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Technischer Bereich
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung zur Kommunikation von Fahrzeugen, wie selbstfahrenden Arbeitsmaschinen, untereinander beziehungsweise zu einer stationären Einheit, wie einer Basisstation.
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Stand der Technik
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Zur Kommunikation von selbstfahrenden Arbeitsmaschinen, insbesondere von Landmaschinen und industriellen Maschinen, mit einer stationären Einheit, wie einer Basisstation kann eine drahtlose Langstreckenkommunikation verwendet werden. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um eine Übertragung im ISM-Band unterhalb 1 Ghz, wie beispielsweise im 915 Mhz Frequenzband im Fall der USA oder im 868 Mhz Frequenzband im Fall der EU.
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Eine derartige Übertragung von Informationen zu einer Basisstation 302 zur Überwachung der Landmaschine 301 ist in 3 dargestellt. Hierbei werden beispielsweise Telemetriedaten in Form eines GPS Signals oder Daten zur Arbeitsmaschine, wie beispielsweise der aktuelle Kraftstoffstand oder der Reifendruck übertragen. Gegebenenfalls kann, im Fall einer Landmaschine, beispielsweise auch Information zur Erde (Feuchtigkeit, etc.) oder andere Information übertragen werden. Diese Information kann periodisch an eine stationäre Einheit übertragen werden, die einige Kilometer entfernt ist, um die Arbeit der Maschine in Echtzeit zu überwachen.
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In einem weiteren Fall, der in 4 dargestellt ist, kann Information zwischen verschiedenen selbstfahrenden Arbeitsmaschinen 401, beispielsweise Landmaschinen, ausgetauscht werden. Diese Information wird beispielsweise für die Koordination eines autonomen Betriebs verwendet. Hierbei ist die Menge ausgetauschter Information, wie beispielsweise Sensordaten von Radar, Lidar oder Ultraschallsensoren sowie Positions- und Geschwindigkeitsinformationen, deutlich größer als Information die im ersten Fall übertragen wird. Auch muss die Information mit einer höheren Frequenz ausgetauscht werden, um einen autonomen Betrieb unterstützen und auf Ereignisse in der Umgebung schnell reagieren zu können. Hierfür wird eine Datenübertragung mit einem hohen Datendurchsatz zwischen den Arbeitsmaschinen im nahen Umfeld benötigt.
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In dem in 4 dargestellten Beispiel operieren die Landmaschinen 401 in einem Konvoi, wobei die Erfassung eines Objekts durch die vorausfahrende Landmaschine in 4c) mittels Datenübertragung an die nachfolgenden Landmaschinen im Schritt in 4d) übermittelt wird.
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Im Bereich der V2X (vehicle-to-everything) Kommunikation besteht somit einerseits ein Bedarf nach einer Kommunikation von Daten zu einem weit entfernten Objekt (das heißt einer drahtlosen Langstrecken-Kommunikation), wobei lediglich eine geringere Datenmenge übertragen werden muss, und andererseits aber das Bedürfnis nach einer drahtlosen Kommunikation großer Datenmengen in einem Nahbereich mit einer hohen Geschwindigkeit.
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Weder eine drahtlose Langstrecken-Kommunikation noch eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikation kann zur Abdeckung beider Fälle eingesetzt werden.
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Aus der
DE 603 16 909 T2 ist ein Verfahren zum Einrichten einer drahtlosen Kommunikationsverbindung zwischen zwei Kommunikationsvorrichtungen bekannt, wobei eine Einrichtung einer gewünschten Kommunikationsverbindung gemäß einem zweiten Typ einer Datenkommunikation, z. B. einer Bluetooth-Verbindung, durch eine Kommunikationsverbindung gemäß einem ersten Typ einer Datenkommunikation, z.B. eine Verbindung über das GSM-Netz, ausgelöst wird.
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Eine betreibergesteuerte Konfiguration von Endsystemen für einen alternativen Zugang und eine Herstellung von direkten Punkt-zu-Punkt-Datenanrufen wird durch die
EP 2 018 087 A1 offenbart.
