DE102019105227B4

DE102019105227B4 - Schaber mit Wasserschmierung

Info

Publication number: DE102019105227B4
Application number: DE102019105227.0A
Authority: DE
Inventors: Moritz Strepp
Original assignee: Voith Patent GmbH
Current assignee: Voith Patent GmbH
Priority date: 2019-03-01
Filing date: 2019-03-01
Publication date: 2021-04-01
Anticipated expiration: 2039-03-02
Also published as: CN111637351A; DE102019105227A1

Abstract

Reinigungsvorrichtung (10) zum Reinigen einer Oberfläche (102) einer rotierenden Walze (100) in einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn, umfassend eine gegen die Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) gerichtete Schaberklinge (12) und eine Schmiermittelaufbringanordnung (18) zum Aufbringen eines Schmiermittels auf die Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) an einer entgegen der Rotationsrichtung (R) der Walze (100) in Bezug zu der Schaberklinge (12) vorgelagerten Umfangsposition,wobei die Schmiermittelaufbringanordnung (18) einen länglichen Düsenschlitz (24) umfasst, welcher sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der Schaberklinge (12) erstreckt und welcher in unmittelbarerer Nähe des der Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) zugewandten Endes der Schaberklinge (12) angeordnet ist,wobei eine den Düsenschlitz (24) begrenzende erste Wandung durch die Schaberklinge (12) gebildet wird, wobei der Düsenschlitz (24) ferner eine der ersten Wandung gegenüberliegende zweite Wandung aufweist, welche an einer entgegen der Rotationsrichtung (R) der Walze (100) in Bezug zu der ersten Wandung vorgelagerten Umfangsposition angeordnet ist, undwobei die zweite Wandung von einer Abdeckklinge (22) gebildet wird,dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckklinge (22) aus einem in Bezug auf das Material der Schaberklinge (12) weicherem Material gebildet ist; und/oder dass die Schaberklinge (12) und die Abdeckklinge (22) so dimensioniert und positioniert sind, dass das der Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) zugewandte Ende der Schaberklinge (12) näher an der Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) angeordnet ist als das der Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) zugewandte Ende der Abdeckklinge (22).

