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Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung zum Fördern eines bandförmigen Schallabsorbers zu einer Reifeninnenseite eines Reifens, eine Montageanlage mit einer derartigen Fördereinrichtung, sowie ein Verfahren zum Montieren des bandförmigen Schallabsorbers an einem Reifen.
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Zur Optimierung von Reifengeräuschen ist es insbesondere bekannt, Schaumstoff als Schallabsorber auf einer Reifeninnenseite eines Reifens zu montieren. Der Schaumstoff wird dazu als bandförmig zugeschnittene Einheit bereitgestellt und manuell umlaufend auf die Reifeninnenseite des Reifens gelegt und dabei mit einem Klebemittel daran befestigt. Nachteilig dabei ist, dass dieser manuelle Prozess sehr aufwendig ist und auch Ungenauigkeiten bei der Positionierung auftreten können, da der Platz in einem Montagebereich auf der Reifeninnenseite sehr gering ist.
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Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, ist gemäß
EP 2 862 702 B1 vorgesehen, den bandförmigen Schaumstoff über einen Zuführabschnitt zuzuführen und schneckenförmig auf einen Förderabschnitt einer Fördereinrichtung zwischen zwei Flanken aufzuspulen. Der Förderabschnitt wird zusammen mit dem aufgewickelten Schaumstoff anschließend koaxial zum Reifen verfahren und zwischen den Wulstkernen des Reifens positioniert. Anschließend wird ein Endbereich des Schaumstoffs mit der Reifeninnenseite verbunden und der Schallabsorber dabei von dem Förderabschnitt wieder abgewickelt und gleichzeitig auf die Reifeninnenseite gedrückt. Der abgewickelte Schallabsorber kann dadurch vollständig oder teilweise umlaufend auf der Reifeninnenseite positioniert werden, wenn der Reifen beim Abwickeln entsprechend verdreht wird.
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Nachteilig bei diesem Verfahren ist jedoch, dass das Handling beim Aufwickeln und Abwickeln auf den Förderabschnitt der Fördereinrichtung erschwert ist, so dass ein sicherer Montageprozess nicht immer gewährleistet werden kann. Zudem ist der Förderabschnitt beweglich auszuführen, was die Anlage sehr aufwändig macht.
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Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Fördereinrichtung zum Fördern eines bandförmigen Schallabsorbers anzugeben, mit der ein einfacher und zuverlässiger Transport des Schallabsorbers zur Reifeninnenseite des Reifens ermöglicht werden kann. Aufgabe der Erfindung ist weiterhin, eine Montageanlage und ein Verfahren zum Montieren des bandförmigen Schallabsorbers mit der Reifeninnenseite des Reifens anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch eine Fördereinrichtung nach Anspruch 1 sowie eine Montageanlage und ein Verfahren zum Montieren gemäß den weiteren unabhängigen Ansprüchen gelöst. Die Unteransprüche geben bevorzugte Weiterbildungen an.
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Demnach ist vorgesehen, in einer Fördereinrichtung zum Fördern eines bandförmigen Schallabsorbers zu einer Reifeninnenseite eines Reifens in einem Förderabschnitt innerhalb eines Gehäuses einen drehbaren Kern anzuordnen, wobei auf einer Oberfläche des verdrehbaren Kerns Flanken ausgebildet sind und der Kern von einem Antrieb um eine Drehachse drehbar ist,
wobei die Flanken gemäß der Erfindung schraubenförmig - vergleichbar zu Gewindeflanken - auf der Oberfläche des Kerns derartig verlaufen, dass sich ein über einen Zuführabschnitt zugeführter bandförmiger Schallabsorber schraubenförmig und seitlich begrenzt von den Flanken auf den Kern aufwickeln kann, so dass der auf den Kern aufgewickelte bandförmige Schallabsorber bei einer Verdrehung des Kerns in eine Förderrichtung gefördert werden kann, so dass der geförderte bandförmige Schallabsorber von dem Förderabschnitt über einen Abführabschnitt mit einer Zuführgeschwindigkeit zu einem Montagebereich einer Montageanlage geführt werden kann.
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Der Zuführabschnitt dient dabei dem Zuführen des bandförmigen Schallabsorbers in den Förderabschnitt mit dem Gehäuse, wobei der Förderabschnitt ausgebildet ist, den bandförmigen Schallabsorber innerhalb des Gehäuses von einer oberen Öffnung z.B. im Gehäuse, durch die der bandförmige Schallabsorber über den Zuführabschnitt aufgenommen werden kann, zu einer unteren Öffnung z.B. im Gehäuse, durch die der bandförmige Schallabsorber ausgegeben werden kann, zu fördern.
