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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Verkehrsinformationen nach dem Oberbegriff des unabhängigen Verfahrensanspruches. Zudem betrifft die Erfindung ein entsprechendes System zur Ermittlung von Verkehrsinformationen nach dem Oberbegriff des unabhängigen Verfahrensanspruches.
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In Zukunft werden Karten mit detaillierten Verkehrsinformationen die Basis für viele Fahrerassistenz- und automatisierte Fahrfunktionen darstellen. Diese Karten werden derzeit durch eine Fahrzeugflotte aktuell gehalten, die Meldungen an eine zentrale Überwachungsvorrichtung, eine sogenannte Backendvorrichtung, bereitstellen. Die Meldungen enthalten zurzeit Informationen über geänderte Kartenelemente. Die auf der Überwachungsvorrichtung aktualisierten Karten werden dann wieder an die Flottenfahrzeuge verteilt. Zurzeit wird davon ausgegangen, dass die Fahrzeugflotte alle Kartenbereiche in ausreichendem Maße abdeckt, sodass alle Bereiche aktuell gehalten werden können. In der Realität ist es jedoch nicht der Fall, da nur wenige Flottenfahrzeuge die notwendige Sensorik und/oder Rechenleistung besitzen, um Aktualisierungsmeldungen berechnen und an die Überwachungsvorrichtung verschicken zu können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mindestens einen aus dem Stand der Technik bekannten Nachteil bei der Ermittlung von Verkehrsinformationen zumindest teilweise zu überwinden. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Ermittlung von Verkehrsinformationen bereitzustellen, welches verbesserte Verkehrsinformationen liefert und möglichst vollständig und gleichmäßig sowie mit einer hohen Datenqualität unterschiedliche Kartenabschnitte abdeckt. Gleichwohl soll die Erfindung ein System zur Ermittlung von Verkehrsinformationen bereitstellen, welches einfach und kostengünstig ist.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Ermittlung von Verkehrsinformationen mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruches, insbesondere aus dem kennzeichnenden Teil, und durch ein entsprechendes System mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruches, insbesondere aus dem kennzeichnenden Teil, gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung aufgeführt. Merkmale, die zu den einzelnen Erfindungsaspekten offenbart werden, können in der Weise miteinander kombiniert werden, dass bezüglich der Offenbarung zu den Erfindungsaspekten der Erfindung stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes System zur Ermittlung von Verkehrsinformationen zur Verfügung zu stellen.
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Die Erfindung sieht ein Verfahren zur Ermittlung von Verkehrsinformationen vor, welches mithilfe einer zentralen Überwachungsvorrichtung, einer sogenannten Backendvorrichtung, ausgeführt wird, die mit einer Vielzahl an Flottenfahrzeugen in einer Kommunikation steht, um Verkehrsinformationen von den Flottenfahrzeugen zu erhalten, wobei die Überwachungsvorrichtung bei der Kommunikation mit den Flottenfahrzeugen gezielte Messwünsche (zur Aktualisierung bestimmter Kartenabschnitte) an die Flottenfahrzeuge übermittelt. Hierzu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Überwachungsvorrichtung bei der Übermittlung von gezielten Messwünschen die Güte von Sensoren berücksichtigt, mit denen die einzelnen Flottenfahrzeuge ausgestattet sind.
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Die erfindungsgemäßen Verkehrsinformationen umfassen Informationen aller Art, die eine geografische Karte betreffen können, darunter beispielsweise: Streckenverlauf, Anzahl, Breite und geometrische Ausgestaltung von Fahrspuren, Steigung oder Neigung der Straße, Vorhandensein von Ampeln, Ampelschaltungen, Vorhandensein von Kreuzungen, Vorhandensein von Kreisverkehren, Art der Straßen: Landstraße, Autobahn, Stadtbereich, Qualität und Frequentierbarkeit der Straßen, Verkehrsmarkierungen, Verkehrsschilder, Geschwindigkeitsbegrenzungen, aktuelle Baumaßnahmen, Zäune, Umleitungen usw.
