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Die Erfindung betrifft die Einstellung eines Rückspiegels an einem Fahrzeug. Insbesondere betrifft die Erfindung die automatische Einstellung des Rückspiegels auf einen Fahrer.
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Ein Fahrzeug umfasst einen Rückspiegel, der dazu eingerichtet ist, einem Fahrer einen hinter ihm liegenden Bereich zu zeigen. Umfasst das Fahrzeug beispielsweise ein Kraftrad, so sind üblicherweise ein linker und/oder ein rechter Außenspiegel vorgesehen. Bei einem Kraftfahrzeug können ebenfalls einer oder mehrere Außenspiegel vorgesehen sein; zusätzlich ist häufig ein Innenspiegel angebracht. Sichtbereiche unterschiedlicher Rückspiegel können einander ergänzen, um eine möglichst lückenlose Sicht nach hinten und seitlich nach hinten zu ermöglichen.
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Unterschiedlich große Fahrer oder unterschiedliche Sitzpositionen eines Fahrersitzes können es erforderlich machen, die Rückspiegel neu einzustellen, um sicher zu stellen, dass der Fahrer ein vorbestimmtes Sichtfeld überblicken kann, ohne seinen Kopf bewegen zu müssen.
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Ein Innenspiegel kann üblicherweise leicht von dem Fahrer direkt manuell verstellt werden. Ein Außenspiegel ist üblicherweise motorisch verstellbar; Taster oder Schalter für die Verstellung finden sich üblicherweise im Bereich einer Fahrertür.
US 6 652 108 B1 zeigt einen Rückspiegel für ein Fahrzeug, wobei die Verstellposition des Rückspiegels mittels eines Potentiometers bestimmt werden kann.
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Das Einstellen von Außenspiegeln kann aufwändig und zeitraubend sein. Ein Einstellvorgang kann eine Aufmerksamkeit des Fahrers binden, sodass er vom Führen des Fahrzeugs abgelenkt sein kann. Eine der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, eine verbesserte Technik zum automatischen Einstellen eines Rückspiegels in einem Fahrzeug bereitzustellen. Die Erfindung löst die Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Nach einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst eine Steuervorrichtung für einen Rückspiegel eines Fahrzeugs eine Einrichtung zur Abtastung eines Fahrers des Kraftfahrzeugs; eine Schnittstelle zur Verbindung mit einem steuerbaren Rückspiegel; und eine Verarbeitungseinrichtung. Dabei ist die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, eine Position eines Auges des Fahrers zu bestimmen; und den Rückspiegel in Abhängigkeit der bestimmen Position derart zu schwenken, dass sich für den Fahrer ein vorbestimmtes Sichtfeld ergibt. Die Einrichtung zur Abtastung des Fahrers, hierin auch Abtasteinrichtung genannt, ist bevorzugt zur optischen Abtastung eingerichtet und kann beispielsweise eine Kamera oder einen LiDAR-Sensor umfassen.
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Als Fahrer wird hierin eine Person verstanden, die sich auf einem Fahrersitz des Fahrzeugs befindet und üblicherweise eine Fahrposition eingenommen hat. Die Fahrposition stellt sicher, dass der Fahrer eine gute Sicht nach vorn und bevorzugt auch zu den Seiten hat. Eine Sicht seitlich nach hinten und/oder nach hinten kann durch einen oder mehrere Rückspiegel gewährleistet werden.
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Mittels der Steuervorrichtung kann ein Rückspiegel ohne weiteres Zutun des Fahrers automatisch derart eingestellt werden, dass der Fahrer das vorbestimmte Sichtfeld im Rückspiegel erfassen kann. Dadurch können eine Position eines Fahrersitzes oder eine Sitzposition des Fahrers auf dem Fahrersitz sowie eine Größe oder Proportionen des Fahrers kompensiert werden. Der Fahrer kann durch den Einstellungsvorgang nicht abgelenkt werden und sich verbessert auf eine andere Aufgabe konzentrieren, insbesondere das Führen des Fahrzeugs.
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Bedienelemente zur manuellen Steuerung der Ausrichtung des Rückspiegels können entfallen. Dadurch kann eine relevante Reduktion von Einzelteilen des Rückspiegelsystems erzielt werden. Das Rückspiegelsystem kann kostengünstiger hergestellt werden; eine Lebensdauer des Rückspiegelsystems kann erhöht sein.
