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Die Erfindung betrifft ein Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug, mit einem Verdeckgestänge, einem Stoffhaltebügel und einer Dichtungseinrichtung nach der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Aus der Praxis ist es bei Verdecken von Cabriolet-Fahrzeug bekannt, dass ein Verdeckbezug in einem Bereich, in dem ein Stoffhaltebügel mit einer Hauptsäule zusammenwirkt, keine feste Anbindung zu dem Stoffhaltebügel und der Hauptsäule aufweist und hierdurch eine sogenannte Stofflose gebildet ist. In diesem Bereich wirkt eine Dichtungseinrichtung in geschlossener Verdeckposition lose mit dem Verdeckbezug zusammen. Um in geschlossener Verdeckposition eine ausreichende Dichtungswirkung zwischen der Dichtungseinrichtung und dem Verdeckbezug herzustellen, ist es bekannt die Dichtungseinrichtung an mehrere Elemente eines Verdeckgestänges anzubinden und über einen komplexen Mechanismus sicherzustellen, dass die Dichtungseinrichtung in geschlossener Verdeckposition in Verdeckquerrichtung gegen den Verdeckbezug gedrückt wird.
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Die
DE 10 2012 110 014 A1 offenbart eine Lösung, bei der zwischen einer Hauptsäule und einem Spannbügel ein an dem Verdeckstoff befestigtes Halteelement angeordnet ist, welches zumindest mit dem Spannbügel über ein Radiallager verbunden ist. An der Unterseite des Halteelements kann eine Dichtung angeordnet sein, die in der geschlossenen Stellung des Verdecks mit einem Verdeckkastendeckel zusammenwirkt. Um in der geschlossenen Stellung des Verdecks eine sichere Anlage der Dichtung an dem Verdeckkastendeckel sicherzustellen, ist an der Hauptsäule ein Anschlag vorgesehen, der in der geschlossenen Stellung das Halteelement und somit die Dichtung gegen den Verdeckkastendeckel drückt. Mittels des Anschlags ist allerdings in der geschlossenen Stellung des Verdecks lediglich eine sichere Anlage der Dichtung an dem Verdeckkastendeckel und nicht an dem sich in Verdeckquerrichtung neben der Dichtung befindlichen Verdeckbezug sicherstellbar.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug zu schaffen, bei dem auf konstruktiv einfache Weise in geschlossener Verdeckposition im Bereich einer Stofflose eine sichere Abdichtung zwischen einem Verdeckbezug und einer Dichtungseinrichtung erzielt ist.
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Diese Aufgabe wird mit einem Verdeck gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Es ist ein Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug vorgesehen, das mittels eines Verdeckgestänges zwischen einer einen Fahrgastraum abdeckenden geschlossenen Position und einer den Fahrgastraum zumindest bereichsweise freigebenden offenen Position verlagerbar ist, mit einem Stoffhaltebügel, der zwischen einer offenen Position und einer geschlossenen Position verlagerbar ist, wobei weiterhin eine Dichtungseinrichtung vorgesehen ist, die mit dem Stoffhaltebügel und/oder mit einem insbesondere während einer Verdeckbewegung verlagerbarem Element des Verdeckgestänges verbunden ist und in geschlossener Verdeckposition insbesondere in Verdeckquerrichtung an einem Verdeckbezug des Verdecks anliegt.
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Erfindungsgemäß ist eine mit einem weiteren Element des Verdecks, insbesondere dem Verdeckgestänge verbundene Stützeinrichtung vorgesehen, die in geschlossener Verdeckposition beispielsweise in Verdeckquerrichtung an der Dichtungseinrichtung anliegt und die Dichtungseinrichtung mit einer Kraft insbesondere in einer horizontalen Verdeckebene in einer dem Fahrgastraum abgewandten Richtung beaufschlagt.
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Mittels der Stützeinrichtung ist auf konstruktiv einfache Weise sicherstellbar, dass die Dichtungseinrichtung in geschlossener Verdeckposition in einem Bereich, in dem eine lose Verbindung zu dem Verdeckbezug und somit eine sogenannte Stofflose vorliegt, dichtend mit dem Verdeckbezug zusammenwirkt. Die Stofflose ist insbesondere vorgesehen, um das Verdeck ohne die Gefahr einer Beschädigung des Verdeckbezugs durch große auf den Verdeckbezug wirkende Kräfte zwischen der geschlossenen Position und der offenen Position überführen zu können. Mit der Erfindung wird in diesem Bereich ein Eindringen von Wasser, Schmutzpartikeln oder dergleichen zwischen der Dichtungseinrichtung und dem Verdeckbezug in einen Verdeckinnenraum bzw. Fahrgastraum sicher verhindert.
