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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Anhebesystem zum Anheben eines Rades eines zu befördernden Fahrzeugs für ein Parkierfahrzeug mit den Merkmalen nach Anspruch 1, und ein Parkierfahrzeug mit den Merkmalen nach Anspruch 5.
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In Städten ist der Parkraum sehr begrenzt. Durch ein Parkhaus kann der begrenzte Platz effizient genutzt werden. Jedoch sind Parkhäuser für viele Fahrzeuge häufig zu eng und ein Rangieren der Fahrzeuge innerhalb des Parkhauses, um eine Parkfläche nutzen zu können, ist häufig schwierig.
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Aus
DE 10 2010 052 850 A1 ist ein fahrerloses Transportmittel bekannt, mittels welchem ein Fahrzeug parallel zur Längsachse des Fahrzeugs aufgenommen werden kann. Das Transportmittel kann das Fahrzeug zu einem Parkplatz transportieren und es dort abstellen.
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Aus
DE 10 2006 053 528 A1 ist ein Transport- oder Rangiersystem für Fahrzeuge bekannt. Dieses umfasst eine Fahrzeughebevorrichtung mit Armen, die zum Aufnehmen eines Fahrzeugs dienen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Möglichkeit zum Anheben der Räder eines zu befördernden Fahrzeugs mittels eines Parkierfahrzeugs vorzuschlagen.
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Die vorliegende Erfindung schlägt ausgehend von der vorgenannten Aufgabe ein Anhebesystem zum Anheben eines Rades eines zu befördernden Fahrzeugs für ein Parkierfahrzeug nach Anspruch 1, und ein Parkierfahrzeug nach Anspruch 5 vor. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Ein Anhebesystem zum Anheben eines Rades eines zu befördernden Fahrzeugs für ein Parkierfahrzeug weist ein Rad und ein Verbindungselement auf. Das Rad ist mit dem Verbindungselement verbunden. Das Anhebesystem ist mittels des Verbindungselements mit dem Parkierfahrzeug verbindbar. Das Rad ist in seinem Durchmesser anpassbar ausgebildet, wobei diese Durchmesser-Anpassung mittels einer Druckänderung des Rades erfolgt. Das Rad des zu befördernden Fahrzeugs ist aufgrund dieser Durchmesser-Anpassung in eine Hochrichtung anhebbar.
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Ein Parkierfahrzeug dient dazu, ein Fahrzeug, das z. B. vier Räder an zwei Achsen aufweist, zu befördern und anschließend zu parken. Dabei wird das zu befördernde Fahrzeug von dem Parkierfahrzeug mittels zweier oder mehrerer Aufnahmesysteme aufgenommen, und mittels der Anhebesysteme angehoben und entlang der Fahrbahn bewegt, ohne dass das zu befördernde Fahrzeug angetrieben werden muss. Das zu befördernde Fahrzeug ist während des Beförderungsvorgangs und während des Parkvorgangs abgeschlossen, nicht in Betrieb und sicher abgestellt, z. B. ist die Feststellbremse betätigt. Das zu befördernde Fahrzeug kann z. B. ein PKW oder NKW sein.
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Das Parkierfahrzeug weist einen Grundkörper und zwei Arme auf. Dieser Grundkörper ist derart ausgeformt, dass dieser eine Last, die bei der Beförderung eines Fahrzeugs auf die Aufnahmesysteme und auf die Arme des Parkierfahrzeugs wirkt, aufnehmen kann. Ein Parkierfahrzeug kann beispielsweise zwei oder vier Aufnahmesysteme aufweisen.
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Die beiden Arme des Parkierfahrzeugs erstrecken sich von dem Grundkörper weg in Querrichtung zum Grundkörper. Die beiden Arme formen in anderen Worten gemeinsam mit dem Grundkörper eine U-Form aus. Der Grundkörper und die Arme sind derart bemessen, dass zwischen den beiden Armen das zu befördernde Fahrzeug Platz hat. Die beiden Arme können also das zu befördernde Fahrzeug umschließen. Der freie Raum, der von dem Grundkörper und den Armen umschlossen wird, ist daher an einer herkömmlichen maximalen Fahrzeugbreite orientiert, wobei die Fahrzeugbreite ohne Außenspiegel gemessen wird. Diese kann z. B. 2,5 m betragen. Die Arme des Parkierfahrzeugs können beweglich ausgebildet sein, so dass diese ein Anheben des Fahrzeugs in Richtung einer Hochachse von einer Fahrbahn weg ermöglichen können. Die Hochachse ist eine geometrische Hochachse.
