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Die Befüllung von pneumatischen Pressen wie sie z.B. aus der
EP01438185B1 oder
WO002005068169A1 der Anmelderin bekannt sind, kann durch die vorhandenen umfänglichen Behälter-Öffnungen der Pressbehälter oder alternativ auch über die Zentralachsen erfolgen, um welche die Pressbehälter bei diesen Pressen rotierbar sind.
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Bei der Befüllung über die Zentralachse der Pressbehälter wird die Trauben-Maische nach der Annahme der Trauben und dem Entrappen mittels großer Pumpen über eine Rohrleitung in die Hohlwelle der Presse geleitet, was in Fachkreisen auch als sogenannte „Zentral-Befüllung“ bezeichnet wird. Die typischen Rohrdurchmesser sind hierbei DN 100, 125 oder 150mm; und die typischen Pumpenleistungen liegen bei 25 - 100 t/h, was einer Fördermenge von ca. 400 - 1600 1/min entspricht.
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Mit der zuvor genannten Zentral-Befüllung kann aufgrund des bereits während des Befüllvorgangs aus dem Saftablauf des Pressbehälters abfließenden Saft je nach Traubensorte eine Maischemenge von bis zu 400% des Behältervolumens in die Presse eingebracht werden, was beim Pressen zu einem großen Zeitvorteil führt.
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Während des Pump-Vorgangs kann der Pressbehälter hierbei zusätzlich in Rotation versetzt werden, so dass die Trauben-Maische sich innerhalb des Behälters gleichmäßig verteilen kann, und aufgrund der Durchmischung und dem damit verbundenen Kontakt mit den Entsaftungselementen bereits große Mengen an Saft verliert.
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Grundsätzlich sollte bei diesem Vorgang die Anzahl der Rotationen minimiert werden, da die Bewegung zwar o.g. Vorteile mit sich bringt, jedoch mechanische Reibung innerhalb der Maische zu einer erhöhten Trub-Bildung im Saft führt, die aufgrund der damit verbundenen Qualitätsminderung unerwünscht ist.
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Bei der Zentral-Befüllung über die Hohlwelle des Pressbehälters ergibt sich das Problem, dass die Maische nicht vorentsaftet wird, sofern keine externe Vorentsaftung erfolgt und die Maische am einen Wellenende des Pressbehälters in diesen eintritt und nur durch Rotation des Behälters zur anderen Behälterseite gelangen kann.
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Zur Umgehung des zuletzt genannten Problems ist es aus dem Stand der Technik weiterhin bekannt, die Zentral-Befüllung über die Mitte des Pressbehälters vorzunehmen, wozu von der Hohlwelle aus ein zusätzliches Rohr aus dem Inneren des Behälters heraus und parallel zur Behälterwand an dieser entlang zur Mitte des Pressbehälters geführt wird, über welches die Maische dann durch eine Öffnung in der Seitenwand des Behälters zwischen den Pressmembranen mittig in den Entsaftungsraum eingeleitet wird.
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Diese Ausführungsform des Standes der Technik weist das Problem auf, dass das zusätzliche Rohr schwer zu reinigen ist und den Vorrichtungsaufwand erheblich erhöht, da dieses durch entsprechende Öffnungen in der Behälterwand durch diese hindurch geführt werden muss, was infolge der hohen Druckkräfte beim Pressvorgang eine große mechanische Herausforderung an die Druckdichtheit und die Konstruktion des Pressbehälters als solchen darstellt. Durch diesen zusätzlichen mechanischen Aufwand, erhöhen sich die Herstellungskosten in nachteiliger Weise.
