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Die Erfindung betrifft einen Thermistor, aufweisend einen keramischen Grundkörper, und ein Verfahren zur Herstellung des Thermistors.
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Für die Messung von Temperaturen zur Überwachung und Regelung in unterschiedlichsten Anwendungen werden überwiegend Thermistoren basierend auf gesinterten Keramikmaterialien verwendet. So können Thermistoren zum Beispiel als Temperaturfühler oder Stromstoßschutz verwendet werden.
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Aus der
DE 2011 081 939 A1 ist ein Thermistor, der einen mehrlagigen Aufbau aufweist, bekannt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen Thermistor mit verbesserten Eigenschaften bereitzustellen. Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Herstellungsverfahren für den Thermistor bereitzustellen.
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Die vorliegende Aufgabe wird durch einen Thermistor nach Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausführungsformen des Thermistors und ein Verfahren zur Herstellung des Thermistors sind weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
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Es wird ein Thermistor bereitgestellt, der einen keramischen Grundkörper aufweist, der als Hauptbestandteil ein Keramikmaterial enthält. Der keramische Grundkörper weist wenigstens eine elektrisch isolierende Schicht auf, die innerhalb des keramischen Grundkörpers angeordnet ist. Die elektrisch isolierende Schicht enthält eine Hauptkomponente, deren Zusammensetzung verschieden ist von der Zusammensetzung des Keramikmaterials.
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Mit anderen Worten, der keramische Grundkörper weist in seinem Inneren wenigstens eine Schicht auf, die nicht dazu geeignet ist elektrischen Strom zu leiten. Weiterhin enthält die elektrisch isolierende Schicht eine Hauptkomponente, die eine Zusammensetzung aufweist, die nicht gleich der Zusammensetzung des Keramikmaterials ist.
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Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung eines Thermistors, umfassend einen keramischen Grundkörper, bereitgestellt. Bei dem Verfahren wird der keramische Grundkörper derart hergestellt, dass aus einer Vielzahl von Grünfolien ein Grünfolienstapel gebildet wird, der anschließend gepresst, entkohlt und gesintert wird, wobei auf mindestens einer der Grünfolien vor dem Bilden des Grünfolienstapels eine elektrisch isolierende Schicht aufgebracht wird.
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Weiterhin kann die elektrisch isolierende Schicht derart angeordnet sein, dass der Thermistor einen höheren R25-Wert aufweist als ein weiterer Thermistor, der ohne die elektrisch isolierende Schicht ausgebildet, ansonsten aber gleich ist. Mit anderen Worten, der Thermistor weist mit der elektrisch isolierenden Schicht einen höheren R25-Wert auf, als ohne die elektrisch isolierende Schicht.
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Unter R25-Wert soll hier und im Folgenden ein elektrischer Widerstand des Thermistors verstanden werden, den der Thermistor bei 25 °C aufweist.
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Der R25-Wert ist, unter anderem, indirekt proportional Abhängig von einer Leitungsquerschnittfläche des Thermistors.
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Mit anderen Worten, je kleiner die Leitungsquerschnittsfläche ist, desto größer ist der R25-Wert des Thermistors.
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Unter Leitungsquerschnittsfläche soll hier und im Folgenden eine Querschnittsfläche eines aktiven Volumenbereichs des keramischen Grundkörpers verstanden werden. Der aktive Volumenbereich ist maßgeblich an der Weiterleitung von elektrischem Strom von einem Außenkontakt zu einem weiteren Außenkontakt des Thermistors beteiligt. Der aktive Volumenbereich kann das gesamte Volumen des keramischen Grundkörpers umfassen. Die Leitungsquerschnittsfläche steht üblicherweise senkrecht zu einer Fließrichtung des elektrischen Stroms. Herkömmlicherweise entspricht die Leitungsquerschnittsfläche einer realen Querschnittsfläche des keramischen Grundkörpers, die senkrecht zu der Fließrichtung des elektrischen Stroms steht. Die reale Querschnittsfläche liegt in einer Ebene und ist ausschließlich durch Außenflächen und/oder Außenkanten des keramischen Grundkörpers begrenzt, wobei die Außenflächen und/oder Außenkanten die Ebene schneiden in der die reale Querschnittsfläche liegt. Mit anderen Worten, die reale Querschnittsfläche wird ausschließlich durch Form und Ausdehnung des keramischen Grundkörpers bestimmt
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Eine Erhöhung des R25-Wertes kann erreicht werden, indem die elektrisch isolierende Schicht derart angeordnet ist, dass die Leitungsquerschnittsfläche des aktiven Volumenbereichs des keramischen Grundkörpers verringert wird. So kann die elektrisch isolierende Schicht derart in dem keramischen Grundkörper angeordnet sein, dass sie nicht parallel zu der Fließrichtung des elektrischen Stroms steht. Bevorzugt steht die elektrisch isolierende Schicht senkrecht zu der Fließrichtung des elektrischen Stroms.