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Das Aufnahmesystem des Parkierfahrzeugs dient zur Aufnahme eines Rades des zu befördernden Fahrzeugs. Das Aufnahmesystem ist dabei derart ausgeformt, dass das aufzunehmende Rad des zu befördernden Fahrzeugs von dem Aufnahmesystem kontaktiert wird, wenn das zu befördernde Fahrzeug von dem Parkierfahrzeug befördert wird. Genauer gesagt umschließt das Aufnahmesystem das Rad des zu befördernden Fahrzeugs in einem Teilbereich, wenn das zu befördernde Fahrzeug von dem Parkierfahrzeug befördert wird. Das Aufnahmesystem ist derart ausgebildet, dass dieses die Gewichtskräfte, die bei der Beförderung des zu befördernden Fahrzeugs auf das Parkierfahrzeug wirken, aufnehmen kann und an die Arme des Parkierfahrzeugs weiterleiten kann. Das Aufnahmesystem kann beispielsweise für jedes Rad des zu befördernden Fahrzeugs zwei Aufnahmestreben aufweisen.
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Das Anhebesystem dient zum Anheben des zu befördernden Fahrzeugs von der Fahrbahn weg in die Hochrichtung, wenn dieses in einem Parkierfahrzeug verwendet wird. Genauer gesagt werden die Räder des zu befördernden Fahrzeugs mittels des Anhebesystems von der Fahrbahn weg angehoben. Das Anhebesystem bewegt somit die Arme oder nur einen Teilabschnitt der Arme des Parkierfahrzeugs in die Hochrichtung nach oben, so dass das Fahrzeug, dessen Räder von den Aufnahmesystemen aufgenommen sind, angehoben wird.
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Das Anhebesystem weist das Rad auf. Dieses dient dazu, den Anhebevorgang durchzuführen, also die Bewegung des zu befördernden Fahrzeugs in Richtung der Hochachse auszuführen. Das Rad weist einen Reifen und eine Felge auf, wobei der Reifen auf die Felge aufgezogen ist. Das Rad ist derart ausgebildet, dass dieses in seinem Durchmesser anpassbar, also verstellbar ist. Das heißt, dass sich der Durchmesser des Rades verkleinern oder vergrößern kann. Das Anheben des zu befördernden Fahrzeugs in die Hochrichtung geht mit einem Erhöhen des Durchmessers des Rades einher. Wird der Durchmesser des Rades verringert, wird das zu befördernde Fahrzeug wieder auf die Fahrbahn zu bewegt und abgesenkt. Zudem dient das Rad dazu, das Parkierfahrzeug auf der Fahrbahn abzustützen. Das Rad kann beispielsweise antreibbar ausgeformt sein. Alternativ dazu kann das Rad nicht antreibbar ausgeformt sein.
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Die Durchmesser-Anpassung erfolgt mittels einer Druckänderung des Rades. Der Reifen des Rades des Anhebesystems weist dazu wenigstens ein Ventil auf, durch welches ein Medium in einen Reifen des Rades kontrolliert hinein- oder hinausströmen kann. Dieses Medium kann beispielsweise ein Hydraulikfluid, Wasser, Luft oder ein anderes geeignetes gasförmiges oder flüssiges Medium sein. Der Reifen kann beispielsweise stets mit demselben Medium gefüllt sein/werden. Alternativ dazu kann der Reifen abwechselnd mit unterschiedlichen Medien gefüllt werden, z. B. mit Luft oder einem Hydraulikfluid.
