DE2400842C2

DE2400842C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung flexibler Metallrohre

Info

Publication number: DE2400842C2
Application number: DE2400842A
Authority: DE
Inventors: Friedrich 4960 Stadthagen Albes; Werner Kleemann; Gerhard Dr.-Ing. 3000 Hannover Ziemek
Original assignee: Individual
Current assignee: Kabelmetal Electro GmbH
Priority date: 1974-01-09
Filing date: 1974-01-09
Publication date: 1982-08-19
Also published as: JPS50106852A; US3973424A; GB1452213A; CA1026628A; FR2256787A1; DE2400842A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung flexibler Metallrohre nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.

Zur Herstellung gewellter Metallrohre sind verschiedene Verfahren bekanntgeworden. So ist es beispielsweise bekannt schraubenlinienförmig gewellte Rohre herzustellen, indem man auf das zu wellende Rohr ein feststehendes schraubengangförmiges Formwerkzeug aufschraubt und dieses dann antreibt, so daß es das zu wellende Rohr mit einer schraubenlinienförmigen Wellung versieht und das Rohr hierbei weiter transportiert. Der Innendurchmesser des Formwerkzeuges entspricht ungefähr dem Innendurchmesser des schraubenlinienförmig gewellten Rohres. Da das Formwerkzeug die Verformung über den gesamten Umfang des Glattrohres gleichzeitig vornimmt sind wegen der erhöhten Reibung nur geringe Fertigungsgeschwindigkeiten zu erzielen (DE-PS 6 90 138).

Es ist weiterhin bekannt, bereits gewellte Rohre zur Erhöhung der Flexibilität anschließend noch in längsaxialer Richtung zu stauchen (DE-PS 4 93 930).

In letzter Zeit hat sich ein Verfahren zur Herstellung von gewellten Rohren durchgesetzt, bei dem dünnwandige Metallrohre, insbesondere solche, die aus einem langen Blechstreifen durch kontinuierliche Verformung zum Schlitzrohr und anschließende Verschweißung der Schlitzfläche hergestellt sind, mittels einer auf dem Umfang des Glattrohres sich abwälzenden, ringförmigen Wellerscheibe zu einem Wellrohr verformt werden.

Die Wellung erfolgt dabei fortlaufend schraubenlinienförmig mit bestimmter Welltiefe und Steigung dadurch, daß die Wellerscheibe im sie tragenden Wellerkopf exzentrisch zur Rohrachse und in einem bestimmten Winkel zu dieser geneigt angeordnet ist Mit der oben beschriebenen Einrichtung ist es möglich, Wellrohre in wirtschaftlicher Weise herzustellen (DE-AS 10 86 314). Mit dieser Vorrichtung können allerdings nur Wellrohre mit einer relativ flachen Wellung hergestellt werden, to Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist in einfacher und wirtschaftlicher Weise in einem Arbeitsgang Wellrohre herzustellen, die eine extrem hohe Flexibilität aufweisend, h. mit einer großen Welltiefe — das ist der halbe Abstand zwischen dem Außendurchmesser und dem Innendurchmesser des gewellten Rohres.

Diese Aufgabe wird durch das im Kennzeichen des Anspruchs 1 Erfaßte gelöst

Dabei ist es belanglos, ob das Wellwerkzeug gemäß DE-AS 10 86314 ausgebildet ist und eine schraubenlinienförmige Wellung erzeugt oder aber gemäß DE-OS 19 16 357 ausgebildet ist und eine ringförmige Wellung erzeugt

Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß das Wellwerkzeug, d. h. die Wellerscheibe frei von Kräften ist, die in axialer Richtung auf sie wirken.

In Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens

hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß das Metallrohr in Durchlaufrichtung hinter der Welleinrichtung gebremst wird. Der Rohrtransport sollte zweckmäßigerweise durch einen an sich bekannten Spannzangenabzug erfolgen, der unmittelbar vor der Welleinrichtung an dem glatten Rohr angreift Die Vorschubkraft des

Spannzangenabzugs und die aufgrund von Reibung

aufgebrachte Bremskraft sollten annähernd gleich groß sein.

Zur Durchführung des Verfahrens hat sich eine

Vorrichtung als besonders günstig erwiesen, bei der unmittelbar hinter der Welleinrichtung ein ringförmiges Werkzeug mit veränderbarem Durchmesser angeordnet ist, welches aufgrund von Reibungskräften die notwendigen längsaxialen Druckspannungen aufbringt.

