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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Galette, welche einen Galettenantriebsmotor, eine Motorlagerung, eine drehbar gelagerte, von dem Galettenantriebsmotor angetriebene oder antreibbare, mittig der Galette angeordnete und in axialer Richtung der Galette ausgerichtete Antriebswelle, wobei ein Rotor des Galettenantriebsmotors an einem Umfangsbereich der Antriebswelle befestigt ist, einen mit der Antriebswelle verbundenen Galettenmantel, eine von dem Galettenmantel umschlossene Galettenmantelheizung und wenigstens eine Kühlung aufweist.
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Eine Galette dieser Gattung ist eine in der Textilindustrie, insbesondere in Spinnereien, verwendete, angetriebene, rotierende Walze zur Filamentherstellung. Auf der beheizten Mantelfläche der Galette wird wenigstens ein Faden, wenigstens eine Faser oder wenigstens ein Band geführt. In der Praxis sind meist mehrere, in unterschiedlichen Ebenen und versetzt zueinander angeordnete und mit unterschiedlicher Drehzahl betriebene Galetten zu einem Streckrollenaggregat zusammengefasst. Typischerweise rotieren Galettenmäntel mit einer Umfangsgeschwindigkeit von bis zu 5000 Meter pro Minute.
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Das Aufheizen der Galette ist zwingend für die Filamentherstellung erforderlich. Der zylindrische Galettenmantel wird dabei durch die meist als Induktionsheizung ausgebildete Galettenmantelheizung von innen beheizt, wodurch aus dem auf dem Galettenmantel geführten Faden, der Faser oder dem Band Feuchtigkeit herausgebracht werden kann.
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Die Temperatur der Galette wird typischerweise mittels wenigstens eines Thermofühlers erfasst und mit Hilfe eines Messwertübertragers an eine Galettensteuerung übermittelt.
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Mit Hilfe des Galettenantriebsmotors wird der Galettenmantel in Rotation versetzt. Hierfür ist es im Stand der Technik, wie beispielsweise in der Druckschrift
DE 10 2014 006 854 A1 , üblich, an einem Ende des Galettenmantels eine Nabe vorzusehen, die fest mit einem aus einem Lagergehäuse auskragenden Wellenende einer Antriebswelle verbunden wird, wobei in dem Lagergehäuse der als Elektromotor ausgebildete und mit der Antriebswelle an deren Lagerende gekoppelte Galettenantriebsmotor integriert ist.
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Die hohen Temperaturen, die bei der Galettenheizung eingesetzt werden, sind allerdings von technischem Nachteil für den Galettenantriebsmotor, die Lagerkomponenten der Galette und den Messwertübertrager.
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Durch die örtliche Trennung des Galettenantriebsmotors von dem heißen Galettenmantel im Stand der Technik wird der selbst im Betrieb warm laufende Galettenantriebsmotor einerseits nicht noch heißer und kann andererseits geeignet mittels einer Kühlvorrichtung gekühlt werden. Die in den Druckschriften
EP 0 424 867 A1 und
EP 0 454 618 B1 beschriebenen Kühlvorrichtungen für Galettenantriebsmotoren nutzen Kühlluft. Die Luftkühlung kann durch einen extern angetriebenen Lüfter unterstützt sein.
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Besonders vorteilhaft ist jedoch auch der Einsatz von Kühlflüssigkeit zur Motorkühlung. Dabei ist es bekannt, den Galettenantriebsmotor und Lagerkomponenten der Galette in einem entfernt von der Galettenheizung angeordneten, wassergekühlten Gehäuse unterzubringen.
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In der Druckschrift
EP 1 126 061 A2 , in der ebenfalls der Galettenantriebsmotor entfernt von der Galettenheizung vorgesehen ist, werden die Lagerkomponenten der Galette, durch die die Antriebswelle der Galette rotierbar gestützt ist, mittels einer Kombination aus Luft- und Wasserdampfkühlung gekühlt.
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Bei den bekannten Galetten ist auch der jeweils verwendete Messwertübertrager entfernt von der Galettenheizung angeordnet. Er ist typischerweise luftgekühlt.
