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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dämpfervorrichtung zum Dämpfen der Bewegung eines Bauteils, beispielsweise einer Abdeckung. Außerdem betrifft die Erfindung eine Abdeckung mit einer solchen Dämpfervorrichtung.
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Derartige Dämpfer werden beispielsweise zum gedämpften Antrieb von Bauteilen im Innenraum eines Automobils, beispielsweise bei Staufächern, insbesondere dort bei Abdeckungen, Klappen, oder Haltegriffen, eingesetzt. Ferner finden derartige Dämpfer auch im Automobilaußenbereich beispielsweise bei Tank- oder Lademulden Verwendung. Ein Federelement stellt eine Vorspannung bereit, durch die das Bauteil beispielsweise nach Lösen einer Verriegelung gedämpft in eine erste Richtung bewegt wird. In dem Dämpfergehäuse befindet sich oftmals eine Dämpferflüssigkeit, beispielsweise eine Silikonflüssigkeit, in der sich ein Dämpferelement bewegt. Aufgrund der Wechselwirkung mit der Dämpferflüssigkeit kommt es zu einer Dämpfung der Bewegung des Bauteils.
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Insbesondere ist bei bekannten Anwendungen ein Dämpfer bzw. Dämpferelement im Eingriff und harmonisiert eine von einer Feder angetriebene Bewegung über den gesamten Bewegungsbereich.
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In der
AT 007 500 U1 ist ein Stellarmantrieb für Klappen von Schränken offenbart.
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Bauteile mit derartigen Dämpfervorrichtungen weisen üblicherweise nur zwei beständige Lagepositionen auf. Im Fall einer Klappe wäre dies beispielsweise die geschlossene Position und die offene Position der Klappe. Dies führt dazu, dass die Verwendungsmöglichkeiten des Bauteils beschränkt sind.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine Dämpfervorrichtung zum Dämpfen der Bewegung eines Bauteils und eine Abdeckung mit einer solchen Dämpfervorrichtung anzugeben, die die oben genannten Nachteile des Standes der Technik ausräumt. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Dämpfervorrichtung zum Dämpfen der Bewegung eines Bauteils und eine Abdeckung mit einer solchen Dämpfervorrichtung anzugeben, die ein breiteres Spektrum an Verwendungsmöglichkeiten des Bauteils bietet.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, eine Dämpfervorrichtung zum Dämpfen der Bewegung eines Bauteils, insbesondere eines Bauteils in oder an einem Automobil anzugeben, die ein Vorrichtungs-Gehäuse und eine Feder aufweist, die mit einem ersten Ende an den Vorrichtungs-Gehäuse und mit einem zweiten Ende an einem Mitnehmerelement befestigt ist, wobei die Feder in einem gespannten Zustand das Mitnehmerelement rotationsmäßig vorspannt, wobei das Mitnehmerelement so ausgebildet ist, dass es bei einer Drehbewegung um eine Drehachse ein Schwenkelement mitnimmt und hierbei in eine Drehbewegung um die Drehachse relativ zu dem Vorrichtungs-Gehäuse versetzt, wobei das Schwenkelement mit einem Dämpfer verbunden ist, der die Drehbewegung des Schwenkelements relativ zu dem Vorrichtungs-Gehäuse dämpft, und wobei die Dämpfervorrichtung ferner ein Anschlagselement aufweist, das so ausgebildet ist, dass es die Drehbewegung des Mitnehmerelements einschränkt respektive begrenzt, ohne die Drehbewegung des Schwenkelements einzuschränken respektive zu begrenzen.
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Mit der erfindungsgemäßen Dämpfervorrichtung wird die Aufgabe in zufriedenstellenderweise gelöst.
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Die Drehachse des Mitnehmerelements ist hierbei vorzugsweise koaxial zu der Drehachse des Schwenkelements.
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Als rotationsmäßiges Vorspannen wird ein Vorspannen der Feder verstanden, das beim Entspannen dazu führt, dass sich das Mitnehmerelement in einer Drehbewegung um die Drehachse bewegt.
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Bei dem Bauteil kann es sich um ein im Innenraum angeordnetes Bauteil (beispielsweise Abdeckung, Klappe, Griff) oder ein im Außenbereich des Automobils angeordnetes Bauteil (beispielsweise Tank- oder Lademulde) handeln.
