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Die Erfindung betrifft eine Lamelle für eine Lamellenkupplung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Lamellenkupplung mit mehreren der Lamellen sowie ein Verfahren zur Herstellung der Lamelle.
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Es sind Lamellenkupplungen bekannt, die üblicherweise ein erstes Lamellenpaket aus Stahllamellen und ein zweites Lamellenpaket aus Reiblamellen aufweisen. Die Lamellen der beiden Lamellenpakete sind dabei in abwechselnder Reihenfolge angeordnet, wobei die Lamellen zur Bildung einer reibschlüssigen Verbindung, beispielsweise zwischen zwei Wellen, miteinander in Kontakt gebracht werden können. Üblicherweise werden die Stahl- und die Reiblamellen durch Stanzen aus einem Blech als geschlossene Ringe gefertigt.
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Die Druckschrift
DE 10 2015 114 673 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, offenbart eine Reiblamelle für eine Reibungskupplung, mit einem ringförmigen Lamellenkörper aus Stahl, der an einem seiner Umfangsränder mit einer Mitnehmergeometrie versehen ist, wobei die Reibflächen aus dem Material des Lamellenkörpers besteht.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Lamelle der eingangs genannten Art zu schaffen, welche sich durch eine besonders kostengünstige Ausgestaltung auszeichnet. Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung eine entsprechende Lamellenkupplung sowie ein Verfahren zur Herstellung der Lamelle vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Lamelle mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Lamellenkupplung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, den Zeichnungen und der Beschreibung.
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Die Erfindung betrifft eine Lamelle, welche für eine Lamellenkupplung ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere dient die Lamelle zur Bildung eines Reibschlusses und/oder Kraftschlusses in einer Umfangsrichtung mit mindestens oder genau einer benachbarten Lamelle. Die Lamelle kann als eine Zwischenlamelle oder als eine Reiblamelle ausgebildet sein.
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Die Lamelle weist einen Lamellenkörper auf, welcher als eine, insbesondere eine Mittelachse umlaufende, Ringscheibe ausgebildet ist. Der Lamellenkörper weist vorzugsweise ein rechteckiges oder zumindest annähernd rechteckiges Querschnittsprofil auf, wobei in Bezug auf die Mittelachse eine axiale Abmessung des Querschnittsprofils kleiner ist als eine radiale Abmessung des Querschnittsprofils. Somit ist das Querschnittsprofil des Lamellenkörpers in radialer Richtung in Bezug auf die Mittelachse hochkant ausgerichtet. Vorzugsweise ist der Lamellenkörper aus einem metallischen Material, vorzugsweise aus Stahl, gefertigt.
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Der Lamellenkörper weist an seinem Innumfang eine Mitnahmekontur auf. Alternativ oder optional ergänzend weist der Lamellenkörper an seinem radialen Außenumfang die Mitnahmekontur oder eine weitere Mitnahmekontur auf. Insbesondere ist der Innenumfang durch eine um die Mittelachse gekrümmte radiale Innenkante und der Außenumfang durch eine um die Mittelachse gekrümmte radiale Außenkante der Ringscheibe definiert. Die Mitnahmekontur ist zur drehfesten Montage der Lamelle ausgebildet und/oder geeignet. Vorzugsweise dient die Mitnahmekontur zur drehfesten Montage der Lamelle an einem Lamellenträger und/oder einer Welle mit einer entsprechenden Gegenkontur. Prinzipiell kann die Mitnahmekontur als eine Passfederverbindung ausgebildet sein. Bevorzugt jedoch ist Mitnahmekontur als ein die Mittelachse umlaufendes Mitnahmeprofil ausgebildet.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Lamellenkörper durch Hochkantrollen an dessen Innenumfang gebildet ist. Insbesondere wird beim Hochkantrollen ein linearer oder vorgeformter, z.B. gekrümmter, Materialstreifen, hochkant mittels eines Rollwerkzeugs um eine Biegeachse zu der Ringscheibe plastisch umgeformt, insbesondere gerollt, wobei die Mittelachse der Biegeachse entspricht. Dabei ist „hochkant“ dahingehend zu verstehen, dass der Materialstreifen in Bezug auf die Biegeachse in einer Radialebene umgeformt wird, wobei der Materialstreifen mit seinem rechteckigen Querschnittsprofil hochkant in der Radialebene ausgerichtet ist. Insbesondere wird das Rollwerkzeug, z.B. eine Rolle oder eine Walze, derart an einer Längskante des Materialstreifens abgerollt, sodass der Materialstreifen eine konstante Biegung um die Mittelachse erfährt. Besonders bevorzugt wird der Materialstreifen um zumindest annähernd 360 Grad um die Mittelachse umgeformt, so dass die beiden Stirnseiten des Materialstreifens in Umfangsrichtung einander gegenüber stehen. Bevorzugt ist die Ringscheibe somit als ein in Umfangsrichtung unterbrochener, insbesondere offener, scheibenförmiger Ring geformt.
