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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dosierung einer Flüssigkeitsmenge mit einer Schlauchpumpe in einem Analysator, einen Analysator, ein Computerprogramm und ein computerlesbares Medium.
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In der Prozessmesstechnik, beispielsweise in chemischen, biotechnologischen, pharmazeutischen und lebensmitteltechnischen Prozessen, und in der Umweltmesstechnik kommen solche automatischen Analysatoren, oder auch Analysegeräte genannt, zur Bestimmung einer Messgröße einer flüssigen Probe zum Einsatz. Beispielsweise können Analysegeräte zur Überwachung und Optimierung der Reinigungsleistung einer Kläranlage, zur Überwachung von Trinkwasser oder zur Qualitätsüberwachung von Lebensmitteln eingesetzt werden. Gemessen und überwacht wird beispielsweise der Anteil einer bestimmten Substanz, die auch als Analyt bezeichnet wird, an einem Probenfluid, beispielsweise einer Flüssigkeit oder einem Flüssigkeitsgemisch, einer Emulsion, einer Suspension, einem Gas oder einem Gasgemisch. Analyte können zum Beispiel Ionen wie Ammonium, Phosphat, Silikat oder Nitrat, Calcium, Natrium oder Chlorid, oder biologische oder biochemischen Verbindungen, z.B. Hormone, oder auch Mikroorganismen sein. Andere Parameter, die durch Analysegeräte in der Prozessmesstechnik, insbesondere im Bereich der Überwachung von Wasser, bestimmt werden, sind Summenparameter wie der Gesamte Organische Kohlenstoff (TOC), der Gesamtstickstoff (TN), der Gesamtphosphor (TP) oder der chemische Sauerstoffbedarf (CSB). Analysegeräte können beispielsweise als Schrankgeräte oder als Bojen ausgestaltet sein.
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Häufig wird in Analysegeräten die zu analysierende Probe behandelt, indem sie mit einem oder mehreren Reagenzien versetzt wird, so dass eine chemische Reaktion in dem Reaktionsgemisch auftritt. Vorzugsweise werden die Reagenzien so gewählt, dass die chemische Reaktion mittels physikalischer Methoden, beispielsweise durch optische Messungen, mittels potentiometrischer oder amperometrischer Sensoren oder durch eine Leitfähigkeitsmessung nachweisbar ist. Mittels eines Messaufnehmers werden entsprechend Messwerte einer mit dem eigentlich zu bestimmenden Analyse-Parameter (z.B. CSB) korrelierten Messgröße erfasst. Beispielsweise kann die chemische Reaktion eine Färbung oder einen Farbumschlag bewirken, der mit optischen Mitteln detektierbar ist. Die Farbintensität ist in diesem Fall ein Maß für den zu bestimmenden Parameter. Als mit dem zu bestimmenden Parameter korrelierte Messgröße kann beispielsweise fotometrisch eine Absorption bzw. Extinktion der behandelten Probe ermittelt werden, indem elektromagnetische Strahlung, beispielsweise sichtbares Licht, von einer Strahlungsquelle in die Flüssigkeitsprobe eingestrahlt wird und nach Transmission durch die Flüssigkeitsprobe von einem geeigneten Empfänger empfangen wird. Der Empfänger erzeugt ein von der Intensität der empfangenen Strahlung abhängiges Messsignal, aus dem der Wert des zu bestimmenden Parameters, beispielsweise anhand einer Kalibrierfunktion oder -tabelle abgeleitet werden kann.
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In Analysatoren für die Flüssigkeitsanalyse muss sowohl die zu analysierende Probe als auch die für die Reaktion benötigten Reagenzien in einen Reaktionsbehälter (z.B. Küvette oder Reaktor) dosiert werden. Häufig kommen hier Schlauchpumpen zum Einsatz. Sie dosieren in der Regel kleine Flüssigkeitsmengen mit mittlerer Genauigkeit und bieten gelichzeitig viele Vorteile, wie zum Beispiel Selbstansaugung und Trockenlaufsicherheit.
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In manchen Anwendungsgebieten der Flüssigkeitsanalyse ist allerdings die Dosiergenauigkeit solcher Schlauchpumpen nicht gut genug und muss daher über die Verwendung weiterer Komponenten sichergestellt werden. Dabei handelt es sich meist um sogenannte Dosiereinheiten, die aus mehreren Elementen (Manifolds, Ventile, optische Bauteile, etc.) bestehen. Dadurch ist es letztendlich möglich sehr genau zu dosieren. Allerdings sind die Kosten einer solcher Lösung aufgrund der höheren Bauteilzahl entsprechen größer und wirken sich somit negativ auf die Gerätekosten aus.
