-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme einer Schraube definierter Abmessungen, insbesondere im Zusammenhang mit einem Einschraubvorgang der Schraube in eine vermittels der Schraube zu verschraubenden Baugruppe.
-
Bei der Montage einer Schraube zur Befestigung zweier Bauteile einer Baugruppe wird die Schraube durch eine erste Schraubenaufnahmeausnehmung des ersten Bauteils durchgeführt und in eine darunter liegende, mit einem Innengewinde versehene, zweite Schraubenaufnahmeausnehmung des zweiten Bauteils eingeschraubt. Hierbei kann es vorkommen, dass die der Schraube zugewandte Oberfläche des erste Bauteil zu der Längsachse des Innengewindes des zweiten Bauteil zumindest temporär einen Winkel ungleich 90° aufweist und erst während des Verschraubens der beiden Bauteile durch Kontakt einer Unterseite bzw. des unteren Flächenbereichs des Schraubenkopfs mit der Oberfläche des ersten Bauteils ein „Zusammenziehen“ der beiden Bauteile erfolgt. Auch kann es vorgesehen sein, dass die erste Schraubenaufnahmeausnehmung als Langloch ausgebildet ist und nach einem, die beiden Bauteile „zusammenziehenden“ Anfädeln, d.h. ein nicht gänzliches Festschrauben der Schraube, eine Relativbewegung der beiden Bauteile und damit eine Ausrichtung der beiden Bauteile relativ zueinander ermöglicht wird. Nachdem eine etwaige Relativbewegung bzw. Ausrichtung erfolgt ist, wird ein Festziehen der angefädelten Schraube oder ggf. zuvor einer weiteren, an einer weiteren Schraubenaufnahmeausnehmungen angreifende Schraube ausgeführt. In einem derartigen Verfahrensablauf besteht die Gefahr, dass durch den drehenden Kontakt der Schraubenkopfunterseite bzw. einer Kante der Schraubenkopfunterseite sich auf der Oberfläche des ersten Bauteils Kratzer bilden und der visuelle Eindruck der Verbindungsstelle negativ beeinflusst wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, welche insbesondere auf einfache und zuverlässige Weise einen Schutz vor Kratzer für eine, einer Schraube mit Schraubenkopf zugewandten Oberfläche eines Bauteiles bietet.
-
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Aufnahme einer Schraube definierter Abmessungen, insbesondere im Zusammenhang mit einem Einschraubvorgang der Schraube in eine vermittels der Schraube zu verschraubende Bauteilgruppe, umfassend einen Grundkörper, welcher einen durch mindestens ein Wandungselement definierten Aufnahmebereich zur Aufnahme eines definierte Abmessungen, aufweisenden Schraubenkopfs einer vermittels der Vorrichtung aufnehmbaren oder aufgenommenen Schraube umfasst, wobei das mindestens eine, den Aufnahmebereich des Grundkörpers definierende Wandungselement, so bemessen ist, dass in einem Zustand, in welchem ein Schraubenkopf einer vermittels der Vorrichtung aufgenommenen Schraube in dem Aufnahmebereich aufgenommen ist, gegenüber dem Schraubenkopf einen Überstand bildet. Insbesondere bildet das, bei bestimmungsgemäßer Aufnahme einer Schraube in dem vorrichtungsseitigen Aufnahmebereich, freie Ende des Wandungselementes einen Überstand mit dem Schraubenkopf bzw. mit dem, einem Schraubenschaft zugewandten Flächenbereich des Schraubenkopfs. Mit anderen Worten sind die den Aufnahmebereich des Grundkörpers definierenden Wandungsabschnitte bzw. Wandungselemente, insbesondere die bei bestimmungsgemäßer Aufnahme einer Schraube in dem vorrichtungsseitigen Aufnahmebereich freien Enden dieser Wandungselemente, unter Ausbildung eines Überstands gegenüber einem in dem Aufnahmebereich aufnehmbaren oder aufgenommenen Schraubenkopf länger bemessen und weisen einen Abstand auf. Dieser Überstand des Wandungselementes gegenüber dem Schraubenkopf stellt sicher, dass bei einem Ansetzen eines mit einer Schraube versehenen Grundkörpers an eine Bauteilgruppe ein Kontakt der Schraubenkopfunterseite mit der Oberfläche zumindest eines Bauteils der Bauteilgruppe verhindert wird oder unwahrscheinlicher ist. Damit kann die Gefahr der Bildung von Kratzern auf der Oberfläche zumindest eines Bauteils der Bauteilgruppe vermieden oder zumindest reduziert werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Kraftübertragungseinrichtung aufweist, wobei die Kraftübertragungseinrichtung (a) einen Abtriebsverbindungsbereich zur, insbesondere zumindest eine Drehbewegung übertragenden, Verbindung mit einem Schraubenkopf und (b) einen Antriebsverbindungsbereich zur Einleitung einer Drehbewegung auf die Kraftübertragungseinrichtung aufweist. Die Kraftübertragungseinrichtung kann als insbesondere vollständig starrer Körper ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Kraftübertragungseinrichtung einen flexiblen Bereich aufweisen, beispielsweise eine flexible Welle, die es erlaubt eine Drehbewegung von einem Abtriebsverbindungsbereich über einen flexiblen, drehmomentübertragenden Aufbau zu übertragen.