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Sofern es sich bei dem Bauteil um eine schwenkbare Klappe handelt, verläuft die Schwenkachse der Klappe vorzugsweise koaxial zu der Drehachse des Mitnehmerelements, und auch des Schwenkelements.
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Bei der erfindungsgemäßen Dämpfervorrichtung ist der Dämpfer nicht direkt mit der Feder verbunden, d. h. nicht direkt an der Feder befestigt bzw. mit dieser in Eingriff. Der Dämpfer dämpft nicht direkt die Bewegung der Feder, sondern die Bewegung des Schwenkelements, das mittels der Feder und über das Mitnehmerelement in Bewegung versetzt wird.
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Das Schwenkelement hat einen ersten Bewegungsbereich, in dem das Schwenkelement über das Mitnehmerelement mit der Feder verbunden ist, d.h. Kraft von der Feder auf das Schwenkelement übertragen werden kann. Dieser erste Bewegungsbereich entspricht dem einer herkömmlichen Dämpfervorrichtung. Die Feder spannt das Mitnehmerelement in eine Bewegungsrichtung (erste (Dreh)richtung) vor, die eine Öffnung des Bauteils bewirkt. In die entgegengesetzte Richtung (zweite (Dreh)richtung) kann in dem ersten Bewegungsbereich beispielsweise eine Bewegung manuell gegen die Vorspannung der Feder (und den Dämpfer) erfolgen.
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Außerdem hat die Dämpfervorrichtung einen zweiten Bewegungsbereich, in dem das Schwenkelement nicht über das Mitnehmerelement mit der Feder verbunden ist.
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Der erste Bewegungsbereich reicht beispielsweise von 0° bis 60° und der zweite Bewegungsbereich von 60° bis 180°. Je nach Anwendungsfall ist hier jedoch auch eine andere Aufteilung möglich und denkbar. Der erste bzw. zweite Bewegungsbereich wird hierbei über die Position des Anschlagselements vorgegeben.
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Aus dem geöffneten Zustand (Ende des ersten Bewegungsbereichs) kann das Bauteil manuell weiter in den zweiten Bewegungsbereich hinein bewegt und so weiter geöffnet werden, d. h. das Schwenkelement kann manuell weiter in die erste Richtung bewegt werden, wobei das Mitnehmerelement in seiner durch das Anschlagselement gestoppten Position bleibt. Im zweiten Bewegungsbereich muss nur gegen den Widerstand des Dämpfers gearbeitet werden, der mit dem Schwenkelement gekoppelt ist.
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Das Bauteil kann somit zusätzlich zu der normalen geöffneten Position (Ende erster Bewegungsbereich), in die es durch die Vorspannungskraft der Feder gebracht wird, (manuell) in eine Vielzahl von weitere Positionen gebracht und bei entsprechender Einstellung des Dämpfers gehalten werden. Hiermit ergeben sich deutlich mehr Verwendungsmöglichkeiten als bei herkömlichen Vorrichtungen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Anschlagselement ein radial vom Vorrichtungs-Gehäuse nach außen vorstehender Anschlags-Vorsprung.
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D. h., dass das Anschlagselement Teil des Vorrichtungs-Gehäuses ist oder an diesem befestigt ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das Mitnehmerelement einen zumindest im Wesentlichen zylindrischen Basisbereich und einen radial hiervon nach außen vorstehenden Mitnehmer-Vorsprung auf.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich der Mitnehmer-Vorsprung derart axial, dass er mit dem Anschlagselement und dem Schwenkelement in Kontakt bringbar ist.
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Hierbei verläuft die axiale Erstreckungsrichtung entlang der Drehachse des Mitnehmerelements.
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In Kontakt bringbar bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich die entsprechenden Bauteile so berühren, dass Kraft zwischen ihnen übertragen werden kann. Bei Kontakt des Mitnehmer-Vorsprungs mit dem Schwenkelement wird die Rotationsbewegung des Mitnehmer-Vorsprungs auf das Schwenkelement übertragen. Bei Kontakt des Mitnehmer-Vorsprungs mit dem Anschlags-Vorsprung des Anschlagselements wird die federangetriebene Rotationsbewegung des Mitnehmer-Vorsprungs und somit auch des Schwenkelements gestoppt.