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen einer Oberfläche einer rotierenden Walze in einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn, umfassend eine gegen die Oberfläche der rotierenden Walze gerichtete Schaberklinge und eine Schmiermittelaufbringanordnung zum Aufbringen eines Schmiermittels auf die Oberfläche der rotierenden Walze an einer entgegen der Rotationsrichtung der Walze in Bezug zu der Schaberklinge vorgelagerten Umfangsposition.
Eine derartige Reinigungsvorrichtung ist aus dem Stand der Technik bereits seit langem bekannt. 2 zeigt beispielhaft eine schematische, nicht-maßstabsgetreue Darstellung einer solchen bekannten Reinigungsvorrichtung 10'. Die Reinigungsvorrichtung 10' dient zum Reinigen einer Oberfläche 102' einer Walze 100', wie sie typischer Weise in einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn verwendet wird. Die Walze 100' kann zum Beispiel eine Siebleitwalze in der Nass- bzw. Formierpartie einer Papiermaschine sein. Dabei wird über einen begrenzten Umfangsabschnitt (oben rechts in 2) der Walze 100' eine Bespannung 200' der Maschine, etwa ein Formiersieb, und/oder die Faserstoffbahn geführt. Die Rotationsrichtung R der Walze 100' ist durch einen Pfeil kenntlich gemacht. In einem Umfangsabschnitt (unten links in 2) der Walze 100', über welchen keine Bespannung 200' bzw. keine Faserstoffbahn geführt wird, wirkt die Reinigungsvorrichtung 10' auf die zu reinigende Oberfläche 102' der Walze 100' ein. Die Reinigungsvorrichtung 10' umfasst hierzu eine Schaberklinge 12', die so dimensioniert und positioniert ist, dass sie mit ihrem der Oberfläche 102' der Walze 100' zugewandten Ende Verunreinigungen von der Oberfläche 102' der Walze 100' abschabern kann. Gehalten wird die Schaberklinge dabei von einem Schaberhalter 14', der seinerseits an einem Schaberbalken 16' montiert ist. Um den Verschleiß an der Schaberklinge 12' und ggf. auch an der Oberfläche 102' der Walze 100' möglichst gering zu halten, umfasst die Reinigungsvorrichtung 10' ferner eine Schmiermittelaufbringanordnung 18', welche ausgebildet ist, ein Schmiermittel S auf eine entgegen der Rotationsrichtung R der Walze 100' in Bezug zu der Schaberklinge 12' vorgelagerten Umfangsposition aufzubringen. Dies geschieht im bekannten Stand der Technik in der Regel mittels eines Niederdruckspitzrohrs 20'. Bei dem Schmiermittel S handelt es sich üblicher Weise im Wesentlichen um Wasser, insbesondere um so genanntes Klarfiltrat oder Superklarfiltrat, d.h. Siebwasser, welches filtriert wurde. Die gesamte Reinigungsvorrichtung 10' erstreckt sich üblicher Weise über die gesamte Länge der Walze 100', also entlang der Richtung der Rotationsachse A (orthogonal zur Bildebene in 2) der Walze 100'.
Problematisch bei der zuvor beschriebenen, aus dem Stand der Technik bekannten Reinigungsvorrichtung 10' ist, dass eine relativ große Menge an Schmiermittel S benötigt wird. So kann sich der Verbrauch pro Niederdruckspritzrohr bei einer typischen Maschinenbreite von 7300mm leicht auf 3,5m³ Klarfiltrat oder mehr pro Stunde belaufen. Die Bereitstellung solcher großen Mengen an Klarfiltrat ist jedoch aufwendig und erfordert insbesondere eine entsprechend große Pump- und Filterleistung. Hinzu kommt, dass bei der Verwendung des Niederdruckspritzrohrs 20' unweigerlich eine große Menge Nebel entsteht, welcher wiederum an anderen Stellen in der Maschine für Verunreinigungen sorgt. Ein weiteres Problem betrifft die Neigung des Niederdruckspritzrohrs 20' zu verstopfen, so dass ein erhöhter Wartungsaufwand besteht. Zwar konnten bereits keramische Walzen erfolgreich ohne die Verwendung eines Niederdruckspritzrohrs betrieben werden, jedoch sind solche Walzen in der Anschaffung sehr kostspielig.
Eine Reinigungsvorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist aus der Druckschrift US 5 139 618 A bekannt. Hier besteht jedoch das Risiko, dass die Walze beschädigt werden kann. Ergänzend sei zudem auch noch auf die Druckschrift US 6 139 638 A hingewiesen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Reinigungsvorrichtung bzw. eine Maschinenpartie mit einer solchen Reinigungsvorrichtung bereitzustellen, welche die zuvor genannten Probleme löst oder zumindest teilweise verringert.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch eine Reinigungsvorrichtung nach dem unabhängigen Anspruch 1 bzw. eine Maschinenpartie nach dem unabhängigen Anspruch 10 gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
