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Die Erfindung betrifft ein Ladefahrzeug zum Laden eines elektrischen Energiespeichers eines Elektrofahrzeugs
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ladefahrzeug zum Laden eines elektrischen Energiespeichers eines Elektrofahrzeugs.
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Das Interesse richtet sich vorliegend auf Elektrofahrzeuge. Derartige Elektrofahrzeuge werden mit einem Elektromotor angetrieben, welcher mit elektrischer Energie aus einem elektrischen Energiespeicher des Elektrofahrzeugs versorgt wird. Um den Betrieb des Elektrofahrzeugs zu gewährleisten, ist es notwendig, den elektrischen Energiespeicher beziehungsweise die Traktionsbatterie zu laden. Um die Elektrofahrzeuge laden zu können, ist eine entsprechende Infrastruktur, beispielsweise in Form von Ladesäulen, erforderlich. Des Weiteren haben die Elektrofahrzeuge meist eine relativ kurze Reichweite und müssen daher häufig geladen werden, vorzugsweise während den Standzeiten. Darüber hinaus ergeben sich witterungsbedingt Reichweitenfluktuationen, was dazu führen kann, dass die Elektrofahrzeuge liegen bleiben können. Aktuell ist die Situation so, dass bezogen auf die Anzahl mehr Elektrofahrzeuge als öffentliche Ladevorrichtungen vorhanden sind.
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Bisher werden die meisten Elektrofahrzeuge auf speziellen Parkplätzen an Ladesäulen oder über eine induktive Ladevorrichtung geladen. Alternativ dazu werden die Elektrofahrzeuge an einem Haus des Nutzers geladen und dort beispielsweise mit einer sogenannten Wall-Box verbunden. Dabei den öffentlichen Ladevorrichtungen erfordert es einen großen Aufwand, die Parkplätze mit Ladesäulen auszustatten. Ferner sind ein entsprechender Platzbedarf sowie eine gute Anbindung an das Stromnetz erforderlich. In der Stadt parken die Elektrofahrzeuge üblicherweise auf der Straße und können über Nacht nicht geladen werden. Des Weiteren können Langzeitparker nicht während der Parkzeit geladen werden, da Parkplätze mit öffentlicher Ladeinfrastruktur nur wirtschaftlich sind, wenn diese oft frequentiert werden. In Schwellenländern ist oftmals eine schwache Stromnetzinfrastruktur in abgelegenen Gebieten gegeben. Des Weiteren besteht aktuell keine Möglichkeit einer Ad-hoc-Installation der Ladeinfrastruktur, um die Elektrofahrzeuge zu laden. Beispielsweise wäre es wünschenswert, eine Ladeinfrastruktur auch bei Veranstaltungen, Messen oder in einem Katastrophenfall bereitstellen zu können. Aus dem Stand der Technik sind zwar tragbare Generatoren bekannt, deren Leistungsniveau ist aber höchstens für ein langsames Laden des elektrischen Energiespeichers ausgelegt. Durch mobile Generatoren ergeben sich außerdem negative Auswirkungen auf die Ökologie, die Ökonomie und den CO2-Fußabdruck.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie das Laden eines elektrischen Energiespeichers eines Elektrofahrzeugs auf wirtschaftlich sinnvolle Weise flexibler ausgestaltet werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäße durch ein Ladefahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Ladefahrzeug umfasst einen Batteriecontainer, welcher eine Mehrzahl von Batterien zum Bereitstellen von elektrischer Energie aufweist. Darüber hinaus umfasst das Ladefahrzeug eine Ladestation zum Wandeln der von der Mehrzahl von Batterien bereitgestellten elektrischen Energie in einen elektrischen Strom zum Laden eines elektrischen Energiespeichers des Elektrofahrzeugs. Dabei sind der Batteriecontainer und die Ladestation an beziehungsweise auf dem Ladefahrzeug angeordnet und zusammen mit dem Ladefahrzeug bewegbar.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass die Ladeinfrastruktur und die Energieversorgung für die Ladeinfrastruktur auf dem Fahrzeug integriert werden. Der Batteriecontainer umfasst die Mehrzahl von Batterien beziehungsweise Akkumulatoren, die beispielsweise elektrisch in Reihe und/oder parallel geschaltet sein können. Der Batteriecontainer kann ferner ein Gehäuse aufweisen, in welchem die Mehrzahl von Batterien angeordnet ist. Mit den Batterien des Batteriecontainers kann eine elektrische Spannung und/oder ein elektrischer Strom bereitgestellt werden, welche an die Ladestation übertragen werden kann. Die Ladestation kann einen Wandler aufweisen, mit dem die elektrische Spannung und/oder der elektrische Strom, die mit den Batterien bereitgestellt werden, in eine elektrische Spannung und/oder einen elektrischen Strom zum Laden des elektrischen Energiespeichers gewandelt werden kann. In dem Batteriecontainer ist also elektrische Energie gespeichert, die mittels der Ladestation an den Ladestrom zum Laden des elektrischen Energiespeichers des Elektrofahrzeugs angepasst werden kann.
