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Die Erfindung geht aus von einem Kontaktträger nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1.
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Die Erfindung geht weiterhin aus von einem Verfahren zur Montage eines Crimpkontakts in einem Kontaktträger.
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Derartige Kontaktträger werden benötigt, um mindestens einen darin eingefügten Steckkontakt zu halten und dabei die im Steckvorgang darauf wirkenden Steckkräfte aufzunehmen. Der Steckkontakt kann anschlussseitig einen Kabelanschlussbereich, nämlich einen Crimpanschluss aufweisen. Dann handelt es sich bei dem Steckkontakt um einen Crimpkontakt. Steckseitig kann der Steckkontakt einen Steckbereich, z.B. einen Kontaktstift oder eine Kontaktbuchse, aufweisen. Weiterhin kann der Steckkontakt eine zwischen dem Steckbereich und dem Kabelanschlussbereich anageordnete Rastnut besitzen.
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Stand der Technik
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Im Stand der Technik sind ein- und mehrteilige Kontaktträger zum Aufnehmen und zum Halten von Crimpkontakten bekannt.
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Zur Fixierung der vorgenannten Crimpkontakte sind Verrastungsmethoden bekannt, bei denen ein Kontaktträger einen solchen Crimpkontakt an dessen umlaufender Rastnut gegen auftretende Steckkräfte hält. Die Rastnut ist dabei im Querschnitt rechteckig ausgeführt, besitzt also zwei einander gegenüberliegende Rastflächen, welche rechtwinklig zur Steckrichtung / Symmetrieachse des Steckkontakts ausgerichtet sind.
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Nachteilig ist, dass aufgrund des bauartbedingten Platzbedarfs im Kontaktträger im derzeitigen Stand der Technik nur Crimpkontakte verwendet werden können, welche für den Anschluss von elektrischen Leitern von bis zu 4 mm2 Querschnittsfläche ausgelegt sind. Diese Crimpkontakte sind allerdings bereits in großer Menge im Markt vorhanden und sollen insbesondere auch aufgrund ihres in der Praxis erprobten, hervorragenden Langzeitverhaltens auch weiterhin Verwendung finden. Daher werden vom Kunden Kontaktträger gefordert, die sowohl für die vorgenannten Crimpkontakte als auch für Crimpkontakte für größerer Leiterquerschnitte, beispielsweise für Leiterquerschnitte bis 10 mm2, verwendbar sind.
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Aufgabenstellung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Kontaktträger der eingangs erwähnten Art dahingehend auszubilden, dass er für möglichst große Leiterquerschnitte, z.B. von bis zu 10 mm2 Querschnittsfläche, ausgelegt ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Ein Kontaktträger dient zur Aufnahme und Fixierung mindestens eines Crimpkontakts. Der Kontaktträger besitzt eine Steckseite zum steckseitigen Verbinden mit einem Gegenstecker und gegenüberliegend eine Anschlussseite zum anschlussseitigen Einführen eines Kabels. Weiterhin ist der Kontaktträger zumindest zweiteilig ausgeführt und weist einen Isolierkörper und eine daran anschlussseitig montierbare Halteplatte auf. Der Isolierkörper besitzt zumindest ein Rastelement, das im nicht montierten Zustand sowohl eine den Crimpkontakt verrastende als auch eine den Crimpkontakt entrastende Position einnehmen kann. Die Halteplatte besitzt zumindest ein Sperrelement, welches im montiertem Zustand das mindestens eine Rastelement in seiner den Crimpkontakt verrastenden Position fixiert und so seinen Übergang von der verrastenden Position in die entrastende Position verhindert. Erfindungsgemäß ist das Rastelement als mindestens ein in Richtung der Anschlussseite weisender Rastarm ausgeführt und besitzt eine Rastanformung zum Verrasten in einer Rastnut des Crimpkontakts.
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Unter dem Begriff „anschlussseitig“ ist dabei und im Folgenden kabelanschlussseitig zu verstehen, d.h. an der jeweiligen Kabelanschlussseite und/oder zumindest in Richtung der jeweiligen Kabelanschlussseite geneigt oder ausgerichtet. Der Begriff „Anschlussseite“ steht somit grundsätzlich für Kabelanschlussseite.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein zusätzlicher Vorteil des Kontaktträgers besteht darin, dass er auch für bestimmte bereits auf dem Markt existierende Crimpkontakte, die für elektrische Leiter mit Querschnittsflächen von bis zu 4mm2 ausgelegt sind, verwendbar ist.
