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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zur Beobachtung einer Umgebung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, sowie ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Vorrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen.
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Neben konventionellen Rückspiegeln zur Beobachtung der rückwärtigen Umgebung von Kraftfahrzeugen werden immer häufiger am Cockpit oder im Bereich der Mittelkonsole des Fahrzeugs integrierte Monitore eingesetzt, an welchen mittels Kamera aufgenommene Bilder der betreffenden Fahrzeugumgebung wiedergegeben werden. Diese sogenannten elektronischen Rückspiegel dienen neben konventionellen Rückspiegeln häufig als zusätzliche Einparkhilfe. Eine Steuerung der Wiedergabe der aufgenommenen Kamerabilder auf dem Monitor erfolgt häufig mittels eines zentralen Bedienelements, das ebenfalls am Cockpit oder im Bereich der Mittelkonsole angeordnet ist.
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In bestimmten Fahrsituationen, insbesondere beim Einparken oder Rückwärtsfahren, kann es vorkommen, dass der Fahrer den am Monitor wiedergegebenen Bildern nicht sofort und intuitiv die für ein sicheres Fahrverhalten erforderlichen Bildinformationen entnehmen kann. Ferner ist die Bedienung des Monitors durch das zentrale Bedienelement nicht immer intuitiv und einfach, so dass der Fahrer leicht von der aktuellen Fahrsituation abgelenkt werden kann.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zum Beobachten einer, insbesondere rückwärtigen, Umgebung eines Fahrzeugs sowie ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Vorrichtung anzugeben, welche bzw. welches dem Fahrer eine möglichst intuitive Erfassung der Umgebung des Fahrzeugs ermöglicht und dabei gleichzeitig eine möglichst intuitive Bedienung der Vorrichtung erlaubt.
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Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung, das Kraftfahrzeug sowie das Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Beobachten einer Umgebung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, weist auf: eine Anzeigeeinrichtung mit einer Spiegelfläche, welche derart ausgebildet ist, dass an der Spiegelfläche ein Ausschnitt aus der, insbesondere rückwärtigen, Umgebung des Fahrzeugs reflektiert wird und von einem Fahrer des Fahrzeugs wahrgenommen werden kann, und mit einem Display, welches zur Wiedergabe von Bildinformationen, die einen Ausschnitt aus der, insbesondere rückwärtigen, Umgebung des Fahrzeugs betreffen, ausgebildet ist; ein Gehäuse, in welches die Anzeigeeinrichtung integriert ist; mindestens ein erstes Sensorelement zur Erfassung von durch den Fahrer auf das Gehäuse ausgeübten Kräften und/oder Drehmomenten; und eine Steuerungseinrichtung zur Steuerung der Anzeigeeinrichtung derart, dass der Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs, den die am Display wiedergegebenen Bildinformationen betreffen, von den erfassten Kräften bzw. Drehmomenten abhängt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Beobachten einer Umgebung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, zeichnet sich durch folgende Schritte aus: Spiegelung eines Ausschnitts aus der, insbesondere rückwärtigen, Umgebung des Fahrzeugs an einer Spiegelfläche einer in einem Gehäuse integrierten Anzeigeeinrichtung, so dass der Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs von einem Fahrer des Fahrzeugs wahrgenommen werden kann, und/oder Wiedergabe von Bildinformationen, die einen Ausschnitt aus der, insbesondere rückwärtigen, Umgebung des Fahrzeugs betreffen, an einem Display der Anzeigeeinrichtung; Erfassung von durch den Fahrer auf das Gehäuse ausgeübten Kräften und/oder Drehmomenten; und Steuerung der Anzeigeeinrichtung derart, dass der Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs, den die am Display wiedergegebenen Bildinformationen betreffen, von den erfassten Kräften bzw. Drehmomenten abhängt.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung auf.
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Bei einem Fahrzeug im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich vorzugsweise um ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, Lastkraftwagen oder Omnibus oder ein Kraftrad, welches insbesondere eine Brennkraftmaschine oder einen Elektroantrieb aufweist.
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Die Erfindung basiert auf dem Ansatz, die Anzeigeeinrichtung so auszugestalten, dass diese sowohl die Funktion eines konventionellen Rückspiegels als auch die Funktion eines Monitors zur Anzeige von, beispielsweise mittels Kameras aufgenommenen, Bildern der, insbesondere rückwärtigen, Umgebung des Fahrzeugs übernehmen kann. Die Anzeigeeinrichtung ist daher vorzugsweise im Bereich des Fahrzeuginnenraums angeordnet, an dem sich üblicherweise ein konventioneller Rückspiegel befindet. Durch ein erstes Sensorelement werden Kräfte und/oder Drehmomente erfasst, welche durch den Fahrer auf die Anzeigeeinrichtung und/oder das Gehäuse, in welchem die Anzeigeeinrichtung integriert ist, ausgeübt werden. Die Anzeigeeinrichtung ist hierbei derart steuerbar, dass der Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs, den die am Display wiedergegebenen Bildinformationen betreffen, von den erfassten Kräften bzw. Drehmomenten abhängt. Vorzugsweise kann die Vorrichtung so ausgestaltet sein, dass die Stellung und/oder Position der Anzeigeeinrichtung trotz der auf das Gehäuse ausgeübten Kräfte bzw. Drehmomente im Wesentlichen unverändert bleibt und durch die Kräfte bzw. Drehmomente vorzugsweise nur der auf dem Display dargestellte Ausschnitt der Fahrzeugumgebung verändert wird, vorzugsweise analog zur manuellen Veränderung der Stellung eines konventionellen Rückspiegels bei der Auswahl des zu beobachtenden Ausschnitts aus der rückwärtigen Fahrzeugumgebung. Es ist ferner bevorzugt, dass abhängig von der bzw. dem vom Fahrer auf das Gehäuse ausgeübten Kraft bzw. Drehmoment die Blickrichtung einer oder mehrerer Kameras, die ein oder mehrere Ausschnitte aus der Fahrzeugumgebung erfassen, durch ein Schwenken der Kamera bzw. Kameras verändert wird, wodurch der auf dem Display dargestellte Ausschnitt entsprechend verändert wird.
