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Die Erfindung betrifft einen Feldhäcksler mit einem Einzugsförderer, an dem ein Erntevorsatz anbringbar ist, einer stromabwärts des Einzugsförderers angeordneten Häckseleinrichtung, einem stromab der Häckseleinrichtung angeordneten Nachbeschleuniger und einem stromab des Nachbeschleunigers angeordneten, verstellbaren Auswurfkrümmer mit einer verstellbaren Auswurfklappe, sowie mit einer Steuerung, die mit einem den Erntegutfluss durch den Feldhäcksler erfassenden Sensor verbunden und betreibbar ist, im Falle einer anhand der Signale des Sensors erkannten, drohenden Verstopfung des Weges des Erntegutflusses durch den Feldhäcksler einen Betriebsparameter einer Komponente des Feldhäckslers zu verändern.
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Stand der Technik
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Feldhäcksler dienen dazu, Pflanzen oder deren Fruchtstände von einem Feld aufzunehmen und in kleine Teile zu zerschneiden. Die auf dem Feld stehenden Pflanzen werden üblicherweise mittels eines geeigneten Erntevorsatzes von dem im Boden verbleibenden Wurzeln abgeschnitten und einem Einzugskanal des Feldhäckslers zugeführt. Alternativ können die Pflanzen in vorigen Arbeitsgängen abgeschnitten und geschwadet worden und mittels eines Aufnehmers aufgenommen werden, oder es werden unter Verwendung eines Pflückers nur die Fruchtstände von den Pflanzen abgetrennt und in den Einzugskanal gefördert. Im Einzugskanal erfolgt eine Vorverdichtung der mittels des Erntevorsatzes aufgenommenen Erntegutmatte durch zusammenwirkende, gegeneinander vorgespannte Vorpresswalzenpaare, welche die Erntegutmatte einer Häckseltrommel zuführen, um deren Umfang (und ggf. über deren Breite) eine Anzahl an Häckselmessern verteilt ist. Die Häckselmesser schneiden das Erntegut im Zusammenwirken mit einer Gegenschneide in kleine Stücke. Das zerkleinerte Erntegut (und insbesondere darin enthaltene Maiskörner) wird optional mittels einer Nachbearbeitungseinrichtung noch weiter zerkleinert, mittels eines Nachbeschleunigers in einen Auswurfkrümmer gefördert und auf ein Transportfahrzeug überladen. Das gehäckselte Erntegut dient insbesondere als Futter für Vieh oder zur Biogaserzeugung.
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Bei Feldhäckslern kann der Erntegutfluss unter ungünstigen Betriebsbedingungen unter Verstopfungen leiden. Derartige Verstopfungen können beispielsweise dann auftreten, wenn der Durchsatz größer als für den jeweiligen Feldhäcksler vorgesehen ist, sodass eine Überlastung des Antriebsmotors oder eines Gutförder- oder -bearbeitungsorgans auftritt (vgl.
EP 2 168 420 A1 ), oder beim Einfahren in den stehenden Bestand, wenn der Antriebsmotor noch nicht seine volle Drehzahl erreicht hat (s.
EP 1 658 765 A1 ). Das Beseitigen einer eingetretenen Verstopfung ist sehr zeitaufwändig. Als vorausschauende Gegenmaßnahme ist für derartige Fälle im erwähnten Stand der Technik eine auf Signalen eines Durchsatzsensors basierende Verminderung der Vortriebsgeschwindigkeit und somit der aufgenommenen Erntegutmenge oder eine anhand eines vorausschauenden Sensors für den Erntegutbestand erfolgende, rechtzeitige Anhebung der Antriebsmotordrehzahl vorgesehen.
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Weiterhin können sich bei Feldhäckslern bei bestimmten Erntegutbedingungen Gutflussprobleme im Nachbeschleuniger oder im diesem im Erntegutfluss folgenden Auswurfkrümmer ergeben. In der
DE 10 2014 008 068 A1 wird vorgeschlagen, Druckluft in die Förderstrecke des Feldhäckslers zwischen den Körnerprozessor und den Nachbeschleuniger einzublasen und anhand des Drucks eventuell drohende Verstopfungen zu erkennen und als Gegenmaßnahme ein Anhalten des Feldhäckslers und ein Öffnen einer unterhalb der Häckseltrommel angeordneten Klappe zu veranlassen. Die
DE 10 2013 112 080 A1 schlägt vor, die Geschwindigkeit des Erntegutflusses im Auswurfkrümmer mittels einer Kamera zu erfassen und bei absinkender Geschwindigkeit den Nachbeschleuniger zu drosseln und den Erntevorsatz oder die Zuführwalzen anzuhalten, um die drohende Verstopfung zu vermeiden.