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In einer ersten Variante der Steuervorrichtung ist die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, einen Schwenkwinkel für den Rückspiegel zu bestimmen und den Schwenkwinkel am Rückspiegel zu steuern. Das Bestimmen des gewünschten Schwenkwinkels kann nur eine kurze Abtastung des Fahrers durch die Abtasteinrichtung erfordern. Eine mögliche Ablenkung des Fahrers durch die Abtastung kann reduziert sein. Die Abtasteinrichtung kann noch einer anderen Aufgabe dienen, die eventuell vorübergehend zur Abtastung des Fahrers unterbrochen werden kann. Alternativ können auch mehrere Funktionen gleichzeitig auf der Basis der gleichen Signale der Abtasteinrichtung ausgeführt werden.
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Der Rückspiegel kann dazu eingerichtet sein, einen aktuellen Schwenkwinkel zu bestimmen. Der Schwenkwinkel kann beispielsweise mittels eines analogen Sensors wie einem Potentiometer, oder mittels eines digitalen Sensors wie einem inkrementellen oder absoluten Drehgeber bestimmt werden. Auf der Basis einer Differenz eines gewünschten Schwenkwinkels von einem aktuellen Schwenkwinkel können eine Richtung und/oder ein Betrag einer erforderlichen Verstellung bestimmt werden.
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Der Rückspiegel kann dazu eingerichtet sein, in diskreten Schritten geschwenkt zu werden. In diesem Fall kann ein Schwenkwinkel des Rückspiegels nur eine aus einer vorbestimmten Anzahl vorbestimmter Schwenkwinkel einnehmen. Der aktuelle Schwenkwinkel kann auf der Basis einer Historie von Ansteuerungen inkrementell bestimmt werden, und ein Drehgeber kann nicht erforderlich sein. In einer Ausführungsform ist ein binärer Sensor vorgesehen, der beim Einnehmen eines ausgezeichneten Schwenkwinkels durch den Rückspiegel ein Signal bereitstellt, von der aus eine inkrementelle Bestimmung des Schwenkwinkels erfolgen kann. Der Schwenkwinkel kann beispielsweise kostengünstig mittels eines Schrittmotors in diskreten Schritten verstellt werden.
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In dieser Variante kann auch eine Kombination als Rückspiegel angesehen werden, die eine insbesondere entgegen der Fahrtrichtung des Fahrzeugs gerichtete Kamera und eine Anzeigeeinrichtung zur Darstellung eines Bilds der Kamera umfasst. Die Kamera kann an einer Position im Fahrzeug angebracht sein, an der klassischerweise ein optischer Rückspiegel angebracht ist. An dieser Stelle findet sich häufig ein Kombi-Instrument, das einen Rückspiegel und beispielsweise einen Regen- oder Umgebungslichtsensor enthalten kann. In diesem Fall kann die Kamera auch an oder in diesem Instrument angebracht sein.
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In einer zweiten Variante umfasst die Steuervorrichtung ferner eine Lichtquelle, bevorzugt im Sichtfeld, wobei die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet ist, eine Reflexion der Lichtquelle im Rückspiegel im Bereich des Fahrers zu bestimmen und den Rückspiegel derart zu schwenken, dass sich die Reflexion der Lichtquelle einer vorbestimmten Position bezüglich des Fahrers annähert. Die Lichtquelle kann insbesondere zur Projektion eines Musters, eines Lichtflecks oder einer Markierung eingerichtet sein. Dazu kann die Lichtquelle punktförmig sein und eine Kollimator-Optik umfassen oder beispielsweise als Laser-Lichtquelle ausgeführt sein.
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In dieser Variante kann eine kontinuierliche Verstellung des Rückspiegels so lange erfolgen, bis eine Stellung des Rückspiegels gefunden ist, in der die Position des Lichtflecks der vorbestimmte Position entspricht, sodass sich für den Fahrer das vorbestimmte Sichtfeld ergibt. Die Einstellung des Rückspiegels kann so mittels einer geschlossenen Regelschleife erfolgen. Außerdem kann in dieser Variante ein Sensor zur direkten Bestimmung eines Schwenkwinkels des Rückspiegels entfallen, sodass weitere Kosten eingespart werden können. Die Lichtquelle kann kostengünstig implementiert werden. Insbesondere kann eine kleine und unauffällige Lichtquelle gewählt werden, die nur dann aktiviert werden kann, wenn der Rückspiegel eingestellt werden soll. Die Lichtquelle kann an einer Stelle am Fahrzeug angebracht sein, die vom Fahrer im Rückspiegel gesehen werden kann.