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Durch die Erfindung wird die intuitive Erfassbarkeit der am Display wiedergegebenen Bildinformationen zum jeweils wiedergegebenen Ausschnitt der Fahrzeugumgebung erhöht und die damit verbundene Bedienung der Anzeigeeinrichtung vereinfacht.
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Vorzugsweise weist die Vorrichtung mindestens eine an der Anzeigeeinrichtung vorgesehene Eingabeeinrichtung auf, an welcher mindestens ein Steuerungsbefehl durch den Fahrer eingebbar ist, wobei die Steuerungseinrichtung zur Steuerung der Anzeigeeinrichtung unter Berücksichtigung des vom Fahrer eingegebenen Steuerungsbefehls ausgebildet ist. Steuerungsbefehle zur Bedienung oder Steuerung der Anzeigeeinrichtung, wie zum Beispiel bezüglich der Wiedergabe eines bestimmten Ausschnitts aus der Umgebung des Fahrzeugs, können hierbei vom Fahrer unmittelbar an der Anzeigeeinrichtung selbst eingegeben werden. Neben ihrer wahlweisen Funktion als konventioneller und elektronischer Rückspiegel dient die Anzeigeeinrichtung damit auch als Eingabegerät zur Eingabe etwaiger Steuerungsbefehle durch den Fahrer. Je nach Bedarf und/oder Fahrsituation kann der Fahrer den an der Spiegelfläche der Anzeigeeinrichtung reflektierten Ausschnitt aus der rückwärtigen Umgebung des Fahrzeugs sehen oder die am Display der Anzeigeeinrichtung wiedergegebenen Bildinformationen zum betreffenden Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs an gewohnter Stelle und damit intuitiv besonders leicht erfassbar betrachten. Darüber hinaus kann der Fahrer die Bedienung der Anzeigeeinrichtung durch einen Griff zur Anzeigeeinrichtung und/oder durch Betätigung eines an der Anzeigeeinrichtung vorgesehenen Eingabeelements, in gewohnter Weise wie bei einem konventionellen Rückspiegel an der Anzeigeeinrichtung selbst vornehmen, was die Bedienung der Anzeigeeinrichtung intuitiv und leicht erlernbar macht.
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Vorzugsweise kann die Anzeigeeinrichtung in einem ersten Anzeigemodus und einem zweiten Anzeigemodus betrieben werden, wobei im ersten Anzeigemodus der an der Spiegelfläche reflektierte Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs vom Fahrer wahrgenommen werden kann, und im zweiten Anzeigemodus Bildinformationen, die einen Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs betreffen, am Display wiedergegeben werden. Beispielsweise ist die Spiegelfläche der Anzeigeeinrichtung als halbtransparente Spiegelfläche ausgestaltet, hinter welcher das Display, beispielsweise in Form eines LED- oder LCD-Bildschirms, angeordnet ist. Vorzugsweise wird die Anzeigeeinrichtung durch die Steuerungseinrichtung hierbei so gesteuert, dass im ersten Anzeigemodus auf dem Display eine dunkle, insbesondere schwarze, Fläche dargestellt wird, wodurch Reflexionen an der halbtransparenten Spiegelfläche vom Fahrer des Fahrzeugs besonders zuverlässig wahrgenommen werden können. Im zweiten Anzeigemodus dagegen wird die Anzeigeeinrichtung durch die Steuerungseinrichtung so gesteuert, dass auf dem Display Bildinformationen in Form von Standbildern oder bewegten Bildern wiedergegeben werden, die mittels entsprechender am Fahrzeug vorgesehener Kameras aufgenommen werden.
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Die Anzeigeeinrichtung kann vorzugsweise so ausgestaltet sein, dass diese gleichzeitig im ersten Anzeigemodus und zweiten Anzeigemodus betrieben werden kann. Hierbei ist eine erste Teilfläche der Anzeigeeinrichtung durch die Spiegelfläche gegeben, an welcher ein Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs reflektiert wird. Ferner wird eine zweite Teilfläche der Anzeigeeinrichtung durch das Display gebildet, an welchem Bildinformationen, die einen Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs betreffen, wiedergegeben werden. Der Fahrer kann hierbei beide Teilflächen gleichzeitig betrachten. In diesem Hybridmodus können beispielsweise frei sichtbare Bereiche aus der Fahrzeugumgebung in konventioneller Weise an der Spiegelfläche der im ersten Anzeigemodus betriebenen ersten Teilfläche gespiegelt werden, wodurch diese eine naturgemäß hohe Schärfte und damit Bildqualität aufweisen. Verdeckte Bereiche aus der Fahrzeugumgebung, z.B. Bereiche hinter der C-Säule, können dagegen als Monitorbild am Display der im zweiten Anzeigemodus betriebenen zweiten Teilfläche wiedergegeben werden, so dass die eine direkte Sicht auf diese Bereiche verdeckenden Elemente quasi durchsichtig gemacht werden.