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Weiterhin wird durch das Zusammenwirken der Stützeinrichtung mit der Dichtungseinrichtung in geschlossener Verdeckposition erreicht, dass der Verdeckbezug im Bereich der Stofflose faltenlos mit der Dichtungseinrichtung zusammenwirkt und somit das Auftreten von von außen sichtbaren Falten des Verdeckbezugs vermieden wird. Zudem kann das Erreichen einer sogenannten Straklage auf einfache Weise sichergestellt werden.
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Die von der Stützeinrichtung in der geschlossenen Verdeckposition auf die Dichtungseinrichtung wirkende Kraft weist insbesondere eine in Fahrzeugquerrichtung oder y-Richtung bzw. Verdeckquerrichtung nach außen gerichtete Komponente auf und ist beispielsweise direkt in Fahrzeugquerrichtung nach außen orientiert.
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Die Dichtungseinrichtung kann in geschlossener Verdeckposition insbesondere in einem Bereich angeordnet sein, in dem der Stoffhaltebügel mit einer Hauptsäule des Verdecks zusammenwirkt, und ist vorzugsweise entsprechend flexibel ausgeführt, um eine Knickung innerhalb der Dichtungseinrichtung bei einer Überführung des Verdecks von der geschlossenen Position in die offene Position um beispielsweise annähernd 180° zu ermöglichen.
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Die Stützeinrichtung kann bei einer vorteilhaften Ausführung an einem während einer Überführungsbewegung des Verdecks zwischen der geschlossenen Position und der offenen Position bewegten Element des Verdeckgestänges, beispielsweise einem Hauptlenker, so angebunden sein, dass sie während einer Schließbewegung des Verdecks in Anlage mit der Dichtungseinrichtung kommt. Die Dichtungseinrichtung ist derart dem Stoffhaltebügel und/oder dem weiteren Verdeckgestängeelement angeordnet, dass sie bei geschlossenem Verdeck ihre dichtende Position einnimmt, wobei die Stützeinrichtung in der letzten Bewegungsphase des Verdecks bei dessen Überführung von der offenen Position in die geschlossene Position in Anlage mit der Dichtungseinrichtung kommt und die Dichtungseinrichtung insbesondere in Verdeckquerrichtung mit einer Kraft beaufschlagt. Die Stützeinrichtung weist dabei keine feste Verbindung mit der Dichtungseinrichtung auf und wirkt mit dieser lediglich in der geschlossenen Verdeckposition zusammen.
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Um eine hohe Dichtwirkung zu erzielen, kann eine mit der Dichtungseinrichtung, welche mit einer länglichen flexiblen Profilleiste ausgebildet sein kann, zusammenwirkende Oberfläche der Stützeinrichtung, welche länglich und wulstartig ausgebildet sein kann, plan oder in Verdeckquerrichtung nach außen konvex gekrümmt ausgeführt sein.
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Das weitere Element des Verdecks, an dem die Stützeinrichtung angeordnet ist, ist bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ebenfalls ein Teil des Verdeckgestänges. Dabei kann das weitere Element des Verdecks ein Lenker, insbesondere ein Hauptlenker, des Verdeckgestänges sein. Alternativ hierzu kann das weitere Element des Verdecks auch eine zur Spannung des Stoffhaltebügels in der geschlossenen Position vorgesehene Spannstange sein.
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Die Stützeinrichtung kann starr und permanent an dem weiteren Verdeckelement angebunden sein und hierzu beispielsweise angespritzt sein.
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Bei einer konstruktiv einfachen Ausführung kann die Stützeinrichtung auch mittels wenigstens einer vorzugsweise als Clipverbindung ausgeführten Anbindungseinrichtung an dem weiteren Element des Verdecks angebunden sein. Alternativ hierzu kann die Stützeinrichtung auch lösbar, z. B. mittels einer Schraubverbindung, oder mit einer Klebeverbindung oder einer anderen geeigneten Verbindung an dem weiteren Element des Verdecks angebunden sein.