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Die
DE 199 19 513 A1 offenbart ein mobiles Funktelefon für bekannte Mobilfunknetze, welches mit zusätzlichen Komponenten ausgestattet ist, um bei vorhandener direkter Kommunikationsmöglichkeit ohne die Infrastruktur eines Mobilfunknetzbetreibers preisgünstig zu kommunizieren. Hierbei ist den Einrichtungen zur Kommunikation im Mobilfunknetz noch eine Sende- und Empfangseinrichtung zur terrestrischen Kommunikation über eine direkte Funkverbindung im Funktelefon integriert.
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Aus der
DE 199 13 971 A1 ist ein Verfahren zum teilflächenspezifischen Düngen von Pflanzen bekannt, bei dem während der Düngerausbringung mittels Sensoren der Chlorophyllgehalt der Pflanzen festgestellt wird und ein zu den Sensoren gehörender Mikroprozessor daraus das Maß für den Ernährungszustand der Pflanzen bestimmt. Die tatsächliche Messposition des Ackerschleppers wird mit einem Digital-Global-Positioning-System bestimmt. Die Messung und Verarbeitung der Messwerte wird durch die von den Global-Positioning-System-Satelliten gesendeten Signalen und den von einem Referenzsatelliten gesendeten Referenzsignalen in Echtzeit gesteuert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfindung stellt daher eine Lösung bereit, die zwei Kommunikationsvorrichtungen ermöglicht sowohl eine Langstrecken-Kommunikation geringer Datenmengen als auch eine Kurzstrecken-Kommunikation größerer Datenmengen durchzuführen.
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Ein derartiges Verfahren zur Kommunikation mit mindestens einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine umfasst den Schritt des Herstellens einer drahtlosen Langstrecken-Kommunikationsverbindung zwischen einer ersten Kommunikationsvorrichtung und einer zweiten Kommunikationsvorrichtung, wobei mindestens eine der Kommunikationsvorrichtungen eine Kommunikationsvorrichtung einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine ist;
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Die erste Kommunikationsvorrichtung sendet einer Positionsinformation der ersten Kommunikationsvorrichtung zur zweiten Kommunikationsvorrichtung über die drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung. Die zweite Kommunikationsvorrichtung empfängt diese.
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Anschließend überprüft die zweite Kommunikationsvorrichtung, basierend auf der empfangenen Positionsinformation, ob sich die erste Kommunikationsvorrichtung in einem Abstand zur zweiten Kommunikationsvorrichtung befindet, welcher für eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung geeignet ist.
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Ist dies der Fall, so wird eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung zwischen der ersten Kommunikationsvorrichtung und der zweiten Kommunikationsvorrichtung hergestellt.
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Eine Kommunikationsverbindung ist im allgemeinen eine drahtlose Verbindung, welche zur Übertragung von Nutzdaten ausgebildet ist.
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Bei einer drahtlosen Langstrecken-Kommunikationsverbindung handelt es sich im Allgemeinen um eine Übertragung mit einem Übertragungsverfahren, welches relativ zur drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung eine Reichweite aufweist, die höher ist als die des für eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung verwendete Übertragungsverfahren.
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Ferner kann die Übertragungsrate bzw. der Datendurchsatz einer drahtlosen Langstrecken-Kommunikationsverbindung geringer sein als diejenige bzw. derjenige einer drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung.
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Beispielhaft kann für die drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung eine Übertragung im ISM-Band im Bereich kleiner 1 Ghz eingesetzt werden, wie zum Beispiel eine Übertragung im Bereich von 915 Megahertz im Fall der USA oder im Bereich von 868 Megahertz im Fall der EU.
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Für die drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung kann beispielshaft Bluetooth eingesetzt werden, welches im Bereich von 2,4 Ghz operieren kann. Ebenso kann als Übertragungsverfahren für die drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung WiFi, beispielsweise basierend auf dem 802.11 Standard eingesetzt werden. WiFi operiert beispielsweise im Bereich von 2,4 Ghz beziehungsweise 5 Ghz. Auch dedizierte Frequenzbänder, wie beispielsweise das 5,9 Ghz Frequenzband, welches für V2X lizenziert ist, können eingesetzt werden.
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Hierbei ist zu erkennen, dass im Allgemeinen die drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung in einem höheren Frequenzband operiert als die drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung.