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Der Kontaktträger besitzt die Halteplatte und den Isolierkörper. Der mindestens eine Rastarm ist Bestandteil des Isolierkörpers. Der Rastarm kann als Rastanformung einen inneren Rastflansch besitzen. Dieser innere Rastflansch dient dazu, zur besonders stabilen Verrastung formschlüssig in die umlaufende Rastnut des Crimpkontakts einzugreifen.
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Die Halteplatte besitzt weiterhin mindestens ein Sperrelement, welches im montierten Zustand den mindestens einen Rastarm in seiner den Crimpkontakt verrastenden Position fixiert und so seinen Übergang von der verrastenden Position in die entrastende Position verhindert. Das Sperrelement ist im montierten Zustand kraftschlüssig und insbesondere auch formschlüssig zwischen dem Rastarm und einer Innenseite einer bevorzugt zylinderförmigen Durchgangsöffnung des Isolierkörpers einfügbar. Der Rastarm ist dadurch in seinem verrastenden Zustand seinerseits verriegelt.
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Bei dem Sperrelement kann es sich um eine Sperrhülse oder um zumindest um ein Hülsensegment handeln. Dies ist besonders vorteilhaft, weil sich das Sperrelement dadurch nicht nur kraft- sondern insbesondere auch formschlüssig zwischen dem mindestens einen, bevorzugt hohlzylindersegmentartigen Rastarm einerseits und einer der Innenseite einer bevorzugt zylindrischen Durchgangsöffnung des Isolierkörpers einfügbar ist.
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Der Isolierkörper weist bevorzugt mindestens zwei, insbesondere mindestens drei, beispielsweise mindestens vier Rastarme zur Verrastung des eingeführten Crimpkontakts gegen eine Bewegung in Steckrichtung auf. Dabei bedeutet „in Steckrichtung“ sowohl in Richtung der Steckseite als auch in Richtung der Anschlussseite, gibt also die Richtung im Sinne einer Bewegungsachse, nicht aber die Orientierung des Bewegungsvektors vor.
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Zur Erleichterung der Montage kann die Halteplatte in einer bevorzugten Ausgestaltung am Isolierkörper in zwei verschiedenen Positionen verrastbar sein, nämlich in einer Bestückungsposition und einer Verriegelungsposition. In der Bestückungsposition ist der Crimpkontakt anschlussseitig in den Kontaktträger einführbar und verrastbar. Die Verriegelungsposition entspricht dagegen dem montierten Zustand, in welchem das Rastelement durch das Sperrelement in seiner den Crimpkontakt verrastenden Position in Steckrichtung fixiert und dadurch der Crimpkontakt im Kontaktträger endgültig stabil gehalten ist.
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Dazu kann die Halteplatte weiterhin mindestens eine Befestigungsplatte mit zwei Rastfenstern, nämlich einem ersten Rastfenster und einem zweiten Rastfenster, besitzen. Der Isolierkörper kann außenseitig mindestens zwei damit korrespondierende Rastzapfen, nämlich mindestens einen ersten Rastzapfen und mindestens einen zweiten Rastzapfen, aufweisen. Die Halteplatte befindet sich in der Bestückungsposition, wenn die mindestens eine Befestigungsplatte mit ihrem ersten Rastfenster an dem zweiten Rastzapfen verrastet. Die Halteplatte befindet sich in ihrer Verriegelungsposition, wenn das erste Rastfenster an dem ersten Rastzapfen und das zweite Rastfenster an dem zweiten Rastzapfen verrasten. Auf diese Weise ist bei der Montage mit einfachen Mitteln eine besonders komfortable Bedienbarkeit gewährleistet.
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Die Halteplatte kann eine rechteckige Grundplatte besitzen, die mit mindestens einer Einführöffnung zum Einführen des mindestens einen Crimpkontakts aufweist. An zwei einander gegenüberliegende Seiten der Grundplatte kann je eine der rechtwinklig an die Grundplatte angeformte, in Steckrichtung verlaufenden Befestigungsplatten angeordnet sein. Diese beiden Befestigungsplatten weisen dann in dieselbe Richtung wie das mindestens eine Sperrelement.
