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Die Erfindung betrifft einen stapelbaren Transport- und Lagerbehälter, der mindestens aus einem Boden, zwei Seitenwänden und zwei Stirnwänden sowie inneren Gefachen und/oder einer Behälterabdeckung besteht.
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Derartige Transport- und Lagerbehälter werden insbesondere dort eingesetzt, wo Werkzeuge oder Bauteile im Rahmen eines Herstellungsprozesses transportiert oder zwischengelagert werden sollen. Sie bestehen üblicherweise aus Metallblechen oder Kunststoffplatten, die verklebt, verschweißt oder formschlüssig miteinander verbunden sind. Dabei ist neben einer ausreichenden Tragkraft und Lebensdauer auch wichtig, dass die Behälter möglichst keine Vorsprünge oder Absätze aufweisen, die den Innenraum einengen oder anderweitig hinderlich sind.
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Behälter aus Metall sind zwar relativ stabil, aber oft sehr schwer, korrosionsanfällig und lärmbelästigend bei deren Verwendung. Behälter aus Kunststoffen haben den Vorteil, dass sie ein relativ geringes Gewicht aufweisen. Andererseits besitzen sie oft eine nur geringe Stabilität, die durch zusätzliche Verstärkungen wieder ausgeglichen wird.
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Für vergleichbare Nutzungsaufgaben sind Spritzgussbehälter sowie aus PP-Hohlkammermaterial hergestellte Behälter unterschiedlicher Bauart bekannt. Bei den Spritzgussbehältern handelt es sich um in aufwendigen Formen hergestellte Behälter. Diese können auf Grund der hohen Werkzeugkosten nur in großen Stückzahlen effektiv hergestellt werden.
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Vergleichbare PP-Hohlkammerbehälter zeichnen sich entweder dadurch aus, dass Sie aus vielen Einzelteilen zusammengefügt werden, die eine Vielzahl von Einzelarbeitsschritten erforderlich machen oder durch einfache Falt- und Biegekonstruktionen, die mittels eines umlaufenden Stapelprofils in Form gehalten werden. Dabei kommen thermische Abkantungen, Ultraschweißtechnik, Klebetechnik und andere Füge- und Bearbeitungsgänge zur Anwendung. Grundsätzlich zeichnen sich die Behälter dadurch aus, dass dank geringer Werkzeugkosten auch kleinere Stückzahlen unterschiedlichster Abmessungen hergestellt werden können.
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EP 1 505 001 A1 beschreibt einen stapelbaren Ladungsträger aus thermoplastischem Kunststoff zur Aufbewahrung bzw. zum Ein- und Mehrwegetransport von Kleinteilen aller Art. Der Ladungsträger wird stets aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt. Er besitzt einen Boden und meist vier Seitenwände, die aus einer flächigen Ausgangsplatte hergestellt sind. Diese Ausgangsplatte ist vorzugsweise eine Hohlkammerplatte.
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Zwischen dem Boden und den Seitenwänden wird eine linienförmige Kerbung eingefügt, um die die Seitenwände zu einem kastenförmigen Grundkörper klappbar sind. Die aneinanderstoßenden vertikalen Kanten der Seitenwände sind verschweißt. An den oberen Kanten der Seitenwände schließt ein Krempelrand an, der um eine linienförmige Kerbung in der Ausgangsplatte um 180° bis an die jeweilige Seitenwand geklappt ist. Über dem Krempelrand wird ein Stapelprofil formschlüssig derart geklipst, dass ein am Stapelprofil angeformter Vorsprung das Stapelprofil auf dem Krempelrand fixiert.
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EP 0 674 595 B1 beschreibt einen stapelbaren Transportbehälter mit einem selbstschließenden Oberrand. Der Behälter besteht aus einem einheitlich starken, faltbaren Behälterformstück mit einem Boden, zwei aufrecht stehenden Endwänden, zwei aufrecht stehenden Seitenwänden und vier Endklappen. Die Seitenwände und die Endwände besitzen nach unten gefaltete Laschen, über die ein Oberrand gesteckt wird, der an den Laschen selbsttätig einrastet.
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Horizontale Kräfte werden durch den umlaufenden, einteilig ausgebildeten oberen Rand und durch zusätzliche Eckverstärkungen oder einsteckbare Eckprofile aufgenommen. Für jede Behältergröße müssen somit jeweils separate Ränder bereitgestellt werden. Der Herstellungs- und Montageaufwand ist durch die vielen zusätzlichen Eckteile sehr hoch.