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Diese Druckänderung kann beispielsweise manuell oder automatisch erfolgen. Erfolgt die Druckänderung manuell, befüllt oder entleert ein Fahrzeugnutzer den Reifen. Erfolgt die Druckänderung im Gegensatz dazu automatisch, kann das Anhebesystem z.B. eine Reifendruck-Regelanlage aufweisen. Derartige Reifendruck-Regelanlagen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die Reifendruck-Regelanlage weist einen Aktuator auf, der angesteuert werden kann, um das Ventil zu öffnen oder zu schließen. Zudem weist die Reifendruckregelanlage eine Medium-Versorgungsvorrichtung auf, mittels welcher der Reifen mit dem Medium versorgt werden kann. Das heißt, dass das Medium durch das Ventil in einer kontrollierten Menge in den Reifen hineinströmen oder aus dem Reifen hinausströmen kann. Entweder verbleibt das Medium dabei in einem Kreislauf und ausgeströmtes Medium kann zu einem späteren Zeitpunkt von der Versorgungsvorrichtung wieder in den Reifen befördert werden, oder das Medium, das hinausströmt, wird nach außen abgegeben. Um den Reifen zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu befüllen, muss somit von der Versorgungsvorrichtung neues Medium in den Reifen befördert werden.
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Weiterhin weist das Anhebesystem das Verbindungselement auf. Dieses dient dazu, das Anhebesystem mit einem Arm des Parkierfahrzeugs zu verbinden. Mittels des Verbindungselements kann das Anhebesystem somit an dem jeweiligen Arm des Parkierfahrzeugs gelagert werden. Weiterhin ist das Rad mit dem Verbindungselement verbunden. Dies kann eine direkte Verbindung sein, d. h. dass das Rad direkt ohne weitere zwischengeschaltete Bauelemente mit dem Verbindungselement verbunden ist. Alternativ dazu kann das Rad an dem Verbindungselement über weitere zwischengeschaltete Bauelemente gelagert sein. Beispielsweise kann das Verbindungselement als ein Rahmen oder als ein Lager ausgebildet sein. Das Rad kann mittels des Verbindungselements beispielsweise drehbar an dem Arm des Parkierfahrzeugs gelagert sein
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Das zu befördernde Fahrzeug wird angehoben, wenn der Durchmesser des Rades erhöht, also der Druck des Reifens des Rades erhöht wird. Das zu befördernde Fahrzeug wird abgesenkt, wenn der Durchmesser des Rades verringert, also der Druck des Reifens des Rades verringert wird. Es sind zwei voneinander unterschiedliche Positionen des Anhebesystems zu unterscheiden, die dieses in einem Bewegungsmodus und in einem Parkmodus des Parkierfahrzeugs einnehmen kann, wenn das Anhebesystems in einem Parkierfahrzeug verwendet wird. Das Rad kontaktiert sowohl im Bewegungsmodus als auch im Parkmodus die Fahrbahn.
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In dem Bewegungsmodus weist das Rad jedes Anhebesystems eines Parkierfahrzeugs einen derartigen Durchmesser auf, dass die Arme des Parkierfahrzeugs nicht in Richtung der Hochachse bewegt sind, wenn das Anhebesystem in einem Parkierfahrzeug verwendet wird. Im Bewegungsmodus kann das zu befördernde Fahrzeug unproblematisch zwischen die beiden Armen des Parkierfahrzeugs aufgenommen werden. Vorzugsweise kontaktieren die Aufnahmevorrichtungen das Rad des zu befördernden Fahrzeugs nicht. Im Bewegungsmodus hat das Parkierfahrzeug kein zu beförderndes Fahrzeug aufgenommen, sondern bewegt sich entlang der Fahrbahn beispielsweise auf das zu beförderndes Fahrzeug zu. Der Durchmesser jedes Rades kann im Bewegungsmodus ein regulärer, unveränderter Durchmesser dieses Rades sein. Beispielsweise kann jedes Rad im Bewegungsmodus seinen minimalen Durchmesser aufweisen.