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Aufgrund des hohen Flüssigkeits-Anteils der Traubenmaische kann es weiterhin vorgesehen sein, dass bereits vor dem Befüllen der Presse eine Vorentsaftung erfolgt. Dazu wird die Traubenmaische in einem Tank zwischengespeichert, aus welchem mittels Drainageelementen unter statischem Druck ca. 30-40% des Saftes abgezogen werden. Danach muss mit einer weiteren Pumpe die auf diese Weise vorentsaftete Maische in die Presse gepumpt werden. Durch das zusätzliche Umpumpen der Traubenmaische aus dem Tank erfordert eine solche Vorentsaftung nicht nur einen zusätzlichen separaten Tank und Pumpe, sondern wirkt sich aufgrund des zusätzlichen Energieeintrags beim Umpumpen ebenfalls nachteilig auf die Qualität des aus dem Traubensaft erzeugten Weins aus. Zudem ist die Kontrolle des Prozesses problematisch, da ein zusätzlicher Überfüllschutz sowie Leerlaufschutz vorgesehen werden müssen. Hinzu kommt, dass sich der Reinigungsaufwand der Anlage insgesamt erhöht, da zusätzliche Teile, insbesondere die Tanks, Drainageelemente und Pumpen nach den Pressvorgängen ebenfalls mit gereinigt werden müssen.
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Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Qualität und Leistung beim Befüllen und Pressen von flüssigkeitshaltigem Pressgut, insbesondere von Trauben, welches dem Pressbehälter einer bekannten pneumatischen Presse über die Zentral-Befüllung zugeführt wird, zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Gemäß der Erfindung umfasst eine Presse zum Auspressen von flüssigkeitshaltigem Pressgut einen geschlossenen Behälter, in dessen Behälterinnenraum Drainage-Elemente aus einem saftdurchlässigen Werkstoff angeordnet sind, über die die aus dem Pressgut entweichende Flüssigkeit aus dem Behälterinnenraum ableitbar ist. Der Behälterinnenraum ist in bekannter Weise durch eine im Bereich der Drehachse des Behälters angeordnete Zentral-Befüllung durch eine Eintritts-Öffnung in der Behälterinnenwand hindurch mit Pressgut befüllbar, welches der Zentral-Befüllung, welche eine Drehdurchführung enthält, über eine Zufuhrleitung mit hohem Druck, z.B. 10 bar, zugeführt wird. Die erfindungsgemäße Presse zeichnet sich dadurch aus, dass im Behälterinnenraum ein schlauchförmiges Vorentsaftungs-Element angeordnet ist, das aus flüssigkeitsdurchlässigem Werkstoff besteht, d.h. genauer gesagt einen schlauchförmigen Grundkörper besitzt, der zumindest teilweise aus einem solchen Material gefertigt ist. Das Vorentsaftungs-Element erstreckt sich erfindungsgemäß von der Eintritts-Öffnung für das Pressgut aus, die im Bereich der zentralen Drehachse des Pressbehälters angeordnet ist, in den Behälterinnenraum hinein, bevorzugt bis in Höhe des Zentrums des Pressbehälters. Das eine Ende des schlauchförmigen Vorentsaftungs-Elements 3 ist flüssigkeitsdicht mit der Zentral-Befüllung verbunden, so dass der Innenraum des schlauchförmigen Vorentsaftungs-Elements durch die Eintritts-Öffnung hindurch mit der Zufuhrleitung für das Pressgut kommuniziert.
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Anders ausgedrückt wird an der Eintritts-Öffnung der Zentral-Befüllung für das Pressgut ein flexibles, bevorzugt nicht gummiflexibles, schlauchförmiges Vorentsaftungs-Element aus flüssigkeitsdurchlässigem Werkstoff befestigt, welches einerseits die mit hohem Druck über die Zentral-Befüllung in den Pressbehälter eintretende Maische durch die Drainagewirkung des Entsaftungselementes vorentsaftet, andererseits die vorensaftete Maische zur Behältermitte leitet, von wo aus sie den Behälter von der Mitte aus gleichmäßig befüllt.
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Der konische und ohne Werkzeug montierbare Entsaftungsschlauch, der nachfolgend als schlauchförmiges Vorentsaftungs-Element bezeichnet wird, ist bevorzugt aus einem flexiblen Kunststoffgewebe gefertigt, welches bereits seit langem von der Anmelderin bei den Drainageelementen der zuvor beschriebenen Membranpressen nach der
EP 01438185B1 und
WO2005068169A1 eingesetzt wird und von der Anmelderin unter der Handelsbezeichnung „Flexidrain“ vertrieben wird.
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Durch die Erfindung ergeben sich folgende Vorteile:
- 1. Die Möglichkeit einer Vorentsaftung ohne zusätzliche Vorentsaftungs-Tanks und zusätzliche Pumpen.