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Dabei ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass sowohl der Batteriecontainer als auch die Ladestation an und/oder auf dem Ladefahrzeug angeordnet sind. Das Ladefahrzeug kann beispielsweise eine Ladefläche oder einen Laderaum aufweisen, auf welcher beziehungsweise in welchem sowohl der Batteriecontainer als auch die Ladestation angeordnet sind. Dabei sind der Batteriecontainer und die Ladestation an dem Ladefahrzeug befestigt. Dies bedeutet, dass der Batteriecontainer und die Ladestation mit dem Ladefahrzeug zusammen bewegt werden können. Dadurch, dass das Ladefahrzeug mobil ist, keine Ad-hoc-Ladeinfrastruktur bereitgestellt werden. Das Ladefahrzeug kann zum Aufladen der elektrischen Energiespeicher von Elektrofahrzeugen zu diesen transportiert werden. Beispielsweise kann das Ladefahrzeug zu einem Bestimmungsort gefahren werden und steht somit dort als Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Insgesamt kann somit auf wirtschaftlich sinnvolle Weise eine Ad-hoc-Ladeinfrastruktur bereitgestellt werden und damit das Laden des elektrischen Energiespeichers des Elektrofahrzeugs flexibler und bedarfsgerechter durchgeführt werden.
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Bevorzugt ist die Ladestation dazu ausgebildet, als den elektrischen Strom einen Gleichstrom zum Laden des elektrischen Energiespeichers des Elektrofahrzeugs bereitzustellen. Mit dem Batteriecontainer beziehungsweise den Batterien des Batteriecontainers werden eine Gleichspannung und ein Gleichstrom bereitgestellt. Dieser Gleichstrom und/oder die Gleichspannung können mittels der Ladestation entsprechend an die Vorgaben des elektrischen Energiespeichers des Elektrofahrzeugs angepasst werden. Somit wird ein Gleichstromladen des elektrischen Energiespeichers des Kraftfahrzeugs ermöglicht. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Ladestation als sogenannten Schnellladevorrichtung ausgebildet und/oder dass mit der Ladestation ein sogenannter Schnellladevorgang (HPC - High Power Charging) durchgeführt werden kann. Dies ermöglicht wiederum ein schnelles Aufladen des elektrischen Energiespeichers des Elektrofahrzeugs.