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Ein Verfahren zur Montage eines Crimpkontakts in einem solchen Kontaktträger ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:
- A. Verrasten der Halteplatte am Isolierkörper in ihrer Bestückungsposition;
- B. Einführen mindestens eines anschlussseitig mit einem elektrischen Litzenleiter vercrimpten Crimpkontakts in den Isolierkörper;
- C. lösbares Verrasten des mindestens einen Crimpkontakts mit seiner umlaufenden Rastnut an dem mindesten einen Rastarm;
- D. Bewegen der Halteplatte von ihrer Bestückungsposition in ihre endgültige Verriegelungsposition;
- E. Fixieren des mindestens einen Rastarms in seiner verrastenden Position durch das Sperrelement der Halteplatte;
- F. besonders stabiles Halten des mindestens einen Crimpkontakts im Kontaktträger und Aufnahme hoher auf den mindestens einen Crimpkontakt wirkender Steckkräfte durch den Isolierkörper.
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Die Erfindung ist von besonderem Vorteil, weil der mindestens eine Crimpkontakt auf diese Weise gegebenenfalls am Isolierkörper verrastet, statt an der Halteplatte. Die montierte Halteplatte sorgt ihrerseits durch das Sperrelement lediglich für eine Fixierung des mindestens einen Rastarms des Isolierkörpers in seiner den Crimpkontakt verrastenden Position. Dabei nimmt die Halteplatte selbst keine Steckkräfte auf. Dadurch kann der Kontaktträger die im Steckvorgang auftretenden Kräfte besonders wirkungsvoll aufnehmen, denn die Halteplatte ist von den naturgemäß in Richtung der Anschlussseite - und damit in ihre Demontagerichtung - wirkenden Steckkräften entlastet.
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Durch die erfindungsgemäße Bauform des Kontaktträgers können schließlich sowohl die bereits auf dem Markt existierenden Crimpkontakte mit Crimpquerschnitten von bis zu 4 mm2 verwendet werden, als auch neue Crimpkontakte, welche Kabelquerschnitte von bis zu 10 mm2 aufzunehmen in der Lage sind. Letzteres wird insbesondere dadurch ermöglicht, dass das Rastelement als mindestens ein in Richtung der Anschlussseite weisender Rastarm ausgeführt ist. Schließlich wird dadurch im Anschlussbereich des Kontaktträgers genug Platz geschaffen, um Kabel mit diesen relativ großen Querschnittsflächen aufzunehmen. Aus diesem Grund ist die Verwendung einer umlaufenden Rastnut des Crimpkontakts besonders vorteilhaft, weil der mindestens eine Rastarm auch in dieser Orientierung den Kontakt an seiner umlaufenden Rastnut sowohl in anschlussseitiger als auch in steckseitiger Richtung mit hoher Halterkraft halten kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Isolierkörper eine quaderförmige Grundform mit einer bevorzugt im Wesentlichen zylinderförmigen Durchgangsöffnung besitzen, welche sich von der Anschlussseite bis zur Steckseite erstreckt, also deren Symmetrieachse gegebenenfalls in Steckrichtung verläuft. Der Rastarm ist innenseitig an die Durchgangsöffnung angeformt ist und zur Verrastung des Crimpkontakts, insbesondere mit dem innenseitig daran angeformten Rastflansch, in die Durchgangsöffnung hineinragt. Bevorzugt besitzt der Isolierköper mindestens zwei solche Rastarme. In einer weiteren Ausgestaltung sind pro Crimpkontakt mindestens drei, insbesondere mindestens vier Rastarme oder mehr innenseitig in die jeweilige Durchgangsöffnung des Isolierkörpers angeformt, wobei alle Rastarme in Richtung der Anschlussseite weisen. Durch die Verwendung einer Vielzahl von Rastarmen können die Steck- und Ziehkräfte noch gleichmäßiger verteilt vom Isolierkörper aufgenommen werden.