- 2. Eine Erhöhung der Saftqualität durch eine gleichmäßigere Verteilung der Maische innerhalb des Pressbehälters und damit einhergehend eine Verminderung der notwendigen Rotationen des Pressbehälters.
- 3. Eine verbesserte Entsaftung beim Pressvorgang durch eine zusätzliche Drainage-Fläche.
- 4. Eine einfache Reinigung.
- 5. Leichte Nachrüstbarkeit auch bei bestehenden Membranpressen.
- 6. Einfache Adaption auf Membranpressen, bei denen die Entsaftungselemente in vertikaler Richtung, d.h. stehend angeordnet sind, wie dies bei den eingangs erwähnten Pressen nach der EP01438185B1 und WO002005068169A1 der Fall ist, bei denen die Pressmembran von zwei Seiten aus in das Innere des Pressbehälters hinein ausgelenkt wird und auf das Pressgut drückt.
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Durch die Vorentsaftung während des Einströmens ergeben sich folgende Vorteile:
- - eine gleichmäßige Verteilung der Maische von der Mitte des Behälters aus,
- - eine schnellere Ableitung des Saftes und dadurch eine Verkürzung des Pressvorgangs,
- - ein höherer Füllgrad der Presse,
- - eine verbesserte Entsaftung der Maische beim Pressvorgang durch eine zusätzliche Drainage über das erfindungsgemäße Vorentsaftungs-Element,
- - zur Reinigung ist das Vorentsaftungs-Element bevorzugt werkzeuglos vollständig demontierbar,
- - eine Nachrüstung ist bei allen bekannten Membranpressen möglich
- - zudem eröffnet sich die Möglichkeit einer Drainage bei einer horizontalen Stellung der im Innenraum der Presse angeordneten Drainageelemente der Presse.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die einen besonders störungssicheren Befüllvorgang ermöglicht, erweitert sich der Innendurchmesser des schlauchförmigen Vorentsaftungs-Elements von der Eintritts-Öffnung aus zu einer im Behälterinnenraum angeordneten Pressgut-Austrittsöffnung des schlauchförmigen Vorentsaftungs-Elements. Der Innenquerschnitt des schauchförmigen Vorentsaftungs-Elements erweitert sich hierbei insbesondere konisch, wobei der Durchmesser der Austrittsöffnung z.B. das 1,2 bis 2,5 fache des Durchmessers im Bereich der Eintritts-Öffnung des schlauchförmigen Grundkörpers des Vorentsaftungs-Elements aus flexiblem Werkstoff betragen kann.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass das schlauchförmige Vorentsaftungs-Element über Halteelemente, wie z.B. Schlaufen oder Karabiner-Haken oder dergleichen bevorzugt beweglich an der Innenwand des Behälters befestigt werden kann, so dass sich das Vorentsaftungs-Element beim eigentlichen Pressvorgang relativ zur Behälterinnenwand bewegen kann. Hierdurch wird die mechanische Belastung des Vorentsaftungs-Elements beim Pressvorgang in vorteilhafter Weise verringert und dessen Lebensdauer entsprechend erhöht.
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Nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken ist an der Innenwand des Pressbehälters der Membranpresse eine die Eintritts-Öffnung für das Pressgut umgebende Flanschverbindung angeordnet, über die das schlauchförmige Vorentsaftungs-Element flüssigkeitsdicht mit der Zufuhrleitung für das Pressgut, bzw. der Drehdurchführung der Zentral-Befüllung verbindbar ist.