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Um einen sicheren Halt der Stützeinrichtung an dem weiteren Element des Verdecks sicherzustellen, kann das weitere Element des Verdecks wenigstens zwei Anbindungsstellen zur Anbindung der Stützeinrichtung aufweisen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung weist die Stützeinrichtung ein Stützelement oder mehrere Stützelemente auf, die jeweils mit wenigstens einem Stützbereich ausgeführt sind, wobei die Stützeinrichtung mittels des wenigstens einen Stützbereichs in geschlossener Verdeckposition mit einem oder mehreren Abstützbereichen der Dichtungseinrichtung zusammenwirkt. Durch das Vorsehen von mehreren Stützbereichen ist eine Kraftübertragung zwischen der Stützeinrichtung und der Dichtungseinrichtung gezielt und genau einstellbar.
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Das beispielsweise eine Hauptsäule darstellende Element des Verdeckgestänges erstreckt sich bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung in geschlossener Verdeckposition in z-Richtung des Fahrzeugs bzw. Verdeckhochrichtung im Wesentlichen bis zu einer Fläche, die von einem in Verdeckhochrichtung unteren Bereich des Stoffhaltebügels gebildet ist. Im Bereich dieser Fläche, die auch eine Ebene darstellen kann, wirkt der Stoffhaltebügel in geschlossener Verdeckposition mit einem Verdeckkastendeckel zusammen. Dadurch, dass sich das Element des Verdeckgestänges bis in einen Nahbereich dieser Fläche und insbesondere im Wesentlichen bis zu dieser Fläche erstreckt, ist auf konstruktiv einfache Weise sicherstellbar, dass die Dichtungseinrichtung in der geschlossenen Verdeckposition sicher auf dem Verdeckkastendeckel aufliegt und in gewünschtem Umfang in z-Richtung gegenüber diesem auch ohne eine zusätzliche Beaufschlagung der Dichtungseinrichtung mit einer Kraft in z-Richtung mit dem Verdeckkastendeckel zusammenwirkt.
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Die Dichtungseinrichtung weist zur sicheren Abdichtung insbesondere wenigstens eine in Längsrichtung der Dichtungseinrichtung verlaufende Dichtlippe auf, die zum Zusammenwirken in geschlossener Verdeckposition mit dem Verdeckkastendeckel vorgesehen ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wirkt die Dichtungseinrichtung in geschlossener Verdeckposition in Erstreckungsrichtung jeweils mit einem Dichtelement des Stoffhaltebügels und einem Dichtelement des Elements des Verdeckgestänges zusammen, wobei hierdurch in geschlossener Verdeckposition insbesondere wenigstens eine durchgängige Dichtlinie gegenüber dem Verdeckkastendeckel als auch gegenüber dem Verdeckbezug erzielbar ist.
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Das Dichtelement des Stoffhaltebügels, das Dichtelement des Elements des Verdeckgestänges und/oder die Dichtungseinrichtung kann eine beispielsweise als Clipverbindung ausgeführte Verbindungseinrichtung aufweisen, mittels welcher das jeweilige Dichtelement und/oder die Dichtungseinrichtung auf einfache Weise an einer beispielsweise als Aluminiumprofil ausgeführten Einlage des Stoffhaltebügels oder des Elements des Verdecks anbindbar ist.
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Die Dichtungseinrichtung kann bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung an den Stoffhaltebügel und/oder an das Element des Verdeckgestänges angespritzt sein oder integral mit dem Dichtelement des Stoffhaltebügels und/oder dem Dichtelement des Elements des Verdeckgestänges ausgeführt sein.
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Wenn die Dichtungseinrichtung wenigstens eine sich in Längsrichtung der Dichtungseinrichtung erstreckende Halteeinrichtung, beispielsweise einen Kunststoffeinieger, aufweist, die sowohl mit dem Stoffhaltebügel als auch mit dem Element des Verdeckgestänges verbunden ist, ist auf einfache Weise sicherstellbar, dass die Dichtungseinrichtung selbst in geschlossener Verdeckposition keine Kräfte in Längsrichtung der Dichtungseinrichtung zu übertragen hat und diese Kräfte von der Halteeinrichtung übernommen werden. Die beispielsweise mittels eines Bajonett-Verschlusses an dem Stoffhaltebügel und/oder dem Element des Verdeckgestänges angebundene Halteeinrichtung bewirkt, dass eine Dichtwirkung der Dichtungseinrichtung gegenüber einem Verdeckkastendeckel nicht durch in Längsrichtung der Dichtungseinrichtung wirkende Kräfte beeinträchtigt ist. Sowohl die Dichtungseinrichtung als auch die Halteeinrichtung sind dabei derart flexibel ausgeführt, dass sie sie zur Überführung des Verdecks von der geschlossenen Position in die offene Position um beispielsweise etwa 180° knickbar sind.