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Die Positionsinformation der ersten Kommunikationsvorrichtung gibt die Position der Kommunikationsvorrichtung beispielsweise in Form von GPS-Koordinaten wieder. Hierbei kann als Positionsinformation der Kommunikationsvorrichtung beispielhaft auch Positionsinformation der selbstfahrenden Arbeitsmaschine bzw. der Basisstation, mit welcher die Kommunikationsvorrichtung verbunden ist beziehungsweise an welcher die Kommunikationsvorrichtung angebracht ist, bezeichnet werden. Der Begriff Positionsinformation der Kommunikationsvorrichtung umfasst demzufolge beispielsweise auch die Position einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine, bspw. einer Landmaschine, in welcher die Kommunikationsvorrichtung integriert ist.
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Eine Überprüfung, ob sich die erste Kommunikationsvorrichtung in einem Abstand zur zweiten Kommunikationsvorrichtung befindet, welcher für eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung geeignet ist, kann beispielsweise durch die Berechnung eines Abstandes zueinander und einem Vergleich dieses Abstandes mit einem vordefinierten Schwellwert durchgeführt werden.
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Hierzu kann zunächst, basierend auf den empfangenen Positionsinformationen der anderen Kommunikationsvorrichtung und der eigenen Positionsinformation, ein Abstand bestimmt werden.
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Liegt der Abstand der beiden Kommunikationsvorrichtungen zueinander unter einem vordefinierten Schwellwert bzw. Grenzwert, so kann bestimmt werden, dass der Abstand für eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung geeignet ist.
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Auch können für unterschiedliche Übertragungsverfahren der drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung unterschiedliche Schwellwerte vordefiniert sein und entsprechend die Eignung zur Übertragung mittels einer drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung anhand der unterschiedlichen Schwellwerte für unterschiedliche Kommunikationsverfahren bestimmt werden.
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Die Übertragung einer Positionsinformation durch eine Kommunikationsvorrichtung an die jeweils andere Kommunikationsvorrichtung erfolgt durch mindestens eine der zwei Kommunikationsvorrichtungen. Jedoch kann ein Austausch, und somit ein Senden der Positionsinformation, auch durch beide Kommunikationsvorrichtungen erfolgen. Eine entsprechende Überprüfung kann dann von einer oder beiden Kommunikationsvorrichtungen durchgeführt werden.
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Bei dem oben dargestellten Verfahren wird somit zunächst eine drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung zwischen den Kommunikationsvorrichtungen hergestellt. Durch einen Austausch der Positionsinformation, in mindestens einer Richtung, kann nachfolgend eine Überprüfung erfolgen, ob eine Übertragung über eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung möglich ist. Ist dies der Fall, so wird eine derartige drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung zwischen den Kommunikationsvorrichtungen hergestellt, wenn sich die beiden Kommunikationsvorrichtungen in einem Abstand relativ zueinander befinden, der für eine Übertragung mittels der drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung geeignet ist.
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Dies erlaubt einerseits zwischen einer Arbeitsmaschine und einer Basisstation oder auch zwischen Arbeitsmaschine untereinander Informationen in einem gewissen, geringen, Umfang zu übertragen, wenn sich die Kommunikationsvorrichtungen in einem großen Abstand zueinander befinden und andererseits jedoch auch größere Datenmengen zu übertragen, sobald sich die Kommunikationsvorrichtung in einem geringen Abstand zueinander befinden.
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Sobald die drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung aufgebaut ist, kann die drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung abgebaut bzw. getrennt werden.
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Ein zweites Verfahren entspricht dem Verfahren, das von einer Kommunikationsvorrichtung ausgeführt wird, welche die Positionsinformation empfängt.
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Dieses Verfahren umfasst zunächst einen Schritt des Herstellens einer drahtlosen Langstrecken-Kommunikationsverbindung zwischen einer ersten Kommunikationsvorrichtung und der zweiten Kommunikationsvorrichtung, wobei mindestens eine der Kommunikationsvorrichtungen eine Kommunikationsvorrichtung einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine ist.
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Die zweite Kommunikationsvorrichtung empfängt dann eine Positionsinformation der ersten Kommunikationsvorrichtung über die drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung.