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Das exakte Dosieren einer Flüssigkeitsmenge alleinig über eine Schlauchpumpe ist für viele Anwendungen in der Flüssigkeitsanalyse nicht ausreichend genau genug. Dies liegt zum einen an der Pulsation der Schlauchpumpe und zum anderen an einem zunehmenden Schlauchverschleiß. Aufgrund der Schlauchalterung kann sich das Fördervolumen pro Umdrehung deutlich ändern.
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Wie schon erwähnt pulsiert eine Schlauchpumpe in der Regel sehr stark. Dies liegt an ihrem Förderprinzip. Bei Schlauchpumpen wird der eingebaute Schlauch durch Rollen, welche sich auf einem Rotor befinden, abgeschlossen und verpresst. Dreht sich der Rotor, gleiten die Rollen über den Schlauch und verschieben das, sich im Schlauch befindende, Medium Richtung Pumpenausgang/Druckausgang. Verlässt eine Rolle den Schlauch, öffnet er eine Kammer und verursacht einen kurzzeitigen Volumenrückfluss (entsprechend dem Volumen des gequetschten Schlauchstückes) und einen Druckstoß. Durch das Aufbringen einer Rolle am Pumpeneingang kann ebenfalls ein Volumenstrom verursacht werden, der kurzzeitig gegen den eigentlichen Volumenstrom gepresst wird. Somit tritt bei Schlauchpumpen eingangsseitig und ausgangsseitig Pulsation auf.
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Dadurch stockt der Volumenstrom und es kommt zu zeitlich abhängige Dosierungenauigkeiten je nach Stellung der Rollen. Für eine exakte Dosierung von Flüssigkeiten ist aber ein gleichförmiger Förderstrom enorm wichtig.
Es gibt inzwischen mehrere Lösungsansätze, um die entstehende Pulsation zu verhindern. Diese umfassen z.B. passive und aktive Pulsationsdämmung, Kombination pulsierende Volumenströme oder eine größere Rollenzahl.
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Alle Lösungen sind allerdings oft nur mit hohem technischem Aufwand realisierbar oder mit hohen Kosten verbunden
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dosiergenauigkeit für Schlauchpumpen bei Analysatoren der Prozessautomatisierung zu verbessern.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren für einen gattungsgemäßen Analysator mit einer Schlauchpumpe, wobei die Schlauchpumpe zumindest einen Rotor mit zumindest zwei Rollen umfasst, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: Bestimmen der Position zumindest einer Rolle der Schlauchpumpe; Bewegen des Rotors der Schlauchpumpe in eine Ausgangsstellung, wenn sich diese noch nicht in einer Ausgangsstellung befindet; und Dosieren der zu fördernden Flüssigkeitsmenge durch Bewegen des Rotors durch Zählen von Rollendurchläufen durch eine Referenzposition.
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Dabei ist gleichzusetzen mit dem Zählen von Rollendurchläufen durch eine Referenzposition das Zählen von Umdrehungen.
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Es wird somit die Stellung der Rollen innerhalb einer Schlauchpumpe detektiert, und somit Größe und Anzahl der nicht vermeidbaren Pulsationen in den jeweiligen Dosierschritten vorhersagen und einberechnen zu können. Dies ermöglicht ein exaktes Dosieren einer Flüssigkeitsmenge.
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Bei mehreren zu fördernden Flüssigkeitsmengen kommt es weniger auf das absolute Volumen an, sondern auf das Verhältnis. Wird beispielsweise 1 ml einer ersten Flüssigkeitsmenge und 2 ml einer zweiten Flüssigkeitsmenge benötigt, werden für die zweite Flüssigkeitsmenge die doppelte Anzahl an Rollendurchläufen verwendet.
