-
Die Erfindung geht aus von einem Roboterarmteil mit einer Desinfektionseinrichtung zur Desinfektion von dessen Innenvolumen, einem Verfahren zur Regelung einer solchen Desinfektion und einer Verwendung einer Strahlungseinrichtung für eine solche Desinfektion gemäß Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche. Bei dem Roboterarmteil kann es sich beispielsweise um einen gesamten Roboterarm oder ein Gelenk eines Roboterarms (Roboterarmgelenk) handeln. Der Roboterarmteil ist vorzugsweise beweglich.
-
Im chirurgischen Bereich werden Robotersysteme bereits eingesetzt, um zum Bespiel Operationen an menschlichem Weichgewebe durchzuführen und Tumore zu entfernen. Dabei können die Robotersysteme auch bei sogenannten Fernoperationen eingesetzt werden, beispielsweise im militärischen Bereich. Bei derartigen Fernoperationen sind die Robotersysteme in der Regel als Master-Slave-Operationssysteme ausgebildet, wobei sich der Master (die Bedien- bzw. Operationskonsole (Surgeon Console)) an einem anderen Ort befindet als der Client (der Operationsroboter, der die Operation ausführt). Der Chirurg/Operateur sitzt an der Bedienkonsole (dem Master) und bedient über die Bedienkonsole den Operationsroboter (den Client), der sich beim Patienten befindet. Auf der Bedienkonsole wird dem Operateur ein variabel vergrößerbares dreidimensionales Bild des Operationssitus angezeigt, und der Operateur kann mit seinen Handbewegungen in Echtzeit die Operationsinstrumente steuern, die der Roboterarm des Operationsroboters trägt.
-
Bei chirurgischen Eingriffen besteht das Problem, den Operationsroboter bzw. dessen die Operation ausführenden Roboterarm und dessen Gelenke frei von Keimen wie z.B. Bakterien und Viren zu halten, insbesondere frei von sogenannten antibiotikaresistenten Keimen, wie beispielsweise MRSA-Bakterien (MRSA - Methicillin resistenter Staphylococcus aureus) und dergleichen
-
Bekannte Verfahren schlagen vor, eine Abschirmung in Form von Folien bzw. einer Schutzummantelung vorzusehen oder die gefährdeten Roboterteile in Reinigungs- und Desinfektionsgeräte einzubringen, wobei typischerweise geeignete Reinigungsmittel zur Reinigung und Ultraschall zur Desinfektion eingesetzt werden. So beschreibt die
US 2017/0128675 A1 die Verwendung einer Sterilisationslampe, die zwischen zwei Roboterarmen positioniert ist. Die
CN 105054887 A offenbart einen Haushaltsroboter mit externer UV-Lampe. Aus der
US 2005/0111940 A1 ist es bekannt, das Innenvolumen/den Innenraum eines Roboterarms mit einer Desinfektionsflüssigkeit zu reinigen. Bei der
DE 10 2008 005 901 A1 wird eine Dichtungsanordnung als Sterilbarriere eingesetzt. In der
US 2015/0142012 A1 wird eine sterile Abdichtung verwendet. Die
EP 2 149 435 A1 schlägt den Gebrauch einer Reinigungsdüse vor.
-
Ferner kann UV-Strahlung im Wellenlängenbereich von 365 nm bis 405 nm im Zusammenwirken mit photokatalytisch wirksamen rutilen Oberflächen, insbesondere TiO2-Oberflächen (TiO2 - Titan(IV)-oxid (Titandioxid)), zur Desinfektion eingesetzt werden. Dies wird auch als photokatalytische Selbstreinigung bezeichnet. Rutile Oberflächen, wie z.B. TiO2-Oberflächen, zeigen eine antibakterielle Wirkung, wenn sie mit UV-Strahlung bestrahlt werden.