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Durch diese Konstruktionen ergeben sich jedoch auch Nachteile, wie eine große Baulänge der Galette mit einem vergleichsweise geringen Wirkbereich, was insbesondere bei geschränkten Galetten zu einem erheblichen Platzbedarf führt, sowie große mechanische Belastungen und ein damit verbundener frühzeitiger Verschleiß der Lagerelemente für den Galettenmantel, wenn die Galettenmantellagerung entfernt von der Galettenheizung angeordnet ist.
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Ferner werden dann, wenn zur Kühlung der einzelnen Komponenten der Galette unterschiedliche Temperiersysteme zum Einsatz kommen, mehrere Energiequellen benötigt, was wiederum zu erhöhtem Platzbedarf und zu einem erweiterten Aufwand für Wartung und Service führt.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Galette vorzuschlagen, die weniger Platz benötigt und verschleißärmer als die im Stand der Technik bekannten Lösungen ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Galette gelöst, welche einen Galettenantriebsmotor, eine Motorlagerung, eine drehbar gelagerte, von dem Galettenantriebsmotor angetriebene oder antreibbare, mittig der Galette angeordnete und in axialer Richtung der Galette ausgerichtete Antriebswelle, wobei ein Rotor des Galettenantriebsmotors an einem Umfangsbereich der Antriebswelle befestigt ist, einen mit der Antriebswelle verbundenen Galettenmantel, eine von dem Galettenmantel umschlossene Galettenmantelheizung und wenigstens eine Kühlung aufweist, wobei wenigstens ein Teil des Galettenantriebsmotors, der Motorlagerung und wenigstens eines Fluidkanals der Kühlung in einem Abschnitt eines von dem Galettenmantel umschlossenen Bereichs der Galette, in dem auch die Galettenmantelheizung angeordnet ist, angeordnet sind.
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Vorzugsweise ist der gesamte Galettenantriebsmotor in dem von dem wenigstens einen Fluidkanal der Kühlung gekühlten, von dem Galettenmantel umschlossenen Bereich der Galette, in dem auch die Galettenmantelheizung angeordnet ist, angeordnet.
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Die vorliegende Erfindung kehrt sich somit ab vom Stand der Technik, in dem man immer versucht hat, den Galettenantriebsmotor möglichst weit weg von der Galettenmantelheizung anzuordnen, um eine zusätzliche Aufheizung des sich im Betrieb sowieso schon stark aufheizenden Galettenantriebsmotors durch die Galettenmantelheizung zu vermeiden. Ganz im Gegenteil zum Stand der Technik ist bei der erfindungsgemäßen Galette zumindest ein Teil des Galettenantriebsmotors, vorzugsweise der ganze Galettenantriebsmotor, sogar in einem von der Galettenmantelheizung beheizten Bereich der Galette angeordnet.
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Somit ist der Galettenantriebsmotor nicht mehr - wie im Stand der Technik - an einem Ende des die Galettenmantelheizung umgebenden Galettenmantels vorgesehen. Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Galettenantriebsmotors innerhalb des Galettenmantels und der Galettenmantelheizung wird stattdessen Platz gespart. Dieser gesparte Platz kann z. B. bei begrenzter Aufstellfläche für eine Gesamtlängenverkürzung der Galette, aber auch bei gleicher Aufstellfläche für eine Erhöhung der Wirkfläche der Galette genutzt werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Galette wird die Motorkühlung durch eine den wenigstens einen Fluidkanal aufweisende Fluidkühlung realisiert, die zwischen dem Galettenantriebsmotor und der Galettenmantelheizung verläuft. Die Fluidkühlung bewirkt vor allem, dass die Abwärme des Galettenantriebsmotors abgeführt wird, da sie in unmittelbarer räumlicher Nähe zu diesem angeordnet ist. Dabei kann ein Fluidkanal oder es können mehrere Fluidkanäle in dem Material des Trägers ausgebildet sein.
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Die Fluidkühlung führt zusätzlich Wärme von der Motorlagerung und vorzugsweise von einem Messwertübertrager der Galette ab. Sie ist bei der vorliegenden Erfindung ein einheitliches Temperiersystem, welches sich über den Galettenantriebsmotor, die Motorlagerung und vorzugsweise den Messwertübertrager der Galette erstreckt und in einem Bereich innerhalb des Galettenmantels und der Galettenmantelheizung liegt.