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In einer Ausführungsform weist das Ladefahrzeug eine Batterieladevorrichtung zum Laden der Mehrzahl von Batterien auf, wobei die Batterieladevorrichtung eine Verbindungseinrichtung zur elektrischen Verbindung mit einem Stromversorgungsnetz aufweist. Damit der elektrische Energiespeicher des Elektrofahrzeugs auf zuverlässige Weise geladen werden kann, ist es erforderlich, dass die Batterien des Batteriecontainers entsprechend aufgeladen sind. Hierzu weist das Ladefahrzeug die Batterieladevorrichtung auf. Dabei kann die Batterieladevorrichtung mit einem Stromversorgungsnetz elektrisch verbunden werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Verbindungseinrichtung für unterschiedliche Stromversorgungsnetze genutzt werden kann. Beispielsweise kann die Verbindungseinrichtung für Stromnetze mit unterschiedlichen Spannungen ausgebildet sein. Aus diesem Stromversorgungsnetz kann mithilfe der Verbindungseinrichtung der Batterieladevorrichtung ein Ladestrom bezogen werden, mit dem die Batterien des Batteriecontainers entsprechend aufgeladen werden können. Somit wird es beispielsweise ermöglicht, dass der Batteriecontainer in einem Depot aufgeladen wird und das Ladefahrzeug anschließend zu dem Bestimmungsort bewegt wird.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Ladefahrzeug zumindest einen Wandler zum Wandeln einer elektrischen Spannung und/oder eines elektrischen Stroms auf, wobei der zumindest eine Wandler Teil der Ladestation und der Batterieladevorrichtung ist. Bei dem Wandler kann es sich insbesondere um einen Stromwandler handeln. Während des Ladens des elektrischen Energiespeichers des Elektrofahrzeugs kann der Wandler dazu dienen, den elektrischen Strom, der von den Batterien bereitgestellt wird, in den Ladestrom zum Laden des elektrischen Energiespeichers zu wandeln. Wenn die Batterien des Batteriecontainers geladen werden, kann der Wandler dazu dienen, den elektrischen Strom, der von dem Stromversorgungsnetz bereitgestellt wird, in den Batterieladestrom zum Laden der Batterien zu wandeln. Somit kann die Auslastung des Wandlers erhöht werden und zudem können Bauteile eingespart werden.
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Bevorzugt ist die Batterieladevorrichtung dazu ausgebildet, bei einer elektrischen Verbindung mit dem Stromversorgungsnetz, welches als Mittelspannungsnetz ausgebildet ist, einen Batterieladestrom zum Laden der Mehrzahl von Batterien bereitzustellen. Mit anderen Worten ist die Batterieladevorrichtung beziehungsweise die Verbindungseinrichtung zur elektrischen Verbindung mit einem Mittelspannungsnetz ausgebildet. Beispielsweise kann die Batterieladevorrichtung entsprechende Wandler aufweisen, mit denen aus der elektrischen Spannung und/oder dem elektrischen Strom, der in dem Mittelspannungsnetz bereitgestellt wird, der Batterieladestrom zum Laden der Mehrzahl von Batterien zu erzeugen. Durch diese Mittelspannungsanbindung kann wirtschaftliches Laden des Batteriecontainers ermöglichen werden. Zudem wird ermöglicht, dass der Batteriecontainer in der Nähe des Bestimmungsortes an einem Mittelspannungsnetz aufgeladen werden kann. Durch die Anbindung an das Mittelspannungsnetz können die Batterien des Batteriecontainers innerhalb einer kurzen Zeit aufgeladen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Ladefahrzeug einen Stromabnehmer zur elektrischen Verbindung mit einer Oberleitung auf und die Batterieladevorrichtung ist dazu ausgebildet, bei der Verbindung des Stromabnehmers mit der Oberleitung einen durch die Oberleitung fließenden elektrischen Strom in den Batterieladestrom zum Laden der Mehrzahl von Batterien zu wandeln. Es ist vorgesehen, dass beispielsweise an Autobahnen Oberleitungen montiert, von denen elektrische Energie an Elektrofahrzeuge oder Hybridfahrzeuge übertragen werden kann. Dies eignet sich insbesondere für Elektrofahrzeuge oder Hybridfahrzeuge, die als Lastkraftwagen ausgebildet sind. Hierzu weisen die Fahrzeuge entsprechende Stromabnehmer auf, die mit den Oberleitungen elektrisch verbunden werden können. Dies dient dazu, dass der elektrische Energiespeicher des Elektrofahrzeugs und/oder Hybridfahrzeugs geladen werden kann. Bei dem erfindungsgemäßen Ladefahrzeug kann es ebenfalls vorgesehen sein, dass dieses einen Stromabnehmer aufweist und somit mit einer derartigen Oberleitung elektrisch verbunden werden kann. Ferner kann das Ladefahrzeug eine Stelleinrichtung aufweisen, mittels welcher der Stromabnehmer bewegt werden kann. Somit kann der Stromabnehmer zu der Oberleitung bewegt werden. Ferner kann der Stromabnehmer in einer Verstaustellung bewegt werden, falls dieser aktuell nicht benötigt wird. Die elektrische Energie, welche durch die Verbindung mit der Oberleitung bezogen wird, kann dann zum Laden der Batterien des Batteriecontainers verwendet werden. Dies ermöglicht beispielsweise ein Laden des Batteriecontainers während der Fahrt des Ladefahrzeugs.