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Insbesondere besitzt der Isolierkörper also mindestens zwei, insbesondere mindestens drei, bevorzugt mindestens vier, also beispielsweise zwei, drei vier, fünf, ..., n Rastarme zur Verrastung jedes eingeführten Crimpkontakts an dessen umlaufender Rastnut und damit zur Verhinderung einer Bewegung des jeweiligen Crimpkontakts in Richtung der Anschlussseite des Kontaktträgers sowie auch in entgegengesetzter Richtung.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Halteplatte selbst am Isolierkörper in zwei verschiedenen Positionen verrastbar, nämlich in einer Bestückungsposition und einer Verriegelungsposition. In der Bestückungsposition der Crimpkontakt anschlussseitig in den Kontaktträger einführbar und zunächst am Rastelement verrastbar. Die Verriegelungsposition entspricht dem montierten Zustand, in welchem der Crimpkontakt im Kontaktträger endgültig stabil gehalten ist. In diesem montierten Zustand (Verriegelungsposition) kann der Kontaktträger somit besonders hohe Steckkräfte aufnehmen.
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Wie bereits erwähnt, kann die Halteplatte zu diesem Zweck die beiden besagten Befestigungsplatten aufweisen, die an zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Grundplatte rechtwinklig zu dieser angeordnet sind. Zum Zweck der vorgenannten mehrstufigen Verrastung können an jeder Befestigungsplatte Rastelemente, insbesondere die beiden Rastfenster, nämlich das erste Rastfenster und das zweites Rastfenster, angeordnet sein. Der Isolierkörper kann an zwei einander gegenüberliegenden Außenseiten je eine an die Anschlussseite anschließende und in Richtung der Steckseite verlaufende nach außen geöffnete Vertiefungen aufweisen, die von zwei äußeren Stegen begrenzt werden. In die jeweilige Vertiefung ist dann zur Montage des Kontaktträgers je eine der Befestigungsplatten der Halteplatte insbesondere passgenau zwischen den Stegen einschiebbar. Im Bereich der Vertiefung sind an die jeweilige Außenseite des Isolierkörpers je zwei mit den Rastfenstern der Befestigungsplatten korrespondierend zueinander in Steckrichtung versetzt angeordnete Rastzapfen angeordnet, nämlich ein erster und ein zweiter Rastzapfen. Selbstverständlich sind auch anders ausgestaltete Rastmittel denkbar. Z.B. könnten in einer weiteren Ausgestaltung die Befestigungsplatten Rastanformungen und an dem Isolierkörper damit korrespondierende Rastausnehmungen angeordnet sein, welche eine vergleichbare Funktion erfüllen.
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Die Montage des Kontaktträgers mit dem Crimpkontakt kann in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung folgendermaßen stattfinden:
- Beim Einschieben der Befestigungsplatten der Halteplatte in die Vertiefungen des Isolierkörpers verrastet zunächst der jeweils erste Rastzapfen des Isolierkörpers in dem zweiten Rastfenster der jeweiligen Befestigungsplatte. In diesem Zustand befindet sich die Halteplatte am Isolierkörper in ihrer Bestückungsposition.
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Der Crimpkontakt, bei dem es sich beispielsweise um einen Stift- oder Buchsenkontakt handelt, kann anschlussseitig mit einem elektrischen Litzenleiter eines elektrischen Kabels vercrimpt werden. Daraufhin kann der mit dem Kabel versehene Crimpkontakt mit seinem Steckbereich voran durch die Einführöffnung der Halteplatte in die Durchgangsöffnung des Isolierkörpers eingeführt und von dem mindestens einen Rastarm in seiner endgültigen Position im Isolierkörper verrastet werden. Zur Verrastung greifen dabei die Rastarme mit ihrem Innenflansch in die umlaufende Rastnut des Crimpkontakts. Dadurch ist der Crimpkontakt sowohl in Richtung des Steckbereichs als auch in Richtung des Anschlussbereichs fixiert.