-
Bevorzugt kann der Abtriebsverbindungsbereich an einem ersten Endbereich der Kraftübertragungseinrichtung und der Antriebsverbindungsbereich an einem zweiten, dem ersten Endbereich gegenüberliegenden Endbereichen der Kraftübertragungseinrichtung angeordnet ist, vorzugsweise ist die Kraftübertragungseinrichtung länglich ausgebildet und der erste und der zweite Endbereich jeweils an kurzen Seiten bzw. an den Stirnseiten der Kraftübertragungseinrichtung angeordnet. Beispielsweise kann die Kraftübertragungseinrichtung als länglicher Stab ausgebildet sein und aus einem metallischen Werkstoff bestehen, wobei an einer ersten Stirnseite die Kraftübertragungseinrichtung und an einer gegenüberliegenden, zweiten Stirnseite der Abtriebsverbindungsbereich angeordnet ist.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umgibt der Grundkörper zumindest abschnittsweise die Kraftübertragungseinrichtung, vorzugsweise ist der Grundkörper zumindest abschnittsweise als Hülsenkörper ausgebildet und umschließt die in seinem Inneren aufgenommene Kraftübertragungseinrichtung zumindest bereichsweise vollständig radial. D.h., dass zumindest bereichsweise über die Länge einer beispielhaft stabförmig ausgebildeten Kraftübertragungseinrichtung der Umfangsbereich vollständig von dem Grundkörper umschlossen wird. Grundsätzlich kann die Kraftübertragungseinrichtung auch von einem mit Öffnungen versehenen Grundkörper in seiner Umfangserstreckung bzw. seiner Umfangsfläche umschlossen sein, damit wäre ein nicht vollflächiges Umgeben der Mantelfläche der Kraftübertragungseinrichtung durch den Grundkörper gegeben.
-
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Grundkörper zumindest zu seinem, mit dem Aufnahmebereich zur Aufnahme des Schraubenkopfes versehenen freien Ende eine Querschnittsverjüngung aufweist. Mit anderen Worten kann es vorgesehen sein, dass sich der Grundkörper zu dem Aufnahmebereich hin verjüngt.
-
Damit wird es ermöglicht, die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in beengten Einbauverhältnissen an einen Schraubenkopf anzusetzen.
-
Die Kraftübertragungseinrichtung kann form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem Grundkörper verbunden sein, vorzugsweise greift ein Eingriffselement des Grundkörpers in ein korrespondierendes Gegenelement der Kraftübertragungseinrichtung und/oder ein Eingriffselement der Kraftübertragungseinrichtung in ein Gegenelement des Grundkörpers ein. Beispielsweise kann die Eingriffs- und Gegenelementverbindung als eine Schnapp-Rast-Verbindung ausgebildet sein, welche ein zerstörungsfreies Lösen von Kraftübertragungseinrichtung und Grundkörper durch Einsatz einer definierten Kraft ermöglicht. Auch kann die Formschlussverbindung derart ausgebildet sein, dass ein relatives Verdrehen von Grundkörper und Kraftübertragungseinrichtung ausführbar ist. Damit ist der Grundkörper derart beweglich mit der Kraftübertragungseinrichtung verbunden, dass eine Relativbewegung des Grundkörper zu der Kraftübertragungseinrichtung ausführbar ist, vorzugsweise umfasst die ausführbare Relativbewegung eine, insbesondere ausschließliche, Drehbewegung. Dies führt dazu, dass ein Werker die Außenfläche des Grundkörpers als Handhabe nutzen kann und diese relativ zu einem, zeitgleich vom Werker gehaltenen Rotationswerkzeug ortsfest verbleibt, während im Inneren des Grundkörpers die Kraftübertragungseinrichtung eine Rotationsbewegung ausführt. Damit wird eine einfache und sichere Handhabung für den Werker beim Ansetzen bzw. Anfädeln sowie ggf. Anschrauben einer Schraube erreicht.