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Vorzugsweise ist die Steuerungseinrichtung dazu ausgebildet, zwischen dem ersten Anzeigemodus und dem zweiten Anzeigemodus der Anzeigeeinrichtung umzuschalten. Die Umschaltung zwischen dem ersten und zweiten Anzeigemodus der Anzeigeeinrichtung kann hierbei in Abhängigkeit von einem Umschaltbefehl erfolgen, den der Fahrer an der an der Anzeigeeinrichtung befindlichen Eingabeeinrichtung eingibt. Insbesondere kann hierzu am Gehäuse, in welchem die Anzeigeeinrichtung integriert ist, ein Umschaltelement zur Eingabe des Umschaltbefehls durch den Fahrer vorgesehen sein.
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Durch eine oder mehrere der vorstehend genannten bevorzugten Ausführungen wird erreicht, dass der Fahrer die für ein sicheres Fahrmanöver erforderlichen Beobachtungen der rückwärtigen Fahrzeugumgebung wahlweise anhand des konventionellen Spiegelbildes oder der auf dem Display wiedergegebenen Bildinformationen der Fahrzeugumgebung machen und nach Bedarf auf einfache und intuitive Weise zwischen den beiden Anzeigemodi umschalten kann.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist eine Sensoreinrichtung zur Erfassung einer Fahrsituation des Fahrzeugs vorgesehen und die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet, dass eine Umschaltung zwischen dem ersten Anzeigemodus und dem zweiten Anzeigemodus der Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit von der erfassten Fahrsituation erfolgt. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerungseinrichtung auch derart ausgebildet sein, dass eine Umschaltung zwischen dem ersten Anzeigemodus und dem zweiten Anzeigemodus der Anzeigeeinrichtung nur dann erfolgen kann, wenn die erfasste Fahrsituation mindestens einer vorgegebenen Fahrsituation entspricht. Die vorgegebene Fahrsituation kann insbesondere einen Einparkvorgang und/oder eine Rückwärtsfahrt beinhalten. So kann die Steuerungseinrichtung beispielsweise so konfiguriert sein, dass ein Umschalten zwischen den beiden Anzeigemodi durch den Fahrer nicht erlaubt bzw. nicht möglich ist, solange sich das Fahrzeug in Vorwärtsfahrt befindet. Hierdurch wird der Fahrer davon abgehalten, während der Vorwärtsfahrt eine Bedienung der Anzeigeeinrichtung vorzunehmen, so dass dieser während der Vorwärtsfahrt das Lenkrad mit beiden Händen greifen kann. Die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise auch so gesteuert werden, dass diese automatisch bei einer mittels der Sensoreinrichtung erfassten Vorwärtsfahrt in den ersten Anzeigemodus und/oder bei Erfassen einer Rückwärtsfahrt und/oder eines Einparkvorgangs in den zweiten Anzeigemodus umgeschaltet wird.
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Auch die vorstehend genannten bevorzugten Ausführungsformen stellen, alleine oder in Kombination, weitere Möglichkeiten dar, die Erfassung der Umgebung des Fahrzeugs sowie die Bedienung der Anzeigevorrichtung für den Fahrer so intuitiv wie möglich zu gestalten.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist ein zweites Sensorelement zur Erfassung einer Stellung der Anzeigeeinrichtung, insbesondere während diese im ersten Anzeigemodus betrieben wird, vorgesehen, wobei die Steuerungseinrichtung zur Steuerung der Anzeigeeinrichtung derart ausgebildet ist, dass der Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs, den die im zweiten Anzeigemodus am Display wiedergegebenen Bildinformationen betreffen, von der erfassten Stellung abhängt. Vorzugsweise entsprechen die hierbei am Display wiedergegebenen Bildinformationen im Wesentlichen dem Bild des betrachteten Ausschnitts aus der Umgebung des Fahrzeugs, welches der Fahrer durch Spiegelung an der Spiegelfläche der im ersten Anzeigemodus betriebenen Anzeigeeinrichtung sehen würde. Durch das zweite Sensorelement wird also die Stellung der Anzeigeeinrichtung automatisch erkannt und das auf dem Display dargestellte Kamerabild analog zum, insbesondere unmittelbar vorher, im ersten Anzeigemodus reflektierten Spiegelbild eingestellt. Hierdurch wird auf einfache Weise gewährleistet, dass der Fahrer nach einem Umschalten zwischen dem ersten und dem zweiten Anzeigemodus nicht etwa durch eine Wiedergabe eines gegenüber dem zuvor betrachteten Ausschnitt deutlich verschiedenen Ausschnitts der Umgebung des Fahrzeugs irritiert wird, sondern vielmehr ein möglichst „nahtloser“ Übergang zwischen dem reflektierten Spiegelbild und dem auf dem Display wiedergegebenen Kamerabild der Umgebung des Fahrzeugs und umgekehrt erfolgt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist ein drittes Sensorelement zur Erfassung einer Position des Fahrers, insbesondere einer Position des Kopfes und/oder der Augen des Fahrers, vorgesehen, und die Steuerungseinrichtung zur Steuerung der Anzeigeeinrichtung derart ausgebildet, dass der Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs, den die am Display wiedergegebenen Bildinformationen betreffen, von der erfassten Position des Fahrers abhängt. Hierdurch kann eine besonders zuverlässige Übereinstimmung zwischen dem im ersten Anzeigemodus reflektierten Spiegelbild des betrachteten Ausschnitts einerseits und der Wiedergabe des entsprechenden Kamerabildes auf dem Display im zweiten Anzeigemodus andererseits erreicht werden, was die intuitive Erfassbarkeit der vom Fahrer wahrgenommenen Umgebung weiter verbessert.