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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnmaschine zum Spinnen eines Fadens mit einem Streckwerk zum Verstrecken eines Faserbandes, wobei das Streckwerk Klemmstellen für das zu verstreckende Faserband an einem Einzugswalzenpaar, einem Verzugswalzenpaar und einem Ausgangswalzenpaar aufweist und die Klemmstellen des Streckwerks eine Streckfeldebene bilden, mit einer pneumatischen Verdichtungseinrichtung zum Verdichten des verstreckten Faserbandes, und mit einer Spindel, an der ein Faden aus dem verstreckten Faserband gesponnen wird, wobei die Verdichtungseinrichtung in Laufrichtung des Faserbandes im Anschluss an das Ausgangswalzenpaar angeordnet ist und ein Saugrohr mit einem Saugschlitz und einen das Saugrohr umschlingenden Transportriemen sowie eine im Anschluss an den Saugschlitz angeordnete Liefereinrichtung mit zumindest einer Lieferwalze und einem Fadenklemmpunkt umfasst, und der Faden an dem Fadenklemmpunkt der Verdichtungseinrichtung geklemmt ist und sich zu der Spindel hin erstreckt, wobei er die Verdichtungseinrichtung nach dem Fadenklemmpunkt mit einem Vlieswinkel umschlingt, sowie eine entsprechendes Streckwerk.
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In der gattungsgemäßen
DE 100 52 878 A1 ist eine Ringspinnmaschine mit einer pneumatischen Verdichtungseinrichtung offenbart. Ein Faserband wird in einem Streckwerk verstreckt und anschließend mit einem luftdurchlässigen Transportband über einen besaugten Saugschlitz geführt. Nach dem Saugschlitz wird das verstreckte Faserband einerseits bzw. der Faden andererseits mittels einer Lieferwalze auf dem Saugrohr geklemmt. Die Klemmstellen in dem Verstreckungsbereich des Streckwerks befinden sich in einer Streckfeldebene. Das Saugrohr ist mit seinem Saugschlitz derart angeordnet, dass sich der Saugschlitz oberhalb der Streckfeldebene befindet. Damit wird sichergestellt, dass das verstreckte Faserband auf dem Saugschlitz zu liegen kommt und an einer Kante des Saugschlitzes verdichtet wird. Das Faserband vor der Klemmstelle bzw. der Faden nach der Klemmstelle umschlingen das Saugrohr teilweise. Die Größe der Umschlingung des Fadens nach der Klemmstelle bis zum Ablösen des Fadens von dem den Faden tragenden Bauteil, hier dem Saugrohr, wird Vlieswinkel genannt. Beim Ringspinnen zeigt die Erfahrung, dass die Spinnstabilität optimal ist, wenn der aus dem Streckwerk austretende Faden den Ausgangszylinder umschlingt. Dieser optimale Vlieswinkel liegt zwischen 15° - 30°. Die Fadenumschlingung behindert zwar das Vordringen der Spinndrehung bis zum Klemmpunkt, aber durch die Umschlingung werden Fadenspannungsspitzen gedämpft und gelangen nicht mehr vollständig in das Spinndreieck. Dadurch wird die Fadenbruchrate einer Ringspinnmaschine reduziert. Diese Erkenntnis bei herkömmlichen Ringspinnmaschinen wurde bisher auf Ringspinnmaschinen mit pneumatischer Verdichtungseinrichtung übernommen. Dennoch wurde keine ebenso gute Spinnstabilität beim pneumatischen Verdichtungsspinnen erzielt, wie beim herkömmlichen Ringspinnen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, beim pneumatischen Verdichtungsspinnen eine verbesserte Spinnstabilität zu erreichen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Spinnmaschine sowie ein Streckwerk mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
