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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rückblickvorrichtung für ein Fahrzeug, umfassend zumindest einen Sensor zur Erfassung von Informationen der Umgebung des Fahrzeugs, wobei die Rückblickvorrichtung mittels zumindest einer ersten Befestigungseinrichtung an der Tragstruktur des Fahrzeugs befestigbar ist sowie ein Fahrzeug umfassend eine solche Rückblickvorrichtung.
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Aus dem Stand der Technik sind Rückblickvorrichtung in Form von Außenspiegeln bzw. Innenspiegeln bekannt.
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Die
DE 10 2012 015 395 B3 betrifft einen Kameraarm für eine Spiegelersatzsystem-Kamera eines Kraftfahrzeugs, insbesondere zur Verwendung an Nutzfahrzeugen.
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Die
WO 2017/177 205 A1 betrifft verschiedene Techniken im Zusammenhang mit einem Sensor zur Verwendung beim autonomen Fahren und/oder Navigieren eines Fahrzeugs.
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Die
DE 31 36 840 A1 betrifft einen abklappbaren Außenspiegel für ein Fahrzeug.
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Die
US 2017/0 280 111 A1 betrifft eine seitliche Rückfahrvideosysteme für Kraftfahrzeuge, insbesondere ein seitliches Rückfahrvideosystem, das eine Kamera in variable Ausrichtungen schwenkt, je nachdem, ob der Positionierungsarm in einer ausgefahrenen Position nach außen ausgefahren, nach innen in eine eingefahrene Position eingefahren oder in eine eingeklappte Position gefaltet ist.
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In letzter Zeit, insbesondere im Rahmen der Bemühungen zum autonomen Fahren, werden mehr und mehr solche Rückblickvorrichtungen als kamerabasierte Systeme ausgebildet. Anstelle eines Spiegels wird ein Sensor, insbesondere eine Kamera, eingesetzt, um den üblicherweise durch den Spiegel abgebildeten Bereich mittels des Sensors aufzunehmen und dem Fahrer bzw. Insassen des Fahrzeugs mittels einer Anzeigevorrichtung, wie einem Monitor oder Display anzuzeigen. In derartigen kamerabasierte Systemen weist der Sensor jedoch einen begrenzten Raumwinkel auf. Dies führt dazu, dass eine Mehrzahl von Sensoren eingesetzt werden müssen, um einen mit dem Rückblickspiegel vergleichbaren Bereich abzudecken, insbesondere tote Winkel zu vermeiden. Darüber sind solche kamerabasierten Systeme in den bisher bekannten Fahrzeugen nicht einfach nachrüstbar, zumindest nicht mit einem unverhältnismäßigen Aufwand traditionelle Rückspiegel bzw. Rückblickvorrichtungssysteme durch ein kamerabasiertes System ersetzbar.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rückblickvorrichtung bereitzustellen, die die Nachteile des Stands der Technik überwindet, und insbesondere einen verbesserten Raumwinkelbereich aufweist und ferner nachrüstbar ist, insbesondere um einfach und kostengünstig eine traditionelle spiegelbasierte Rückblickvorrichtung zumindest teilweise zu ersetzen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Rückblickvorrichtung gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
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Dabei ist besonders bevorzugt, dass der Sensor zumindest eine Kamera, zumindest einen IR-Sensor, zumindest einen Radarsensor, zumindest einen Ultraschallsensor, zumindest einen Lidarsensor und/oder zumindest einen Time of flight (TOF)-Sensor umfasst.
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Auch wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die Umgebung des Fahrzeugs bezüglich einer Hauptfahrrichtung des Fahrzeugs zumindest einen Seitenbereich, zumindest einen Heckbereich, zumindest einen Frontbereich und/oder zumindest einen Innenraumbereich zumindest teilweise umfasst.
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Weiterhin schlägt die Erfindung vor, dass die erste Befestigungseinrichtung zumindest eine den Drehpunkt aufweisende und mit der Tragstruktur zumindest mittelbar in Wirkverbindung stehende Befestigungsplatte aufweist.
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Bei den vorgenannten Ausführungsformen ist besonders bevorzugt, dass der Arm in der Betriebsposition mittels zumindest einer Halteraste feststellbar ist.