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Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass durch die erfindungsgemäße Fördereinrichtung das Fördern des bandförmigen Schallabsorbers zur Reifeninnenseite in einfacher Weise mit wenig Aufwand und zuverlässig automatisiert werden kann. Das Aufwickeln und Abwickeln des bandförmigen Schallabsorbers auf den Kern kann durch die schraubenförmigen Flanken sowie das Gehäuse unterstützt werden, zwischen denen der bandförmige Schallabsorber beim Transport geführt wird. Durch eine Rotation des Kerns und der schraubenförmigen Flanken wird zudem der Transport des bandförmigen Schallabsorbers in die Förderrichtung gewährleistet, ohne dass der Förderabschnitt selbst dabei zu bewegen ist. Der Transport zwischen dem Zuführabschnitt und dem Abführabschnitt findet dabei im aufgewickelten Zustand des Bandes statt.
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Des Weiteren kann die Produktivität gesteigert werden, da das Aufwickeln auf den Kern, das Transportieren und das Abwickeln bzw. Montieren am Reifen gleichzeitig stattfinden kann. Die Zeit, die das Aufwickeln und das Transportieren über den Förderabschnitt im Stand der Technik beansprucht, entfällt somit.
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Der zu transportierende bandförmige Schallabsorber kann vorzugsweise aus einem Schaumstoff oder aber aus nicht aufgeschäumten Kunststoffen oder allgemein aus einem elastischen Material mit schallabsorbierenden Eigenschaften bestehen, der auf der Reifeninnenseite für eine Minimierung von Reifengeräuschen sorgen kann.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die obere Öffnung und/oder die untere Öffnung in dem Gehäuse radial bezüglich des Kerns angeordnet. Dadurch wird ein einfaches und zuverlässiges Einführen und Abführen des bandförmigen Schallabsorbers in das Gehäuse und auf den Kern gewährleistet, da die Zuführung und die Abführung im Wesentlichen entlang bzw. in etwa parallel zur Bewegungsrichtung des bandförmigen Schallabsorbers auf dem Kern erfolgt.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weisen die Innenfläche des Gehäuses und/oder die Oberfläche des Kerns und/oder die schraubenförmigen Flanken eine reibungsreduzierte Oberflächenbeschaffenheit auf. Dadurch wird eine Förderung des bandförmigen Schaumstoffes entlang der Bewegungsrichtung auf dem Kern und/oder entlang der Förderrichtung durch den Förderabschnitt erleichtert, da die reibungsreduzierte Oberflächen die Gefahr eines Verklemmens des bandförmigen Schallabsorbers reduzieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weisen die reibungsreduzierte Innenfläche des Gehäuses und/oder die reibungsreduzierte Oberfläche des Kerns und/oder die reibungsreduzierten schraubenförmigen Flanken dazu eine in die Bewegungsrichtung des bandförmigen Schaumstoffes und/oder entlang der Förderrichtung ausgerichtete Strukturierung, beispielsweise Riefen, auf. Die strukturierten reibungsreduzierten Flächen gewährleisten vorteilhafterweise unterschiedliche Reibungswiderstände in Abhängigkeit der Bewegungsrichtung und ermöglichen somit eine besonders effiziente Förderung des bandförmigen Schallabsorbers in dem Förderabschnitt.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weisen eine Innenfläche des Gehäuses und/oder die Oberfläche des Kerns und/oder die schraubenförmigen Flanken mehrere Rollen und/oder Kugeln auf. Durch die Rollen oder die Kugeln wird vorteilhafterweise die Reibung an dem Gehäuse und/oder an der Oberfläche des Kerns und/oder an den schraubenförmigen Flanken reduziert und die Gefahr eines Verklemmens des bandförmigen Schallabsorbers verringert, so dass vorteilhafterweise eine Förderung des bandförmigen Schaumstoffes entlang einer Bewegungsrichtung auf dem Kern und/oder der Förderrichtung durch den Förderabschnitt erleichtert wird.
