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Die vorliegende Erfindung betrifft tensidische Reinigungsmitel für Haut und Haar, welche mit einem Verdickersystem auf Basis nachwachsender Rohstoffe viskositätsgesteigert sind.
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Bei der Anwendung kosmetischer Reinigungsmittel für Haut und Haar ist eine erhöhte Viskosität von Vorteil, damit diese Produkte sparsam angewendet und gut verteilt werden können. Zudem assoziiert der Verbraucher mit viskositätsgesteigerten Produkten eine erhöhte Leistung in Bezug auf Reinigung und Pflege. Spezielle gelbildende Verdicker werden zudem benötigt um feste Partikel, wie z.B Pigmente oder Peelings sowie sowie pflegende Öle uns Wachse im Reinigungsmittel zu stabilisieren.
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Obwohl in der Kosmetik eingesetzte Verdickungsmittel auf Basis synthetischer Polymere gut biologisch abbaubar sind und nicht als Feststoffe in Oberflächengewässer gelangen, werden sie von größer werdenden Verbraucherkreisen zunehmend kritisch betrachtet und zum Teil fälschlicherweise der Mikroplastik-Problematik zugeordnet. Dabei ist der Verbraucher paradoxerweise nicht bereit, Änderungen in seinen Anwendungsgewohnheiten zu akzeptieren, sondern wünscht Produkte, die seinen - wenn auch z.T. falschen - ökologischen Vorstellungen, aber gleichzeitig in ihren haptischen und sonstigen Eigenschaften vollständig den ihm bislang bekannten Produkten entsprechen.
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„Natürliche“ Verdickungsmittel, d.h. Verdicker auf Basis nachwachsender Rohstoffe sind im Bereich der Kosmetik seit langem bekannt und werden breit eingesetzt. Zu nennen sind hier beispielsweise Agar, Carrageenan, Amylopektin, Xanthan Gum, Guar Gum, Stärke, Cellulose, Alginate usw.. Hier werden nicht nur die unveränderten „natürlichen“ Substanzen eingesetzt, sondern auch chemisch modifizierte Produkte wie beispielsweise Hydroxypropylstärke, Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropyl Guar, usw.. Zum Teil werden durch chemische Modifikation neben der Viskositätsregulierung auch weitere Funktionen in das Molekül integriert wie beispielsweise beim Guar Hydroxypropyltrimoniumchlorid.
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In ihrer Leistung sind Verdicker auf Basis nachwachsender Rohstoffe den synthetischen Polymeren oft unterlegen, sei es in der verdickenden Wirkung, der Langzeitstabilität der entsprechenden kosmetischen Formulierungen oder der Haptik bei der Produktanwendung. Oft werden Produkte, welche natürliche Verdicker enthalten, als „klebrig“ empfunden und zeigen nicht das gewünschte Lotion ähnliche Fließverhalten.
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Es besteht daher ein Bedarf, in kosmetischen Reinigungsmitteln für Haut und Haar anstelle der üblicherweise verwendeten synthetischen Polymere Verdicker auf Basis nachwachsender Rohstoffe einzusetzen, die im Hinblick auf Verdickungsleistung, Stabilität der Produkte und Anwendungseigenschaften dem Verbraucher das gewohnte Bild vermitteln.
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Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die vorstehenden genannten Probleme zu lösen. Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand von Anspruch 1. Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher ein kosmetisches Reinigungsmittel, enthaltend - jeweils bezogen auf sein Gewicht -
- a) 1 bis 30 Gew.-% Tensid(e);
- b) 0,1 bis 5 Gew.-% Guaran (INCI-Bezeichnung GuarGum);
- c) 0,1 bis 5 Gew.-% Xanthan (INCI-Bezeichnung Xanthan Gum);
- d) 0 bis 10 Gew.-% unmodifizierte Stärke
- e) 0 bis 10 Gew.-% modifizierte Stärke(n),
mit der Maßgabe, dass die Gesamtmenge der Inhaltsstoffe d) und e) 0,1 bis 10 Gew.-% beträgt.