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Die vorbestimmte Position kann bezüglich des Auges des Fahrers bestimmt sein. Insbesondere kann die vorbestimmte Position dem Auge des Fahrers oder einer Position zwischen den Augen des Fahrers entsprechen. Das Auge kann relativ leicht auf einem durch die Abtasteinrichtung bereitgestellten Bild des Fahrers erkannt werden, sodass das Erreichen der gewünschten Einstellung des Rückspiegels leicht gesteuert werden kann.
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Die Lichtquelle kann dazu eingerichtet sein, Licht in einem für den Menschen unsichtbaren Wellenlängenbereich auszusenden. Eine optische Ablenkung oder gar eine Blendwirkung auf den Fahrer können dabei vermieden werden. Der Wellenlängenbereich kann insbesondere im Infrarotbereich liegen, bevorzugt im nahen Infrarotbereich. Die Abtasteinrichtung zur Abtastung des Fahrers kann im Wellenlängenbereich der Lichtquelle lichtempfindlich sein. Es ist üblich, eine Infrarot-fähige Kamera im Innenraum anzubringen, um beispielsweise eine Müdigkeit des Fahrers anhand dessen Augenbewegung oder seines Lidschlags zu bestimmen. Dazu kann eine Infrarotbeleuchtung des Fahrers vorgesehen sein, die für die Bestimmung der Position der Reflexion der Lichtquelle ausgeschaltet werden kann.
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Die Erfindung ist an einem Fahrzeug, insbesondere einem Kraftfahrzeug, universell einsetzbar. Beispielsweise kann der Rückspiegel einen Innenspiegel, einen rechten oder einen linken Außenspiegel umfassen. In einer Weiterführung der Erfindung kann auch ein nicht entgegen der Fahrtrichtung gerichteter Spiegel erfindungsgemäß eingestellt werden, beispielsweise ein spezieller Toter-WinkelSpiegel, oder ein vertikal ablenkender Spiegel, zum Beispiel an einem Lastkraftwagen oder Omnibus.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Fahrzeug einen steuerbaren Rückspiegel und eine hierin beschriebene Steuervorrichtung.
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Nach noch einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Einstellen eines Rückspiegels eines Fahrzeugs für einen Fahrer Schritte des Abtastens eines Bilds des Fahrers; des Bestimmens einer Position eines Auges des Fahrers auf der Basis des abgetasteten Bilds; und des Schwenkens eines Rückspiegels in Abhängigkeit der bestimmten Position derart, dass sich für den Fahrer ein vorbestimmtes Sichtfeld ergibt.
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Die Verarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen werden oder umgekehrt.
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In einer ersten Variante des Verfahrens kann auf der Basis der Position des Auges eine Stellung des Rückspiegels bestimmt und der Rückspiegel in die bestimmte Stellung geschwenkt werden. Die Stellung kann einem Schwenkwinkel entsprechen. Diese Variante des Verfahrens kann insbesondere mittels einer hierin beschriebenen ersten Variante einer Steuervorrichtung ausgeführt werden.
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In einer zweiten Variante des Verfahrens kann eine Reflexion einer im Sichtfeld angebrachten Lichtquelle im Bereich des Fahrers bestimmt werden; wobei der Rückspiegel in Abhängigkeit der bestimmten Position derart geschwenkt werden kann, dass sich die Reflexion der Lichtquelle einer vorbestimmten Position bezüglich des Fahrers annähert. Die vorbestimmte Position kann insbesondere mit der eines Auges des Fahrers zusammenfallen. Diese Variante des Verfahrens kann insbesondere mittels einer hierin beschriebenen zweiten Variante einer Steuervorrichtung ausgeführt werden.
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben, in denen:
- 1 ein System;
- 2 ein System in einer weiteren Ausführungsform; und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens
illustriert.
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1 zeigt ein System 100, das ein Fahrzeug 105 umfasst, das durch einen Fahrer 110 gesteuert werden kann, und eine Steuervorrichtung 115. Das Fahrzeug 105 ist exemplarisch als Kraftfahrzeug, insbesondere als linksgesteuerter Personenkraftwagen dargestellt, obwohl andere Ausführungsformen auch möglich sind. Vom Fahrzeug 105 ist im Wesentlichen nur die linke Hälfte gezeigt, eine rechte Hälfte kann spiegelbildlich ergänzt werden.
