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Die Erfindung betrifft die Herstellung von Endlosprofilen und insbesondere Kunststoffrohren mit vorgegebenem, veränderbarem Durchmesser in einer Strangpressvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Insbesondere betrifft die Erfindung auch eine Trichterdichtung mit flexibel ausgestalteter Dichtungsmanschette.
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Strangpressvorrichtungen werden zur Herstellung von Endlosprofilen, insbesondere Rohren, verwendet. Dabei wird in einem Extruder zunächst eine Kunststoffschmelze aufbereitet, welche durch eine Austrittsdüse formgebend bearbeitetet wird. Zur Sicherstellung der gewünschten Dimensionierung des Endlosprofils, durchläuft das Endlosprofil nach der Formgebung eine Kalibriereinrichtung, in der es dimensionsgenau kalibriert wird. Anschließend wird das Rohr in einem Vakuumtank stabilisiert, wobei durch den Unterdruck in dem Tank ein Kollabieren des Rohres vermieden wird und so der Durchmesser konstant gehalten wird, bis das Rohr ausgekühlt ist und die erforderliche Stabilität aufweist, um sich selbst zu tragen.
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Der Vakuumtank muss zur Aufrechterhaltung des Unterdrucks auf der Eingangsseite wie auch auf der Ausgangsseite mit einer entsprechenden Dichtung abgeschlossen werden. Auf der Eingangsseite kann die Dichtfunktion von der Kalibriereinrichtung übernommen werden. Beide Dichtungen des Vakuumtanks müssen für verschiedene Rohrdurchmesser einsetzbar sein, damit nicht jede Änderung des Rohrdurchmessers einen Austausch der Dichtung zur Folge hat, was zu nicht mehr tolerierbaren Stillstandzeiten der Anlage führen würde. Da die Dichtungen also einer hohen Beanspruchung unterworfen sind und damit die ausgangsseitige Leckrate des Vakuumtanks minimiert werden muss, schließt sich hinter dem Vakuumtank ein Wasservorlagebehälter an. Damit arbeitet die Endabdichtung des Vakuumtanks gegen Wasser statt gegen Luft, und da das Leckage-Volumen von Wasser geringer ist als das von Luft, wird so eine bessere Vakuumqualität gewährleistet.
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Der Wasservorlagebehälter seinerseits wird ausgangsseitig mit einer Trichterdichtung abgeschlossen, über die das fertiggestellte Rohr in die Umgebung zur Weiterbearbeitung und Konfektionierung abgegeben wird. Gegebenenfalls folgen noch weitere Abkühlungsvorrichtungen wie Sprühtanks, in denen die Restwärme des Rohres abtransportiert wird. Die Trichterdichtung muss den Wasservorlagebehälter gegenüber der Normalatmosphäre abdichten und dabei ebenfalls die Leckage so klein wie möglich halten. Darüber hinaus muss die Dichtung eine ausreichende Abstreifwirkung aufweisen, um eine Benetzung des Rohres mit Wasser beim Übergang in die Umgebung zu beseitigen. Beide Eigenschaften der Dichtung müssen über einen großen Bereich an Rohrdurchmessern erfüllt sein. Bisher konnte jedoch kein Material gefunden werden, das sich über den gesamten Bereich von 70 bis 160 bzw. 140 bis 250 mm, in welchem sich der Rohrdurchmesser bewegen kann, anpasst: Durch den Betrieb bei großen Dimensionen wird das Material plastisch verformt, der anschließende Wechsel auf kleinere Dimensionen führt in der Folge zu erheblichen Undichtigkeiten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die eine automatische Anpassung des Öffnungsdurchmessers der Manschette an den Rohrdurchmesser bewirkt, die dicht, flexibel und wartungsfreundlich ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Trichterdichtung zum Abdichten und Beseitigen von Benetzung eines Endlosprofils, insbesondere eines Kunststoffrohres, die eine im wesentlichen kegelstumpfförmige Manschette mit einer Austrittsöffnung für das Endlosprofil, insbesondere das Kunststoffrohr, umfasst, wobei der Durchmesser der Austrittsöffnung durch Einschnürung eines vorgegebenen Einschnürungsbereichs der Trichterdichtung an das Endlosprofil, insbesondere das Kunststoffrohr, anpassbar ist und wobei der Einschnürungsbereich eine hohlzylinderförmige Tülle ist, die sich stromabwärts an die Austrittsöffnung der Manschette anschließt, und die Einschnürung durch Verdrillen der Tülle oder mittels einer um die Tülle geschlungenen Zugschnur erfolgt. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die flexibel ausgestaltete Dichtungsmanschette der Trichterdichtung des Wasservorlagebehälters mit einer Schlinge zusammenzuziehen, so dass die Manschette in einem vorgegebenen Bereich eng und mit einer geeigneten Andruckkraft beaufschlagt an dem extrudierten Rohr anliegt. Damit wird gleichzeitig eine konstante Reibungskraft auf das Rohr ausgeübt, und die Oberfläche des Rohres wird von Wassertropfen befreit. Diese Schlinge kann eine entsprechend geführte Schnur, ein Stahlseil, ein Draht etc. sein.