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Eine erfindungsgemäße Spinnmaschine zum Spinnen eines Fadens weist ein Streckwerk zum Verstrecken eines Faserbandes auf, wobei das Streckwerk Klemmstellen für ein zu verstreckendes Faserband an einem Einzugswalzenpaar, einem Verzugswalzenpaar und einem Ausgangswalzenpaar umfasst. Die Spinnmaschine weist außerdem eine pneumatische Verdichtungseinrichtung zum Verdichten des verstreckten Faserbandes und eine Spindel, an der ein Faden aus dem verstreckten Faserband gesponnen wird, auf. Die Verdichtungseinrichtung ist in Laufrichtung des Faserbandes im Anschluss an das Ausgangswalzenpaar angeordnet. Sie umfasst ein Saugrohr mit einem Saugschlitz und einen das Saugrohr umschlingenden Transportriemen sowie eine im Anschluss an den Saugschlitz angeordnete Liefereinrichtung mit zumindest einer Lieferwalze und einem Fadenklemmpunkt. Der Faden ist an dem Fadenklemmpunkt der Verdichtungseinrichtung geklemmt und erstreckt sich zu der Spindel hin, wobei er die Verdichtungseinrichtung nach dem Fadenklemmpunkt mit einem Vlieswinkel umschlingt. Der Vlieswinkel ist erfindungsgemäß kleiner 15°. Die Anzahl der Fadenbrüche kann bei dieser Anordnung gegenüber einer herkömmlichen Anordnung zurückgehen. Dies ist ungewöhnlich, da insbesondere beim Ringspinnen ohne eine pneumatische Verdichtungseinrichtung ein deutlich größerer Vlieswinkel die Spinnstabilität erhöhen würde. Überraschend ist es daher, dass dies beim pneumatischen Verdichtungsspinnen, d. h. einem Ringspinnen mit einer zusätzlichen pneumatischen Verdichtungseinrichtung, gerade das Gegenteil der Fall ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Vlieswinkel kleiner 10°, vorzugsweise 0° ist. Je kleiner der Vlieswinkel ist, desto besser wird die Spinnstabilität beim pneumatischen Verdichtungsspinnen. Ideal wäre ein Vlieswinkel von etwa 0°. Wenn dies aus bautechnischen Gründen nur schlecht möglich ist, so können auch gute Spinnergebnisse erzielt werden, wenn der Vlieswinkel nahe 0° ist.
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Vorteilhaft ist es zudem, wenn das Saugrohr unterhalb der Streckfeldebene angeordnet ist und einen Abstand zur Streckfeldebene aufweist. Die Anordnung des Saugrohres unterhalb der Streckfeldebene mit einem entsprechenden Abstand zur Streckfeldebene und der kleine Vlieswinkel erhöhen in ihrer Kombination die Spinnstabilität. Vorzugsweise ist das Saugrohr um den Mittelpunkt der Unterwalze des Ausgangswalzenpaares des Streckwerkes gedreht, sodass der Abstand des Saugrohres von der Streckfeldebene entsteht. Ein sehr kleiner Abstand ist bereits ausreichend, um den vorteilhaften Effekt der Erfindung, nämlich eine geringere Fadenbruchrate, zu erzielen. Durch die Drehung des Saugrohres wird gleichzeitig in Bezug auf die Spindel eine Anordnung erzielt, bei welcher der Vlieswinkel sehr gering ist.
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Vorteilhafterweise ist der Abstand des Saugrohres von der Streckfeldebene kleiner als 10 mm, vorzugsweise kleiner als 2 mm ist. Bereits dieser kleine Abstand von der Streckfeldebene kann ausreichen, um die Spinnstabilität zu erhöhen.
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Auch ist es von Vorteil, wenn der Fadenklemmpunkt zwischen Lieferwalze und Saugrohr angeordnet ist. In diesem Falle wird eine sehr kompakte Bauweise der Verdichtungseinrichtung erzielt. Die Lieferwalze kann mit dem feststehenden Saugrohr zusammenwirken, da das Saugrohr von dem Transportband umschlungen ist, welches sich zusammen mit der Lieferwalze bewegen kann.