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Die kleinste sinnvolle zu dosierend Menge ist dabei das Volumen im Schlauch bei einem Rollendurchlauf. Kann eine zu dosierende Flüssigkeitsmenge nicht durch ein ganzzahliges Vielfaches dieser kleinsten zu dosierende Menge dosiert werden, wird die zu dosierende Flüssigkeitsmenge - je nach Anwendung - in einer Ausgestaltung entweder zu einem ganzzahliges Vielfachen dieser kleinsten zu dosierende Menge erhöht oder erniedrigt. Sollen also beispielsweise 1,1 ml dosiert werden, die kleinste zu dosierende Menge ist aber 0,25 ml, so wird beispielsweise das zu dosierende Volumen auf 1,0 ml erniedrigt, damit dies durch ein ganzzahliges Vielfaches der kleinsten zu dosierenden Menge dosiert werden, hier also 4*0,25 ml. Wie erwähnt ist nicht das absolute Volumen entscheidend, sondern das Verhältnis der verschiedenen zu dosierenden Flüssigkeitsmengen.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass das Verfahren den Schritt umfasst: Verwerfen des Inhalts des Schlauchs, der sich in dem Bereich des Schlauchs befindet, der sich vor Erreichen der Ausgangsstellung ausgangsseitig befindet.
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Die Aufgabe wird weiter gelöst durch einen, umfassend zumindest eine Schlauchpumpe mit einem Rotor mit zumindest zwei Rollen, und eine Datenverarbeitungseinheit, welche dazu ausgestaltet ist die Verfahrensschritte wie oben ausgeführt auszuführen.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Analysator eine Zähleinheit zum Zählen von Rollendurchläufen durch eine Referenzposition umfasst.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die Zähleinheit einen Schalter umfasst, der beim Durchlaufen der Rolle geschlossen wird.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass zumindest eine Rolle einen Magneten umfasst und die Zähleinheit einen Magnetsensor, insbesondere einen Reed-Kontakt oder einen Hall-Effekt-Sensor umfasst.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die Zähleinheit eine Lichtschranke umfasst.
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Die Aufgabe wird weiter gelöst durch ein Computerprogramm, umfassend Befehle, die bewirken, dass der Analysator wie oben beschrieben die Verfahrensschritte wie oben beschrieben ausführt.
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Die Aufgabe wird weiter geöst durch ein computerlesbares Medium, auf dem das Computerprogramm nach dem vorhergehenden Anspruch gespeichert ist.
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Dies wird anhand der nachfolgenden Figuren näherer erläutert.
- 1 zeigt einen beanspruchten automatischen Analysator in symbolischer Übersicht.
- 2 zeigt das Systemkonzept des beanspruchten Analysators.
- 3a/b zeigt zwei Positionen von Rollen einer Schlauchpumpe.
- 4a/b zeigt eine Ausgestaltung der Schlauchpumpe in einer ersten und einer zweiten Position.
- 5a/b zeigt eine Ausgestaltung der Schlauchpumpe in einer ersten und einer zweiten Position.
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In den Figuren sind gleiche Merkmale mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Der beanspruchte automatische Analysator in seiner Gesamtheit hat das Bezugszeichen 1 und ist in 1 dargestellt.
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Gemessen werden soll beispielsweise die direkte Absorption eines Stoffs oder die Intensität einer Färbung, die dadurch erzeugt wird, dass der zu bestimmende Stoff mit Reagenzien in einen Farbkomplex umgewandelt wird. Weitere mögliche Messgrößen, die nach einem ähnlichen Prinzip arbeiten sind Trübung, Fluoreszenz usw. Ein Anwendungsbeispiel ist die CSB-Messung (chemischer Sauerstoffbedarf; engl. chemical oxygen demand, COD), wobei CSB ein Summenparameter ist, das heißt der Messwert kommt durch die Summe der Inhaltsstoffe zustande und kann nicht einem einzelnen Inhaltsstoff zugeordnet werden. Bei diesem Messverfahren wird ein Farbumschlag in einem Reaktor erzeugt, siehe unten. Weiter mögliche Parameter sind etwa der Gesamtkohlenstoff, Gesamtstickstoff oder eine Ionenkonzentration, wie etwa die Konzentration der Ionen von Ammonium, Phosphat, Nitrat etc.
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Aus dem zu analysierenden Medium 15, beispielsweise eine Flüssigkeit oder ein Gas, wird eine Probe 13 entnommen. Meist wird die Probe 13 vollautomatisch durch den Analysator selbst, etwa durch Subsysteme 14 wie Pumpen, Schläuche, Ventile etc. entnommen. Zur Bestimmung des zu bestimmenden Stoffgehalts einer bestimmten Spezies werden speziell für den jeweiligen Stoffgehalt entwickelte und im Analysatorgehäuse vorrätig gelagerte ein oder mehrere Reagenzien 16 mit der zu vermessenden Probe 13 vermischt. Dies ist in 1 symbolisch dargestellt, in Realität werden verschiedene Behältnisse mit verschiedenen Reagenzien bereitgestellt und über die angesprochenen Pumpen, Schläuche, Ventile etc. entnommen und gegebenenfalls vermischt. Dies ist in der 2 dargestellt. Auch können für jeden Vorgang (Entnehmen der Probe, Vermischen von Reagenzien, etc.) separate Pumpen, Schläuche, Ventile verwendet werden.