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Die erfindungsgemäße Galette ist so ausgebildet, dass auch die Lagerung für den Galettenantriebsmotor in dem von dem Galettenmantel umschlossenen Bereich der Galette vorgesehen ist, also in einem Bereich, in dem an der Galette die Last auftritt. Es gibt somit keinen Hebelarm, der die resultierende Kraft auf diese Lagerung erhöht. Dabei dient bei der vorliegenden Erfindung die Motorlagerung gleichzeitig als Galettenmantellagerung.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Galette sind der wenigstens eine Teil des Galettenantriebsmotors und der wenigstens eine Teil der Motorlagerung in einem Innenraum eines Trägers angeordnet, wobei der wenigstens eine Fluidkanal zwischen dem Galettenantriebsmotor und der Galettenmantelheizung durch das Material des Trägers verläuft.
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Da sich erfindungsgemäß der Galettenantriebsmotor in einem Bereich der Galette befindet, in dem sich auch die Galettenmantelheizung befindet, ist bei dieser Ausführungsform der Erfindung, bei der sich der Galettenantriebsmotor in einem Innenraum des Trägers befindet, die Galettenmantelheizung um wenigstens einen Abschnitt des Trägers angeordnet. Dieser Abschnitt des Trägers schirmt den Galettenantriebsmotor von der Wärmestrahlung der Galettenmantelheizung wenigstens teilweise ab.
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Der Träger bildet eine stabile Aufnahme für die Fluidkühlung und trennt damit physisch als auch thermisch den Galettenantriebsmotor von der Galettenmantelheizung.
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Der wenigstens eine Fluidkanal kann dabei derart in dem Träger integriert sein, dass sich die Fluidkühlung zumindest soweit über eine Länge des Trägers erstreckt, dass durch die gleiche Fluidkühlung der Galettenantriebsmotor, die Motor- und Galettenmantellagerung, entsprechende Dichtungskomponenten sowie ein Messwertübertrager der Galette gekühlt werden.
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Der Träger rotiert nicht. In den Innenraum des Trägers können vorteilhaft elektrische Anschlussleitungen zu dem Galettenantriebsmotor geführt werden. Im Inneren des Trägers kann der Stator der Galettenantriebsmotors gut befestigt werden. Das heißt, die Position des Galettenantriebsmotors kann gut fixiert werden. Desweiteren bietet der Träger eine zusätzliche Stabilisierung der Galette sowie einen Schutz des Galettenantriebsmotors und der Motorlagerung. Diese Anordnung ist zudem platzsparend.
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Vorzugsweise ist der Träger rotationssymmetrisch ausgebildet. Dann kann im zylinderförmigen Innenraum des Trägers gut der Galettenantriebsmotor und die Motorlagerung untergebracht werden. Die rotationssymmetrische Form des Trägers ist an die Form der Galette angepasst. Der Träger kann jedoch in anderen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beispielsweise plattenförmig oder gewölbt ausgebildet sein.
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Der Träger kann einstückig oder aus mehreren Schichten und/oder Komponenten ausgebildet sein.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Kühlung ein gewendeltes Rohr mit nebeneinander angeordnetem Vorlauf und Rücklauf für ein Kühlfluid auf. Durch die wendelförmige Ausbildung des den wenigstens einen Fluidkanal ausbildenden Rohrs kann die Kühlflüssigkeit um den gesamten Umfang des Galettenantriebsmotors entlang geführt werden. Das gewendelte Rohr bildet einen geschlossenen Kühlkreislauf mit Anschlüssen von Vor- und Rücklauf an einem Anfang und einer Umlenkung an einem Ende der Wendel. Im Verlauf der Wendelung des gewendelten Rohrs liegt der Vorlauf neben dem Rücklauf, sodass eine gleichmäßige Kühlung gewährleistet ist.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn der Vorlauf und der Rücklauf des gewendelten Rohrs im gleichen Abstand zueinander liegen.