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Es wird in diesem Sinne eine Strangpressvorrichtung zum Herstellen von Endlosprofilen, insbesondere Kunststoffrohren, vorgeschlagen, die hintereinander angeordnet umfasst: eine Schmelzvorrichtung zum Bereitstellen von verformbarem Rohmaterial, eine Formgebungsvorrichtung zum Definieren der Form des Endlosprofils, insbesondere des Durchmessers des Kunststoffrohres, eine Vakuumvorrichtung zum Stabilisieren der Form des Endlosprofils, insbesondere des Durchmessers des Kunststoffrohres, und einen Wasservorlagebehälter zum luftdichten Abschließen des Vakuumtanks mit einer Trichterdichtung an seinem Ausgang zum Abdichten und Beseitigen von Benetzung des Endlosprofils, insbesondere des Kunststoffrohres.
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Diese gattungsgemäße Strangpressvorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass die Trichterdichtung eine im wesentlichen kegelstumpfförmige Manschette mit einer Austrittsöffnung für das Endlosprofil, insbesondere das Kunststoffrohr, umfasst, wobei der Durchmesser der Austrittsöffnung durch Einschnürung eines vorgegebenen Einschnürungsbereichs der Trichterdichtung an das Endlosprofil, insbesondere das Kunststoffrohr, anpassbar ist und wobei der Einschnürungsbereich eine hohlzylinderförmige Tülle ist, die sich stromabwärts an die Austrittsöffnung der Manschette anschließt, und die Einschnürung durch Verdrillen der Tülle oder mittels einer um die Tülle geschlungenen Zugschnur erfolgt.
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Vorzugsweise sind darüber hinaus die folgenden Merkmale einzeln oder – soweit dies technisch möglich und sinnvoll ist – zu mehreren bei der Strangpressvorrichtung verwirklicht:
- – die Tülle ist aus einem flexiblen Material hergestellt und weist einen ersten Ring aus einem festen Material an ihrem Ende, das mit der Manschette verbunden ist, und einen zweiten Ring an ihrem freien Ende auf;
- – an dem zweiten Ring greift eine zweite Tangentialkraft an, so dass der zweite Ring um die Symmetrieachse der Tülle gedreht wird;
- – an dem ersten Ring greift eine erste Tangentialkraft an, die der zweiten Tangentialkraft an dem zweiten Ring entgegengerichtet ist, so dass der erste Ring entgegen dem zweiten Ring um die Symmetrieachse der Tülle gedreht wird;
- – die erste und/oder zweite Tangentialkraft wird durch ein Gewicht erzeugt;
- – zwischen dem ersten Ring und dem zweiten Ring ist eine vorgegebene Anzahl von Verstärkungsschnüren gespannt, die im wesentlichen nicht dehnbar sind;
- – die Tülle ist hyperboloidförmig vorgeformt;
- – eine Zugschnur umläuft den Einschnürungsbereich einmal, wobei an wenigstens einem ihrer beiden Enden eine Tangentialkraft angreift;
- – der Einschnürungsbereich umfasst Schlaufen, in denen die Zugschnur geführt wird.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ihr einfacher Aufbau und die praktisch vollständige Wartungsfreiheit. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Vorrichtung über den gesamten Bereich von Rohrdurchmessern einsetzbar ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, bei der Bezug genommen wird auf die Zeichnung.