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Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel enthalten die Inhaltsstoffe in einem geeigneten Träger. Unter einem geeigneten Träger wird bevorzugt ein wässriger oder wässrig-alkoholischer Träger ver- standen. Bevorzugt enthält der Träger mindestens 50 Gew.-%, mehr bevorzugt mindestens 60 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens 70 Gew.-% Wasser. Weiterhin kann der kosmetische Träger 0,01 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 35 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 30 Gew.-% mindestens eines Alkohols enthalten, der ausgewählt sein kann aus Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol, Isopropanol, Glycerin, Diglycerin, Triglyce- rin, 1-Butanol, 2-Butanol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1-Pentanol, 2-Pentanol, 1,2-Pentandiol, 1,5-Pentandiol, 1, Hexanol, 2-Hexanol, 1,2-Hexandiol, 1,6-Hexandiol, Polyethylenglycole, Sorbitol, Sorbitan, Benzylalkohol, Phenoxyethanol oder Mischungen dieser Alkohole. Bevorzugt sind die wasserlöslichen Alkohole. Besonders bevorzugt sind Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol, Isopropanol, 1,2-Propylenglycol, Glycerin, Benzylalkohol und/oder Phenoxyethanol sowie Mischungen dieser Alkohole. Insbesondere bevorzugt ist Glycerin.
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Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel enthalten als ersten Inhaltsstoff 1 bis 30 Gew.-% Tensid(e). Sie enthalten demnach mindestens ein Tensid in der o.g. Menge oder zwei Tenside bzw. eine Vielzahl von Tensiden in einer Gesamtmenge, die der o.g. Menge entspricht. Vorzugsweise werden das bzw. die Tensid(e) in engeren Mengenbereichen eingesetzt. Hier sind bevorzugte erfindungsgemäße Reinigungsmittel dadurch gekennzeichnet, dass sie 1,5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt 2,5 bis 15 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 3 bis 12,5 Gew.-% und insbesondere 3,5 bis 10 Gew.-% Tensid(e) enthalten.
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Grundsätzlich können die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel sämtliche bekannten Tenside enthalten. Typische Beispiele für anionische Tenside sind Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkyl-sulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, N-Acylaminosäuren, wie beispielsweise Acyllactylate, Acyltartrate, Acylglutamate und Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofern die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester, Fettsäureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte Triglyceride, Mischether bzw. Mischformale, gegebenenfalls partiell oxidierte Alk(en)yloligoglykoside bzw. Glucoronsäurederivate, Fettsäure-N-alkylglucamide, Proteinhydrolysate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester, Zuckerester, Sorbitanester, Polysorbate und Aminoxide. Sofern die nicht-ionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für kationische Tenside sind quartäre Ammoniumverbindungen und Esterquats, insbesondere quaternierte Fettsäuretrialkanolaminestersalze. Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine und Sulfobetaine.
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Im Hinblick auf die eingangs erwähnte Problematik und die Hautfreundlichkeit der Mittel hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn nur Tenside aus bestimmten Stoffgruppen eingesetzt werden. Als besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Verbraucherakzeptanz, die Hautfreundlichkeit und die Anwendungeigenschaften haben sich erfindungsgemäße kosmetische Reinigungsmittel erwiesen, die ausschließlich Tensid(e) aus den Gruppen der
- - Alkyloligo- und -polysaccharide
- - Sulfosuccinate
- - Isethionate
- - Tauride
- - Acylglutamate
- - Glycinate
- - Betaine
enthalten.
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Alkyl- und Alkenyloligoglykoside stellen bekannte nichtionische Tenside dar, die sich durch die Formel
R1O-[G]p beschreiben lassen, in der R1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Sie können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden.
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Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside. Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel gibt den Oligomerisierungsgrad (DP), d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligo-glykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad p von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwischen 1,2 und 1,4 liegt. Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R1 kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligo-glucoside der Kettenlänge C8-C10 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem C8-C18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C12-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer C9/11-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3). Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R1 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, My-ristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidyl-alkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol, Brassidylalkohol sowie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten werden kön-nen. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehärtetem C12/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,25 bis 7,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,75 bis 2,5 Gew.-% und insbesondere 1 bis 2 Gew.-% Tensid(e) aus der Gruppe der Alkyloligo- und -polysaccharide enthalten.
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Sulfosuccinate, die auch als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden, lassen sich durch die Formel
beschreiben, in der R
1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
2 für R
1 oder X, m und n unabhängig voneinander für 0 oder Zahlen von 1 bis 10 und X für ein Alkali- oder Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht. Typische Beispiele sind Sulfobernsteinsäuremono- und/oder -diester in Form ihrer Natriumsalze, die sich von Fettalkoholen mit 8 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 bzw. 12 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten; die Fettalkohole können dabei mit durchschnittlich 1 bis 10 und vorzugsweise 1 bis 5 Mol Ethylenoxid verethert sein und dabei sowohl eine konventionelle als auch vorzugsweise eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Exemplarisch genannt seien Di-n-octylsulfosuccinat und Monolauryl-3EOsulfosuccinat in Form ihrer Natriumsalze.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,5 bis 7,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 2 bis 6 Gew.-% und insbesondere 2,5 bis 5 Gew.-% Tensid(e) aus der Gruppe der Sulfosuccinate enthalten.