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Es hat sich dabei als besonders günstig erwiesen, wenn der Vorlauf und der Rücklauf der Kühlung nebeneinander in der gleichen zylindrischen Ebene des Trägers liegen und/oder wenn der Vorlauf und der Rücklauf der Kühlung nebeneinander in relativ zueinander abgestuften Ebenen des Trägers liegen und/oder wenn der Vorlauf und der Rücklauf der Kühlung auf einer Kegelmantelebene des Trägers liegen. Das heißt, der Vorlauf liegt direkt neben dem Rücklauf auf demselben Durchmesser und/oder der Vorlauf und der Rücklauf liegen auf zueinander versetzten Durchmesserstufen und/oder der Vorlauf und der Rücklauf laufen konisch zusammen oder auseinander. Dadurch ergibt sich ein besonders schlankes, an die sonstigen Abmessungen der Galette angepasstes Kühlsystem, womit die Galette insgesamt kompakt gestaltet werden kann.
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Vorzugsweise ist das gewendelte Rohr ein Stahlrohr, das in das Material des Trägers eingegossen ist. Das Stahlrohr weist eine hohe Lebensdauer und eine gute Wärmeleitfähigkeit auf, sodass dauerhaft und nahezu wartungsfrei eine vorteilhafte Kühlung zur Verfügung gestellt wird.
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In Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Galette verläuft parallel zu dem gewendelten Rohr der Kühlung wenigstens eine weitere Wendel, in der ein anderes Medium als das Kühlfluid geführt ist, in dem Material und/oder an einer Innenwand des Trägers. Mit Hilfe der weiteren Wendel kann beispielsweise Schmiermittel zu einzelnen Komponenten der Galette, wie beispielsweise den Lagern, gefördert werden.
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Vorzugsweise ist der Träger aus metallischem und/oder mineralischem Material ausgebildet. Ein aus Metall, wie z. B. aus Aluminium oder Gusseisen, ausgebildeter Träger weist eine besonders gute Wärmeleitfähigkeit auf, wodurch die Temperatur des aufgeheizten Galettenantriebsmotors besonders effektiv abgeleitet werden kann. Alternativ kann der Träger aus einem Kunststoff mit guter Wärmeleitfähigkeit ausgebildet sein.
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Ein mineralisches Trägermaterial kann hingegen dazu genutzt werden, um eine zumindest teilweise thermische Entkopplung zwischen dem Galettenantriebsmotor und der Galettenmantelheizung mittels des Trägers zu realisieren. Um trotzdem eine gute Wärmeabführung der Abwärme des Galettenantriebsmotors durch die in dem Träger integrierte Fluidkühlung zur Verfügung zu stellen, ist es bei dieser Ausführungsform von Vorteil, wenn die Fluidkühlung näher an dem Galettenantriebsmotor als an der Galettenmantelheizung vorgesehen ist und/oder zumindest auf der dem Galettenantriebsmotor zugewandten Seite des Trägers ein guter Wärmeübertrager, wie beispielsweise eine Metallhülse oder Metallbeschichtung, vorgesehen ist.
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Der Träger ist vorzugsweise so gestaltet, dass er einen Trägereinsatz, der in den von dem Galettenmantel umschlossenen Bereich der Galette versenkt ist, und einen Trägeraufsatz, auf dem der Galettenmantel aufsitzt, aufweist. Damit kann der Galettenmantel mit der darin vorgesehenen Galettenmantelheizung vorteilhaft auf den Trägereinsatz aufgestülpt und diese Konstruktion auf den Trägeraufsatz aufgesetzt werden.
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Somit kann die Galettenmantelheizung auf den Träger aufgesetzt werden, wobei das Material des Trägers eine thermische Entkopplung bewirkt, sodass die in dem Träger integrierte Kühlung die Galettenmantelheizung nur wenig herunterkühlt. Ferner kann bei dieser Konstruktion die Galettenmantelheizung separat ausgebildet und elektrisch kontaktiert werden und nachfolgend geeignet in die Galette, insbesondere in den Zwischenraum zwischen dem Galettenmantel und dem Träger, integriert werden.
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Zusätzlich oder alternativ zur Fluidkühlung kann auch eine Luftkühlung durch wenigstens einen in dem Material des Trägers und/oder an einer Innenwand des Trägers ausgebildeten Luftkanal vorgesehen sein.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zwischen der Galettenmantelheizung und dem Träger durch wenigstens einen Abstandshalter ein Abstand eingestellt ist, in dem sich Luft befindet. Der oder die Abstandshalter besteht/bestehen vorzugsweise aus wenigstens einem schlecht wärmeleitenden Werkstoff. Als Abstandshalter können beispielsweise zwei im Abstand voneinander auf den Träger aufgebrachte, wie beispielsweise aufgeschobene, Teflonringe dienen, auf welchen die Galettenmantelheizung aufsitzt.