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist am Gehäuse, in welchem die Anzeigeeinrichtung integriert ist, mindestens ein Bildgrößenwahlelement vorgesehen, durch welches der Fahrer einen Bildgrößenwahlbefehl eingeben kann, wobei die Steuerungseinrichtung zur Steuerung der Anzeigeeinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Größe der am Display der Anzeigeeinrichtung im zweiten Anzeigemodus wiedergegebenen Bildinformation, die einen Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs betreffen, vom eingegebenen Bildgrößenwahlbefehl abhängig ist. Beispielsweise kann es sich bei dem Bildgrößenwahlelement um ein oder mehrere Drehräder handeln, durch deren Drehung der Fahrer den Vergrößerungsfaktor der auf dem Display wiedergegebenen Kamerabilder verändern kann. Vorzugsweise kann das Bildgrößenwahlelement auf der dem Fahrer abgewandten Rückseite des Gehäuses der Anzeigeneinrichtung angeordnet sein, wodurch der Fahrer mit seiner Hand durch ein einfaches Umgreifen des Gehäuses die auf dessen Rückseite befindlichen Drehräder mit seinen Fingern betätigen kann, woraufhin das auf dem Display wiedergegebene Bild gezoomt, d.h. vergrößert oder verkleinert, wird. Auch hierdurch wird sowohl die Erfassbarkeit der vom betrachteten Ausschnitt aus der Fahrzeugumgebung erhaltenen Bilder weiter verbessert als auch die Bedienbarkeit der Anzeigeeinrichtung vereinfacht.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung und/oder das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist vorzugsweise mindestens eine Kamera zur Aufnahme eines Ausschnitts aus der, insbesondere rückwärtigen, Umgebung des Fahrzeugs und zur Erzeugung entsprechender Bildinformationen auf.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Figuren. Es zeigen:
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1 ein Beispiel einer Vorrichtung zum Beobachten einer rückwärtigen Umgebung eines Fahrzeugs in Vorderansicht;
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2 die in 1 gezeigte Vorrichtung in Seitenansicht; und
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3 ein Schema zur Veranschaulichung beispielhafter Abläufe bei der Bedienung der Anzeigeeinrichtung.
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1 zeigt ein Beispiel einer Vorrichtung zum Beobachten einer rückwärtigen Umgebung eines Fahrzeugs in Vorderansicht. Die Vorrichtung weist eine Anzeigeeinrichtung 1 auf, die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung auch als Rückspiegelmonitor bezeichnet wird.
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Die Anzeigeeinrichtung weist ein Gehäuse 2 auf, dessen Größe und/oder Form der Größe bzw. Form eines vorzugsweise konventionellen Rückspiegels, insbesondere Innenspiegels, entspricht oder ähnlich ist. Das Gehäuse 2 weist im dargestellten Beispiel einen vorderen umlaufenden Rand auf, durch welchen eine Spiegelfläche 3 eingefasst wird, bei der es sich vorzugsweise um einen halbtransparenten Spiegel handelt, der auf die Vorderseite der Spiegelfläche 3 treffendes Licht reflektiert und von der Rückseite auf die Spiegelfläche auftreffendes Licht im Wesentlichen ungespiegelt hindurch lässt. Solche Spiegel werden deshalb auch als Einwegspiegel bezeichnet.
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An der Rückseite der halbtransparenten Spiegelfläche 3 ist ein Display 4 angeordnet, an welchem stehende und/oder bewegte Bilder wiedergegeben werden können, die mittels einer oder mehrerer am Fahrzeug befindlicher Kameras von der Umgebung des Fahrzeugs aufgenommen werden. Beispielsweise handelt es sich bei dem Display 4 um ein LED- oder LCD-Display. Ferner ist es möglich, als Display 4 einen Flachbildschirm auf der Basis von organischen Leuchtdioden, welche auch als AMOLEDs bezeichnet werden, einzusetzen.
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Das Gehäuse 2 des Rückspiegelmonitors 1 ist an einem Haltebügel 5 angebracht, welcher über ein Befestigungselement 6 am Fahrzeug, beispielsweise an der Frontscheibe oder im Fahrzeuginnenraum, befestigt werden kann.