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Um dies in besonderes vorteilhafterweise zu erreichen, ist vorgesehen, dass die Rollen auf der Oberfläche des Kerns und/oder auf den schraubenförmigen Flanken in die Bewegungsrichtung des bandförmigen Schaumstoffes auf dem Kern oder parallel zur Drehachse des Kerns und/oder an der Innenfläche des Gehäuses senkrecht zur Drehachse des Kerns ausgerichtet sind. Diese Ausrichtung der Rollen gewährleistet, dass der bandförmige Schallabsorber effizient auf dem Kern bzw. innerhalb des Gehäuses gefördert werden kann, da die Ausrichtung der Rollrichtung der Rollen den Transport des bandförmigen Schallabsorbers auf dem Kern bzw. innerhalb des Gehäuses unterstützt.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist die Fördereinrichtung eine Schneidevorrichtung zum Zuschneiden des bandförmigen Schallabsorbers auf.
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Eine Schneidvorrichtung an der Fördereinrichtung ermöglicht es, Meterware des bandförmigen Schallabsorbers zu verwenden und zuzuführen, die beim Montageprozess erst zugeschnitten wird. Ein separater vorab durchgeführter Zuschneidvorgang kann dadurch entfallen. Bei der Produktion unterschiedliche Reifendurchmesser entfällt das Vorhalten und Lagern sowie das Bereitstellen unterschiedlich langer bandförmiger Schallabsorber. Der bandförmige Schallabsorber kann vielmehr für jeden Reifen auf der Rolle aufgewickelt bereitgestellt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist die Fördereinrichtung als Antrieb einen elektrisch oder einen pneumatisch angetriebenen Motor auf. Dadurch kann vorteilhafterweise ein hoher Automatisierungsgrad und eine genaue Abstimmung des Montageprozesses erreicht werden, da das Verdrehen des Kerns automatisiert gesteuert und an den Montageprozess angepasst werden kann.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin eine Montageanlage zum Montieren des bandförmigen Schallabsorbers an eine Reifeninnenseite eines Reifens vorgesehen, die eine soeben beschriebene erfindungsgemäße Fördereinrichtung aufweist wobei die Fördereinrichtung mit dem Abführabschnitt derartig ausgerichtet ist, dass der bandförmige Schallabsorber im Betrieb der Fördereinrichtung in einen Montagebereich der Montageanlage gefördert werden kann, wobei in dem Montagebereich eine Reifeninnenseite des von einer Halterung gehaltenen Reifens positionierbar ist und in dem Montagebereich ein Andrückmittel angeordnet ist zum Andrücken des in den Montagebereich geförderten bandförmigen Schallabsorbers gegen eine Reifeninnenseite, wobei der Reifen in dem Montagebereich durch die Halterung mit einer Reifen-Winkelgeschwindigkeit verdrehbar ist.
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Die Halterung kann z.B. derart ausgeführt sein, dass sie den Reifen zum und weg vom Montagebereich transportiert und den Reifen relativ zur Fördereinrichtung positioniert. Das Andrückmittel kann als drehbar gelagerte Andrückrolle ausgeführt sein, die sich beim Andrücken mitdreht und somit ein Verschieben bzw. Versetzen des aufgelegten bandförmigen Schallabsorbers verhindert wird
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Dadurch kann eine Montage eines bandförmigen Schallabsorbers an eine Reifeninnenseite in einfacher Weise automatisiert oder teilautomatisiert erfolgen, wobei eine hohe Produktivität und eine hohe Prozesssicherheit gewährleistet wird.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Halterung ausgebildet sein, den Reifen mit einer auf die Zuführgeschwindigkeit des bandförmigen Schallabsorbers abgestimmten Reifen-Winkelgeschwindigkeit zu verdrehen. Dadurch kann der bandförmige Schallabsorber bei der Montage an der Reifeninnenseite gezielt gestaucht oder gestreckt werden bzw. in seiner Form belassen werden, wodurch eine besonders sichere Verbindung zwischen dem bandförmigen Schallabsorber und der Reifeninnenseite erreicht werden kann. Des Weiteren sind insbesondere die Schallabsorptionseigenschaften des bandförmigen Schallabsorbers durch ein Strecken oder Stauchen gezielt beeinflussbar.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist im Montagebereich, vorzugsweise an dem Andrückmittel, eine Schneidevorrichtung zum Zuschneiden des bandförmigen Schallabsorbers vorgesehen.