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Isethionate können durch die Formel (I)
beschrieben werden, in der die Reste R
2 bis R
5 entweder jeweils für ein Wasserstoffatom stehen, oder in der mindestens einer der Reste R
2 bis R
5 für einen C
1-C
4-Alkylrest, und die anderen Reste unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder einen C
1-C
4-Alkylrest stehen, wobei - R
1 jeweils für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen steht, und - M+ jeweils für ein Ammonium-, ein Alkanalammonium oder ein Metallkation steht.
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Bevorzugte anionische Tenside der zuvor genannten Formel (I) weisen als Rest R1 einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen auf. Besonders bevorzugt steht der Rest R1 für einen C8-. C10-, C12-, C14-, C16-Rest oder für Gemische dieser Fettsäurereste wie sie erhalten werden, wenn sich die Fettsäure(n) aus natürlichen Ölen wie beispielsweise Kokosöl ableitet (n). M+ steht in bevorzugten anionischen Tensiden gemäß Formel (I) bevorzugt für ein Alkalimetallkation oder ein Ammoniumion, besonders bevorzugt für ein Kalium- oder ein Natriumion und insbesondere bevorzugt für ein Natriumion.
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Ganz besonders bevorzugte anionische Tenside gemäß der zuvor genannten Formel (I) sind die unter den INCI-Bezeichnungen Natrium Cocoyl Isethionate, Kalium Cocoyl Isethionate, Ammonium Cocoyl Isethionate, Natrium Lauroyl Isethionate, Kalium Lauroyl Isethionate, Ammonium Lauroyl Isethionate, Natrium Myristoyl Isethionate, Kalium Methyl Isethionate und Ammonium Myristoyl Isethionate bekannten Verbindungen. Insbesondere bevorzugt sind Natrium Cocoyl Isethionate und/oder Natrium Lauroyl Isethionate. Entsprechende Handelsprodukte sind beispielsweise von den Firmen Clariant oder Uniquema unter den Handelsbezeichnungen „Hostapon®“ oder „Arlatone®“ erhältlich.
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Weitere bevorzugte anionische Tenside der zuvor genannten Formel (I) weisen als Rest R1 einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen auf. Besonders bevorzugt steht der Rest R1 für einen C8-. C10-, C12-, C14-, C16-Rest oder für Gemische dieser Fettsäurereste wie sie erhalten werden, wenn sich die Fettsäure(n) aus natürlichen Ölen wie beispielsweise Kokosöl ableitet (n). M+ steht in bevorzugten anionischen Tensiden gemäß Formel (I) bevorzugt für ein Alkalimetallkation oder ein Ammoniumion, besonders bevorzugt für ein Kalium- oder ein Natriumion und insbesondere bevorzugt für ein Natriumion, wobei gleichzeitig die Reste R2 bis R5 jeweils für eine Methyl-, Ethyl, n-Propyl-, n-Butyl- oder 2-Butylgruppe stehen können und mindestes einer der Reste R2 bis R5 für eine Methyl-, Ethyl- oder eine n-Propylgruppe und insbesondere für eine Methylgruppe steht. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform steht nur einer der Reste R2 bis R5 für eine C1-C4-Alkylgruppe - insbesondere eine Methylgruppe - und die anderen Reste stehen jeweils für ein Wasserstoffatom. Prinzipiell ist es auch möglich, dass das anionische Tensid nach Formel (I) ein Isomerengemisch enthält, in dem sowohl Komponenten enthalten sind, die beispielsweise als Rest R2 eine C1-C4-Alkylgruppe - insbesondere eine Methylgruppe - und als Reste R3 bis R5 jeweils ein Wasserstoffatom aufweisen, als auch Komponenten, die beispielsweise als Rest R5 eine C1-C4-Alkylgruppe - insbesondere eine Methylgruppe- und als Reste R2 bis R4 jeweils ein Wasserstoffatom aufweisen.
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Ganz besonders bevorzugte anionische Tenside der zuvor genannten Formel (I) sind die unter den INCI-Bezeichnungen Natrium Cocoyl Methyl Isethionate, Kalium Cocoyl Methyl Isethionate, Ammonium Cocoyl Methyl Isethionate, Natrium Lauroyl Methyl Isethionate, Kalium Lauroyl Methyl Isethionate, Ammonium Lauroyl Methyl Isethionate, Natrium Myristoyl Methyl Isethionate, Kalium Myristoyl Methyl Isethionate und Ammonium Myristoyl Methyl Isethionate bekannten Verbindungen. Insbesondere bevorzugt sind Natrium Cocoyl Methyl Isethionate und/oder Natrium Lauroyl Methyl Isethionate. Entsprechende Handelsprodukte sind beispielsweise von der Firma Innospec unter der Handelsbezeichnung „Iselux® LQ-CLR-SB“ erhältlich.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,5 bis 7,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 2 bis 6 Gew.-% und insbesondere 2,5 bis 5 Gew.-% Tensid(e) aus der Gruppe der Isethionate enthalten.