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Das Fahrzeug 105 umfasst beispielhaft zwei Rückspiegel 120, nämlich einen Innenspiegel 120.1 und einen Außenspiegel 120.2, der vorliegend in Fahrtrichtung links angebracht ist. Ein weiterer Rückspiegel 120 kann auf der rechten Fahrzeugseite vorgesehen sein. Die Rückspiegel 120 sind verstellbar, insbesondere bezüglich eines Schwenkwinkels. Der Schwenkwinkel kann in einer vorbestimmten Richtung wirken, die insbesondere eine vertikale Richtung (Elevationswinkel) oder eine horizontale Richtung (Azimutwinkel) umfassen kann. Es können auch zwei Schwenkwinkel unterstützt sein, die in unterschiedlichen Richtungen wirken und nicht notwendigerweise mit der horizontalen bzw. vertikalen Richtung zusammenfallen müssen. Der Einfachheit halber wird vorliegend von nur einem Schwenkwinkel ausgegangen, der beispielhaft in horizontaler Richtung wirkt.
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Damit der Fahrer 110 einen hinter ihm liegenden Bereich einsehen kann, ist ein Rückspiegel 120 derart einzustellen, dass sich für den Fahrer 110 ein vorbestimmtes Sichtfeld 130 ergibt. Ein erstes Sichtfeld 130.1 ist mit unterbrochener Linie dargestellt und dem ersten Rückspiegel 130.1 zugeordnet; ein zweites Sichtfeld 130.2 ist mit durchgezogener Linie dargestellt und dem zweiten Rückspiegel 130.2 zugeordnet. Das erste Sichtfeld 130.1 ist beispielhaft so gewählt, dass es möglichst den gesamten durch eine Heckscheibe 125 erfassbaren Bereich abdeckt. Das zweite Sichtfeld 130.2 ist beispielhaft derart gewählt, dass es ein Hinterrad 140 des Fahrzeugs 105 gerade noch enthält und sich von dort aus um einen vorbestimmten Winkel nach außen öffnet.
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Obwohl die meisten Fahrer 110 zwei Augen haben, wird im Folgenden zur vereinfachten Erläuterung der Erfindung lediglich von einem (rechten) Auge 145 des Fahrers 110 ausgegangen. In der Figur von 1 ist außerdem dargestellt, dass der Fahrer 110 seinen Kopf seitlich schwenken (oder heben oder senken) kann, um in einen der Rückspiegel 120 zu blicken, obwohl eine solche Bewegung nicht unbedingt erforderlich ist.
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Die Steuervorrichtung 115 umfasst eine Verarbeitungseinrichtung 150, die mit einer Abtasteinrichtung 155 zur Abtastung des Fahrers 110 und wenigstens einer Schnittstelle 160 zur Verbindung mit einem der Rückspiegel 120 verbunden sein kann. Die Abtasteinrichtung 155 arbeitet bevorzugt bildgebend und ebenfalls bevorzugt optisch. Eine erste Schnittstelle 160.1 ist vorliegend zur Verbindung mit dem Innenspiegel 120.1 und eine zweite Schnittstelle 160.2 zur Verbindung mit dem Außenspiegel 120.2 vorgesehen.
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Die Abtasteinrichtung 155 kann über eine Schnittstelle mit der Verarbeitungseinrichtung 140 verbunden sein. Die Abtasteinrichtung 155 umfasst bevorzugt eine Innenraumkamera, die dazu eingerichtet ist, einen Innenraum des Fahrzeugs 105, in dem sich der Fahrer 110 befindet, optisch zu abzutasten. In einer Ausführungsform ist die Abtasteinrichtung 155 direkt in einen Bereich gerichtet, in welchem ein Kopf des Fahrers 110 zu erwarten ist, wenn sich dieser in einer Fahrposition befindet. Die Abtasteinrichtung 155 kann zur Erfassung eines Einzelbilds oder eines Videodatenstroms eingerichtet sein. Außerdem kann die Abtasteinrichtung 155 Tiefeninformationen bereitstellen, entweder indem es sich um eine Stereokamera, eine Anordnung mehrerer Kameras oder eine Tiefenkamera mit einem integrierten Entfernungsmesser handelt.
