-
Die Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät, an dessen Türinnenseite wenigstens ein Türabsteller vorgesehen ist, der an einer vertikal verlaufenden Wellenkontur in seiner Montagehöhe verstellt werden kann.
-
Es ist bekannt, Absteller an der Innentüre von Kühl- und/oder Gefriergeräten auf hierfür vorgesehene Noppen aufzusetzen und zwischen diesen zu verklemmen. Die Noppen sind dabei regelmäßig ortsfest an der Innentüre ausgeformt. Die vertikalen Abstände zwischen übereinander liegenden Noppenpaaren betragen typischerweise einige Zentimeter, was eine Einstellung der gewünschten Vertikalposition der Türabsteller ermöglicht. Aufgrund der Klemmung muss zur Verstellung aber eine gewisse Löskraft aufgewendet werden, was eine Verstellung im beladenen Zustand stark erschwert und nahezu unmöglich macht, da das Kühlgut während einem ruckartigen Lösen des Türabstellers umfallen, herausfallen oder im Falle flüssiger Kühlgüter überschwappen würde.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Lösung zur höhenverstellbaren Anbringung von Türabstellern an der Innentür eines Kühl- und/oder Gefriergeräts bereitzustellen.
-
Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem wärmeisolierten Gerätekorpus, der einen Innenraum umschließt, wobei an einer Vorderseite des Gerätekorpus eine Entnahmeöffnung vorgesehen ist, um Waren in den Innenraum einbringen und daraus entnehmen zu können, wobei eine wärmeisolierte Tür vorgesehen ist, um wenigstens einen Teil der Entnahmeöffnung reversibel zu verschließen, und wobei an der Türinnenseite wenigstens ein Türabsteller vorgesehen ist.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass an der Türinnenseite ein vertikal verlaufendes Wellenprofil ausgebildet ist und dass der Türabsteller mit einem Betätigungselement in Verbindung steht, das ein Eingriffselement mit einer in das Wellenprofil eingreifenden Nase sowie eine Taste aufweist, wobei die Taste eine Haltekontur aufweist, welche die Nase in einer Ausgangsstellung der Taste gegen ihre Vorspannung im Eingriff mit dem Wellenprofil hält und in einer aktivierten Stellung der Taste freigibt. Das Betätigungselement steht in einem geschlossenen Zustand, welcher der Ausgangsstellung der Taste entspricht, anhand der Nase mit dem Wellenprofil im Eingriff, um die Vertikalposition des Türabstellers zu fixieren. Die Kontur der Nase ist vorzugsweise korrespondierend zu der Kontur eines Tals des Wellenprofils geformt.
-
In einer Ausführungsform ist die Taste unterhalb des Türabstellers angeordnet. Insbesondere kann die Taste mit der Unterseite des Türabstellers verbunden sein. Die Verbindung zwischen der Taste und dem Türabsteller kann beispielsweise anhand einer Rastverbindung oder anhand einer Schraubverbindung erfolgen.
-
Die Taste kann ein stationäres Oberteil und ein bewegliches Unterteil umfassen, wobei das Unterteil geknickt ist und anhand einer Klappbewegung um eine im Bereich des Knicks angeordnete Achse relativ zum stationären Oberteil von einer ersten Stellung, die der Ausgangsstellung der Taste entspricht, in eine zweite Stellung bewegt werden kann, die der aktivierten Stellung der Taste entspricht. Die Achse kann im Wesentlichen horizontal in Querrichtung der Innentür verlaufen. Das Oberteil ist vorzugsweise mit dem Türabsteller verbunden. Der Knick unterteilt das Unterteil in einen Tastbereich, der an einem Ende des Unterteils liegt und vorzugsweise von der Innentür weggerichtet ist, und in einen gegenüberliegenden Bereich, der bei einer Betätigung des Tastbereichs in die Gegenrichtung geklappt wird.
-
In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Taste zu ihrer Ausgangsstellung hin vorgespannt ist, vorzugsweise anhand einer zwischen dem Oberteil und dem Unterteil angeordneten Rückstellfeder.
-
Insbesondere kann die Haltekontur an einem Ende des Unterteils angeformt sein, vorzugsweise an einem der Innentür zugewandten Ende des Unterteils. Die Haltekontur ist also vorzugsweise nicht am Tastbereich des Unterteils, sondern am gegenüberliegenden Bericht des Unterteils angeformt.