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Nun wird die Halteplatte von ihrer Bestückungsposition in ihre endgültige Verriegelungsposition bewegt. Der Kontaktträger ist dadurch endgültig montiert und der Crimpkontakt ist in seiner endgültigen Position mit der gewünscht hohen Haltekraft im Kontaktträger fixiert. Zu diesem Zweck ist das Sperrelement zwischen den Rastarmen und der Innenseite der Durchgangsöffnung angeordnet. Dadurch verhindert das Sperrelement eine nach außen gerichtete, d.h. zu der Innenseite der Durchgangsöffnung hinführende, Bewegung der Rastarme. Die Rastarme sind also gegen einen Übergang in ihre entrastende Position gesperrt. Der Crimpkontakt kann die Rastarme auch unter Einwirkung besonders hoher Steckkräfte nicht auseinanderdrücken. Somit ist er besonders stabil im Kontaktträger gehalten. Die hohen Steckkräfte werden gegebenenfalls vom Isolierkörper aufgenommen, an dem schließlich die Rastarme angeordnet sind. Somit erfährt die Halteplatte auch keine sie entriegelnden / demontierenden Kräfte.
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Bei dem Sperrelement kann es um eine Sperrhülse oder um mehrere hülsenförmige Segmente handeln.
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Falls einmal eine nachträgliche Entnahme des bereits montierten Crimpkontakts notwendig ist, ist ein Entriegelungswerkzeug vorgesehen. Zunächst kann die Halteplatte in ihren Montagezustand gebracht werden, so dass die Rastarme entriegelbar sind. Dann können sie mit einem hohlzylindrischen Entriegelungsabschnitt des Entriegelungswerkzeugs auseinander gedrückt werden. dazu ist es einerseits vorteilhaft, wenn die Rastarme an ihren frei stehenden Enden spitz zulaufend sind. Weiterhin ist es ebenso vorteilhaft, wenn die Zylinderwand des hohlzylindrischen Entriegelungsabschnitts sich zum freistehenden Ende des Rastarms hin ebenfalls spitz zulaufend verjüngt. Dann kann durch anschlussseitiges Hineinstecken des Entriegelungswerkzeugs eine Entriegelung stattfinden und der Crimpkontakt kann am daran vercrimpten Kabel aus dem Kontaktträger gezogen werden.
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Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Notwendigkeit eines Entriegelungswerkzeugs vermeidbar wäre, wenn die umlaufende Rastnut des Crimpkontakts im Querschnitt nicht parallele, sondern sich nach außen hin öffnende, schräge, also nicht parallele Rastflächen besäße und wenn insbesondere auch der innere Rastflansch der Verriegelungsarme nach außen hin konisch zulaufend ausgeführt wäre. Dann wäre der Crimpkontakt im montierten Zustand trotzdem durch das Verriegelungselement gesichert, könnte aber im Bestückungszustand auch ohne Entriegelungswerkzeug mit einem gewissen Kraftaufwand, beispielsweise durch Ziehen am Kabel entrastet werden. Dies ist aber in der bevorzugten Ausgestaltung nicht erwünscht, da, entsprechend der oben erwähnten Vorgabe, auch die bereits auf dem Markt existierenden Crimpkontakte mit Crimpanschlüssen von bis zu 4 mm2 verwendet werden sollen und deren umlaufende Rastnut schließlich im Querschnitt rechteckig verläuft.
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Im Allgemeinen ist eine nachträgliche Demontage ohnehin eher unüblich. Der Stabilität und der Betriebssicherheit ist demgegenüber unbedingt der Vorzug zu geben.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- 1a - b einen Crimpkontakt in zwei verschiedenen Ansichten;
- 2a - d einen Isolierkörper in verschiedenen Ansichten und in einer Schnittdarstellung;
- 3a - c eine Halteplatte aus verschiedenen Blickwinkeln;
- 3d einen Kontaktträger im Bestückungszustand von außen und
- 4a - b in je einer Schnittdarstellung im Bestückungszustand und im montierten Zustand;
- 5a - b den Kontaktträger im Bestückungszustand mit einem Entriegelungswerkzeug.
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Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
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Die 1a und 1b zeigen einen Crimpkontakt 1, der als Buchsenkontakt ausgeführt ist. Sein Steckbereich 11 ist somit durch eine Kontaktbuchse gebildet und ist dazu hohlzylindrisch ausgeführt und durch mehrere Schlitze segmentiert. Sein Anschlussbereich 12 ist als Crimpanschluss zum Anschluss eines elektrischen Leiters, beispielsweise der Litze eines elektrischen Kabels, ausgeführt. Zwischen dem Anschlussbereich 12 und dem Steckbereich 11 besitzt der Crimpkontakt 1 eine umlaufende Rastnut 10.