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Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, dass durch das Hochkantrollen der Verschnitt, welcher insbesondere bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Stanzverfahren entsteht, deutlich reduziert wird bzw. erst gar nicht entsteht. Somit können die Lamellen besonders materialsparend und somit kostengünstig hergestellt werden. Zudem wird ein material- und werkzeugschonender Herstellungsprozess vorgeschlagen, sodass die Werkzeugkosten zudem gesenkt werden können.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Lamellenkörper in Umfangsrichtung zwei einander gegenüberliegende Endabschnitte aufweist. Insbesondere sind die beiden Endabschnitte als die beiden Stirnseiten des Materialstreifens definiert. Die beiden Endabschnitte können in Umfangsrichtung aneinander anliegen. Insbesondere liegen die beiden Endabschnitte unmittelbar aneinander an, sodass die beiden Endabschnitte in Umfangsrichtung linear miteinander kontaktieren und/oder flächig aneinander anliegen. Alternativ können die beiden Endabschnitte jedoch auch mittelbar aneinander anliegen, wobei beispielsweise eine Zwischenschicht, z.B. eine Klebeschicht, zwischen den beiden Endabschnitten angeordnet sein kann. Alternativ sind die beiden Endabschnitte in Umfangsrichtung geringfügig voneinander beabstandet. Insbesondere ist „geringfügig beabstandet“ dahingehend zu verstehen, als dass die beiden Endabschnitt über einen Luftspalt voneinander getrennt sind. Insbesondere sind die beiden Endabschnitte weniger als 1 mm, vorzugsweise weniger als 0,5 mm, im Speziellen weniger als 0,1 mm voneinander beabstandet angeordnet.
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In einer bevorzugten Konkretisierung der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Endabschnitte in Umfangsrichtung mittels eines Fügeverfahrens miteinander verbunden sind. Vorzugsweise ist das Fügeverfahren aus einer der Verfahrensgruppen gemäß DIN 8593 ausgewählt. Insbesondere sind die Endabschnitte in Umfangsrichtung formschlüssig und/oder stoffschlüssig und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden. Bevorzugt sind die beiden Endabschnitte unlösbar oder zumindest bedingt lösbar miteinander verbunden.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die beiden Endabschnitte durch Schweißen, insbesondere Verbindungsschweißen, miteinander verbunden sind. Beispielsweise können die beiden Endabschnitte durch Laserschweißen stoffschlüssig miteinander verbunden sein. Alternativ oder optional sind die beiden Endabschnitte durch Umformen miteinander verbunden. Vorzugsweise sind die beiden Endabschnitte durch Durchsetzfügen, auch als „Clinchen“ bekannt, formschlüssig und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden.