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Mit anderen Worten, die elektrisch isolierende Schicht definiert eine Leitungsquerschnittsfläche, die kleiner ist als die reale Querschnittsfläche des keramischen Grundkörpers. Dadurch kann der Thermistor einen sehr hohen R25-Wert, beispielsweise im MΩ-Bereich aufweisen, ohne dass die Leitungsquerschnittsfläche des keramischen Grundkörpers des Thermistors mittels beispielweise mechanischer Nachbearbeitung verringert werden muss. Dies hat zur Folge, dass Risiken, die durch die mechanische Nachbearbeitung für den keramischen Grundkörper entstehen können, vermieden werden.
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Die elektrisch isolierende Schicht kann in einer Ebene liegen und von einer oder mehreren Außenflächen des keramischen Grundkörpers, die die Ebene schneiden, beabstandet sein. Mit anderen Worten, die elektrisch isolierende Schicht ist mit wenigstens einer Außenfläche, die die Ebene schneidet in der die elektrisch isolierende Schicht liegt, nicht in direktem Kontakt.
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Weiterhin kann die elektrisch isolierende Schicht wenigstens eine Aussparung aufweisen. Die Ausgestaltung der Aussparung ist dabei auf keine bestimmte Form beschränkt. So kann die Aussparung beispielsweise eine Form aufweisen, die ausgewählt ist aus einer Gruppe von Formen, die wenigstens runde, ovale und polygonale Formen enthält.
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Ferner kann die elektrisch isolierende Schicht aus wenigstens zwei separaten Teilschichten bestehen, die in einer gemeinsamen Ebene liegen und die durch einen Abstand voneinander getrennt sind. Mit anderen Worten, die zwei Teilschichten sind an keiner Stelle miteinander in direktem Kontakt.
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Durch eine Ausgestaltung der elektrisch isolierenden Schicht nach einer oder mehrere der oben genannten Ausführungen, kann die Leitungsquerschnittsfläche des aktiven Volumens des keramischen Grundkörpers sehr genau festgelegt werden. Dadurch kann der R25-Wert mit hoher Präzision eingestellt werden.
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Ferner kann die elektrisch isolierende Schicht eine Hauptkomponente enthalten, die ein anorganisches, elektrisch isolierendes Material umfasst. Bevorzugt kann das anorganische, elektrisch isolierende Material aus einer Menge ausgewählt sein, die wenigstens Varistorkeramiken und Kondensatorkeramiken enthält. Diese Materialen sind vorteilhaft, da sie elektrischen Strom, unter den Einsatzbedingungen des Thermistors, nicht signifikant leiten.
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Weiterhin kann die elektrisch isolierende Schicht eine Hauptkomponente enthalten, die eine Spinell-Struktur aufweist. Da die elektrisch isolierende Schicht auf einer Grünfolie aufgebracht wird, ist eine gute Haftung der elektrisch isolierenden Schicht auf der Grünfolie vorteilhaft. Aufgrund der Tatsache, dass Keramikmaterialien für Thermistoren üblicherweise eine Spinell-Struktur aufweisen, ist es von Vorteil, wenn auch die elektrisch isolierende Schicht eine Hauptkomponente enthält, die dieselbe Struktur aufweist wie das Keramikmaterial, das in der Grünfolie enthalten ist. Dies gewährleistet eine gute Haftung der elektrisch isolierenden Schicht auf der Grünfolie.