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Die zwischen der Galettenmantelheizung und dem Träger befindliche Luft ist ein schlechter Wärmeleiter. Dadurch wird erreicht, dass der Träger weniger Wärme von der Galettenmantelheizung aufnimmt und somit besser Wärme von dem Galettenantriebsmotor ableiten kann. Zudem kann mehr von der Wärme, die durch die Galettenmantelheizung erzeugt wird, an den Galettenmantel abgegeben werden.
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Eine zusätzliche Kühlung wird in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dadurch erreicht, dass auf der Antriebswelle, innerhalb des Trägers ein Lüfterrad aufgesetzt ist, das mit der Antriebswelle rotiert. Das Lüfterrad schafft einen Schutz des Galettenantriebsmotors und von Lagerungskomponenten der Galette vor Wärme, die aufgrund von Wärmeleitung vom Galettenmantel über die Antriebswelle entsteht. Das Lüfterrad befindet sich unterhalb des Trägers, in dem die Fluidkühlung integriert ist. Durch die Rotation des Lüfterrades entsteht eine Luftverwirbelung zwischen der Fluidkühlung und der Antriebswelle, sodass die Wärmeleitung über die Antriebswelle reduziert wird. Das Lüfterrad kann auch unter der Fluidkühlung sitzen.
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Im Inneren der Galette, beispielsweise in dem Galettenmantel, sind vorzugsweise ein oder mehrere Thermofühler angeordnet. Die Verbindungskabel der Thermofühler verlaufen an einem Ende der Antriebswelle in einem als Drehübertrager ausgestalteten Messwertübertrager, über den die gemessenen Temperatursignale beispielsweise an eine externe Steuer- und/oder Auswerteeinheit der Galette übertragen werden können.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist der Messwertübertrager einen drehbaren Teil, der an der Antriebswelle befestigt ist, und einen fest stehenden Teil auf, der in dem Träger befestigt ist, wobei zwischen dem drehbaren Teil und dem fest stehenden Teil des Messwertübertragers ein Luftspalt besteht, über den eine Signalübertragung erfolgt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und zugehörigen Figuren näher beschrieben, ohne dabei auf diese beschränkt zu sein.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Galette;
- 2 schematisch eine perspektivische Draufsicht auf einen Träger einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Galette; und
- 3 schematisch eine perspektivische Ansicht einer Kühlwendel einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Galette.
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1 ist eine geschnittene Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Galette 1.
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Die Galette 1 weist mittig eine in axialer Richtung R der Galette 1 ausgerichtete Antriebswelle 5 auf. Die Antriebswelle 5 ist drehbar gelagert.
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Die Antriebswelle 5 wird von einem Galettenantriebsmotor 2 der Galette 1 angetrieben bzw. ist von diesem antreibbar. Dazu ist ein Rotor 21 des Galettenantriebsmotors 2 an einem Umfangsbereich der Antriebswelle 5, in einem Verlaufsbereich der Antriebswelle 5, also nicht an deren Ende, befestigt. Entsprechend kann die Antriebswelle 5 mit dem Rotor 21 mitrotiert werden und wird gut in ihrer Lage gehalten.
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Der Galettenantriebsmotor 2 ist mittels einer auf der Antriebswelle 5 aufsitzenden Motorlagerung 4 gelagert.
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In der gezeigten Ausführungsform weist die Motorlagerung 4 in Längsausrichtung der Galette 1 ein erstes Lager 41 vor und ein zweites Lager 42 hinter dem Rotor 21 des Galettenantriebsmotors 2 auf. Das erste Lager 41 und das zweite Lager 42 sind in der gezeigten Ausführungsform jeweils Kugellager. Mit den Lagern 41, 42 werden sowohl der Rotor 21 des Galettenantriebsmotors 2 als auch der Galettenmantel 7 mit der Antriebswelle 5 gelagert.