-
Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Reinigung und Desinfektion von Gelenkrobotern und Gelenkinstrumenten dar, da diese aufgrund deren oftmals komplexen mechanischen Aufbaus schwierig zu reinigen und desinfizieren sind. Im Speziellen ist die Reinigung und Desinfektion des Innenvolumens schwierig und kann gemäß Stand der Technik auch nur intervallweise durch entsprechende Reinigungsmittel durchgeführt werden.
-
Dabei kann der Erfolg der Reinigung/Desinfektion beispielsweise mittels einer sogenannten Protein-Restbelastungs-Analyse (Restproteinbestimmung) ermittelt werden.
-
Bezüglich der Reinigung und Desinfektion von Operationsinstrumenten und somit auch Operationsrobotern wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) über die Aufsichtsbehörden der Bundesländer auf folgende Punkte hin, die eine sichere Aufbereitung von bei Operationen eingesetzten Instrumenten inklusive Robotern sicherstellen sollen:
- i) Die Restproteinbestimmung muss die Prüfung des Instrumentinnenschaftes, d.h. auch des Innenvolumens eines eingesetzten Roboterarms/Roboterarmteils, einschließen. Im Länderarbeitskreis „Offene Fragen der Aufbereitung“ wurde vorgeschlagen, an drei Stellen des Instrumentes (und somit auch eines eingesetzten Roboterarms/Roboterarmteils) Restproteinbestimmungen durchzuführen: an dessen (in der Anwendung patientennahen) Spitze, im Innenvolumen und an einer im Inneren befindlichen Platine, welche z.B. für eine Steuerung/Regelung des Instrumentes eingesetzt wird. Insgesamt darf dabei die Menge an Restprotein einen Restproteingrenzwert von 200 µg pro Instrument/Roboterarm nicht überschreiten.
- ii) Für die Validierung des Aufbereitungsverfahrens, insbesondere der Reinigung, sind Prüfkörper zu verwenden, deren Designkomplexität der Komplexität des Designs des Instruments/Roboterarms entspricht.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, möglichst keimfreie, im medizinischen Bereich einsetzbare Roboterarme bzw. Roboterarmteile bereitzustellen.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Roboterarmteil, ein Verfahren zur Desinfektion eines Roboterarmteils und eine Verwendung einer Strahlungseinrichtung zur Desinfektion eines Roboterarmteils mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüchen.
-
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
-
Der erfindungsgemäße Roboterarmteil weist ein mit einem oder mehreren Innenoberflächen umschlossenes Innenvolumen auf. Dem Roboterarmteil ist eine Desinfektionseinrichtung zur Desinfektion des Innenvolumens und der einen oder mehreren Innenoberflächen zugeordnet. Die Desinfektionseinrichtung ist als Strahlungseinrichtung ausgestaltet, die eine oder mehrere Strahlungsquellen umfasst. Der Ausdruck „Roboterarmteil“ soll auch einen Roboterarm und beispielsweise ein Roboterarmgelenk. Vorzugsweise ist der Roboterarmteil beweglich ausgebildet. Grundsätzlich ist die vorliegende Erfindung auch auf andere medizinische Geräte/Instrumente anwendbar, die ein Innenvolumen aufweisen. Das Innenvolumen ist zumindest teilweise als Hohlraum ausgebildet.
-
Grundsätzlich können als die einen oder mehreren Strahlungsquellen der als Desinfektionseinrichtung eingesetzten Strahlungseinrichtung jegliche geeignete Strahlungsquellen verwendet werden, die eine hinreichende Strahlungsemission im für eine ausreichende Desinfektion geeigneten Wellenlängenbereich erzeugen. Vorzugsweise emittieren die einen oder mehreren Strahlungsquellen Strahlung im blauen und/oder ultravioletten (UV) Spektralbereich, im Wellenlängenbereich von etwa 180 nm bis etwa 450 nm, besonders bevorzugt im Wellenlängenbereich von etwa 400 nm bis etwa 450 nm.