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Ferner kann die elektrisch isolierende Schicht in Form eines Hohlraums im keramischen Grundkörper ausgebildet sein. Hierfür wird zwischen zwei Grünfolien eine Schicht aus thermisch zersetzbarem Material aufgebracht. In einem anschließenden Sinterprozess diffundiert das thermisch zersetzbare Material aus dem Grundkörper und hinterlässt einen Hohlraum als elektrisch isolierende Schicht.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung beträgt die Dicke der isolierenden Schicht mehr als 0,5 µm. Die elektrisch isolierende Schicht kann eine Dicke von bis zu 5 µm aufweisen. Die aufsummierten Dicken mehrerer isolierender Schichten können zu einem wesentlichen Anteil an der Abmessung des keramischen Grundkörpers in Dickenrichtung beitragen.
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Weiterhin kann der keramische Grundkörper eine oder mehrere elektrisch leitfähige Schichten aufweisen, die derart innerhalb des keramischen Grundkörpers angeordnet sind, dass die elektrisch leitfähigen Schichten den aktiven Volumenbereich des keramischen Grundkörpers definieren und die elektrisch isolierenden Schichten innerhalb des aktiven Volumenbereichs angeordnet sind.
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Der aktive Volumenbereich kann ausschließlich durch die elektrisch leitfähigen Schichten definiert sein. Vorzugsweise kann der aktive Volumenbereich durch die elektrisch leitfähigen Schichten und Außenflächen des keramischen Grundkörpers definiert sein.
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Ferner können die elektrisch leitfähigen Schichten in direktem Kontakt zu wenigstens einer Außenfläche des keramischen Grundkörpers stehen. Bevorzugt sind die elektrisch leitfähigen Schichten derart angeordnet, dass eine oder mehrere Nebenflächen der elektrisch leitfähigen Schichten in direktem Kontakt mit den Außenkontakten des Thermistors stehen. Besonders bevorzugt erstrecken sich die elektrisch leitfähigen Schichten über die gesamte reale Querschnittsfläche des keramischen Grundkörpers. Als Nebenflächen sind hier Flächen der elektrisch leitfähigen Schicht zu verstehen, die maßgeblich durch die Dicke der elektrisch leitfähigen Schicht definiert sind.
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Durch den direkten Kontakt der elektrisch leitfähigen Schichten mit den Außenkontakten des Thermistors können negative Einflüsse auf die Eigenschaften des Thermistors, die durch herstellungsbedingte Variationen in der Ausgestaltung der Außenkontakte entstehen, verringert werden. Dadurch können Thermistoren mit bestimmten charakteristischen Eigenschaften besonders reproduzierbar hergestellt werden.
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Die elektrisch leitfähigen Schichten können wenigstens ein Material enthalten, das ausgewählt ist aus einer Menge von Metallen, die wenigstens Silber, Palladium und jegliche Silber- und Palladiumlegierungen enthält.
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Weiterhin kann bei dem Verfahren zum Aufbringen der elektrisch isolierenden Schicht eine Vorlage verwendet werden, wobei die Vorlage derart ausgestaltet ist, dass die elektrisch isolierende Schicht bezogen auf die Vorlage eine hohe Abbildungstreue aufweist.
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Unter hoher Abbildungstreue soll hier und im Folgenden verstanden werden, dass die Ausgestaltung der elektrisch isolierenden Schicht auf der Grünfolie nicht signifikant von der Ausgestaltung der Vorlage abweicht.
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Um dies zu erreichen kann als Vorlage ein Siebdrucksieb verwendet werden, wobei das Siebdrucksieb ein Negativ der elektrisch isolierenden Schicht und mindestens einen Steg, der das Negativ in wenigstens zwei separate Bereiche aufteilt, aufweist. Der Steg ist derart ausgestaltet, dass sich das Sieb während des Aufbringens der elektrisch isolierenden Schicht nicht signifikant verformt. Dadurch wird eine hohe Abbildungstreue erreicht.
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Ferner kann bei dem Verfahren auf mindestens eine weitere Grünfolie eine elektrisch leitfähige Schicht aufgebracht werden. Das Aufbringen der elektrisch leitfähigen Schicht kann beispielsweise mittels eines Sputter-Verfahrens erfolgen.