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Eine Schneidvorrichtung an dem Andrückmittel bzw. im Montagebereich ermöglicht es, Meterware des bandförmigen Schallabsorbers zu verwenden und zuzuführen, die beim Montageprozess erst zugeschnitten wird. Ein separater vorab durchgeführter Zuschneidvorgang kann dadurch entfallen. Bei der Produktion unterschiedliche Reifendurchmesser entfällt das Vorhalten und Lagern sowie das Bereitstellen unterschiedlich langer bandförmiger Schallabsorber. Der bandförmige Schallabsorber kann vielmehr für jeden Reifen auf der Rolle aufgewickelt bereitgestellt werden. Direkt im Montagebereich kann der Zuschnitt dabei gezielt dann erfolgen, wenn die Reifeninnenseite vollumfänglich oder zumindest teilumfänglich mit dem bandförmigen Schallabsorber ausgekleidet wurde, wodurch Materialüberschuss oder Fehlstellen vermieden werden können.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Verfahren zum Montieren eines bandförmigen Schallabsorbers an einer Reifeninnenseite eines Reifens mit einer soeben beschriebenen Montageanlage vorgesehen, wobei mindestens die folgenden Schritte durchgeführt werden:
- - Bereitstellen des Reifens und des bandförmigen Schallabsorbers;
- - Positionieren des Reifens in dem Montagebereich der Montageanlage;
- - Zuleiten des bandförmigen Schallabsorbers in die Fördereinrichtung und Zuführen des bandförmigen Schallabsorbers über den Zuführabschnitt in den Förderabschnitt der Fördereinrichtung;
- - Fördern des bandförmigen Schallabsorbers durch den Förderabschnittdurch Antreiben des Kerns und der darauf angeordneten schraubenförmigen Flanken, wobei sich der bandförmige Schallabsorber dadurch schraubenförmig zwischen den Flanken auf dem Kern aufwickelt und von den Flanken mit einer Zuführgeschwindigkeit entlang einer Förderrichtung durch den Förderabschnitt transportiert wird;
- - Abführen des bandförmigen Schallabsorbers über den Abführabschnitt aus der Fördereinrichtung in den Montagebereich;
- - Andrücken des bandförmigen Schallabsorbers in dem Montagebereich gegen die Reifeninnenseite mittels eines Andrückmittels zum Befestigen des bandförmigen Schallabsorbers an der Reifeninnenseite, wobei auf der Reifeninnenseite ein Klebemittel angeordnet ist;
- - Verdrehen des Reifens mit einer Reifen-Winkelgeschwindigkeit zum Montieren des bandförmigen Schallabsorbers auf dem vollen Reifenumfang oder einem Teilumfang und Entnahme des Reifens.
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Vorteilhafterweise kann der Montagevorgang dadurch vereinfacht werden, da der Aufwickelvorgang auf den Kern und der Transportvorgang durch den Förderabschnitt gegenüber dem Stand der Technik zusammengefasst sind. Der Förderabschnitt muss zudem nicht zum Reifen hinbewegt werden. Eine besonders sichere Montage des bandförmigen Schallabsorbers an der Reifeninnenseite wird durch das kontrollierte Zuführen des bandförmigen Schallabsorbers an die Reifeninnenseite gewährleistet.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung wird der Reifen in dem Montagebereich mit einer Reifen-Winkelgeschwindigkeit verdreht, die in Abstimmung mit der Zuführgeschwindigkeit des bandförmigen Schallabsorbers eingestellt wird, zum kontrollierten Montieren des bandförmigen Schallabsorbers über den vollen Reifenumfang oder einen Teilumfang des Reifens. Insbesondere kann der bandförmige Schallabsorber bei der Montage auch gezielt gestaucht und gestreckt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird der bandförmige Schallabsorber beim Montieren oder vor der Montage zugeschnitten. Ein Zuschneiden der bandförmigen Schallabsorber beim Montieren ermöglicht es Meterware zuzuführen, so dass ein separater Zuschneidevorgang vorab entfallen kann. Bei der Produktion unterschiedliche Reifendurchmesser kann das Vorhalten unterschiedlich langer bandförmiger Schallabsorber und die Auswahl des passenden Schallabsorbers demnach entfallen.
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Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- 1 einen erfindungsgemäßen Montageprozess zum Verbinden des Schallabsorbers mit einer Reifeninnenseite eines Reifens;
- 2 eine Detailansicht einer Fördereinrichtung für den Montageprozess gemäß 1;
- 3 eine Detailansicht der Fördereinrichtung gemäß 2;
- 4 ein Flussdiagramm zur Durchführung des Verfahrens.
