrzeuglängsrichtung eine Heckklappenanbindung zwischen einer Heckklappe und einer Fahrzeugkarosserie über ein Heckklappenscharnier;
- 2 in einer Draufsicht entgegen der Fahrzeughochrichtung einen Ausschnitt der Heckklappenanbindung ohne die Heckklappe;
- 3 in einer Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Hilfswerkzeug;
- 4 bis 11 in jeweils einer Schnittansicht einen Prozessschritt eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Montage der Heckklappe; und
- 12 bis 16 in jeweils einer perspektivischen Ansicht das erfindungsgemäße Hilfswerkzeug.
-
In 1 ist in einer Schnittansicht zur Fahrzeuglängsrichtung x eine Heckklappenanbindung aufweisend eine Fahrzeugkarosserie 1 und eine Hecklappe 3 dargestellt. Die Heckklappe 3 ist über ein Heckklappenscharnier 5 an der Fahrzeugkarosserie 1 angebunden. Die Fahrzeugkarosserie 1 weist einen heckseitigen Dach-Hohlquerträger 7 auf, der aus einem Innenblechteil 9 und einem Außenblechteil 11 zusammengesetzt ist. Sowohl das Innenblechteil 9 als auch das Außenblechteil 11 weisen jeweils einen heckseitig ausgebildeten, horizontal ausgerichteten Randflansch 13 auf. Die Randflansche 13 sind unter Bildung einer horizontalen Flanschverbindung 15 miteinander verbunden. Die Flanschverbindung 15 bildet eine Anschraubbasis 17 für ein karosserieseitiges Scharnierteil 19 des Heckklappenscharniers 5. Das karosserieseitige Scharnierteil 19 ist über eine karosserieseitige Verschraubung 20 mit der Fahrzeugkarosserie 1 verbunden, wobei die karosserieseitige Verschraubung 20 eine Schweißschraube 22 mit einer von fahrzeugunten aufgeschraubten Mutter 24 aufweist.
-
Das Heckklappenscharnier 5 weist neben dem karosserieseitigen Scharnierteil 19 ein heckklappenseitiges Scharnierteil 21 auf, welches über eine Drehachse 23 am karosserieseitigen Scharnierteil 19 drehbar angebracht ist. Das heckklappenseitige Scharnierteil 21 ist über einen Schraubbolzen 39 aufweisend eine Schraubbolzenachse 41 an der Heckklappe 3 angebunden. Das heißt, dass die Heckklappe 3 mittelbar über das Heckklappenscharnier 5 mit der Fahrzeugkarosserie 1 verbunden ist.
-
Die Hecklappe 3 weist einen umlaufenden Heckklappen-Rahmen 25 auf. Der Heckklappen-Rahmen 25 umfasst einen fahrzeugoberen Hohlquerträger 27, der aus einem Innenblechteil 29 und einem Außenblechteil 31 aufgebaut ist. Die Anbindung der Heckklappe 3 am Heckklappenscharnier 5 wird durch das heckklappenseitige Scharnierteil 21 gebildet, das am Innenblechteil 29 angebunden ist. Das Außenblechteil 31 ist frei von außenseitigen und nach fahrzeugaußen offenen Öffnungen, sprich Werkzeugzugängen.
-
Das Innenblechteil 29 und das Außenblechteil 31 des fahrzeugoberen Hohlquerträgers 27 weisen jeweils einen unteren Randflansch 32 auf. Die Randflansche 32 sind miteinander verbunden und bilden eine untere Flanschverbindung 34 aus, auf der eine Heckscheibe 36 (nur strichliert angedeutet) abstützbar ist.
-
In 1 ist die Heckklappe 3 in ihrer Geschlossenstellung dargestellt. In der Geschlossenstellung bildet sich in Fahrzeuglängsrichtung x zwischen dem Heckklappen-Hohlquerträger 27 und dem Dach-Hohlquerträger 7 ein in Fahrzeugquerrichtung y verlaufender Montageraum 38 aus. In diesem Montageraum 38 ist das Heckklappenscharnier 5 angeordnet und der Montageraum 38 ist nach fahrzeugunten, durch die horizontale Flanschverbindung 15 eines Dach-Querträgers 18 begrenzt. In der unteren Flanschverbindung 15 ist ein Werkzeugzugang 40 mit einer Werkzeugzugangsachse 43 vorgesehen, der die untere Flanschverbindung 15 in Fahrzeughochrichtung z durchdringt.