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Die Flanschverbindung umfasst bevorzugt einen am Pressbehälter angeordneten Ring-Flansch, der insbesondere mit dem Behälter verschweißt ist, sowie einen am schlauchförmigen Vorentsaftungs-Element angeordneten Aufnahme-Flansch, welcher bevorzugt ohne den Einsatz von zusätzlichen Werkzeugen lösbar und flüssigkeitsdicht mit dem Ring-Flansch verbunden und von diesem abgenommen werden kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Flanschverbindung weiterhin einen Arretier-Flansch, über den der Aufnahme-Flansch am Ring-Flansch gesichert werden kann. Der Arretier-Flansch besitzt hierzu wenigstens eine umfängliche Öffnung, bevorzugt jedoch eine Vielzahl solcher Öffnungen, die über den Umfang des Arretier-Flansches verteilt sind, und jeweils einen ersten Teilabschnitt sowie einen gegenüber dem ersten Teilabschnitt erweiterten zweiten Teilabschnitt umfassen. Am Ring-Flansch sind stiftartige Halteelemente angeordnet, welche sich parallel zur zentralen Drehachse des Behälters erstrecken und einen erweiterten Kopfabschnitt besitzen, der beim Aufsetzen des Arretier-Flanschs auf den Aufnahme-Flansch durch den erweiterten Teilabschnitt hindurchgeführt werden kann. Hierbei besitzt der erweiterte Kopfabschnitt einen größeren Durchmesser als die lichte Weite des ersten Teilabschnitts der umfänglichen Öffnung, so dass der Arretier-Flansch durch eine umfängliche Rotation aus einer Freigabestellung, in der der Aufnahme-Flansch vom Ring-Flansch abziehbar ist, in eine Schließstellung bewegt werden kann, in der das stiftartige Halteelement sich durch den ersten Teilabschnitt der Öffnung hindurch erstreckt, so dass sich der erweiterte Kopfabschnitt mit seiner Unterseite am Arretier-Flansch abstützt, um den Aufnahme-Flansch flüssigkeitsdicht mit dem Ring-Flansch zu koppeln.
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Bei dieser zuletzt beschriebenen Ausführungsform der Erfindung können zur weiteren Vereinfachung der Handhabung weiterhin federelastische Mittel, insbesondere Spiraldruckfedern, vorgesehen sein, welche den Arretier-Flansch nach dem Aufsetzen auf den Aufnahme-Flansch von diesem wegdrängen.
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Nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken kann die Eintritts-Öffnung für das Pressgut mit einem an der Innenwand des Behälters angeordneten Rohrbogen kommunizieren, welcher sich in den Innenraum des schlauchförmigen Vorentsaftungs-Elements hinein erstreckt. Der Rohrbogen, der bevorzugt aus Metall, insbesondere Edelstahl besteht, ist mit dem Aufnahme-Flansch am Vorentsaftungs-Element verbunden und zum Boden des Behälters hin abgewinkelt. Er dient zur Befestigung des der Eintritts-Öffnung zugewandten Endes des schlauchförmigen flüssigkeitsdurchlässigen Gewebes des Vorentsaftungs-Elements, welches hierzu über den Rohrbogen gezogen und auf dessen Außenseite z.B. mit einer Schelle oder einem spannbaren Gurt geklemmt wird.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass das schlauchförmige Vorentsaftungs-Element einen unter Druckeinwirkung über seine Länge hinweg erweiterbaren Innenquerschnitt aufweist, der sich - wie zuvor beschrieben - zusätzlich zur Austrittsöffnung hin noch konisch erweitern kann, um die Gefahr von Verstopfungen innerhalb des Vorentsaftungs-Elements weiter zu reduzieren.
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Das schlauchförmige Vorentsaftungs-Element (3), bzw. der Grundkörper desselben umfasst nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besonders vorteilhaft einen Zuschnitt aus flüssigkeitsundurchlässigem Werkstoff, welcher eine erste und zweite überlappend gelegte Längskante besitzt, die über elastische Verbindungsmittel, insbesondere eine Schnur aus elastischem Werkstoff, wie Gummi oder Polyurethan, verbunden sind. Die elastische Schnur wird wechselweise durch Öffnungen im Bereich der überlappend übereinander geführten Längskanten des Zuschnitts hindurchgeführt, welche hierzu beispielsweise durch Kunststoff- oder Metallösen verstärkt sein können. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass sich der Querschnitt des schlauchförmigen Vorentsaftungs-Elements im Falle einer Verstopfung lokal erweitern kann, wodurch dem unter hohem Druck über die Zentral-Befüllung zugeführten Pressgut die Möglichkeit eröffnet wird, durch den in diesem Falle zwischen den Längskanten entstehenden Spalt oder Schlitz aus dem Innenraum des Vorentsaftungs-Elements auszutreten, ohne dieses zu zerstören.
