DE102019000360A1

DE102019000360A1 - Verfahren zum Übermitteln eines Fahrbefehles von einem mobilen Endgerät an eln autonom fahrendes Fahrzeug

Info

Publication number: DE102019000360A1
Application number: DE102019000360.8A
Authority: DE
Inventors: Tobias Hug
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2019-01-18
Filing date: 2019-01-18
Publication date: 2019-06-06

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übermitteln eines Fahrbefehles von einem mobilen Endgerät an ein autonom fahrendes Fahrzeug zum autonomen Anfahren einer Zielposition. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass
- mittels eines auf dem mobilen Endgerät eines Fahrzeugnutzers hinterlegten und gestarteten Anwendungsprogrammes eine Markierungsfunktion zur Anfahrt eines bestimmten Parkplatzes als Zielposition für das Fahrzeug aktiviert wird, wobei
- fahrzeugseitig anschließend eine Funktion einer Positionsbestimmungseinheit und einer Fahrzeugkamera überprüft wird und der Fahrzeugnutzer aufgefordert wird, sich neben dem bestimmten Parkplatz zu positionieren und mittels einer Kamera des mobilen Endgerätes ein Bild des Parkplatzes aufzunehmen, wobei
- der Fahrzeugnutzer auf einem Bildschirm des mobilen Endgerätes den Parkplatz zur eindeutigen Kennzeichnung in dem aufgenommenen Bild markiert, wobei
- nach einer erforderlichen Bestätigung des Fahrzeugnutzers ein Positionskoordinaten des Parkplatzes und das Bild umfassendes Datenpaket an eine mit dem Fahrzeug über eine Funkverbindung verbundene zentrale Rechnereinheit übermittelt wird, mittels welcher zumindest die Positionskoordinaten des Parkplatzes plausibilisiert werden, wobei
- nach erfolgreicher Plausibilisierung eine Fahrstrecke zu dem Parkplatz als Zielposition ermittelt wird und Daten der ermittelten Fahrstrecke sowie ein Fahrbefehl zum Anfahren des Parkplatzes an das Fahrzeug gesendet werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übermitteln eines Fahrbefehles von einem mobilen Endgerät an ein autonom fahrendes Fahrzeug zum autonomen Anfahren einer Zielposition.
Aus der DE 10 2016 003 220 A1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum bidirektionalen Übermitteln von Informationen und Befehlen zwischen einem mobilen Kommunikationsgerät und einem autonom fahrenden Fahrzeug für ein selbständiges Ziel-Anfahren bekannt. Mittels des Kommunikationsgerätes werden über Funkwellen, WLAN, Mobilfunk oder eine andere drahtlose bidirektionale Datenübertragung die eigene Position oder ein beliebiger Standort als Zielposition und ein Befehl an ein autonom fahrendes Fahrzeug über eine Kommunikationseinrichtung im Fahrzeug übermittelt, welches dann automatisch die Zielposition anfährt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Übermitteln eines Fahrbefehles von einem mobilen Endgerät an ein autonom fahrendes Fahrzeug zum autonomen Anfahren einer Zielposition anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zum Übermitteln eines Fahrbefehles von einem mobilen Endgerät an ein autonom fahrendes Fahrzeug zum autonomen Anfahren einer Zielposition sieht erfindungsgemäß vor, dass mittels eines auf dem mobilen Endgerät eines Fahrzeugnutzers hinterlegten und gestarteten Anwendungsprogrammes eine Markierungsfunktion zur Anfahrt eines bestimmten Parkplatzes als Zielposition für das Fahrzeug aktiviert wird, wobei fahrzeugseitig anschließend eine Funktion einer Positionsbestimmungseinheit und einer Fahrzeugkamera überprüft wird und der Fahrzeugnutzer aufgefordert wird, sich neben dem bestimmten Parkplatz zu positionieren und mittels einer Kamera des mobilen Endgerätes ein Bild des Parkplatzes aufzunehmen. Zudem markiert der Fahrzeugnutzer auf einem Bildschirm des mobilen Endgerätes den Parkplatz zur eindeutigen Kennzeichnung in dem aufgenommenen Bild, wobei nach einer erforderlichen Bestätigung des Fahrzeugnutzers ein Positionskoordinaten des Parkplatzes und das Bild umfassendes Datenpaket an eine mit dem Fahrzeug über eine Funkverbindung verbundene zentrale Rechnereinheit übermittelt wird. Mittels der zentralen Rechnereinheit werden zumindest die Positionskoordinaten des Parkplatzes plausibilisiert, wobei nach erfolgreicher Plausibilisierung eine Fahrstrecke zu dem Parkplatz als Zielposition ermittelt wird und Daten der ermittelten Fahrstrecke sowie ein Fahrbefehl zum Anfahren des Parkplatzes an das Fahrzeug gesendet werden.
Mittels des Verfahrens wird eine vergleichsweise einfache und intuitive Kommunikation zwischen dem Fahrzeugnutzer und dem Fahrzeug ermöglicht, um das Fahrzeug zumindest auf den bestimmten Parkplatz als Zielposition zu fahren. Dabei bildet das Anwendungsprogramm eine Kommunikationsschnittstelle zwischen dem Fahrzeugnutzer und der zentralen Rechnereinheit und somit zwischen dem Fahrzeugnutzer und dem Fahrzeug.
Das Verfahren kann zudem für ein Abholen des Fahrzeuges von einer bestimmten Abholposition angewendet werden. Dazu ist es nicht erforderlich, dass der Fahrzeugnutzer die Adresse und/oder Koordinaten der Abholposition kennt und eingibt. Der Fahrzeugnutzer kann dies verhältnismäßig einfach mittels einer automatischen Funktion des Anwendungsprogrammes auf seinem mobilen Endgerät, insbesondere seinem Smartphone, realisieren.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die:

1 schematisch einen Ablauf eines Verfahrens zum Übermitteln eines Fahrbefehles von einem mobilen Endgerät an ein autonom fahrendes Fahrzeug zum autonomen Anfahren einer Zielposition.

In der einzigen Figur ist ein Ablauf eines Verfahrens zum Übermitteln eines Fahrbefehles von einem mobilen Endgerät an ein autonom fahrendes Fahrzeug zum autonomen Anfahren einer Zielposition gezeigt.
Ein autonom fahrendes Fahrzeug kann selbstständig eine Fahrt ohne Eingreifen eines menschlichen Fahrzeugnutzers hinter dem Steuer durchführen. Dazu ist es erforderlich, dass der Fahrzeugnutzer mit dem Fahrzeug in einer bestimmten Form kommuniziert, beispielsweise um dem Fahrzeug einen bestimmten Parkplatz zuzuweisen oder das Fahrzeug an eine bestimmte Abholposition zu bestellen, um von dem autonom fahrenden Fahrzeug abgeholt zu werden.
Das Verfahren beginnt mit Start S und endet mit Ende E, wobei in Bezug auf Entscheidungen ein Ja mit einem j und ein Nein mit einem n dargestellt sind.
In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird ein auf einem mobilen Endgerät des Fahrzeugnutzers hinterlegtes Anwendungsprogramm gestartet und überprüft, ob das mobile Endgerät mit einer zentralen Rechnereinheit verbunden ist, wobei die zentrale Rechnereinheit zudem mit dem Fahrzeug verbunden ist. Insbesondere startet der Fahrzeugnutzer das Anwendungsprogramm, wenn der Fahrzeugnutzer beabsichtigt, sein Fahrzeug nach einer autonomen Fahrt auf einem bestimmten Parkplatz als Zielposition abzustellen, also zu parken.
Wird ermittelt, dass keine Verbindung zwischen dem mobilen Endgerät und der zentralen Rechnereinheit besteht, wird das Verfahren beendet.
Ist das Anwendungsprogramm gestartet und es wird ermittelt, dass eine Verbindung zwischen dem mobilen Endgerät und der zentralen Rechnereinheit besteht, wird in einem zweiten Verfahrensschritt S2 eine Markierungsfunktion zur Anfahrt eines bestimmten Parkplatzes als Zielposition für das Fahrzeug aktiviert.
Fahrzeugseitig wird in einem dritten Verfahrensschritt S3 eine Funktion einer Positionsbestimmungseinheit, insbesondere einer satellitengestützten Positionsbestimmungseinheit, und einer Fahrzeugkamera, insbesondere zur Erfassung einer Fahrzeugumgebung, überprüft.
Wird ermittelt, dass die Positionsbestimmungseinheit und/oder die Fahrzeugkamera nicht funktionieren bzw. funktionieren, wird das Verfahren beendet und ein entsprechender Hinweis an den Fahrzeugnutzer im Fahrzeug und/oder mittels des mobilen Endgerätes ausgegeben.
Funktioniert sowohl die Positionsbestimmungseinheit als auch die Fahrzeugkamera, wird der Fahrzeugnutzer in einem vierten Verfahrensschritt S4 dazu aufgefordert, sich neben dem gewünschten Parkplatz zu positionieren und mittels einer Kamera des mobilen Endgerätes ein Bild des bestimmten Parkplatzes aufzunehmen.
Anschließend kann dem Fahrzeugnutzer das Bild auf einem Bildschirm des mobilen Endgerätes angezeigt werden und der Fahrzeugnutzer hat die Möglichkeit, insbesondere wenn es sich bei dem aufgenommenen Bild um eine Weitwinkelaufnahme handelt, den Parkplatz zur eindeutigen Kennzeichnung in dem aufgenommenen Bild zu markieren.
Nach einer abschließenden und erforderlichen Bestätigung des Fahrzeugnutzers wird in einem fünften Verfahrensschritt S5 ein Datenpaket mit dem aufgenommenen Bild und ermittelten Positionskoordinaten des Parkplatzes, beispielsweise sogenannten GPS-Koordinaten, von dem mobilen Endgerät an die zentrale Rechnereinheit übermittelt.
In einem sechsten Verfahrensschritt S6 plausibilisiert die zentrale Rechnereinheit die mittels des Datenpaktes übermittelten Daten, insbesondere die Positionskoordinaten des Parkplatzes als Zielposition, wobei im Fall, dass die Plausibilisierung nicht erfolgreich ist, das Verfahren beendet wird. Beispielsweise wird plausibilisiert, ob der Parkplatz von dem Fahrzeug befahren werden kann.
Ist die Plausibilisierung erfolgreich, wird in einem siebenten Verfahrensschritt S7 mittels der zentralen Rechnereinheit eine Fahrstrecke zu dem Parkplatz als Zielposition des Fahrzeuges ermittelt und Daten der ermittelten Fahrstrecke sowie ein Fahrbefehl zum Anfahren des Parkplatzes werden von der zentralen Rechnereinheit an das Fahrzeug gesendet.
Ein achter Verfahrensschritt S8 sieht vor, dass ermittelt wird, ob sich das Fahrzeug auf dem Parkplatz als Zielposition befindet, wobei wenn dies nicht der Fall ist, das Verfahren zu dem siebenten Verfahrensschritt S7 springt und gegebenenfalls die Fahrstrecke zu der Zielposition neu ermittelt wird.
Hat das Fahrzeug den Parkplatz als Zielposition erfolgreich angefahren, wird in einem neunten Verfahrensschritt S9 eine Bestätigung von der zentralen Rechnereinheit an das mobile Endgerät des Fahrzeugnutzers gesendet, bevor das Verfahren beendet wird.
In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, das Verfahren anzuwenden, um eine Abholposition an das Fahrzeug zu übermitteln. Hierfür geht der Fahrzeugnutzer in ähnlicher Weise wie für die Übermittlung des Fahrbefehles zum autonomen Anfahren des Parkplatzes als Zielposition vor. Gegebenenfalls ist es auch hier ausreichend, sich zu der gewünschten Abholposition zu begeben und eine Funktion Abholen des Anwendungsprogrammes zu aktivieren. In diesem Fall werden ausschließlich die Positionskoordinaten, insbesondere GPS-Koordinaten, der Abholposition an die zentrale Rechnereinheit übermittelt. Zusätzlich ist denkbar, dass der Fahrzeugnutzer mittels der Kamera des mobilen Endgerätes ein Bild von der Abholposition aufnimmt und auch an die zentrale Rechnereinheit sendet. Dadurch ist es möglich, die Abholposition genauer festzulegen.
Bezugszeichenliste