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Sodann überprüft sie, basierend auf der empfangenen Positionsinformation, ob sich die erste Kommunikationsvorrichtung in einem Abstand zur zweiten Kommunikationsvorrichtung befindet, welcher für eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung geeignet ist.
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Ist dies der Fall, wird eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung mit der ersten Kommunikationsvorrichtung hergestellt.
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Das Herstellen der ersten Kommunikationsverbindung kann hierbei sowohl durch die erste als auch durch die zweite Kommunikationsvorrichtung initiiert werden. Vorliegend kann das Herstellen der ersten Kommunikationsverbindung sowohl ein Initiieren eines Verbindungsaufbaus, aber auch ein bestätigen durch die Gegenseite sein.
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Zum Herstellen der zweiten Kommunikationsverbindung kann die zweite Kommunikationsvorrichtung bspw. eine Verbindungsanfrage an die erste Kommunikationsvorrichtung senden.
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Gemäß dieses Kommunikationsverfahrens wird somit die Positionsinformation über die drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung empfangen, das Überprüfen entsprechend dem oben beschriebenen Verfahren durchgeführt, und eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung hergestellt.
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Ein drittes Verfahren entspricht dem Verfahren, welches durch die Kommunikationsvorrichtung ausgeführt wird, welche die Positionsinformationen sendet.
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Ein derartiges Verfahren umfasst die Schritte des Herstellens einer drahtlosen Langstrecken-Kommunikationsverbindung zwischen der ersten Kommunikationsvorrichtung und einer zweiten Kommunikationsvorrichtung, wobei mindestens eine der Kommunikationsvorrichtungen eine Kommunikationsvorrichtung einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine ist.
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Die erste Kommunikationsvorrichtung sendet eine Positionsinformation der ersten Kommunikationsvorrichtung über die drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung an die zweite Kommunikationsvorrichtung.
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Fällt das Überprüfung durch die zweite Kommunikationsvorrichtung positiv aus, so empfängt die erste Kommunikationsvorrichtung eine Verbindungsanfrage über eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsschnittstelle von der zweiten Kommunikationsvorrichtung.
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Sodann wird eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung mit der zweiten Kommunikationsvorrichtung hergestellt.
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Auch hier kann das Herstellen der ersten Kommunikationsverbindung sowohl durch die erste als auch durch die zweite Kommunikationsvorrichtung initiiert werden. Vorliegend kann das Herstellen der ersten Kommunikationsverbindung sowohl ein Initiieren eines Verbindungsaufbaus, aber auch ein bestätigen durch die Gegenseite sein.
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Entsprechend wird auch hierbei zunächst eine drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung hergestellt. Anschließend wird die Positionsinformation an die andere Kommunikationsvorrichtung gesendet.
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Wenn die andere Kommunikationsvorrichtung die entsprechende Überprüfung gemäß obigen Ausführungen positiv durchgeführt hat, sendet diese eine Verbindungsanfrage über die Schnittstelle der drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung, also die Kurzstrecken-Kommunikationsschnittstelle. Diese Verbindungsanfrage wird im nachfolgenden Schritt empfangen.
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Nach Empfang dieser Verbindungsanfrage, beispielsweise einem Handshake-Paket, wird daraufhin eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung zwischen den Kommunikationsvorrichtungen hergestellt. Dies kann beispielsweise durch das Senden eines Acknowledgement-Pakets (ACK) über die drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung erfolgen.
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Wie oben bereits ausgeführt, kann eine der beiden Kommunikationsvorrichtungen an einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine, wie beispielsweise einem Fahrzeug in Form einer Landmaschine oder einer industriellen Maschine, angebracht sein. Auch kann eine der beiden Kommunikationsvorrichtungen an einer stationären, nicht beweglichen Basisstation angeordnet sein. Es können jedoch auch beide Kommunikationsvorrichtungen an selbstfahrenden Arbeitsmaschinen angeordnet sein.
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Die Positionsinformation kann im Allgemeinen beispielsweise durch einen weiteren Schritt des Erfassens einer Positionsinformation bestimmt werden. Diese Erfassung kann beispielsweise mittels eines GPS-Moduls erfolgen.
