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Die Erfindung betrifft eine Überspannungsschutzvorrichtung, insbesondere vom Typ 1, Typ 2 oder einer Kombination von Typ 1 und 2, sowie ein modulares Überspannungsschutzsystem, insbesondere vom Typ 1, Typ 2 oder einer Kombination von Typ 1 und 2.
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Überspannungsschutzvorrichtungen vom Typ 1 dienen zum Schutz des Gebäudeeintritts, z. B. bei Blitzschlägen. Bekannt sind Überspannungsschutzvorrichtungen vom Typ 1, die kompakt ausgeführt sind, d. h. eine Einheit darstellen, die als Ganzes montiert wird.
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Überspannungsschutzvorrichtungen vom Typ 2 sind weiter im Gebäude angeordnet und können ebenfalls kompakt ausgeführt sein.
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Solche Überspannungsschutzvorrichtungen können mit einer sogenannten Sammelanzeige, d. h. einer optischen Anzeige bezüglich des Zustandes der Vorrichtung, sowie einem Fernmeldeschalter versehen sein.
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Die
DE 10 2015 114 953 A1 zeigt eine Überspannungsschutzvorrichtung mit einem Gehäuse und einer Auslösevorrichtung, die ein Gehäuseteil, einen Signalisierungsstift zur Betätigung eines Indikatorstreifens und einen Bolzen umfasst. In einer arretierten Position ist der Signalisierungsstift durch den Bolzen blockiert und wird dadurch daran gehindert, sich in Vorspannungsrichtung einer Feder zu bewegen. Im Auslösefall wird das Gehäuseteil stark erwärmt und dadurch der Signalisierungsstift freigegeben.
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Nachteilig bei solchen kompakten Überspannungsschutzvorrichtungen ist jedoch, dass stets die gesamte Einheit ausgetauscht werden muss, sobald ein Defekt, beispielsweise nach einem Blitzschlag, vorliegt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Überspannungsschutzvorrichtung sowie ein modulares Überspannungsschutzsystem bereitzustellen, das sowohl ein Betätigungselement zur Betätigung einer Sammelanzeige und/oder eines Fernmeldeschalters aufweist als auch modular ist.
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Zur Lösung der Aufgabe ist eine Überspannungsschutzvorrichtung, insbesondere vom Typ 1, Typ 2 oder einer Kombination von Typ 1 und 2 gemäß Anspruch 1 vorgesehen. Durch das Wärmeleitelement wird in Bezug auf die wenigstens zwei Abtrennvorrichtungen eine oder-Schaltung realisiert.
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Durch die Verwendung des Wärmeleitelementes ist es möglich, die Hitzeentwicklung der Abtrennvorrichtungen zur Freigabe eines Betätigungselementes zu verwenden. Das Betätigungselement wiederum kann dann dazu verwendet werden, eine Sammelanzeige, hier in Form einer Anzeigevorrichtung, oder einen Fernmeldeschalter zu betätigen.
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Das Wärmeleitelement ist insbesondere kein stromführendes Teil, auch im Überspannungsfall.
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Im Rahmen dieser Erfindung bedeutet „in Kontakt“, dass eine gut wärmeleitende Verbindung besteht, insbesondere dadurch, dass das Wärmeleitelement das Gehäuse berührt, insbesondere von außen, und/oder dadurch, dass lediglich eine Wärmeleitpaste, ein Wärmeleitkleber oder dergleichen zwischen dem Wärmeleitelement und dem Gehäuse vorgesehen ist.
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Das Betätigungselement ist insbesondere zwischen einer arretierten Position und einer ausgelösten Position bewegbar, wobei das Sperrelement in der arretierten Position das Betätigungselement fixiert und das Betätigungselement in der arretierten Position vorspannbar ist. Durch die Vorspannung wird eine unmittelbare Betätigung und damit eine kurze Ansprechzeit erreicht. Zum Beispiel wirkt die Vorspannung zur Anzeigevorrichtung hin.
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In einer Ausführungsform kann die Überspannungsschutzvorrichtung eine Feder aufweisen, die das Betätigungselement vorspannt.