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Die vorgenannten Ausführungsformen können auch gekennzeichnet sein durch zumindest ein erstes Federelement, mittels dem der Arm in die Ausweichposition zwingbar ist, zumindest ein zweites Federelement, mittels dem der Arm in die Betriebsposition zwingbar ist, und/oder zumindest ein drittes Federelement, vorzugsweise ein Paar dritter Federelemente, mittels dem der Arm in der Betriebsposition haltbar ist.
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Weiterhin schlägt die Erfindung vor, dass das Zwischenlager zumindest ein den ersten Drehpunkt und den zweiten Drehpunkt verbindendes Hebelelement umfasst.
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Auch kann eine erfindungsgemäße Rückblickvorrichtung gekennzeichnet sein, dass bei der ersten Drehung, insbesondere bei einer Bewegung des Arms aus der Betriebsposition in die Ausweichposition und umgekehrt, das Zwischenlager samt Arm um die erste Drehachse drehbar ist, vorzugsweise eine Drehung des Arms um die zweite Drehachse unterbleibt.
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Weiterhin wir mit der Erfindung vorgeschlagen, dass der Arm mittels der zweiten Drehung aus der Betriebsposition in zumindest eine, vorzugsweise der Ausweichposition entgegengesetzte Parkposition überführbar ist, vorzugsweise in der Parkposition, insbesondere mittels zumindest eines vierten Federelements, festlegbar ist.
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Besonders bevorzugte Ausführungsformen sehen vor, dass das erste Federelement, das zweite Federelement, das dritte Federelement und/oder das vierte Federelement, sofern vorhanden, zumindest eine Zugfeder, zumindest eine Druckfeder und/oder zumindest eine Formfeder umfasst und/oder das dritte Federelement und/oder das vierte Federelement, sofern vorhanden, zumindest eine Rastfeder umfasst.
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Weiterhin schlägt die Erfindung vor, dass die zweite Befestigungseinrichtung zumindest eine Klemmvorrichtung, zumindest eine Schraubvorrichtung, zumindest eine Rastvorrichtung, zumindest eine magnetische Verbindungsvorrichtung zumindest eine Klebevorrichtung und/oder zumindest eine Spannvorrichtung umfasst.
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Schließlich wird für die Rückblickvorrichtung vorgeschlagen, dass die erste Drehung, die zweite Drehung und/oder die Bewegung des Sensors entlang des Arms und/oder entlang des Fahrzeugs mittels zumindest eines Aktuators erreichbar ist, vorzugsweise während einer Bewegung des Fahrzeugs.
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Weiterhin liefert die Erfindung ein Fahrzeug umfassend zumindest eine erfindungsgemäße Rückblickvorrichtung.
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Bei dem Fahrzeug ist besonders bevorzugt, dass das Fahrzeug zumindest bereichsweise die erste Befestigungseinrichtung, insbesondere Befestigungsplatte umfasst, insbesondere mittels der Befestigungsplatte ein herkömmlicher Spiegel, insbesondere Außenspiegel, mit dem Fahrzeug verbindbar ist und der Spiegel durch den Arm, insbesondere samt Zwischenlager, ersetzbar ist.
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Auch wird schließlich mit der Erfindung vorgeschlagen, dass das Fahrzeug zumindest bereichsweise in Form zumindest eines Kraftfahrzeugs, zumindest eines Motorrades, zumindest eines E-Mobils, zumindest eines Lastkraftwagens und/oder eines Fortbewegungsmittels ausgebildet ist.
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Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass eine kamerabasierte Rückblickvorrichtung zur Verfügung gestellt werden kann, die es ermöglicht, konservative Rückblickvorrichtungen, bei denen ein Spiegel eingesetzt wird, auf ein kamerabasiertes bzw. sensorbasiertes Rückblicksystem auf einfache und kostengünstige Weise umzurüsten bzw. auch solche zu ersetzen. Dabei kann das sensorbasierte System an jeglicher Fahrzeugausführung an die Fahrzeugkabine von außen oder innen durch entsprechende Befestigungsmittel, wie Befestigungsschrauben, befestigt werden. Insbesondere können die bereits an dem Fahrzeug vorhandenen Befestigungseinrichtungen wie Befestigungsplatten genutzt werden.