-
Der Antriebsverbindungsbereich kann als eine Handhabe für eine manuelle Krafteinbringung auf die Kraftübertragungseinrichtung und/oder als eine mit einem, insbesondere eine Drehbewegung übertragenden, Verbindungselement eines Rotationswerkzeugs verbindbare Verbindungsstelle ausgebildet sein. Im Falle einer Handhabe kann hierzu eine Grifffläche zum Greifen und zur händischen, d.h. manuellen Drehmomenteinbringung auf die Kraftübertragungseinrichtung vorgesehen sein, vorzugsweise weist die Grifffläche eine ergonomische und/oder reibungserhöhende Ausgestaltung auf. Alternativ oder zusätzlich kann ein elektrisch und/oder pneumatisch angetriebener Bohrer und/oder Schrauber über das jeweilige Verbindungselement mit der Kraftübertragungseinrichtung verbunden werden, derart, dass ein Drehmoment ausgehend von dem Bohrer und/oder Schrauber auf die Kraftübertragungseinrichtung einbringbar ist. Schließlich kann ein Drehmoment auf die Kraftübertragungseinrichtung auch über ein Verbindungselement einer manuell, elektrisch und/oder pneumatisch angetriebenen Ratsche (auch Knarre genannt) eingebracht werden.
-
Bevorzugt ist der Abtriebsverbindungsbereich der Kraftübertragungseinrichtung als ein insbesondere positives, d.h. erhabenes, Mitnahmeprofil zum Antreiben einer, mit einem dem Mitnahmeprofil korrespondierenden Aufnahmeprofil versehenen Schraubenkopfes einer Schraube ausgebildet. Hierbei kann es sich bei dem positiven Mitnahmeprofil um ein Innen-Sechskant-Profil (Inbus), ein Innen-Sechsrund-Profil (Torx), ein Innen-Vielzahn-Profil (XZN), ein Innen-Vierkant-Profil, ein Kopf-Kreuzschlitz-Profil und/oder um ein Kopf-Schlitz-Profil handeln. Insbesondere dann, wenn das kraftübertragungseinrichtungsseitige Mitnahmeprofil erhaben d.h. ein positives Element für das Ineinandergreifen von Mitnahmeprofil und Aufnahmeprofil ausgebildet ist, wird durch den Überstand Schutz vor Kratzern erreicht. Da der Überstand des Wandungselementes gegenüber einem in dem Aufnahmebereich des Grundkörpers einzusetzenden Schraubenkopfs vorzugsweise auch zu einem Überstand des freien Endes des Wandungselementes gegenüber einem freien Ende des Mitnahmeprofils führt, wird auch durch den Überstand des Wandungselements zuverlässig ein Kontakt des freien Endes eines positiven Mitnahmeprofils mit einer ebenen Fläche verhindert, so dass zuverlässig ein Kontakt des positiven Mitnahmeprofils mit ebenen Elementen verhindert wird.
-
Alternativ oder zusätzlich kann das Mitnahmeprofil der Kraftübertragungseinrichtung als ein Bit ausgebildet sein, der in einen als Bitaufnahmebereich ausgebildeten Abtriebsverbindungsbereich 18 einsetzbar ist. Damit kann die Vorrichtung wahlweise und bedarfsweise mit unterschiedliche Schraubendreherklingen aufweisenden Bits versehen werden.
-
Der Überstand des Wandungselement kann sich vorteilhafterweise über den gesamten Umfang des Schraubenkopfes erstrecken, insbesondere kann der Überstand des Wandungselementes sich stetig, d.h. ohne Unterbrechung ausgebildet sein.
-
Der Überstand kann vorteilhafterweise derart ausgestaltet oder dimensioniert sein, dass der Überstand des Wandungselementes zu dem die Unterseite des Schraubenkopfs bildenden Flächenbereich 0,25 mm bis 50 mm beträgt, vorzugsweise 0,50 bis 20 mm beträgt.