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Zum Beispiel weist die Überspannungsschutzvorrichtung drei oder vier Abtrennvorrichtungen mit jeweils einem Gehäuse auf, wobei das Wärmeleitelement mit allen der Gehäuse in Kontakt ist. Auf diese Weise wird durch das Wärmeleitelement eine oder-Schaltung realisiert.
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Um eine zuverlässige und sichere Abtrennung zu ermöglichen, können die wenigstens zwei Abtrennvorrichtungen eine Funkenstrecke aufweisen und das Gehäuse kann die Funkenstrecke umgeben. Die Funkenstrecke ist zum Beispiel eine Hörnerfunkenstrecke.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist das Sperrelement ein temperaturempfindliches Material, insbesondere ein Lot auf, dessen Schmelzpunkt die vorbestimmte Temperatur bestimmt, wodurch sich die vorbestimmte Temperatur und damit die Auslöseschwelle genau einstellen lässt.
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Zum Beispiel ist das temperaturempfindliche Material ein Niedrigtemperaturlot, insbesondere mit einem Schmelzpunkt zwischen 110°C und 140°C, zum Beispiel mit einem Schmelzpunkt von 138°C.
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Um eine zuverlässige Betätigung zu gewährleisten, kann das Sperrelement ein Bauteil, insbesondere eine Leiterplatte umfassen, das an einem vom Betätigungselement und Wärmeleitelement mittels des temperaturempfindlichen Materials befestigt ist, insbesondere wobei das Bauteil am anderen vom Betätigungselement und Wärmeleitelement permanent befestigt ist.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Wärmeleitelement ein Blech, insbesondere aus Kupfer, wodurch ein zuverlässiger Wärmetransport auch zwischen weiter entfernten Abtrennvorrichtungen und dem Sperrelement erreicht wird.
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Um den thermischen Kontakt zum Gehäuse zu verbessern, kann das Wärmeleitelement wenigstens einen Federabschnitt aufweisen, der das Wärmeleitelement gegen das Gehäuse beaufschlagt. Zum Beispiel stützt sich der Federabschnitt am Rahmen und/oder am Vorrichtungsgehäuse ab.
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Die Überspannungsschutzvorrichtung kann einen Rahmen und/oder ein Vorrichtungsgehäuse aufweisen, an dem das Wärmeleitelement befestigt ist, die wenigstens zwei Abtrennvorrichtungen befestigt sind und/oder das Betätigungselement geführt ist, wodurch ein kompakter Aufbau erreicht wird.
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Zur optischen Anzeige des Zustandes der Überspannungsschutzvorrichtung kann die Überspannungsschutzvorrichtung eine Anzeigevorrichtung aufweisen, die einen Anzeigebereich, eine im Anzeigebereich feste erste Anzeigefläche und eine bewegliche zweite Anzeigefläche aufweist. Die zweite Anzeigefläche kann zwischen einer arretierten Position, in der die zweite Anzeigefläche die erste Anzeigefläche überdeckt, und einer ausgelösten Position, in der die zweite Anzeigefläche versetzt zur ersten Anzeigefläche angeordnet ist, bewegbar sein. Die Anzeigevorrichtung kann auch als Sammelanzeige bezeichnet werden.
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Beispielsweise ist die zweite Anzeigefläche auf einem beweglichen Anzeigeelement ausgebildet, wobei das Anzeigeelement in der arretierten Position arretiert und durch eine Feder in Richtung der ausgelösten Position vorgespannt ist, wobei in der ausgelösten Position die Arretierung des Anzeigeelements durch das Betätigungselement gelöst ist. Auf diese Weise kann das Betätigungselement die Anzeigevorrichtung betätigen.
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Um sowohl eine gut ablesbare optische Anzeige als auch einen Fernmeldeschalter zu betätigen, können das Betätigungselement und das Anzeigeelement größtenteils auf verschiedenen Seiten der Überspannungsschutzvorrichtung angeordnet sein.
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Zum Beispiel sind das Anzeigeelement größtenteils, d.h. bis auf ein freies Ende, und auch der Anzeigebereich auf der Oberseite der Überspannungsschutzvorrichtung vorgesehen, wohingegen das Betätigungselement an einer Seitenfläche der Überspannungsschutzvorrichtung vorgesehen ist.