-
Gemäß bevorzugter Ausgestaltung werden als die einen oder mehreren Strahlungsquellen lichtemittierende Dioden (LEDs) eingesetzt, die Strahlung bzw. Licht im blauen und/oder ultravioletten Spektralbereich emittieren (sogenannte Blau/UV-LEDs), insbesondere im Wellenlängenbereich von etwa 180 nm bis etwa 450 nm, besonders bevorzugt im Wellenlängenbereich von etwa 400 nm bis etwa 450 nm. Derart hochenergetische Strahlung kennzeichnet sich durch eine desinfizierende Wirkung aus.
-
Selbstverständlich können - insbesondere zusätzlich zu LEDs die Licht im blauen Spektralbereich emittieren - auch LEDs eingesetzt werden, die nur Strahlung im UV-Bereich emittieren. Diese UV-emittierenden LEDs sind typischerweise in folgende Klassen eingeteilt: (i) UVA-LEDs, die Strahlung im Wellenlängenbereich von etwa 315 nm bis etwa 410 nm emittieren, (ii) UVB-LEDs, die Strahlung im Wellenlängenbereich von etwa 280 nm bis etwa 315 nm emittieren, und (iii) UVC-LEDs, die Strahlung im Wellenlängenbereich von etwa 200 nm bis etwa 280 nm emittieren. UVC-LEDs können auf Aluminiumgalliumnitrid-(AlGaN)-Basis hergestellt werden. Besonders bevorzugt weist die zur Desinfektion eingesetzte Strahlungseinrichtung des erfindungsgemäßen Roboterarmteils als Strahlungsquellen UVA-LEDs auf, welche vorzugsweise auch blaues Licht emittierende können (sogenannte Blau/UVA-LEDs).
-
Prinzipiell können als Strahlungsquellen zum Beispiel auch UV-Niederdrucklampen aus Quarzglas eingesetzt werden, welche jedoch schwieriger zu betreiben sind, da sie zusätzliche Vorschaltgeräte benötigen, eine längere Anlaufzeit haben, Wärme erzeugen, es zu Glasbruch kommen kann, höhere Spannungs- und Stromwerte erforderlich sind und ihre Lebensdauer geringer ist, was wiederum einen häufigeren Austausch erforderlich macht.
-
Die Strahlungseinrichtung mit den einen oder mehreren Strahlungsquellen kann im Innenvolumen des Roboterarmteils und/oder außerhalb des Roboterarmteils angeordnet sein.
-
Ist die Strahlungseinrichtung mit der einen oder mehreren Strahlungsquellen im Innenvolumen/Innenraum des Roboterarmteils angeordnet bzw. angebracht, so sind vorzugsweise zugehörige Betriebs- und Steuer-/Regeleinrichtung(en) und Anschlüsse für Stromleitungen ebenfalls im Innenraum des Roboterarmteils angebracht. Gegebenenfalls ist eine sterile Durchführung nach außen für etwaige Stromleitungen vorgesehen. Die Betriebs- und Steuer-/Regeleinrichtungen sind dabei vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie eine drahtlose Kommunikation beispielsweise mittels Bluetooth® und/oder WLAN ermöglichen, sodass die Strahlungseinrichtung und deren Strahlungsquellen drahtlos von außen gesteuert/geregelt werden können.
-
So können die vorzugsweise als Blau/UV-LEDs ausgestalteten Strahlungsquellen sowohl von außen beispielsweise in Abhängigkeit von externen Parametern/Messgrößen (außerhalb des Roboterarmteils) als auch von innen beispielsweise in Abhängigkeit von im Innenvolumen des Roboterarmteils herrschender, gemessener Temperatur, Luftfeuchtigkeit, bakterieller Belastung (z.B. Belastung mit MRSA) gesteuert/geregelt werden. Ferner ist auch eine Steuerung/Regelung in Abhängigkeit von einem Tätigkeitsprofil des Roboterarmteils möglich. Unter einem Tätigkeitsprofil für einen Roboterarmteil wird dabei die Gesamtheit der von dem Roboterarmteil beispielsweise bei einer Operation durchzuführenden Tätigkeiten verstanden.