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Im Stand der Technik ist demnach vorgesehen, die aufgenommene Erntegutmenge derart zu begrenzen, dass keine Verstopfungen des Feldhäckslers zu befürchten sind, oder drohende Verstopfungen anhand der Geschwindigkeit des Ernteguts stromab des Körnerprozessors zu erkennen und als Gegenmaßnahme ebenfalls die aufgenommene Erntegutmenge zu reduzieren, den Nachbeschleuniger zu drosseln oder eine Klappe zu öffnen, aus welcher Erntegut nach unten auf das Feld fallen kann. Die ergriffenen Gegenmaßnahmen stellen demnach darauf ab, den Erntegutfluss zu vermindern bzw. zu unterbinden, um die drohende Verstopfung zu vermeiden. Das führt jedoch zu Produktivitätsverlusten des Feldhäckslers.
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Aufgabe
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, einen Feldhäcksler bereitzustellen, welcher die oben erwähnten Nachteile nicht oder in vermindertem Maße aufweist, d.h. auf eine drohende Verstopfung zwar sinnvoll zu reagieren, ohne jedoch den Durchsatz signifikant zu reduzieren oder gar den Erntebetrieb zu unterbrechen.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruches 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Ein Feldhäcksler umfasst eine Reihe an Komponenten, zu denen ein Einzugsförderer, an dem ein Erntevorsatz anbringbar ist, eine stromabwärts des Einzugsförderers angeordnete Häckseleinrichtung, ein stromab der Häckseleinrichtung angeordneter Nachbeschleuniger und ein stromab des Nachbeschleunigers angeordneter, verstellbarer Auswurfkrümmer mit einer verstellbaren Auswurfklappe zählen. Zudem ist eine Steuerung vorgesehen, die mit einem den Erntegutfluss durch den Feldhäcksler erfassenden Sensor verbunden und betreibbar ist, im Falle einer anhand der Signale des Sensors erkannten, drohenden Verstopfung innerhalb des Weges des Erntegutflusses durch den Feldhäcksler einen Betriebsparameter einer Komponente des Feldhäckslers im Sinne einer Erleichterung und/oder Beschleunigung des Erntegutflusses zu verstellen.
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Mit anderen Worten wird in dem Fall, dass die Steuerung anhand der Signale des den Erntegutfluss durch den Feldhäcksler erfassenden Sensors erkennt, dass eine Verstopfung innerhalb des Weges des Ernteguts durch den Feldhäcksler droht, anstelle der im Stand der Technik vorgesehenen Verminderung des Erntegutflusses wenigstens eine Komponente des Feldhäckslers selbsttätig derart verstellt, dass der Erntegutfluss erleichtert (z.B. durch Vermindern eines sich dem Erntegutfluss entgegenstehenden Widerstands, den der Erntegutfluss im Feldhäcksler überwinden muss und/oder durch Verkleinern oder Vergrößern der Partikelgröße des gehäckselten Ernteguts) und/oder beschleunigt (z.B. durch Verändern, insbesondere Vergrößern oder Verkleinern der Drehzahl oder einer anderen Größe einer den Erntegutfluss fördernden Komponente) wird. Eine derartige Maßnahme kann dem Bediener angezeigt und ohne Verzögerung automatisch oder nach einer Bestätigungseingabe durchgeführt werden. Auf diese Weise werden die Nachteile des Standes der Technik überwunden.
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Der Sensor kann stromab der Häckseleinrichtung und dort stromauf oder stromab des Nachbeschleunigers (z.B. im Auswurfschacht oder Auswurfkrümmer oder dessen Endbereich) mit dem Erntegutfluss zusammenwirken und eingerichtet sein, dessen Geschwindigkeit und/oder Durchsatz zu erfassen. Hierfür kommen beispielsweise die im Stand der Technik nach
DE 10 2014 008 068 A1 und
DE 10 2013 112 080 A1 beschriebenen Sensoren in Frage. Es können optische, akustische, induktive oder pneumatische oder sonstige, geeignete Sensoren zur Erfassung des Durchsatzes und/oder der Geschwindigkeit des Ernteguts verwendet werden.