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Die Bewegungsrichtungen des Anzeigeelementes und des Betätigungselementes können senkrecht zueinander sein, zum Beispiel in Querrichtung bzw. in Hochrichtung.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein modulares Überspannungsschutzsystem gemäß Anspruch 12.
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Die zur Überspannungsschutzvorrichtung beschriebenen Merkmale und Vorteile treffen gleichermaßen auch auf das modulare Überspannungsschutzsystem zu.
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Unter einer Feder werden im Rahmen dieser Erfindung generell elastische Bauteile verstanden, die eine Rückstellkraft bereitstellen können.
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Beispielsweise weist das Überspannungsschutzsystem einen Fernmeldeschalter auf, wobei der Fernmeldeschalter die Feder, insbesondere die Vorspannvorrichtung aufweist. Somit dient die Feder sowohl zur Betätigung des Fernmeldeschalters als auch zur Betätigung der Anzeigevorrichtung, wodurch Bauteile gespart werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 ein erfindungsgemäßes modulares Überspannungsschutzsystem mit einer erfindungsgemäßen Überspannungsschutzvorrichtung,
- - 2a ein Basisteil des Überspannungsschutzsystems gemäß 1,
- - 2b eine vergrößerte Ansicht eines Abschnitts des Basisteils nach 2a,
- - 3a die Überspannungsschutzvorrichtung des Überspannungsschutzsystems gemäß 1 sowie eine Vorspannvorrichtung des Basisteils,
- - 3b eine vergrößerte Ansicht der Kontaktstelle zwischen der Vorspanneinrichtung und der Überspannungsschutzvorrichtung gemäß 3a,
- - 4 die Überspannungsschutzvorrichtung gemäß 1 geöffnet in perspektivischer Ansicht im arretierten Zustand,
- - 5 ein Wärmeleitelement der Überspannungsschutzvorrichtung gemäß 4,
- - 6 eine teilweise Schnittansicht der Überspannungsschutzvorrichtung entlang der Linie VI-VI der 4, und
- - 7 die Überspannungsschutzvorrichtung gemäß 4 im ausgelösten Zustand.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes modulares Überspannungsschutzsystem 10 dargestellt, das ein Basisteil 12 und eine Überspannungsschutzvorrichtung 14 aufweist.
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Das Überspannungsschutzsystem 10 ist dahingehend modular, dass die Überspannungsschutzvorrichtung 14 aus dem Basisteil 12 entnommen und ausgewechselt werden kann, beispielsweise nach einem Blitzeinschlag.
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Das Überspannungsschutzsystem 10 und die Überspannungsschutzvorrichtung 14 sind ein Typ-1-Überspannungsschutzsystem bzw. eine Typ-1-Überspan nu ngsschutzvorrichtung.
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Das Basisteil 12 ist in 2a separat dargestellt und weist ein Gehäuse 16 mit Anschlüssen 18 sowie eine Aufnahme 20 auf.
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In die Aufnahme 20 kann die Überspannungsschutzvorrichtung 14 in eine Einführrichtung R eingesetzt und gehalten werden, wodurch das Überspannungsschutzsystem 10 betriebsbereit ist.
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Wie in 2b zu sehen ist, ist innerhalb des Gehäuses 16 ein Fernmeldeschalter 22 (FM-Schalter) vorgesehen, der eine Vorspannvorrichtung 24 umfasst.
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Der Fernmeldeschalter 22 umfasst zudem einen Mikroschalter 26 mit einem Auslöser 27, der in ein Gebäudeleitsystem, die Schaltschranksteuerung oder dergleichen integriert werden kann, um den Status des Überspannungsschutzsystems 10 bzw. der Überspannungsschutzvorrichtung 14 anzuzeigen.
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Die Vorspannvorrichtung 24 umfasst eine Feder 28 und ein bewegliches Spannteil 30, das sich durch das Gehäuse 16 in die Aufnahme 20 hineinerstreckt.
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Das Spannteil 30 ist in Einführrichtung R beweglich ausgeführt. Außerdem kann das Spannteil 30 den Mikroschalter 26, genauer gesagt den Mikroschalter 27 betätigen.
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In den 3a und 3b sind die Überspannungsschutzvorrichtung 14 sowie die Vorspannvorrichtung 24 separat dargestellt.