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Mit der Antriebswelle 5 ist ein Galettenmantel 7 der Galette 1 verbunden. Im Betrieb der Galette 1 wird auf dem Außenumfang des Galettenmantels 7 wenigstens ein Faden, wenigstens eine Faser und/oder wenigstens ein Band geführt. Der wenigstens eine Faden, die wenigstens eine Faser und/oder das wenigstens eine Band umschlingt dabei den Galettenmantel 7.
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Der Galettenmantel 7 ist zylindrisch ausgebildet. An einer Innenseite des Galettenmantels 7 ist eine Galettenmantelheizung 8 angeordnet, durch die der Galettenmantel 7 im Betrieb der Galette 1 beheizt wird. Der Galettenmantel 7 umschließt die Galettenmantelheizung 8 in einem vorderen Bereich B der Galette 1. Das heißt, der Galettenmantel 7 sitzt genau oberhalb der Galettenmantelheizung 8.
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Die Galettenmantelheizung 8 ist in der dargestellten Ausführungsform eine Induktionsheizung. Speziell kommt bei der gezeigten Ausführungsform eine 4-Zonen-Heizung zum Einsatz. Dadurch können verschiedene Bereiche der Galette 1 unterschiedlich beheizt werden. Alternativ kann die Galettenmantelheizung 8 auch nur eine Zone oder eine andere Anzahl an Zonen aufweisen.
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Der Galettenantriebsmotor 2 ist in einem Abschnitt A der Galette 1 angeordnet, welcher ein Teil des von dem Galettenmantel 7 umschlossenen Bereichs B der Galette 1 ist. Somit ist der Galettenantriebsmotor 2 im selben axialen Bereich der Galette 1 angeordnet wie auch die Galettenmantelheizung 8.
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Auch das zweite Lager 42 der Motorlagerung 4 ist in dem von dem Galettenmantel 7 umschlossenen Bereich B der Galette 1 und somit unmittelbar im Bereich der auftretenden Last angeordnet.
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In der dargestellten Ausführungsform ist die Motorlagerung 4 gleichzeitig die Galettenmantellagerung.
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Der Galettenantriebsmotor 2 und die Motorlagerung 4 sind im Innenraum eines Trägers 9 der Galette 1 angeordnet. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Träger 9 rotationssymmetrisch ausgebildet.
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Ein Stator 22 des Galettenantriebsmotors 2 ist an einer Innenwand des Trägers 9 befestigt. Der Galettenantriebsmotor 2 befindet sich also zusammen mit seinen beiden Lagerstellen im Inneren des Galettenmantels 7.
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Die Galettenmantelheizung 8 befindet sich oberhalb des Trägers 9 und um einen Trägereinsatz 91.
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Der Rotor 21 des Galettenantriebsmotors 2 wird mit Innenringen der Kugellager 41, 42 auf der Antriebswelle 5 gehalten. Der Stator 22 des Galettenantriebsmotors 2 wird mit Außenringen der Kugellager 41, 42 in einer Trägerbuchse gehalten.
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Der Träger 9 hat einen ringförmigen Querschnitt, ist also innen hohl, sodass der Galettenantriebsmotor 2 darin untergebracht werden kann. In der gezeigten Ausführungsform besteht der Träger 9 aus Aluminium.
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Der Träger 9 weist einen Trägereinsatz 91 mit geringerem Außenquerschnitt und einen Trägeraufsatz 92 mit größerem Außenquerschnitt auf.
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Der Trägereinsatz 91 weist eine Länge C auf. Er ist in einem Bereich der Galette 1 angeordnet, der von dem Galettenmantel 7 umschlossen ist, wobei der Trägereinsatz 91 um die Antriebswelle 5 vorgesehen ist. Dabei befindet sich der Trägereinsatz 91 zwischen dem Galettenantriebsmotor 2 und der Galettenmantelheizung 8.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind auf dem Träger 9 im Abstand voneinander zwei Teflonringe 15, 16 aufgebracht, die einen Abstand zwischen dem Träger 9 und der Galettenmantelheizung 8 herstellen. In diesem Abstand befindet sich Luft 14.
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Der Trägeraufsatz 92 befindet sich stirnseitig des Galettenmantels 7 und somit im nicht vom Galettenmantel 7 umschlossenen Bereich.