-
In 2 ist in einer Draufsicht entgegen der Fahrzeughochrichtung z die Heckklappenanbindung gemäß 1 dargestellt. Zur besseren Übersichtlichkeit ist in dieser Darstellung die Heckklappe 3 nicht gezeigt. Zwischen der Werkzeugzugangsachse 43 und der Schraubbolzenachse 41 besteht ein Querversatz Δq in Fahrzeugquerrichtung y. Zusätzlich ist die Schraubenbolzenachse 41 um die Fahrzeugquerrichtung y gegenüber der Werkzeugzugangsachse 43 verdreht. Dieser Querversatz Δq und auch die Verdrehung sind bei der Montage der Heckklappe 3 zu berücksichtigen und werden im nachfolgend beschriebenen Verfahren bei der Montage der Heckklappe 3 von einem Hilfswerkzeug 42 überbrückt.
-
In 3 ist in einer Seitenansicht das Hilfswerkzeug 42 dargestellt. Dieses Hilfswerkzeug 42 wird bei der Montage der Heckklappe 3 gemäß 1 eingesetzt. Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Hilfswerkzeuges 42 erfolgt eine positionsgenaue Montage der Heckklappe 3 an der Fahrzeugkarosserie 1 entsprechend der Heckklappenanbindung gemäß 1.
-
Die Hilfsvorrichtung 42 weist einen Klemmabschnitt 44 und einen mit dem Klemmabschnitt 44 verbundenen Verbindungsabschnitt 46 auf, der einen Aufnahmeabschnitt 48 mit dem Klemmabschnitt 44 verbindet. Im Klemmabschnitt 44 weist das Hilfswerkzeug 42 eine Anlagebacke 50 und eine gegenüber der Anlagebacke 50 bewegliche Klemmbacke 52 auf. Für die Beweglichkeit der Klemmbacke 52 gegenüber der Anlagebacke 50 ist die Klemmbacke 52 über ein Drehgelenk 54 an der Anlagebacke 50 gelagert. Die Klemmbacke 52 kann mittels einer Handhabe 56 um die Drehachse 53 gegenüber der Anlagebacke 50 verdreht werden. Dadurch ist es möglich, das Hilfswerkzeug 42 an einem Blechteil wie der unteren Flanschverbindung 34 festzuklemmen.
-
Im Klemmabschnitt 44 weist das Hilfswerkzeug 42 eine Verstelleinrichtung 58 auf. Diese Verstelleinrichtung 58 dient dazu, einen Klemmabstand Δk zwischen der Anlagebacke 50 und der Klemmbacke 52 einzustellen. Je nach Einstellung der Verstelleinrichtung 58 ist es möglich, das Hilfswerkzeug 42 an Blechteile unterschiedlicher Blechdicken anzupassen und zuverlässig daran festzuklemmen.
-
Im Aufnahmeabschnitt 48 weist das Hilfswerkzeug 42 eine Aufnahme 60 (ergänzend 12) für eine Drehmoment-Übertragungsvorrichtung 62 auf. Die Aufnahme 60 nimmt die Drehmoment-Übertragungsvorrichtung 62 (ergänzend 13) auf und weist einen Getriebeeingang 64 sowie einen Getriebeausgang 66 auf. Der Getriebeeingang 64 ist als Schrauberaufnahme derart ausgebildet, dass ein Schraubwerkzeug 65, etwa ein herkömmlicher Akkuschrauber oder eine herkömmliche Bohrmaschine werkzeuglos in den Getriebeeingang 64 einsteckbar ist und momentenübertragend mit dem Getriebe 64 verbindbar ist. Über den Getriebeeingang 64 kann mittels des Schraubwerkzeuges 65 eine Drehbewegung in die Drehmoment-Übertragungsvorrichtung 62 eingeleitet werden, die über eine Übersetzungsstufe auf den Getriebeausgang 66 übertragen wird. Der Getriebeausgang 66 ist mit einer Stecknuss 68 versehen.