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Die Steuerung kann betreibbar sein, im Falle einer anhand der Signale des Sensors erkannten, drohenden Verstopfung innerhalb des Weges des Erntegutflusses durch den Feldhäcksler einen Aktor zu kommandieren, den Ablenkwinkel der Auswurfklappe zu vermindern. Die von der Steuerung kommandierte Komponente ist in diesem Fall demnach die Auswurfklappe, die aus einer den Erntegutfluss stärker ablenkenden Stellung in eine den Erntegutfluss weniger ablenkende - und somit dem Erntegutfluss weniger Widerstand bietende und die drohende Verstopfung vermeidende - Stellung verstellt wird. Alternativ oder zusätzlich kann in einem derartigen Fall der Übergangswinkel zwischen einem Schacht des Feldhäckslers und dem Auswurfkrümmer vergrößert werden, d.h. der Auswurfkrümmer wird steiler gestellt.
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Um in einem solchen Fall den Verlust von Erntegut zu vermeiden, kann die Steuerung betreibbar sein, im Falle einer nach Ansprechen des Sensors den Ablenkwinkel der Auswurfklappe vermindernden Verstellung der Auswurfklappe einen Aktor zu kommandieren, den Winkel des Auswurfkrümmers um die Hochachse und/oder um eine horizontale Achse in einer Weise nachzuführen, dass das ausgeworfene Erntegut weiterhin innerhalb eines Transportbehälters abgelegt wird. Hierzu sei auf die Offenbarungen der
DE 102 40 219A1 und der
DE 103 09 700 A1 verwiesen. Analog kann in dem im vorhergehenden Absatz beschriebenen Fall, dass der Auswurfkrümmer steiler gestellt wird, die Auswurfklappe selbsttätig nachgestellt werden, um zu erreichen, dass das Erntegut weiterhin zumindest näherungsweise dieselbe Stelle auf dem Transportfahrzeug erreicht, wozu ebenfalls auf die Offenbarungen der
DE 102 40 219 A1 und der
DE 103 09 700 A1 verwiesen sei.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerung betreibbar sein, im Falle einer anhand der Signale des Sensors erkannten, drohenden Verstopfung innerhalb des Weges des Erntegutflusses durch den Feldhäcksler die Drehzahl eines Antriebsmotors und/oder die Drehzahl des Einzugsförderers und/oder die Drehzahl der Häckseleinrichtung und/oder die Schnittlänge der Häckseleinrichtung und/oder die Drehzahl des Nachbeschleunigers und/oder die Drehzahl eines Förderers des Erntevorsatzes und/oder die Vortriebsgeschwindigkeit des Feldhäckslers in geeigneter Weise zu verändern, z.B. im Sinne einer Vergrößerung der Drehzahl bzw. Vortriebsgeschwindigkeit und/oder eine Einrichtung zur Einspritzung einer Flüssigkeit in den Erntegutfluss im Sinne einer Aktivierung zu kommandieren. Durch die Vergrößerung der Drehzahl der besagten Komponenten bzw. die Anhebung oder Absenkung der Vortriebsgeschwindigkeit bzw. die Verminderung oder Vergrößerung der Schnittlänge der Häckseleinrichtung, die durch Ändern der Fördergeschwindigkeit des Einzugsförderers und/oder der Häckseleinrichtung bewerkstelligt werden kann, wird der Erntegutfluss verbessert, indem seine Geschwindigkeit bzw. Durchflussmenge angepasst (vermindert oder vergrößert) wird, was dazu führt, dass Ablagerungen, die sich im Weg des Erntegutflusses durch den Feldhäcksler gebildet haben, weggerissen werden oder sich zumindest weniger leicht im Weg des Erntegutflusses durch den Feldhäcksler ansammeln. Eine Verkleinerung der Schnittlänge führt zu einer Verminderung der Partikelgröße des Erntegutflusses, was wiederum die Förderung des Erntegutes gegenüber größeren Partikeln vereinfacht, während eine Vergrößerung der Schnittlänge zu größeren Partikeln führt, die sich weniger leicht ansammeln und bestehende Ansammlungen besser als kleiner Partikel wegreißen können. Die Aktivierung der Zugabe der Flüssigkeit in den Erntegutfluss verbessert ebenfalls das Strömungsverhalten des Ernteguts und verhindert, dass sich Verstopfungen weiter aufbauen.