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Es kann zudem vorgesehen sein, dass das Ladefahrzeug als Elektrofahrzeug oder als Hybridfahrzeug ausgebildet ist. Dabei kann das Ladefahrzeug eine Traktionsbatterie aufweisen, mittels welcher ein elektrischer Antrieb des Ladefahrzeugs gespeist wird. Dabei kann es ferner vorgesehen sein, dass elektrische Energie zwischen dem Batteriecontainer und der Traktionsbatterie des Ladefahrzeugs ausgetauscht wird beziehungsweise übertragen werden kann. Dies ermöglicht einen bedarfsgerechten und effizienten Betrieb des Ladefahrzeugs.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Batterieladevorrichtung dazu ausgebildet ist, die Bereitstellung des Batterieladestroms zum Laden der Mehrzahl von Batterien zu steuern. Beispielsweise kann mittels der Batterieladevorrichtung gesteuert werden, zu welchem Zeitpunkt der Batteriecontainer beziehungsweise die Mehrzahl von Batterien geladen werden. Damit kann der Ladevorgang zum Laden der Batterien des Batteriecontainers unabhängig von einem aktuellen Zustand des Stromversorgungsnetzes folgen. Beispielsweise kann der Ladevorgang unabhängig von Lastzeiten des Stromversorgungsnetzes erfolgen und somit netzdienlicher durchgeführt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Ladestation eine Abrechnungseinrichtung zum Bestimmen des beim Laden an den elektrischen Energiespeicher übertragenen elektrischen Stroms auf. Mit Hilfe der Abrechnungseinrichtung können beispielsweise die Zeitdauer und/oder die Menge des elektrischen Stroms bestimmt werden, die beim Laden an den elektrischen Energiespeicher des Elektrofahrzeugs übertragen wurde. Damit kann auf einfache Weise eine Abrechnung ermöglicht werden.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Ladestation einen Stecker und/oder eine Buchse zur elektrischen Verbindung mit einem Ladeanschluss des Elektrofahrzeugs auf. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Ladestation ein entsprechendes Kabel aufweist, sodass sie mit dem Ladeanschluss des Elektrofahrzeugs verbunden werden kann. Grundsätzlich kann die Ladestation so ausgebildet sein, dass diese mit mehreren Elektrofahrzeugen verbunden werden kann. Die Ladestation kann also auch mehrere Stecker und/oder Buchsen und/oder Kabel aufweisen, die mit einem jeweiligen Ladeanschluss eines Elektrofahrzeugs verbunden werden können. Auf diese Weise können die Energiespeicher mehrerer Elektrofahrzeuge gleichzeig geladen werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist das Ladefahrzeug eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung der Ladestation und/oder des Batteriecontainers an dem Ladefahrzeug auf. Das Ladefahrzeug kann bevorzugt als Lastkraftwagen ausgebildet sein und eine entsprechende Ladefläche aufweisen. Durch die Befestigungseinrichtung kann garantiert werden, dass Ladestation und/oder der Batteriecontainer bei der Fahrt des Ladefahrzeugs sicher an dem Ladefahrzeug gehalten sind. Bevorzugt ist die Befestigungseinrichtung derart ausgebildet, dass sich der Batteriecontainer und/oder die Ladestation bei einem Unfalle des Ladefahrzeugs nicht von dem Ladefahrzeug lösen. Dies ermöglicht einen sicheren Betrieb des Ladefahrzeugs.