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Weiterhin kann das Verfahren derart durchgeführt werden, dass die Grünfolien entlang einer Längsachse des keramischen Grundkörpers gestapelt werden.
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Unter Längsachse soll hier und im Folgenden eine Achse des keramischen Grundkörpers verstanden werden, die parallel zu der Richtung der größten räumlichen Ausdehnung des keramischen Grundkörpers verläuft. Vorzugsweise verläuft die Längsachse parallel zu einer oder mehreren Kanten des keramischen Grundkörpers, die die größte Ausdehnung aufweisen. Für den Fall, dass der keramische Grundkörper mehrere äquivalente räumliche Ausdehnungen aufweist, die parallel und nicht parallel zu der Stapelrichtung der Grünfolien verlaufen und die jeweils als größte räumliche Ausdehnung angesehen werden können, wird als Längsachse eine Achse festgelegt, die parallel zu der Ausdehnung verläuft, die parallel zu der Stapelrichtung der Grünfolien verläuft.
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Neben den zuvor genannten Schritten, umfasst das Verfahren auch weiter Schritte, die zur Herstellung eines Thermistors nötig sind. Solche weiteren Schritte sind beispielsweise:
- - Pressen eines Grünfolienstapels, um einen gepressten Grünfolienstapel zu erhalten,
- - Entkohlen des gepressten Grünfolienstapels, um einen gepressten und entkohlten Grünfolienstapel zu erhalten,
- - Sintern des gepressten und entkohlten Grünfolienstapels, um einen keramischen Grundkörper zu erhalten,
- - Aufbringen von Außenkontakten auf den keramischen Grundkörper, um den Thermistor zu erhalten.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von schematischen Darstellungen von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
- 1 zeigt eine räumliche Darstellung eines Thermistors.
- 2 zeigt im Querschnitt und im Längsschnitt eine Ausführungsform eines Thermistors.
- 3 zeigt im Querschnitt und im Längsschnitt eine weitere Ausführungsform eines Thermistors.
- 4 zeigt im Längsschnitt und im Querschnitt eine weitere Ausführungsform eines Thermistors.
- 5 zeigt im Längsschnitt und im Querschnitt eine weitere Ausführungsform eines Thermistors.
- 6 zeigt im Längsschnitt und im Querschnitt eine weitere Ausführungsform eines Thermistors.
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Gleiche Elemente, ähnliche oder augenscheinlich gleiche Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Figuren und die Größenverhältnisse in den Figuren sind nicht maßstabsgetreu.
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1 zeigt einen Thermistor 10, der einen keramischen Grundkörper 1 und Außenkontakte (nicht dargestellt) umfasst. Die räumliche Ausdehnung des keramischen Grundkörpers 1 wird durch Bemaßungspfeile x, y und z veranschaulicht. Da die Bemaßungspfeile x, y und z jeweils parallel zu einer gleichnamigen Achse in einem kartesischen Koordinatensystem verlaufen, werden die Bemaßungspfeile hier und im Folgenden auch als die entsprechende Achse des Koordinatensystems bezeichnet. Mit anderen Worten, der Bemaßungspfeil x entspricht einer x-Achse, der Bemaßungspfeil y entspricht einer y-Achse und der Bemaßungspfeil z entspricht einer z-Achse in einem kartesischen Koordinatensystem. Aufgrund der großen Ähnlichkeit der im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen mit dem hier dargestellten Thermistor 10, werden die Bezeichnungen der Achsen für die folgenden Figuren analog angewendet.
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2A zeigt im Längsschnitt eine Ausführungsform eines Thermistors 10, ähnlich dem wie er in 1 beschrieben ist. Der Längsschnitt verläuft durch den keramischen Grundkörper parallel zu einer Ebene, die durch die x-Achse und die z-Achse des keramischen Grundkörpers aufgespannt wird. Der keramische Grundkörper 1 weist fünf elektrisch isolierende Schichten 3 auf. Weiterhin weist der Thermistor 10 zwei Außenkontakte 2 auf. Die elektrisch isolierenden Schichten 3 sind zueinander parallel angeordnet. Weiterhin sind die elektrisch isolierenden Schichten 3 senkrecht zu einer Längsachse 6 des keramischen Grundkörpers 1 angeordnet.