-
Ist die Strahlungseinrichtung mit den eine oder mehrere Strahlungsquellen außerhalb (im Außenraum) des Roboterarmteils angeordnet, sind die oben erwähnten Betriebs- und Steuer-/Regeleinrichtung(en) und die Anschlüsse für Stromleitungen vorzugsweise ebenfalls außerhalb des Roboterarmteils angebracht.
-
Im Falle von außerhalb des Roboterarmteils angeordneten Strahlungsquellen/Strahlungseinrichtung sind der Roboterarmteil bzw. dessen Außenwand/Außenwände wenigstens bereichsweise zumindest für einen Wellenlängenteilbereich des Spektralbereichs für blaues und ultraviolettes Licht, d.h. für photokatalytisch wirksame Strahlung, durchlässig und aus entsprechend durchlässigem Material ausgebildet, sodass von den Strahlungsquellen emittiertes Licht in diesem Wellenlängenteilbereich in das Innenvolumen des Roboterarmteils gelangen kann.
-
So kann beispielsweise ein Roboterarmgelenk photokatalytisch transparent ausgeführt sein. Hierzu werden vorzugsweise Materialen eingesetzt, die zumindest für Wellenlängenteilbereiche im Spektralbereich von etwa 180 nm bis etwa 450 nm teildurchlässig und von möglichst hoher UV-Beständigkeit sind. Besonders bevorzugt wird Polycarbonat (PC) oder glasfaserverstärktes Polycarbonat eingesetzt, welches Strahlungen ab einer Wellenlänge von etwa 400 nm durchlässt und welches zusammen mit einem photokatalytisch wirksamen Material wie beispielsweise TiO2 eine photokatalytische Selbstreinigung herbeiführt. Weitere UV-durchlässige Materialen sind Quarz-Glas und Acrylglas (bspw. PLEXIGLAS® XT 0A770).
-
Folglich sind gemäß bevorzugter Ausgestaltung die einen oder mehreren Innenoberflächen - einschließlich der Innenoberfläche(n) einer etwaigen Gelenkdurchführung - bzw. der Innenraum des Roboterteilarms photokatalytisch wirksam, insbesondere indem sie mit einer photokatalytisch wirksamen Beschichtung beispielweise aus TiO2 oder einem anderen rutilen Material versehen sind. Durch die Beschichtung der Innenoberfläche(n) der Gelenkdurchführung kann sichergestellt werden, dass eventuell durch (Roboterarm-)Drehgelenke hindurchtretende Luft möglichst keimfrei bleibt. Die desinfizierende Wirkung der eingesetzten Strahlung im Wellenlängenbereich von etwa 180 nm bis etwa 450 nm wird im Zusammenwirken mit dem photokatalytischen Material, insbesondere TiO2, vorteilhafterweise verstärkt.
-
Eine oder mehrere Dichtungen, welche in bzw. an dem erfindungsgemäßen Roboterarmteil, insbesondere an einem Roboterarmgelenk, vorgesehen sind, sind vorzugsweise ebenfalls aus photokatalytisch wirksamen Material ausgebildet und/oder mit einer photokatalytisch wirksamen Beschichtung versehen. Auch in diesem Fall wird vorzugsweise TiO2 oder ein anderes rutiles Material eingesetzt. So ist das für die an den Gelenken verwendeten Dichtungen verwendete Material vorzugsweise mit TiO2 dotiert und außerdem geeignet, durch die Strahlungsquellen eingekoppelte blaue und/oder ultraviolette Strahlung im relevanten Wellenlängenbereich zumindest teilweise einzukoppeln, in die jeweilige Dichtung weiterzuleiten und über die Dichtungsoberfläche diffus wieder abzustrahlen, sodass an den Dichtungsoberflächen der photokatalytische Effekt, d.h. die photokatalytische Selbstreinigung, genutzt werden kann. Als Materialien können zum Beispiel verschiedene auf Silikon basierte Materialien eingesetzt werden. Da eventuelle, im Innenraum des Roboterarmteils/Roboterarmgelenks vorhandene, keimbelastete Luft über die Dichtungen entweichen können muss, können die in der entweichenden Luft gegebenenfalls vorhandenen Keime auf diese Weise reduziert werden.