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Im Parkmodus hingegen ist das zu befördernde Fahrzeug mittels der Anhebesysteme des Parkierfahrzeugs von der Fahrbahn weg in die Hochrichtung angehoben. Jedes Rad des zu befördernden Fahrzeugs ist in einem Teilbereich umschlossen von der jeweiligen Aufnahmevorrichtung. Das Rad ruht in der oder auf der Aufnahmevorrichtung. Die Arme des Parkierfahrzeugs sind im Parkmodus derart bewegt, so dass das zu befördernde Fahrzeug die Fahrbahn nicht mehr kontaktiert. Dazu ist jedes Rad in seinem Durchmesser angepasst, d. h. verändert. Dieser ist vorzugsweise erhöht, so dass der Druck jedes Rades vergrößert ist. Dadurch werden die Arme oder ein Teilabschnitt der Arme des Parkierfahrzeugs in die Hochrichtung nach oben bewegt. Im Parkmodus hat das Parkierfahrzeug also das zu befördernde Fahrzeug aufgenommen und kann es entlang der Fahrbahn transportieren. Wenn das zu befördernde Fahrzeug wieder abgesetzt werden soll, wird erneut der Bewegungsmodus eingenommen.
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An dem Anhebesystem ist vorteilhaft, dass dieses es ermöglicht, das zu befördernde Fahrzeug auf einfache Art und Weise anzuheben. Das Anhebesystem kann als Baugruppe vorbereitet sein und in das Parkierfahrzeug integriert werden. Dies bietet einen Vorteil in der Fertigung des Parkierfahrzeugs.
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Nach einer Ausführungsform weist das Anhebesystem zusätzlich eine Aktuator auf, der die Durchmesser-Anpassung des Rades des Anhebesystems aktuiert. Der Aktuator kann beispielsweise elektrisch, mechanisch, elektromechanisch oder auf andere geeignete Art und Weise ausgeformt sein. Zudem kann der Aktuator selbsthemmend ausgeformt sein. Der Aktuator aktuiert genauer gesagt das wenigstens eine Ventil des Reifens des Rades, so dass die Druckänderung innerhalb des Reifens des Rades erfolgen kann. Das Ventil kann dadurch geöffnet oder geschlossen werden, so dass das Medium hinein- oder herausströmen kann.
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Der Aktuator kann mit einer Steuervorrichtung verbunden sein, wenn das Anhebesystem in einem Parkierfahrzeug verwendet wird. Die Steuervorrichtung kann den Aktuator ansteuern, so dass dieser die Durchmesser-Anpassung des Rades einleitet, wenn das zu befördernde Fahrzeug mittels des Parkierfahrzeugs befördert werden soll. Dieser Aktuator kann beispielsweise ein Aktuator einer herkömmlichen Reifendruck-Regelanlage sein, wie bereits in der vorherigen Beschreibung beschrieben.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist das Rad des Anhebesystems zusätzlich antreibbar ausgeformt. Der Antrieb des Rades kann beispielsweise mittels einer E-Maschine erfolgen. Dazu kann das Anhebesystem zusätzlich die E-Maschine aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist das Rad des Anhebesystems zusätzlich lenkbar ausgeformt. Das heißt, dass an diesem Rad ein Lenkwinkel eingestellt werden kann. Dies kann beispielsweise mittels eines zusätzlichen Lenkaktuators aktuiert werden, den das Anhebesystem aufweisen kann. Dieser Lenkaktuator kann beispielsweise elektrisch, mechanisch, elektromechanisch, pneumatisch, hydraulisch oder auf andere geeignete Art und Weise ausgeformt sein. Zudem kann der Lenkaktuator selbsthemmend ausgeformt sein. Der Lenkaktuator ist mit der Steuervorrichtung des Parkierfahrzeugs verbunden, wenn das Anhebesystem in einem Fahrzeug verwendet wird. Diese Steuervorrichtung kann den Lenkaktuator ansteuern.
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Ein Parkierfahrzeug zum Befördern und Parken eines Fahrzeugs weist zwei Arme und einen Grundkörper auf. Die Arme und der Grundkörper formen zusammen eine U-Form aus, wie bereits oben beschrieben. Das Parkierfahrzeug weist an jedem Arm wenigstens ein Aufnahmesystem auf. Zudem weist das Parkierfahrzeug an jedem Arm wenigstens ein Anhebesystem auf, das bereits in der vorherigen Beschreibung beschrieben wurde. Beispielsweise kann das Parkierfahrzeug an jedem Arm genau ein Anhebesystem oder zwei Anhebesysteme aufweisen. Der Aktuator jedes Anhebesystems, der die Durchmesser-Anpassung jedes Rades aktuiert, ist mit der Steuervorrichtung des Parkierfahrzeugs verbunden. Mittels dieser Verbindungen können Steuersignale weitergeleitet werden. Die Steuervorrichtung kann diese Aktuatoren somit ansteuern.