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Vorteilhaft ist es alternativ, wenn der Fadenklemmpunkt im Anschluss an das Saugrohr zwischen zwei Lieferwalzen angeordnet ist. Das Saugrohr und das Transportband wirken dabei unabhängig von den Lieferwalzen. Der Fadenklemmpunkt wird durch die beiden Lieferwalzen gebildet. Die Umschlingung mit dem Vlieswinkel erfolgt dabei zwischen Faden und unterer Lieferwalze.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen dem Fadenklemmpunkt und der Spindel eine Umlenkstelle, insbesondere ein Fadenführer, angeordnet ist. Die Anordnung der Umlenkstelle und der Spindel in Bezug auf die Verdichtungseinrichtung kann dabei maßgebend sein für einen geringen Vlieswinkel und damit für die erfindungsgemäße Erlangung einer guten Spinnstabilität.
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Erfindungsgemäß weist ein Streckwerk für Spinnmaschinen zum Spinnen eines Fadens Klemmstellen für ein zu verstreckendes Faserband an einem Einzugswalzenpaar, einem Verzugswalzenpaar und einem Ausgangswalzenpaar auf. Die Klemmstellen des Streckwerks bilden eine Streckfeldebene. Eine pneumatische Verdichtungseinrichtung dient zum Verdichten des verstreckten Faserbandes. Die Verdichtungseinrichtung ist in Laufrichtung des Faserbandes im Anschluss an das Ausgangswalzenpaar angeordnet und ein Saugrohr weist einen Saugschlitz und einen das Saugrohr umschlingenden Transportriemen auf. Eine im Anschluss an den Saugschlitz angeordnete Liefereinrichtung umfasst zumindest eine Lieferwalze und einen Fadenklemmpunkt. Gemäß der Erfindung ist das Saugrohr unterhalb der Streckfeldebene angeordnet und weist einen Abstand zur Streckfeldebene auf.
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Im Stand der Technik liegt das Saugrohr in oder über der Streckfeldebene. Der Mittelpunkt der unteren kreisförmigen Krümmung des Saugrohres liegt dort ungefähr in der durch die Mittelpunkte der Unterzylinder der Walzenpaare des Streckwerks gebildeten Geraden. Dadurch bildet sich bei der Fadenlaufgeometrie ein Vlieswinkel von deutlich mehr als 0°. Mit der neuen Position des Saugrohres unterhalb der Streckfeldebene und mit einem Abstand zur Streckfeldebene wird eine wesentlich bessere Spinnstabilität erreicht. Die Garndrehung gelangt weitgehend ungehindert bis zum Klemmpunkt. Die Fadenspannungsspitzen wirken sich offensichtlich, nicht wie beim konventionellen Spinnen, nicht negativ auf den Spinnprozess aus.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Abstand des Saugrohres von der Streckfeldebene kleiner als 10 mm, vorzugsweise kleiner als 2 mm ist. Auch wenn es vorteilhaft ist, dass ein Abstand des Saugrohres von der Streckfeldebene vorhanden ist, so ist es dennoch besonders von Vorteil, wenn dieser Abstand gering ist, beispielsweise in einem Bereich von sogar kleiner als 1 mm.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn der Fadenklemmpunkt zwischen Lieferwalze und Saugrohr angeordnet ist. Die Lieferwalze drückt in diesem Falle auf das Saugrohr bzw. das Transportband, welches das Saugrohr umschlingt. Nach dem Fadenklemmpunkt hat der Faden noch eine kurze Strecke, auf welcher er das Saugrohr berührt, hebt anschließend von dem Saugrohr ab und gelangt anschließend zu der Spindel, an welcher mithilfe eines um die Spindel laufenden Ringes aus dem Faserverband ein Faden gesponnen wird. Durch die Anordnung des Saugrohres unterhalb der Streckfeldebene und mit einem Abstand zu dieser, ist der Bereich, an welchem der Faden nach dem Fadenklemmpunkt an dem Saugrohr anliegt, sehr kurz. Dies kann beim pneumatischen Verdichtungsspinnen die Fadenbruchrate wesentlich verbessern.