-
Es kann vorgesehen sein, dass die Taste seitlich neben dem Wellenprofil angeordnet ist und die Haltekontur seitlich von der Taste absteht und das Wellenprofil übergreift.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass das Wellenprofil an einer Leiste angeordnet ist, in vertikaler Richtung an der Innenseite der Tür verläuft. Alternativ kann das Wellenprofil auch in der Innenverkleidung der Tür ausgeformt sein, beispielsweise durch Tiefziehen.
-
Vorzugsweise ist das Wellenprofil zur Innentür hin gerichtet. Zwischen der Innentür bzw. der Hauptfläche der Innentür und dem Wellenprofil kann ein vertikaler Spalt ausgebildet sein, in welchem das Eingriffselement, die Nase und ein Teil der Haltekontur angeordnet sind.
-
In einer Ausführungsform weist das Eingriffselement einen vorzugsweise vertikal verlaufenden Befestigungsabschnitt auf, der mit dem Türabsteller verbunden ist, und einen Eingriffsabschnitt, an dem die Nase angeordnet ist. Der Befestigungsabschnitt kann beispielsweise mit der Seite des Türabstellers in Verbindung stehen oder in eine Aufnahme des Türabstellers eingesteckt sein.
-
Insbesondere kann es sich bei dem Eingriffselement um ein Bauteil in der Form eines abgeflachten Strangs mit einem Knick handeln, der es in den Befestigungsabschnitt und den Eingriffsabschnitt unterteilt. Der Befestigungsabschnitt kann vertikal und parallel zur Hauptrichtung der Wellenkontur verlaufen. Die Nase kann an der stumpfen Seite des so geformten Eingriffselements angeordnet sein.
-
Vorzugsweise sind an der Türinnenseite zwei vertikale Wellenprofile ausgebildet, die links und rechts bzw. im linken und rechten Endbereich des Türabstellers an der Innentür verlaufen. Jedem Wellenprofil ist dabei vorzugsweise ein wie oben beschriebenes Betätigungselement zugeordnet.
-
Bei dem Gerät kann es sich um ein reines Kühlgerät, ein reines Gefriergerät oder ein Kühl- und Gefrier-Kombinationsgerät handeln. Es weist eine Wärmepumpe auf, anhand welcher der Innenraum gekühlt werden kann. Bei der Wärmepumpe handelt es sich vorzugsweise um einen Kältemittelkreislauf mit Kompressor, Verflüssiger, Drossel und Verdampfer. Der Verdampfer ist typischerweise innerhalb des vom wärmeisolierten Gerätekorpus umgebenen Innenraums angeordnet, beispielsweise an oder hinter der Wand des Innenbehälters. Der Verflüssiger ist typischerweise außerhalb des vom wärmeisolierten Gerätekorpus umgebenen Innenraums angeordnet, beispielsweise an der Rückseite des Geräts. Das Gerät kann einen Maschinenraum aufweisen, in welchem zumindest ein Teil der Komponenten der Wärmepumpe, beispielsweise der Kompressor und gegebenenfalls ferner Drossel und/oder Verflüssiger angeordnet sind. Der Maschinenraum kann in einem Sockelbereich des Kühl- und/oder Gefriergeräts angeordnet sein.
-
Bei der Tür handelt es sich vorzugsweise um eine Schwenktür. An der Türinnenseite ist vorzugsweise eine umlaufende Dichtung vorgesehen, die im geschlossenen Zustand der Tür an der Stirnseite des Gerätekorpus anliegt.
-
Der Gerätekorpus und/oder die Tür können so aufgebaut sein, dass sie eine Außenhaut und einen Innenbehälter bzw. eine Innenverkleidung aufweisen, zwischen denen eine wärmeisolierende Schicht eingefasst ist. Bei dem Innenbehälter kann es sich um einen Innenbehälter aus Kunststoff handeln. Ein derartiger Innenbehälter wird meist durch Tiefziehen oder Thermoformen aus einer flachen und dünnen Kunststoffplatine hergestellt. Die Außenhaut kann aus einem Metallblech oder ebenfalls aus Kunststoff bestehen. Bei der wärmeisolierenden Schicht kann es sich beispielsweise um einen Wärmeisolationsschaum, ein Fasermaterial oder einen oder mehrere Vakuumisolationskörper handeln.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiel. In den Figuren zeigen:
- 1: eine perspektivische Ansicht eines Bereichs eines Wellenprofils und eines erfindungsgemäß ausgebildeten Betätigungselements; und
- 2: eine Seitenansicht und eine Schnittansicht einer wie in 1 gezeigten Anordnung im geschlossenen Zustand nebst Türabsteller und im Falle der 2a auch Innentür; und
- 3: die Ansichten der 2, wobei sich die Anordnung im aktivierten, offenen Zustand befindet.