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Eine Motorkühlung ist als Fluidkühlung 3 in der dargestellten Ausführungsform in das Material des Trägers 9, also in der Zylinderwand des Trägers 9, integriert. Die Fluidkühlung 3 erstreckt sich dabei nahezu über die gesamte Längserstreckung des Trägers 9. Das heißt, in der gezeigten Ausführungsform ist die Fluidkühlung 3 sowohl in dem Trägereinsatz 91 als auch in dem Trägeraufsatz 92 vorgesehen. Die Fluidkühlung 3 ist also auf jeden Fall in einem zwischen dem Galettenantriebsmotor 2 und der Galettenmantelheizung 8 befindlichen Bereich des Trägers 9 vorgesehen.
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Die Fluidkühlung 3 befindet sich somit, wie auch der Galettenantriebsmotor 2 und die Motorlagerung 4, in einem von dem Galettenmantel 7 umschlossenen Bereich.
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In der gezeigten Ausführungsform ist die Fluidkühlung 3 eine Wasserkühlung, die über einen Wasseranschluss 31, die an einem von dem Galettenmantel 7 entfernten Bereich der Galette 1 in diese hineinführt, mit Wasser versorgt wird.
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Durch den zwischen dem Galettenantriebsmotor 2 und der Galettenmantelheizung 8 verlaufenden Trägereinsatz 91 wird der Galettenantriebsmotor 2 zumindest teilweise von der Wärmestrahlung der Galettenmantelheizung 8 abgeschirmt und zusätzlich durch die im Material des Trägereinsatzes 91 verlaufende Fluidkühlung 3 abgekühlt.
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Der Träger 9 ist in einer perspektivischen Draufsicht in 2 zu sehen. Der Trägereinsatz 91 ist zylindrisch ausgebildet und weist einen kleineren Durchmesser als der Trägeraufsatz 92 auf. Der Trägeraufsatz 92 schließt sich an den Trägereinsatz 91 an.
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Die Fluidkühlung 3 ist in der gezeigten Ausführungsform durch eine beispielsweise in 3 gezeigte Kühlwendel 30 ausgebildet.
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Die Kühlwendel 30 weist ein gewendeltes Rohr mit einem Vorlauf 31 und einem Rücklauf 32 für ein Kühlfluid auf. In der gezeigten Ausführungsform liegen der Vorlauf 31 und der Rücklauf 32 nebeneinander, wobei sie im Verlauf der Wendelung des gewendelten Rohrs einen gleichen Abstand zueinander aufweisen. An einem Anfang des gewendelten Rohrs sind jeweils Anschlüsse für den Vorlauf 31 und den Rücklauf 32 vorgesehen. An einem Ende 33 des gewendelten Rohrs ist dieses umgelenkt, sodass hier der Vorlauf 31 und der Rücklauf 32 miteinander verbunden sind.
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Der Vorlauf 31 und der Rücklauf 32 der Kühlung liegen nebeneinander in der gleichen zylindrischen Ebene des Trägers 9.
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Das gewendelte Rohr ist in der gezeigten Ausführungsform ein Stahlrohr, das in das Material des Trägers 9 eingegossen ist.
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In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann parallel zu dem gewendelten Rohr der Kühlung wenigstens eine weitere Wendel, in der ein anderes Medium als das Kühlfluid geführt ist, in dem Material und/oder an einer Innenwand des Trägers 9 verlaufen.
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In oder unter dem Galettenmantel 7 sind Thermofühler 81 vorgesehen. Die Anschlusskabel der Thermofühler 81 sind mit einem Messwertübertrager 80 verbunden. Der Messwertübertrager 80 weist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen drehbaren Teil 82, der an der Antriebswelle 5 befestigt ist, und einen fest stehenden Teil 84 auf, der in dem Träger 9 befestigt ist. Zwischen dem drehbaren Teil 82 und dem fest stehenden Teil 84 des Messwertübertragers 80 besteht ein Luftspalt 83, über den eine Signalübertragung erfolgt.
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Auf der Antriebswelle 5, an einem Endbereich des Trägers 9, aber noch innerhalb des Trägers 9 sitzt ein Lüfterrad 12, das mit der Antriebswelle 5 rotiert.
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Zwischen dem Lager 42 und dem Lüfterrad 12 ist eine Dichtung 13 an der Antriebswelle 5 angeordnet.