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Die Bauteile müssen sich axial so weit erstrecken, dass diese einen axialen Überlappungsbereich, der als Kontaktbereich dient, ausbilden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Schwenkelement ein Schwenkhebel.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Dämpfer ein Dämpfergehäuse und einen darin zumindest bereichsweise aufgenommenen Drehkolben auf.
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Hierbei ist die Drehachse des Drehkolbens koaxial zu der Drehachse des Schwenkelements und des Mitnehmerelements ausgebildet.
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Die Ausbildung des Dämpfers mit Dämpfergehäuse und Drehkolben ist eine besonders praxisgemäße Ausgestaltung, bei der das Dämpfergehäuse einen zum Beispiel im Wesentlichen zylindrischen Hohlraum begrenzt, in dem ein im Wesentlichen ebenfalls zylindrischer Drehkolben drehbar gelagert ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Dämpfer ferner ein Dichtelement, vorzugsweise in Form einer Radialdichtung, besonders bevorzugt in Form eines O-Rings auf, das zwischen dem Drehkolben und dem Dämpfergehäuse angeordnet ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ein Dämpfermedium zwischen dem Drehkolben und dem Dämpfergehäuse angeordnet, das eine Drehbewegung des Drehkolbens relativ zu dem Dämpfergehäuse dämpft.
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Selbstverständlich dämpft dieses Dämpfermedium auch eine Drehbewegung des Dämpfergehäuses relativ zu dem Drehkolben. Folglich kann auch das Dämpfergehäuse bewegbar angeordnet sein.
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Eine Bewegung des Drehkolbens in dem Dämpfermedium kann eine Scherung des Dämpfermediums bewirken. Die Bewegung des Drehkolbens in dem Dämpfergehäuse wird dadurch in an sich bekannter Weise gedämpft. Dadurch wird auch eine entsprechende Bauteilbewegung gedämpft.
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Bei dem Dämpfermedium kann es sich insbesondere um ein Dämpferfluid, beispielsweise um Silikonfluid handeln.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Schwenkelement an dem Drehkolben, vorzugsweise an einem dem Dämpfergehäuse abgewandten Ende des Drehkolbens, befestigt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird der Drehkolben mittels eines Deckels axial im Dämpfergehäuse gehalten.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Feder zumindest bereichsweise, vorzugsweise vollständig in dem Vorrichtungs-Gehäuse aufgenommen.
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D. h. auch, dass die Außenform des Vorrichtungs-Gehäuses (beispielsweise Länge oder Umfang bzw. Breite) von der verwendeten Feder abhängt. Mit unterschiedlichen Federn ist es somit möglich, die äußere Abmessung (das Vorrichtungs-Gehäuse) für unterschiedliche Anwendungsfälle zu gestalten.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Feder eine Schenkelfeder respektive eine Schrauben-Drehfeder.
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Der Vorteil bei der Verwendung einer Schenkelfeder liegt darin, dass ein vergleichsmäßig kurzes Gehäuse ausreicht, um die nötige Vorspannkraft der Feder zu gewährleisten.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Feder eine Drehstabfeder respektive ein Torsionsstab.
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Die Drehstabfeder kann hierbei ein einteiliges Element oder ein aus mehreren Federelementen zusammengesetztes Bauteil sein.
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Die Vorspannung erfolgt in einfacher Weise durch Verdrehen der Feder. Die Feder selbst ist relativ schmal, sodass ein schmales Vorrichtungs-Gehäuse ermöglicht wird.
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Insgesamt kann man mit der Verwendung einer Drehfeder ein schmales langes Gehäuse und mit der Verwendung einer Schenkelfeder ein kurzes breites Gehäuse erreichen. Somit ist die Dämpfervorrichtung an den vorgegebenen Bauraum anpassbar.
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Selbstverständlich sind weitere Ausgestaltungen mit anderen Antriebsfedern, wie beispielsweise Rollfedern oder Mäanderfedern denkbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Bauteil eine Klappe respektive eine Abdeckung, die mit dem Schwenkelement verbunden ist.
Hierbei ist die Schwenkachse der Klappe koaxial zu den vorgenannten Drehachsen. Bei der Klappe bzw. Abdeckung kann es sich beispielsweise um die eines Ablagefachs, eines Aschenbechers oder einer Spiegelabdeckung handeln.