-
Die Stecknuss 68 ist axial zur Aufnahme 60 verschieblich angeordnet ist. Um beim Einschrauben des Schraubbolzens 39 mit der Stecknuss 68 einen durchgehenden Formschluss zwischen der Stecknuss 68 und einem dazu korrespondierenden Bolzenkopf 76 des Schraubbolzens 39 während des Einschraubvorgangs zu gewährleisten (ergänzend 14), ist axial zwischen der Stecknuss 68 und dem Getriebeausgang 66 eine Druckfeder 70 angeordnet, die dazu dient, die Stecknuss 68 während des Einschraubvorganges der Axialbewegung des Bolzenkopfes 76 nachzuführen.
-
Der Verbindungsabschnitt 46 des Hilfswerkzeuges 42 ist derart ausgebildet, dass bei der Montage der Heckklappe 3 unter Einsatz des Hilfswerkzeuges 42 keine Kollisionen mit Teilen der Fahrzeugkarosserie 1 auftreten. Das heißt, dass der Verbindungsabschnitt 46 des an der Heckklappe 3 festgeklemmten Hilfswerkzeuges 42 so ausgebildet ist, dass die Heckklappe 3 mit einem Freigang gegenüber der Fahrzeugkarosserie 1 von ihrer Offen- in ihre Geschlossenstellung und umgekehrt überführbar ist.
-
Nachfolgend werden die Prozessschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Montage der Heckklappe 3 an der Fahrzeugkarosserie 1 anhand der 4 bis 16 erläutert. Die Montageabfolge führt unter Einsatz des Hilfswerkzeuges 42 zu der Heckklappenanbindung gemäß 1.
-
In 4 ist in einer Schnittansicht die Heckklappe 3 in einem Bereitstellungsschritt dargestellt. In diesem Bereitstellungsschritt wird die Heckklappe 3 als ein separates Bauteil bereitgestellt. Das heißt, dass die Heckklappe 3 noch nicht mit der Fahrzeugkarosserie 1 oder dem heckklappenseitigen Scharnierteil 21 verbunden ist. Für die Anbindung des Heckklappenscharnieres 5 ist am Innenblechteil 29 ein Innengewinde vorgesehen, in das der Schraubbolzen 39 eingeschraubt wird. Das Innengewinde wird von einer Schweißmutter 72 bereitgestellt.
-
In 5 ist in einer Schnittansicht die Heckklappe 3 mit dem Heckklappenscharnier 5 dargestellt, welches in einem Vormontageschritt in einer losen Heckklappen-Schraubverbindung 37 an der Heckklappe 3 angebunden ist. Die lose Heckklappen-Schraubverbindung 37 weist ein Positionierspiel Δp auf, das von einem Langloch 77 im heckklappenseitigen Scharnierteil 21 bereitgestellt ist. Das heckklappenseitige Scharnierteil 21 ist gegenüber der Heckklappe 3 innerhalb des Positionierspieles Δp beweglich, da der Schraubbolzen 39 nur leicht, das heißt ohne nennenswertes Drehmoment in die Schweißmutter 72 eingeschraubt ist. Das Positionierspiel Δp erleichtert die lagerichtige Positionierung der Heckklappe 3 gegenüber der Fahrzeugkarosserie 1 bis zum endgültigen Festlegen der Heckklappe 3 an der Fahrzeugkarosserie 1 in einem Endmontageschritt.