E: Ende
S: Start
S1 bis S9: Verfahrensschritt
j: Ja
n: Nein

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102016003220 A1 [0002]

Claims

Verfahren zum Übermitteln eines Fahrbefehles von einem mobilen Endgerät an ein autonom fahrendes Fahrzeug zum autonomen Anfahren einer Zielposition, dadurch gekennzeichnet, dass - mittels eines auf dem mobilen Endgerät eines Fahrzeugnutzers hinterlegten und gestarteten Anwendungsprogrammes eine Markierungsfunktion zur Anfahrt eines bestimmten Parkplatzes als Zielposition für das Fahrzeug aktiviert wird, wobei - fahrzeugseitig anschließend eine Funktion einer Positionsbestimmungseinheit und einer Fahrzeugkamera überprüft wird und der Fahrzeugnutzer aufgefordert wird, sich neben dem bestimmten Parkplatz zu positionieren und mittels einer Kamera des mobilen Endgerätes ein Bild des Parkplatzes aufzunehmen, wobei - der Fahrzeugnutzer auf einem Bildschirm des mobilen Endgerätes den Parkplatz zur eindeutigen Kennzeichnung in dem aufgenommenen Bild markiert, wobei - nach einer erforderlichen Bestätigung des Fahrzeugnutzers ein Positionskoordinaten des Parkplatzes und das Bild umfassendes Datenpaket an eine mit dem Fahrzeug über eine Funkverbindung verbundene zentrale Rechnereinheit übermittelt wird, mittels welcher zumindest die Positionskoordinaten des Parkplatzes plausibilisiert werden, wobei - nach erfolgreicher Plausibilisierung eine Fahrstrecke zu dem Parkplatz als Zielposition ermittelt wird und Daten der ermittelten Fahrstrecke sowie ein Fahrbefehl zum Anfahren des Parkplatzes an das Fahrzeug gesendet werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erreichen der Zielposition eine Bestätigung von der zentralen Rechnereinheit an das mobile Endgerät gesendet wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Positionskoordinaten des Fahrzeuges satellitengestützte Koordinaten an die zentrale Rechnereinheit übermittelt werden.