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Tauride (auch N-Acyltauride, N-Methyl-N-Acyltaurate, N-Acyltaurate, oder N-Acyltaurine) sind eine Gruppe milder anionischer Tenside. Ihre hydrophile Kopfgruppe besteht aus N-Methyltaurin (2-Methylaminoethansulfonsäure), der lipophile Rest aus einer über eine Amidbindung verknüpften langkettigen Carbonsäure (Fettsäure). Als Fettsäuren werden Laurin- (C
12), Myristin- (C
14), Palmitin-(C
16), und Stearinsäure (C
18) eingesetzt, hauptsächlich jedoch Ölsäure (C
18:1) und Kokosfettsäuregemisch (C
8 - C
18).
Die allgemeine Strukturformel für Tauride ist:
R ist ein ungeradzahliger Alkylrest C
nH
2n+1 mit n = 7 - 17. Neben Natrium als Kation spielen Gegenionen wie Ammonium oder andere Alkali- oder Erdalkalimetalle keine besondere Rolle.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,5 bis 7,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 2 bis 6 Gew.-% und insbesondere 2,5 bis 5 Gew.-% Tensid(e) aus der Gruppe der Tauride enthalten.
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Betaine stellen bekannte Tenside dar, die überwiegend durch Carboxyalkylierung, vorzugsweise Carboxymethylierung von aminischen Verbindungen hergestellt werden. Vorzugsweise werden die Ausgangsstoffe mit Halogencarbonsäuren oder deren Salzen, insbesondere mit Natriumchloracetat kondensiert, wobei pro Mol Betain ein Mol Salz gebildet wird. Ferner ist auch die Anlagerung von ungesättigten Carbonsäuren, wie beispielsweise Acrylsäure möglich. Beispiele für geeignete Betaine stellen die Carboxyalkylierungsprodukte von sekundären und insbesondere tertiären Aminen dar, die sich durch die Formel
beschreiben lassen, in der R
1 für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
2 für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
3 für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, n für Zahlen von 1 bis 6 und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht. Typische Beispiele sind die Carboxymethylierungsprodukte von Hexylmethylamin, Hexyldimethylamin, Octyldimethylamin, Decyldimethylamin, Dodecylmethylamin, Dodecyldimethylamin, Dodecylethylmethylamin, C
12/14-Kokosalkyldimethylamin, Myristyldimethylamin, Cetyldimethylamin, Stearyldimethylamin, Stearylethylmethylamin, Oleyldimethylamin, C
16/18-Talgalkyldimethylamin sowie deren technische Gemische.
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Weiterhin kommen auch Carboxyalkylierungsprodukte von Amidoaminen in Betracht, die sich durch die Formel
beschreiben lassen, in der R
4CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis 3 Doppelbindungen, m für Zahlen von 1 bis 3 steht und R
2, R
3, n und X die oben angegebenen Bedeutungen haben. Typische Beispiele sind Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlen-stoffatomen, namentlich Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure so-wie deren technische Gemische, mit N,N-Dimethylaminoethylamin, N,N-Dimethylaminopropylamin, N,N-Diethylaminoethylamin und N,N-Diethylaminopropylamin, die mit Natriumchloracetat kondensiert werden. Bevorzugt ist der Einsatz eines Kondensationsproduktes von C
8/18-Kokosfettsäure-N,N-dime-thylaminopropylamid mit Natriumchloracetat.
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Weiterhin kommen als geeignete Ausgangsstoffe für die im Sinne der Erfindung einzusetzenden Betaine auch Imidazoline in Betracht, die sich durch die Formel
beschreiben lassen, in der R
5 für einen Alkylrest mit 5 bis 21 Kohlenstoffatomen, R
6 für eine Hydroxylgruppe, einen OCOR
5- oder NHCOR
5-Rest und m für 2 oder 3 steht. Auch bei diesen Substanzen handelt es sich um bekannte Stoffe, die beispielsweise durch cyclisierende Kondensation von 1 oder 2 Mol Fettsäure mit mehrwertigen Aminen, wie beispielsweise Aminoethylethanolamin (AEEA) oder Diethylentriamin erhalten werden können. Die entsprechenden Carboxyalkylierungsprodukte stellen Gemische unterschiedlicher offen-kettiger Betaine dar. Typische Beispiele sind Kondensationsprodukte der oben genannten Fettsäuren mit AEEA, vorzugsweise Imidazoline auf Basis von Laurinsäure oder wiederum C
12/14-Kokosfettsäure, die anschließend mit Natriumchloracetat betainisiert werden.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,5 bis 7,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 2 bis 6 Gew.-% und insbesondere 2,5 bis 5 Gew.-% Tensid(e) aus der Gruppe der Betaine enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel können auch Aclyglutamat(e) enthalten. Diese Verbindungen werden aus L-Glutaminsäure und in der Natur vorkommenden Fettsäuren hergestellt und zeichnen sich durch geringes Schaumbildungs- und gutes Waschvermögen aus.