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1 zeigt schematisch die Endeinrichtungen einer Strangpressvorrichtung nach dem Stand der Technik in einer halbperspektivischen Darstellung.
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2 zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trichterdichtung am Ende eines Wasserbehälters in einer perspektivischen Darstellung.
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3 und 4 zeigen schematisch den Zustand vor und nach Ausübung einer Kraft auf die erfindungsgemäße Trichterdichtung in einer perspektivischen Darstellung.
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5 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trichterdichtung in einer perspektivischen Darstellung.
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6 zeigt schematisch noch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trichterdichtung in einer perspektivischen Darstellung.
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Die Darstellung in der Zeichnung ist nicht maßstabsgetreu. Gleiche oder gleich wirkende Elemente sind mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
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In 1 ist der Endabschnitt einer Strangpressvorrichtung 1 für die Herstellung von sogenannten Endlosprofilen dargestellt, wobei es sich bei den Endlosprofilen insbesondere um Kunststoffrohre handelt. Die Strangpressvorrichtung umfasst hintereinander eine (nicht dargestellte) Schmelzvorrichtung zum Bereitstellen von verformbarem Rohmaterial, eine (nicht dargestellte) Formgebungsvorrichtung zum Definieren der Form des Endlosprofils, insbesondere des Durchmessers des Kunststoffrohres.
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Nachdem das Kunststoffrohr auf diese Art als Endlosprofil hergestellt wurde, befindet es sich noch in einem Zustand, in welchem es leicht verformbar ist, und jeder äußere Einfluss könnte seine Außenmaße verändern. Insbesondere könnte ein noch weiches Kunststoffrohr unter dem Atmosphärendruck kollabieren. Daher wird das halbfertige Produkt in einem Vakuumtank 2 stabilisiert, wo es unter einem äußeren Unterdruck aushärtet. Im Inneren des Rohres herrscht dagegen Atmosphärendruck.
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Aus dem Vakuumtank 2 gelangt das nunmehr ausgehärtete Kunststoffrohr über eine Endabdichtung 3 in einen Wasservorlagebehälter 4. Die Endabdichtung 3 des Vakuumtankes 2 hat zwangsläufig nur eine begrenzte Dichtigkeit gegenüber Luft, da das fertiggestellte Kunststoffrohr durch sie aus dem Vakuumtank 2 nach außen gebracht werden muss. Damit die Leckrate der Endabdichtung 3 jedoch nicht zu hoch wird, lässt man die Endabdichtung 3 statt gegen Luft gegen Wasser arbeiten, das sich in dem Wasservorlagebehälter 4 befindet. Mit dem Wasservorlagebehälter 4 wird also der Vakuumtank luftdicht abgeschlossen. Der Wasserstand 5 in dem Wasservorlagebehälter 4 liegt dementsprechend über der Endabdichtung 3.
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Am Ausgang des Wasservorlagebehälters 4 wird das nunmehr ganz fertiggestellte Kunststoffrohr über eine Trichterdichtung 6 in die Arbeitsumgebung abgegeben, in welcher Atmosphärendruck herrscht. Die Trichterdichtung 6 ist dabei im Wesentlichen eine kegelstumpfförmige Manschette aus einem elastischen Material mit einer Austrittsöffnung 7 für das fertiggestellte Rohr 8. Die Trichterdichtung 6 hat zwei Aufgaben zu erfüllen: sie muss den Wasservorlagebehälter 4 abdichten, d. h. verhindern dass Wasser aus dem Vorlagebehälter 4 nach außen leckt. Darüber hinaus soll die Trichterdichtung 6 verhindern, dass das Endprodukt nach der Trichterdichtung 6 noch benetzt ist und sich Wasser darauf befindet. Mit anderen Worten, durch die Trichterdichtung 6 soll das Kunststoffrohr trockengerieben werden, so dass das Endlosprofil anschließend geschnitten und transportiert werden kann.