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Mithilfe des Ladefahrzeugs kann eine Ad-hoc-Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge geschaffen werden. Damit wird es beispielsweise ermöglicht, dass Elektrofahrzeuge in der Stadt, die beispielsweise nicht mit einer entsprechenden Wall-Box verbunden werden können, aufgeladen werden können. Des Weiteren wird es ermöglicht, dass diese Elektrofahrzeuge standortunabhängig aufgeladen werden können. Ferner kann das Ladefahrzeug auch für weitere Elektrofahrzeuge, beispielsweise Baumaschinenfahrzeuge in der Landwirtschaft oder Forstwirtschaft verwendet werden. Des Weiteren wird es ermöglicht, dass das Ladefahrzeug im Bereich des Katastrophenschutzes oder bei einem Stromnetzausfall verwendet wird.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 ein Ladefahrzeug gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2 eine schematische Darstellung der Verbindung zwischen einem Stromversorgungsnetz und der Ladestation sowie eines Elektrofahrzeugs gemäß dem Stand der Technik;
- 3 eine schematische Darstellung der Verbindung des Ladefahrzeugs mit einem Stromversorgungsnetz; und
- 4 eine schematische Darstellung des Ladefahrzeugs, welches zu einem Elektrofahrzeug bewegt wurde.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Ladefahrzeug 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Das Ladefahrzeug 1 umfasst einen Batteriecontainer 2, der eine Mehrzahl von Batterien 3 aufweist. Diese Batterien 3, welche vorliegend nur schematisch dargestellt sind, können entsprechend elektrisch in Serie und/oder parallel geschaltet sein. Durch die Verschaltung der Batterien 3 kann mit dem Batteriecontainer 2 eine elektrische Energie bereitgestellt werden. Darüber hinaus umfasst das Ladefahrzeug 1 einen Ladestation 4, die elektrisch mit dem Batteriecontainer 2 beziehungsweise mit den verschalteten Batterien 3 verbunden ist. Mit Hilfe der Ladestation 4 kann eine elektrische Spannung und/oder ein elektrischer Strom, der mit den Batterien 3 bereitgestellt wird, entsprechend gewandelt werden, um einen elektrischen Energiespeicher eines Elektrofahrzeugs 5 zu laden. Dabei sind der Batteriecontainer 2 und die Ladestation 4 in einem Laderaum 7 des Ladefahrzeugs 1 angeordnet. Dabei ist das Ladefahrzeug 1 als Lastkraftwagen ausgebildet.
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Somit können der Batteriecontainer 2 und die Ladestation 4 zusammen mit dem Ladefahrzeug 1 transportiert werden. Auf diese Weise kann das Ladefahrzeug 1 zu einem Bestimmungsort gefahren werden und steht dort als Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Beispielsweise kann das Ladefahrzeug 1 zu parkenden Elektrofahrzeugen 5 bewegt werden und kann diese dort aufladen.
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Die Ladestation 4 weist in dem vorliegenden Ausführungsbespiel eine entsprechende Buchse 6 auf, über welche diese elektrisch mit dem elektrischen Energiespeicher des Elektrofahrzeugs 5 verbunden werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Ladestation 4 Stecker und/oder Kabel aufweisen, die mit einem Ladeanschluss eines Elektrofahrzeugs 5 verbunden werden können. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Ladestation 4 mehrere Buchsen 6, Stecker und/oder Kabel aufweist, damit die jeweiligen elektrischen Energiespeicher von mehreren Elektrofahrzeugen 5 gleichzeitig geladen werden können.
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Des Weiteren umfasst das Ladefahrzeug 1 eine Batterieladevorrichtung 8, mittels welcher die Batterien 3 des Batteriecontainers 2 geladen werden können. Diese Batterieladevorrichtung 8 umfasst eine Verbindungseinrichtung 9, über welche die Batterieladevorrichtung 8 mit einem externen Stromversorgungsnetz verbunden werden kann. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Verbindungseinrichtung 9 zur elektrischen Verbindung mit einem Mittelspannungsnetz ausgebildet ist. Mit Hilfe der Batterieladevorrichtung 8 kann dann die elektrische Spannung und/oder der elektrische Strom, der in dem Stromversorgungsnetz bereitgestellt wird, entsprechend gewandelt werden, um die Batterien 3 des Batteriecontainers 2 zu laden. Das Ladefahrzeug 1 kann zumindest einen Wandler, insbesondere einen Stromwandler aufweisen, welcher sowohl Teil der Ladestation 4 als auch Teil der Batterieladevorrichtung 8 ist. Des Weiteren ist die Batterieladevorrichtung 8 dazu ausgebildet, die Übertragung der elektrischen Energie von dem Stromversorgungsnetz an den Batteriecontainer 2 zu steuern. Beispielsweise kann ein Zeitpunkt, zu welchem die Batterien 3 geladen werden, mittels der Batterieladevorrichtung 8 gesteuert werden.