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In einer weiteren bevorzugten Konkretisierung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Mitnahmekontur mittels eines Trennverfahrens in den Lamellenkörper eingebracht ist. Vorzugsweise ist die Mitnahmekontur durch spanloses Trennen in den Lamellenkörper eingebracht. Insbesondere ist Mitnahmekontur durch Zerteilen, vorzugsweise gemäß DIN 8588, in den Lamellenkörper eingebracht. Besonders bevorzugt wird die Mitnahmekontur nach dem Hochkantrollen, insbesondere nach dem Fügen der beiden Endabschnitte, in den Lamellenkörper eingebracht.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Mitnahmekontur durch Feinschneiden in den Lamellenkörper eingebracht ist. Alternativ oder optional ist die Mitnahmekontur durch Stanzen in den Lamellenkörper eingebracht ist. Vorzugsweise wird der Lamellenkörper in einer Stanzpresse bearbeitet, wobei die Mitnahmekontur mittels eines Stempels in den Lamellenkörper eingebracht wird. Insbesondere wird der Lamellenkörper während dem Feinschneiden durch eine sogenannte Ringzacke festgehalten.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Mitnahmekontur, insbesondere in Bezug auf die Mittelachse, eine Vielzahl von gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilter und in radialer Richtung ausgerichteter Vorsprünge und/oder Aussparungen aufweist. Insbesondere können die Vorsprünge und/oder Aussparungen eine runde und/oder eckige und/oder spitze, insbesondere zahnartige, Kontur aufweisen. Insbesondere erstreckt sich die Mitnahmekontur in Umfangsrichtung über den gesamten Innenumfang bzw. Außenumfang. Bevorzugt sind die Vorsprünge und/oder Aussparungen derart in Umfangsrichtung verteilt angeordnet, sodass insbesondere die beiden Endabschnitte gemeinsam, insbesondere zu gleichen Teilen, einen Vorsprung und/oder einen Aussparung bilden. Im Speziellen ist die Mitnahmekontur als eine Passverzahnung ausgebildet.
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In einer weiteren Konkretisierung ist vorgesehen, dass die Lamelle als eine Reiblamelle ausgebildet ist, wobei der Lamellenkörper mindestens oder genau auf einer Seite, vorzugsweise jedoch beidseitig, eine Reibfläche aufweist. Insbesondere erstreckt sich die Reibfläche in einer Radialebene in Bezug auf die Mittelachse. Vorzugsweise ist die Reibfläche durch eine Kreisringfläche der Ringscheibe definiert. Die Reibfläche kann sich vollflächig über die gesamte Kreisringfläche erstrecken. Alternativ kann sich die Reibfläche jedoch auch abschnittsweise und/oder umlaufend unterbrochen über die Kreisringfläche erstrecken. Im Speziellen kann die Reibfläche unmittelbar in den Lamellenkörper integriert sein. Beispielsweise kann die Reibfläche durch eine in den Lamellenkörper eingebrachte Strukturierung, insbesondere Riffelung, ausgeführt sein. Alternativ ist die Reibfläche durch einen Reibbelag gebildet, welche auf der mindestens einen Seite des Lamellenkörpers aufgebracht ist. Beispielsweise kann der Reibbelag als ein Papierreibbelag ausgebildet sein.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Lamellenkupplung, insbesondere für ein Fahrzeug, mit mehreren der Lamellen wie diese bereits zuvor beschrieben wurden. Vorzugsweise ist die Lamellenkupplung als eine Antriebskupplung oder als eine Bremskupplung ausgebildet. Insbesondere dient die als Antriebskupplung ausgebildete Lamellenkupplung zur Unterbrechung eines Drehmoments zwischen zwei Wellen. Insbesondere dient die als Bremskupplung ausgebildete Lamellenkupplung zur Erzeugung eines Bremsmoments zwischen einer Welle und einem feststehenden Bauteil, z.B. einem Gehäuse. Die Lamellenkupplung kann als eine schaltbare Kupplung, wie diese beispielsweise in einem Schaltgetriebe eines Kraftfahrzeugs eingesetzt werden, ausgebildet sein. Alternativ kann die Lamellenkupplung jedoch auch als eine nicht-schaltbare Lamellenkupplung ausgebildet sein, wie diese beispielsweise als Differentialsperre in einem Differentialgetriebe eines Kraftfahrzeugs eingesetzt werden, ausgebildet sein.