Somit betrifft ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung eine eingangs beschriebene Reinigungsvorrichtung, wobei die Schmiermittelaufbringanordnung einen länglichen Düsenschlitz umfasst, welcher sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der Schaberklinge erstreckt und welcher in unmittelbarerer Nähe des der Oberfläche der rotierenden Walze zugewandten Endes der Schaberklinge angeordnet ist. Auf diese Weise kann mit merklich weniger Schmiermittel eine ausreichende Schmierung zwischen Schaberklinge und Walzenoberfläche erreicht werden, als dies beim Stand der Technik gemäß 2 unter Verwendung eines Niederdruckspritzrohrs der Fall ist. Zudem entsteht kein störender Nebel und das Verstopfungsrisiko ist ebenfalls reduziert. Das Schmiermittel wird genau dort appliziert, wo es benötigt wird, nämlich auf der Walzenoberfläche unmittelbar vor der Schaberklinge.
Der Düsenschlitz erstreckt sich vorzugsweise durchgehend entlang der gesamten Länge der Schaberklinge, kann jedoch auch, insbesondere aus strukturellen Gründen, unterbrochen sein. Wichtig ist, dass für eine ausreichend gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels auf der Walzenoberfläche gesorgt wird. Mit dem Begriff „Länge der der Schaberklinge“ ist dabei die Haupterstreckungsrichtung der Schaberklinge gemeint, also eine Richtung, die bei bestimmungsgemäßen Gebrauch der Reinigungsvorrichtung parallel zur Axialrichtung der Walze orientiert ist. Mit dem Begriff „unmittelbarer Nähe“ ist hier im Sinne der vorliegenden Erfindung gemeint, dass der Abstand zwischen Düsenschlitz und dem der Oberfläche der rotierenden Walze zugewandten Ende der Schaberklinge sehr gering ist, nämlich vorzugsweise weniger als 50mm. Insbesondere kann der Düsenschlitz unmittelbar an die Schaberklinge angrenzen bzw. wird der Düsenschlitz selbst teilweise von der Schaberklinge begrenzt.
Unter anderem aus Umweltgesichtspunkten ist es vorteilhaft, wenn das Schmiermittel im Wesentlichen aus Wasser besteht. Auf die Verwendung von Frischwasser zur Erzeugung des Schmiereffekts kann weitgehend oder gänzlich verzichtet werden, wenn Klarfiltrat, Superklarfiltrat oder Siebwasser verwendet wird, welches von der Maschine zur Herstellung der Faserstoffbahn stammt.
Der Düsenschlitz kann eine Weite von weniger als 30mm aufweisen, vorzugsweise von weniger als 20mm, weiter bevorzugt von etwa 10mm auf. Unter dem Begriff „Weite“ soll hier eine Abmessung orthogonal zur Haupterstreckungsrichtung der Schaberklinge verstanden werden. Somit kann die Menge an auf die Walzenoberfläche aufgebrachtem Schmiermittel auf das benötigte Minimum reduziert werden. Durch die große Nähe zu der Schaberklinge ist ein vorzeitiges Verschwinden in einem nennenswerten Umfang des Schmiermittels von der Walzenoberfläche, etwa durch Vernebeln, nicht zu befürchten.
Um den Düsenschlitz möglichst nahe an das der Walzenoberfläche zugewandte Ende der Schaberklinge zu bringen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine den Düsenschlitz begrenzende erste Wandung durch die Schaberklinge selbst gebildet wird, wobei der Düsenschlitz ferner eine der ersten Wandung gegenüberliegende zweite Wandung aufweist, welche an einer entgegen der Rotationsrichtung der Walze in Bezug zu der ersten Wandung vorgelagerten Umfangsposition angeordnet ist.
Dabei wird die zweite Wandung von einer Abdeckklinge gebildet. Der Begriff „Abdeckklinge“ soll hier im Sinne der vorliegenden Erfindung vorzugsweise breit verstanden werden und kann zum Beispiel auch eine geeignet ausgebildete Bürste oder dergleichen umfassen.
Zur Reduzierung von Bauteilen und somit von Kosten und Montageaufwand ist es vorteilhaft, wenn die Schaberklinge und die Abdeckklinge von einem gemeinsamen Klingenhalter gehalten werden, insbesondere gemeinsam in demselben Klingenhalter aufgenommen sind.
Im Gegensatz zu der Schaberklinge soll die Abdeckklinge keine Schaberfunktion wahrnehmen. Sollte sie jedoch dennoch einmal in Berührung mit der Walzenoberfläche oder mit auf der Walzenoberfläche anhaftenden Verunreinigungen gelangen, so ist es wichtig, dass die Walze nicht beschädigt wird. Daher ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Abdeckklinge aus einem in Bezug auf das Material der Schaberklinge weicherem Material gebildet ist, zum Beispiel aus einem Kunststoff, insbesondere Polyethylen, oder aus einem Hartgummi.