-
In 6 ist die Heckklappe 3 gemäß 5 zusammen mit dem Hilfswerkzeug 42 in einer Schnittansicht dargestellt. Das bereits beschriebene Hilfswerkzeug 42 wird mit seinem Klemmabschnitt 44 an der unteren Flanschverbindung 34 festgeklemmt (ergänzend 15). Zuvor wird allerdings die Stecknuss 68 manuell auf den Bolzenkopf 76 aufgesetzt. Dazu wird, sofern überhaupt nötig, über die Schrauberaufnahme 64 manuell eine Drehbewegung in die Drehmoment-Übertragungsvorrichtung 62 eingeleitet, die dazu führt, dass sich die Stecknuss 68 gegenüber dem Bolzenkopf 76 verdreht. Ist die Stecknuss 68 in passender Weise gegenüber dem Bolzenkopf 76 orientiert, so wird die Stecknuss 68 formschlüssig auf den Bolzenkopf 76 aufgesteckt. Sobald der Formschluss zwischen der Stecknuss 68 und dem Bolzenkopf 76 erreicht ist, wird das Hilfswerkzeug 42 an der unteren Flanschverbindung 34 festgeklemmt. Das Festklemmen des Hilfswerkzeugs 72 erfüllt eine Mehrfachfunktion. Durch das Festklemmen wird einerseits erreicht, dass der Formschluss zwischen der Stecknuss 68 und dem Bolzenkopf 76 während den weiteren Prozessschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens zuverlässig aufrechterhalten wird. Zusätzlich wird durch das Festklemmen sichergestellt, dass die Schrauberaufnahme 64 bei den weiteren Prozessschritten für das Schraubwerkzeug 65 gut zugänglich im Werkzeugzugang 40 positioniert ist.
-
Anschließend wird, wie in 7 dargestellt, die Heckklappe 3 zusammen mit dem Hilfswerkzeug 42 in einen Heckklappenausschnitt (nicht dargestellt) in die Fahrzeugkarosserie 1 eingesetzt. Dabei wird die Heckklappe 3 in einem Grobpositionierschritt gegenüber der Fahrzeugkarosserie 1 grob vorpositioniert und die Schweißschraube 22 in eine im Dach-Querträger 18 vorgesehene Bohrung (liegt in 7 hinter der Zeichenebene) eingesteckt.
-
Nach dem grob Vorpositionieren der Heckklappe 3 wird die Mutter 24 mittels eines Schraubwerkzeuges 69 mit der Schweißschraube 22 fest verschraubt, sodass das karosserieseitige Scharnierteil 19 an der Fahrzeugkarosserie 1 fixiert ist und gegenüber dieser nicht mehr beweglich ist.
-
An den Grobpositionierschritt schließt sich ein Feinpositionierschritt an, der in 9 dargestellt ist. Im Feinpositionierschritt ist das Hilfswerkzeug 42 weiterhin an der Heckklappe 3 festgeklemmt und die Heckklappe 3 befindet sich in ihrer Geschlossenstellung. Die Heckklappe 3 wird zur Feinpositionierung manuell gegenüber der Fahrzeugkarosserie 1 bis zum Erreichen einer Endmontageposition feinpositioniert. Das heißt, dass durch Bewegungen der Heckklappe 3 Lageabweichungen Δx und Δz sowie eine nicht dargestellte Lageabweichung in Fahrzeugquerrichtung y korrigiert werden. Dies erfolgt unter Nutzung des vom Langloch 77 bereitgestellten Positionierspiels Δp im heckklappenseitigen Scharnierteil 21. In der Endmontageposition sind die verbleibenden Lageabweichungen Δx, Δz und auch die Lageabweichung in Fahrzeugquerrichtung y verschwindend gering und liegen innerhalb eines vordefinierten Toleranzfeldes.