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Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn der Fadenklemmpunkt im Anschluss an das Saugrohr zwischen zwei Lieferwalzen angeordnet ist. Anstelle der Klemmung des Fadens zwischen der Lieferwalze und dem Saugrohr ist es alternativ möglich, dass nach dem Saugrohr zwei Lieferwalzen angeordnet sind, welche einen Fadenklemmpunkt bilden. In diesem Falle erfolgt an Stelle der Umschlingung des Saugrohres hier eine Umschlingung einer der Lieferwalzen mit dem Faden. Durch die tiefe Anordnung des Saugrohres unterhalb der Streckfeldebene und damit auch der Anordnung des Fadenklemmpunkts der beiden Lieferwalzen unterhalb der Streckfeldebene ist auch hier die Umschlingung der Lieferwalze mit dem Faden nur sehr kurz. Die Spinnstabilität wird damit wiederum verbessert.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Spinnstelle einer Ringspinnmaschine mit einer Verdichtungseinrichtung,
- 2 eine schematische Seitenansicht eines Streckwerks mit einer Verdichtungseinrichtung und
- 3 eine Seitenansicht eines Streckwerks mit einer weiteren Verdichtungseinrichtung.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung der alternativen Ausführungsbeispiele werden für Merkmale, die in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest vergleichbar sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise den vorstehend bereits beschriebenen Merkmalen.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Schnittes einer Spinnmaschine, im Besonderen einer Ringspinnmaschine mit einer Verdichtungseinrichtung 20. Gezeigt sind beispielhaft einzelne Bauteile der Spinnmaschine, nämlich ein Streckwerk 2 und eine Spinnvorrichtung 10. Das Streckwerk 2 besteht aus drei Walzenpaaren, einem Einzugswalzenpaar 3, einem Verzugswalzenpaar 4 und einem Ausgangswalzenpaar 5. Jedes der Walzenpaare 3, 4 und 5 wird gebildet durch eine Oberwalze und eine Unterwalze bzw. einen Unterzylinder. Die beiden Walzen jedes Walzenpaares 3, 4 und 5 werden gegeneinandergepresst und bilden an ihrem Berührungspunkt jeweils eine Klemmstelle K1, K2 und K3 für das in das Streckwerk 2 einlaufende Faserband 1, wobei die Klemmstelle K1 durch das Einzugswalzenpaar 3, die Klemmstelle K2 durch das Verzugswalzenpaar 4 und die Klemmstelle K3 durch das Ausgangswalzenpaar 5 gebildet ist. Ein Fadenklemmpunkt K4 ist durch eine Lieferwalze 7 gebildet, die gegen ein besaugbares Saugrohr 6 drückt. Bedingt durch die unterschiedlichen Drehzahlen der Walzenpaare 3, 4 und 5 wird das Faserband 1 verstreckt. Während der Verstreckung wird das Faserband 1 gleichzeitig durch das Streckwerk 2 transportiert. Nach dem Verlassen des Streckwerks 2 gelangt das verstreckte Faserband 1 zu der Verdichtungseinrichtung 20, in der es verdichtet wird.
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Die Verdichtungseinrichtung 20 weist zwischen der Klemmstelle K3 und der Klemmstelle K4 an dem Saugrohr 6 einen Saugschlitz 16 auf, an dessen Kante die Fasern des Faserbandes 1 gebündelt bzw. verdichtet werden. Das verstreckte Faserband 1 wird dabei mittels eines Transportbandes 17, welches das Saugrohr 6 und eine Umlenkstange 18 umschlingt, über das Saugrohr 6 transportiert. Das Transportband 17 wird mittels der Lieferwalze 7 angetrieben. Die Lieferwalze 7 wird mittels nicht dargestellter Elemente über die Oberwalze des Ausgangswalzenpaares 5 in Drehbewegung versetzt. Unterdruck, welcher in dem Saugrohr 6 anliegt und über den Saugschlitz 16 das Faserband 1 ansaugt, wirkt auch durch das Transportband 17, welches luftdurchlässig ist.