Um zu verhindern, dass die Abdecklinge zu einer Beschädigung der Walze führen kann, ist es zusätzlich oder alternativ gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die Schaberklinge und die Abdeckklinge so dimensioniert und positioniert sind, dass das der Oberfläche der rotierenden Walze zugewandte Ende der Schaberklinge näher an der Oberfläche der rotierenden Walze angeordnet ist als das der Oberfläche der rotierenden Walze zugewandte Ende der Abdeckklinge. Jedoch sollte die Abstandsdifferenz vorzugsweise nicht mehr als 50mm, weiter bevorzugt nicht mehr als 20mm und noch weiter bevorzugt nicht mehr als 10mm betragen, um sicherzustellen, dass kein Schmiermittel auf dem Weg zwischen Düsenschlitz und Schaberklinge ungewollt entweichen kann, und somit mit sehr geringen Mengen an Schmiermittel gearbeitet werden kann.
Eine Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die Schmiermittelaufbringanordnung ferner ein Schmiermittelreservoir umfasst, welches strömungstechnisch dem Düsenschlitz vorgelagert ist und welches über einen Schmiermittelzulauf versorgt wird. Durch das Schmiermittelreservoir kann eine sehr gleichmäßige Versorgung des Düsenspalts entlang seiner gesamten Haupterstreckungsrichtung erzielt werden.
Dabei kann der Schmiermittelzulauf an einem ersten Längsende der Schmiermittelaufbringanordnung angeordnet ist, beispielsweise an der Triebseite der Maschine.
Zudem kann vorgesehen sein, dass das Schmiermittelreservoir ferner mit einem Schmiermittelablauf verbunden ist, welcher an einem dem ersten Längsende gegenüberliegenden zweiten Längsende der Schmiermittelaufbringanordnung angeordnet ist. Hierdurch ist es möglich, das Schmiermittel möglichst druckfrei, d.h. mit einem Druck der allenfalls geringfügig über dem Umgebungsdruck liegt, durch den Düsenspalt auf die Walzenoberfläche aufzubringen, wodurch der Schmiermittelverbrauch sehr gering gehalten werden kann. Der Rücklauf an Schmiermittel muss nicht zwingend in ein Reservoir für das Schmiermittel zurückgeführt werden, sondern kann alternativ auch in das so genannte Siebwasschiff der Papiermaschine geführt werden. Hierdurch wird die Konstruktion weniger komplex.
Zusätzlich oder alternativ kann die Schmiermittelaufbringanordnung ferner ein Verteilsystem umfassen, welches ausgebildet ist, Schmiermittel entlang der Haupterstreckungsrichtung des Düsenschlitzes, vorzugsweise gleichmäßig, zu verteilen. Insbesondere kann in das Verteilsystem in der Abdeckklinge integriert sein, etwa durch eingebettete Rohrverzweigungen, die das Schmiermittel von einem zentralen Zulauf über die gesamte Haupterstreckungsrichtung des Düsenspalts im Wesentlichen gleichmäßig verteilen. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, die Abdecklinge generativ, etwa durch 3D-Druck herzustellen, was ein kostengünstiges Verfahren mit gleichzeitig hohen Designfreiheiten darstellt. Dieses Herstellverfahren bietet sich hier in einem besonders hohem Maß an, dass auf die Abdecklinge im bestimmungsgemäßen Gebrauch keine nennenswerten strukturellen Kräfte einwirken, so dass selbige aus einem kostengünstigen und leicht generativ zu verbarbeitendem Material, insbesondere Kunststoff, gefertigt werden kann. Zudem kann die Abdeckklinge als günstiges Einwegbauteil ausgebildet sein, d.h. sie kann zusammen mit der Schaberklinge, welche auf Grund von Verschleiß nach einer gewissen Zeit auszuwechseln ist, einfach mit ausgewechselt werden. Somit ist eine zeitaufwendige Trennung von Schaberklinge und Abdeckklinge, die vorzugsweise gemeinsam in demselben Klingenhalter gehalten werden, am Einsatzort nicht notwendig.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Partie, insbesondere Formierpartie, einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn, umfassend eine zuvor beschriebene, erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung, wobei die rotierende Walze eine Leitwalze für eine Bespannung, insbesondere für ein Formiersieb, der Maschine und/oder für die Faserstoffbahn ist, und wobei die Reinigungsvorrichtung an einer Umfangsposition der rotierenden Walze angeordnet ist, an der keine Bespannung oder Faserstoffbahn über die Walze geführt wird.
Insbesondere wird unter der Reinigungsvorrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Reinigen der Walzenoberfläche verstanden und nicht eine Vorrichtung zum Abschaben oder Kreppen der Faserstoffbahn von einer Walzenoberfläche oder zum Überführen der Faserstoffbahn von einer Walzenoberfläche auf andere Teile der Maschine. Solche Vorrichtungen, die ebenfalls existieren und eine Art Schaberklinge verwenden, müssen ganz andere Anforderungen erfüllen und sind daher in der Regel mit der Reinigungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung nicht oder nur bedingt vergleichbar.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen und nicht maßstabsgetreuen Zeichnung weiter erläutert. Es zeigt:

1 ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Reinigungsvorrichtung für die Oberfläche einer Walze in einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn.

1 zeigt in einer schematischen, nicht maßstabsgetreuen Darstellung eine Reinigungsvorrichtung 10 gemäß der vorliegenden Erfindung zusammen mit einer in Rotationsrichtung R um eine Rotationsachse A rotierenden Walze 100, deren Oberfläche 102 von der Reinigungsvorrichtung 10 zu reinigen ist, und einer über einen Umfangsabschnitt der Walze 100 geführten Bespannung 200. Die Reinigungsvorrichtung 10', die Walze 100 und die Bespannung 200, wie zum Beispiel ein Formiersieb, sind Bestandteil einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton- oder Tissuebahn.
Für eine gute Vergleichbarkeit entspricht die Darstellung der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung 10 weitgehend der Darstellung der aus dem Stand der Technik bekannten Reinigungsvorrichtung 10' gemäß 2. Daher wird nachfolgend nur auf die Unterschiede zwischen diesen Ausführungsformen eingegangen und im Übrigen auf die eingangs dargelegte Beschreibung verwiesen. Identische Bauteile oder Bauteilabschnitte weisen zudem dieselben Bezugszeichen in 1 auf wie in 2, jedoch ohne einen Strich am Ende der Zahl.
Genauso wie in der Ausführungsform gemäß 2 weist auch bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform die Reinigungsvorrichtung 10 einen Schaberbalken 16 mit einem daran befestigten Schaberhalter 14 auf. Anders als bei der Ausführungsform gemäß 2 wird bei der erfindungsgemäße Ausführungsform jedoch nicht nur die Schaberklinge 12 von dem Schaberhalter 14 gehalten, sondern zudem auch noch eine Abdeckklinge 22, welche in 1 schwarz hervorgehoben ist. Die Abdeckklinge 22 ist dabei so gestaltet und angeordnet, dass sie zusammen mit der Schaberklinge 12 einen Düsenspalt 24 definiert bzw. begrenzt, welcher sich über die gesamte Länge der Schaberklinge 12 (orthogonal zur Bildebene in 1) erstreckt und welcher in unmittelbarerer Nähe des der Oberfläche 102 der rotierenden Walze 100 zugewandten Endes der Schaberklinge 12 angeordnet ist, um auf die Oberfläche 102 der rotierenden Walze 100 an einer entgegen der Rotationsrichtung R der Walze 100 in Bezug zu der Schaberklinge 12 vorgelagerten Umfangsposition Schmiermittel aufzubringen. Der Düsenspalt 24 kann dabei eine Weite von rund 10mm aufweisen. Ferner definieren bzw. begrenzen die Schaberklinge 12 und die Abdeckklinge 22 auch gemeinsam ein Schmiermittelreservoir 26, welches hinsichtlich des Schmiermittels strömungstechnisch dem Düsenspalt 24 vorgelagert ist und für eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels entlang der Haupterstreckungsrichtung des Düsenspalts 24 sorgt. Das Schmiermittel kann über einen hier nicht dargestellten Schmiermittelzulauf an einem Längsende der Schmiermittelaufbringanordnung 20 verfügen, etwa auf der Triebseite der Maschine, sowie über einen am gegenüberliegenden Längsende angeordneten Schmiermittelablauf. Alternativ oder zusätzlich können in der Schmiermittelaufbringanordnung 20 Verteilkanäle für das Schmiermittel integriert sein, insbesondere in der Abdeckklinge 22 eingebettet sein, welches als generativ hergestelltes Bauteil ausgebildet sein kann.
Mittels der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung ist es möglich, mit sehr geringen Mengen an Schmiermittel auszukommen und dennoch zuverlässig eine ausreichende Schmierung zwischen Schaberklinge 12 und Oberfläche 102 der Walze 100 sicherzustellen. Die Schmiermittelaufbringanordnung 18 ist dabei räumlich eng an die Schaberklinge 12 gekoppelt bzw. mit dieser zusammen ausgebildet. Auf ein Niederdruckspritzrohr, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, kann dabei völlig verzichtet werden.
Bezugszeichenliste