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Die Verwendung eines Arms in der Rückblickvorrichtung führt ferner zu dem Vorteil, dass der durch den jeweiligen Sensor einsehbare Bereich vergrößert werden kann, da der Abstand zwischen dem Fahrzeug und dem Sensor vergrößert werden kann.
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Gleichzeitig ermöglicht es die erfindungsgemäße Rückblickvorrichtung, dass diese an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden kann, da der Arm es ermöglicht, den Sensor in einer beliebigen Position entlang des Armes und Ausrichtung relativ zum Fahrzeug und der Umgebung positionieren zu können, also die Position des Sensors, insbesondere der Kamera frei an den Arm gewählt und positioniert werden kann. Bevorzugt erfolgt die Befestigung des Sensors bzw. der Kamera mittels einer zweiten Befestigungseinrichtung, wie einem Klemm- oder Schraub system.
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Gleichzeitig erfüllt die Rückblickvorrichtung die entsprechenden Sicherheitsstandards, da der Arm mittels einer ersten Drehung um eine erste Drehachse bzw. einen ersten Drehpunkt aus einer Betriebsposition in einer Ausweichposition bzw. bei einer zweiten Drehung bzw. eine zweite Drehachse um einen zweiten Drehpunkt in eine Parkposition überführt werden kann. So wird es ermöglicht, die Breite des Fahrzeugs in einer Parksituation zu verringern, indem der Arm an das Fahrzeug „angeklappt“ wird. Gleichzeitig stellt die Ausweichposition sicher, dass bei einer Berührung des Arms mit einem Hindernis der Arm abklappen kann, insbesondere in die Ausweichposition überführt werden kann.
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Unter einem Arm im Sinne der Erfindung wird ein Element verstanden, welches bzgl. des ersten bzw. zweiten Drehpunktes eine größere Ausdehnung in radialer Richtung als in axialer Richtung der ersten Drehachse bzw. als in eine Richtung senkrecht zu der axialen und der radialen Richtung aufweist.
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Die Rückblickvorrichtung ist also so ausgebildet, dass ein Abklappen über eine Lagerung bzw. eine erste Befestigungseinrichtung erfolgen kann. Vorzugsweise wird ein Zweiachsenlager unter Zwischenschaltung eines Zwischenlagers realisiert. Je nach dem in welche Richtung die Rückblickvorrichtung abklappt, also ausweicht, bzw. anklappt, wird eine Drehung über die erste Drehachse oder die zweite Drehachse übernommen.
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Die erfindungsgemäße Rückblickvorrichtung kann mit verschiedenen Sensoren ausgestattet sein. Neben Kameras können auch Infrarotsensoren, Ultraschallsensoren bzw. Radarsensoren oder Time of flight (ToF)-Sensoren eingesetzt werden. Insbesondere in dem Fall, in dem mittels des Sensors verschiedene Umgebungsbereiche des Fahrzeugs erfasst werden können, wird es möglich, eine lückenlose Überwachung der Umgebung des Fahrzeugs bereitzustellen, insbesondere eine sogenannte 360°-Ansicht des Fahrzeugs bereitzustellen. Bevorzugt ist, dass bei einem Ausklappen des Armes in die Betriebsposition unter Einwirkung einer Halteraste und einem ersten Federelement, wie einer Zugfeder, der Arm in der Betriebsposition gehalten wird, und/oder durch zumindest ein zweites Federelement zwingbar ist. Vorzugsweise wird der Arm in der Betriebsposition alternativ oder ergänzend auch mittels zumindest eines dritten Federelements, insbesondere einer Zugfeder und/oder zumindest einer Rastfeder, gehalten.
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Bevorzugt erfolgt dann die Bewegung aus der Parkposition in die Betriebsposition, in der der Sensor den gewünschten Umgebungsbereich des Fahrzeugs erfassen kann, händisch durch Ausklappen der Rückblickvorrichtung.