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Außerdem wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung durch eine Abdeckung gelöst, die eine der vorgenannten Dämpfervorrichtungen aufweist.
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Selbstverständlich gelten in diesem Zusammenhang die bereits genannten Vorteile auch für eine solche Abdeckung.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Die Zeichnungen zeigen in:
- 1 eine schematische Draufsicht auf eine Dämpfervorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine schematische Draufsicht auf eine Dämpfervorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 3a-3e Draufsichten auf die Dämpfervorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in verschiedenen Positionen;
- 4 eine Querschnittsansicht der Dämpfervorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
- 5 eine Querschnittsansicht der Dämpfervorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform.
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Im Folgenden wird zunächst auf 1 Bezug genommen, die eine schematische Draufsicht auf eine Dämpfervorrichtung 100 gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
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Die Dämpfervorrichtung 100 weist ein Vorrichtungs-Gehäuse 110 mit einem daran befestigten Anschlagselement 111 auf.
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Das Anschlagselement 111 steht radial von dem Vorrichtungs-Gehäuse nach außen vor und ist als Anschlags-Vorsprung ausgebildet. Das Anschlagselement 111 steht außerdem einem Ende des Vorrichtungs-Gehäuses 110 in Richtung eines Mitnehmerelements 140 hin axial vor.
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Das Mitnehmerelement 140 ist an dem einen Ende des Vorrichtungs-Gehäuses 110 angrenzend angeordnet.
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Das Mitnehmerelement 140 weist einen im Wesentlichen zylindrischen Basisbereich 141 und einen Mitnehmer-Vorsprung 142 auf.
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Der Mitnehmer-Vorsprung 142 erstreckt sich radial von dem Basisbereich 141 nach außen und bildet eine Kontaktfläche, die bei Drehung des Mitnehmerelements 140 relativ zu dem Vorrichtungs-Gehäuse 110 mit dem Anschlagselement 111 in Kontakt kommt (hier nach 60°).
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Dabei handelt es sich bei der Kontaktfläche um einen ersten Kontaktbereich des Mitnehmer-Vorsprungs 142, der an einem zu dem Vorrichtungs-Gehäuse 110 gerichteten Ende des Mitnehmer-Vorsprung 142 angeordnet ist.
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Ein zweiter Kontaktbereich befindet sich an dem hiervon entgegengesetzten Ende des Mitnehmer-Vorsprungs 142, wobei dieser mit einem Schwenkelement 150 in Kontakt kommt. In den Figuren ist dieser zweite Kontaktbereich etwas tiefergesetzt zum restlichen Mitnehmer-Vorsprung 142 dargestellt.
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In den 1 und 2 ist die Dämpfervorrichtung 100 in einer Position dargestellt, in der das Mitnehmerelement 140, genauer der Mitnehmer-Vorsprung 142, mit dem Schwenkelement 150 in Kontakt ist. D. h., die entsprechenden Elemente berühren sich und es kann Kraft bzw. Bewegung zwischen diesen übertragen werden.
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Bei einer Drehung des Mitnehmerelements 140 in den 1 oder 2 im Uhrzeigersinn nimmt das Mitnehmerelement 140 das Schwenkelement 150 mit. D. h., dass die Drehbewegung des Mitnehmerelements 140 um eine Drehachse so auf das Schwenkelement 150 übertragen wird, dass dieses sich ebenfalls um die Drehachse dreht. Die Drehachsen sind hierbei koaxial zueinander wobei die Axialrichtung des Vorrichtungs-Gehäuses 110 bzw. der Dämpfervorrichtung 100 entlang dieser Drehachse(n) erfolgt.
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Der Mitnehmer-Vorsprung 142 kann sich so weit (um so viel Grad) um seine Drehachse drehen, bis er an das Anschlagselement 111 anstößt, wodurch die Drehbewegung des Mitnehmerelements 140 gestoppt wird.
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Außerdem ist bei der Dämpfervorrichtung 100 ein Dämpfer 130 angeordnet, der die Bewegung des Schwenkelements 150 relativ zu dem Vorrichtungs-Gehäuse 110 dämpft.
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In den 1 und 2 ist von dem Dämpfer 130 lediglich ein außenliegendes zumindest im Wesentlichen zylindrisches Dämpfergehäuse erkennbar.