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Mit besonderem Vorzug enthalten die erfindungsgemäßen kosmetische 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,5 bis 7,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 2 bis 6 Gew.-% und insbesondere 2,5 bis 5 Gew.-% Acylglutamate der Formel (I)
in der R
1CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1, 2 oder 3 Doppelbindungen und X für Wasserstoff, ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall-, Ammonium-, Alkylammonium-, Alkanolammonium- oder Glucammonium- steht.
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Es ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, als Kation X Alkalimetallionen und insbesondere Natriumionen einzusetzen, Bei der Fettresten ist der Einsatz von Kokosfettsäuren besonders bevorzugt, und es sollte auf den Einsatz von Rohstoffen aus Palmöl verzichtet werden.
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Ganz besonders bevorzugte erfindungsgemäße kosmetische Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Acylglutamat enthalten, in dem X für Na und R1CO für einen Acylrest steht, der von Kokosöl abgeleitet ist (INCI: Sodium Cocoyl Glutamate).
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Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel können auch Aclyglycinat(e) enthalten. Diese Verbindungen werden aus L-Glycin und in der Natur vorkommenden Fettsäuren hergestellt und zeichnen sich durch sehr gutes Schaumbildungsvermögen und hohe Hautfreunddlichkeit aus.
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Mit besonderem Vorzug enthalten die erfindungsgemäßen kosmetische 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,5 bis 7,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 2 bis 6 Gew.-% und insbesondere 2,5 bis 5 Gew.-% Acylglycinate der Formel (II)
R1CO-NH-CH2-COOX (II), in der R1CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1, 2 oder 3 Doppelbindungen und X für Wasserstoff, ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall-, Ammonium-, Alkylammonium-, Alkanolammonium- oder Glucammonium- steht.
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Es ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, als Kation X Alkalimetallionen und insbesondere Natriumionen einzusetzen, Bei der Fettresten ist der Einsatz von Kokosfettsäuren besonders bevorzugt, und es sollte auf den Einsatz von Rohstoffen aus Palmöl verzichtet werden.
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Ganz besonders bevorzugte erfindungsgemäße kosmetische Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Acylglycinat enthalten, in dem X für Na und R1CO für einen Acylrest steht, der von Kokosöl abgeleitet ist (INCI: Sodium Cocoyl Glycinate).
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Als zweiten wesentlichen Bestandteil enthalten die erfindungsgemäßen Mittel 0,1 bis 5 Gew.-% Guaran (INCI-Bezeichnung Guar Gum).
Guaran, auch Guargummi genannt, ist ein Pflanzengummi. Die chemische Verbindung aus der Gruppe der Polysaccharide ist Hauptbestandteil von Guarkernmehl (oder kurz Guarmehl). Guaran besteht aus D-Mannopyranoseeinheiten, die über β--glycosidische Bindungen kettenartig miteinander verknüpft sind. Außerdem trägt jede zweite Mannopyranoseeinheit über eine -Bindung α-D-Galactopyranosyl-Reste.
In Verbindung mit Xanthan und modifizierten und/oder unmodifizierten Stärken trägt das Guaran zu den herausragenden Produkteigenschaften bei und fördert die Apllizierbarkeit und Produkthaptik.
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Vorzugsweise wird das Guar Gum in engeren Mengenbereichen eingesetzt. Hier sind bevorzugte erfindungsgemäße Reinigungsmittel dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,2 bis 4 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 3,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,4 bis 3 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,45 bis 2,5 Gew.-% und insbesondere 0,5 bis 2 Gew.-% Guaran enthalten.
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Als dritten wesentlichen Bestandteil enthalten die erfindungsgemäßen Mittel 0,1 bis 5 Gew.-% Xanthan (INCI-Bezeichnung Xanthan Gum). Xanthangummi ist ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff und wird als ein anionisches Polysaccharid vom Bakterium Xanthomonas campestris ausgeschieden.