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Der Erfindungsgedanke liegt dabei darin, dass die Ermittlung von Verkehrsinformationen die gezielte Beeinflussung von Messwünschen durch die Auswahl der passenden Sensorik der Flottenfahrzeuge erheblich verbessert werden kann. Die Informationen, die von ungeeigneten Sensoren kommen, können eine bestimmte Unsicherheit, Ungenauigkeit, Fehler oder gar keine Ergebnisse liefern. Da die Fahrzeuge heutzutage eine große Vielzahl an unterschiedlichen Marken und Modellen und an verschiedenen Ausstattungen aufweisen, kann nicht jedes Fahrzeug mit der gleichen Güte eine bestimmte Verkehrsinformation liefern. Ein Abfragen von Fahrzeugen mit ungeeigneter Sensorik wäre daher eine Verschwendung der vorhandenen Ressourcen.
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Zunächst ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass die Überwachungsvorrichtung gezielte Messwünsche generieren kann, die die Informationen betreffen, welche Strecken bzw. Kartenabschnitte aktualisiert werden sollen. Dazu kann die Überwachungsvorrichtung bestimmte Kriterien für die Güte der Kartenabschnitte berücksichtigen, die bereits in der Karte verzeichnet sind, wie das Alter, die Genauigkeit oder die Unsicherheit der Kartenabschnitte. Weiterhin kann die Überwachungsvorrichtung beim Erstellen der Messwünsche historische Daten berücksichtigen, welche Informationen zu Bereichen oder Fahrstreifen liefern, die selten befahren werden. Wenn innerhalb dieser Bereiche Strecken identifiziert werden, für die Aktualisierungen von Interesse sind, können diese eine besondere Gewichtung erhalten. Die Messwünsche zum Bestimmen der erforderlichen Aktualisierungen in bestimmten Kartenbereichen können regelmäßig, beispielsweise periodisch, automatisiert oder semiautomatisiert durch die Überwachungsvorrichtung erstellt werden. Alternativ können bestimmte Messwünsche berücksichtigt werden, die manuell, beispielsweise von einem Überwachungspersonal, festgelegt werden oder die von den Flottenfahrzeugen kommen.
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Bei den Messwünschen handelt es sich also um zu aktualisierende Kartenelemente, d. h. Georeferenzen, die die Überwachungsvorrichtung den Flottenfahrzeugen in verschiedenen Formaten mitteilen kann. Zum einen ist es möglich, dass die Flottenfahrzeuge die Messwünsche als dynamischen Karten-Layer erhalten oder sie rufen die Messwünsche explizit bei der zentralen Überwachungsvorrichtung ab. Ebenso können bei bekannten Fahrzeugrouten (z. B. bei Online-Routing oder bei bekannten gelernten typischen persönlichen Routen, wie beispielsweise bei dem Weg zur Arbeitsstelle) konkrete alternative Routenvorschläge angegeben werden, indem die zu aktualisierenden Kartenelemente berücksichtigt sind.
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Die Auswahl des einzelnen Flottenfahrzeuges wird erfindungsgemäß von der im konkreten Flottenfahrzeug verbauten Sensorik, inklusive deren Messgenauigkeiten oder Sichtweiten, abhängig gemacht. Beispielsweise spielt es eine Rolle, inwieweit die Fahrzeugsensoren beeinflussbar sind, wie zum Beispiel die Fokussierung einer Kamera auf bestimmte Elemente.