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Die 2a bis 2d zeigen einen Isolierkörper 2 mit mehreren Durchgangsöffnungen 20, die als Kontaktaufnahmen vorgesehen sind. Dieser Isolierkörper 2 besitzt an zwei einander gegenüberliegenden äußeren Schmalseiten zwei im Querschnitt rechteckige Vertiefungen 28. Jede der beiden Vertiefungen 28 ist von zwei seitlichen Stegen 29 begrenzt. In diesen beiden Vertiefungen 28 sind zueinander in Steckrichtung versetzt zwei Rastzapfen 284, 284', nämlich ein erster Rastzapfen 284 und ein zweiter Rastzapfen 284', angeordnet. Diese besitzen je eine Aufgleitschräge, welche aus Übersichtlichkeitsgründen nicht mit einem Bezugszeichen versehen ist.
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Weiterhin besitzt der Isolierkörper steckseitig S mehrere hohlzylindrische Steckabschnitte 21, durch welche je eine der Durchgangsöffnungen 20 verläuft.
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Innerhalb jeder Durchgangsöffnung 20 sind einander gegenüberliegend je zwei in Richtung der Anschlussseite A (also in kabelanschlussseitige Richtung) weisende Rastarme 232 angeordnet. Wie aus der 2a hervorgeht, besitzen diese Rastarme 232 eine hohlzylindersegmentartige Grundform. Innenseitig ist an diese Grundform ein in die Durchgangsöffnung 20 hineinragender Rastflansch 231 zur Fixierung des jeweiligen Crimpkontakts 1 an seiner umlaufenden Rastnut 10 angeformt.
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Aus der 2d ist besonders gut ersichtlich, dass die Rastarme 232 ausschließlich aus Richtung der Steckseite S kommend mit ihrem frei stehenden Ende in Richtung der Anschlussseite A weisen. Dadurch wird im Anschlussbereich besonders viel Platz geschaffen, da dieser frei von Rastarmen 232 oder Teilen davon ist. Somit können Crimpkontakte 1 mit besonders großen Anschlussbereichen/Crimpbereichen 12 und elektrische Leiter/Kabel mit besonders großen Querschnitten Verwendung finden.
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Dir 3a bis 3c zeigen eine Halteplatte 3 als Einzelteil aus mehreren verschiedenen Perspektiven. Die 3d zeigt die Halteplatte 3 zusammen mit dem Isolierkörper 2 in ihrer Bestückungsposition. Dabei bilden die Halteplatte 3 und der Isolierkörper 2 gemeinsam den Kontaktträger K.
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Die Halteplatte 3 besitzt eine rechteckige Grundplatte 32 mit mehreren Einführöffnungen 330, welche in der 3d aus Richtung der Anschlussseite A besonders gut zu sehen sind. Diese Einführöffnungen 330 dienen dem Einführen der Crimpkontakte 1 bei der Montage. An jede Einführöffnung 330 schließen einander gegenüberliegend zwei hohlzylindersegmentartige Sperrelemente 33 an, die rechtwinklig von der Grundplatte 32 abstehen.
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An zwei einander gegenüberliegenden Schmalseiten der Grundplatte 32 ist je eine Befestigungsplatte 38 rechtwinklig zur Grundplatte 32 angeformt. Zur mehrstufigen Verrastung sind an jeder Befestigungsplatte 38 je zwei Rastfenster 384, nämlich ein erstes Rastfenster 384 und ein zweites Rastfenster 384', angeordnet. Zur Konstruktion des Kontaktträgers K sind die Befestigungsplatten 38 insbesondere passgenau zwischen den seitlichen Stegen 29 in die Vertiefungen 28 des Isolierkörpers 2 einschiebbar, wobei die Rastfenster 384, 384' an den Rastzapfen 284, 284' verrasten können. Gleichzeitig sind die Sperrelemente 33 in die jeweiligen Durchgangsöffnungen 20 einführbar.
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Die 3d zeigt den Kontaktträger K, der den Isolierkörper 2 und die daran in einer Bestückungsposition verrastete Halteplatte 3 aufweist, wodurch sich der Kontaktträger K in einem Bestückungszustand befindet.