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Gemäß 1 ist eine Montageanlage 1 vorgesehen, die dazu dient, einen Schallabsorber 2 auf einer Reifeninnenseite 3 eines Reifens 4, insbesondere Fahrzeugreifens, zu montieren. Der Schallabsorber 2 ist hierbei ein Schaumstoff, der bandförmig über eine Fördereinrichtung 5 von außen in einen Montagebereich 6 im Reifen 4 gefördert wird. Im Montagebereich 6 wird der bandförmige Schaumstoff 2 über ein Andrückmittel 7, beispielsweise eine Andrückrolle, gegen die Reifeninnenseite 3 gedrückt, um den Schaumstoff 2 an dieser zu montieren. Auf der Reifeninnenseite 3 befindet sich dazu umlaufend ein aufgebrachtes Klebemittel 8, das den angedrückten bandförmig zugeführten Schaumstoff 2 als Schallabsorber auf der Reifeninnenseite 3 hält.
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Der Schaumstoff 2 wird hierbei voll- bzw. teilumfänglich auf der Reifeninnenseite 3 aufgebracht, wobei dies automatisiert dadurch erfolgt, dass der Reifen 4, der über eine Halterung 9 gehalten wird, mit einer bestimmten Reifen-Winkelgeschwindigkeit wR verdreht wird. Der bandförmige Schaumstoff 2 wird von der Fördereinrichtung 5 gleichzeitig kontinuierlich mit einer Zuführgeschwindigkeit vZ in den Montagebereich 6 gefördert, wobei die Zuführgeschwindigkeit vZ auf die Reifen-Winkelgeschwindigkeit wR abgestimmt ist. Dadurch kann der Schaumstoff 2 über das Andrückmittel 7 vollumfänglich bzw. teilumfänglich auf das Klebemittel 8 gedrückt und der Schaumstoff 2 damit vollumfänglich bzw. teilumfänglich auf der Reifeninnenseite 3 montiert werden.
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Gemäß 2 weist die Fördereinrichtung 5 einen Zuführabschnitt 10, einen Förderabschnitt 12 sowie einen Abführabschnitt 13 auf. Über den Zuführabschnitt 10 wird der bandförmige Schaumstoff 2 in den Förderbereich 12 geleitet. Der Zuführabschnitt 10 kann beispielsweise ein Transportband aufweisen, das den Schaumstoff 2 linear dem Förderabschnitt 12 zuführt. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass das auf einer Rolle aufgerollte Schaumstoffband 2 in beliebiger Weise direkt in den Förderbereich 12 geleitet werden kann. Der Förderabschnitt 12 besteht aus einem Innenraum 14, der durch ein zylindrisches Gehäuse 15 mit einer Innenfläche 15a umlaufend begrenzt ist, wobei der Schaumstoff 2 durch den Innenraum 14 zum Abführabschnitt 13 gefördert und darüber in den Montagebereich 6 geleitet wird.
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Im Gehäuse 15 ist eine obere Öffnung 11 angeordnet, über die der linear zugeführte Schaumstoff 2 in den Innenraum 14 gelangen kann. Im Innenraum 14 ist koaxial zum Gehäuse 15 ein verdrehbarer Kern 16 angeordnet, auf dessen Oberfläche 16a Flanken 17 schraubenförmig bzw. gewendelt verlaufen. In dem Zustand in 2 ist der Schaumstoff 2 zwischen den Flanken 17 ebenfalls schraubenförmig bzw. gewendelt um den Kern 16 gewickelt. Die Flanken 17 verlaufen vom Bereich der oberen Öffnung 11 ausgehend durchgängig zumindest bis zu einer unteren Öffnung 18 im Gehäuse 15. Die Flanken 17 dienen dem extruderartigen Transport des bandförmigen Kunststoffes 2 durch den Innenraum 14.
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Der Kern 16 kann dazu über einen Antrieb 19, beispielsweise einen elektrisch oder einen pneumatisch angetriebenen Motor, derartig in Rotation versetzt werden, dass sich der Kern 16 mit den darauf schraubenförmig angeordneten Flanken 17 um eine Drehachse D verdreht. Dazu ist der Kern 16 beispielsweise über eine umlaufende Lagerung 20 am Gehäuse 15 gelagert. Werden die Flanken 17 in dieser Weise in Drehung versetzt, sorgen diese dafür, dass der dazwischenliegende Kunststoff 2 im Innenraum 14 in eine Förderrichtung F zur unteren Öffnung 18 und in den Abführabschnitt 13 transportiert wird.