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Figurenliste
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In den Zeichnungen ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
- 1 eine seitliche Ansicht eines selbstfahrenden Feldhäckslers,
- 2 eine rückwärtige Ansicht des Feldhäckslers der 1 beim Überladen des Ernteguts auf ein Ernteguttransportfahrzeug bei einer ersten Stellung des Auswurfkrümmers und der Auswurfklappe, und
- 3 die Ansicht der 2 bei einer zweiten Stellung des Auswurfkrümmers und der Auswurfklappe.
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In der 1 ist ein selbstfahrender Feldhäcksler 10 in schematischer Seitenansicht dargestellt. Der Feldhäcksler 10 baut sich auf einem Rahmen 12 auf, der von vorderen angetriebenen Rädern 14 und lenkbaren rückwärtigen Rädern 16 getragen wird. Die Bedienung des Feldhäckslers 10 erfolgt von einer Fahrerkabine 18 aus, von der aus ein Erntevorsatz 20 in Form eines Aufnehmers einsehbar ist. Mittels des Erntevorsatzes 20 vom Boden aufgenommenes Erntegut, z. B. Gras oder dergleichen wird über einen Einzugsförderer 50 mit Vorpresswalzen 30, 32, 34, 36, die innerhalb eines den Erntevorsatz 20 lösbar tragenden Einzugsgehäuses an der Frontseite des Feldhäckslers 10 angeordnet sind, einer unterhalb der Fahrerkabine 18 angeordneten Häckseleinrichtung 22 in Form einer Häckseltrommel zugeführt, die es im Erntebetrieb im Zusammenwirken mit einer Gegenschneide 102 in kleine Stücke häckselt und es (nachdem es einen optionalen Körnerprozessor mit zwei Walzen 28 durchlaufen hat, die in der 1 in einer auseinander gefahrenen Außerbetriebsstellung stehen) einem Nachbeschleuniger 24 aufgibt. Das Gut verlässt die Erntemaschine 10 zu einem nebenher fahrenden Ernteguttransportfahrzeug 80 (vgl. 2 und 3) über einen Auswurfkrümmer 26, der an einem Drehkranz 38 um eine etwa vertikale Achse durch einen ersten Aktor 58 drehbar und durch einen zweiten Aktor 60 um eine horizontale Achse in der Neigung verstellbar ist. Am äußeren Ende des Auswurfkrümmers 26 ist eine durch einen dritten Aktor 72 verstellbare Auswurfklappe 64 angelenkt.
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Im Folgenden beziehen sich Richtungsangaben, wie seitlich, unten und oben, auf die Vorwärtsrichtung V der Erntemaschine 10, die in der 1 nach links verläuft. Soll der Feldhäcksler 10 zur Maisernte verwendet werden, würde anstelle des Aufnehmers ein Pflücker oder Maismähvorsatz als Erntevorsatz 20 Verwendung finden und die Walzen 28 des Körnerprozessors, der für die Grasernte auch ausgebaut werden könnte, in eine wirksame Stellung gebracht.
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Am Auswurfkrümmer 26 ist ein Sensor 40 angebracht, der beispielsweise die Fluggeschwindigkeit des Ernteguts im Auswurfkrümmer 26 erfassen kann. Bei dem Sensor 40 kann es sich um einen Radarsensor handeln oder um einen optischen Sensor, z.B. eine Kamera, mit welcher die Geschwindigkeit des Ernteguts erfasst wird, oder es wird ein andersartiger Sensor verwendet, der durch das Erntegut ausgelöste Vibrationen oder Kräfte nachweist. Es wäre auch denkbar, dass der Sensor 40 den Luftstrom erfasst, der durch eine Düse in den Auswurfkrümmer eingebracht wird. Der Sensor 40 kann an einer beliebigen Stelle des Auswurfkrümmers 26 oder im etwa vertikal verlaufenden Schacht 46 zwischen dem Nachbeschleuniger 24 und dem Drehkranz 38 angeordnet sein.
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Der Sensor 40 ist mit einer Steuerung 42 verbunden, die ihrerseits mit einer Bedienerschnittstelle die beispielsweise am oberen Ende eines Fahrhebel 50 angeordnete Eingabemittel 48 und Anzeigemittel 44 umfasst, sowie über geeignete Ventileinheiten mit den Aktoren 58, 60, 72 verbunden ist.
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Die Ansteuerung der Aktoren
58,
60,
72 erfolgt über die Eingabemittel
48 der Bedienerschnittstelle, die beispielsweise aus Tasten bestehen können, mit denen die Aktoren
58,
60 und
72 in beiden Richtungen ansteuerbar sind (s.