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Im Rahmen der Erfindung kann die Überwachungsvorrichtung die Messwünsche gezielt äußern. Sind der Überwachungsvorrichtung die Routen von Flottenfahrzeugen, zum Beispiel aufgrund der Nutzung eines Online-Routenplaners, bekannt, kann diesen Flottenfahrzeugen direkt ein gezielter Messwunsch gesendet werden. Das könnte besonders für automatische Flottenfahrzeuge relevant sein. Die Überwachungsvorrichtung könnte dann die Route der Flottenfahrzeuge gezielt beeinflussen, unter anderem durch Nutzen paralleler Fahrstreifen. Wenn die Route des Flottenfahrzeuges der Überwachungsvorrichtung hingegen nicht bekannt ist, können Messwünsche generell mitgeteilt werden. Das Flottenfahrzeug kann in diesem Fall selbständig entscheiden, inwieweit es die Messwünsche erfüllen kann. Kriterien hierzu könnten beispielsweise den Energieverbrauch für die Route, die Fahrzeit für die Route, die Güte der Konnektivität (Mobilfunk), das Passieren von touristischen Zielen umfassen. Für jedes Kriterium könnte zum Beispiel ein geeigneter Schwellwert (zum Beispiel Energiemehrverbrauch unter einer definierten Schwelle) oder eine Ja-Nein-Entscheidung (Passieren eines touristischen Ziels oder nicht) festgelegt werden. Falls die Route anders geplant oder geändert wird, kann dies vom Fahrer abgelehnt werden, weshalb ihm dafür eine entsprechende Interaktionsmöglichkeit mit der Überwachungsvorrichtung gegeben werden kann. Dafür muss dem Fahrer kommuniziert werden, warum die neue Route gefahren werden soll. Es ist außerdem möglich, dem Fahrer ein Belohnungssystem für das Generieren von möglichst vielen Aktualisierungsmeldungen anzubieten. Dies kann entweder eine virtuelle oder reale Währung sein. Flottenbetreiber wie Taxi- oder Kleinbus-Unternehmen bilden dafür eine besonders interessante Zielgruppe. Es können zum einen Messwünsche vom Backend an nicht-gewerbliche Fahrzeuge gesendet werden. Zum anderen ist es auch vorstellbar, dass Verträge mit Unternehmen (insbesondere Flottenbetreiber) geschlossen werden, um gezielte Messaufträge durch gewerbliche Fahrzeuge ausführen zu lassen. Dadurch ist zusätzlich der Datenschutz klar geregelt. Ein solches Beispiel einer gewerblichen Beauftragung stellen fahrerlose automatische Fahrzeuge (zum Beispiel Robotaxis) dar. Wenn diese Fahrzeuge ohne Passagiere und ohne Zeitdruck unterwegs sind (zum Beispiel auf Parkplatzsuche), können die Messwünsche direkt zu Umwegen führen. Durch diese neuartige Nutzung können Flottenbetreiber einen Mehrwert generieren, den sie ansonsten in der unbenutzten Zeit nicht hätten.
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Ferner kann die Erfindung vorsehen, dass die Überwachungsvorrichtung bei der Übermittlung von gezielten Messwünschen die Güte von Kartenabschnitten berücksichtigt, wobei die Güte der Kartenabschnitte das Alter, die Genauigkeit und/oder die Unsicherheit der Kartenabschnitte umfasst. Somit können Kartenabschnitte aktualisiert werden, die dies erfordern. Eine Aktualisierung von frisch aktualisierten Kartenabschnitten kann somit vermieden werden. Somit können dadurch die vorhandenen Ressourcen gezielt ausgenutzt und Kosten gespart werden.
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Ferner kann die Erfindung vorsehen, dass die Güte der Sensoren mindestens eine Information umfasst, wie:
- a) Art der Sensoren,
- b) Position der Sensoren am Flottenfahrzeug,
- c) Ausrichtung der Sensoren,
- d) Auflösung der Sensoren,
- e) Kalibrierung der Sensoren,
- f) Softwareunterstützung, Hardwareunterstützung, Konnektivität der Sensoren am Flottenfahrzeug, und/oder
- g) Geeignetheit der Sensoren, bestimmte Messwünsche der Überwachungsvorrichtung zu erfassen.
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Unter der Art der Sensoren im Punkt a) können folgende Arten der Sensoren berücksichtigt werden:
- 1. Lasersensoren, die eine potenziell hohe Reichweite aufweisen und auf eine vorteilhafte Weise dazu geeignet sind, geometrische Informationen zu erfassen. Mögliche Messaufträge an Lasersensoren können Positionen und/oder Abmessungen von bestimmten Objekten in der Karte, bestimmen Freiflächen und/oder befahrbare Bereiche umfassen.
- 2. Ähnlich gute Ergebnisse bei der Erfassung von geometrischen Informationen wie die Lasersensoren können Stereokameras, sogenannte Time-of-Flight-Kameras, liefern.
- 3. Kameras im Allgemeinen sind gut geeignet für die Klassifikation von Objekten und die Bestimmung von Farbinformationen. Mögliche Messaufträge können dabei bestimme Farben der Fahrbahnmarkierungen, bestimme Geschwindigkeitslimits auf Verkehrsschildern oder dergleichen umfassen.