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Am Gehäuse 2 des Rückspiegelmonitors 1 ist ferner ein Umschaltelement 10 vorgesehen, durch welches der Fahrer Steuerungsbefehle zur Steuerung des Rückspiegelmonitors 1 eingeben kann.
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Vorzugsweise kann der Fahrer durch Betätigen des Umschaltelements 10 wählen, ob am Rückspiegelmonitor 1 entweder der an der Spiegelfläche 3 reflektierte Ausschnitt aus der rückwärtigen Fahrzeugumgebung visuell wahrnehmbar sein soll oder auf dem Display 4 die mittels Kamera erfassten Bilder angezeigt werden sollen. Durch das am Gehäuse 2 des Rückspiegelmonitors 1 vorgesehene Umschaltelement 10 kann der Fahrer also zwischen einem ersten Anzeigemodus, in welchem der Rückspiegelmonitor 1 wie ein konventioneller Rückspiegel wirkt, und einem zweiten Anzeigemodus, in welchem auf dem Display 4 des Rückspiegelmonitors 1 Kamerabilder dargestellt werden, wählen und je nach Bedarf zwischen diesen beiden Anzeigemodi hin- und herschalten.
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Alternativ oder zusätzlich kann aber auch vorgesehen sein, eine Umschaltung zwischen dem ersten und zweiten Anzeigemodus in Abhängigkeit von der mittels geeigneter Sensoren erfassten Fahrsituation automatisch vorzunehmen. Beispielsweise ist es möglich, den Rückspiegelmonitor 1 so zu steuern, dass der Fahrer während einer Vorwärtsfahrt lediglich das konventionelle Spiegelbild an der Spiegelfläche 3 des Rückspiegelmonitors 1 sieht, wohingegen bei einer Rückwärtsfahrt oder einem Einpark- oder Wendemanöver automatisch in den zweiten Anzeigemodus umgeschaltet wird, bei welchem der Fahrer das auf dem Display 4 dargestellte Kamerabild sieht.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Rückspiegelmonitor 1 aber auch so gesteuert werden, dass eine Umschaltung zwischen den beiden Anzeigemodi durch den Fahrer, insbesondere durch ein Betätigen des Umschaltelements 10, nur dann möglich ist, wenn sich das Fahrzeug in einer oder mehreren bestimmten Fahrsituationen befindet. Beispielsweise kann die Steuerungseinrichtung des Rückspiegelmonitors 1 so programmiert sein, dass während der Vorwärtsfahrt eine Betätigung des Umschaltelements 10 durch den Fahrer keine Änderung des Anzeigemodus zur Folge hat und ein Umschalten erst dann möglich ist, wenn das Umschaltelement 10 bei stehendem Fahrzeug oder während eines Einpark- oder Rückfahrmanövers betätigt wird.
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Nachfolgend werden weitere Aspekte des Rückspiegelmonitors 1, insbesondere im Zusammenhang mit dessen Betrieb im zweiten Anzeigemodus, näher erläutert, wobei zusätzlich auf 2 Bezug genommen wird.
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2 zeigt die in 1 dargestellte Vorrichtung in einer vergrößerten Seitenansicht. Das Gehäuse 2 des Rückspiegelmonitors 1 ist vorzugsweise schwenkbar und/oder verschiebbar am Halteelement 5 angebracht. Vorzugsweise ist das Gehäuse 2 derart mit dem Halteelement 5 gekoppelt, dass es durch ein Verschwenken um mindestens eine Schwenkachse in seiner Stellung verändert werden kann. Insbesondere kann vorgesehen sein, das Gehäuse 2 mit dem Haltebügel 5 so zu koppeln, dass dieses um eine erste Schwenkachse 7, welche im Wesentlichen vertikal verläuft, und/oder um eine zweite Schwenkachse 8, welche im Wesentlichen horizontal verläuft, und/oder um eine dritte Schwenkachse 9, welche ebenfalls im Wesentlichen horizontal verläuft, verschwenkt werden kann.
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Vorzugsweise kann ein, in der hier gewählten Darstellung nur stark schematisiert wiedergegebenes, Sensorelement 11 vorgesehen sein, durch welches die Stellung des Rückspiegelmonitors 1 erfasst werden kann. Die hierbei erhaltenen Sensorsignale werden an eine, vorzugsweise im Gehäuse 2 integrierte, Steuerungseinheit 15 weitergeleitet, durch welche dann die Anzeige am Display 4 so gesteuert wird, dass das auf dem Display 4 wiedergegebene Kamerabild einem Ausschnitt aus der rückwärtigen Umgebung des Fahrzeugs entspricht, den der Fahrer sehen würde, wenn sich der Rückspiegelmonitor 1 in dieser Stellung im ersten Anzeigemodus befinden würde. Dadurch wird verhindert, dass sich die jeweils erhaltenen Bilder von der Fahrzeugumgebung nach einem Umschalten vom ersten in den zweiten Anzeigemodus und umgekehrt wesentlich unterscheiden, so dass sich der Fahrer nach dem Umschalten zwischen den beiden Anzeigemodi nicht erst etwa an die Anzeige eines geänderten Ausschnitts der Fahrzeugumgebung oder einer veränderten Perspektive und/oder Größe des Ausschnitts gewöhnen muss. Die intuitive und leichte Erfassbarkeit der jeweils erhaltenen Bilder des Ausschnitts wird damit auch durch ein Umschalten zwischen den beiden Anzeigemodi nicht beeinträchtigt.