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Alternativ zu der beschriebenen Drehung aus der Parkposition und/oder der Ausweichposition in die Betriebsposition kann die Bewegung auch über einen elektrischen Aktuator erfolgen. Bei Einsatz eines Zwischenlagers wird darüber hinaus auch eine Bewegung des Armes um einen zweiten Drehpunkt ermöglicht. Dieser stellt sicher, dass die Rückblickvorrichtung nicht nur wie bei einer Kollision mit einem Hindernis in eine Ausweichposition sondern auch in die Parkposition, die vorzugsweise bzgl. der Betriebsposition der Ausweichposition gegenüberliegt, überführt werden kann.
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Durch die Trennung der ersten Drehachse von der zweiten Drehachse wird es ermöglicht, dass unterschiedliche Widerstände bei der Bewegung des Armes in die Ausweichposition im Vergleich zur Parkposition realisiert werden können. Vorzugsweise sind der erste Drehpunkt und der zweite Drehpunkt örtlich voneinander getrennt und bei einer Drehung um die erste Drehachse wird die Position des Zwischenlagers relativ zu dem Arm nicht verändert, findet insbesondere keine Bewegung um die zweite Drehachse statt.
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Umgekehrt wird es so ermöglicht, dass bei einer Bewegung um die zweite Drehachse eine Bewegung um die erste Drehachse unterbleibt. So wird es auf geringsten Raum ermöglicht, dass der Arm sowohl eine Bewegung in die Ausweichposition wie auch in die Parkposition durchführen kann.
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Insgesamt zeichnet sich die erfindungsgemäße Rückblickvorrichtung, insbesondere in ihren bevorzugten Ausführungsformen, dadurch aus, dass bei der Rückblickvorrichtung eine An- bzw. Abklappbewegung, insbesondere aus der Betriebsposition, über zwei Drehpunkte bzw. -achsen durchgeführt werden kann, eine vordefinierte Betriebsposition durch eine Halteraste erreicht werden kann sowie die Befestigung der Rückblickvorrichtung an bereits vorhandenen Fahrzeugen ermöglicht wird, insbesondere alle gängigen Fahrzeugtypen mit einer entsprechenden Rückblickvorrichtung auch nachträglich ausgestattet werden können.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand von Figuren erläutert sind.
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Dabei zeigt
- 1 eine perspektivische Aufsicht auf eine Rückblickvorrichtung gemäß der Erfindung in einer ersten Ausführungsform;
- 2 eine Aufsicht aus Richtung A in 1 auf die Rückblickvorrichtung der 1;
- 3 eine Aufsicht auf die Rückblickvorrichtung der 1 und 2 aus Richtung B in 2;
- 4 eine Aufsicht auf die Rückblickvorrichtung der 1 bis 3 aus Richtung C in 2;
- 5 eine weitere Aufsicht auf die Rückblickvorrichtung der 1 bis 4 aus Richtung C in 2 in einer Ausweichposition;
- 6 eine perspektivische Aufsicht auf eine Rückblickvorrichtung gemäß der Erfindung in einer zweiten Ausführungsform;
- 7 eine Aufsicht aus Richtung A' in 6 auf die Rückblickvorrichtung der 6;
- 8 eine Aufsicht auf die Rückblickvorrichtung der 6 und 7 aus Richtung C' in 7 in einer Betriebsposition;
- 9 eine Aufsicht auf die Rückblickvorrichtung der 6 bis 8 aus Richtung C' in 7 in einer Parkposition;
- 10 eine Aufsicht auf die Rückblickvorrichtung der 6 bis 9 aus Richtung C' in 7 in einer Ausweichposition; und
- 11 eine Aufsicht auf die Rückblickvorrichtung der 6 bis 10 aus Richtung C' in 7 mit gleichzeitig dargestellter Betriebs-, Park- und Ausweichposition.
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In 1 ist eine perspektivische Aufsicht auf eine Rückblickvorrichtung 1 einer ersten Ausführungsform dargestellt. Die Rückblickvorrichtung 1 umfasst erfindungsgemäß einen Arm 3 und kann mittels einer ersten Befestigungseinrichtung 5, die eine Befestigungsplatte 7 umfasst, mit einer Tragstruktur eines Fahrzeugs verbunden werden. Dafür sind insbesondere in der Befestigungsplatte 7 Befestigungspunkte 9, mit denen die Befestigungsplatte 7 bspw. mittels Schrauben an einer Tragstruktur befestigt werden kann, vorgesehen.