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Die Steuervorrichtung ist z. B. ein ECU oder Domain-ECU. Die Steuervorrichtung ist vorzugsweise in dem Grundkörper untergebracht. Die Steuervorrichtung kann eine Antriebsvorrichtung ansteuern und beispielsweise eine Beschleunigung regeln, oder einen Lenkwinkel an dem wenigstens einen Antriebsrad einstellen.
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Die Steuervorrichtung ist zudem derart ausgebildet, dass diese das Parkierfahrzeug befähigt, automatisiert oder autonom zu fahren. Dazu kann diese z. B. eine künstliche Intelligenz aufweisen. Zudem kann das Parkierfahrzeug eine Positionsbestimmungsvorrichtung, z. B. ein GPS-System oder ein Indoor-Navigationssystem, aufweisen, die mit der Steuervorrichtung verbunden ist, so dass diese das Parkierfahrzeug ausgehend von Positionsdaten steuern kann.
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Um das zu befördernde Fahrzeug mittels des Parkierfahrzeugs zu befördern, fährt das Parkierfahrzeug automatisiert oder autonom an das zu befördernde Fahrzeug heran. Dabei steuert die Steuervorrichtung die Antriebsvorrichtung des Parkierfahrzeugs an.
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Anschließend fährt das Parkierfahrzeug entlang einer Längsrichtung des zu befördernden Fahrzeugs auf das zu befördernde Fahrzeug zu, so dass die beiden Arme des Parkierfahrzeugs das zu befördernde Fahrzeug in einem Teilbereich umschließen. Beispielsweise umschließen die beiden Arme das zu befördernde Fahrzeug an dessen Seiten in einem Teilbereich. Das Parkierfahrzeug kann sich dabei einer Front oder einem Heck des zu befördernden Fahrzeugs annähern. Durch die U-Form des Parkierfahrzeugs kann dieses das zu befördernde Fahrzeug somit an drei von vier Seiten zumindest teilweise umschließen. Dabei befindet sich das Parkierfahrzeug im Bewegungsmodus. Die Aufnahmesysteme sind derart bewegt, dass diese die Räder des zu befördernden Fahrzeugs nicht kontaktieren. Die Anhebesysteme sind derart eingestellt, dass die Arme des Parkierfahrzeugs nicht von der Fahrbahn weg angehoben sind. Die Durchmesser aller Räder der Anhebesysteme korrespondieren miteinander. Beispielsweise weist jedes Rad denselben Durchmesser, z. B. den kleinsten möglichen Durchmesser, auf.
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Das Parkierfahrzeug fährt mit seinem Grundkörper soweit an das zu befördernde Fahrzeug heran, dass die Aufnahmesysteme des Parkierfahrzeugs die Räder des zu befördernden Fahrzeugs aufnehmen und kontaktieren können. Ab diesem Zeitpunkt wird eine Fahrbewegung des Parkierfahrzeugs von der Steuervorrichtung gestoppt und ein Aufnehmen des zu befördernden Fahrzeugs beginnt. Daraufhin werden die Aufnahmesysteme des Parkierfahrzeugs in den Parkmodus gebracht. Dies wird von der Steuervorrichtung eingeleitet. Die Aufnahmevorrichtungen kontaktieren ihr zugeordnetes Rad des zu befördernden Fahrzeugs.
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Anschließend wird das zu befördernde Fahrzeug in Richtung der Hochachse nach oben bewegt. Dies erfolgt mittels der Anhebesysteme. Jedes Rad ist in seinem Durchmesser derart angepasst, dass sich jeder Arm des Parkierfahrzeugs in die Hochrichtung nach oben von der Fahrbahn weg bewegt. Beispielsweise ist der Durchmesser jedes Rades vergrößert im Vergleich zum Bewegungsmodus. Die Räder des zu befördernden Fahrzeugs kontaktieren dadurch die Fahrbahn nicht mehr, sondern ruhen auf den Aufnahmevorrichtungen der Aufnahmesysteme. Die Last des zu befördernden Fahrzeugs wird von dem Parkierfahrzeug aufgenommen.