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Die Überspannungsschutzvorrichtung 14 weist ein Vorrichtungsgehäuse 32 sowie Kontakte 34 auf, die nicht vom Vorrichtungsgehäuse 32 bedeckt sind. Mittels der Kontakte 34 wird die Überspannungsschutzvorrichtung 14, wenn die Überspannungsschutzvorrichtung 14 in der Aufnahme 20 eingesetzt ist, mit den Anschlüssen 18 des Basisteils 12 elektrisch verbunden.
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In 4 ist die Überspannungsschutzvorrichtung 14 zur besseren Übersicht ohne das Vorrichtungsgehäuse 32 und die Kontakte 34 dargestellt.
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Die Überspannungsschutzvorrichtung 14 hat einen Rahmen 36, mehrere Abtrennvorrichtungen 38, hier vier Stück, ein Wärmeleitelement 40, ein Betätigungselement 42 und eine Anzeigevorrichtung 44.
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Denkbar ist selbstverständlich auch, dass genau eine, zwei, drei oder mehr als vier Abtrennvorrichtungen 38 vorgesehen sind.
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Der Rahmen 36 dient insbesondere als Boden der Überspannungsschutzvorrichtung 14, an dem die Kontakte 34, die Abtrennvorrichtungen 38, das Wärmeleitelement 40 sowie das Betätigungselement 42 befestigt oder geführt sind.
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Der Rahmen 36 kommt in direkten Kontakt mit dem Boden der Aufnahme 20 und ist komplementär zur Aufnahme 20 ausgebildet.
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Zur Befestigung des Wärmeleitelements 40 und des Betätigungselementes 42 weist der Rahmen 36 eine Seitenwand 46 auf, die sich zumindest teilweise entlang der Längsrichtung L der Überspannungsschutzvorrichtung 14 erstreckt.
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Im Rahmen dieser Erfindung soll die Hochrichtung H der Überspannungsschutzvorrichtung 14 bzw. des Überspannungsschutzsystems 10 entgegen der Einführrichtung R verlaufen, in die die Überspannungsschutzvorrichtung 14 in das Basisteil 12 eingesetzt wird. Dies dient lediglich der Veranschaulichung und entspricht der Ausrichtung der Figuren. In der Ausrichtung, in der das Überspannungsschutzsystem 10 üblicherweise montiert wird, verläuft die Hochrichtung H jedoch horizontal.
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Die Richtungsangaben „oben“ und „unten“ beziehen sich ebenfalls auf die in den Figuren dargestellten Ausrichtungen.
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Senkrecht zur Hochrichtung H hat die Überspannungsschutzvorrichtung 14 eine Querrichtung Q und eine Längsrichtung L, die der Richtung der kürzeren bzw. der längeren Seitenkante der Überspannungsschutzvorrichtung 14 entsprechen.
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In der Seitenwand 46 ist eine Führung 48 in Form eines Schlitzes in Hochrichtung H der Überspannungsschutzvorrichtung 14 ausgebildet.
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Die Abtrennvorrichtungen 38 weisen ein Gehäuse 50 auf, in dem jeweils eine Funkenstrecke 52 (in 4 gestrichelt angedeutet), beispielsweise eine Hörnerfunkenstrecke ausgebildet ist. Die Gehäuse 50 sind beispielsweise aus Metall.
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Die Abtrennvorrichtungen 38 sind in Längsrichtung L hintereinander fluchtend angeordnet, insbesondere liegen die Wände 54 der Gehäuse 50 in einer gemeinsamen Ebene.
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Über die Wände 54 steht das Wärmeleitelement 40, das in 5 vergrößert dargestellt ist, in Kontakt mit jedem der Gehäuse 50. Das Wärmeleitelement 40 weist Federabschnitte 56 auf und berührt die Gehäuse 50, genauer gesagt die Wände 54 direkt, oder nur mittels einer Wärmeleitpaste, eines Wärmeleitklebers oder dergleichen. Hierdurch ist das Wärmeleitelement 40 thermisch an die Gehäuse 50 gekoppelt.
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Das Wärmeleitelement 40 ist beispielsweise ein Blech, insbesondere aus Kupfer, einer Kupferlegierung oder einer Aluminiumlegierung. Denkbar sind selbstverständlich auch andere gut wärmeleitende Materialien.