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Eine dadurch verursachte Farbreaktion dieses Gemisches wird anschließend mittels eines geeigneten Messgeräts, beispielsweise mittels eines Photometers 17, vermessen. Dazu wird beispielsweise die Probe 13 und die Reagenzien 16 in einem Messraum 8 vermischt und mit Licht zumindest einer Wellenlänge optisch im Durchlichtverfahren vermessen. Bei dem Verfahren wird Licht mittels eines Senders 17.1 durch die Probe 13 gesendet. Dem Sender 17.1 zugeordnet ist ein Empfänger 17.2 zum Empfangen des Durchlichts, wobei vom Sender 17.1 ein optischer Messpfad 17.3 zum Empfänger 17.2 verläuft (in 1 gestrichelt angedeutet). Der Sender 17.1 umfasst beispielsweise eine oder mehrere LEDs, d.h. eine LED pro Wellenlänge oder eine entsprechende Lichtquelle mit breitbandiger Anregung. Alternativ wird eine breitbandige Lichtquelle mit entsprechendem vorgesetztem Filter verwendet, der - je nach Anwendung - auch direkt vor dem Empfänger angebracht werden kann. Der Empfänger 17.2 kann etwa eine oder mehrere Fotodioden umfassen.
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Anhand der Lichtabsorption und einer hinterlegten Kalibrierfunktion wird empfängerseitig der Messwert erzeugt. Der Analysator 9 umfasst einen Transmitter 10 mit einem Mikrocontroller 11 samt Speicher 12. Über den Transmitter 10 kann der Analysator 9 an einen Feldbus angeschlossen werden. Weiter wird der Analysator 9 über den Transmitter 10 gesteuert. So wird beispielsweise die Entnahme einer Probe 13 aus dem Medium 15 durch den Mikrocontroller 11 durch entsprechende Steuerbefehle an die Subsysteme 14 veranlasst. Auch wird die Messung durch das Photometer 17 mittels des Mikrocontrollers gesteuert und geregelt. Ebenfalls kann die Dosierung der Probe 13 durch den Transmitter 10 gesteuert werden. Auf dem Transmitter 10 läuft dann ein Computerprogramm zur Steuerung des Analysators, etwa zur Dosierung. Ebenfalls befindet sich ein computerlesbares Medium auf dem Transmitter 10 oder ist darin einsteckbar.
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Das Entnehmen der Probe 13 soll nun prinzipiell erläutert werden. Zur Entnahme der Probe 13 aus dem Medium 15 dient eine Probenentnahmevorrichtung, die beispielsweise eine Pumpe 4, vorliegend eine Schlauchpumpe, umfassen kann. Über eine Mediumsleitung gelangt die Probe 13 in eine Dosiervorrichtung 1. Wie erwähnt umfasst der Analysator 9 Flüssigkeitsbehälter, die der Probe 13 zur Bestimmung der Messgröße des Analysators 9 zuzusetzende Reagenzien 16 und Standardlösungen zur Kalibrierung und/oder Justierung des Analysators 9 enthalten. Die Schlauchpumpe 4 pumpt die Probe 13 in die Dosiervorrichtung 1.
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Die Dosiervorrichtung 1 umfasst eine Dosierkammer 2, die etwa als Küvette ausgestaltet ist, und zumindest eine Dosierlichtschranke 3. In 2 abgebildet sind drei Lichtschranken 3, wobei zwei davon als Messlichtschranken zum Abmessen einer bestimmen Menge an Flüssigkeit dienen, und die obere als Sicherheitslichtschranke dient. Erreicht die abzumessende Flüssigkeit in der Dosierkammer 2 die oberste Lichtschranke, wird ein Alarm ausgelöst und die Dosierung bricht ab. Die Lichtschranken 3 können auch als Infrarotlichtschranken mit Tageslichtfilter ausgestaltet sein. An die Dosiervorrichtung 1 angeschlossen ist auch ein Ventil 21 zur Be- und Entlüftung. Ebenfalls an die Dosiervorrichtung 1 angeschlossen ist eine Pumpe 5, genauer ein Verdrängerpumpe, genauer eine Kolbenpumpe. Die Kolbenpumpe 5 pumpt Flüssigkeit aus der Dosierkammer 2 in den Reaktor 8. Dies geschieht dadurch, dass beim Aufziehen der Kolbenpumpe 5 Luft angezogen wird und diese Luftsäule die Flüssigkeit aus der Dosierkammer 2 in Richtung des Reaktors 8 vor sich herschiebt.