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Anschließend befördert das Parkierfahrzeug das zu befördernde Fahrzeug automatisiert oder autonom zu einer freien Parkfläche. Dort wird das zu befördernde Fahrzeug von dem Parkierfahrzeug abgestellt. Die Anhebesysteme senken das zu befördernde Fahrzeug wieder ab. Die Aufnahmesysteme geben anschließend die Räder des zu befördernden Fahrzeugs wieder frei. Die Räder des zu befördernden Fahrzeugs kontaktieren die Aufnahmevorrichtungen nicht mehr. Stattdessen kontaktieren diese Räder die Fahrbahn. Das Parkierfahrzeug entfernt sich daraufhin von dem zu befördernden Fahrzeug.
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Vorteilhaft an dem hier vorgestellten Parkierfahrzeug ist, dass dieses in jedem bereits bestehenden Parkhaus oder auf jedem bereits bestehenden Parkplatz verwendet werden kann, ohne dass die Infrastruktur angepasst werden müsste. Aufgrund der Ausformung des Parkierfahrzeugs mit umschließenden Armen können die Räder der Anhebesysteme, die an den beiden Armen gelagert sind, und das wenigstens eine Antriebsrad einen größeren Durchmesser aufweisen als bei unterfahrbaren Parkierfahrzeugen, die unter das zu befördernde Fahrzeug fahren müssen. Dadurch ist das Parkierfahrzeug weniger anfällig für Bodenwellen oder Unebenheiten der Fahrbahn. Zudem kann jedes vierrädrige Fahrzeug mittels des Parkierfahrzeugs aufgenommen werden. Allgemein ist vorteilhaft, dass umständliche Parkvorgänge in beengten Parkhäusern oder auf beengten Parkplätzen nicht mehr von einem Fahrzeugnutzer selbst durchgeführt werden müssen.
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Anhand der im Folgenden erläuterten Figuren werden verschiedene Ausführungsbeispiele und Details der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Parkierfahrzeugs nach dem Stand der Technik,
- 2 eine schematische Darstellung eines Anhebesystems in einem Bewegungsmodus nach einem Ausführungsbeispiel,
- 3 eine schematische Darstellung des Anhebesystems aus dem Ausführungsbeispiel aus 2 in einem Parkmodus.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Parkierfahrzeugs 10 nach dem Stand der Technik. Zur besseren Übersichtlichkeit ist der Grundkörper 12 durchsichtig und einer der Arme 11 des Parkierfahrzeugs 10 verlängert dargestellt. Weiterhin ist ein kartesisches Koordinatensystem dargestellt.
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Das Parkierfahrzeug 10 weist zwei Arme 11 und den Grundkörper 12 auf. Jeder der Arme 11 ist mittels einer Führung mit dem Grundkörper 12 beweglich verbunden. Die Führungen sind als Linearführungen ausgeformt und lassen eine Bewegung in Richtung einer Hochachse z zu. Jeder Arm 11 ist zweiteilig ausgeformt, wobei beide Teile mittels einer Längsführung miteinander verbunden sind. Mittels dieser Längsführung kann der entsprechende Arm 11 in seiner Länge variiert werden. Der erste Teil jedes Arms 11 ist mittels seiner Führung mit dem Grundkörper 12 verbunden.
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Am zweiten Teil jedes Arms 11 weist das Parkierfahrzeug 10 ein Rad 17 auf. Dieses Rad 17 ist drehbar an dem Arm 11 gelagert. Die beiden Räder 17 sind nicht lenkbar ausgeformt. Weiterhin weist das Parkierfahrzeug 10 eine Antriebsvorrichtung 14 auf. Diese weist sowohl ein Antriebsrad 15 als auch eine Antriebseinheit 16 auf. Die Antriebseinheit 16 ist beispielsweise als E-Maschine ausgeformt. Das Antriebsrad 15 ist lenkbar ausgeformt, so dass ein Lenkwinkel an diesem Antriebsrad 15 eingestellt werden kann. Das Parkierfahrzeug 10 kann sich mittels der Antriebsvorrichtung 14 voran bewegen. Die Antriebsvorrichtung 14 kann von der Steuervorrichtung, die hier nicht dargestellt ist, angesteuert werden, so dass das Parkierfahrzeug 10 autonom oder automatisiert fahren kann.
