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Auffangvorrichtung für Radsätze an Drehgestellen von Schienenfahrzeugen insbesondere zur Sicherung bei Wartungsarbeiten bei angehobenen Waggons.
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Bei Wartungsarbeiten bei angehobenen Waggons kann es zum Absturz der Radsätze kommen, insofern die Radsätze nicht unterstützt werden. Dies ist durch Zusatzelemente an den Hebevorrichtungen teilweise lösbar, jedoch sehr aufwendig.
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So wird in der
DE 101 56 010 B4 ein Verfahren und Vorrichtung zum Auswechseln von Komponenten an Schienenfahrzeugen beschrieben. Hierzu wird erfindungsgemäß ein Fahrzeug als Ganzes durch Hebeböcke angehoben, wobei in einem Montagebereich, der durch die Lage einer auszutauschenden Komponente in oder an einem Fahrzeug bestimmt wird, zum Austausch der Komponente das Anheben in eine Arbeitshöhe durch Hebeböcke erfolgt, die in mehreren Ebenen getrennt gesteuerte und an Anhebepunkten unter Beibehaltung einer eingefederten Ausgangslage aller Ebenen des Fahrzeuges, in denen die Anhebepunkte liegen, eingreifend ausgebildet sind. Durch das Verbleiben in der eingefederten Ausgangslage können nun beispielsweise Vorarbeiten, wie das Lösen von Sicherungseinrichtungen oder Arretierungsmitteln, statt in einer Zwangshaltung kurz oberhalb der Schienenoberfläche bzw. Schienenoberkante so nun in einer angemessenen Arbeitshöhe ergonomisch bei wesentlich erleichterter Zugänglichkeit durchgeführt werden. Erst in einem darauffolgenden Schritt wird die zum Ausbau vorbereitete Komponente infolge einer Relativbewegung zwischen mindestens zwei Ebenen der Hebeböcke abgesenkt. Ein anschließender Austausch der Komponente kann unterhalb des Fahrzeugs nun in einer frei wählbaren Höhe mit großer Freizügigkeit erfolgen. Vorzugsweise wird die Komponente bis auf die Schienenoberfläche abgesenkt und dort beispielsweise von einem Gabelstapler mit Transportmittel aufgenommen und abtransportiert, wie aus dem Stand der Technik prinzipiell bekannt. In gleicher Weise kann darauffolgend ein Austauschteil wieder durch die Hebeböcke in dem Montagebereich in die Ausgangslage angehoben, so dass wiederum ein eingefederter Zustand des Fahrzeugs erreicht wird, in dem u.a. Sicherungseinrichtungen oder Arretierungsmittel wieder angebracht werden. Das damit bereits wieder betriebsbereite Fahrzeug wird dann wieder abgesenkt.
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Weiterhin wird in der Schrift
EP 2386454 der Einsatz einer Seil- oder Laschensicherung gegen eine übermäßige vertikale Bewegung von Deichseln beschrieben. Mit Vorteil umfasst das Drehgestell einen bzw. mindestens einen Radsatz mit einer Radachse und zwei mit der Radachse drehfest verbundenen Rädern, wobei die Radachse im Bereich ihrer Längsenden jeweils in einem Radlager drehbar gelagert ist. Die beiden Radlager sind vorzugsweise ortsfest, mit einer Deichsel verbunden. Insbesondere weist das Drehgestell zwei Radsätze wie oben beschrieben auf, wobei die beiden Deichseln dann über ein, vorzugsweise möglichst verschleißfreies Gelenk, vorzugsweise ein Elastomergelenk, miteinander verbunden sein können. Durch eine solche Koppelung der beiden Radlager des Radsatzes mittels der Deichsel kann die Radsatzführung genau bestimmt werden und somit ein bevorzugtes Laufverhalten des Drehgestells erreicht werden. Die Deichseln können auch über eine Seil- oder Laschensicherung gegen eine übermäßige vertikale Bewegung insbesondere nach unten abgesichert sein. Das erfindungsgemäße Drehgestell weist einen dreiteiligen Rahmen, vorzugsweise in Schweißausführung, auf. Der dreiteilige Rahmen umfasst einen ersten Längs- oder Langträger, einen zweiten Längsträger und einen Querträger. Diese Bauteile sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform als kastenförmige Schweißkonstruktion gestaltet. An den Längsträgern sind vorzugsweise Funktionselemente, wie beispielsweise Stützelemente, vorzugsweise als Aufnahmen zur Lagerung der Halter der Bremseinrichtungen ausgebildet, und/oder Stützelemente zum Abstützen bzw. Positionieren oder Führen des Querträgers und/oder von Elementen der sekundären Federung, angeschweißt. Längsträger und Querträger sind vorzugsweise durch eine Anhebesicherung, vorteilhafter Weise ausgeführt als Seilsicherungen, miteinander verbunden. Dies verhindert ein Trennen von sonst nur lose miteinander verbundenen Lang- und Querträgern im Betrieb.
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Vorzugsweise werden die Deichseln im Drehgestellrahmen durch eine Seilsicherung oder eine Laschensicherung gegen Herabfallen bzw. Durchhängen geschützt. Eine derartige Seilsicherung oder Laschensicherung ist vorzugsweise an einem Bremsträger angeordnet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Auffangvorrichtung für Radsätze an Drehgestellen von Schienenfahrzeugen, insbesondere zur Sicherung bei Wartungsarbeiten bei angehobenen Waggons, zu schaffen, die dauerhaft am Drehgestell angeordnet sind, einfach aufgebaut sind und schnell montier- bzw. demontierbar sind.