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Nach der Verdichtungseinrichtung 20 gelangt das Faserband 1, das nach der Klemmstelle K4 einen Faden 8 bildet, zu einem Fadenführer 9 und wird weitergeführt zur Spinnvorrichtung 10. Die Spinnvorrichtung 10 besteht im Wesentlichen aus einer Ringbank 14, welche den Spinnring 12 trägt, und einer Spindelbank 15, auf welcher die Spindel 13 befestigt ist. Der Faden 8 gelangt über einen Läufer 11 zur Spindel 13. Zum Verspinnen des Faserbandes 1 wird die Spindel 13 in Drehung versetzt. Dies hat zur Folge, dass der Läufer 11 durch den Faden 8 auf dem Ring 12 ebenfalls in Drehung versetzt wird. Durch die Drehung von Spindel 13 und Läufer 11 wird dem Faden 8 eine Drehung erteilt. Der Faden wird durch ein Auf- und Abbewegen der Ringbank 14 auf die Spindel 13 aufgespult.
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Zum Öffnen des Streckwerks 2 können die Oberwalzen von den Unterwalzen angehoben werden. Hierfür und zum wieder Schließen des Streckwerkes 2 wird ein Belastungsarm 19, an dem die Oberwalzen und die Lieferwalze 7 in bekannter Weise befestigt sind, um einen Drehpunkt D in Pfeilrichtung P bewegt.
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2 zeigt eine schematische, vergrößerte Seitenansicht eines Streckwerks 2 mit einer Verdichtungseinrichtung 20. Die Klemmstellen K1, K2 und K3 sind in einer Streckfeldebene E angeordnet. Das Faserband 1, das hier aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit nicht eingezeichnet wurde, verläuft in dieser Streckfeldebene E und wird dort verstreckt. Zwischen der Klemmstelle K3 und dem Fadenklemmpunkt K4 ist das Saugrohr 6 mit seinem Saugschlitz 16 angeordnet. Das Saugrohr 6 ist von der Streckfeldebene E mit einem Abstand A beabstandet. Das Saugrohr 6 liegt somit unterhalb der Streckfeldebene E. Gegenüber den herkömmlichen Ringspinnmaschinen mit Verdichtungseinrichtungen 20 ist diese Anordnung beispielsweise durch eine Drehung des Saugrohres 6 um ein Zentrum Z der Unterwalze des Ausgangswalzenpaares 5 zu erreichen. Der Abstand A beträgt vorzugsweise weniger als 2 mm. Besonders gute Ergebnisse wurden erzielt mit einem Abstand A, der weniger als 1 mm war.
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Ein wesentliches Element der Erfindung ist, dass ein Ablösepunkt AP des Fadens 8 von dem Saugrohr 6 sehr kurz nach dem Fadenklemmpunkt K4 angeordnet ist. Durch die tiefe Anordnung des Saugrohres 6 und des Fadenklemmpunkts 4 umschlingt der Faden 8 nach dem Fadenklemmpunkt K4 das Saugrohr 6 nur noch ganz wenig. Diese Umschlingung lässt sich ausdrücken mit einem Vlieswinkel α. Der Vlieswinkel α ergibt sich aus einem ersten Schenkel zwischen einer Mittelachse M7 der Lieferwalze 7 und einer Mittelachse M6 des Saugrohres 6, welche durch den Fadenklemmpunkt K4 verläuft. Die Mittelachse M6 ergibt sich durch einen Umkreis 21, welcher einen Abschnitt des Saugrohres 6 bildet, an welchem der Faden 8 auf dem Saugrohr 6 anliegt. Der zweite Schenkel des Vlieswinkels α ergibt sich durch eine Linie von der Mittelachse M6 durch den Ablösepunkt AP. Der Winkel α ist vorzugsweise kleiner als 15°. Idealerweise ist der Vlieswinkel α 0°. Dies bedeutet, je geringer der Vlieswinkel α ist, desto besser wird die Spinnstabilität zu erwarten sein.