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Innere Einbauten in Transport- und Lagerbehälter können mit zusätzlichen Befestigungseinrichtungen, beispielsweise Klettbändern oder Schienen, an den Innenseiten der Behälter befestigt werden.
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DE 10 2011 055 676 A1 beschreibt eine mehrfach wieder verwendbare Transportpalette für Stückgüter. In die Palette einsetzbare Stückgutaufnahmen werden durch Führungsschienen mit aufnehmbaren Stückgutleisten befestigt.
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Ein Keder ist die Randverstärkung eines Textiles oder einer Folie. Der Keder hat einen runden Querschnitt und zum Zweck der Befestigung eine breite flache Kederfahne. Diese stellt die Verbindung zwischen Textil/Folie und Keder dar. Oft ist die Kederfahne eine Ummantelung, die die Kederwulst in sich birgt. Kederfahne und die zu befestigenden Textilien oder Folien werden in der Regel miteinander verschweißt oder vernäht.
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Als Kederschiene bezeichnet man den Teil von Spannmechanismen, in den der Keder eingeführt wird. Diese ist eine im Querschnitt runde Führungsnut, in der der Keder reibungsfrei längs eingebracht und verschoben werden kann. Keder und Kederschiene ermöglichen so, eine Plane oder einen ähnlichen Stoff quer zur Kantenlinie flächig zu spannen.
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Eine Kederschiene wird oftmals in der Außenwerbung, dem Zeltbau oder für Großleinwände eingesetzt.
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Die Montage der Kederschiene gestaltet sich als sehr leicht, denn Sie kann je nach Anwendungsbereich geklebt oder verschraubt werden. Bei einem Anwendungsbereich, bei dem mit hohen Zugkräften zu rechnen ist, (Wind etc.) ist ein Schrauben unumgänglich. Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir die Schiene immer zu verschrauben. Die Löcher können dabei ganz einfach selbst gebohrt werden.
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DE 20 211 459 U1 zeigt einen Facheinsatz mit flexiblen Facheinteilungen zum Einbau in einen Behälter. Er besteht aus einer in den Behälter einsetzbaren Stützkonstruktion und damit verbundenen flexiblen Facheinteilungen. Die flexiblen Facheinteilungen können mittels eines Stecksystems mit der Stützkonstruktion kraft- und formschlüssig verbunden werden. Die Stützkonstruktion besteht aus zwei im Abstand voneinander angeordneten Quer- und Längsstreben, die Laschen aufweisen, welche in Schlitze in den Querstreben gesteckt sind. Die flexiblen Facheinteilungen sind zwischen den Quer- und Längsstreben angeordnet. In einer besonderen Ausführungsform sind die Facheinteilungen an den oberen Kanten durch ein Kederprofil verstärkt.
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DE 9 408 451 U1 betrifft einen Luftsack zum Auskleiden eines steifwandigen Transportbehälters. Am oberen Rand des Luftsackes ist wenigstens ein zusätzliches Halteelement ausgebildet, welches mit der Kante oder Innenfläche einer Transportbehälter-Seitenwand abnehmbar verbindbar ist.
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Die
DE 93 11 040 U1 zeigt ein an der Innenfläche der Transportbehälter-Seitenwand festgeschraubtes Kederprofil, in welches ein Luftsack mit einer an seinem oberen Rand ausgebildeten Gummischnur eingehängt werden kann.
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Die vorgenannten Befestigungsmöglichkeiten erfordern als Verbindungskonstruktionen zusätzliche Einbauten, die den Fertigungsaufwand erhöhen. Außerdem engen sie meist den lichten Querschnitt der Behälter zusätzlich ein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Transport- und Lagerbehälter vorzuschlagen, bei dem innere Gefachen und/oder eine Behälterabdeckung ohne die Zuhilfenahme von Werkzeugen und zusätzlichen Befestigungselementen lösbar am Behälter befestigt werden können. Dabei sollen möglichst wenig Vorsprünge und Absätze den Innenraum der Behälter begrenzen oder einengen. Die Herstellung und die Montage sollen mit wenig Aufwand möglich sein.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen 2 bis 6 beschrieben.