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In der dargestellten Variante ist die Steuervorrichtung 115 bevorzugt dazu eingerichtet, eine Position des Auges 145 des Fahrers 110 im Innenraum des Fahrzeugs 105 auf der Basis einer Abtastung mittels der Abtasteinrichtung 155 zu bestimmen, einen Schwenkwinkel für den Rückspiegel 120 zu bestimmen, und einen zugeordneten Rückspiegel 120 in Abhängigkeit des bestimmten Schwenkwinkels einzustellen, sodass sich für den Fahrer 110 das vorbestimmte Sichtfeld 130 ergibt. Dazu kann der bestimmte Schwenkwinkel an den Rückspiegel 120 übertragen werden, sodass dieser sich motorisch selbst einstellen kann. Alternativ kann ein aktueller Schwenkwinkel des Rückspiegels 120 durch die Verarbeitungseinrichtung 150 abgefragt und mit dem bestimmten Schwenkwinkel verglichen werden, um den Rückspiegel 120 dazu anzusteuern, den aktuellen Schwenkwinkel an den bestimmten anzugleichen.
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2 zeigt ein System 100 in einer weiteren Ausführungsform, wobei Elemente, die aus dem System 100 von 1 bekannt sind, nicht durchgängig dargestellt oder mit Bezugszeichen versehen sind. Insbesondere ist in 2 nur der Außenspiegel 120.2 dargestellt, da die beschriebene Technik ohne Weiteres auf den Innenspiegel 120.1 übertragen werden kann.
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Zusätzlich ist in 2 eine Lichtquelle 205 vorgesehen, die bevorzugt im Sichtfeld 130.2 des Außenspiegels 120.2 angebracht ist und weiter bevorzugt durch die Verarbeitungseinrichtung 150 steuerbar ist. Die Lichtquelle 205 kann insbesondere aktiviert oder deaktiviert werden und verwendet weiter bevorzugt unsichtbares Licht. Ist die Lichtquelle 205 aktiviert, so wird ihr ausgesandtes Licht im Außenspiegel 120 reflektiert, fällt in den Innenraum des Fahrzeugs 105 und bildet eine Reflexion 210, die durch die Abtasteinrichtung 155 erfasst werden kann. Ein Strahlengang der Lichtquelle 205 ist exemplarisch mit unterbrochener Linie dargestellt. Die Reflexion 210 kann insbesondere auf dem Fahrer 110 sichtbar sein, bevorzugt auf seinem Kopf. Die Lichtquelle 205 ist bevorzugt zur Projektion von Licht auf den Rückspiegel 120 eingerichtet und kann eine Projektionsoptik oder eine Laserlichtquelle umfassen. Die Lichtquelle 205 kann für den Außenspiegel 120.2 außerhalb und für den Innenspiegel 120.1 innerhalb des Fahrzeugs 105 angebracht sein.
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In der dargestellten Variante ist die Verarbeitungseinrichtung 150 bevorzugt dazu eingerichtet, den Schwenkwinkel des Außenspiegels 120.2 derart zu verändern, dass sich die Position der Reflexion 210 einer vorbestimmten Position annähert. Die vorbestimmte Position ist bevorzugt bezüglich des Fahrers 110 definiert. Beispielsweise kann die Position zwischen den Augen 145 oder auf einem der Augen 145 des Fahrers 110 liegen. Eine andere Position ist ebenfalls denkbar, wobei bevorzugt ist, dass die Position unabhängig von einer Haltung des Fahrers in einer festen Relation zu dessen Auge 145 steht, sodass eine Position auf dem Kopf des Fahrers 110 bevorzugt ist. Außerdem ist bevorzugt, dass die Position gut auf einem Bild der Abtasteinrichtung 155 erkennbar ist. Hierfür kommen beispielsweise außer den Augen 145 beispielsweise ein Kinn, ein Ohr, eine Nase oder ein Mund des Fahrers 110 in Frage. Ein aktueller Schwenkwinkel des Rückspiegels 120 muss dabei nicht bekannt sein, sodass ein entsprechender Sensor entfallen kann.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300, das in zwei Varianten dargestellt ist, die insbesondere mit zugeordneten Varianten des Systems 100 der 1 oder 2 ausgeführt werden kann.
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In einem Schritt 305 wird eine Anforderung zur Kalibrierung des Rückspiegels 120 erfasst. Die Anforderung kann durch den Fahrer 110 ausgelöst werden, beispielsweise durch Druck auf einen Taster oder durch ein gesprochenes Kommando. Der Schritt kann auch aufgrund einer erkannten Situation ausgeführt werden, beispielsweise nach einem Einsteigen des Fahrers 110 oder nach einem Verstellen einer Position eines Sitzes, auf dem der Fahrer 110 sitzt. Der Schritt 305 kann auch beispielsweise zeitgesteuert ausgeführt werden.