-
Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn ein Halteelement zum zumindest temporären Halten bzw. Befestigen, insbesondere eines Schraubenkopfes, einer Schraube im Aufnahmebereich des Grundkörpers vorgesehen ist. Vorzugsweise ist eine Schraube durch kraft-, form- und/oder stoffschlüssige Verbindung durch das Halteelement in dem Aufnahmebereich des Grundkörpers haltbar. So kann das Halteelement als Magnet, insbesondere als Ringmagnet, ausgebildet sein. Durch die ausgehend von dem Magneten wirkenden magnetischen Kräfte können magnetische Schrauben oder Schrauben, welche zumindest bereichsweise und/oder temporär magnetische Eigenschaften aufweisen, in dem Aufnahmebereich des Grundkörpers entgegen der Schwerkraft gehalten werden. Vorzugsweise ist das Magnetelement unmittelbar bzw. direkt am Aufnahmebereich des Grundkörpers anliegend angeordnet.
-
Der Grundkörper kann aus einem Kunststoff bestehen, vorzugsweise besteht der Grundkörper aus einem thermoplastischen Kunststoff, besonders bevorzugt besteht der Grundkörper aus Polyoxymethylen. Wesentlich ist, dass das Material des Grundkörpers und/oder zumindest der das freie, zum Aufnahmebereich des Grundkörpers zur Aufnahme der Schraube weisende Ende des Grundkörpers aus einem weicheren Material als die Schraube bzw. der Schraubenkopf ausgebildet ist. Damit wird erreicht, dass bei einem Ansetzen des Grundkörpers auf einer ebenen Fläche eines Bauteils es zu keiner Kratzerbildung kommt.
-
Neben der Vorrichtung zur Aufnahme einer Schraube umfasst der Erfindungsgedanke ferner eine Anordnung zum Verschrauben einer Bauteilgruppe mittels wenigstens einer Schraube, wobei die Anordnung eine Schraube zum Verschrauben einer Bauteilgruppe sowie eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufnahme der Schraube umfasst. Auch wird von dem Erfindungsgedanken ein Verfahren zum Verschrauben einer Bauteilgruppe mittels wenigstens einer Schraube umfasst, wobei ein Bauteil der Bauteilgruppe eine Schraubenaufnahmeausnehmung aufweist, gekennzeichnet durch ein Ansetzen einer Schraube an der Schraubenaufnahmeausnehmung des Bauteils unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
Sämtliche Vorteile, Einzelheiten, Ausführungen und/oder Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung und ihren Ausführungsformen und Konkretisierungen sind auch auf die erfindungsgemäße Anordnung und das erfindungsgemäße Verfahren übertragbar bzw. anzuwenden.
-
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Prinzipdarstellung einer Anordnung bestehend aus einem Rotationswerkzeug, einer Vorrichtung zum Anschrauben sowie einer mit einem Schraubenkopf ausgebildeten Schraube;
- 2 eine Prinzipdarstellung einer Anordnung nach 1 in nicht Eingriffsstellung der Schraube;
- 3 eine Prinzipdarstellung eines Bauteils mit einer ersten und einer zweiten Schraubenaufnahmeausnehmung in der Draufsicht;
- 4 eine Prinzipdarstellung einer ein erstes und ein zweites Bauteil verbindenden Schraube in Endmontagestellung.