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Der Transport- und Lagerbehälter besteht mindestens aus einem Boden, zwei Seitenwänden und zwei Stirnwänden sowie inneren Gefachen und/oder einer Behälterabdeckung. Die Seitenwände und die Stirnwände weisen Krempelränder auf, die jeweils um eine Falzlinie bis an die zugehörige Seitenwand und Stirnwand klappbar sind. Über die Krempelränder der Seitenwände und der Stirnwände sind unten offene Stapelprofile aufsteckbar. Diese Stapelprofile besitzen einen Innenschenkel, einen Außenschenkel sowie einen am Außenschenkel oder Innenschenkel angeformten Hakenrand. Dieser Hakenrand ist im aufgesteckten Zustand über das Ende des umgeklappten Krempelrandes der Seitenwände und der Stirnwände rastbar.
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Der Verbindungssteg zwischen Außenschenkel und Innenschenkel bildet eine Stapelauflage. Die Stapelprofile besitzen einen am Außenschenkel angeformten oberen Stapelrand.
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Erfindungsgemäß besitzt der die Stapelauflage bildende Verbindungssteg zwischen Außenschenkel und Innenschenkel der Stapelprofile eine Profilierung, die als eine Kederaufnahme ausgebildet ist. In diese Kederaufnahme ist ein Einzugskeder mit einem Kederkern und einer Kederfahne einschiebbar. Dabei sind an mindestens einer Kederfahne die Gefache zur Aufnahme von Transport- und Lagerteilen und/oder die Schutzabdeckung befestigt.
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In einer bevorzugten Ausführung ist das Stapelprofil ein Kunststoff-Stranggussteil. Je nach Größe der Transport- und Lagerbehälter lassen sich die Stapelprofile in großen Stückzahlen kostengünstig herstellen und zuschneiden.
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Eine bevorzugte Ausführung ist, wenn das umlaufende Stapelprofil aus einem durchgängigen, mehrteiligen Profil besteht. Die einzelnen, umlaufenden Teile des Stapelprofiles sind dabei an den Ecken des Transport- und Lagerbehälters um eine Falzlinie nach außen soweit klappbar, dass in die Kederaufnahme ein Einzugskeder einschiebbar ist. Das Stapelprofil besitzt hier im Bereich der Ecken V-förmige Aussparungen, die ein nach innen klappen der einzelnen Stapelprofilteile um etwa 90° ermöglichen, so dass sie am benachbarten Teil des entsprechenden Stapelprofiles bündig anschlagen.
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Wenn das Stapelprofil 5-teilig ausgebildet wird, kann das erste mit dem fünften Teil des Stapelprofiles im aufgesteckten Zustand stumpf verbunden werden, beispielsweise durch eine Verschweißung oder durch eine Verklebung.
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Der Boden, die Seitenwände, die Stirnwände und der umklappbare Krempelrand bestehen vorzugsweise aus Kunststoff-Strukturkammerplatten. Strukturkammerplatten bestehen aus zwei auf Abstand angeordneten Deckplatten mit dazwischen liegenden, als Noppen ausgebildeten Verbindungsstegen. Beim Einsatz von Strukturkammerplatten werden die Falzlinien an der im Behälter innen liegende Wandseite angebracht und so eine Sollknickstelle erzeugt. Außen ist der Behälter an den Falzlinien nur umgebogen und somit verschlossen. Dadurch ergibt sich ein geschlossener Behälter ohne scharfe Kanten.
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Bei Strukturkammerplatten wird der Ritz an den Krempelrändern dadurch gebildet, dass die innen liegende Plattenwand aufgeschnitten wird, so dass sich die Laschen leicht um den Seitenrand biegen lassen.
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Zur Materialeinsparung und zur Gewichtsreduzierung kann der den Außenschenkel und Innenschenkel der Stapelprofile verbindende Verbindungssteg einen Hohlraum besitzen.
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Der Transport- und Lagerbehälter besteht vorzugsweise aus einem einstückigen und faltbaren Behälterformstück. Das Behälterformstück besitzt einen Boden, zwei um eine Falzlinie klappbare Seitenwände und zwei um eine Falzlinie klappbare Stirnwände. Die Falzlinien werden gerillt, geprägt, gerollt oder geritzt. Vorzugsweise wird ein Plotter eingesetzt, der die Konturen des gesamten Behälterformstückes erzeugt.