-
Wie bereits oben erwähnt, ist der erfindungsgemäße Roboterarmteil vorzugsweise derart ausgestaltet, dass die Strahlungseinrichtung bzw. deren eine oder mehrere Strahlungsquellen - unabhängig davon, ob die Strahlungsquellen innerhalb oder außerhalb des Roboterarmteils angeordnet sind - in Abhängigkeit von internen und/oder externen Messgrößen/Parametern geregelt werden können, um einen vorgegebenen Desinfektionsgrad zu erreichen. Bei den internen und/oder externen Messgrößen kann es sich beispielsweise um eine Temperatur, eine Luftfeuchtigkeit, eine tatsächliche oder vorausgesagte/geschätzte bakterielle Belastung und/oder ein Tätigkeitsprofil für den Roboterarmteil handeln.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft somit auch ein Verfahren zur Regelung einer Desinfektion eines erfindungsgemäßen Roboterarmteils mittels Regelung von dessen Strahlungseinrichtung in Abhängigkeit von internen und/oder externen Messgrößen/Parametern, wie sie oben beispielhaft aufgezählt sind.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Verwendung einer Strahlungseinrichtung mit einer oder mehreren Strahlungsquellen zur Desinfektion eines Innenvolumens und von einer oder mehrere Innenoberflächen eines Roboterarmteils, wobei als Strahlungsquellen insbesondere lichtemittierende Dioden eingesetzt werden, welche Strahlung im blauen und ultravioletten Spektralbereich, insbesondere im Wellenlängenbereich von 400 nm bis 450 nm, emittieren.
-
Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Die Figuren zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Roboterarms und
- 2 eine grafische Darstellung der Lichtdurchlässigkeit (Transmission) von Polycarbonat.
-
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Roboterarmteils 1 in Form eines Roboterarms. Wie eingangs definiert, fällt ein Roboterarm unter die Definition eines Roboterarmteils im Sinne der vorliegenden Erfindung.
-
Der in 1 gezeigte Roboterarm 1 umfasst einen Roboterunterarm 2, ein Roboterarmgelenk 4 und einen Roboteroberarm 6. Der Roboterunterarm 2 ist beispielhaft an seinem gelenkfernen Ende mit nicht näher bezeichneten Greifzangen für einen chirurgischen Eingriff versehen. Der Roboterunterarm 2 ist über das Roboterarmgelenk 4 schwenkbar mit dem Roboteroberarm 6 verbunden. Vorzugsweise ist der gesamte Roboterarm 1 beweglich ausgeführt. Der Roboterunterarm 2, das Roboterarmgelenk 4 und der Roboteroberarm 6 stellen ebenfalls Roboterarmteile im Sinne der vorliegenden Erfindung dar.
-
Der Roboterunterarm 2, das Roboterarmgelenk 4 und der Roboteroberarm 6 weisen jeweils in ihrem Inneren von nicht näher bezeichneten Innenoberflächen umgebene Innenräume (Innenvolumina) auf, die zumindest teilweise hohl sind. Die Innenvolumina des Roboterunterarms 2, des Roboterarmgelenks 4 und des Roboteroberarms 6 bilden dabei zusammengenommen das Innenvolumen des Roboterarms 1.
-
Der Roboterarm 1 weist eine Desinfektionseinrichtung 8 zur Desinfektion von dessen Innenvolumen und somit der Innenvolumina des Roboterunterarms 2, des Roboterarmgelenks 4 und des Roboteroberarms 6 auf. Die Desinfektionseinrichtung 8 ist beispielhaft außerhalb des Roboterarms 1 angeordnet. Alternativ oder zusätzlich kann die bzw. eine derartige Desinfektionseinrichtung im Inneren/Innenvolumen des Roboterarms 1 vorgesehen sein, wobei auch in jedem der Innenvolumina des Roboterunterarms 2, des Roboterarmgelenks 4 und des Roboteroberarms 6 eine eigene derartige Desinfektionseinrichtung angeordnet sein kann.