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Dem Fachmann ist klar, dass gerade die Trichterdichtung in ihrer Wirksamkeit beeinträchtigt ist, wenn sich der Durchmesser des hergestellten Rohres ändert. In der Regel werden Trichterdichtungen im Stand der Technik verwendet, die so elastisch sind, dass sie sich den unterschiedlichen Dimensionen anpassen können. Dies ist selbstverständlich nur in einem gewissen Rahmen möglich, und außerdem nimmt die Elastizität der Trichterdichtungen nach dem Stand der Technik je nach Belastung mit der Zeit ab.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine konstante Kraft auf das durchgeschobene Rohr an der Trichterdichtung zu erzeugen. Mit anderen Worten, die Anpresskraft, mit der die Trichterdichtung auf das Rohr drückt und die Dichtigkeit herstellt, soll unabhängig vom Durchmesser des hergestellten Rohres gleich bleiben.
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Erfindungsgemäß wird dazu die Trichterdichtung in der Nähe zu der Austrittsöffnung der Dichtung mit einem Einschürungsbereich versehen, in welchem der Durchmesser der Austrittsöffnung durch Einschnürung an das Endlosprofil, insbesondere das Kunststoffrohr, anpassbar ist.
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In einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird dazu die Manschette der Trichterdichtung 6 verlängert. Dies wird im Folgenden anhand von 2, 3 und 4 erläutert.
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In 2 ist die Trichterdichtung 6 mit erfindungsgemäßen Ergänzungen gezeigt. An eine Hauptmanschette 9, die im wesentlichen der Trichterdichtung nach dem Stand der Technik entspricht, schließt sich in Höhe einer Austrittsöffnung 10 der Manschette 9 ein Verlängerungsteil 11 oder eine Tülle an, die insbesondere an ihrem Eingang den gleichen Durchmesser wie die Austrittsöffnung 10 aufweist. Ihr Durchmesser kann über ihre gesamte Länge konstant bleiben, oder sie kann – wie in der Zeichnung angedeutet – leicht konisch auf ihr freies Ende zulaufen. An ihrem Ende weist die Tülle 11 eine weitere Austrittsöffnung 12 für das hergestellte Kunststoffrohr 8 auf. Die Tülle 11 besteht vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die Hauptmanschette 9. In jedem Fall muss bei dieser Ausführungsform jedoch das Material der Tülle 11 flexibel sein, wie weiter unten erläutert werden wird. Insbesondere kann die Tülle 11 einstückig an die Hauptmanschette 9 angesetzt sein.
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Um den wirksamen Durchmesser der Tülle 11 an den Durchmesser des Rohres 8 anpassen zu können, wird bei dieser Ausführungsform der Erfindung die Tülle 11 in sich verdrillt. Dies ist in 2 durch die beiden Tangentialkräfte 13 und 14 angedeutet. Die Tangentialkraft 13 greift an dem Material der Tülle 11 an einem Punkt auf dem Umfang der Tülle 11 an. Ebenso greift die Tangentialkraft 14 an der Tülle 11 an einem Punkt auf dem Umfang an, der sich auf derselben Seite der Tülle 11 wie der Angriffspunkt der ersten Tangentialkraft 13 befindet (so dass in wenigstes einem Punkt auf der Oberfläche der Tülle 11 zwei einander entgegengesetzte Kraftkomponenten angreifen).
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Die Wirkung der Verdrillung der Tülle 11 nach 2 wird im Folgenden anhand von 3 und 4 erläutert.
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Die Tülle 11 in 3 und 4 ist aus Gründen, die später offensichtlich werden, mit einem Ring 15 auf der Seite versehen, mit der die Tülle 11 an der Hauptmanschette 9 angesetzt ist. An diesem Ring 15 ist eine Zugschnur 16 befestigt, die über eine Umlenkrolle 17 mit einem Gewicht 18 verbunden ist. Durch das Gewicht 18 wird die Zugschnur 16 gespannt, und damit übt die Zugschnur 16 eine Tangentialkraft auf die Tülle 11 aus. Auf der anderen Seite der Tülle 11 ist ein zweiter Ring 19 vorgesehen, an dem wie oben eine zweite Zugschnur 20 befestigt ist. Die Befestigungspunkte der beiden Zugschnüre 16 und 20 entsprechen sich auf der Oberfläche der Tülle 11 in der oben angedeuteten Art und Weise. Die zweite Zugschnur 20 ist über eine zweite Umlenkrolle 21 mit einem zweiten Gewicht 22 verbunden. Durch das zweite Gewicht 22 wird die zweite Zugschnur 20 gespannt, so dass wie bei der ersten Zugschnur eine Tangentialkraft auf den Ring 19 ausgeübt wird.