DE 101 19 279 A1 ), oder eine Automatik, der Informationen hinsichtlich der Position des Ernteguttransportfahrzeugs
80 zugeführt werden (s.
DE 100 64 860 A1 und die
EP 0 843 960 A1 ) .
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Es sind Betriebssituationen denkbar, in denen der Bediener oder die erwähnte Automatik eine ungünstige Stellung des Auswurfkrümmers um die horizontale Achse (Aktor 60) und der Auswurfklappe 64 gewählt hat, wie beispielsweise in der 2 gezeigt. Der Erntegutfluss wird kurz vor dem Verlassen des Auswurfkrümmers 26 durch die Auswurfklappe 64 um einen relativ großen Ablenkwinkel von ca. 60° nach unten abgelenkt. Hierbei kann es passieren, dass sich Erntegut an der Auswurfklappe 64 und dem ihr unmittelbar stromauf liegenden Bereich des Auswurfkrümmers 26 ansammelt und schließlich dazu führt, dass der Auswurfkrümmer 26 dort verstopft. In einem derartigen Fall müsste der Bediener eines bisherigen Feldhäckslers die Verstopfung zunächst bemerken, den Feldhäcksler 10 anhalten und die Verstopfung beseitigen, was insgesamt relativ zeitaufwändig ist.
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In einem derartigen Fall würde bei dem erfindungsgemäßen Feldhäcksler
10 der
1 der Steuerung
42 durch den Sensor
40 eine Information darüber zugeführt, dass eine Verstopfung droht. Die Steuerung
42 ist in diesem Fall programmiert, den Winkel der Auswurfklappe
64 mit einem Sollwert zu vergleichen, der erfahrungsgemäß nicht zu Verstopfungen führt, und falls dieser Sollwert überschritten wird, den Aktor
72 zu kommandieren, den Ablenkwinkel der Auswurfklappe
64 zu verkleinern, wie in der
3 gezeigt. Gleichzeitig kommandiert die Steuerung
42 den Aktor
60, den Auswurfkrümmer
26 um die horizontale Achse abzusenken, um zu erreichen, dass das Erntegut weiterhin das Ernteguttransportfahrzeug
80 erreicht und nicht auf dem Boden landet und verloren geht. Es ist alternativ oder zusätzlich auch eine Kommandierung einer Drehung des Auswurfkrümmers
26 um die Hochachse an den Aktor
58 durch die Steuerung
42 denkbar, um zu erreichen, dass bei flacherem Abgabewinkel des Ernteguts durch die Auswurfklappe
64 das Erntegut dennoch an eine Stelle auf dem Ernteguttransportfahrzeug
80 gelangt, indem die Flugweite des Ernteguts verlängert wird. Hierzu sei auf die Offenbarungen der
DE 102 40 219 A1 und der
DE 103 09 700 A1 verwiesen. Sind der Steuerung
42 die Koordinaten des Randes des Ernteguttransportfahrzeuges
80 bekannt, sei es durch Übertragung der erfassten Position oder anhand einer Kamera, ist eine geeignete Ansteuerung der Aktoren
58,
60,
72 problemlos möglich, wozu beispielsweise auf die
DE 100 64 860 A1 und die
EP 0 843 960 A1 verwiesen sei. Der Bediener kann über die Anzeigemittel
44 über die von der Steuerung
42 getroffenen Maßnahmen informiert werden.