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Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, Sensorelemente 12 (siehe 1) vorzusehen, durch welche die Position des Fahrers relativ zum Rückspiegelmonitor 1 erfasst werden kann. Insbesondere können die Sensorelemente 12 dazu ausgelegt sein, die Position des Kopfes und/oder der Augen des Fahrers relativ zum Rückspiegelmonitor 1 zu erfassen. Die von den Sensorelementen 12 erzeugten Sensorsignale werden vorzugsweise ebenfalls in der Steuerungseinrichtung 15 dazu herangezogen, um den auf dem Display 4 dargestellten Ausschnitt der Fahrzeugumgebung entsprechend der Fahrerposition zu verändern. Dies erfolgt vorzugsweise durch ein Nachjustieren der Blickrichtung der Kamera, mittels welcher die Bilder der Fahrzeugumgebung aufgezeichnet werden.
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Im Falle einer Aufzeichnung der Fahrzeugumgebung durch mehrere Kameras werden die erzeugten Kamerabilder vorzugsweise zu einem Gesamtbild, insbesondere einem Panoramabild, fusioniert, von welchem ein Ausschnitt am Display 4 angezeigt wird. In diesem Fall wird bei einer Änderung des auf dem Display 4 dargestellten Ausschnitts der Fahrzeugumgebung entsprechend der Fahrerposition vorzugsweise nur der auf dem Display 4 dargestellt Ausschnitt aus dem Gesamtbild verändert, wohingegen die Blickrichtung der Kameras unverändert bleiben kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein, in der gewählten Darstellung ebenfalls nur stark schematisch wiedergegebenes, Sensorelement 13 vorgesehen sein, durch welches eine durch den Fahrer auf das Gehäuse des Rückspiegelmonitors 1 ausgeübte Kraft und/oder ein auf das Gehäuse 2 ausgeübtes Drehmoment erfasst werden kann. Insbesondere handelt es sich hierbei um ein oder mehrere Drehmomente, die durch den Versuch einer Drehung des Rückspiegelmonitors 1 um eine der Drehachsen 7 bis 9 auf das Gehäuse 2 ausgeübt werden.
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Vorzugsweise ist das Gehäuse 2 während des zweiten Anzeigemodus im Wesentlichen starr mit dem Haltebügel 5 gekoppelt, so dass ein durch den Fahrer auf das Gehäuse ausgeübtes Drehmoment keine Veränderung der Stellung des Rückspiegelmonitors 1 zur Folge hat. Hierbei ist es besonders bevorzugt, die Sensorsignale des Sensorelements 13 in der Steuerungseinrichtung 15 bei der Festlegung des auf dem Display 4 dargestellten Ausschnitts des Kamerabildes der Fahrzeugumgebung zu berücksichtigen. Dadurch wird dem Fahrer die Möglichkeit gegeben, den im Rückspiegelmonitor 1 während des zweiten Anzeigemodus dargestellten Ausschnitt aus der Fahrzeugumgebung in einer Weise wählen zu können, die der bei konventionellen Rückspiegeln üblichen Bedienweise sehr nahe kommt.
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Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, am Rückspiegelmonitor 1, insbesondere auf der Rückseite des Gehäuses 2, ein Bildgrößenwahlelement 14 vorzusehen, beispielsweise in Form eines Drehrades, über welches der Fahrer die Größe des auf dem Display 4 dargestellten Kamerabildes je nach Bedarf vergrößern oder verkleinern kann.
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Im dargestellten Beispiel verläuft die Drehachse des Drehrades im Wesentlichen senkrecht zum Gehäuse 2. Es ist aber auch möglich, als Bildgrößenwahlelement 14 eine Drehwalze vorzusehen, deren Drehachse im Wesentlichen parallel zur Gehäusewand verläuft. Die Drehachse des Drehrades bzw. der Drehwalze kann aber auch eine von der senkrechten bzw. parallelen Ausrichtung gegenüber der Gehäusewand abweichende Lage aufweisen.
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3 zeigt ein Schema zur Veranschaulichung beispielhafter Abläufe bei der Bedienung des Rückspiegelmonitors 1. Im ersten Anzeigemodus des Rückspiegelmonitors 1 sieht der Fahrer das an der Spiegelfläche 3 reflektierte Spiegelbild eines Ausschnitts aus der rückwärtigen Umgebung des Fahrzeugs. Die Bedienung des Rückspiegelmonitors 1 erfolgt im ersten Anzeigemodus vorzugsweise wie die Bedienung eines konventionellen Rückspiegels. Das heißt, der im ersten Anzeigemodus betriebene Rückspiegelmonitor 1 kann per Hand durch Schwenken des Rückspiegelmonitors 1 um eine oder mehrere Schwenkachsen 7 bis 9 in die gewünschte Stellung gebracht werden.