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Bei der Herstellung der Konturen des Behälterformstückes werden am oberen Rand der nach oben klappbaren Seiten- und Stirnwände jeweils Krempelränder vorgesehen, die vorzugsweise jeweils nach innen um einen Ritz oder bis an die zugehörige Seitenwand und Stirnwand klappbar sind. Die Krempelränder können sowohl nach innen als auch nach außen geklappt werden.
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Um den oberen Krempelrand, der durch sein Umklappen eine doppelte Wandstärke besitzt, wird das unten offene Stapelprofil aufgesteckt. Das Stapelprofil ist U-förmig ausgebildet. Es besitzt zwei Schenkel, einen Innenschenkel und einen Außenschenkel, wobei am Innenschenkel innen ein Hakenrand angeformt ist. Der Hakenrand ist in einer Höhe angebracht, dass er unter den unteren Rand des Krempelrandes reicht und dort einhakt. Der Hakenrand kann um einen Winkel < 90° nach oben geneigt ausgebildet sein. Das Stapelprofil schnappt dadurch selbsttätig über den Rand der aufrecht stehenden Seiten- und Stirnwände ein und wird sicher arretiert.
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Bei einem nach außen geklappten Krempelrand wird das Stapelprofil so angepasst, dass der Hakenrand am Außenschenkel unter dem Krempelrand einhakt.
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Für eine gute Stapelbarkeit mehrerer Behälter besitzen die Stapelprofile gleich geformte, vollständig umlaufend ausgebildete Stapelränder.
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Je nach gewünschter Belastbarkeit ist es auch möglich, dass ein Transport- und Lagerbehälter vollständig oder zumindest teilweise aus Wellpappe oder Aluminiumwabenmaterial besteht.
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Die Transport- und Lagerbehälter besitzen bei einem geringen Gewicht eine hohe Stabilität und Tragfähigkeit. Die Befestigung von inneren Gefachen und/oder eine Behälterabdeckung kann ohne die Zuhilfenahme von Werkzeugen und zusätzlichen Befestigungselementen lösbar am Behälter erfolgen. Auch bei massiven Schlägen auf die Seiten, beispielsweise durch ruckartiges Aufschieben einer weiteren Box, können sich die Verbindungen nicht lösen. Die Flächenausnutzung des Behälterformstückes ist sehr effektiv. Die Herstellung der Stapelprofile erfolgt sehr materialsparend. Die verwendeten Profile und Spritzgussecken können standardisiert und in großen Mengen kostengünstig vorproduziert und eingelagert werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen
- 1 Teilexplosionsansicht von Behälter mit Stapelprofilen und einer Kederabdeckung
- 2 Stapelprofil
- 3 aufgestecktes Stapelprofil mit eingeschobenem Keder
- 4 am Keder befestigte Gefache mit Schutzabdeckung
- 5 mittels Keder am Stapelprofil befestigte Gefache
- 6 Ansichten eines umlaufenden Stapelprofiles
- 7 zusammengebauter Transport- und Lagerbehälter
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Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Variante eines Behälters für den Transport und die Lagerung von Kleinteilen für die Automobilproduktion. Der fertige Transport- und Lagerbehälter soll eine Größe von 800 × 600 × 250 (L × B × H in mm) besitzen.
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Die 1 zeigt eine Teilexplosionsansicht eines Transport- und Lagerbehälters mit aufsteckbaren Stapelprofilen 9 und einer zum Schutz von zu transportierenden Teilen an den Stapelprofilen 9 befestigbaren Schutzabdeckung 16.
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Der Transport- und Lagerbehälter wird aus einem faltbaren Behälterformstück hergestellt. Er besteht aus einer einstückigen, 5mm dicken Kunststoff-Strukturkammerplatte. Mittels eines Plotters wird eine Kontur erzeugt, so dass ein Boden 1, zwei um eine Falzlinie 21 klappbare Seitenwände 2 und zwei um eine Falzlinie 21 klappbare Stirnwände 3 entstehen. An den beiden Seitenwänden 2 werden jeweils zwei um eine Falzlinie 21 nach innen klappbare Eckklappen 25 gebildet.