- 4. (Flash-)Lidar-Sensoren können vorteilhaft sein, um ein 3D-Bild zu erfassen.
- 5. Radare messen auf eine vorteilhafte Weise Geschwindigkeiten von Objekten. Mögliche Messaufträge umfassen dabei bestimme Verkehrsdichte in bestimmter Gegend, bestimme Radar-Lokalisierungs-Merkmale oder dergleichen.
- 6. Ultraschallsensoren sind gut geeignet für Entfernungsmessungen im Nahbereich. Mögliche Messaufträge können dabei bestimme Geometrien oder Vorhandensein von Parklücken; bestimmte Breiten, beispielsweise in einer schmalen Gasse, oder Ähnliches umfassen.
- 7. Kapazitive Sensoren können ebenfalls gut geeignet sein, um Entfernungsmessungen im Nahbereich auszuführen und/oder die Straßenbeschaffenheit zu erfassen.
- 8. Virtuelle Sensoren (beispielsweise Car-to-Car) können vorteilhaft sein, um die Anzahl der Verkehrsteilnehmer oder dergleichen zu erfassen.
- 9. GPS-Sensoren liefern bestimme Empfangsqualität auf Fahrstreifen, um Lokalisierungsgüte zu erhöhen.
- 10. Regen-Lichtsensoren können Niederschlagsmenge und Sonnenstand bestimmen.
- 11. Funkmodems können Konnektivitätsmessungen verbessern. Dadurch können Daten aus dem Internet vorausschauend heruntergeladen werden.
- 12. Sensoren zur Reibwerts-Bestimmung können nützlich zur Optimierung des Fahr- und Bremsverhaltens des Flottenfahrzeuges dienen.
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Unter Punkt b) kann die Position der Sensoren am Flottenfahrzeug (oben, vorne, hinten) berücksichtigt werden, die für Entfernungsmessungen im Nahbereich wichtig sein kann.
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Unter Punkt c) kann die Ausrichtung der Sensoren berücksichtig werden. Somit kann überprüft werden, ob ein bestimmter Messauftrag durch den Sensor überhaupt ausführbar ist, und/oder ob während des Abfahrens das zu vermessende Objekt lang genug im Sichtbereich sein wird.
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Unter Punkt d) kann die Auflösung der Sensoren berücksichtig werden. Somit kann überprüft werden, ob beispielsweise bei einer Kamera die Auflösung gut genug ist, um ein Verkehrsschild interpretieren zu können.
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Unter Punkt e) kann die Kalibrierung der Sensoren berücksichtigt werden. Somit kann beispielsweise bestimmt werden, ob das Sensorset am Flottenfahrzeug ausreichend kalibriert ist, um bei Messaufträgen, die geometrische Genauigkeit fordern, diesen Auftrag mit einer hohen Qualität ausführen zu können.
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Unter Punkt f) kann die Softwareunterstützung der Sensoren am Flottenfahrzeug berücksichtigt werden. Somit kann verifiziert werden, ob zum Beispiel eine Bildverarbeitung vorhanden ist, um Verkehrsschilder interpretieren zu können.
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Ferner kann die Hardwareunterstützung eine Rolle spielen, um festzustellen, ob das Flottenfahrzeug genügend Rechenressourcen bereitstellt, um die Messung durchführen zu können.
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Ferner kann die Konnektivität wichtig sein, um festzustellen, ob das Fahrzeug in nächster Zeit eine Verbindung zur Überwachungsvorrichtung aufbauen kann, um das Ergebnis der durchgeführten Messung verschicken zu können.
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Unter Punkt g) kann die Geeignetheit der Sensoren im Allgemeinen berücksichtigt werden, bestimmte Messwünsche der Überwachungsvorrichtung erfassen zu können. Die Geeignetheit der Sensoren kann auf folgende Kriterien überprüft werden: Alter der Kartenabschnitte, Genauigkeit der Kartenabschnitte und/oder Unsicherheit der Kartenabschnitte (beispielsweise ein Schild ist bekannt, aber welches Schild das ist, ist unbekannt)
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Weiterhin kann die Erfindung vorsehen, dass die Überwachungsvorrichtung bei der Übermittlung von gezielten Messwünschen Sensorgruppen und/oder Sensorkombinationen berücksichtigt, mit denen die einzelnen Flottenfahrzeuge ausgestattet sind. Dabei sind Verkehrsinformationen denkbar, die von einer Art der Sensoren nicht oder nicht vollständig erfasset werden können. Dazu können vorteilhafterweise unterschiedliche Arten der Sensoren herangezogen werden. Zum Beispiel kann bei der Erfassung der Position und des Inhalts bzw. der Aufschrift eines Schildes eine Kombination der Sensoren Lidar-Sensor und eine Kamera vorteilhaft sein.