-
1 zeigt eine Prinzipdarstellung einer Anordnung umfassend eine Vorrichtung 1 zur Aufnahme einer Schraube 2 mit definierten Abmessungen, im Zusammenhang mit einem Einschraubvorgang der Schraube 2 in eine vermittels der Schraube 2 zu verschraubende Bauteilgruppe bestehend aus einem ersten und einem zweiten Bauteil 3, 4. Die Schraube 2 besteht aus einem Schraubenkopf 8 und einem sich daran anschließenden, mit einem Außengewinde 11 versehenen Schraubenschaft 12. Der Schraubenschaft 12 durchgreift eine erste Schraubenaufnahmeausnehmung 13 des ersten Bauteils 3 und greift mit dem Außengewinde 11 in ein mit einem Innengewinde versehene zweite Schraubenaufnahmeausnehmung 14 des zweiten Bauteils 4 ein, wobei die erste Schraubenaufnahmeausnehmung 13 als Langloch und die zweite Schraubenaufnahmeausnehmung 14 als Gewindeloch ausgebildet ist. Die Vorrichtung 1 umfasst ferner einen Grundkörper 5, welcher einen durch mindestens ein Wandungselement 6 definierenden Aufnahmebereich 7 zur Aufnahme eines, definierte Abmessungen aufweisenden Schraubenkopfs 8 einer vermittels der Vorrichtung 1 aufnehmbaren oder aufgenommenen Schraube 2 umfasst. Der Aufnahmebereich 7 des Grundkörpers 5 wird durch mindestens ein Wandungselement 9 definiert. Insbesondere ist das, bei bestimmungsgemäßer Aufnahme einer Schraube 2 in dem vorrichtungsseitigen Aufnahmebereich 7, freie Ende 10 des mindestens einen Wandungselementes 6, so bemessen, dass in einem Zustand, in welchem ein Schraubenkopf 8 einer vermittels der Vorrichtung aufgenommenen Schraube 2 in dem Aufnahmebereich 7 aufgenommen ist, gegenüber dem Schraubenkopf 8 einen Überstand 9 bildet. In 4 ist der Endmontagezustand dargestellt, in welchem das erste Bauteil 3 mit dem zweiten Bauteil 4 über die Schraube 2 verschraubt ist. Der in 1 dargestellte Überstand 9 ist definiert als der überstehende Bereich des Wandungselementes 6 gegenüber dem, dem ersten Bauteil 3 zugewandten Flächenbereich 15 des Schraubenkopfes 8 bzw. als der Abstand des freien Endes 10 des Aufnahmebereichs 7 bzw. des Wandungselements 6 und der Unterseite (Flächenbereich 15) des Schraubenkopfes 8. Dadurch, dass der Überstand 9 während des Einschraubens der Schraube 2 in die Schraubenaufnahmeausnehmungen13, 14 bestehen bleibt oder mit anderen Worten, dass der Flächenbereich 15 der Unterseite des Schraubenkopfes 8 nicht aus dem durch das Wandungselement 6 definierten Aufnahmebereich 7 des Grundkörpers 5 hinausragt, wird es erreicht, dass zuverlässig ein Kontakt des Flächenbereichs 15 mit der Oberfläche 16 des ersten Bauteils 3 verhindert wird. In der letzten Phase des Einschraubens wird sich der Schraubkopf 8 in Richtung freies Ende des Grundkörpers 5 bewegen, da dann die Anzugskraft der Schraube 2 die Rückhaltekraft des Halteelementes überwinden wird. In dieser Phase des Verschraubens sind jedoch die beiden Bauteile 2, 3 in deren Relativposition zueinander derart angenähert und parallel ausgerichtet, dass keine oder keine wesentliche Gefahr der Kratzerbildung durch den die Unterseite des Schraubenkopfes 8 bildenden Oberflächenbereich 15 mehr gegeben ist. Zumal etwaige, in diesem späten Stadium des Verschraubens sich bildende Kratzer im Endmontagezustand durch den Schraubenkopf 8 überdeckt wären und folglich keine Beeinträchtigung des visuellen Eindrucks mehr nach sich ziehen. Der Überstand 9 erstreckt sich stetig und damit ununterbrochen über den gesamten Umfang des in den Aufnahmebereich 7 aufgenommenen Schraubenkopfes 8.
-
Ein Herausfallen der in den Aufnahmebereich 7 des Grundkörpers 5 eingesetzten Schraube 2 wird durch ein nahe dem, vorzugsweise unmittelbar am Aufnahmebereich 7 des Grundkörper 5 angeordnetes Halteelement 29 erreicht. Das Halteelement 29 ist in der dargestellten Ausführungsform als Ringmagnet ausgebildet, welcher in eine korrespondierende Ringnut des Grundkörpers 5 eingesetzt ist. Durch die von dem Ringmagnet auf den Schraubenkopf wirkende Magnetkraft wird ein schwerkraftbedingtes Herausfallen der Schraube 2 verhindert.