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Sofern es sich bei dem Bauteil beispielsweise um eine schwenkbare Klappe handelt, kann die Drehbewegung des Schwenkelements 150 in eine erste Richtung (in 1 im Uhrzeigersinn) ein Schwenken der Klappe bzw. Abdeckung in die geöffnete Stellung bewirken.
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Es ist dazu in besonders einfacher Weise möglich, die Rotationsachsen der Bauteile der Dämpfervorrichtung 100 koaxial zu einer Schwenkachse des Bauteils, beispielsweise der Abdeckung auszurichten. Aus dem geöffneten Zustand der Abdeckung kann diese manuell weiter geöffnet werden, d. h. das Schwenkelement 150 kann manuell weiter in die erste (Dreh)richtung bewegt werden, wobei das Mitnehmerelement 140 in seiner (gestoppten) Position bleibt.
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Hierbei muss weiterhin gegen den Widerstand des Dämpfers 130 gearbeitet werden, der mit dem Schwenkelement 150 gekoppelt ist. Aus dem geöffneten Zustand der Abdeckung und auch dem weiter geöffneten Zustand kann diese manuell wieder geschlossen werden. Dabei wird das Schwenkelement 150 in seine zweite Drehrichtung (in den 1 und 2 dem Uhrzeigersinn entgegengesetzt) bewegt.
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Erst wenn das Schwenkelement 150 wieder mit dem Mitnehmer-Vorsprung 142 in Kontakt kommt, muss hierbei gegen die Feder gearbeitet werden, wobei diese wieder unter Vorspannung gelangt.
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An dem Bauteil können geeignete Verriegelungsmittel vorgesehen sein, die im verriegelten Zustand ein erneutes Öffnen der Abdeckung aufgrund der Vorspannung der Feder verhindern.
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Die Funktionsweise der in den 1 und 2 dargestellten Dämpfervorrichtung 100 ist im Wesentlichen die gleiche, wobei bei der in 1 gezeigten Dämpfervorrichtung 100 eine Schenkelfeder in dem Vorrichtungs-Gehäuse 110 angeordnet ist und bei der in 2 gezeigten Ausführungsform eine Drehstabfeder in dem Vorrichtungs-Gehäuse 110 angeordnet ist.
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Entsprechend sind die Außenformen der Vorrichtungs-Gehäuse 110 in den 1 und 2 unterschiedlich ausgebildet.
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Abgesehen hiervon gelten die in Bezug auf 1 genannten Aspekte auch für die in Figr 2 dargestellte Dämpfervorrichtung 100.
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Die 3a bis 3d zeigen die Dämpfervorrichtung 100 in verschiedenen Positionen, d. h. bei verschiedenen Position des Schwenkelements 150. Insbesondere zeigen die 3a bis 3d die Dämpfervorrichtung 100 gemäß der zweiten Ausführungsform, d. h. die mit Drehstabfeder vorgespannte Dämpfervorrichtung 100.
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3a zeigt die Dämpfervorrichtung 100 in ihrer Ausgangsposition, in der das Mitnehmerelement 140 und hiermit der Mitnehmer-Vorsprung 142 vorgespannt ist und durch geeignete Verriegelungsmittel des Bauteils (beispielsweise der Klappe oder der Abdeckung) im vorgespannten Zustand gehalten wird.
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Werden nun diese Verriegelungsmittel aufgehoben, bewirkt die rotationsmäßige Vorspannung des Mitnehmerelements 140 eine Bewegung des Mitnehmer-Vorsprungs 142 im Uhrzeigersinn der Figuren.
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3b zeigt eine Position der Dämpfervorrichtung 100 weiter in der ersten Drehrichtung, bei der der Mitnehmer-Vorsprung 142 und das Schwenkelement 150 sich 30° von der in 3a gezeigten Position im Uhrzeigersinn gedreht haben.
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Hierbei dreht sich das Mitnehmerelement 140 beim Entspannen der Feder im Uhrzeigersinn und nimmt das Schwenkelement 150 mit. Selbstverständlich wäre jedoch auch eine Ausgestaltung möglich, bei der sich die Vorrichtung 100 gegen den Uhrzeigersinn dreht.
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3c zeigt eine Position der Dämpfervorrichtung 100, bei der der Mitnehmer-Vorsprung 142 und das Schwenkelement 150 um 60° von der Anfangsposition (3a) im Uhrzeigersinn gedreht worden sind.