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Das Wärmeleitelement 40 ist zwischen den Abtrennvorrichtungen 38 und dem Vorrichtungsgehäuse 32 sowie teilweise der Seitenwand 46 angeordnet und erstreckt sich auch im Bereich der Führung 48 der Seitenwand 46.
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Mittels der Federabschnitte 56 stützt sich das Wärmeleitelement 40 gegen den Rahmen 36 bzw. die Seitenwand 46 und das Vorrichtungsgehäuse 32 ab und wird somit gegen die Gehäuse 50 gedrückt, um einen guten thermischen Kontakt zu gewährleisten.
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Im Bereich der Führung 48 ist ein Sperrelement 58 am Wärmeleitelement 40 vorgesehen.
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Das Sperrelement 58 weist als Bauteil 60 eine Leiterplatte aus FR-4 sowie ein temperaturempfindliches Material 62 auf.
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Die Leiterplatte weist keine elektrisch leitenden Strukturen auf.
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Das temperaturempfindliche Material 62 ist zum Beispiel ein Niedrigtemperaturlot, insbesondere mit einem Schmelzpunkt zwischen 110°C und 140°C, zum Beispiel mit einem Schmelzpunkt von 138°C.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Bauteil 60 mittels des temperaturempfindlichen Materials 62 lösbar am Wärmeleitelement 40 und permanent am Betätigungselement 42 befestigt.
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Das Betätigungselement 42 weist einen ersten Abschnitt 64 und einen daran anschließenden zweiten Abschnitt 66 auf. Der erste Abschnitt 64 ist breiter ausgeführt als der zweite Abschnitt 66, sodass am Übergang zwischen dem ersten Abschnitt 64 und dem zweiten Abschnitt 66 eine Stufe ausgebildet ist, in der das Sperrelement 58, genauer gesagt das Bauteil 60 anliegt.
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Der erste Abschnitt 64 ist in der Führung 48 aufgenommen und beispielsweise komplementär zur Führung 48 ausgebildet. Die Führung 48 und der erste Abschnitt 64 können eine Schwalbenschwanzverbindung darstellen.
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Das Betätigungselement 42 ist in der Führung 48 in Hochrichtung H zwischen einer arretierten Position (4) und einer ausgelösten Position (7) beweglich.
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Durch die Anordnung des Sperrelementes 58 an der Stufe wird eine Bewegung des Betätigungselementes 42 entlang der Hochrichtung H verhindert, sodass das Betätigungselement 42 in der arretierten Position fixiert ist.
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Am unteren Ende des ersten Abschnittes 64, d. h. dem Ende, das vom zweiten Abschnitt 66 abgewandt ist, weist der erste Abschnitt 64 eine Nase 68 auf, die in einem Spalt 70 des Vorrichtungsgehäuses 32 angeordnet ist, wie in der 3b dargestellt ist.
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Gut zu erkennen ist, dass die Nase 68 an das Spannteil 30 der Vorspannvorrichtung 24 angreift. Wenn die Überspannungsschutzvorrichtung 14 in der Aufnahme 20 vollständig eingeführt ist, wird durch das Betätigungselement 42 und das Spannteil 30 die Feder 28 der Vorspannvorrichtung 24 gespannt. In anderen Worten ist dann das Betätigungselement in Hochrichtung H entgegen der Einführrichtung R durch die Feder 28 vorgespannt.
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Die Anzeigevorrichtung 44 ist an der Oberseite der Überspannungsschutzvorrichtung 14, d. h. oberhalb der Abtrennvorrichtungen 38 vorgesehen.
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Die Anzeigevorrichtung 44 weist einen Anzeigebereich 71, eine Grundplatte 72, ein gegenüber der Grundplatte 72 bewegliches Anzeigeelement 74 sowie eine Feder 76 auf.
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Das Vorrichtungsgehäuse 32 der Überspannungsschutzvorrichtung 14 kann im Anzeigebereich 71 zudem ein Sichtfenster 88 aufweisen, das eine Sicht auf den Anzeigebereich 71 erlaubt.
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Die Grundplatte 72 deckt im gezeigten Ausführungsbeispiel die Abtrennvorrichtungen 38 nach oben hin ab und liegt auf den Gehäusen 50 auf.