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In 3 ist der Zustand der Tülle 11 gezeigt, bevor die beiden Tangentialkräfte, die durch das erste und zweite Gewicht 18, 22 ausgeübt werden, wirken. In 4 ist der Zustand der Tülle 11 gezeigt, nachdem die beiden Tangentialkräfte die Tülle bereits wenigstens teilweise verdrillt haben. An dem ersten und an dem zweiten Ring 15, 19 greift jeweils eine erste bzw. zweite Tangentialkraft an, wobei die zweite Tangentialkraft der ersten Tangentialkraft im wesentlichen diametral entgegengesetzt ist, so dass sich der erste und der zweite Ring 15, 19 gegenläufig zueinander um die Symmetrieachse der Tülle 11 (Rohrachse) drehen. In der Folge verdrillt sich die flexible Tülle 11, so dass ihre Mantellinien ein (einschaliges) Hyperboloid beschreiben.
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Es ist aus 4 ersichtlich, dass durch das Verdrillen der wirksame Durchmesser der Tülle 11 verkleinert wird, je nachdem wie weit die Tülle 11 aus dem elastischen Material verdrillt wird. Der Innendurchmesser dieses Drehhyperboloids wird durch die an dem ersten bzw. zweiten Ring angreifenden Tangentialkräfte solange kleiner, bis er dem Außendurchmesser des (nicht gezeigten) Rohres entspricht. Damit wird eine optimale Dichtigkeit erreicht, d. h. dass die Leckage in der Endabdichtung so klein wie möglich ist und die Benetzung des Rohres hinter der Dichtung durch ihre Abstreifwirkung unterbunden wird.
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Die Ringe 15 und 19 dienen also einerseits dazu, die Schnüre 16 und 20 an der Tülle zu befestigen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung haben die Ringe 15 und 19 jedoch noch eine weitere Aufgabe. Es ist offensichtlich, dass das elastische Material, aus dem die Tülle 11 gefertigt ist, nicht überdehnt werden sollte. Daher kann man einen Schwellenwert definieren, wie groß der Verdrillungswinkel werden kann. Eine Möglichkeit besteht darin, dass nicht-dehnbare Verstärkungsschnüre 23 zwischen den beiden Ringen 15, 19 gespannt werden, die ein Verdrillen der Tülle 11 nur um einen bestimmten Winkel zulassen. Voraussetzung dabei ist allerdings, dass der Abstand der Ringe 15, 19 durch geeignete (nicht dargestellte) Mittel größer als ein Mindestabstand gehalten wird. Über die Dehnbarkeit bzw. fehlende Dehnbarkeit der Schnüre 23 kann die Reaktion der Tülle 11 auf angreifende Tangentialkräfte eingestellt werden. Die Anpresskraft der Tülle an das Rohr entsteht hier also durch das Verdrehen der beiden Ringe 15, 19 gegeneinander. Wenn zwischen beiden Ringen 15, 19 (starre) Schnüre 23 gespannt sind, umschließen die Schnüre 23 dadurch eine hyperboloidförmige Gummitülle und drücken diese an das Rohr.
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Es versteht sich, dass eine oben beschriebene Verdrillung der Tülle 11 auch mit nur einer Tangentialkraft erreicht werden kann, wenn auf der jeweils gegenüberliegenden Seite der Tülle 11 diese mit geeigneten Mitteln festgehalten wird.
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In 5 ist eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trichterdichtung gezeigt. Bei dieser Ausführungsform wird eine Zugschnur 24 um das Verlängerungsteil 11 geschlungen, so dass die Zugschnur 24 von einer Seite kommend die Tülle 11 einmal umläuft, um dann auf der anderen Seite der Tülle 11 sich fortzusetzen. Das Zuziehen der Tülle 11 und damit die Anpassung den jeweiligen Durchmesser des (nicht gezeigten) extrudierten Rohres erfolgt einfach durch Ziehen an der Schnur 24.