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Dabei ist ebenfalls zu erkennen, dass der Mitnehmer-Vorsprung 142 bei 60° an das Anschlagselement 111 anstößt bzw. mit diesem in Kontakt kommt. Das bedeutet, dass sich in der in den Figuren dargestellten Ausführungsform das Mitnehmerelement 140 nicht über 60° im Uhrzeigersinn drehen kann.
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Das Anschlagselement 111 beschränkt somit den Drehbereich des Mitnehmerelements 140.
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Hierbei muss dieser selbstverständlich nicht auf 60° beschränkt sein, sondern kann vielmehr auch mit 45°, 90° oder einer andere gewünschte Gradzahl vorgegeben werden.
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Der erste Bewegungsbereich des Schwenkelements 150 ist hier der Bewegungsbereich von 0° bis 60°, d. h. also der Bewegungsbereich bis der Mitnehmer-Vorsprung 142 an das Anschlagselement 111 anstößt.
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Wie in 3d zu sehen, ist es möglich, das Schwenkelement 150 weiter im Uhrzeigersinn zu drehen. Hier ist das Schwenkelement 150 um 110° bezogen auf den Anfangszustand (3a) gedreht worden.
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Da das Mitnehmerelement 140 durch das Anschlagselement 111 „gesperrt“ ist, ist auch die vorspannende Feder von dem Schwenkelement 150 entkoppelt. Kraft zwischen Feder und Schwenkelement 150 wird immer nur über das Mitnehmerelement 140 übertragen. Ein „Sperren“ desselben (beschränken der Rotation durch das Anschlagselement 111) ermöglicht somit einen zweiten Bewegungsbereich des Schwenkelements 150 entkoppelt von der vorspannenden Feder.
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In dem ersten Bewegungsbereich (hier 0° bis 60°) sind Feder und Dämpfer 130 gekoppelt und wirken beide auf das Schwenkelement 150. Im zweiten Bewegungsbereich (ab 60°, hier bis 180°) ist nur noch der Dämpfer 130 mit dem Schwenkelement 150 gekoppelt.
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3E zeigt das Schwenkelement 150 in einer Endposition, in der es um 180° von der Ausgangsposition (3A) gedreht worden ist. Die Endposition kann beispielsweise durch einen weiteren Anschlag, beispielsweise an dem Vorrichtungs-Gehäuse 110, realisiert werden.
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Im zweiten Bewegungsbereich, d. h. im Bereich von 60° bis 180° kann das Schwenkelement 150 vorzugsweise nur manuell bewegt werden. Sofern es sich bei dem Bauteil beispielsweise um eine schwenkbare Klappe handelt hat diese ihre geöffnete Position bei 60°, wobei die Klappe manuell über diese 60° hinaus weiter bis zu 180° geöffnet werden kann (in eine „weiter geöffnete“ Position).
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Wird der Dämpfer 130 unter Berücksichtigung des Gewichts der Klappe so eingestellt, dass er der durch die Schwerkraft auf die Vorrichtung erzeugten Kraft entgegenwirkt, kann die schwenkbare Klappe so ausgebildet werden, dass die Klappe sich beim „Loslassen“ im Gradbereich 60° bis 180° gedämpft oder im Freilauf bewegen lässt bzw. von selbst bewegt.
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Auch wenn das oben genannte Beispiel anhand einer schwenkbaren Klappe verdeutlicht worden ist, ist dies nicht als Einschränkung zu verstehen. Selbstverständlich gilt dieser Aspekt somit auch beispielsweise bei anderen Abdeckungen oder Hebeln.
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Wird das Schwenkelement 150 in die zweite Bewegungsrichtung (d. h. in den 3a bis 3d entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn) bewegt, wird im zweiten Bewegungsbereich zwischen 180° und 60° nur gegen den Dämpfer 130 bzw. Dämpfer in Freilaufrichtung gearbeitet. Im Bewegungsbereich zwischen 60° und 0° muss gegen den Dämpfer 130 bzw. dem Dämpfer mit Freilauf und gegen die sich vorspannende Feder gearbeitet werden. Dabei bewirkt die Bewegung in zweiter Bewegungsrichtung im ersten Bewegungsbereich das Vorspannen der Feder.