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Des Weiteren kann die Erfindung vorsehen, dass die Überwachungsvorrichtung die Verkehrsinformationen in Form von Sensordaten erhält und diese zentral verarbeitet. Somit braucht das Fahrzeug keine Softwareunterstützung oder Hardwareunterstützung aufweisen und/oder nicht seine Rechenkapazitäten aufwenden.
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Gleichwohl ist es aber im Rahmen der Erfindung denkbar, dass die Überwachungsvorrichtung die Verkehrsinformationen bei den Flottenfahrzeugen erfragt, die die Sensordaten in Verkehrsinformationen lokal verarbeiten können. Somit kann die Überwachungsvorrichtung entlastet werden. Auch kann somit die Anzahl an Daten begrenzt werden, die zwischen dem Flottenfahrzeug und der Überwachungsvorrichtung ausgetauscht werden müssen.
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Zudem kann die Erfindung vorsehen, dass die Überwachungsvorrichtung die Messwünsche periodisch aktualisiert und/oder beim Erstellen der Messwünsche Anfragen der Flottenfahrzeuge berücksichtigt. Somit kann eine geregelte und/oder bedarfsorientierte Aktualisierung der Verkehrsinformationen ermöglicht werden.
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Im Rahmen der Erfindung ist es denkbar, dass die Kommunikation zwischen der Überwachungsvorrichtung und den Flottenfahrzeugen über eine mobile Kommunikationsverbindung, Schallwellen, Funkwellen, elektromagnetische Wellen und/oder das Internet ausgeführt wird. Somit kann eine geeignete Kommunikation zwischen der Überwachungsvorrichtung und den einzelnen Flottenfahrzeugen eingestellt werden, die in Abhängigkeit von dem Datenvolumen, der Datenart und/oder weiterer wichtiger Parameter für die Verkehrsüberwachung ausgewählt werden kann.
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Ferner sieht die Erfindung ein System zur Ermittlung von Verkehrsinformationen vor, welches mit einer zentralen Überwachungsvorrichtung ausgeführt ist, die mit einer Vielzahl an Flottenfahrzeugen in einer Kommunikation steht, um Verkehrsinformationen von den Flottenfahrzeugen zu erhalten, wobei die Überwachungsvorrichtung bei der Kommunikation mit den Flottenfahrzeugen gezielte Messwünsche an die Flottenfahrzeuge übermittelt. Hierzu ist die Überwachungsvorrichtung erfindungsgemäß dazu ausgelegt, das Verfahren auszuführen, welches oben beschrieben wurde. Mithilfe des erfindungsgemäßen Systems werden die gleichen Vorteile erreicht, die oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben wurden. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird vorliegend vollumfänglich darauf Bezug genommen.
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Weiterhin kann die Erfindung vorsehen, dass die Überwachungsvorrichtung eine Speichervorrichtung aufweist, in der die Verkehrsinformationen, Messwünsche, Kartenabschnitte, Informationen über die Güte unterschiedlicher Kartenabschnitte, Informationen über die Güte unterschiedlicher Sensoren gespeichert sind. Somit kann die Karte, samt aller Informationen und Aktualisierungen zentral in der Überwachungsvorrichtung gespeichert werden.
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Des Weiteren kann die Erfindung vorsehen, dass die Überwachungsvorrichtung eine Steuervorrichtung aufweist, die dazu ausgelegt ist, gezielte Messwünsche an die Flottenfahrzeuge zu erstellen, und/oder dass die Steuervorrichtung dazu ausgelegt ist, die Güte von Sensoren auszuwerten, mit denen die einzelnen Flottenfahrzeuge ausgestattet sind, und/oder dass die Steuervorrichtung dazu ausgelegt ist, die Güte von Kartenabschnitten auszuwerten, die in der Speichervorrichtung hinterlegt sind, und/oder dass die Steuervorrichtung dazu ausgelegt ist, Verkehrsinformationen zu bearbeiten. Somit kann an zentraler Stelle, das erfindungsgemäße Verfahren mit allen seinen Variationen ausgeführt werden.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Dabei ist zu beachten, dass die Figur nur einen beschreibenden Charakter hat und nicht dazu gedacht ist, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems zur Ermittlung von Verkehrsinformationen.