-
In 1 ist eine erfindungsgemäß ausgebildete Anordnung 100 zur höhenverstellbaren Lagerung eines Türabstellers an der Innentür eines Kühl- und/oder Gefriergeräts gezeigt. 2 und 3 zeigen zusätzlich einen mit der Anordnung 100 verbundenen Türabsteller 200 und eine Innentür 300.
-
Die Anordnung 100 umfasst eine adaptive Leiste 10, die parallel zur Innentür 300 in vertikaler Richtung verläuft und an ihrer der Innentür 300 zugewandten Seite ein Wellenprofil 11 aufweist. Zwischen der Leiste 10 und der Innentür 300 ist ein Spalt C ausgebildet.
-
Die Anordnung 100 umfasst ferner eine Taste 20, die ein an der Unterseite des Türabstellers 200 befestigtes, stationäres Oberteil 21 und ein mit dem Oberteil 21 verbundenes, bewegliches Unterteil 22 aufweist. Das Unterteil 22 ist in etwa in der Mitte geknickt und kann anhand einer Klappbewegung um eine im Bereich des Knicks 22a angeordnete Achse relativ zum stationären Oberteil 21 von einer ersten Stellung (1 und 2a), die der Ausgangsstellung der Taste 20 entspricht, in eine zweite Stellung (2b) bewegt werden kann, die der aktivierten Stellung der Taste 20 entspricht. Der Knick 22a unterteilt das Unterteil 22 in einen Tastbereich 22b, der von der Innentür weggerichtet ist (vgl. 2 und 3), und in einen gegenüberliegenden Bereich 22c, an dessen Ende ein seitlich vom Unterteil 22 in Richtung der Leiste 10 abstehendes Halteelement 23 angeformt ist. Die Taste ist anhand einer zwischen dem Oberteil 21 und dem Unterteil 22 angeordneten Rückstellfeder in Form einer Blattfeder, die in den Figuren nicht sichtbar ist, zu ihrer in 1, 2a und 3a gezeigten Ausgangsstellung hin vorgespannt, in welcher der Tastbereich 22b vom Oberteil 21 nach unten absteht und der gegenüberliegende Bereich 22c an der Unterseite des Oberteils 21 anliegt. Bei einer Betätigung der Taste 20 durch einen Druck von unten auf den Tastbereich 22b des Unterteils 22 wird das Unterteil 22 derart bewegt, dass nunmehr der Tastbereich 22b an der Unterseite des Oberteils 21 anliegt, während der gegenüberliegende Bereich 22c vom Oberteil 21 nach unten absteht. Diese Stellung entspricht der in 2b und 3b gezeigten aktivierten, offenen Stellung. Mit dem Bereich 22c bewegt sich auch das Halteelement 23 vom Oberteil 21 weg nach unten.
-
Des Weiteren umfasst die Anordnung 100 ein Eingriffselement 30 mit einer in das Wellenprofil eingreifenden Nase 31. Bei dem Eingriffselement 30 handelt es sich um ein Bauteil in der Form eines abgeflachten Strangs mit einem Befestigungsabschnitt 31, der vertikal verläuft und ortsfest am Türabsteller 200 befestigt ist, und mit einem Eingriffsabschnitt 32, der den Befestigungsabschnitt 31 nach unten hin verlängert und gegenüber diesem aus der Vertikalen geknickt ist. Die Nase 30 ist an der stumpfen Seite des Eingriffsabschnitts 32 angeordnet und weist eine korrespondierend zu der Kontur eines Tals des Wellenprofils 11 geformte Kontur auf.