-
Die Desinfektionseinrichtung ist durch eine Strahlungseinrichtung 8 gebildet, welche mit mehreren, nicht näher dargestellten Strahlungsquellen versehen ist. Die Strahlungseinrichtung 8 ist derart ausgerichtet bzw. deren Strahlungsquellen sind derart angeordnet, dass sie Strahlung in Richtung auf den Roboterarm 1 emittieren können.
-
Zur Erzielung einer Desinfektionswirkung emittieren die Strahlungsquellen Strahlung im blauen und/oder ultravioletten Spektralbereich, insbesondere in dem hochenergetischen Wellenlängenbereich von 400 nm bis 450 nm. Die Strahlungsquellen sind vorzugsweise als lichtemittierende Dioden, besonders bevorzugt als sogenannte Blau/UVA-LEDs ausgeführt.
-
Damit die von den Strahlungsquellen emittierte Strahlung in das Innenvolumen des Roboterarms 1 gelangen kann, sodass dessen Innenvolumen und Innenoberflächen desinfiziert werden, sind die Außenwände des Roboterarms 1 bzw. des Roboterunterarms 2, des Roboterarmgelenks 4 und des Roboteroberarms 4 zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, aus für die von den Strahlungsquellen emittierte Strahlung durchlässig/transparent. Als Material für die Außenwände wird vorzugsweise Polycarbonat (PC) oder glasfaserverstärktes PC eingesetzt, welches Strahlung ab einer Wellenlänge von etwa 400 nm durchlässt. Es wird diesbezüglich auf 2 verwiesen, welche die Strahlungs-/Lichtdurchlässigkeit (Transmission) einer Makrolon®-Polycarbonat-Platte für unterschiedliche Wellenlängen zeigt.
-
Die nicht näher bezeichneten Innenoberflächen des Roboterarms 1 bzw. des Roboterunterarms 2, des Roboterarmgelenks 4 und des Roboteroberarms 6 sind vorzugsweise mit einer photokatalytisch wirksamen Schicht (nicht dargestellt), die insbesondere aus TiO2 besteht oder TiO2 umfasst, beschichtet. Diese Maßnahme verstärkt bei Bestrahlung der photokatalytisch wirksamen Schicht mit blauer und/oder ultravioletter Strahlung der Strahlungsquellen, insbesondere im Wellenlängenbereich von etwa 400 nm bis 450 nm, die desinfizierende Wirkung.
-
Zur Abdichtung an dem Roboterarmgelenk 4 eingesetzte Dichtungen (nicht dargestellt) sind zumindest teilweise aus einem transparenten, insbesondere auf Silikon basierten, Material ausgebildet, welches mit einem photokatalytisch wirksamen Material, insbesondere TiO2, dotiert ist. Auf diese Weise kann in Zusammenwirken mit der von den Strahlungsquellen emittierten, hochenergetischen Strahlung der photokatalytische Effekt (die photokatalytische Selbstreinigung) sowohl an den Oberflächen als auch im Inneren der Dichtungen genutzt werden und gegebenenfalls über die Dichtungen aus dem Innenvolumen des Roboterarms 1 entweichende Luft kann keimreduziert austreten.
-
Bezugszeichenliste
-
Roboterarm |
1 |
Roboterunterarm |
2 |
Roboterarmgelenk |
4 |
Roboteroberarm |
6 |
Desinfektionseinrichtung, |
|
Strahlungseinrichtung |
8 |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 2017/0128675 A1 [0004]
- CN 105054887 A [0004]
- US 2005/0111940 A1 [0004]
- DE 102008005901 A1 [0004]
- US 2015/0142012 A1 [0004]
- EP 2149435 A1 [0004]