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Zumindest eine der in Längsrichtung L verlaufenden Kanten 78 der Grundplatte 72 ist nach unten abgewinkelt und erstreckt sich in Richtung der Hochrichtung H.
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Das Anzeigeelement 74 ist in Querrichtung Q beweglich zur Grundplatte 72 ausgebildet und weist einen zur Grundplatte 72 im Wesentlichen parallelen Hauptabschnitt 84 und einen daran anschließenden Befestigungsabschnitt 86 auf.
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Das Anzeigeelement 74 ist in Querrichtung Q in der Grundplatte 72 geführt und kann eine arretierte Position und eine ausgelöste Position einnehmen.
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Der Teil der Grundplatte 72 im Anzeigebereich 71 bildet eine feste erste Anzeigefläche 80. Die erste Anzeigefläche 80 ist beispielsweise rot ausgeführt, insbesondere ist die gesamte Grundplatte 72 rot, ausgeführt.
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Der Hauptabschnitt 84 des Anzeigeelements 74 hat eine zweite Anzeigefläche 82 der Anzeigevorrichtung 44, die somit ebenfalls beweglich ist. Die zweite Anzeigefläche 82 ist an dem Ende des Hauptabschnitts 84 vorgesehen, das vom Befestigungsabschnitt 86 abgewandt ist.
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Die zweite Anzeigefläche 82, insbesondere das gesamte Anzeigeelement 74, sind grün ausgeführt.
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In der in 4 gezeigten arretierten Position überdeckt die zweite Anzeigefläche 82 die erste Anzeigefläche 80, sodass durch das Sichtfenster 88 die grüne, zweite Anzeigefläche 82 zu sehen ist.
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In 6 ist die Überspannungsschutzvorrichtung 14 im Bereich der Anzeigevorrichtung 44 schematisch in arretierter Position dargestellt, sodass die Feder 76 zu sehen ist.
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Die Feder 76 ist in der Grundplatte 72 vorgesehen und beaufschlagt das Anzeigeelement 74 mit einer Kraft in Querrichtung Q. Die Feder 76 greift insbesondere am Hauptabschnitt 84 an.
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Gut zu erkennen ist in der in 6 dargestellten arretierten Position, dass das freie Ende des Befestigungsabschnitts 86 abgewinkelt ist. Dieses abgewinkelte Ende greift an der Kante 78 der Grundplatte 72 ein und verhindert somit eine Bewegung des Anzeigeelements 74 in Querrichtung Q.
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Hierzu kann die Kante 78 der Grundplatte 72 einen Hinterschnitt aufweisen, in den das Ende des Befestigungsabschnittes 86 eingreift.
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Wie in den 4 und 6 außerdem gut zu erkennen ist, befindet sich das Ende des Befestigungsabschnittes 86 in Hochrichtung H oberhalb des Betätigungselementes 42.
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In der in 4 gezeigten Situation befindet sich sowohl das Betätigungselement 42 als auch das Anzeigeelement 74 in einer ersten, vorgespannten und arretierten Position.
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Dies ist die Normalposition der Überspannungsschutzvorrichtung 14, wenn alle der Abtrennvorrichtungen 38 einsatzfähig sind.
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Im Einsatzfall des Überspannungsschutzsystems 10 bzw. der Überspannungsschutzvorrichtung 14 wird eine hohe Spannung durch wenigstens eine der Abtrennvorrichtungen 38 abgebaut. Bei besonders großen Überspannungen kann die entsprechende Abtrennvorrichtung 38 ihre Funktionsfähigkeit verlieren, was durch die Anzeigevorrichtung 44 und den Fernmeldeschalter 22 mitgeteilt wird. Hierzu werden sowohl die Anzeigevorrichtung 44 als auch der Fernmeldeschalter 22 ausgelöst.
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Im Überspannungsfall kommt es in den Abtrennvorrichtungen 38, beispielsweise aufgrund eines Lichtbogens, zu einer großen Wärmeentwicklung. Hierdurch erhitzt sich das Gehäuse 50 der entsprechenden Abtrennvorrichtung 38 oder, sofern mehrere Abtrennvorrichtungen 38 am Spannungsabbau beteiligt sind, erhitzen sich die Gehäuse 50 mehrerer der Abtrennvorrichtungen 38.