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Die Dosiervorrichtung 1 ist mittels einer Leitung 6 mit dem Messraum 8, auch Reaktor 8 genannt, verbunden. Die Leitung 6 ist als Schlauch oder Rohr ausgestaltet.
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Der Reaktor 8 umfasst ein Ventil 19 auf der Seite der Leitung 6 und ein Ventil 20 zum Entlüften auf entgegengesetzter Seite.
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Die Reagenzien 16, bzw. Behältnisse umfassend die Reagenzien 16, sind über Flüssigkeitsleitungen mit der Dosiervorrichtung 1 verbunden. Es gibt entsprechende Ventile 22 um die Leitung zu schalten. Weiter gibt es einen Auslass 18, der gegebenenfalls ein Ventil umfasst und als Abfall dient.
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Die 3a/b zeigen eine Schlauchpumpe 4 des Analysators9. Diese umfasst im Beispiel drei Rollen 23, 24, 25 an einem Rotor 26. Die Lösung der oben beschriebenen Nachteile einer Schlauchpumpe wird eine Detektion zumindest eine der Rollen 23, 24, 25 im Inneren der Schlauchpumpe 4 vorgeschlagen.
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Im Allgemeinen ist eine Schlauchpumpe eine Verdrängerpumpe, bei der die zu fördernde Flüssigkeitsmenge durch äußere mechanische Verformung eines Schlauches 27 durch diesen hindurchgedrückt wird. Eine zu dosierende Flüssigkeitsmenge strömt durch den Eingang 32 ein und durch den Ausgang 33 aus. Der Schlauch 27 stützt sich jeweils außen am Gehäuse des Pumpenkopfes ab und wird von innen durch Rollen oder Gleitschuhe abgeklemmt, die sich an einem Rotor 26 drehen. Dabei führt die Bewegung dazu, dass sich die Abklemmstelle entlang des Schlauches 27 bewegt und dadurch die zu fördernde Flüssigkeitsmenge vorantreibt.
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3a zeigt eine erste Stellung des Rotors 26, 3b eine zweite. Zunächst wird in 3a die Position zumindest einer Rolle 23, 24, 25 bestimmt. Grundsätzlich könnte auch die Position direkt am Rotor detektiert werden. Hier allerdings wird mit einer Zähleinheit 29 (Details siehe unten; die Zähleinheit ist in den 3a/b symbolisch als Rechteckt dargestellt) detektiert, wo ob sich eine Rolle 23, 24, 25 an der Zähleinheit befindet.
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Wird erkannt, dass der Rotor 26 bereits in der Ausgangsstellung ist, kann sofort dosiert werden (siehe unten). Befindet sich der Rotor 26 nicht in der Ausgangsstellung (das ist die Situation in 3a), wird dieser zunächst in die Ausgangsstellung bewegt. 3b zeigt beispielsweise diese Ausgangsstellung, bei der irgendeine Rolle, hier die Rolle 24, senkrecht nach unten steht.
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Ist die Stellung zu Beginn eines Dosierschrittes bekannt, also durch die die Ausgangsstellung, kann mit Hilfe eines im Transmitter 10 hinterlegten Softwarealgorithmus die benötigten Umdrehungen so gestaltet werden, dass immer dieselbe Anzahl an Pulsen, d.h. Rollendurchläufen durch die Zähleinheit 29, für eine bestimmte Flüssigkeitsmenge entsteht. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass das dosierte Volumen immer annährend konstant ist. Damit diese Kompensation für jede Schlauchart und jeden Schlauchverschleiß anwendbar ist, wird in regelmäßigen Abständen das transportierte Volumen während eines Dosierschrittes gemessen und die Schlauchpumpe somit kalibriert.