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Die Befestigungsplatte 7 umfasst ferner Lagerelemente 11, durch die eine erste Drehachse D1 festgelegt wird. Wie später erläutert werden wird, wird durch die Lagerelemente 11 ein erster Drehpunkt, der es ermöglicht, den Arm 3 um die Drehachse D1 zu rotieren, festgelegt.
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Die Drehachse D1 verläuft im Wesentlichen vertikal, dies bedeutet insbesondere senkrecht zu einer Hauptfahrrichtung F, wie insbesondere in 3 durch einen Pfeil angedeutet ist.
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Wie insbesondere 4 zu entnehmen ist, sind im Bereich des Armes 3 Sensoren 13 und 15 angeordnet. Die Sensoren 13 und 15 sind jeweils als Kameras oder ähnliche Sensoren zur Erfassung von Parametern des Umfelds der Rückblickvorrichtung realisiert und ermöglichen es, den Seitenbereich des Fahrzeugs 17, welches in 4 angedeutet ist, zu überwachen.
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In den 1 bis 4 ist die Rückblickvorrichtung 1 in einer Betriebsposition N dargestellt. In dieser Betriebsposition N wird der Arm 3 mittels einer Halteraste 19, die insbesondere in den 2 und 3 dargestellt ist, gehalten. Dieses Halten in der Betriebsposition N wird mittels einer Zugfeder 21, die ein zweites Federelement darstellt, unterstützt. Dieses zweite Federelement zwingt den Arm 3 in die Betriebsposition N und hält ihn in Zusammenwirkung mit der Halteraste 19 in dieser Position.
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Wie nachfolgend erläutert wird, ermöglicht es die Drehung um die Drehachse D1, dass die Rückblickvorrichtung 1 in eine Ausweichposition Q überführt werden kann. Wie außerdem noch erläutert wird, ermöglicht es die Drehung um eine Drehachse D2, dass die Rückblickvorrichtung 1 in eine (nicht dargestellte) Parkposition überführt werden kann.
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Entweder mittels eines nicht dargestellten Aktuators, insbesondere eines elektrischen, elektromagnetischen, magnetischen und/oder eines zumindest ein Formgedächtnislegierungselement umfassenden Aktuators, oder manuell durch einen Benutzer des Fahrzeugs kann die Rückblickvorrichtung 1 sowohl aus der Parkposition wie auch aus der Ausweichposition Q in die in den 1 bis 4 dargestellte Betriebsposition N rücküberführt werden.
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Die Verwendung des Armes 3 in der Rückblickvorrichtung 1 bietet den Vorteil, dass die Kameras 13, 15 mit einem gewissen Abstand von der Tragstruktur des Fahrzeugs 17 angeordnet werden können. Dies ermöglicht es, dass ein im Vergleich zu bisher bekannte kameraunterstützten Rückblickvorrichtungen verbesserte Winkel im Bereich über die Kameras 13, 15 abgedeckt werden kann. Ferner verhindert, zumindest vermindert, dies eine Ausbildung von toten Winkelbereichen und ermöglicht es auch mittels einer geringen Anzahl von Sensoren bzw. Kameras den gesamten Umgebungsbereich des Fahrzeugs zu erfassen.
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In der Parkposition kann der Arm nun an das Fahrzeug 17, insbesondere die Tragstruktur des Fahrzeugs, „angeklappt“ werden und so die Breite des Fahrzeugs, insbesondere beim Ein- und Ausparken reduziert werden. Dabei können jedoch die Kameras 13 weiterhin dazu eingesetzt werden, um den Umgebungsbereich des Fahrzeugs zu überwachen. Dazu ist insbesondere vorgesehen, dass die Sensoren 13, 15 über nicht dargestellte zweite Befestigungseinrichtungen mit dem Arm 3 verbunden sind. Diese zweiten Befestigungseinrichtungen ermöglichen es, dass die Sensoren 13, 15 im Wesentlichen an beliebigen Positionen des Armes 3 befestigt werden können, um so eine bestmögliche Erfassung des Umgebungsbereiches des Fahrzeugs zu ermöglichen.