-
Zur Vermeidung einer Materialermüdung arbeitet das Eingriffselement 30 ohne Vorspannung. Die Justierbarkeit wird über das Halteelement 23 des Unterteils 22 der Taste 20 realisiert, das bei Nichtbetätigung den Eingriffsabschnitt 32 des Eingriffselements 30 blockiert und diesen bei Aktivierung zur Innentürrückseite hin freigibt, sodass eine Justierung erfolgen kann. Bei vertikaler Höhenverstellung weicht das Eingriffselement 30 im Eingriffsabschnitt 32 den Hindernissen in Form der Berge des Wellenprofils 11 eigenständig aus und weicht nach hinten. Folglich ist das Eingriffselement 30 im Bereich des Knicks 33 zwischen Eingriffsabschnitt 31 und Befestigungsabschnitt 32 dahingehend gestaltet, als dass dessen Elastizität sowohl die Voraussetzung einer Relativbewegung zueinander unter akzeptabler Kraftaufwendung als auch den ausgelegten Kraftfluss dauerhaft sicherstellt. Wird das im Unterteil 22 der Taste 20 integrierte Halteelement 23 vom Eingriffselement 30 weggeführt, bleibt das Eingriffselement 30 jedoch zunächst ohne Vorspannung unverändert.
-
Das Eingriffselement 30 und die Spitze des Halteelements 23 sind im Spalt C zwischen der Leiste 10 und der Innentür 300 angeordnet.
-
Im geschlossenen Zustand der Anordnung 100, die in 2a gezeigt ist, ist das Eingriffselement 30 in seiner Ausgangsposition und die Nase 31 greift von hinten, d.h. aus dem Spalt C heraus in ein Tal des Wellenprofils 11 ein. Die Spitze des Halteelements 23 blockiert eine vom Wellenprofil 30 lösende Bewegung des Eingriffsabschnitts 32 des Eingriffselements 30 und so einen Austritt der Nase 31 aus dem Tal des Wellenprofils 11. Die Einheit bestehend aus Taste 20 und Eingriffselement 30 ist so gegen eine vertikale Verschiebung entlang der Leiste 10 fixiert. Da die Taste 20 und das Eingriffselement 30 eine am Türabsteller 200 befestigte Einheit darstellen und die Leiste ortsfest an der Innentür 300 befestigt oder angeformt ist, ist der Türabsteller 200 gegen eine vertikale Verschiebung an der Innentür 300 fixiert und somit an dieser auf eine bestimmte Höhe eingestellt.
-
Wird die Taste 20 durch Druck auf den Tastbereich 22b des Unterteils 22 betätigt und das Unterteil 22 relativ zum Oberteil 21 der Taste 20 derart verschwenkt, dass der das Halteelement 23 tragende Bereich 22c sich nach unten bewegt, gibt die Spitze des Halteelements 23 den Eingriffsabschnitt 32 des Eingriffselement 30 frei, sodass sich das Eingriffselement 30 nach hinten bewegt werden und die Nase 31 aus dem Tal des Wellenprofils 11 gehoben werden kann. Eine vertikale Verschiebung der Einheit bestehend aus Taste 20 und Eingriffselement 30 und mithin des daran befestigten Türabstellers 200 wird nun ermöglicht. Die entsprechenden Bewegungen des Unterteils 22, des Halteelements 23 und des Eingriffsabschnitts 32 sind in 2a und 2b mit Pfeilen symbolisiert.
-
Für die Fertigung der Leiste 10, der Taste 20 und/oder des Eingriffselements 30 können Kunststoffe verwendet werden. Um einen guten Kontakt zwischen der Leiste 10 bzw. deren Wellenprofils 11 und dem Eingriffselement 30 bzw. dessen Nase 31 zu gewährleisten, könnten beispielsweise POM als Material für das Eingriffselement 30 und PS für die Leiste 10 verwendet werden. Die Rückstellfeder der Taste 20 könnte aus Edelstahl und die Taste aus PP gefertigt sein.
-
Anhand der erfindungsgemäßen Lösung kann der Kunde die vertikale Einteilung der Ablagemöglichkeiten an der Innentüre eines Kühl- und/oder Gefriergeräts flexibel einteilen. Die Vertikaleinteilung kann in feinen Stufen, entsprechend dem Abstand der Wellentäler erfolgen, um kundenseitig eine optimal auf die Höhe des Kühlguts abgestimmte Einteilung realisieren zu können. Die Bedienung ist leichtgängig, intuitiv, ergonomisch und im beladenen Zustand möglich. Die Lösung ist zudem reinigungsfreundlich.