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Im Falle einer stationären Einheit, beispielsweise einer Basisstation, kann die Positionsinformation auch in der stationären Einheit gespeichert sein.
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Da sich die Relativposition der Kommunikationsvorrichtungen zueinander durch die Bewegung einer oder beider Kommunikationsvorrichtungen beziehungsweise der zugehörigen Arbeitsmaschinen zueinander über die Zeit verändern kann, kann ein kontinuierliches und/oder regelmäßiges Überprüfen des Abstands zwischen der ersten Kommunikationsvorrichtung und der zweiten Kommunikationsvorrichtung vorgesehen sein.
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Dies kann beispielsweise durch ein kontinuierliches und/oder regelmäßiges Senden der Positionsinformation durch zumindest eine der Kommunikationsvorrichtungen an die jeweils andere Kommunikationsvorrichtung und ein kontinuierliches beziehungsweise regelmäßiges Überprüfen des Abstands erfolgen.
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Wenn sich der Abstand zwischen den Kommunikationsvorrichtungen derart vergrößert, dass die Verwendung der drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung nicht mehr geeignet ist, so kann das Abbauen beziehungsweise Unterbrechen dieser drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung und das Herstellen beziehungsweise erneutes Herstellen einer drahtlosen Langstrecken-Kommunikationsverbindung vorgesehen sein.
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Dies erlaubt das dauerhafte Kommunizieren zwischen den Kommunikationsvorrichtungen auch bei einem wechselnden Abstand zwischen den Kommunikationsvorrichtungen bei einer optimalen Übertragungsrate durch Einsatz des derzeit optimalen Übertragungsverfahrens.
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Entsprechend den oben beschriebenen Kommunikationsverfahren sind zugehörige Kommunikationsvorrichtungen eingerichtet, die Verfahrensschritte ausführen.
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Ein selbstfahrende Arbeitsmaschine mit einer derartigen Kommunikationsvorrichtung kann hierbei ferner eine Positionsbestimmungseinheit, wie beispielsweise ein GPS-Modul oder eine sonstige Vorrichtung, welche geeignet ist, die Position der Arbeitsmaschine bzw. deren Kommunikationsvorrichtung oder die Relativposition der Arbeitsmaschine zu der anderen Arbeitsmaschine bzw. deren Kommunikationsvorrichtung zu bestimmen, umfassen.
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Ein Kommunikationssystem umfasst einerseits eine Kommunikationsvorrichtung, welche derart ausgebildet ist, dass sie eine Positionsinformation an die jeweils andere Kommunikationsvorrichtung senden kann, und somit eine Kommunikationsvorrichtung, welche zur Ausführung des hierzu oben definierten Verfahren ausgebildet ist, sowie eine Kommunikationsvorrichtung, welche diese Positionsinformation empfängt und verarbeitet und dementsprechend zur Ausführung des hierzu oben definierten Verfahrens ausgebildet ist.
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Figurenliste
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- 1 zeigt die relative Annäherung zweier Arbeitsmaschinen und die zugehörigen Kommunikationsbereiche der Verbindungsarten.
- 2 zeigt ein Verfahren zur Herstellung der drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung.
- 3 zeigt die Kommunikation zwischen einer Arbeitsmaschine und einer Basisstation.
- 4 zeigt die Kommunikation zwischen Arbeitsmaschinen in einem Fahrzeugkonvoi.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
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In 1 sind zwei Arbeitsmaschinen mit Kommunikationsvorrichtungen sowie die zu den Verbindungstypen, Kurzstrecke und Langstrecke, zugehörigen Kommunikationsbereiche gezeigt.
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In 1a) ist eine erste Arbeitsmaschine 101a sowie eine zweite Arbeitsmaschine 101b gezeigt. Jeweils zugehörig zu den zwei Arbeitsmaschinen sind Bereiche 104a und 104b, in welchen die Verwendung einer Langstrecken-Kommunikationsverbindung möglich ist, sowie Bereiche 103a und 103b, in welchen die Verwendung einer Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung möglich ist, gezeigt.
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Anders ausgedrückt, wenn eine Kommunikationsvorrichtung in den Bereich 104a der Kommunikationsvorrichtung der Arbeitsmaschine 101a einfährt, so ist die Kommunikation bzw. Datenübertragung unter Verwendung einer Langstrecken-Kommunikationsverbindung möglich.