-
Auch kann durch den Grundkörper 5 und insbesondere durch den Überstand 9 des Wandungselementes 6 des Grundkörpers 5 eine Druckkraft auf die Oberfläche 16 des ersten Bauteils 3 ausgeübt werden. Mit dieser Druckkraft kann beispielsweise ein entgegen dem Zusammenlegen des ersten und zweiten Bauteils 3, 4 wirkende Kraft überwunden werden. Beispielsweise im Fall der Verschraubung eines Fahrzeugsitzes (nicht dargestellt) in die hierfür vorgesehenen Gewindegegenelemente in der Karosserie kann eine, aufgrund der ungleichmäßigen Gewichtsverteilung, insbesondere wegen der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes, eine hieraus resultierende Kraft in die das erste Bauteil 3 entgegen dem Endmontagezustand zu dem zweiten Bauteil 4 vorspannt, durch ein Andrücken der beiden Bauteile 3, 4 zueinander mit dem Grundkörper 5 ausgeführt werden. Wesentlich hierbei ist, dass während des Einschraubvorgangs solange der Grundkörper 5 die Schraube 2 aufnimmt, ein Kontakt des Flächenbereichs 15, insbesondere der diesen begrenzenden Kanten, der Unterseite des Schraubenkopfs 8 mit der Oberfläche 16 des ersten Bauteils vermieden wird.
-
Aus 2 ist eine Kraftübertragungseinrichtung 17 der Vorrichtung 1 ersichtlich, welche einen Abtriebsverbindungsbereich 18 zur, insbesondere zumindest eine Drehbewegung übertragenden, Verbindung mit dem Schraubenkopf 8 sowie einen Antriebsverbindungsbereich 19 zur Einleitung einer Drehbewegung auf die Kraftübertragungseinrichtung 17 umfasst. Die Kraftübertragungseinrichtung 17 ist hierbei stabförmig ausgebildet und weist an einem ersten Endbereich 20 den Abtriebsverbindungsbereich 18 auf und an einem zweiten, dem ersten Endbereich 20 gegenüberliegenden Endbereichen 21 den Antriebsverbindungsbereich 19 auf.
-
Ferner ist die Kraftübertragungseinrichtung 17 als Hülsenkörper ausgebildet und nimmt in seinem Inneren 26 die Kraftübertragungseinrichtung 17 vollständig radial umschließend auf. Mit anderen Worten ist die Kraftübertragungsleitung 17 mit seiner Mantelfläche über die gesamte Länge vollumfänglich von dem Grundkörper 5 umgeben. Aufgrund der Anforderungen an die Kraftübertragungsrichtung 17 ist diese aus einem härteren Material ausgebildet als der Grundkörper 5, sodass durch ein vollständiges radiales Umgreifen der Kraftübertragungseinrichtung 17 bei Kontakt der Vorrichtung 1 mit einem weiteren Element stets der weichere Grundkörper 5 in Kontakt steht.
-
Die Kraftübertragungseinrichtung 17 ist formschlüssig mit dem Grundkörper 5 verbunden, wobei ein Eingriffselement 24 des Grundkörpers 5 in einen korrespondierendes, als Ringnut ausgebildetes, Gegenelement 25 der Kraftübertragungseinrichtung 17 eingreift. Alternativ oder zusätzlich kann die Kraftübertragungseinrichtung 17 auch stoff- und/oder kraftschlüssig mit dem Grundkörper 5 verbunden sein (nicht dargestellt). Im Falle einer formschlüssigen Verbindung kann die Kraftübertragungseinrichtung 17 drehbeweglich in dem Grundkörper 5 aufgenommen sein.
-
Der Antriebsverbindungsbereich 19, der dazu dient eine Kraft in die Kraftübertragungseinrichtung 17 einzubringen, kann als eine Handhabe für eine manuelle Krafteinbringung auf die Kraftübertragungseinrichtung 19 ausgebildet sein (nicht dargestellt). In der dargestellten Ausführungsform wird gemäß 1 über ein in den Antriebsverbindungsbereich 19 einwirkendes Verbindungselement 22 eines Rotationswerkzeugs 23 eine Drehbewegung auf die Kraftübertragungseinrichtung 17 eingebracht. Damit ist der Antriebsverbindungsbereich 19 als eine mit einem Rotationswerkzeug 23 verbindbare Verbindungsstelle ausgebildet.
-
Zur Übertragung eines Drehmomentes von der Kraftübertragungseinrichtung 17 auf eine Schraube 2 bzw. auf den Schraubenkopf 8 einer Schraube 2 weist die Kraftübertragungseinrichtung 17 an der dem Aufnahmebereich 7 zugewandten Ende ein Mitnahmeprofil 27 auf. Das Mitnahmeprofil 27 ist einstückig mit der Kraftübertragungseinrichtung 17 ausgebildet und vorzugsweise aus einem Werkzeugstahl gefertigt. Auch kann zumindest das Mitnahmeprofil 27 der Kraftübertragungseinrichtung 17 einen Härtungsprozess durchlaufen haben. Das Mitnahmeprofil 27 ist in der dargestellten Ausführungsform als positives, also erhabenes Torx-Element ausgebildet, d.h. als Eingriffselement für negative, also mit einer als Torx-Ausnehmung versehener Aufnahmeprofile 28 von Schraubenköpfen 8.