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Gemäß der Erfindung umfasst die Lamellenkupplung ein erstes Lamellenpaket mit Lamellen die an ihrem Innenumfang die Mitnahmekontur aufweisen sowie ein zweites Lamellenpaket mit Lamellen die an ihrem Außenumfang die Mitnahmekontur aufweisen. Insbesondere sind die Lamellen des ersten Lamellenpakets als Innenlamellen ausgebildet, welche beispielsweise drehfest jedoch axial verschiebbar mit einer Welle oder einem Innenlamellenträger verbunden und/oder verbindbar sind. Insbesondere sind die Lamellen des zweiten Lamellenpakets als Außenlamellen ausgebildet, welche beispielsweise drehfest jedoch axial verschiebbar mit einer Hohlwelle oder einem Außenlamellenträger verbunden und/oder verbindbar sind. Vorzugsweise sind die Lamellen des ersten und/oder des zweiten Lamellenpakets als die Reiblamellen ausgebildet. Die Lamellen des ersten und des zweiten Lamellenpakets sind abwechselnd hintereinander angeordnet. Besonders bevorzugt sind die Lamellen des ersten und/oder des zweiten Lamellenpakets durch Hochkantrollen des jeweiligen Lamellenkörper an dessen Innenumfang zu der Ringescheibe umgeformt.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Lamelle wie diese bereits zuvor beschrieben wurde. Dabei umfasst das Verfahren folgende Schritte:
- - Bereitstellen eines länglichen Materialstreifens mit einer ersten und einer zweiten Längskante;
- - Umformen des Materialstreifens um eine Biegeachse durch Hochkantrollen an einer der beiden Längskanten, sodass der ringförmige Lamellenkörper gebildet wird,
- - wobei der Innenumfang durch die durch Hochkantrollen bearbeitete Längskante und der Außenumfang durch die andere Längskante definiert werden.
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Besonders bevorzugt ist der Materialstreifen linear und/oder bandförmig ausgebildet. Insbesondere ist der Materialstreifen als ein Metallstreifen, vorzugsweise als ein Blechstreifen, im Speziellen als ein Stahlblechstreifen ausgebildet. Bevorzugt sind die beiden Längskanten in Bezug auf eine Längsachse als zwei parallele, insbesondere rechteckige, Längsseiten des Materialstreifens ausgebildet, welche mit einer Breite voneinander beabstandet sind. Zudem weist der Materialstreifen zwei parallele, insbesondere rechteckige, Seiten, vorzugsweise eine Vorderseite und eine Rückseite, auf, welche mit einer Dicke voneinander beabstandet sind. Besonders bevorzugt ist „länglich“ dahingehend zu verstehen, dass eine axiale Längserstreckung des Materialstreifens in Bezug auf die Längsachse um ein Vielfaches größer ist als die Breite des Materialstreifens. Vorzugsweise ist die Breite des Materialstreifens um ein Vielfaches größer als die Dicke des Materialstreifens. Insbesondere ist der Materialstreifen beim Umformen hochkant aufgestellt, sodass der Materialstreifen mit seiner Vorder- bzw. Rückseite jeweils in einer Radialebene der Biegeachse angeordnet ist und/oder die erste und/oder zweite Längskante senkrecht zu der Radialebene steht.
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In einem weiteren Verfahrensschritt werden die beiden Endabschnitte nach dem Hochkantrollen durch Fügen, insbesondere durch Schweißen oder durch Umformen, miteinander verbunden. In einem alternativen oder optional ergänzenden Verfahrensschritt wird die Mitnahmekontur nach dem Hochkantrollen durch Trennen, insbesondere durch Feinschneiden und/oder Stanzen, in den Lamellenkörper eingebracht.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnung weiter erläutert, wobei weitere Vorteile, Merkmale und Wirkungen der Figurenbeschreibung zu entnehmen sind. Es zeigen:
- 1 eine axiale Ansicht einer Lamelle für eine Lamellenkupplung als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2a, b in einer schematischen Darstellung einen Rohling der Lamelle sowie ein Verfahren zur Herstellung der Lamelle aus 1.