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3 zeigt eine Seitenansicht eines Streckwerks 2 mit einer anderen Verdichtungseinrichtung 20. Das hier gezeigte Streckwerk 2 ist typisch für ein pneumatisches 4-Zylinder-Verdichtungsspinnen. Dabei wird der vierte Zylinder 25 und das Saugrohr 6, beispielsweise um das Zentrum Z des Unterzylinders des Ausgangswalzenpaares 5 nach unten geschwenkt und befindet sich damit wiederum in einem Abstand A unterhalb der Streckfeldebene E. Der Abstand A ist auch hier vorzugsweise weniger als 10 mm, besser sogar weniger als 2 mm.
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Der Fadenklemmpunkt K4 wird, anders als im Ausführungsbeispiel der 2, nicht zwischen Lieferwalze 7 und Saugrohr 6 gebildet, sondern zwischen Lieferwalze 7 und dem vierten Zylinder 25. Das verstreckte Faserband 1, welches hier ebenfalls nicht dargestellt ist, verläuft durch die Walzenpaare 3, 4 und 5 sowie anschließend über das Saugrohr 6 bzw. das Transportband 17, welches das Saugrohr 6 umschlingt. Das Transportband 17 umschlingt weiterhin auch den vierten Zylinder 25 sowie die Umlenkstange 18. In dem Saugrohr 6 ist wiederum ein Saugschlitz 16 angeordnet, durch welchen Luft in das Saugrohr 6 eingesaugt wird und das Faserband 1 verdichtet. Das Transportband 17 ist dementsprechend luftdurchlässig, verhindert aber dennoch, ebenso wie bei den anderen Ausführungsbeispielen, dass Fasern aus dem Faserband 1 in das Saugrohr 6 eingesaugt werden.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Vlieswinkel α möglichst klein zu halten. Der Vlieswinkel α bildet sich einerseits durch den ersten Schenkel, welcher durch die Fadenklemmpunkt K4 und die beiden Mittelachsen M7 und M25 verläuft. Die Mittelachse M25 ist die Drehachse des vierten Zylinders 25. Der zweite Schenkel des Vlieswinkels α verläuft durch die Mittelachse M25 und den Ablösepunkt AP, an welchen der Faden 8 von dem vierten Zylinder 25 abhebt. Idealerweise ist auch hier der Vlieswinkel α möglichst klein zu halten. Dies kann erreicht werden durch ein Drehen der Verdichtungseinrichtung 20, beispielsweise um das Zentrum Z der Unterwalze des Ausgangswalzenpaares 5, im Vergleich zu einer üblichen Anordnung an dem Streckwerk 2. Die Lieferwalze 7 ist bei diesem Ausführungsbeispiel nicht von der Oberwalze des Ausgangswalzenpaares 5 angetrieben, sondern durch den angetriebenen vierten Zylinder 25, an welchen die Lieferwalze 7 bei einem Schließen des Belastungsarms 19 angepresst wird.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine beliebige Kombination der beschriebenen Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen Teilen der Beschreibung bzw. den Ansprüchen oder in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind, vorausgesetzt, dass kein Widerspruch zur Lehre der unabhängigen Ansprüche entsteht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Faserband
- 2
- Streckwerk
- 3
- Einzugswalzenpaar
- 4
- Verzugswalzenpaar
- 5
- Ausgangswalzenpaar
- 6
- Saugrohr
- 7
- Lieferwalze
- 8
- Faden
- 9
- Fadenführer
- 10
- Spinnvorrichtung
- 11
- Läufer
- 12
- Spinnring
- 13
- Spindel
- 14
- Ringbank
- 15
- Spindelbank
- 16
- Saugschlitz
- 17
- Transportband
- 18
- Umlenkstange
- 19
- Belastungsarm
- 20
- Verdichtungseinrichtung
- 21
- Umkreis
- 25
- Zylinder
- A
- Abstand
- AP
- Ablösepunkt
- D
- Drehpunkt
- E
- Streckfeldebene
- K1
- Klemmstelle
- K2
- Klemmstelle
- K3
- Klemmstelle
- K4
- Fadenklemmpunkt
- M6
- Mittelachse
- M7
- Mittelachse
- M25
- Mittelachse
- P
- Pfeilrichtung
- Z
- Zentrum
- α
- Vlieswinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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