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Die Eckklappen 25 sind so lang, dass sie im zusammengeklappten Zustand die Breite der Stirnwand 3 überdecken und in der Mitte der Stirnwände 3 aneinander stoßen. An den Eckklappen 25 sind Griffaussparungen für die später einsetzbaren Griffe 19. Auch in den beiden Stirnwänden 3 sind jeweils Griffaussparungen eingearbeitet. Durch das Einsetzen der Griffe werden die Eckklappen 25 an den Stirnwänden 3 gehalten, so dass eine zusätzliche Arretierung nicht notwendig ist.
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Am oberen Rand der nach oben klappbaren Seitenwände 2 und Stirnwände 3 sind Krempelränder 10 angeformt, die jeweils um 180° nach innen um einen Ritz 26 bis an die zugehörige Seitenwand 2 und Stirnwand 3 klappbar sind. Der Ritz 26 ist dabei so ausgebildet, dass die äußere Deckplatte der Strukturkammerplatte vollständig durchtrennt ist und das Umklappen um die zweite, später innere Wand erfolgt. Die Krempelränder 10 müssen nicht über die gesamte Breite der Seiten- und Stirnwände reichen.
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Über die Krempelränder 10 der Seitenwände 2 und der Stirnwände 3 sind unten offene Stapelprofile 9 aufsteckbar.
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2 zeigt ein einzelnes Stapelprofil 9. Es wird durch einen Innenschenkel 6, einen Außenschenkel 5 sowie einen am Außenschenkel 5 oder Innenschenkel 6 angeformten Hakenrand 8 gebildet, der im aufgesteckten Zustand über das Ende des umgeklappten Krempelrandes 10 der Seitenwände 2 und der Stirnwände 3 rastbar ist. Der Verbindungssteg zwischen Außenschenkel 5 und Innenschenkel 6 bildet eine Stapelauflage 20 für weitere, stapelbare Lager- und Transportbehälter. Der die Stapelauflage 20 bildende Verbindungssteg 22 der Stapelprofile 9 besitzt eine innere Profilierung, die als Kederaufnahme 12 ausgebildet ist. Die Kederaufnahme 12 befindet sich so nahe wie möglich unter der Stapelauflage 20, um den Behälterinnenraum optimal zu nutzen. Gleichzeitig vergrößert sich durch die Kederaufnahme 12 die Auflagefläche des nächsten Ladungsträgers.
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In die Kederaufnahme 12 ist nach 3 ein Einzugskeder 13 einschiebbar, der aus einem Kederkern 15 und einer Kederfahne 14 gebildet wird. Der Kederkern ist ein rundes Kunststoffprofil. An der Kederfahne 14, die ein Textil oder eine Folie sein kann, sind nach 4 Gefache 17 zur Aufnahme von Transport- und Lagerteilen und eine Schutzabdeckung 16 befestigt. Die Schutzabdeckung dient zum Schutz vor Verschmutzung des Ladegutes beim Transport. Die Staubschutztextilien oder Staubschutzfolien können auf den Gefachen 17 ruhen. Zwei Schutzabdeckungen 16 aus Textilien oder Folien können gegenüberliegend und/oder überlappend auf den Gefachen 17 aufliegen.
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Der rechteckige Hohlraum 4 ist in erster Linie aus technologischen und ökonomischen Gründen notwendig.
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Die 5 zeigt einen Ausschnitt eines Transport- und Lagerbehälters mit integrierbaren Gefachen aus vorzugsweise relativ straffen Textilien, beispielsweise Vliesstoff aus Polyethylen, Nylon und viele mehr, die direkt mit der Kederfahne 14 vernäht sind. Bei Folien ist diese Verbindung vorzugsweise eine Klebeverbindung. Folien werden ebenfalls vernäht oder verschweißt. Der Einzugskeder kann ein Kaufteil mit Kederkern 15 und kurzer Kederfahne 14 sein. Die Gefache 17 können aber auch fertig konfiguriert mit angenähter Schutzabdeckung 16 und Einzugskeder 13 bezogen werden.
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Das Stapelprofil 9 ist ein Kunststoff-Stranggussteil und U-förmig ausgebildet. Der Hakenrand 8 ist um einen Winkel von ca. 80° nach oben geneigt ausgebildet. Der Innenschenkel 6 ist leicht nach innen gebogen. Dadurch wird beim Aufsetzen des Stapelprofiles 9 eine leichte Spreizung möglich. Auch beim aufgesetzten Stapelprofil 9 wird eine Spannung erzeugt, die einen sicheren Sitz des Hakenrandes 8 gewährleistet. Das Stapelprofil 9 schnappt dadurch selbsttätig über den Rand der aufrecht stehenden Seitenwände 2 bzw. Stirnwände 3 ein. Die Breite der Krempelränder 10 entspricht der inneren Weite der Stapelprofile 9 von ihrem oberen Anschlag bis zu ihrem Hakenrand 8.