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Das Parkierfahrzeug 10 weist an jedem Arm 11 zwei Aufnahmesysteme 13 auf. Jedes Aufnahmesystem 13 weist zwei Aufnahmestreben 19 auf. Die Aufnahmesysteme 13 sind derart zueinander angeordnet, dass diese an einer Längsachse, die parallel ist zur x-Achse, gespiegelt sind. Das heißt, dass sich stets zwei Aufnahmestreben 19 der beiden Aufnahmesysteme 13 gegenüberliegen. Von diesen Aufnahmestreben 19 sind drei mittels eines Gelenks beweglich an ihrem Arm 11 gelagert. Jedes Gelenk lässt dabei eine Schwenkbewegung der Aufnahmestrebe 19 um eine Gelenkachse zu, wobei diese Gelenkachse parallel ist zu der Hochachse z. Jedes Gelenk wird mittels eines Aktuators aktuiert. Das heißt, dass diese Aufnahmestreben 19 in dem Bewegungsmodus senkrecht zu dem Grundkörpers 12 angeordnet sind. Zum anderen sind diese Aufnahmestreben 19 in einem Parkmodus derart angeordnet, dass diese möglichst senkrecht zu ihrem entsprechenden Arm 11 sind. Im Parkmodus sind diese Aufnahmestreben 19 in anderen Worten derart ausgerichtet, dass diese die Räder eines zu befördernden Fahrzeuges kontaktieren und aufnehmen können.
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Die vierte Aufnahmestrebe 19 ist nicht beweglich an ihrem Arm 11 gelagert. Diese ist sowohl in dem Bewegungsmodus als auch in dem Parkmodus des Parkierfahrzeugs 10 senkrecht zu den Armen 11 angeordnet. Die vierte Aufnahmestrebe 19 ist dabei diejenige Aufnahmestrebe 19, die dem Grundkörper 12 am nächsten angeordnet ist.
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Die beiden Arme 11 des Parkierfahrzeugs 10 sind voneinander beabstandet. Dieser Abstand ist derart groß gewählt, dass die beiden Arme 11 um ein zu beförderndes Fahrzeug herum fahren können. Wenn das Parkierfahrzeug 10 um das zu befördernde Fahrzeug herum fährt, ist eine Querachse des Grundkörpers 12 parallel oder deckungsgleich zu der Längsachse des Fahrzeugs.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Anhebesystems 1 in einem Bewegungsmodus nach einem Ausführungsbeispiel. Der Übersichtlichkeit halber ist eine vereinfachte Schnittdarstellung dargestellt. Zu erkennen ist ein Rad R des zu befördernden Fahrzeugs, ein Abschnitt eines Arms 11 des Parkierfahrzeugs 10, das Anhebesystem 1 und die Fahrbahn F.
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Das Rad R des zu befördernden Fahrzeugs weist eine Raddrehachse 18 auf und ist von dem Aufnahmesystem 13 des Parkierfahrzeugs 10 aufgenommen. Dieses Aufnahmesystem 13 weist zwei Aufnahmestreben 19 auf, die das Rad R kontaktieren.
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Das Rad R ruht somit auf diesen Aufnahmestreben 19. Das Aufnahmesystem 13 ist mit dem Arm 11 beweglich verbunden. Die Aufnahmestreben 19 können somit auf das Rad R zu oder von dem Rad R weg bewegt werden, um dieses aufzunehmen. Das Rad R kontaktiert in dem hier dargestellten Bewegungsmodus die Fahrbahn F.