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Die Erfindungsaufgabe wird durch eine Auffangvorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
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Die erfindungsgemäße Auffangvorrichtung weist nachfolgend angeführte Merkmale auf. Die Auffangvorrichtung ist jeweils zwischen dem Rahmen des Drehgestells über jede Primärfeder zu deren Auflagefläche am Radlager des Radsatzes bzw. an der Radachse angeordnet. Die Auffangvorrichtung besteht aus einem oberen Halteelement und einem unteren Halteelement. Das obere und das untere Halteelement ist mit einem Verbindungselement nicht starr aber fest miteinander verbunden. Das obere Halteelement ist am Rahmen des Drehgestells über der Primärfeder verbunden. Das untere Halteelement ist an der Auflagefläche der jeweiligen Primärfeder befestigt. Das Verbindungselement zwischen oberem Halteteil und unterem Halteteil ist vorteilhaft eine PU-Litze oder Kette. Die PU-Litze ist ein elastisches Kunststoffband mit eingelagerten Stahllitzen.
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Varianten der Auffangvorrichtung bestehen darin, dass das obere Halteelement und das untere Halteelement jeweils ein Winkelteil, vorzugsweise ein Laserbiegeteil ist. Weiterhin kann das obere Halteelement bei einer Ausführung der Primärfeder als Gummidämpferelement am Oberteil des Gummidämpferelements als massives Formteil zwischen Gummidämpferelement und Höhenadapter am Rahmen ausgebildet und angeordnet sein. Bei einer weiteren Variante ist das Formteil als ein Klemmteil ausgebildet ist. In diesem Fall umklammert das Klemmteil das Oberteil des Gummidämpferelements und den Höhenadapter.
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Zusätzlich können die Sekundärfedern des Drehgestells ebenfalls mit Auffangvorrichtungen gesichert und abgefangen werden.
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Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 die prinziphafte Darstellung eines Drehgestells mit der Darstellung der Primär- und Sekundärfedern,
- 2 die räumliche Darstellung eines Ausschnitts vom Drehgestell mit einem Radsatz und zwei Gummidämpferelementen als Primärfedern mit angebauten Auffangvorrichtungen,
- 3 die räumliche Darstellung eines von 2 gegenüberliegenden Ausschnitts vom Drehgestell,
- 4 die räumliche Darstellung eines Rahmenteils mit zwei Gummidämpferelementen als Primärfedern und angebauten Auffangvorrichtungen,
- 5 die räumliche Darstellung einer kompletten Auffangvorrichtung mit einem Formteil als oberes Halteelement, einem unteren Halteelement als Winkelteil und ein Verbindungselement aus PU-Litze und
- 6 die räumliche Darstellung einer kompletten Auffangvorrichtung, aber in entgegengesetzter Richtung gesehen, wie 5.
Die Auffangvorrichtung 7 für Radsätze 5 an Drehgestellen von Schienenfahrzeugen dient zur Sicherung der Radsätze 5 gegen Absturz beim Anheben der Waggons bei Wartungsarbeiten. Erfindungsgemäß wird zwischen dem Rahmen 1 des Drehgestells über die Primärfedern 2 zu deren Auflageflächen 3 am Radlager 4 des Radsatzes 5 bzw. an der Radachse 6 jeweils eine Auffangvorrichtung 7 angeordnet. Die Auffangvorrichtung 7 besitzt ein oberes Halteelement 8 am Rahmen 1 und ein unteres Halteelement 9 an der Auflagefläche 3 der jeweiligen Primärfeder 2. Das obere Halteelement 8 und das untere Halteelement 9 ist mit einem Verbindungselement 10 nicht starr aber fest miteinander verbunden. Als Verbindungselemente 10 können Seile 10, Ketten 10 oder wie im Ausführungsbeispiel in den Zeichnungen dargestellt, ein elastisches Kunststoffband mit innenliegenden Stahlseilen bzw. Stahllitzen, den sogenannten PU-Litzen 10 verwendet werden.
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Das obere Halteelement 8 und das untere Halteelement 9 kann jeweils ein Winkelteil, vorzugsweise ein Laserbiegeteil sein. Diese Winkelteile sind preiswert herstellbar und sind vorzugsweise zwischen dem Rahmen 1 und dem Gummidämpferelement 2 als Primärfeder 2 und der Auflagefläche 3 des Gummidämpferelements 2 und dem Gummidämpferelement 2 angeordnet.
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Das obere Halteelement 8 kann jedoch auch am Oberteil des Gummidämpferelements 2 als Formteil 8 zwischen Gummidämpferelement 2 und Höhenadapter 11 am Rahmen 1 angeordnet sein. Bei einer weiteren Variante ist das Formteil 8 als ein Klemmteil 8 ausgebildet, welches das Oberteil des Gummidämpferelements 2 und den Höhenadapter 11 umklammert.
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Es ist denkbar, dass zusätzlich die Sekundärfedern 12 des Drehgestells ebenfalls mit Auffangvorrichtungen 7 gesichert und abgefangen werden. Die Sekundärfedern 12 liegen bekannterweise zwischen Rahmen 1 und der Wiege 13 mit der Drehpfanne 14.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Rahmen des Drehgestells
- 2 -
- Primärfeder, Gummidämpferelement
- 3 -
- Auflagefläche
- 4 -
- Radlager
- 5 -
- Radsatz
- 6 -
- Radachse
- 7 -
- Auffangvorrichtung
- 8 -
- oberes Halteelement, Formteil, Klemmteil
- 9 -
- unteres Halteelement
- 10 -
- Verbindungselement, Seile, PU-Litze, Kette
- 11 -
- Höhenadapter
- 12 -
- Sekundärfeder
- 13 -
- Wiege
- 14 -
- Drehpfanne
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10156010 B4 [0003]
- EP 2386454 [0004]