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Durch Drücken des im unteren Bereich des Gehäuses 2 des Rückspiegelmonitors 1 vorgesehenen Umschaltelements bis zu dessen Einrasten in eine Einrastposition wird vom ersten Anzeigemodus in den zweiten Anzeigemodus umgeschaltet, in welchem auf dem Display 4 nunmehr ein mittels einer oder mehrerer Kameras von der Umgebung des Fahrzeugs aufgenommenes Kamerabild dargestellt wird. Vorzugsweise wird der Rückspiegelmonitor 1 im zweiten Anzeigemodus in einer festen Stellung arretiert. Wenn nun der Fahrer per Hand ein Drehmoment auf das Gehäuse 2 des Rückspiegelmonitors 1 ausübt, so wird dies durch das Sensorelement 13 erfasst und daraufhin die Blickrichtung der einen oder mehreren Kameras durch Schwenken der Kameras entsprechend verändert, so dass der auf dem Display 4 dargestellte Ausschnitt entsprechend verändert wird. Wird das Umschaltelement 10 erneut gedrückt, so springt dieses aus seiner Einrastposition in seine ursprüngliche Position zurück, woraufhin der Rückspiegelmonitor 1 wieder in den ersten Anzeigemodus umgeschaltet wird.
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Vorzugsweise kann das Umschaltelement 10 ferner so konfiguriert sein, dass durch ein Drücken des Umschaltelements 10 über seine Einrastposition hinaus der Rückspiegelmonitor 1 in den zweiten Anzeigemodus umgeschaltet wird und dabei gleichzeitig ein Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs auf dem Display 4 dargestellt wird, welcher einer vorgebbaren Standardstellung der Blickrichtung der einen oder mehreren Kameras entspricht. Beispielsweise kann es sich bei der vorgegebenen Standardstellung um eine parallel zur Längsrichtung des Fahrzeugs gerichtete Blickrichtung der Kameras handeln. Die Blickrichtung würde in diesem Fall also 0° betragen. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, je nach Konfiguration und/oder Anwendungsfall, eine von 0° abweichende Standardeinstellung vorzugeben. Ausgehend von dem in der Standardstellung aufgenommenen und auf dem Display 4 wiedergegebenen Bild aus der Umgebung des Fahrzeugs kann der Fahrer im Bedarfsfall den gewünschten Ausschnitt aus der Umgebung des Fahrzeugs nun ebenfalls durch Ausüben entsprechender Drehmomente auf das Gehäuse 2 des Rückspiegelmonitors 1 und ein damit verbundenes Verschwenken der Kameras wählen.
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Der Rückspiegelmonitor 1 dient somit zugleich als Spiegel, als Bildschirm sowie auch als Eingabegerät zum Umschalten zwischen den unterschiedlichen Anzeigemodi und/oder zur Steuerung des Rückspiegelmonitors 1 insbesondere während des zweiten Anzeigemodus, beispielsweise hinsichtlich des jeweils darzustellenden Ausschnitts aus der Fahrzeugumgebung und dessen Größe. Die Eingabe der jeweiligen Befehle kann hierbei direkt am Gehäuse des Rückspiegelmonitors 1 erfolgen.
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Der Rückspiegelmonitor 1 wird vorteilhafterweise während eines Einparkmanövers oder einer Rückwärtsfahrt eingesetzt. Da die Hände des Fahrers während einer Vorwärtsfahrt möglichst am Lenkrad bleiben sollen, kann der Rückspiegelmonitor 1 so konfiguriert sein, dass der Betrieb im zweiten Anzeigemodus bzw. ein Umschalten zwischen beiden Anzeigemodi nur auf Einparkvorgänge und Rückwärtsfahrten beschränkt ist.
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Der Rückspiegelmonitor 1 stellt damit ein Äquivalent zu einem konventionellen Rückspiegel dar, wobei der Spiegel vorzugsweise je nach Fahrsituation auf die spiegelnde Fläche 3 bzw. das bildgebende Display 4 durch den vorzugsweise unterhalb der Spiegelfläche 3 am Gehäuse 2 angebrachten Umschaltelement 10 umgeschaltet werden kann.
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Vorzugsweise wird bei einem Umschalten in den zweiten Anzeigemodus gleichzeitig die Stellung des Rückspiegelmonitors 1 arretiert, so dass dieser während der Nutzung des Displays 4 nicht verstellt werden kann. Vorzugsweise hat der Rückspiegelmonitor 1 bei Anzeige eines Kamerabildes auf dem Display 4 eine definierte Grundausrichtung, beispielsweise gerade nach hinten.
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Vorzugsweise ist der Rückspiegelmonitor so konfiguriert, dass ein auf das Gehäuse 2 ausgeübtes Drehmoment in vertikaler und/oder horizontaler Richtung nur auf das auf dem Display 4 dargestellte Bild auswirkt, jedoch nicht auf die Stellung des Rückspiegelmonitors 1. Hierbei ist bevorzugt, dass die Geschwindigkeit des virtuellen Kameraschwenks im Wesentlichen der Geschwindigkeit, mit welcher das Drehmoment per Hand auf das Gehäuse 2 ausgeübt wird, entspricht. Es kann ferner bevorzugt sein, den maximal möglichen virtuellen Schwenkwinkel auf einen bestimmten Winkel, beispielsweise 160°, zu beschränken, um ein unnatürlich wirkendes „Überdrehen“ des betrachteten Ausschnitts aus der Fahrzeugumgebung zu vermeiden.