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Das Anhebesystem 1 ist mit dem Arm 11 des Parkierfahrzeugs verbunden. Das Anhebesystem 1 weist zu diesem Zweck das Verbindungselement 3 auf. Mittels dieses Verbindungselements 3 ist das Anhebesystem 1 an dem Arm 11 gelagert. Zudem weist das Anhebesystem 1 ein Rad 2 auf. Dieses Rad 2 kontaktiert ebenfalls die Fahrbahn F. Das Rad 2 des Anhebesystems 1 weist einen Reifen 4 und eine Felge 5 auf. Der Reifen 4 ist auf die Felge 5 aufgezogen und mit dieser verbunden. Der Reifen 4 ist mit Luft als einem Medium gefüllt. Genauer gesagt ist die Felge 5 des Rades 2 des Anhebesystems 1 mittels des Verbindungselements 3 an einer Mittelachse M des Rades 2 drehbar an dem Arm 11 gelagert. Die Mittelachse M ist deckungsgleich zu einer Raddrehachse des Rades 2 des Anhebesystems 1.
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Der Reifen 4 weist ein hier nicht dargestelltes Ventil auf, durch welches Luft hinein- und hinausströmen kann. Dieses Ventil wird mittels eines Aktuators aktuiert, der hier nicht dargestellt ist. Mittels des Aktuators kann der Druck des Reifens 4 eingestellt, d. h. erhöht oder abgesenkt werden. Weiterhin weist das Anhebesystem 1 eine Medium-Versorgungsvorrichtung auf, die hier nicht dargestellt ist. Mittels dieser Versorgungsvorrichtung kann der Reifen 4 mit Luft versorgt werden.
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Im hier dargestellten Bewegungsmodus weist das Rad 2 seinen kleinsten möglichen Durchmesser auf. Zur besseren Übersicht ist hier statt des kleinsten möglichen Durchmessers der kleinste mögliche Radius r0 eingezeichnet. Zudem weist das Rad 2 einen niedrigeren Druck auf als im Parkmodus. In diesen Bewegungsmodus kontaktiert das Rad R des zu befördernden Fahrzeugs sowie das Rad 2 des Anhebesystems 1 die Fahrbahn F, das heißt, das zu befördernde Fahrzeug ist nicht von der Fahrbahn F weg in eine Hochrichtung z nach oben angehoben. Im Bewegungsmodus kann das Parkierfahrzeug das zu befördernde Fahrzeug noch nicht transportieren.
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3 zeigt eine schematische Darstellung des Anhebesystems 1 aus dem Ausführungsbeispiel aus 2 in einem Parkmodus. Dargestellt ist dasselbe Anhebesystem 1 wie in 2. Allerdings ist in dem hier dargestellten Parkmodus der Durchmesser des Rades 2 vergrößert. Zur besseren Übersicht ist hier statt des vergrößerten Durchmessers der vergrößerte Radius r1 eingezeichnet. Zudem ist der Reifendruck des Rades 2 vergrößert.
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Diese Durchmesser-Anpassung vom Bewegungsmodus in den Parkmodus (r0 zu r1) wurde von dem Aktuator aktuiert, der hier nicht dargestellt ist. Dies ist mittels des Pfeils dargestellt. Dadurch konnte das Rad R des zu befördernden Fahrzeugs von der Fahrbahn F weg in die Hochrichtung z nach oben angehoben werden. In diesem Parkmodus ruht das Rad R des zu befördernden Fahrzeugs auf dem Aufnahmesystem 13 des Parkierfahrzeugs. Das Rad R des zu befördernden Fahrzeugs kontaktiert somit die Fahrbahn F nicht mehr. Allein das Rad 2 des Anhebesystems 1 kontaktiert die Fahrbahn F.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anhebesystem
- 2
- Rad des Anhebesystems
- 3
- Verbindungselement
- 4
- Reifen
- 5
- Felge
- 10
- Parkierfahrzeug
- 11
- Arm
- 12
- Grundkörper
- 13
- Aufnahmesystem
- 14
- Antriebsvorrichtung
- 15
- Antriebsrad
- 16
- Antriebseinheit
- 17
- Rad nach dem Stand der Technik
- 18
- Raddrehachse
- 19
- Aufnahmestrebe
- F
- Fahrbahn
- r0
- Radius im Bewegungsmodus
- r1
- Radius im Parkmodus
- M
- Mittelachse
- R
- Rad des zu befördernden Fahrzeugs
- z
- Hochrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010052850 A1 [0003]
- DE 102006053528 A1 [0004]