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Des Weiteren umfasst das Ladefahrzeug 1 einen Stromabnehmer 10, welcher mittels einer Oberleitung 11 elektrisch verbunden werden kann. Eine derartige Oberleitung 11 kann beispielsweise an einer Autobahn angeordnet sein. Dabei ist der Stromabnehmer 10 über eine entsprechende Stelleinrichtung 12 beziehungsweise eine Mechanik mit dem Ladefahrzeug 1 verbunden. Mittels der Stelleinrichtung 12 kann der Stromabnehmer 10 bewegt beziehungsweise verschwenkt werden. Bei der elektrischen Verbindung des Stromabnehmers 10 mit der Oberleitung 11 kann die elektrische Energie aus der Oberleitung 11 an die Batterieladevorrichtung 8 übertragen werden. Mittels der Batterieladevorrichtung 8 kann die elektrische Spannung und/oder der elektrische Strom, der von der Oberleitung 11 bereitgestellt wird, entsprechend gewandelt werden, um die Batterien 3 zu laden. Somit wird es ermöglicht, dass die Batterien 3 des Batteriecontainers 2 während der Fahrt des Ladefahrzeugs 1 geladen werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung der Verbindung zwischen einem Stromnetz 13 einer stationären Ladesäule 14 sowie dem Elektrofahrzeug 5 gemäß dem Stand der Technik. Dabei befindet sich die Ladesäule 14 stationär an einer bestimmten Position und ist dort mit dem Stromversorgungsnetz 13 elektrisch verbunden. Zum Laden des elektrischen Energiespeichers des Elektrofahrzeugs 5 kann das Elektrofahrzeug 5 zur Ladesäule 14 bewegt werden und dort mit dieser verbunden werden.
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3 veranschaulicht schematisch die elektrische Verbindung des Ladefahrzeugs 1 mit dem Stromversorgungsnetz 13. Hierbei wird das Ladefahrzeug 1 elektrisch mit dem Stromversorgungsnetz 13 verbunden, damit die Batterien 3 des Batteriecontainers 2 mittels der Batterieladevorrichtung 8 geladen werden können. Im Anschluss daran kann das Ladefahrzeug 1 elektrisch von dem Stromversorgungsnetz 13 getrennt werden und zu dem Bestimmungsort, an dem sich das Elektrofahrzeug 5 befindet, bewegt werden. Dort kann dann das Ladefahrzeug 1 elektrisch mit dem Elektrofahrzeug 5 verbunden werden, sodass der elektrische Energiespeicher des Elektrofahrzeugs 5 aufgeladen werden kann. Dies ist schematisch in 4 dargestellt.
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Somit kann eine mobile Ladeinfrastruktur durch das Ladefahrzeug 1 bereitgestellt werden, mit dem beispielsweise geparkte Elektrofahrzeuge 5 geladen werden können. Auf diese Weise können geparkte Elektrofahrzeuge in der Stadt, bei denen keine Möglichkeit einer Anbindung an eine Ladesäule besteht, geladen werden. Zudem kann das Ladefahrzeug 1 für den Katastrophenschutz oder im Notfall genutzt werden. In Gebieten, in denen die Infrastruktur bezüglich der Ladesäulen nicht ausreichend ist, kann das Ladefahrzeug 1 beispielsweise genutzt werden, um den Energiespeicher von liegengebliebenen Elektrofahrzeugen 5 aufzuladen. Weiterhin kann das Ladefahrzeug 1 dazu genutzt werden, bei entsprechenden Veranstaltungen, Messen, Festivals oder dergleichen eine Ad-hoc-Ladeinfrastruktur bereitzustellen.