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Die 4a zeigt die selbe Anordnung im Querschnitt. In diesem Bestückungszustand des Kontaktträgers K ist der Crimpkontakt 1 von der Anschlussseite A aus in den Kontaktträger K einführbar. Üblicherweise wird der Crimpkontakt 1 zuvor an seinem Crimpanschluss 12 mit einem nicht in der Zeichnung dargestellten elektrischen Litzenleiter vercrimpt.
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Im Bestückungszustand verrasten die ersten Rastfenster 384 der Halteplatte 3 an den zweiten Rastzapfen 284' des Isolierkörpers 2. Die Sperrelemente 33 sind in diesem Zustand nur teilweise in die Durchgangsöffnung 20 eingeführt und sperren in dieser Position die Rastarme 232 noch nicht gegen eine Bewegung in ihre entrastende Position. In diesem Zustand ist der Crimpkontakt 1 aus Richtung der Anschlussseite A in den Kontaktträger K einführbar.
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Durch eine weitere Bewegung der Halteplatte 3 in Steckrichtung, d.h. in Richtung dieser Steckseite S, verrastet das erste Rastfenster 384 an dem ersten Rastzapfen 284 und das zweite Rastfenster 384'an dem zweiten Rastzapfen 284'. Dann nimmt die Halteplatte 3 relativ zum Isolierkörper 2 eine Position ein, wie sie in der 4b dargestellt ist. Die Halteplatte 3 befindet sich damit in ihrer Verriegelungsposition. Die Rastarme 232 sind nun durch die Sperrelemente 33 an einer entrastenden Bewegung gehindert. Der Kontaktträger K befindet sich dann zusammen mit dem eingeführten Crimpkontakt 1 in seinem montierten Zustand, in dem der Crimpkontakt 1 im Kontaktträger 3 mit besonders hohen Haltekräften sowohl gegen eine Bewegung in Richtung der Anschlussseite A als auch gegen eine Bewegung in Richtung der Steckseite S fixiert ist.
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Die 5a und 5b zeigen eine Entriegelung mittels eines Entriegelungswerkzeugs 4. Der Kontaktträger K befindet sich in seinem Montagezustand. Das Entriegelungswerkzeug 4 besitzt an seinem frei stehenden Ende einen hohlzylindrischen Entriegelungsabschnitt 41, dessen Durchmesser dem Abstand der einander gegenüberliegenden Rasthaken 232 entspricht und dessen Außenwand am Ende spitz zulaufend, nämlich nach innen abgeflacht, ist. Vorteilhafterweise sind die Rastzapfen 232 zu ihrem Ende hin ebenfalls spitz zulaufend, nämlich nach außen abgeflacht. Die Tiefe des Rastflansches 231 überschreitet dabei nicht die Breite der Außenwand des Entriegelungsabschnitts 41 des Entriegelungswerkzeugs 4. Somit sind die Crimpkontakte 1 durch Einstecken des Entriegelungswerkzeugs 4 in die jeweilige Einführöffnung 330 von den Rastarmen 232 entrastbar.
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Auch wenn in den Figuren verschiedene Aspekte oder Merkmale der Erfindung jeweils in Kombination gezeigt sind, ist für den Fachmann - soweit nicht anders angegeben - ersichtlich, dass die dargestellten und diskutierten Kombinationen nicht die einzig möglichen sind. Insbesondere können einander entsprechende Einheiten oder Merkmalskomplexe aus unterschiedlichen Ausführungsbeispielen miteinander ausgetauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Crimpkontakt
- 10
- umlaufende Rastnut
- 11
- Steckbereich, Kontaktbuchse
- 12
- Anschlussbereich, Crimpanschluss
- 2
- Isolierkörper
- 20
- Durchgangsöffnung
- 21
- Steckabschnitt
- 231
- innerer Rastflansch
- 232
- Rastelement, Rastarm
- 284, 284'
- erste, zweite Rastzapfen
- 3
- Halteplatte
- 32
- Grundplatte
- 33
- Sperrelement
- 330
- Einführöffnungen
- 38
- Befestigungsplatte
- 384, 384'
- erstes, zweites Rastfenster
- 4
- Entriegelungswerkzeug
- 41
- Entriegelungskontur
- K
- Kontaktträger
- A
- Anschlussseite
- S
- Steckseite