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Damit die Dichtungseinrichtung in der geschlossenen Position ein gewünscht großes Widerstandsmoment aufweist und eine ausreichend gute Dichtungswirkung gegenüber dem Verdeckbezug erzielbar ist, weist die Dichtungseinrichtung bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wenigstens ein beispielsweise als Rippe oder Nase ausgeführtes Verstärkungselement auf. Das wenigstens eine Verstärkungselement kann in Erstreckungsrichtung der Dichtungseinrichtung insbesondere in dem Abstützbereich angeordnet sein.
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Um in geschlossener Verdeckposition eine günstige Kraftübertragung zwischen der Stützeinrichtung und der Dichtungseinrichtung zu erzielen, kann die Stützeinrichtung bei einer vorteilhaften Ausführung in geschlossener Verdeckposition auch mit wenigstens einem Verstärkungselement der Dichtungseinrichtung zusammenwirken.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verdecks ergeben sich aus den Patentansprüchen und dem nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Es zeigt:
- 1 eine vereinfachte dreidimensionale Ansicht eines Cabriolet-Fahrzeugs mit einem in einer geschlossenen Position gezeigten Verdeck mit einem Verdeckbezug;
- 2 eine vereinfachte Draufsicht auf einen Ausschnitt einer Hauptsäule eines Verdeckgestänges und eines Stoffhaltebügels des Verdecks gemäß 1 mit einer dazwischen angeordneten Dichtungseinrichtung; und
- 3 eine vereinfachte Darstellung des Bereichs zwischen dem Stoffhaltebügel und der Hauptsäule mit der Dichtungseinrichtung gemäß 2 und einer an einem Hauptlenker angeordneten Stützeinrichtung zur Abstützung der Dichteinrichtung in geschlossener Verdeckposition.
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In 1 ist ein Cabriolet-Fahrzeug 1 mit einem als Soft-Top ausgeführten Verdeck 2 gezeigt. Das von einem Verdeckbezug 3 überspannte Verdeck 2 ist in einer geschlossenen Position gezeigt, in der das Verdeck 2 einen Fahrgastraum 4 abdeckt. Das Verdeck 2 erstreckt sich von einem in Fahrzeugfrontrichtung x in einem vorderen Bereich angeordneten Windschutzscheibenrahmen 6, an dem das Verdeck 2 mittels einer Verschlusseinrichtung verriegelbar ist, bis zu einem heckseitigen Stoffhaltebügel 7 bzw. Spannbügel, der in der geschlossenen Position dichtend auf einem Verdeckkastendeckel 8 und/oder einem Heckdeckel aufliegt und dabei den Verdeckbezug 3 spannt. Der Stoffhaltebügel 7 spannt den Verdeckbezug 3 dabei in Fahrzeuglängsrichtung.
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Der Verdeckkastendeckel 8 ist zumindest zur Freigabe einer Durchtrittsöffnung für das Verdeck 2 mit einem in Fahrzeuglängsrichtung x vorderen Bereich aufschwenkbar. Zusätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass der Verdeckkastendeckel 8 mit einem in Fahrzeuglängsrichtung x hinteren Bereich aufschwenkbar ist, um einen Zugang zu einem Kofferraum zu ermöglichen.
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Das Verdeck 2 ist aus der in 1 gezeigten geschlossenen Position mittels eines Verdeckgestänges 9 in eine den Fahrgastraum 4 zumindest teilweise freigebende offene Position verlagerbar, in der das Verdeck 2 in einem rückwärtigen Fahrzeugbereich in einem von dem Verdeckkastendeckel 8 abgedeckten heckseitigen Ablageraum abgelegt ist. Um eine Verdeckbewegung von der geschlossenen Position in Richtung der offenen Position zu ermöglichen, wird zunächst der Stoffhaltebügel 7 um eine in Fahrzeuglängsrichtung x vordere Lagerung verschwenkt und mit einem hinteren Ende aufwärts verlagert, so dass der Verdeckkastendeckel 8 in eine den heckseitigen Ablageraum freigebende Position überführbar ist. Daraufhin wird das Verdeck 2 in dem heckseitigen Ablageraum abgelegt und anschließend der Verdeckkastendeckel 8 wiederum in seine geschlossene Position überführt. Bei einer Überführung des Verdecks 2 von der offenen Position in die geschlossene Position laufen die oben beschriebenen Vorgänge in umgekehrter Reihenfolge ab.