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Der Kunstsoff 2 kann dadurch von außerhalb des Reifens 4 in den Montagebereich 6 gefördert werden, ohne dass dabei der Reifen 4 oder die Fördereinrichtung 5 umpositioniert werden müssen. Der Kern 16 mit den gewendelten Flanken 17 sorgt somit in platzsparender Weise für einen Transport des bandförmigen Schaumstoffs 2 zum Reifen 4 hin. Dazu wird der Schaumstoff 2 zwischen der linearen Zuführung über den Zuführabschnitt 10 und der linearen Abführung über den Abführabschnitt 13 schraubenförmig aufgewickelt gefördert. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da die Zuführung des bandförmigen Schaumstoffs 2 zur Reifeninnenseite 3 lediglich durch den kleinen kreisrunden Bereich zwischen den Reifenwülsten 21 des Reifens 4 erfolgen kann, in den der Förderabschnitt 12 hineinragt. In diesen kann die Fördereinrichtung 5 mit dem Gehäuse 15 und dem Abführabschnitt 13 somit passgenau positioniert werden.
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Um die schraubenförmig aufgewickelte Förderung des Schaumstoffs 2 durch den Förderabschnitt 12 in zuverlässiger Weise zu ermöglichen, sind möglichst reibungsreduzierte Auflageflächen zu wählen, wobei die Reibungsreduzierung an den Flanken 17 und/oder auf dem Kern 16 ausgebildet ist. Die Reibungsreduzierung kann zum einen durch eine entsprechende Wahl des Materials der Oberfläche 16a des Kerns 16 bzw. der Flanken 17 und/oder durch eine verwendete Oberflächenbeschaffenheit, die zu einer geringen Reibung führt, erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, in die Oberfläche 16a des Kerns 16 und/oder der Flanken 17 mehrere Rollen 22 einzubringen, deren Rollrichtung in etwa in die schraubenförmige Bewegungsrichtung B (s. 3) des bandförmigen Schaumstoffs 2 ausgerichtet sind.
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Die Rollen 22 auf der Oberfläche 16a des Kern 16 können dabei exakt entlang der Bewegungsrichtung B ausgerichtet sein oder aber, wie in 3 dargestellt, parallel zum Kern 16 verdrehen, d.h. leicht angewinkelt gegenüber der Bewegungsrichtung B. Eine derartige Anordnung hat den Vorteil, dass die Rollen 22 einfacher in die Oberfläche 16a des Kerns 16 einzubringen sind und den Schaumstoff 2 dabei in seiner Bewegung entlang der Bewegungsrichtung B dennoch fördern. Alternativ oder ergänzend können auch entsprechend gelagerte Kugeln 23 in die Oberfläche 16a des Kerns 16 und/oder der Flanken 17 eingebracht werden. Die Kugeln 23 sind derartig gelagert, dass sie sich in alle Drehrichtungen verdrehen können und somit für eine reibungsreduzierte Förderung des bandförmigen Schaumstoffs 2 im Innenraum 14 sorgen können.
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Ergänzend können die Rollen 22 wie in 2 dargestellt auch an der Innenfläche 15a des Gehäuses 15 angeordnet sein, wobei die Rollrichtung in die Förderrichtung F ausgerichtet ist. Auch Kugeln 23 können auf der Innenfläche 15a vorgesehen sein. Dadurch wird der sich an die Innenfläche 15a des Gehäuses 15 anlegende bandförmige Schaumstoff 2 bei der Förderung durch den Innenraum 14 nicht behindert. Das Gehäuse 15 sorgt dabei dafür, dass der bandförmige Schaumstoff 2 nicht nach außen hin abheben kann, wenn beispielsweise die Zuführgeschwindigkeit vZ nicht exakt auf die Reifen-Winkelgeschwindigkeit wR abgestimmt ist.