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1 zeigt in einer axialen Ansicht in Bezug auf eine Mittelachse MA eine Lamelle 1, welche beispielsweise für eine Lamellenkupplung eines Fahrzeugs ausgebildet und/oder geeignet ist. Die Lamelle 1 weist einen Lamellenkörper 2 auf, welcher als eine Ringscheibe ausgebildet ist. Beispielsweise ist der Lamellenkörper 2 aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere Stahl, gefertigt.
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Der Lamellenkörper 2 weist einen Innen- und einen Außenumfang 4, 3 auf, wobei der Lamellenkörper 2 an seinem Innenumfang 4 eine Mitnahmekontur 5 zur drehfesten Anbindung der Lamelle 1 aufweist. Somit ist die Lamelle 1 als eine Innenlamelle ausgebildet, wobei die Lamelle 1 über die Mitnahmekontur 5 drehfest beispielsweise mit einer Welle mit einer entsprechenden Gegenkontur oder mit einem Innenlamellenträger verbunden werden kann. Die Mitnahmekontur 5 ist durch eine Vielzahl von Aussparungen 6 gebildet, welche in Umfangsrichtung um die Mittelachse MA gleichmäßig voneinander beabstandet in den Lamellenkörper 2 eingebracht sind. Somit wird eine Passverzahnung gebildet, welche radial nach innen gerichtete Zähne aufweist. Beispielsweise sind die Aussparungen 6 durch Feinschneiden oder durch Stanzen in den Lamellenkörper 2 eingebracht.
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Der Lamellenkörper 2 ist in Umfangsrichtung um die Mittelachse MA unterbrochen ausgebildet, sodass ein erster und ein zweiter Endabschnitt 7a, b gebildet ist. Die beiden Endabschnitte 7a, b sind einander gegenüberliegend angeordnet und bilden zusammen einen Zahn der Mitnahmekontur 5. Beispielsweise liegen die beiden Endabschnitte 7a, b in Umlaufrichtung aneinander an oder sind geringfügig zueinander beabstandet angeordnet. Beispielsweise können die beiden Endabschnitte 7a, b stoffschlüssig, zum Beispiel durch Schweißen oder Kleben, oder formschlüssig und/oder kraftschlüssig, zum Beispiel durch Clinchen, fest miteinander verbunden sein.
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Beispielsweise ist die Lamelle 1 als eine Reiblamelle ausgebildet, wobei der Lamellenkörper 2 hierzu an seiner Seite 8, insbesondere an der Vorder- und/oder Rückseite, eine Reibfläche 9 aufweist. Die Reibfläche 9 ist durch eine Kreisringfläche des ringscheibenförmigen Lamellenkörpers 2 definiert und/oder an dieser angeordnet. Die Reibfläche 9 erstreckt sich somit in Bezug auf die Mittelachse MA in einer Radialebene. Beispielsweise kann die Reibfläche 9 in den Lamellenkörper 2 integriert sein, wobei hierzu in die Seite 8 des Lamellenkörpers 2 beispielsweise eine gitterartige Strukturierung eingebracht ist. Alternativ kann die Reibfläche 9 jedoch auch durch einen Reibbelag, nicht dargestellt, gebildet sein, wobei der Reibbelag 9 auf der Seite 8 des Lamellenkörpers 2 insbesondere dessen Kreisringfläche, aufgebracht ist. Beispielsweise kann der Reibbelag 9 durch eine Beschichtung gebildet sein.
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Der Lamellenkörper 2 ist an seinem Innenumfang 4 durch Hochkantrollen bearbeitet, sodass der Lamellenkörper 2 um die Mittelachse MA zu der Ringescheibe umgeformt ist. Nachfolgend wird das Verfahren zur Herstellung des Lamellenkörpers 2 durch Hochkantrollen anhand der 2a, b näher beschrieben.