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Alternativ besteht die Möglichkeit, dass das schlauchförmige Vorentsaftungs-Element insgesamt oder zumindest teilweise aus einem umfänglich geschlossenen, elastisch expandierbaren Werkstoff, insbesondere einem gummielastisch expandierbaren Siebgewebe, gefertigt ist, welches im Falle einer Verstopfung ebenfalls eine lokale Dehnung ermöglicht.
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Schließlich betrifft die Erfindung die Verwendung eines zuvor beschriebenen schlauchförmigen Vorentsaftungs-Elements aus flüssigkeitsdurchlässigem Werkstoff mit einer an diesem ggf. aufgenommenen Flanschverbindung, welche zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Verbindung zwischen einer im Bereich einer Drehachse eines Pressbehälters (1a) einer Membranpresse angeordneten Zentral-Befüllung ausgelegt ist, in einer solchen Membranpresse, wie sie in den Ansprüchen 1 bis 11 beansprucht ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben.
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In den Zeichnungen zeigen:
- 1a bis 1c eine erfindungsgemäße Membranpresse mit einem erfindungsgemäßen Vorentsaftungs- Element,
- 2 eine schematische räumliche Ansicht eines erfindungsgemäßen Vorentsaftungs- Elements,
- 3a bis 3b eine schematische räumliche Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vorentsaftungs-Elements, das aus einem Zuschnitt aus flüssigkeitsdurchlässigem Werkstoff besteht, der an den Längsrändern überlappenden über eine elastische Schnur verbunden ist,
- 4 eine schematische Querschnittsansicht eines Vorentsaftungs-Elements in Höhe der Flansch-Verbindung mit angedeutetem Rohrbogen, und
- 5a bis 5c die bei der Demontage einer bevorzugten Ausführungsform des Vorentsaftungs-Elements durchzuführenden Verfahrensschritte.
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Wie in den 1a bis 1c gezeigt ist, umfasst eine Presse 1 zum Auspressen von flüssigkeitshaltigem Pressgut 30 einen geschlossenen Behälter 1a, in dessen Behälterinnenraum 1c Drainage-Elemente 1d aus einem saftdurchlässigen Werkstoff zwischen einer nicht näher gezeigten Pressmembran angeordnet sind, über die die aus dem Pressgut 30 entweichende Flüssigkeit aus dem Behälterinnenraum 1c über ein auf der Unterseite des Behälters 1a angeordnete Saftablaufleitung ableitbar ist. Obgleich der Behälter 1a auch eine nicht näher bezeichnete umfängliche Behälteröffnung aufweisen kann (vergl. 1a und 1b) ist der Behälterinnenraum 1c durch eine im Bereich der Drehachse 4 des Behälters 1a angeordnete Zentral-Befüllung 2 über eine Zufuhrleitung 2a durch eine Eintritts-Öffnung 2b hindurch mit Pressgut 30 befüllbar. Die Zentral-Befüllung 2 enthält hierzu eine nicht näher gezeigte Drehdurchführung, über welche die entlang der Drehachse 4 verlaufende Zufhurleitung 2 a mit der Eintritts-Öffnung 2b im Behälter 1a verbunden ist.
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Wie der Darstellung der 1a bis 1c weiterhin entnommen werden kann, ist im Behälterinnenraum 1c ein schlauchförmiges Vorentsaftungs-Element 3 angeordnet, welches aus flüssigkeitsdurchlässigem Werkstoff besteht und sich von der Eintritts-Öffnung 1d aus in den Behälterinnenraum 1c hinein erstreckt. Hierbei kommuniziert der Innenraum 3i des schlauchförmigen Vorentsaftungs-Elements 3 über die Eintritts-Öffnung 1d und ggf. die Drehdurchführung (nicht gezeigt) der Zentral-Befüllung 2 mit der Zufuhrleitung 2a für das Pressgut (30).