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Gemäß 4 kann das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise wie folgt ausgeführt werden: In einem anfänglichen Schritt St0 wird ein Reifen 4 und der bandförmige Schaumstoff 2 als Schallabsorber bereitgestellt. In einem ersten Schritt St1 wird ein Klebemittel 8 auf die Reifeninnenseite 3 aufgetragen und der Reifen 4 in der Montageanlage 1 positioniert. Das Klebemittel 8 wird dabei nach oder vor der Positionierung des Reifens 4 in der Montageanlage 1 auf die Reifeninnenseite 3 aufgetragen. Anschließend wird der bandförmige Schaumstoff 2 in einem zweiten Schritt St2 über den Zuführabschnitt 10 der Fördereinrichtung 5 in den Innenraum 14 bzw. den Förderabschnitt 12 eingeleitet. In einem anschließenden dritten Schritt St3 wird der bandförmige Schaumstoff 2 durch ein Antreiben des Kerns 16 von den schraubenförmigen Flanken 17 entlang der Förderrichtung F mit einer Zuführgeschwindigkeit vZ gefördert. Über den Abführabschnitt 13 kann der somit geförderte bandförmige Schaumstoff 2 in einem vierten Schritt St4 in den Montagebereich 6 auf der Reifeninnenseite 3 geleitet werden.
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In einem fünften Schritt St5 wird der bandförmige Schaumstoff 2 im Montagebereich 6 über ein Andrückmittel 7 gegen das Klebemittel 8 auf der Reifeninnenseite 3 gedrückt und dadurch nach dessen Aushärten daran befestigt. In einem sechsten Schritt St6 wird der Reifen 4 in Abstimmung mit der Zuführgeschwindigkeit vZ mit einer Reifengeschwindigkeit wR derartig verdreht, dass über das Andrückmittel 7 ein kontinuierliches und kontrolliertes Montieren des gesamten bandförmigen Schaumstoffes 2 mit der Reifeninnenseite 3 umlaufend erfolgen kann. In einem siebenten Schritt St7 kann der Reifen 4 nach einem vollständigen Montieren des bandförmigen Schaumstoffs 2 entnommen werden. Anschließend kann der nächste Reifen 4 in der Montageanlage 1 positioniert werden, so dass die Fördereinrichtung 5 auch diesen in der beschriebenen Weise mit einem bandförmigen Schaumstoff 2 zur Schallreduzierung versehen kann.
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Der bandförmige Schaumstoff 2 kann dabei entweder als endloses Schaumstoffband oder als für den jeweiligen Reifen 4 vorkonfektioniertes Schaumstoffband an dem Zuführabschnitt 10 bereitgestellt werden. Das Zuschneiden des endlosen Schaumstoffbandes 2 kann dabei mittels einer Schneidvorrichtung 24 entweder in der Fördereinrichtung 5 erfolgen oder aber direkt im Montagbereich 6 am Reifen 4, beispielsweise nahe des Andrückmittels 7.
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Vorteil dieser Montageanlage 1 ist, dass die Zuführung des bandförmigen Schaumstoffes 2, die Verbindung des bandförmigen Schaumstoffs 2 mit dem Reifen 4 und auch der Wechsel der Reifen 4 automatisiert erfolgen kann. Dabei ist idealerweise lediglich der Reifen 4 zu bewegen und die Fördereinrichtung 5 kann fest bleiben, wodurch die Zuverlässigkeit der Anlage aufgrund weniger beweglicher Teile insgesamt verbessert werden kann.
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Bezugszeichenliste
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(Teil der Beschreibung)
- 1
- Montageanlage
- 2
- Schallabsorber/Schaumstoff
- 3
- Reifeninnenseite
- 4
- Reifen
- 5
- Fördereinrichtung
- 6
- Montagebereich
- 7
- Andrückmittel
- 8
- Klebemittel
- 9
- Halterung
- 10
- Zuführabschnitt
- 11
- obere Öffnung
- 12
- Förderabschnitt
- 13
- Abführabschnitt
- 14
- Innenraum
- 15
- Gehäuse
- 15a
- Innenfläche (des Gehäuses)
- 16
- Kern
- 16a
- Oberfläche des Kerns 16
- 17
- Flanke
- 18
- untere Öffnung
- 19
- Antrieb
- 20
- Lagerung
- 21
- Reifenwülste
- 22
- Rollen
- 23
- Kugeln
- 24
- Schneidvorrichtung
- B
- schraubenförmige Bewegungsrichtung
- D
- Drehachse
- F
- Föderrichtung
- vZ
- Zuführgeschwindigkeit
- wR
- Reifen-Winkelgeschwindigkeit
- St0, St1, St2, St3, St5, St5, St6, St7
- Schritte des Verfahrens
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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