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Wird festgestellt, dass sich der Rotor 26 nicht in der Ausgangsstellung befindet wird die Flüssigkeitsmenge, die sich in dem Abschnitt befindet, der sich näher am Ausgang 33 befindet, verworfen. In 3a ist dies der Teil des Schlauchs 27 nach der Rolle 25 in Richtung 33. In einer Ausgestaltung wird schließlich auch mit Luft oder Stickstoff „gespült“, im Allgemeinen mit einem Spülmedium, sodass sichergestellt ist, dass der Schlauch 27 leer bzw. frei von unerwünschten Medien ist.
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Die Einheit, welche die Position der Rollen zu Beginn feststellt, muss nicht zwangsweise die Einheit sein, welche die Rollendurchläufe zählt. Bevorzugt ist dies jedoch als einzelne Einheit, die Zähleinheit 29, ausgestaltet.
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4a/b zeigen eine Ausgestaltung der Detektion der Ausgangsstellung bzw. des Zählens der Durchläufe der Rollen. 4a zeigt eine erste Stellung, 4b zeigt die Ausgangsstellung. Die Schlauchpumpe 4 hat in diesem und im nächsten Beispiel vier Rollen 23, 24, 25, 28. In dieser Ausgestaltung erfolgt die Detektion mittels eines Schalters 30. Eine Rolle 23, 24, 25, 28 der Schlauchpumpe 4 schließt beim Passieren des Schalters 30 einen Schaltmechanismus. Dabei entsteht eine elektrische Verbindung, welche das Signal für den Transmitter 10 gibt. Dadurch kann die Stellung der Rollen verarbeitet werden).
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In einer Ausgestaltung erfolgt die Detektion mittels Magnetschalter. Hierbei wird die Referenzposition der Rollen über einen magnetischen Kontakt detektiert. Durch einen Magneten, der sich auf dem Rotor 26 der Schlauchpumpe 4 befindet, wird bei jeder Umdrehung ein magnetischer Schalter betätigt, der sich ortsfest, außerhalb des Rotors 26 befindet. Der Schalter ist etwa als Magnetsensor, z.B. Reed-Kontakt oder als Hall-Effekt-Sensor ausgestaltet. Dadurch entsteht ein elektrisches Signal, welches über die Software und den entsprechenden Algorithmus verarbeitet werden kann.
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In der Ausgestaltung in den 5a/b erfolgt die Detektion mittels einer Lichtschranke 31. 5a zeigt eine erste Stellung, 5b zeigt die Ausgangsstellung. Bei einer Detektion mittels Lichtschranke 31 wird ein Sender und ein Empfänger an die zu ermittelnde Ausgangsstellung angebracht. Das vom Sender emittierte Licht wird in dem Moment unterbrochen, wenn eine Rolle 23, 24, 25, 28 der Schlauchpumpe 4 die Lichtschranke 31 passiert und kann somit vom Empfängersensor nicht mehr wahrgenommen werden. Die Stellung der Rolle 23, 24, 25, 28 gilt dann als erfasst.
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Es ergibt sich somit eine Methodik zu Erhöhung der Dosiergenauigkeit einer Schlauchpumpe 4 mittels Detektion der Ausgangsstellung der Rollen 23, 24, 25, 28 im Inneren der Schlauchpumpe 4. Ist die Stellung der Rollen vor Beginn eines Dosierschrittes bekannt (Ausgangsstellung), kann die Anzahl der entstehenden Pulse vorhergesehen werden und entsprechend in das Volumen einer Dosierung einberechnet werden. Diese Detektion kann beispielsweise mittels Schalter, Magnetschalter oder Lichtschranke geschehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dosiervorrichtung
- 2
- Dosierkammer
- 3
- Dosierlichtschranke
- 4
- Schlauchpumpe
- 5
- Kolbenpumpe
- 6
- Leitung
- 8
- Messraum / Reaktor
- 9
- Analysator
- 10
- Transmitter
- 11
- Mikrocontroller
- 12
- Speicher
- 13
- Probe
- 14
- Subsysteme von 9
- 15
- Medium
- 16
- Reagenz
- 17
- Photometer
- 17.1
- Sender
- 17.2
- Empfänger
- 17.3
- optischer Messpfad
- 18
- Auslass / Abfall
- 19
- Ventil
- 20
- Ventil
- 21
- Ventil
- 22
- Ventil
- 23
- Rolle
- 24
- Rolle
- 25
- Rolle
- 26
- Rotor
- 27
- Schlauch
- 28
- Rolle
- 29
- Zähleinheit
- 30
- Schalter
- 31
- Lichtschranke
- 32
- Eingang
- 33
- Ausgang