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Das Vorentsaftungs-Element 3 umfasst bei der bevorzugten Ausführungsform ein nachfolgend als Aufnahme-Flansch 5a bezeichnetes Flansch-Element, in welchem ein Rohrbogen 6 fixiert ist und in welchem das eine Ende des flexiblen flüssigkeitsdurchlässigen Werkstoffs des schlauchförmigen Vorentsaftungs-Elements 3 eingeklemmt wird. Weiterhin umfasst das Vorentsaftungs-Element 3 ein bevorzugt vernähtes Drainage-Material, insbesondere Kunststoff-Siebgewebe, mit einer oder mehreren eingenähten Befestigungs-Laschen 7, an denen flexible Verbindungselemente, z.B. Drahtseile, befestigt sind, welche an im Behälter-Innenraum 1i befestigten Laschen fixiert werden können, so dass das Vorentsaftungs-Element 3 an mehreren Stellen an der Behälterinnenwand 1i mit dem Behälter 1a beweglich verbunden ist, wie dies in 2 angedeutet ist.
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Neben einem komplett geschlossenen schlauchförmigen Vorentsaftungs-Element kann alternativ auch die in 3 dargestellte Ausführungsform Anwendung finden.
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Bei dieser umfasst das Vorentsaftungs-Element 3 einen oder mehrere längliche Schlitze 26, welche sich zumindest über einen Teil der gesamten Länge des Vorentsaftungs-Elements 3 erstrecken. Auch bei dieser Ausführungsform wird das Vorentsaftungs-Element 3 bevorzugt mittels eines wulstförmigen Abschnitts 28 oder auch einer nicht näher gezeigten Schelle am Aufnahme-Flansch 5a, bzw. an der Außenseite eines Rohrabschnitts oder Rohrbogens 6 befestigt, der aus Metall besteht und bevorzugt zum Behälterboden hin abgewinkelt ist.
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Dabei wird der entstehende Schlitz 26, wie in 3a und 3b gezeigt, innendruckabhängig mittels einer gummielastischen oder auch unelastischen Schnur 22 verschlossen, welche wechselweise durch die im Bereich der Längskanten 22a, 22b des Zuschnitts 20 aus flüssigkeitsdurchlässigem Werkstoff angeordneten Öffnungen 24 hindurchgeführt ist. Die Längskanten 20a, 20b des Zuschnitts 20 des Vorentsaftungs-Elements 3 sind dabei bevorzugt durch Verstärkungsbänder 30 verstärkt, in denen die Öffnungen 24 durch eingesetzte Ösen geformt sind.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass bei einer entstehenden Verstopfung, die z.B. durch eine Verklumpung des unter hohem Druck von z.B. 10 bar über die Zentral-Befüllung 2 zugeführten Pressguts 30 im Innenraum 3i des schlauchförmigen Vorentsaftungs-Elements 3 während des Befüllvorganges entstehen kann, der Innendruck im Vorentsaftungs-Element 3 begrenzt wird. Dies ist darauf zurück zu führen, dass aufgrund des geschlauften Verschlusses der überlappend gelegten Längskanten 22a, 22b des Zuschnitts 20 das gestaute Pressgut-Volumen beim Erreichen eines durch die Schlaufung definierten Druckes durch den dann lokal entstehenden Spalt nach außen entweichen kann.
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Durch Öffnen der Schlaufen, bzw. das Entfernen der Schnur 22 kann das gesamte Vorentsaftungs-Element 3 zudem geöffnet werden, um den Innenraum 3i desselben zu reinigen.
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Die Gefahr von Verstopfungen des erfindungsgemäßen Vorentsaftungs-Elements 3 lässt sich nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken noch dadurch weiter verringern, dass das Element 3 von der Eintritts-Öffnung 1d aus betrachtet einen sich zur Austrittsöffnung 8 hin erweiternden Querschnitt aufweist, der bevorzugt konisch ist. Zudem kann der Innenraum 3i zusätzlich noch mit einer Gleitbeschichtung, z.B. einer Beschichtung aus Teflon, überzogen sein.