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Vorstufen von Verstopfungen sind nicht nur im Bereich der Auswurfklappe 64, sondern auch im Bereich des Nachbeschleunigers 24 denkbar. Auch diese können durch den Sensor 40 und/oder einen weiteren Sensor 40' im Schacht 46 zwischen dem Nachbeschleuniger 24 und dem Auswurfkrümmer 26 oder im unteren Bereich des Auswurfkrümmers 26 erkannt werden, denn im Falle einer drohenden Verstopfung sinkt die Fluggeschwindigkeit des Ernteguts im Auswurfkrümmer 26 ab, bzw Vibrationen im Bereich des Gutflusskanals, in dem die Verstopfer drohen, ändern ihre Charakteristik. Demnach kann die Steuerung 42, insbesondere falls die Auswurfklappe 64 in einer erfahrungsgemäß nicht zu Verstopfungen führenden Position steht, in dem Fall, dass der Sensor 40 eine absinkende Fluggeschwindigkeit des Ernteguts im Auswurfkrümmer 26 signalisiert oder der Sensor 40' einen Geschwindigkeitswert des Ernteguts liefert, der unterhalb einer anhand der aktuellen Rotationsgeschwindigkeit des Nachbeschleunigers 24 zu erwartenden Wert liegt oder Vibrationen im Gutfluss eine bestimmt Charakteristik aufzeigen und diese mittels eines der Sensoren erfasst wird, einen Betriebsparameter einer anderen Komponente des Feldhäckslers 10 ändern. Dabei kann insbesondere der Aktor 60 ausgehend von einer Position, wie sie in der 3 gezeigt wird, in die Position der 2 gestellt werden, um den Übergangswinkel vom Schacht 46 in den Auswurfkrümmer 26 zu verringern. Die Auswurfklappe 64 kann dann nachgeführt werden, indem die Steuerung 42 den Aktor 72 anweist, die Auswurfklappe 64 aus der Stellung der 3 in die Stellung nach 2 zu bringen. Sollten sich dann die oben beschriebenen Probleme einstellen, kann eine Zwischenstellung der Aktoren 60 und 72 angesteuert werden, die zwischen den Positionen der 2 und 3 liegt.
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Alternativ oder zusätzlich kann im Falle einer durch den Sensor
40 oder
40' signalisierten Verstopfungsgefahr beispielsweise die Drehzahl des Nachbeschleunigers
24 vergrößert oder ein Spalt zwischen dem Rotor des Nachbeschleunigers
24 und dem benachbarten Gehäuse vergrößert werden, indem ein geeigneter Aktor durch die Steuerung entsprechend kommandiert wird. Dieser Aktor kann das Übersetzungsverhältnis eines in den Antriebsstrang des Nachbeschleunigers
24 eingefügten Getriebes verstellen (s.
DE 10 2007 022077 A1 ) oder die Drehzahl eines separaten (elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen) Antriebsmotors des Nachbeschleunigers
24 vergrößern und/oder die Drehzahl des Verbrennungsmotors des Feldhäckslers
10 vergrößern, der den Nachbeschleuniger
24 insbesondere mit konstantem Übersetzungsverhältnis antreibt und/oder das Gehäuse samt Leitblechen und/oder den Rotor verstellen (s.
DE 102 31 316 A1 und
DE 932 562 B ).
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Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerung 42 bei einer drohenden Verstopfung einen geeigneten Aktor kommandieren, die Drehzahl der Häckseleinrichtung 22 zu vergrößern (was durch eine Anhebung der Drehzahl des Antriebs- (Verbrennungs-) Motors des Feldhäckslers 10 erfolgen kann, der üblicherweise mit konstantem Übersetzungsverhältnis mit der Häckseleinrichtung 22 in Antriebsverbindung steht) und/oder die Drehzahl der Vorpresswalzen 30, 32, 34, 36 des Einzugsförderers 50 zu vermindern, was zu einer Verkleinerung der Schnittlänge des Häckselgutes führt und dessen Förderbarkeit verbessert, was die drohende Verstopfung vermeidet.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerung 42 bei einer drohenden Verstopfung einen geeigneten Aktor kommandieren, die Fördergeschwindigkeit des Erntevorsatzes 20 und/oder die Vortriebsgeschwindigkeit des Feldhäckslers 10 zu vergrößern, was den Durchsatz durch den Feldhäcksler 10 vergrößert und eventuelle Verstopfungen fortbläst, oder zu verkleinern, was den Durchsatz mindert und Verstopfungen vermeidet.
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Schließlich kann die Steuerung 42 bei einer drohenden Verstopfung einen geeigneten Aktor kommandieren, eine Flüssigkeit an einer geeigneten Stelle in das Erntegut einzuspritzen, was dessen Förderverhalten ebenfalls verbessert und eventuelle Verstopfungen auflöst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2168420 A1 [0003]
- EP 1658765 A1 [0003]
- DE 102014008068 A1 [0004, 0010]
- DE 102013112080 A1 [0004, 0010]
- DE 10240219 A1 [0012, 0021]
- DE 10309700 A1 [0012, 0021]
- DE 10119279 A1 [0019]
- DE 10064860 A1 [0019, 0021]
- EP 0843960 A1 [0019, 0021]
- DE 102007022077 A1 [0023]
- DE 10231316 A1 [0023]
- DE 932562 B [0023]