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In einem Schritt 310 kann der Innenraum des Fahrzeugs 105 mittels der Abtasteinrichtung 155 abgetastet werden. Insbesondere im Fall eines Kraftrads kann anstelle des Innenraums auch ein Bereich abgetastet werden, in dem der Fahrer 110, insbesondere dessen Kopf, und genauer dessen Gesicht, vermutet wird. In einem optionalen Schritt 315 kann eine Position eines Kopfes des Fahrers 110 und in einem Schritt 320 eine Position eines Auges 145 des Fahrers 110 bestimmt werden. Die bestimmte Position ist bevorzugt bezüglich des Fahrzeugs 105 definiert. In einem Schritt 325 kann ein vorbestimmtes Sichtfeld 130 bestimmt werden. Das gewünschte Sichtfeld 130 kann in einer Ausführungsform durch den Fahrer 110 beeinflusst worden sein.
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In einer ersten Variante des Verfahrens 300, die bevorzugt mittels des Systems 100 von 1 ausgeführt werden kann, wird dann in einem Schritt 330 eine gewünschte Stellung des Rückspiegels 120 bestimmt, der sicherstellt, dass sich für den Fahrer 100 das vorbestimmte Sichtfeld 130 ergibt. Dazu kann insbesondere ein Schwenkwinkel bestimmt werden, welcher der Position des Auges 145 zugeordnet sein kann. In einem Schritt 335 kann der Rückspiegel 120 derart geschwenkt werden, dass er den bestimmten Schwenkwinkel einnimmt. Dazu kann der bestimmte Schwenkwinkel zur Einstellung an den steuerbaren Rückspiegel 120 übermittelt werden, oder vom Rückspiegel 120 kann ein aktueller Schwenkwinkel angefordert werden, der mit dem bestimmten Schwenkwinkel verglichen werden kann. Auf der Basis des Vergleichs kann der Rückspiegel 120 passend gesteuert werden, um den bestimmten Schwenkwinkel einzunehmen. Anschließend kann das Verfahren 300 in einem Schritt 340 enden.
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In einer zweiten Variante, die insbesondere mittels der in 2 dargestellten Variante des Systems 100 ausgeführt werden kann, wird nach dem Schritt 325 in einem Schritt 345 der Schwenkwinkel des Rückspiegels 120 indirekt bestimmt, indem bevorzugt die Lichtquelle 205 aktiviert und eine Position der Reflexion 210 bezüglich des Auges 145 des Fahrers 110 bestimmt wird. In einem Schritt 350 kann eine Abweichung der bestimmten Position von einer vorbestimmten Position bestimmt und der Rückspiegel derart geschwenkt werden, dass die Abweichung verringert wird. In einem Schritt 355 kann bestimmt werden, dass die Abweichung kleiner als ein vorbestimmtes Maß ist. In diesem Fall kann die Lichtquelle 205 deaktiviert werden und das Verfahren 300 kann im Schritt 340 enden. Andernfalls kann der Zweig der zweiten Variante erneut durchlaufen werden, indem mit dem Schritt 345 fortgefahren wird.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 105
- Fahrzeug
- 110
- Fahrer
- 115
- Steuervorrichtung
- 120
- Rückspiegel
- 120.1
- Innenspiegel
- 120.2
- Außenspiegel
- 125
- Heckscheibe
- 130
- Sichtfeld
- 130.1
- erstes Sichtfeld (Innenspiegel)
- 130.2
- zweites Sichtfeld (Außenspiegel)
- 140
- Hinterrad
- 145
- Auge
- 150
- Verarbeitungseinrichtung
- 155
- Abtasteinrichtung
- 160
- Schnittstelle
- 160.1
- erste Schnittstelle (Innenspiegel)
- 160.2
- zweite Schnittstelle (Außenspiegel)
- 205
- Lichtquelle
- 210
- Reflexion
- 300
- Verfahren
- 305
- Kalibrierungsanforderung erfassen
- 310
- Innenraum abtasten
- 315
- Position Kopf des Fahrers bestimmen
- 320
- Position Auge des Fahrers bestimmen
- 325
- Soll-Sichtfeld bestimmen
- 330
- Soll-Stellung des Spiegels bestimmen
- 335
- Spiegel schwenken
- 340
- Ende
- 345
- Lichtquelle aktivieren, Position der Reflexion bestimmen
- 350
- Spiegel in Abhängigkeit einer Abweichung der Position schwenken
- 355
- Abweichung < vorbestimmtes Maß?
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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