Das Molkülgewicht des eingesetzten Xanthangummis beträgt bevorzugt 2·10
6 bis 20·10
6 g/mol.
Als Molekülbausteine enthält Xanthangummi D-Glucose, D-Mannose, D-Glucuronsäure, Acetat und Pyruvat in einem etwaigen molaren Verhältnis von 28 zu 30 zu 20 zu 17 zu 5,1 bis 6,3. Das Polymerrückgrat des Xanthangummis bildet sich aus einer Cellulose-Kette aus β-1,4-gebundenen Glucoseeinheiten. Xanthan enthält Struktureinheiten der folgenden Formel
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In den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln kann auch gegebenenfalls wärmebehandeltes Xanthangummi eingesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel als Xanthangummi
- - wärmebehandeltes Xanthangummi oder
- - eine Mischung aus Xanthangummi und wärmebehandeltem Xanthangummi.
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Bei Anwendung einer Mischung aus Xanthangummi und wärmebehandeltem Xanthangummi hat es sich als besonders wirksam herausgestellt, das Xanthangummi und das wärmebehandelte Xanthangummi in einem Gewichtsverhältnisbereich von 2 zu 1 bis 1 zu 20, insbesondere von 1 zu 2 bis 1 zu 10, einzusetzen.
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Unter wärmebehandeltem Xanthangummi ist erfindungsgemäß Xanthangummi zu verstehen, welches Wärme von mindestens 40°C ausgesetzt wird. Das resultierende wärmebehandelte Xanthangummi weist eine verbesserte Dispergierbarkeit auf und lässt sich schneller in Wasser dispergieren, als Xanthangummi, das keiner Wärmebehandlung ausgesetzt wurde. Das bevorzugt geeignete wärmebehandelte Xanthangummi weist in einer 1 Gew.-%-igen wässrigen Lösung eine Viskosität von mindestens 25000 bis 40000 mPa.s (Brookfield DV-I Viskosimeter, Spindel #6 bei 23°C und 10 U/min) auf. Bevorzugt verwendbare, wärmebehandelte Xanthangummis liefern bei Herstellung einer 1 Gew.-%-igen, wässrigen Lösung einen pH-Wert von 4.0 bis 6.0 bei 23°C.
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Das erfindungsgemäß bevorzugte wärmebehandelte Xanthangummi wurde durch temperieren von Xanthangummi bei einer Temperatur von mindestens 60°C, insbesondere von mindestens 100°C erhalten. Das Temperieren kann durch eine Vielzahl von bekannten Verfahren bewirkt werden, wie beispielsweise durch Ofen-, Fließbett-, Infrarot- oder Mikrowellenwärmebehandlung. Im Rahmen der vorgenannten Wärmebehandlungen ist es wiederum bevorzugt, wenn das Xanthangummi vor der Wärmebehandlung einen Wassergehalt von weniger als 25 Gew.-%, insbesondere von weniger als 8 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von weniger als 3 Gew.-%, aufweist. Es ist erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt in dem erfindungsgemäß Mittel solches wärmebehandeltes Xanthangummi einzusetzen, das erhalten wurde, in dem Xanthangummi mit einem Wassergehalt von weniger als 25 Gew.-% bei einer Temperatur von mindestens 60°C (insbesondere von mindestens 100°C), für mindestens 30 Minuten wärmebehandelt wird. Es ist erfindungsgemäß besonders bevorzugt in dem erfindungsgemäß Mittel solches wärmebehandeltes Xanthangummi einzusetzen, in dem Xanthangummi mit einem Wassergehalt von weniger als 8 Gew.-% bei einer Temperatur von mindestens 60°C (insbesondere von mindestens 100°C), für mindestens 30 Minuten wärmebehandelt wird. Die bevorzugte Dauer der vorgenannten Wärmebehandlungen des Xanthangummis - insbesondere mit besagtem Wassergehalt - bei einer Temperatur von mindestens 60°C (insbesondere von mindestens 100°C) beträgt mindestens 1 Stunde. Die besonders bevorzugte Dauer der vorgenannten Wärmebehandlungen des Xanthangummis - insbesondere mit dem bevorzugten Wassergehalt - bei einer Temperatur von mindestens 60°C (insbesondere von mindestens 100°C) beträgt mindestens 2,5 Stunden.
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Vorzugsweise wird das Xanthan Gum - unabhängig davon, ob es sich um wärmebehandeltes oder nicht wärmebehandeltes oder eine Mischung beider handelt - in engeren Mengenbereichen eingesetzt. Hier sind bevorzugte erfindungsgemäße Reinigungsmittel dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,2 bis 4 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 3,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,4 bis 3 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,45 bis 2,5 Gew.-% und insbesondere 0,5 bis 2 Gew.-% Xanthan enthalten.