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In 2 und 3 ist das Verdeck 2 der Übersichtlichkeit halber ohne den Verdeckbezug 3 dargestellt. Die 2 zeigt einen heckseitigen Bereich des Verdecks 2 mit einem Übergang zwischen einem Element des Verdeckgestänges 9, welches hier eine Hauptsäule 11 ist, und dem Stoffhaltebügel 7. Sowohl der Stoffhaltebügel 7 als auch die Hauptsäule 11 sind jeweils mit einer formstabilen, beispielsweise mit einem Aluminiumprofil ausgebildeten Einlage ausgeführt, die jeweils in einem einander zugewandten Bereich ein Dichtelement 14 bzw. 15 aufweisen. Die Dichtelemente 14 bzw. 15 sind beispielsweise mittels einer als Clipverbindung 18 ausgeführten Verbindungseinrichtung mit der jeweiligen Einlage bzw. der Haupstsäule 11 oder dem Stoffhaltebügel 7 verbindbar. Alternativ hierzu kann es auch vorgesehen sein, dass das Dichtelement 14 bzw. 15 die jeweilige Einlage zumindest bereichsweise umfasst oder anderweitig mit der Hauptsäzle oder dem Stoffhaltebügel verbunden ist.
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In 2 ist weiterhin eine Dichtungseinrichtung 20 gezeigt, die sich im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung x erstreckt, wobei die Dichtungseinrichtung 20 vorliegend einenends mit dem Dichtelement 14 und andernends mit dem Dichtelement 15 zusammenwirkt. Die Dichtungseinrichtung 20 kann hierbei integral mit dem Dichtelement 14 und dem Dichtelement 15 ausgeführt sein und beispielsweise in einem Spritzvorgang mit diesen hergestellt sein. Alternativ hierzu können die Dichtungseinrichtung 20 und die Dichtelemente 14, 15 separate Bauteile darstellen.
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Die Dichtungseinrichtung 20 ist in einem Übergangsbereich des Verdecks 2 zwischen dem Stoffhaltebügel 7 und der Hauptsäule 11 angeordnet, in dem der Verdeckbezug 3 keine feste Verbindung zu dem Stoffhaltebügel 7 und zu der Hauptsäule 11 aufweist. In diesem Bereich liegt somit eine sogenannte Stofflose des Verdeckbezugs 3 vor, wobei der Verdeckbezug 3 nicht mit der Dichtungseinrichtung 20 verbunden ist. Die Stofflose ist vorgesehen, um eine ausreichende Bewegungsfreiheit des Verdeckbezugs 3 bei einer Überführung des Verdecks 2 zwischen der geschlossenen Position und der offenen Position zu ermöglichen und eine Beschädigung des Verdeckbezugs 3 sicher zu verhindern. Die Dichtungseinrichtung 20 ist dabei derart flexibel ausgeführt, dass sie aus einer im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden geraden Position bei geschlossenem Verdeck 2 in eine etwa U-förmig geknickte Position bei offenem Verdeck 2 verlagerbar ist.
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Um eine gewünscht hohe Dichtungswirkung zwischen dem Verdeckbezug 3 und der Dichtungseinrichtung 20 bei geschlossenem Verdeck 2 zu erzielen, ist vorliegend eine mit einem Stützelement 24 ausgeführte Stützeinrichtung 25 vorgesehen, die an einem während einer Verdeckbewegung relativ zu dem Stoffhaltebügel 7 und der Dichtungseinrichtung 20 bewegten Element des Verdecks 2, hier einem Hauptlenker 26 des Verdeckgestänges 9, angeordnet ist. Die Stützeinrichtung 25 ist vorliegend mittels zwei Anbindungseinrichtungen 27, 28, die beispielsweise als Stege mit Clipverbindungen oder Schraubverbindungen ausgeführt sein können, an dem Hauptlenker 26 gegenüber diesem unbeweglich festgelegt und wird mit dem Hauptlenker 26 bei dessen Bewegung mitbewegt.