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Die Längsachse des keramischen Grundkörpers verläuft mittig durch den keramischen Grundkörper und parallel zu der x-Achse des keramischen Grundkörpers, wobei die x-Achse der Richtung der größten Ausdehnung des keramischen Grundkörpers 1 entspricht. Die Fließrichtung des elektrischen Stroms verläuft parallel zu der x-Achse des keramischen Grundkörpers 1.
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2B zeigt einen Querschnitt des in 2A beschriebenen Thermistors 10. Der Querschnitt verläuft durch den keramischen Grundkörper parallel zu einer Ebene, die durch die y-Achse und die z-Achse des keramischen Grundkörpers aufgespannt wird. Die elektrisch isolierenden Schichten 3 weisen eine quadratische Aussparung 4 auf. Die Fläche der elektrisch isolierenden Schicht 3 plus der Fläche der Aussparung 4 entspricht einer realen Querschnittsfläche 7 des keramischen Grundkörpers. Die reale Querschnittsfläche wird ausschließlich durch Außenflächen 9 begrenzt. Weiterhin sind die elektrisch isolierenden Schichten 3 derart ausgebildet, dass sie in direktem Kontakt mit den Außenflächen 9 des keramischen Grundkörpers 1 stehen. Durch die Form und Größe der Aussparung 4 kann eine Leitungsquerschnittsfläche L des keramischen Grundkörpers 1 exakt definiert werden. Dies ermöglicht es, den R25-Wert des Thermistors 10 sehr genau einzustellen. Hier entspricht die Leitungsquerschnittsfläche L der Fläche der Aussparung 4
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Die 3A und 3B zeigen im Längsschnitt und im Querschnitt eine weitere Ausführungsform eines Thermistors 10, ähnlich dem wie er in 2A und 2B dargestellt ist, wobei die elektrisch isolierenden Schichten 3 von den Außenflächen 9 des keramischen Grundkörpers 1 beabstandet sind. Dadurch wird ein Randbereich 5 gebildet, der nicht von der elektrisch isolierenden Schicht 3 bedeckt ist und die elektrisch isolierenden Schichten 3 komplett umschließt. Die Fläche der Aussparung 4, die Fläche der elektrisch isolierenden Schicht 3 und die Fläche des Randbereichs 5 entsprechen zusammen der realen Querschnittsfläche 7 des keramischen Grundkörpers, die ausschließlich durch die Außenflächen 9 begrenzt ist. Die Leitungsquerschnittfläche L wird hier durch die Flächen der Aussparung 4 und des Randbereichs 5 definiert. Die Beabstandung der elektrisch isolierenden Schichten 3 von den Außenflächen 9 des keramischen Grundkörpers 1 resultiert aus dem Herstellungsverfahren des keramischen Grundkörpers 1. Durch die hier beschriebene Ausgestaltung der elektrisch isolierenden Schichten 3 wird eine Delaminierung von Grünfolien von einem Grünfolienstapel, der während des Herstellungsprozesses des keramischen Grundkörpers 1 gebildet wird effektiv verhindert.
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Die 4A und 4B zeigen im Längsschnitt und im Querschnitt eine weitere Ausführungsform eines Thermistors 10, ähnlich dem wie er in 3A und 3B dargestellt ist, wobei die elektrisch isolierenden Schichten 3 des keramischen Grundkörpers 1 keine Aussparung aufweisen. Bei dieser Ausführungsform wird die Leitungsquerschnittsfläche L durch die Fläche des Randbereichs 5, der die elektrisch isolierenden Schichten 3 vollständig umschließt, bestimmt. Die Flächen der elektrisch isolierenden Schicht 3 und des Randbereichs 5 entsprechen zusammen der realen Querschnittsfläche 7, die ausschließlich durch die Außenflächen 9 begrenzt ist. Die elektrisch isolierenden Schichten 3 müssen jedoch nicht, wie in der 4A skizziert, dünn sein, sondern können signifikant breiter sein und somit eine einen wesentlichen Anteil an der Ausdehnung des keramischen Grundkörpers 1 in x-Richtung beitragen.