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Als weiteren wesentlichen Bestandteil enthalten die erfindungsgemäßen Mittel 0,1 bis 10 Gew.-% modifizierte und/oder unmodifizierte Stärke(n). Dabei können die erfindungsgemäßen Mittel
- - 0,1 bis 10 Gew.-% modifizierte Stärke(n) enthalten und frei von unmodifizierten Stärken sein;
- - 0,1 bis 10 Gew.-% unmodifizierte Stärke(n) enthalten und frei von modifizierten Stärken sein;
- - 0,1 bis 10 Gew.-% einer Mischung von modifizierte(r/n) und unmodifizierte(r/n) Stärke(n) enthalten.
In anderen Worten können die erfindungsgemäßen Mittel sowohl den Inhaltsstoff d) als auch den Inhaltsstoff e) enthalten oder aber nur einen der beiden Inhaltsstoffe. Die Gesamtmenge an Stärke(n) beträgt dabei erfindungsgemäß 0,1 bis 10 Gew.-%.
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Stärke (lat. Amylum) ist eine organische Verbindung. Sie ist ein Polysaccharid mit der Formel (C
6H
10O
5)
n, das aus α-D-Glucose-Einheiten besteht.
Modifizierte Stärken sind durch physikalische, enzymatische oder chemische Verfahren gewonnene Stärke-Erzeugnisse, die erhöhten technischen Anforderungen gerecht werden. Die Kornstruktur und andere wesentliche Eigenschaften bleiben nach der Modifikation erhalten.
Grundstoff für die Herstellung von modifizierter Stärke ist natürliche oder abgebaute Stärke, die durch polymeranaloge Reaktionen in die jeweiligen Derivate überführt wird. Die natürliche Stärke wird, je nachdem, welche Eigenschaften verändert werden sollen, verschiedenen chemischen Umwandlungsprozessen unterzogen. Bei einigen modifizierten Stärken werden mehrere Umwandlungsprozesse nacheinander durchgeführt:
- • Säurebehandelte Stärke durch Reaktion mit Säuren
- • Alkalisch modifizierte Stärke durch Reaktion mit Laugen
- • Gebleichte Stärke durch Behandlung mit Peroxyessigsäure, Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorit, Natriumchlorit, Schwefeldioxid, Sulfiten, Kaliumpermanganat oder Ammoniumpersulfat
- • Enzymatisch modifizierte Stärke durch Behandlung mit Amylasen
- • Oxidierte Stärke durch Oxidation (z. B. mit Natriumhypochlorit)
- • Monostärkephosphat durch Veresterung mit phosphorigen Estergruppen (z. B. Phosphorsäure, Natrium- oder Kaliumphosphat, Phosphonsäure oder Pentanatriumtriphosphat)
- • Distärkephosphat durch Veresterung mit Natriumtrimetaphosphat oder Phosphoroxychlorid
- • Phosphatiertes Distärkephosphat durch Kombination der Verfahren zur Herstellung von Monostärkephosphat und Distärkephosphat
- • Stärkeacetat bzw. acetylierte Stärke durch Reaktion mit Essigsäureanhydrid oder Veresterung mit Essigsäure
- • Hydroxypropylstärke durch Reaktion mit Propylenoxid.
- • Stärkenatriumoctenylsuccinat durch Reaktion von Stärke mit Octenylbernsteinsäureanhydrid
Am häufigsten werden Verbesserungen der Beständigkeit gegen Hitze, Kälte und/oder pH-Veränderungen (Säuren) angestrebt.
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Es ist erfindungsgemäß besonders bevorzugt, modifizierte Stärke(n) einzusetzen und den Gehalt an unmodifizierter Stärke eher gering zu halten. Generell sind Mittel bevorzugt, die einen höheren Gewichtsanteil an modifizierter Stärke gegenüber dem Gewichtsanteil an unmodifizierter Stärke aufweisen. Besonders bevorzugt ist das Gewichtsverhältnis von unmodifizierten zu modifizierten Stärke(n) größer 1, vorzugsweise größer 5, weiter bevorzugt größer 10 und insbesondere größer 25.
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Besonders bevorzugte erfindungsgemäße kosmetische Reinigungsmittel enthalten
- - 0 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 2,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0 bis 1 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0 bis 0,5 Gew.-% und insbesondere weniger als 0,1 Gew.-% unmodifizierte Stärke und
- - 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,25 bis 9 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,5 bis 8 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,75 bis 7 Gew.-% und insbesondere 1 bis 6 Gew.-% modifizierte Stärke(n).