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Die keine feste Verbindung zu der Dichtungseinrichtung 20 aufweisende Stützeinrichtung 25 weist einen zum Zusammenwirken mit einem Abstützelement 33 der Dichtungseinrichtung 20 vorgesehenen Stützbereich 29 auf und ist derart an dem Hauptlenker 26 positioniert, dass sie mit dem sich hierbei im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung x erstreckenden Stützbereich 29 in geschlossener Verdeckposition mit dem sich im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung bzw. Verdeckquerrichtung y in einem Abstützbereich 34 erstreckenden Abstützelement 33 der Dichtungseinrichtung 20 zusammenwirkt und die Dichtungseinrichtung 20 mit einer Kraft beaufschlagt. Diese Kraft wirkt in einer von der Fahrzeuglängsrichtung x und der Fahrzeugquerrichtung y aufgespannten horizontalen Verdeckebene 17 und drückt die Dichtungseinrichtung 20 in einer dem Fahrgastraum 4 abgewandten Richtung nach außen. Mit anderen Worten wirkt die Kraft im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung y nach außen.
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Der Stützbereich 29 der Stützeinrichtung 25 ist dabei derart auf den Abstützbereich 34 des Abstützelements 33 abgestimmt, dass insbesondere der gesamte Stützbereich 29 der Stützeinrichtung 25 in Erstreckungsrichtung der Dichtungseinrichtung 20 bei geschlossenem Verdeck 2 mit dem gesamten Abstützbereich 34 des Abstützelements 33 zusammenwirkt. Die Dichtungseinrichtung 20 wird bei geschlossenem Verdeck 3 im Bereich der Stofflose des Verdeckbezugs 3 in gewünschtem Umfang in Fahrzeugquerrichtung y bezüglich einer Fahrzeuglängsmittelebene nach außen gegen den Verdeckbezug 3 gedrückt, so dass bei geschlossenem Verdeck 2 sicher verhindert ist, dass Wasser, Staub oder dergleichen zwischen dem Verdeckbezug 3 und der Dichtungseinrichtung 20 in einen Innenraum des Verdecks 2 eindringen kann.
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Die gezeigte Dichtungseinrichtung 20 ist mit einem in Erstreckungsrichtung verlaufenden Profilelement bzw. Schlauchelement 21 mit einem Hohlraum ausgebildet. Eine Wandstärke des Schlauchelements 21 ist hierbei zumindest in dem Abstützbereich 34 umfangsseitig nicht konstant und weist in einem der Fahrzeuglängsmittelebene zugewandten und zum Zusammenwirken mit der Stützeinrichtung 25 vorgesehenen Umfangsbereich einen größeren, insbesondere doppelt so großen Wert als in seinem sonstigen Umfangsbereich auf. Zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass die Dichtungseinrichtung 20 in dem Kontaktbereich mit der Stützeinrichtung 25 eine Beschichtung aufweist. Durch diese Maßnahmen kann auf einfache Weise sichergestellt werden, dass die Dichtungseinrichtung 20 ein gewünscht großes Widerstandsmoment aufweist und die von der Stützeinrichtung 25 auf die Dichtungseinrichtung 20 wirkende Kraft in gewünschtem Umfang von der Dichtungseinrichtung 20 auf den Verdeckbezug 3 übertragen wird.
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In Erstreckungsrichtung der Dichtungseinrichtung 20 in dem Abstützbereich 34 und somit vorliegend in Fahrzeuglängsrichtung x versetzt zueinander angeordnet weist die Dichtungseinrichtung 20 hier weiterhin drei als Rippen 30, 31, 32 ausgeführte Verstärkungselemente auf, die sich ausgehend von dem Schlauchelement 21 der Dichtungseinrichtung 20 zumindest bereichsweise in Richtung der Fahrzeuglängsmittelebene erstrecken. Mittels der Rippen 30, 31, 32 wird ebenso wie durch die oben näher beschriebene Ausführung des Schlauchelements 21 im Abstützbereich 34 erreicht, dass ein ausreichend großer Teil der von der Stützeinrichtung 25 auf die Dichtungseinrichtung 20 übertragenen Kraft zu einer Verlagerung der Dichtungseinrichtung 20 nach außen führt und ein Widerstandsmoment der Dichtungseinrichtung 20 somit gewünscht groß ist.