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4 zeigt eine Querschnittansicht der Dämpfervorrichtung 100 gemäß der ersten Ausführungsform und 5 zeigt eine Querschnittsansicht der Dämpfervorrichtung 100 gemäß der zweiten Ausführungsform.
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D. h., dass sich die in den Fiuren 4 und 5 dargestellten Dämpfervorrichtungen 100 hauptsächlich dadurch unterscheiden, dass in 4 eine Schenkelfeder zur Vorspannung und in 5 eine Drehstabfeder zur Vorspannung verwendet wird. Der Dämpfer 130 und seine Funktionen sind jedoch in beiden Figuren die gleichen.
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In dem Vorrichtungs-Gehäuse 110 ist eine Feder 120 angeordnet, wobei ein erstes Ende 121 der Feder 120 mit dem Vorrichtungs-Gehäuse 110 verbunden ist und ein zweites Ende 122 der Feder 120 mit dem Mitnehmerelement 140 verbunden ist.
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Bei der in 4 gezeigten Feder 120 handelt es sich um eine Schenkelfeder respektive um eine Schrauben-Drehfeder und bei der in 5 gezeigten Feder 130 um eine Drehstabfeder respektive eine Torsionsfeder.
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Das Vorrichtungs-Gehäuse 110 ist im Wesentlichen zylindrisch, wobei an einem Ende in Axialrichtung das Mitnehmerelement 140 angeordnet ist, das mit dem zweiten Ende 122 der Feder 120 so verbunden ist, dass die Vorspannung der Feder 120 eine Rotationsbewegung des Mitnehmerelements 140 bewirken kann. In dem Mitnehmerelement 140 ist zumindest bereichsweise ein Dämpfergehäuse 131 des Dämpfers 130 aufgenommen.
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Genauer weist das Mitnehmerelement 140 eine Ausnehmung auf, in die ein hohlzylinderförmiger Bereich des Dämpfergehäuses 131 aufgenommen wird. Der Dämpfer 130 weist ferner einen Drehkolben 132 auf.
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Der Drehkolben 132 weist einen hohlzylinderförmigen Bereich auf, der zumindest bereichsweise in dem Dämpfergehäuse 131 aufgenommen ist.
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Außerdem ist zwischen dem Dämpfergehäuse 131 und dem Drehkolben 132 ein Hohlraum gebildet, in dem sich ein Dämpfermedium, beispielsweise eine Dämpferflüssigkeit, wie eine Silikonflüssigkeit, befindet.
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Um das Dämpferfluid zwischen dem Drehkolben 132 und dem Dämpfergehäuse 131 zu halten, ist ferner ein Dichtelement 133 in Form eines O-Rings angeordnet, das zwischen dem Drehkolben 132 und dem Dämpfergehäuse 131 radial abdichtet.
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An seinem dem Dämpfergehäuse 131 abgewandten Ende weist der Drehkolben 132 einen Bereich auf, der mit dem Schwenkelement 150 in Eingriff steht. Somit wird eine Bewegung des Schwenkelements 150 auf den Drehkolben 132 übertragen und durch den Dämpfer 130 bzw. das Dämpfermedium gedämpft.
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Außerdem weist der Dämpfer einen Deckel 134 auf, der den Drehkolben 132 in dem Dämpfergehäuse 131 hält.
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Das Schwenkelement 150 ist an dem Bauteil, beispielsweise der Klappe montierbar und bewirkt dann ein „Aufschwenken“ des Bauteils.
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Der erfindungsgemäße Mitnehmer-Vorsprung 142, und das Anschlagselement 111 sind in dem Querschnitt in den 4 und 5 nicht dargestellt. Allerdings sind diese wie vorab beschrieben ausgebildet und angeordnet, sodass die erfindungsgemäße Funktion erfüllt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Dämpfervorrichtung
- 110
- Vorrichtungs-Gehäuse
- 111
- Anschlagselement
- 120
- Feder
- 121
- erstes Ende
- 122
- zweites Ende
- 130
- Dämpfer
- 131
- Dämpfergehäuse
- 132
- Drehkolben
- 133
- Dichtelement
- 134
- Deckel
- 140
- Mitnehmerelement
- 141
- Basisbereich
- 142
- Mitnehmer-Vorsprung
- 150
- Schwenkelement