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In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die zweite Befestigungseinrichtung es ermöglicht, dass die Position der Sensoren 13, 15 bzw. deren Ausrichtung verändert werden kann. So kann bspw. bei einem Parkvorgang, in der sich der Arm 3 bzw. die Rückblickvorrichtung 1 in der Parkposition befindet, die Ausrichtung bzw. Position des Sensors 15 so verändert werden, dass ein unterer Seitenbereich des Fahrzeugs erfasst wird, um so eine Kollision mit dort angeordneten Hindernissen zu vermeiden. Somit kann so verhindert werden, dass ein Fahrer beim Ein- und Ausparken Hindernisse übersieht.
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Um darüber hinaus den Sicherheitsbestimmungen zu entsprechen, ist es notwendig, dass die Rückblickvorrichtung 1 es ermöglicht, dass der Arm 3 nicht nur in Richtung der Parkposition sondern auch in eine entgegensetzte Position bei einer Berührung des Fahrzeugs mit einem Hindernis ausweichen kann, insbesondere in die Ausweichposition Q. Dazu umfasst die Rückblickvorrichtung 1, insbesondere die erste Befestigungseinrichtung 5, ein Zwischenlager 23. Das Zwischenlager 23 umfasst ein Hebelement 25, welches an einer ersten Seite an die Lagerelemente 11 bzw. im ersten Drehpunkt angreift und so um die erste Drehachse D1 gelagert ist. Der Arm 3 ist dann über einen zweiten Drehpunkt, der eine Drehung um die zweite Drehachse D2 ermöglicht, an dem Zwischenlager 23 bzw. dem Hebel 25 angebracht. Damit kann auf engstem Bauraum eine Drehung des Arms 3 sowohl um die erste Drehachse D1, und damit zwischen der Betriebsposition N und der Ausweichposition Q, als auch um die zweite Drehachse D2, und damit zwischen der Parkposition und der Betriebsposition N, realisiert werden.
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Kommt es zu einer Berührung des Armes 3 durch ein Objekt, das sich insbesondere relativ zum Fahrzeug in Hauptfahrtrichtung F an dem Fahrzeug vorbeibewegt, kann der Arm 3 über den ersten Drehpunkt eine Drehung um die erste Drehachse D1 ausführen und auf diese Weise in eine Ausweichposition Q überführt werden. In dieser Ausweichposition Q ist der Arm 3 über ein nicht dargestelltes erstes Federelement festlegbar. Nach diesem Ausweichen des Arms 3 kann der Arm 3 von einem Benutzer manuell wieder in die in den 1 bis 4 dargestellte Betriebsposition N überführt werden. Befindet sich der Arm 3 hingegen in der Parkposition, so ist er in dieser Parkposition über ein nicht dargestelltes viertes Federelement festlegbar.
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Die erfindungsgemäße Rückblickvorrichtung ermöglicht es somit, dass sie, insbesondere in Austausch mit bisher verwendeten, spiegelbasierten Rückblickvorrichtungen, an Fahrzeugen gängiger Typen befestigt werden kann. Einzige Voraussetzung ist, dass an dem Fahrzeug eine erste Befestigungseinrichtung vorhanden ist, die entsprechende Lagerelemente 11 aufweist. Diese ermöglichen es, dass der Arm 3 samt der entsprechenden Federelemente an dem Fahrzeug befestigt werden kann. Gleichzeitig bietet die erfindungsgemäße Rückblickvorrichtung die Möglichkeit, im Vergleich zu bisher bekannten kamerabasierten Rückblickvorrichtungen den Umgehungsbereich des Fahrzeugs besser überwachen zu können aufgrund des vergrößerten Abstands der jeweiligen Sensoren von der Tragstruktur des Fahrzeugs. Dabei werden jedoch die Sicherheitsaspekte nicht beeinträchtigt, indem die Rückblickvorrichtung ein Ausweichen des Armes in die entsprechende Ausweich- bzw. Parkposition ermöglicht.