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Weiterhin ist in 4 eine bevorzugte Ausführungsform der Flanschverbindung 5 dargestellt, mittels welcher der am Vorentsaftungs-Element befestigte Aufnahme-Flansch 5a am behälterseitigen Ring-Flansch 9 befestigt wird. Die Flanschverbindung 5 umfasst hierzu einen Arretier-Flansch 10, der der Sicherung des Aufnahme-Flansches 5a am Ring-Flansch 9 dient. Der Arretier-Flansch 10 weist wenigstens eine umfängliche Öffnung 12 auf, die einen ersten Teilabschnitt 12a und einen zweiten, gegenüber dem ersten Teilabschnitt 12a erweiterten Teilabschnitt 12b besitzt. Am Ring-Flansch 9 sind stiftartige Halteelemente 14 aufgenommen, die sich parallel zur Behälterdrehachse 4 erstrecken und jeweils einen erweiterten Kopfabschnitt 14a besitzen, der beim Aufsetzen des Arretier-Flansches 10 auf den Aufnahme-Flansch 5a durch den erweiterten Teilabschnitt 12b hindurchgeführt wird. Erfindungsgemäß weist der erweiterte Kopfabschnitt 14a einen größeren Durchmesser als die lichte Weite des ersten Teilabschnitts 12a der Öffnung 12 auf, die sich in Umfangsrichtung erstreckt, wie dies in 5a und 5c angedeutet ist. Hierdurch wird es ermöglicht, dass der Arretier-Flansch 10 durch eine umfängliche Rotation aus einer Freigabestellung (5b und 5c), in der der Aufnahme-Flansch 5a vom Ring-Flansch 9 abziehbar, bzw. auf diesen aufsetzbar ist, in eine Schließstellung (5a) bewegt werden kann, in der das stiftartige Halteelement 14 sich durch den ersten schmalen Teilabschnitt 12a der Öffnung 12 hindurch erstreckt und der erweiterte Kopfabschnitt 14a am Arretier-Flansch 10 anliegt und sich an diesem abstützt, um den Aufnahme-Flansch 5a flüssigkeitsdicht am Ring-Flansch 9 zu halten. Als zusätzliche Abdichtung kann hierbei eine umlaufene Gummiwulst 28 vorgesehen sein, wie dies in 4 angedeutet ist.
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Um das erfindungsgemäße Vorentsaftungs-Element 3 im Pressbehälter 1a zu demontieren, bzw. montieren, wird, wie in 5a gezeigt, zunächst der Arretier-Flansch 10 entgegen der Kraft der nicht näher gezeigten federelastischen Mittel auf den Aufnahme-Flansch 5a zu eingedrückt. Im Anschluss daran wird der Arretier-Flansch 10 aus der in 5a und 5b gezeigten Schließstellung in die in 5c gezeigte Freigabestellung gedreht und danach der Arretier-Flansch 10 mit dem daran befestigten kleineren Aufnahme-Flansch 5a und dem schlauchförmigen Grundkörper des Vorentsaftungs-Elements 3 aus flüssigkeitsdurchlässigem Werkstoff vom Ring-Flansch 9 in axialer Richtung abgezogen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erfindungsgemäße Presse
- 1a
- Pressbehälter
- 1b
- Drainage-Element
- 1c
- Behälterinnenraum
- 1i
- Behälterinnenwand
- 1d
- Eintritts-Öffnung für Pressgut (in Behälterwand)
- 2
- Zentral-Befüllung
- 2a
- Zufuhrleitung für Pressgut
- 3
- Vorentsaftungs-Element
- 3i
- Innenraum des Vorentsaftungs-Elements
- 4
- Drehachse
- 5
- Flansch-Verbindung
- 5a
- Aufnahme-Flansch am Vorentsaftungs-Element
- 6
- abgewinkelter Rohrbogen
- 7
- Halteelemente/Fixierungslaschen
- 8
- Pressgut-Austrittsöffnung
- 9
- behälterseitiger Ring-Flansch
- 10
- Arretier-Flansch
- 12
- umfängliche Öffnung
- 12a
- erster Teilabschnitt der umfänglichen Öffnung
- 12b
- zweiter erweiterter Teilabschnitt der umfänglichen Öffnung
- 14
- stiftartiges Halte-Element
- 14a
- erweiterter Kopfabschnitt des stiftartigen Halte-Elements
- 20
- Zuschnitt
- 20a, 20b
- Längskanten
- 22
- Schnur
- 24
- Öffnungen im Bereich der Längskanten
- 26
- Schlitz
- 28
- wulstförmiger Abschnitt
- 30
- Verstärkungsband
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 01438185 B1 [0001, 0015, 0016]
- WO 002005068169 A1 [0001, 0016]
- WO 2005068169 A1 [0015]