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Für eine gute Stapelbarkeit mehrerer Behälter besitzt das Stapelprofil 9 oben einen Stapelrand 7. Der Stapelrand 7 schließt auf der Außenseite bündig ab und ist innen so breit, dass der nächste Transport- und Lagerbehälter formschlüssig aufgesetzt werden kann.
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Die Ecken des Transport- und Lagerbehälters sind hier miteinander verschweißt.
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In einer bevorzugten Ausführung besteht das umlaufende Stapelprofil 9 aus einem durchgängig gefertigten Kunststoffprofil, bei dem seine einzelnen Teile an den Ecken 23 des Transport- und Lagerbehälters um eine Falzlinie 11 nach außen klappbar sind. Dadurch können die Einzugskeder 13 in die Kederaufnahme 12 an den zwei gegenüber liegenden Seitenwänden 2 eingeschoben werden. Aufgrund der in 6 dargestellten V-förmigen Aussparungen 24 werden die Stapelprofilteile anschließend um 90° bis an das angrenzende Stapelprofilteil nach innen gebogen.
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Das Stapelprofil 9 ist in 6 5-teilig ausgebildet. Das erste Teil wird mit dem fünften Teil des Stapelprofiles 9 im aufgesteckten Zustand stumpf verbunden, beispielsweise durch Stumpfschweißen.
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Die 7 zeigt einen komplett montierten Transport- und Lagerbehälter. Er besitzt durch seine wenigen Bauteile ein geringes Gewicht, andererseits aber eine hohe Stabilität. Er weist wenig Vorsprünge und Absätze auf. Das Behälterformstück lässt sich vollständig Plotten oder Stanzen. Dadurch ist eine genaue Einhaltung der Maßhaltigkeit durch Konturtreue möglich, wodurch geringe Fertigungstoleranzen ermöglicht werden.
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Die Kederschiene wurde nicht einfach nur auf ein vorhandenes Profil aufgesetzt, sondern im Stapelprofil 9 integriert um wiederum den Innenraum des Transport- und Lagerbehälters optimal zu nutzen.
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Der Transport- und Lagerbehälter ist durch seine wenigen Teile auf einfache Weise und kostengünstig herstellbar, insbesondere auch, weil keine aufwendigen Anlagen für Gehrungsschnitte und keine Schweißtechnik für Ecken angeschafft werden müssen. Zusätzliches Material für Befestigungsränder wird nicht benötigt.
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Die Prozesszeiten zur Boxenfertigung werden erheblich verkürzt. Schlechte Verschweißungen der kritischen Ecken werden vermieden. Außerdem können die Profilstangen erheblich besser ausgenutzt werden, da jeweils ein durchgängiges Teilstück gefertigt werden muss. Durch die einfachen, leichteren und kostengünstigeren Teile kann dieser Behältertyp mit einfachsten Montagemitteln quasi vor Ort beim Kunden zusammengebaut werden. Von einer zentralen Fertigungsstätte können die Endverbraucher mit den gestanzten Behälterformstücken versorgt werden und müssen selbst nur noch die Keder einsetzen und die Stapelprofile 9 montieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Boden
- 2
- Seitenwand
- 3
- Stirnwand
- 4
- Hohlraum
- 5
- Außenschenkel
- 6
- Innenschenkel
- 7
- Stapelrand
- 8
- Hakenrand
- 9
- Stapelprofil
- 10
- Krempelrand
- 11
- Falzlinie
- 12
- Kederaufnahme
- 13
- Einzugskeder
- 14
- Kederfahne
- 15
- Kederkern
- 16
- Schutzabdeckung
- 17
- Gefache
- 18
- Stumpfnaht
- 19
- Griff
- 20
- Stapelauflage
- 21
- Falzlinie
- 22
- Verbindungssteg
- 23
- Ecke
- 24
- Aussparung
- 25
- Eckklappen
- 26
- Ritz