-
In der dargestellten Ausführung liegt die Oberseite 30 des Schraubenkopfs 8 an dem Halteelement 29 an. Alternativ dazu kann der Aufnahmebereich 7 eine Ausnehmung aufweisen die derart dimensioniert ist und/oder die Relativposition des Mitnahmeprofils 27 der Kraftübertragungseinrichtung 17 derart gewählt sind, dass bei einem Eingriff des Mitnahmeprofils 27 in das Aufnahmeprofil 28 des Schraubenkopfs 8 die Oberseite 30 einen Abstand von dem Haltelement 29 und/oder einen Abstand zum Bodenbereich 32 des in dem Grundkörper 5 gebildeten Aufnahmebereichs 7 aufweist.
-
In dem oben erwähnten Verschraubungsprozess zur Fixierung eines Fahrzeugsitzes (nicht dargestellt) kann das erste Bauteil 3 gemäß 3 eine Sitzschiene bilden. Hierbei erfolgt die Fixierung derart, dass zunächst eine Schraube 2 in die erste, als Langloch ausgebildete Schraubenaufnahmeausnehmung 13 des ersten Bauteils 3 hindurchgeführt und in die zweite Schraubenaufnahmeausnehmung 14 des zweiten, unter dem ersten Bauteil 3 liegenden, Bauteils 4 angefädelt wird. Anfädeln meint dabei, dass nicht sämtliche Umdrehungen zum Festschrauben der Schraube ausgeführt werden und dass deshalb das zwischen dem Schraubenkopf 8 und dem zweiten Bauteil 4 liegende Bauteil 3 nicht verklemmt und folglich beweglich ist. Danach erfolgt ein Hindurchführen eines Schraubenschaftes einer zweiten Schraube (nicht dargestellt) durch eine dritte Schraubenaufnahmeausnehmung 31 des ersten Bauteils 3 und Festschrauben in eine darunter liegende vierte, mit einem Innengewinde versehene Schraubenaufnahmeausnehmung des zweiten Bauteils 4. Anschließend erfolgt das Festschrauben der ersten Schraube 2. Dieser Verfahrensablauf ermöglicht eine einfache und den Toleranzen der beteiligten Bauteile 3, 4 gerecht werdende Verschraubungslösung, da vor dem Festschrauben der zweiten Schraube die beiden Bauteile 3, 4 in gewissen Grenzen noch bewegbar sind. Es ist vorteilhaft, wenn zumindest das für ein Anfädeln der ersten Schraube 2 verwendete Rotationswerkezeug 23 ein in Drehzahl und/oder Drehmoment programmierbares Rotationswerkzeug 23, insbesondere ein programmierbarer Schrauber ist, so dass ein zuverlässiges und einfach handhabbares nicht vollständiges Anschrauben bzw. Anfädeln ausführbar ist.
-
BEZUGSZEICHENLISTE
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Schraube
- 3
- erstes Bauteil
- 4
- zweites Bauteil
- 5
- Grundkörper
- 6
- Wandungselement
- 7
- Aufnahmebereich
- 8
- Schraubenkopf
- 9
- Überstand
- 10
- freies Ende
- 11
- Außengewinde
- 12
- Schraubenschaft
- 13
- erste Schraubenaufnahmeausnehmung
- 14
- zweite Schraubenaufnahmeausnehmung
- 15
- Flächenbereich
- 16
- Oberfläche
- 17
- Kraftübertragungseinrichtung
- 18
- Abtriebsverbindungsbereich
- 19
- Antriebsverbindungsbereich
- 20
- erster Endbereich
- 21
- zweiter Endbereich
- 22
- Verbindungselement
- 23
- Rotationswerkzeugs
- 24
- Eingriffselement
- 25
- Gegenelement
- 26
- Inneres
- 27
- Mitnahmeprofil
- 28
- Aufnahmeprofil
- 29
- Halteelement
- 30
- Oberseite
- 31
- dritte Schraubenaufnahmeausnehmung
- 32
- Bodenbereich