-
In 10 ist der Endmontageschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, bei dem sich die Heckklappe 3 bereits in ihrer Endmontageposition befindet. Im Endmontageschritt wird die Heckklappen-Schraubverbindung 37 auf Voranzug gebracht. Das heißt, dass die Heckklappen-Schraubverbindung 37 nur soweit angezogen wird (ergänzend 15), dass die Heckklappe 3 im weiteren Verfahrensablauf und bis zum endgültigen Anziehen auf das vordefinierte Drehmoment in der Endmontageposition gehalten wird. Zu diesem Zweck wird das Schraubwerkzeug 65 unter Nutzung des Werkzeugzugangs 40 in die Schrauberaufnahme 64 eingesteckt. Das heißt, dass das Schraubwerkzeug 65 von fahrzeuginnen kommend in den Werkzeugzugang 40 eingeführt wird und anschließend in die Schrauberaufnahme 64 der Drehmoment-Übertragungsvorrichtung 62 momentenübertragend eingesteckt wird. Anschließend wird das Schraubwerkzeug 65 betätigt, sodass dieses eine Drehbewegung ausführt. Diese Drehbewegung wird über die Übersetzungsstufe und die Zwischenstufe auf die Stecknuss 68 übertragen. Durch den Formschluss zwischen der Stecknuss 68 und dem Bolzenkopf 67 wird der Schraubbolzen 39 in die Schweißmutter 72 eingedreht und die Heckklappe 3 dadurch in ihrer Endmontageposition durch den Voranzug fixiert. Die eingangs erwähnte Zwischenstufe in der Drehmoment-Übertragungsvorrichtung 62 dient beim Endmontageschritt dazu, den Querversatz Δq - wie in 2 dargestellt - in Fahrzeugquerrichtung y im Bereich der horizontalen Flanschverbindung 15 zwischen dem Werkzeugzugang 40 und dem Schraubbolzen 39 in Fahrzeugquerrichtung zu überbrücken. Durch den Einsatz der Zwischenstufe ist es möglich, eine bereits vorhandene Kabeldurchführung in der horizontalen Flanschverbindung 15 als Werkzeugzugang 40 zu nutzen.
-
Nachdem die Heckklappen-Schraubverbindung 37 auf den Voranzug gebracht wurde, wird die Heckklappe 3 in ihre Offenstellung überführt, sodass das Hilfswerkzeug 42 auf ergonomisch günstige Weise von der Heckklappe 3 abgenommen werden kann und weitere Schraubverbindungen an der Heckklappe 3 und der Fahrzeugkarosserie 1 im Bereich des Montageraums 38 eingeschraubt und/oder endgültig festgezogen werden können.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugkarosserie
- 3
- Heckklappe
- 5
- Heckklappenscharnier
- 7
- Dach-Hohlquerträger
- 9
- Innenblechteil des Dach-Hohlquerträgers
- 11
- Außenblechteil des Dach-Hohlquerträgers
- 13
- Randflansche
- 15
- horizontale Flanschverbindung
- 17
- Anschraubbasis
- 18
- Dach-Querträger
- 19
- karosserieseitiges Scharnierteil
- 20
- karosserieseitiger Schraubbolzen
- 21
- heckklappenseitiges Scharnierteil
- 22
- Schweißschraube
- 23
- Drehachse des Heckklappenscharniers
- 24
- Mutter
- 25
- Heckklappen-Rahmen
- 27
- fahrzeugoberer Hohlquerträger
- 29
- Innenblechteil des fahrzeugoberen Hohlquerträgers
- 31
- Außenblechteil des fahrzeugoberen Hohlquerträgers
- 32
- Randflansche
- 34
- untere Flanschverbindung
- 36
- Heckscheibe
- 38
- Montageraum
- 39
- Schraubbolzen
- 40
- Werkzeugzugang
- 41
- Schraubbolzenachse
- 42
- Hilfswerkzeug
- 44
- Klemmabschnitt
- 46
- Verbindungsabschnitt
- 48
- Aufnahmeabschnitt
- 50
- Anlagebacke
- 52
- Klemmbacke
- 53
- Drehachse
- 54
- Drehgelenk
- 56
- Handhabe
- 58
- Verstelleinrichtung
- 60
- Aufnahme
- 62
- Drehmoment-Übertragungsvorrichtung
- 64
- Getriebeeingang
- 65
- Schraubwerkzeug
- 66
- Getriebeausgang
- 68
- Stecknuss
- 69
- Schraubwerkzeug
- 70
- Schraubenfeder
- 72
- Schweißmutter
- 76
- Bolzenkopf
- 77
- Langloch
- Δk
- Klemmabstand
- Δp
- Positionierspiel
- Δq
- Querversatz
- Δx, Δz
- Lageabweichung