Damit das Werkzeug sich den unterschiedlichen Außendurchmessern des gewellten Rohres anpassen kann, so beispielsweise bei Beginn des Wellvorganges, ist es vorteilhaft, das ringförmige Werkzeug in Richtung der Rohrachse zu teilen. Dabei sind die Teile des

so ringförmigen Werkzeugs durch Federn zusammengepreßt Auf diese Weise kann die Bremskraft annähernd konstant gehalten werden. Als Material für das ringförmige Werkzeug hat sich ein verschleißfester Kunststoff als besonders zweckmäßig erwiesen, so beispielsweise Polyäthylen oder ein Polyamid.

Die Erfindung ist anhand eines in den F i g. 1 und 2 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert Mit 1 ist die Spule bezeichnet, von der das zu formende Metallband 2 abgezogen wird. Zwischen zwei nicht dargestellten Rundmesserpaaren wird das Band auf Maß geschnitten und in der Verformstufe mit Hilfe des Rollenpaares 3 zum Schlitzrohr geformt Mit Hilfe der Schweißeinrichtung 4, vorzugsweise einer elektri sehen Lichtbogenschweißeinrichtung werden die Band kanten des Schlitzrohres miteinander verschweißt und das nun geschlossene aber noch glatte Rohr von dem Abzug 5 gefaßt und dem Wellwerkzeug 6 zugeführt. Als

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Abzug wird vorzugsweise ein sogenannter Spannzangenabzug verwendet, wie er aus dem deutschen Patent 11 64 355 bekannt ist Das aus dem Wellwerkzeug 6 austretende gewellte Rohr 7 wird durch ein ringförmiges Werkzeug 8 hindurchgeführt Der Innendurchmesser des ringförmigen Werkzeugs 8 ist veränderbar und stellt sich automatisch auf den Außendurchmesser des gewellten Rohres 7 ein. Dadurch, daß das Rohr von dem Abzug 5 geschoben wird und von dem ringförmigen Werkzeug 8 gebremst wird, befindet es sich zwischen diesen beiden unter längsaxialem Druck, so daß eine extrem tiefe Wellung erzeugt werden kann. Die Schubkraft des Spannzangenabzugs 5 und die Bremskraft des ringförmigen Werkzeugs 8 sollten vorzugsweise so aufeinander abgestimmt sein, daß das Wellwerkzeug frei von in Rohrlängsachse wirkenden Kräften ist. Das gewellte Rohr 7 wird anschließend auf eine übliche

Trommel 9 aufgewickelt

In der Fig.2 ist ein Schnitt durch das ringförmige Werkzeug 8 dargestellt Das Werkzeug 8 besteht aus den beiden Teilen 10 und H, die über die Bolzen 12 zueinander in Lage gehalten werden. Die Federn 13 sorgen dabei für eine annähernd gleiche Anpreßkraft der Teile 10 und 11 auf die Oberfläche des Rohres 7.

Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß es nunmehr gelungen ist, in kontinuierlicher Weise gewellte Metallrohre mit extrem tiefer Wellung, d. h. extrem hoher Flexibilität in nahezu unbegrenzten Längen herzustellen. Dabei kann die notwendige Bremskraft auf verschiedene Weise erzeugt werden. Wesentlich ist dabei nur, daß die Erscheinung des »stick and slip« vermieden wird, da es sonst zu einer unregelmäßigen Wellung kommt

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche: 24 OO 842

1. Verfahren zur Herstellung flexibler Metallrohre, bei dem das Metallrohr kontinuierlich durch äußere Kräfte ring- oder wendelförmig fertig gewellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Wellen unter längsaxialem Druck unabhängig von dem zum Wellen aufgebrachten Kräften erfolgt

■2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallrohr, in Durchlaufrichtung gesehen, nach dem Wellen gebremst wird.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einer stationären Welleinrichtung, die ein ringförmiges Wellwerkzeug aufweist, durch dessen öffnung das Metallrohr hindurchführbar ist und das exzentrisch in einem drehantreibbaren Wellerkopf frei drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar hinter der Welieinrichtung (6) ein ringförmiges Werkzeug (8) mit veränderbarem Durchmesser zum Aufbringen von Reibungskräften und damit von längsaxialen Druckspannungen angeordnet ist

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß das ringförmige Werkzeug (8) in Richtung der Rohrachse geteilt ist

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß die Teile (10, 11) des ringförmigen Werkzeuges (8) durch Federn (13) zusammengepreßt sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet daß die Teile (10 und 11) des ringförmigen Werkzeuges (8) aus einem verschleißfesten Kunststoff hergestellt sind.