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Die 5A und 5B zeigen im Längsschnitt und im Querschnitt eine weitere Ausführungsform eines Thermistors 10, ähnlich dem wie er in 3A und 3B dargestellt ist, wobei die elektrisch isolierenden Schichten 3 jeweils aus zwei Teilschichten 3' bestehen. Die Teilschichten 3' sind durch einen Abstand d voneinander getrennt. Der Abstand d wird dadurch hervorgerufen, dass für das Aufbringen der elektrisch isolierenden Schichten 3 ein Siebdrucksieb verwendet wurde. Das Siebdrucksieb, das für das Aufbringen der elektrisch isolierenden Schichten 3 verwendet wurde, weist ein Negativ der elektrisch isolierenden Schicht 3 und einen Steg auf, der das Negativ in die Teilschichten 3' unterteilt. Die Breite des Stegs gibt den Abstand d vor. Durch den Steg wird ein Durchbiegen des Siebdrucksiebs während des Aufbringens der elektrisch isolierenden Schichten 3 weitgehend verhindert, wodurch eine hohe Abbildungstreue der elektrisch isolierenden Schichten 3 erreicht wird. Die Fläche der Aussparung 4 und die Fläche des Randbereichs 5, der sich auch bis zu der Aussparung 4 in den Abstand d erstreckt, entsprechen der Leitungsquerschnittfläche L. Die Summe der Flächen der elektrisch isolierenden Schicht 3, der Aussparung 4 und des Randbereichs 5 entspricht der realen Querschnittsfläche 7, die ausschließlich durch die Außenflächen 9 begrenzt ist.
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Die 6A und 6B zeigen im Längsschnitt und im Querschnitt eine weitere Ausführungsform eines Thermistors 10, ähnlich dem wie er in 3A und 3B beschrieben ist. Zusätzlich zu den elektrisch isolierenden Schichten 3 umfasst der keramische Grundkörper 1 des Thermistors 10 zwei elektrisch leitfähige Schichten 8, die Silber enthalten. Der Querschnitt in 6B verläuft durch eine der beiden elektrisch leitfähigen Schichten 8. Die elektrisch leitfähigen Schichten 8 sind derart ausgestaltet, dass sich die elektrisch leitfähigen Schichten 8 jeweils über die gesamte reale Querschnittsfläche 7 des keramischen Grundkörpers erstrecken. Weiterhin sind alle Nebenflächen 8' der elektrisch leitfähigen Schichten 8 in direktem Kontakt mit den Außenflächen 9 des keramischen Grundkörpers 1. Außerdem sind die elektrisch leitfähigen Schichten 8 derart ausgestaltet, dass sie über die Nebenflächen 8' in elektrisch leitendem Kontakt mit den Außenkontakten 2 des keramischen Grundkörpers 1 sind. Die elektrisch leitfähigen Schichten 8 und die Außenflächen 9 des keramischen Grundkörpers begrenzen einen aktiven Volumenbereich V des keramischen Grundkörpers 1, innerhalb dessen sich die elektrisch isolierenden Schichten 3 befinden. Die elektrisch leitfähigen Schichten 8 verringern durch ihren elektrisch leitenden Kontakt zu den Außenkontakten 2 negative Effekte, die durch verfahrensbedingte Abweichungen in der Ausgestaltung der Außenkontakte 2 auftreten. Dadurch können Thermistoren mit bestimmten charakteristischen Eigenschaften reproduzierbar hergestellt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Insbesondere können die Anzahl, die Lage und die Ausgestaltung der elektrisch isolierenden Schichten 3 und der elektrisch leitfähigen Schichten 8 variieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- keramischer Grundkörper
- 2
- Außenkontakte
- 3
- elektrisch isolierende Schicht
- 3'
- Teilschicht
- 4
- Aussparung
- 5
- Randbereich
- 6
- Längsachse
- 7
- reale Querschnittsfläche
- 8
- elektrisch leitfähige Schicht
- 8'
- Nebenfläche
- 9
- Außenfläche
- 10
- Thermistor
- d
- Abstand
- L
- Leitungsquerschnittfläche
- V
- aktiver Volumenbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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