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Aufgrund des guten thermischen Kontaktes zwischen den Gehäusen 50 und dem Wärmeleitelement 40 wird das Wärmeleitelement 40 erwärmt, und zwar durch die entstandene Wärme jeder der Abtrennvorrichtungen 38.
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Aufgrund der hohen Wärmeleitung des Wärmeleitelementes 40 selbst erhitzt sich ebenfalls die Stelle des Wärmeleitelementes, an der das Sperrelement 58 vorgesehen ist. Sobald diese Stelle, genauer gesagt das temperaturempfindliche Material 62, eine vorbestimmte Temperatur erreicht, die in diesem Falle durch den Schmelzpunkt des temperaturempfindlichen Materials 62 bestimmt ist, löst sich das temperaturempfindliche Material 62 auf, sodass das Bauteil 60 nicht länger mit dem Wärmeleitelement 40 verbunden ist.
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In andern Worten nimmt das Wärmeleitelement 40 die entstandene Wärme aller Abtrennvorrichtungen 38 auf und führt sie dem Sperrelement 58 zu. Das Wärmeleitelement 40 stellt somit eine Oder-Verknüpfung der Abtrennvorrichtungen 38 dar.
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Sobald das Bauteil 60 vom Wärmeleitelement 40 gelöst ist, ist es nicht mehr in der Lage, das Betätigungselement 42 in der arretierten Position entgegen der Federkraft der Feder 28 der Vorspannvorrichtung 24 zu halten.
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Das Betätigungselement 42 wird somit von der Vorspannvorrichtung 24, genauer gesagt dem Spannteil 30, in Hochrichtung H zur Anzeigevorrichtung 44 hin bewegt und nimmt seine ausgelöste Position ein, die in 7 dargestellt ist.
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Gleichzeitig wird durch das Spannteil 30 auch der Mikroschalter 26, genauer gesagt der Auslöser 27, betätigt, sodass der Fernmeldeschalter 22 betätigt wird.
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In der ausgelösten Stellung erstreckt sich das Betätigungselement 42 in Hochrichtung H fast über die gesamte Kante 78 der Grundplatte 72. Bei der Bewegung löst das Betätigungselement 42 dabei das Ende des Befestigungsabschnittes 86 von der Kante 78, wodurch die Arretierung des Anzeigeelementes 74 aufgehoben wird.
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Das Anzeigeelement 74 wird daher nun von der Feder 76 in Querrichtung Q in seine ausgelöste Position bewegt.
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In der ausgelösten Position ist die zweite Anzeigefläche 82 versetzt von der ersten Anzeigefläche 80, sodass die erste Anzeigefläche 80 nicht mehr verdeckt ist.
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In anderen Worten befindet sich im Anzeigebereich 71 nur noch die erste Anzeigefläche 80, sodass durch das Sichtfenster 88 eine rote Fläche zu sehen ist.
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Durch die rote, erste Anzeigefläche 80 wird ein Defekt wenigstens einer der Abtrennvorrichtungen 38 angezeigt, sodass die Überspannungsschutzvorrichtung 14 auszuwechseln ist.
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Auf diese Weise wird sowohl der Fernmeldeschalter 22 als auch die Anzeigevorrichtung 44 betätigt, sobald eine der Abtrennvorrichtungen 38 defekt ist.
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Dabei wird sowohl die Anzeigevorrichtung 44 als auch der Fernmeldeschalter 22 durch die gleiche Baugruppe aus Sperrelement 58 und Vorspannvorrichtung 24 ausgelöst und betätigt, sodass Fälle, in denen die Anzeigen nicht übereinstimmen, nicht auftreten können.
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Außerdem erfolgt die Aktivierung des gesamten Betätigungsmechanismus beim Einsetzen der Überspannungsschutzvorrichtung 14 in die Aufnahme 20, sodass keine zusätzlichen Tätigkeiten notwendig sind.
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Denkbar ist jedoch auch, dass die Überspannungsschutzvorrichtung 14 selbst eine Feder zur Erzeugung der Vorspannung des Betätigungselementes 42 aufweist.