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6 zeigt eine perspektivische Aufsicht auf eine Rückblickvorrichtung 1' gemäß der Erfindung in einer zweiten Ausführungsform. Elemente der zweiten Ausführungsform der Rückblickeinrichtung 1' die funktional denen der ersten Ausführungsform der Rückblickeinrichtung 1 weitestgehend entsprechen, sind dabei mit gleichen, jedoch einfach gestrichenen Bezugszeichen versehen. Da die Funktionsweise der zweiten Ausführungsform der Rückblickvorrichtung 1' weitestgehend entsprechend der Rückblickvorrichtung 1 der ersten Ausführungsform ist, werden nachfolgend nur kurz die Figuren der zweiten Ausführungsform vorgestellt. Bezüglich der weiteren Ausführungen sind die zu den 1 bis 5 erfolgten Erläuterungen auch für diese Ausführungsform zutreffend.
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Ferner zeigt 7 eine Aufsicht aus Richtung A' in 6 auf die Rückblickvorrichtung der 6 und 8 zeigt eine Aufsicht aus Richtung C' in 7 auf die Rückblickvorrichtung der 6 und 7.
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In den 6 und 7 sowie in 8 ist die Rückblickvorrichtung 1' in einer Betriebsposition N' dargestellt, in der ein Arm 3' mittels einer Halteraste 19' gehalten wird, unterstützt durch eine als zweites Federelement wirkende Zugfeder 21'. Dabei ist offensichtlich, dass im Vergleich zur ersten Ausführungsform bei der zweiten Ausführungsform, jedenfalls solange sich der Arm 3' in der Betriebsposition N' befindet, die Halteraste 19' nunmehr zwischen den beiden Drehachsen D1' und D2' angeordnet ist.
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In 9 ist eine Aufsicht auf die Rückblickvorrichtung 1' der 6 bis 8 aus Richtung C' in 7 in einer Parkposition P' dargestellt. Um die Rückblickvorrichtung 1' ausgehend von der Betriebsposition N' in diese Parkposition P' zu überführen, wird der Arm 3' um die Drehachse D2' gedreht, was durch einen Pfeil S1' verdeutlicht werden soll, wodurch ein Anklappen der Rückblickvorrichtung 1' erreicht wird.
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In 10 ist eine Aufsicht auf die Rückblickvorrichtung 1' der 6 bis 9 aus Richtung C' in 7 in einer Ausweichposition Q' dargestellt. Um die Rückblickvorrichtung 1' ausgehend von der Betriebsposition N' in diese Ausweichposition Q' zu überführen, wird der Arm 3' um die Drehachse D1' gedreht, was durch einen Pfeil S2' verdeutlicht werden soll, wodurch ein Abklappen der Rückblickvorrichtung 1' erreicht wird.
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11 zeigt eine Aufsicht auf die Rückblickvorrichtung 1' der 6 bis 10 aus Richtung C' in 7 mit gleichzeitig dargestellter Betriebs-, Park- und Ausweichposition N', P', Q' der Rückblickvorrichtung 1'. Es versteht sich von selbst, dass sich die Rückblickvorrichtung 1' zu einem betrachteten Zeitpunkt nur in einer dieser drei Positionen befinden kann. Insoweit dient die in 11 gewählte Darstellung nur zur Illustration der einzelnen Positionen und zu ihrer vergleichenden Darstellung.
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Die in der voranstehenden Beschreibung, in den Figuren und in den Ansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination wesentlich für die Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- Rückblickvorrichtung
- 3, 3'
- Arm
- 5, 5'
- Befestigungseinrichtung
- 7, 7'
- Befestigungsplatte
- 9, 9'
- Befestigungspunkt
- 11, 11'
- Lagerelement
- 13
- Sensor
- 15
- Sensor
- 17
- Fahrzeug
- 19, 19'
- Halteraste
- 21, 21'
- Zugfeder
- 23. 23'
- Zwischenlager
- 25,25'
- Hebel
- A, A'
- Richtung
- B,
- Richtung
- C, C'
- Richtung
- D1, D1'
- Drehachse
- D2, D2'
- Drehachse
- F, F'
- Hauptfahrtrichtung
- P'
- Parkposition
- Q, Q'
- Ausweichposition
- N, N'
- Betriebsposition
- S1', S2'
- Drehrichtung