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Im Folgenden wird ein Zusammenwirken der Stützeinrichtung 25 mit der Dichtungseinrichtung 20 bei einem Verdeckschließvorgang näher beschrieben. Die Stützeinrichtung 25 befindet sich durch die Anbindung an dem Hauptlenker 26 bei einer Überführung des Verdecks 2 von der offenen Position in die geschlossene Position zu einem Zeitpunkt bereits in einer Endposition relativ zu einer Karosserie des Cabriolet-Fahrzeugs 1, zu dem der Stoffhaltebügel 7 noch seine offene Position einnimmt. Die Stützeinrichtung 25 wirkt zu diesem Zeitpunkt nicht mit der Dichtungseinrichtung 20 zusammen. Bei der anschließend folgenden Überführung des Stoffhaltebügels 7 von seiner offenen Position in seine geschlossene Position wird die Dichtungseinrichtung 20 durch das Zusammenwirken mit dem Stoffhaltebügel 7 in eine Position verschwenkt, in der die Dichtungseinrichtung 20 mit dem Abstützbereich 34 in oben näher beschriebener Weise mit dem Stützbereich 29 der Stützeinrichtung 25 zusammenwirkt.
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Neben der beschriebenen Ausführung kann bei einer alternativen Ausführung der Erfindung auch vorgesehen sein, dass der Abstützbereich von den Rippen 30, 31, 32 gebildet ist und die Stützeinrichtung 25 direkt mit den Rippen 30, 31, 32 zusammenwirkt.
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Die Dichtungseinrichtung 20 weist weiterhin eine sich in Längsrichtung der Dichtungseinrichtung 20 erstreckende und beispielsweise als Kunststoffteil ausgeführte Halteeinrichtung 35 auf, die einenends mit der Einlage des Stoffhaltebügels 7 und andernends mit der Einlage der Hauptsäule 11 verbunden ist. Die Halteeinrichtung 35 kann beispielsweise mittels eines Bajonett-Verschlusses mit der jeweiligen Einlage verbunden sein. Die Halteeinrichtung 35 nimmt vorteilhafterweise in Längsrichtung der Dichtungseinrichtung 20 wirkende Kräfte auf und stellt somit sicher, dass die Dichtungseinrichtung 20 durch derartige Kräfte nicht in ihrer Dichtungsfunktion gegenüber dem Verdeckbezug 3 beeinträchtigt ist.
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Das Dichtelement 15 der Hauptsäule 11 erstreckt sich in geschlossener Verdeckposition vorliegend in Fahrzeughochrichtung z im Wesentlichen bis zu dem Verdeckkastendeckel 8 und liegt insbesondere auf diesem auf bzw. grenzt an diesen. Das Dichtelement 15 wird dabei von der Einlage der Hauptsäule 11 nahezu bis an den Verdeckkastendeckel 8 grenzend von der Einlage der Hauptsäule 11 abgestützt, so dass das Dichtelement 15 und die hiermit verbundene Dichtungseinrichtung 20 in geschlossener Verdeckposition hierdurch in Fahrzeughochrichtung mit einer Kraft auf den Verdeckkastendeckel 8 gedrückt sind und gegenüber dem Verdeckkastendeckel 8 abdichten. Die Hauptsäule 11 bzw. die Einlage der Hauptsäule 11 erstreckt sich somit im Wesentlichen bis zu einer Fläche, die von einem in Fahrzeughochrichtung z unteren Bereich des Dichtelements 14 des Stoffhaltebügels 7 aufgespannt ist.
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Um eine Verformbarkeit der Dichtungseinrichtung 20 zu verbessern, kann es vorgesehen sein, dass die Dichtungseinrichtung 20 mehrere, in Erstreckungsrichtung der Dichtungseinrichtung 20 zueinander beabstandete Abstützbereiche aufweist, in denen das Schlauchelement 21 in einem Umfangsbereich eine vergrößerte Wandstärke aufweist. Zwischen diesen Abstützbereichen weist das Schlauchelement 21 eine Wandstärke auf, die es erlaubt, die die Dichtungseinrichtung 20 in diesen Zwischenbereichen bei einer Überführung des Verdecks 2 von der geschlossenen Position in die offene Position ausreichen zu verformen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Stützeinrichtung 25 neben der gezeigten Ausführung mit einem einzigen Stützelement 24 mehrere voneinander getrennte Stützelemente aufweist. Diese können sowohl mit einem einzigen, sich im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung x erstreckenden Abstützbereich der Dichtungseinrichtung 20 oder mit mehreren insbesondere in Fahrzeuglängsrichtung x zueinander beabstandeten Abstützbereichen der Dichtungseinrichtung 20 zusammenwirken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012110014 A1 [0003]