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2a zeigt schematisch in einer perspektivischen Darstellung einen länglichen Materialstreifen 10, welcher einen Rohling der Lamelle 1, aus 1, bildet. Beispielsweise ist der Materialstreifen 10 als ein bandförmiger Flachstahlstreifen ausgebildet, welche in Bezug auf eine Längsachse LA eine längliche Form aufweist. Der Materialstreifen 10 weist in Bezug auf die Längsachse LA eine erste und eine zweite axiale Stirnseite 11a, b auf, wobei die erste Stirnseite 11a den ersten Endabschnitt 7a, wie in 1 dargestellt, und die zweite Stirnseite 11b den zweiten Endabschnitt 7b, wie in 1 dargestellt, bildet. Die beiden Stirnseiten 11a, b sind in axialer Richtung in Bezug auf die Längsachse LA mit einer Länge L voneinander beabstandet und sind als eine rechteckige Fläche ausgebildet. Der Materialstreifen 10 weist zudem eine erste und eine zweite Längskante 12a, b auf, wobei die beiden Längskanten 12a, b in Bezug auf die Längsachse LA parallel zueinander angeordnet sind und mit einer Breite B voneinander beabstandet sind. Dabei ist die Länge L des Materialstreifens 10 um ein Vielfaches größer als die Breite B des Materialstreifens 10. Der Materialstreifen 10 weist eine Vorderseite 13a und eine Rückseite 13b auf, wobei die Vorderseite 13a und die Rückseite 13b mit einer Dicke D voneinander beabstandet sind. Dabei ist die Breite B um ein Vielfaches größer als die Dicke D des Materialstreifens 10.
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Wie in 2b dargestellt, ist der Materialstreifen 10 in Bezug auf eine Biegeachse BA hochkant aufgestellt, wobei sich der Materialstreifen 10 hierzu mit seinen Seiten 13a, b jeweils in einer Radialebene der Biegeachse BA erstreckt. Zum Umformen in den ringscheibenförmigen Lamellenkörper 2, wird der Materialstreifen 10 beispielsweise an seiner zweiten Längskante 12b durch ein Rollwerkzeug 14 hochkantgerollt, sodass die beiden Längskanten 12a, b mit einer gleichmäßigen Krümmung um die Biegeachse BA umgeformt werden, wie dies schematisch durch eine gestrichelte Darstellung angedeutet ist. Dabei definiert die erste Längskante 12a den Außenumfang 3 und die zweite Längskante 12b den Innenumfang 4, wie in 1 dargestellt. Der Materialstreifen 10 wird solange durch das Rollwerkzeug 14 bearbeitet, bis die beiden Stirnseiten 11a, b bzw. die beiden Endabschnitte 7a, b um zumindest annähernd 360 Grad um die Biegeachse BA umgeformt sind, sodass die Ringscheibe gebildet und die Biegeachse BA die Mittelachse MA des Lamellenkörpers 2 definiert.
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Anschließend können die beiden Endabschnitte 7a, b in einem Fügeverfahren miteinander verbunden werden und die Mitnahmekontur 5 in einem Trennverfahren in den Lamellenkörper 2 eingebracht werden.
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Durch das Umformen des Materialstreifens 10 durch Hochkantrollen, kann somit besonders einfach eine Lamelle 1 gefertigt werden, wobei gegenüber dem aus dem Stand der Technik bekannten Stanzprozess, ein Verschnitt und somit die Materialkosten deutlich reduziert werden können. Durch den Einsatz von hochkant gerollten Materialstreifen 10, kann somit der eingesetzte Werkstoff zu 100% ausgenutzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lamelle
- 2
- Lamellenkörper
- 3
- Außenumfang
- 4
- Innenumfang
- 5
- Mitnahmekontur
- 6
- Aussparungen
- 7a
- erster Endabschnitt
- 7b
- zweiter Endabschnitt
- 8
- Seite
- 9
- Reibfläche
- 10
- Materialstreifen
- 11a
- erste Stirnseite
- 11b
- zweite Stirnseite
- 12a
- erste Längskante
- 12b
- zweite Längskante
- 13a
- Vorderseite
- 13b
- Rückseite
- 14
- Rollwerkzeug
- B
- Breite
- D
- Dicke
- L
- Länge
- BA
- Biegeachse
- LA
- Längsachse
- MA
- Mittelachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015114673 A1 [0003]