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Entsprechend ist die Kommunikation bzw. Datenübertragung unter Verwendung einer drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung möglich, wenn sich eine andere Kommunikationsvorrichtung im Bereich 103a der Kommunikationsvorrichtung der Arbeitsmaschine 101a befindet.
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In dem in 1a) gezeigten Fall ist demzufolge eine Kommunikation mittels einer drahtlosen Langstrecken-Kommunikationsverbindung möglich, da sich die Arbeitsmaschinen und damit die zugehörigen Kommunikationsvorrichtungen in einem entsprechenden geeigneten Abstand zueinander befinden.
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Nähern sich die Arbeitsmaschinen aneinander an, wie in 1b) gezeigt, und wird erkannt, dass sich die Arbeitsmaschinen bzw. die zugehörigen Kommunikationsvorrichtung in einem Abstand zueinander befinden, welcher eine Datenübertragung über eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung ermöglicht, so kann eine drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung hergestellt werden.
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Ein geeignetes Verfahren zur Herstellung einer drahtlosen Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung ist in 2 gezeigt.
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In diesem Fall wird davon ausgegangen, dass bereits eine drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung existiert. Diese drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung wurde in einem vorhergehenden Schritt (nicht gezeigt) aufgebaut.
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Zunächst wird durch die Kommunikationsvorrichtung der links dargestellten Arbeitsmaschine 201a die Position an die Kommunikationsvorrichtung der rechts dargestellten Arbeitsmaschine 201b in Schritt S1 übermittelt. Zusätzlich kann, in Schritt S2, die Kommunikationsvorrichtung der rechts dargestellten Arbeitsmaschine 201b entsprechend die Position an die Kommunikationsvorrichtung der links dargestellten Arbeitsmaschine 201a übermitteln.
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Die Kommunikationsvorrichtung der Arbeitsmaschine 201a verifiziert daraufhin, basierend auf der empfangenen Positionsinformation und der eigenen Positionsinformation, ob sich die Kommunikationsvorrichtungen der Arbeitsmaschinen 201a, 201b in einem Abstand zueinander befinden, welcher für eine Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung geeignet ist. Ist dies der Fall, so sendet die Kommunikationsvorrichtung der ersten Arbeitsmaschine 201a in Schritt S3 eine entsprechende Verbindungsanfrage über die Schnittstelle der Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung an die Kommunikationsvorrichtung der Arbeitsmaschine 201b. In Schritt S4 wird diese Anfrage durch die Kommunikationsvorrichtung der Arbeitsmaschine 201b empfangen und von dieser mittels eines Acknowledgements (ACK) bestätigt.
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In Schritt S5 kann dann eine Übertragung von (Nutz-)Daten zwischen den Kommunikationsvorrichtungen der Arbeitsmaschinen 201a, 201b über die drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung mit einer hohen Geschwindigkeit erfolgen, bis sich die Arbeitsmaschinen 201a, 201b wieder voneinander entfernen.
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Es ist für den Fachmann offensichtlich, dass die gezeigten Vorrichtungen beziehungsweise Einrichtungen auch in Form von Softwaremodulen, oder Ähnliches, oder gemeinsam in einer Einheit ausgebildet sein können. Eine physikalische Trennung muss hierbei nicht erfolgen. Entsprechend können auch die notwendigen Vorrichtungen oder Einrichtungen für die drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsverbindung (drahtlose Kurzstrecken-Kommunikationsschnittstelle) und die notwendigen Vorrichtungen oder Einrichtungen für die drahtlose Langstrecken-Kommunikationsverbindung (drahtlose Langstrecken-Kommunikationsschnittstelle) gemeinsam oder getrennt ausgebildet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 101a, 101b
- Selbstfahrende Arbeitsmaschine
- 103a, 103b
- Kurzstrecken-Kommunikationsbereich
- 104a, 104b
- Langstrecken-Kommunikationsbereich
- 201a, 201b
- Selbstfahrende Arbeitsmaschine
- 301
- Selbstfahrende Arbeitsmaschine
- 302
- stationäre Einheit
- 401
- Selbstfahrende Arbeitsmaschine