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Ganz besonders bevorzugt ist der Einsatz von Hydroxypropylstärke und/oder Hydroxypropyldistärkephosphat. Äußerst bevorzugte erfindungsgemäße kosmetische Reinigungsmittel enthalten daher bezogen auf ihr Gewicht 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,25 bis 9 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,5 bis 8 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,75 bis 7 Gew.-% und insbesondere 1 bis 6 Gew.-% Hydroxypropylstärke und/oder Hydroxypropyldistärkephosphat.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch die Kombination der vier bzw. fünf Inhaltsstoffe hervorragend gelöst. Der Einsatz synthetischer Verdicker ist damit nicht mehr nötig und im Hinblick auf die Aufgabenstellung, insbesondere die Verbraucherwünsche, eher kontraproduktiv. Die Erfindung stellt Produkte mit der dem Verbraucher bekannten Leistung und Haptik zur Verfügung, ohne auf synthetische Verdicker zurückgreifen zu müssen.
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Es ist daher bevorzugt, die erfindungsgemäßen Mittel weitestgehend frei von den genannten Stoffen zu halten. Erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie keine Acrylatpolymere und keine Acrylat-Copolymere enthalten.
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Noch weiter bevorzugte erfindungsgemäße kosmetische Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie keine vollsynthetischen Polymere enthalten.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Mischungen aus
- - Guaran (INCI-Bezeichnung Guar Gum);
- - Xanthan (INCI-Bezeichnung Xanthan Gum);
- - modifizierter und/oder unmodifizierter Stärke
zur Verdickung kosmetischer Reinigungsmittel.
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Bezüglich bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendung gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte.
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Beispiele
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Folgende Zusammensetzung können beispielhaft hergestellt werden:
| 1 | 2 | 3 |
Cocamidopropyl Betaine | 4,0 | 4,0 | 4,0 |
Coco-Glucoside | 1,4 | 1,3 | 1,4 |
Caprylyl/Capryl Glucoside | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Sodium Laureth Sulfate | 4,0 | - | - |
Disodium Laureth Sulfosuccinate | - | 4,0 | - |
Sodium Methyl Cocoyl Taurate | - | - | 4,0 |
Cyamopsis Tetragonoloba (Guar) Gum | 0,5 | 0,45 | 0,5 |
Xanthan Gum | 0,5 | 0,6 | 0,5 |
Hydroxypropylated distarch phosphate | 4,0 | 3,8 | 4,0 |
Glycerin | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
Sorbitol | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Kaolin | 0,7 | 0,7 | 0,7 |
Citric Acid | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Sodium Chloride | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Ricinus Communis (Castor) Seed Oil | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Helianthus Annuus (Sunflower) Seed Oil | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Sodium Benzoate | 0,3 | 0,3 | 0,3 |
Sodium Salicylate | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Butyrospermum Parkii (Shea) Butter | 0,2 | - | 0,33 |
Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride | 0,2 | - | 0,2 |
Sodium Hydroxide | 0,15 | - | 0,15 |
Cl 77891 (Titanium Dioxide) | 0,1 | - | 0,09 |
Allantoin | 0,03 | - | - |
Chamomilla Recutita (Matricaria) Flower Extract | 0,02 | - | - |
Aqua (Water, Eau) | ad 100% | ad 100% | ad 100% |
| 4 | 5 | 6 |
Coco-Betaine | 4,5 | 4,0 | 3,8 |
Coco-Glucoside | 1,4 | 1,3 | 1,4 |
Sodium Methyl Cocoyl Taurate | 3,5 | 4,0 | |
Sodium Lauroyl Methyl Isethionate | - | - | 4,3 |
Cyamopsis Tetragonoloba (Guar) Gum | 0,5 | 0,45 | 0,5 |
Xanthan Gum | 0,5 | 0,6 | 0,5 |
Hydroxypropylated distarch phosphate | 5,0 | 4,8 | 4,0 |
Glycerin | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
Sorbitol | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Citric Acid | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Sodium Chloride | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Sodium Benzoate | 0,3 | 0,3 | 0,3 |
Sodium Salicylate | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Butyrospermum Parkii (Shea) Butter | 0,2 | - | 0,33 |
Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride | 0,2 | - | 0,2 |
Sodium Hydroxide | 0,15 | - | 0,15 |
Cl 77891 (Titanium Dioxide) | 0,1 | - | 0,09 |
Cl 47005 (Yellow 10) | - | 0,1 | - |
Allantoin | 0,03 | - | - |
Chamomilla Recutita (Matricaria) Flower Extract | 0,02 | - | - |
Aqua (Water, Eau) | ad 100% | ad 100% | ad 100% |