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Diese Ausführungsform der Erfindung hat den Vorteil, dass sie sehr einfach und kostengünstig in der Umsetzung ist. Wie allerdings in 5 angedeutet kann es bei zu kleinen Rohrdurchmessern zu Einschnürungsfalten 25 der Tülle kommen, die die Dichtigkeit der Abschnürung beeinträchtigen können. Einschnürungen treten zwar grundsätzlich auch bei der Ausführungsform nach 3 und 4 auf, jedoch sind sie dort gleichmäßig über den Umfang der Tülle 11 verteilt, während es bei der Ausführungsform nach 5 aufgrund der Reibung zwischen der Schnur 24 und dem Material der Tülle 11 zu unregelmäßiger Faltenbildung kommen kann.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung, die auf einem ähnlichen Prinzip wie die Ausführungsform nach 5 beruht, ist in 6 gezeigt. Auch hier ist eine Zugschnur 24 vorgesehen, mit der der Durchmesser der Austrittsöffnung 7 der Trichterdichtung 6 verändert werden kann. Hierzu sind an der Austrittsöffnung 7 Schlaufen 26 vorgesehen, durch die die Zugschnur 24 geführt wird. Wenn an der Zugschnur 24 gezogen wird, sei es von einer Seite oder von zwei Seiten, wird damit die Austrittsöffnung 7 der Manschette 9 kleiner gemacht, so dass sich auf diese Art die Austrittsöffnung 7 in ihrem Durchmesser an den Durchmesser der extrudierten Rohres 8 anpasst.
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Auch die Schnur 24 nach 6, die das Rohr und den am Rohr anliegenden Teil des Trichters umschlingt, kann über zwei Umlenkrollen mit zwei Gewichten verbunden sein, so dass durch die Gewichtskraft eine konstante Dichtkraft auf die Dichtung gebracht wird. Wenn darüber hinaus die Schnur wird dabei unter und nicht über das Rohr geführt werden, kann die Schnur 24 bei größeren Rohrdimensionen zusätzlich stützend wirken.
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Auch diese Ausführungsform der Erfindung ist sehr kostengünstig, es müssen jedoch gegebenenfalls Mittel vorgesehen werden, um Faltenbildung des Einschürungsbereiches zu verhindern, durch die die Dichtigkeit der Vorrichtung anderenfalls beeinträchtigt werden könnte.
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Bei allen Ausführungsformen weist folglich die Trichterdichtung 6 eine im wesentlichen kegelstumpfförmige Manschette 9 mit einer Austrittsöffnung 7 für das Endlosprofil auf, wobei der Durchmesser der Austrittsöffnung 7 durch Einschnürung eines vorgegebenen Einschnürungsbereichs 11 der Endabdichtung an das Kunststoffrohr anpassbar ist. Wenn darüber hinaus die Anordnung im Vorlagebehälter 4 platziert wird, ist eine optisch/ästhetische Lösung gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Strangpressvorrichtung
- 2
- Vakuumtank
- 3
- Endabdichtung
- 4
- Wasservorlagebehälter
- 5
- Wasserstand
- 6
- Trichterdichtung
- 7
- Austrittsöffnung in Trichterdichtung
- 8
- extrudiertes Rohr
- 9
- Hauptmanschette
- 10
- Zentralöffnung in Manschette
- 11
- Verlängerungsteil, Tülle
- 12
- Austrittsöffnung in Tülle
- 13
- erste Tangentialkraft
- 14
- zweite Tangentialkraft
- 15
- erster Ring
- 16
- erste Zugschnur
- 17
- erste Umlenkrolle
- 18
- erstes Gewicht
- 19
- zweiter Ring
- 20
- zweite Zugschnur
- 21
- zweite Umlenkrolle
- 22
- zweites Gewicht
- 23
- Verstärkungsschnur
- 24
- Zugschnur
- 25
- Einschnürungsfalte
- 26
- Führungsschlaufe für Zugschnur