10', 10: Reinigungsvorrichtung
12', 12: Schaberklinge
14', 14: Schaberhalter
16', 16: Schaberbalken
18', 18: Schmiermittelaufbringanordnung
20': Niederdruckspritzrohr
22: Abdeckklinge
24: Düsenspalt
26: Schmiermittelreservoir
100', 100: Walze
102', 102: Oberfläche (der Walze)
200', 200: Bespannung
A: Rotationsachse
R: Rotationsrichtung
S: Schmiermittel

Claims

Reinigungsvorrichtung (10) zum Reinigen einer Oberfläche (102) einer rotierenden Walze (100) in einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn, umfassend eine gegen die Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) gerichtete Schaberklinge (12) und eine Schmiermittelaufbringanordnung (18) zum Aufbringen eines Schmiermittels auf die Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) an einer entgegen der Rotationsrichtung (R) der Walze (100) in Bezug zu der Schaberklinge (12) vorgelagerten Umfangsposition, wobei die Schmiermittelaufbringanordnung (18) einen länglichen Düsenschlitz (24) umfasst, welcher sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der Schaberklinge (12) erstreckt und welcher in unmittelbarerer Nähe des der Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) zugewandten Endes der Schaberklinge (12) angeordnet ist, wobei eine den Düsenschlitz (24) begrenzende erste Wandung durch die Schaberklinge (12) gebildet wird, wobei der Düsenschlitz (24) ferner eine der ersten Wandung gegenüberliegende zweite Wandung aufweist, welche an einer entgegen der Rotationsrichtung (R) der Walze (100) in Bezug zu der ersten Wandung vorgelagerten Umfangsposition angeordnet ist, und wobei die zweite Wandung von einer Abdeckklinge (22) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckklinge (22) aus einem in Bezug auf das Material der Schaberklinge (12) weicherem Material gebildet ist; und/oder dass die Schaberklinge (12) und die Abdeckklinge (22) so dimensioniert und positioniert sind, dass das der Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) zugewandte Ende der Schaberklinge (12) näher an der Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) angeordnet ist als das der Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) zugewandte Ende der Abdeckklinge (22).
Reinigungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel im Wesentlichen aus Wasser besteht, insbesondere aus Klarfiltrat, welches von der Maschine zur Herstellung der Faserstoffbahn stammt.
Reinigungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenschlitz (24) eine Weite von weniger als 30mm, vorzugsweise von weniger als 20mm, weiter bevorzugt von etwa 10mm aufweist.
Reinigungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaberklinge (12) und die Abdeckklinge (22) von einem gemeinsamen Klingenhalter (14) gehalten werden, insbesondere gemeinsam in demselben Klingenhalter (14) aufgenommen sind.
Reinigungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaberklinge (12) und die Abdeckklinge (22) so dimensioniert und positioniert sind, dass das der Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) zugewandte Ende der Schaberklinge (12) um nicht mehr als 50mm, bevorzugt um nicht mehr als 20mm, weiter bevorzugt um nicht mehr als 10mm, näher an der Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) angeordnet ist als das der Oberfläche (102) der rotierenden Walze (100) zugewandte Ende der Abdeckklinge (22).
Reinigungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittelaufbringanordnung (18) ferner ein Schmiermittelreservoir (26) umfasst, welches strömungstechnisch dem Düsenschlitz (24) vorgelagert ist und welches über einen Schmiermittelzulauf versorgt wird.
Reinigungsvorrichtung (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmiermittelzulauf an einem ersten Längsende der Schmiermittelaufbringanordnung (18) angeordnet ist.
Reinigungsvorrichtung (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittelreservoir (26) ferner mit einem Schmiermittelablauf verbunden ist, welcher an einem dem ersten Längsende gegenüberliegenden zweiten Längsende der Schmiermittelaufbringanordnung (18) angeordnet ist.
Reinigungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittelaufbringanordnung (18) ferner ein Verteilsystem umfasst, welches ausgebildet ist, Schmiermittel entlang der Haupterstreckungsrichtung des Düsenschlitzes (24), vorzugsweise gleichmäßig, zu verteilen.
Partie, insbesondere Formierpartie, einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn, umfassend eine Reinigungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die rotierende Walze (100) eine Leitwalze für eine Bespannung (200), insbesondere für ein Formiersieb, der Maschine und/oder für die Faserstoffbahn ist, und wobei die Reinigungsvorrichtung (10) an einer Umfangsposition der rotierenden Walze (100) angeordnet ist, an der keine Bespannung (200) oder Faserstoffbahn über die Walze (100) geführt wird.