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Die 1 zeigt ein System 100 zur Ermittlung von Verkehrsinformationen, welches eine zentrale Überwachungsvorrichtung 10 umfasst, die mit einer Vielzahl an Flottenfahrzeugen 101 in einer Kommunikation steht, um Verkehrsinformationen von den Flottenfahrzeugen 101 zu erhalten. Die Überwachungsvorrichtung 10 ist dazu ausgeführt, bei der Kommunikation mit den Flottenfahrzeugen 101 gezielte Messwünsche an die Flottenfahrzeuge 101 zu übermitteln.
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Zunächst wird die Überwachungsvorrichtung 10 mit initialen Kartendaten gespeist, die beispielsweise in einer Speichervorrichtung 11 hinterlegt werden.
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Weiterhin kann eine Steuervorrichtung 12 entscheiden, ob bestimmte Kartenabschnitte aktualisiert werden müssen. Hierbei kann die Steuervorrichtung 12 das Alter, die Genauigkeit und/oder die Unsicherheit der Kartenabschnitte berücksichtigen.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass die Überwachungsvorrichtung 10 bei der Übermittlung von gezielten Messwünschen zur Aktualisierung bestimmter Kartenabschnitte die Güte von Sensoren berücksichtigt, mit denen die einzelnen Flottenfahrzeuge 101 ausgestattet sind.
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Die Güte der Sensoren im Sinne der Erfindung umfasst mindestens eine Information über die:
- a) Art der Sensoren,
- b) Position der Sensoren am Flottenfahrzeug 101,
- c) Ausrichtung der Sensoren,
- d) Auflösung der Sensoren,
- e) Kalibrierung der Sensoren,
- f) Softwareunterstützung, Hardwareunterstützung, Konnektivität der Sensoren am Flottenfahrzeug 101, und/oder
- g) Geeignetheit der Sensoren, bestimmte Messwünsche der Überwachungsvorrichtung 10 zu erfassen.
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Weiterhin kann die Überwachungsvorrichtung 10 bei der Übermittlung von gezielten Messwünschen mehrere Sensoren in einer Gruppe und/oder Kombinationen berücksichtigen, mit denen die einzelnen Flottenfahrzeuge 101 ausgestattet sind.
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Die Überwachungsvorrichtung 10 kann die Verkehrsinformationen in Form von Sensordaten erhalten und diese zentral in der Steuervorrichtung 12 verarbeiten.
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Denkbar ist zudem, dass die Flottenfahrzeuge 101 bereits verarbeitete Verkehrsinformationen, beispielsweise geänderte Kartenabschnitte an die Überwachungsvorrichtung 10 bereitstellen können.
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Die Überwachungsvorrichtung 10 kann die Flottenfahrzeuge 101 periodisch abfragen. Zudem können die Flottenfahrzeuge 101 bestimmte Kartenabschnitte, die aus der Sicht der Fahrzeuge relevant sind, selbstständig an die Überwachungsvorrichtung 10 übermitteln.
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Die Kommunikation zwischen der Überwachungsvorrichtung 10 und den Flottenfahrzeugen 101 kann über eine mobile Kommunikationsverbindung 102, Schallwellen, Funkwellen, elektromagnetische Wellen und/oder das Internet ausgeführt werden.
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Sobald die Verkehrsinformationen innerhalb der Überwachungsvorrichtung 10 aktualisiert sind, kann die Überwachungsvorrichtung 10 diese aktualisierten Verkehrsinformationen an alle Flottenfahrzeuge 101 schicken.
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Die voranstehende Beschreibung der 1 beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern es technisch sinnvoll ist, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 101
- Flottenfahrzeuge
- 102
- Kommunikationsverbindung
- 10
- Überwachungsvorrichtung
- 11
- Speichervorrichtung
- 12
- Steuervorrichtung