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Ferner ist es möglich, das auf dem Display 4 angezeigte Kamerabild durch von der Fahrsituation abhängige Daten anzureichern, beispielsweise durch Daten, welche den Abstand des Fahrzeugs zu Hindernissen oder dem Bordstein beim Einparken betreffen. Vorzugsweise werden die das am Display 4 angezeigte Bild anreichernden Daten entsprechend dem realen Bild mitgeschwenkt. Beispielsweise können auch zusätzlich die C-Säulen und/oder weitere Karosserieteile des Fahrzeugs schematisch in das auf dem Display 4 dargestellte Bild eingeblendet werden, um den Fahrer leicht erfassbare Informationen, beispielsweise über die Dimension des Fahrzeugs, zu geben.
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Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, den Rückspiegelmonitor 1 in einem Hybridmodus zu betreiben, in welchem eine erste Teilfläche als Spiegelfläche 3 und gleichzeitig eine zweite Teilfläche als Display 4 fungiert. Insbesondere kann hierbei bevorzugt sein, verdeckte Bereiche der Fahrzeugumgebung auf dem Display 4 wiederzugeben und verdeckende Elemente, wie C-Säulen und/oder weitere Karosserieteile, schematisch einzublenden. Dagegen werden gut sichtbare Bereiche der Fahrzeugumgebung, insbesondere nur, durch Reflexion an der Spiegelfläche 3 wahrgenommen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die von einem Fahrer zuletzt genutzte Ausrichtung der Kamera, die einer bestimmten realen Stellung der spiegelnden Fläche 3 des Rückspiegelmonitors 1 entspricht, gespeichert und, beispielsweise nach dem Einschalten des zweiten Anzeigemodus, wieder verwendet wird.
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Durch den Rückspiegelmonitor 1 ist es vorzugsweise ferner möglich, im zweiten Anzeigemodus einen größeren Ausschnitt aus der insbesondere rückwärtigen Umgebung des Fahrzeugs zu beobachten, als dies bei konventionellen Rückspiegeln der Fall ist. Insbesondere werden beim Betrieb im zweiten Anzeigemodus etwaige Sichteinschränkungen, die bei konventionellen Rückspiegeln beispielsweise aufgrund der C-Säulen, unausweichlich sind, vermieden. Das Fahrzeugheck erscheint im zweiten Anzeigemodus also durchsichtig.
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Ferner ist der Rückspiegelmonitor 1 leichter und intuitiver bedienbar als dies beispielsweise bei Monitoren der Fall ist, die am Cockpit oder im Bereich der Mittelkonsole angeordnet sind und durch ein zentrales, beispielsweise ebenfalls im Bereich der Mittelkonsole angeordnetes, Steuerelement bedient werden müssen. Dieser Vorteil kommt gerade beim Zurücksetzen und/oder Einparken des Fahrzeugs zum Tragen.
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Die intuitive Bedienbarkeit des Rückspiegelmonitors 1 wird ferner auch dadurch besonders stark erhöht, dass ein Umschalten zwischen dem konventionellen Spiegelbetrieb im ersten Anzeigemodus und der Anzeige eines Kamerabildes am Display 4 im zweiten Anzeigemodus erfolgen kann, ohne dass sich die jeweils angezeigten Bilder wesentlich voneinander unterscheiden. Entsprechend einfach ist daher auch die Bedienung des Rückspiegelmonitors 1 zu erlernen.
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Da ein Umschalten zwischen den beiden Anzeigemodi vorzugsweise lediglich in bestimmten Fahrsituationen, wie zum Beispiel bei stehendem Fahrzeug oder Einparkmanövern, möglich ist, kann eine Ablenkung des Fahrers in anderen Fahrsituationen, wie z.B. bei einer Vorwärtsfahrt, verhindert und damit die Verkehrssicherheit erhöht werden.
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Nicht zuletzt erlaubt der Rückspiegelmonitor 1 eine bessere Größen- und Entfernungseinschätzung, da die Größe des Monitorbildes so voreingestellt oder gegebenenfalls durch den Fahrer gewählt werden kann, dass diese in etwa der Größe des Spiegelbildes entspricht. Der Fahrer kann dadurch auch im zweiten Anzeigemodus Entfernungen und Größen von Objekten in gewohnter Weise einschätzen.
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Dadurch, dass die benutzerdefinierte Spiegeleinstellung vorzugsweise gespeichert wird und bei einer erneuten Benutzung wieder abgerufen werden kann, muss der Fahrer den Rückspiegelmonitor 1 nicht nach jeder Umschaltung zwischen dem ersten und zweiten Anzeigemodus neu einstellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rückspiegelmonitor
- 2
- Gehäuse
- 3
- Spiegelfläche
- 4
- Display
- 5
- Haltebügel
- 6
- Befestigungselement
- 7
- erste Schwenkachse
- 8
- zweite Schwenkachse
- 9
- dritte Schwenkachse
- 10
- Umschaltelement
- 11
- zweites Sensorelement (Stellung der Anzeigeeinrichtung)
- 12
- drittes Sensorelement (Position des Fahrers)
- 13
- erstes Sensorelement (Kräfte und/oder Drehmomente)
- 14
- Bildgrößenwahlelement
- 15
- Steuerungseinheit