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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Selfmailer, der trotz eingespendeter Kunststoffkarte im Bankkartenformat ID-1 Format1 automationsfähig entsprechend den Vorgaben der Deutschen Post Aktien Gesellschaft [DPAG] ist2.
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Ein Selfmailer stellt eine Variante des Mailings dar. Bei einem Mailing handelt es sich um eine werbende und gedruckte Massen-Briefsendung, welche persönlich (teil-) adressiert ist oder als Wurfsendung verbreitet wird. Es ist das klassische Werbemittel im Direktmarketing3. Während ein Mailing aus verschiedenen Papierbögen/ Stücken und separaten Umhüllungen gefertigt sein kann, bestehen bei einem Selfmailer der Inhalt und die Umhüllung insgesamt nur aus einem Papierbogen/ Stück. Ein Papierbogen wird hierbei durch unterschiedlichste Falz - und Verschlusstechniken zu einer versandfertigen Briefsendung ohne zusätzliche Umhüllung verarbeitet4. Werbende Briefsendungen bzw. Mailings können zu kostengünstigen Massenposttarifen durch den nationalen Postdienstleister, die DPAG, verarbeitet und versandt werden, wenn sie „automationsfähig“ sind. Denn nur durch die automatisierte Verarbeitung der Mailings können diese preiswert und schnell in hoher Qualität versendet werden. Dabei bedient sich die DPAG eigener Sortieranlagen. Die Automationsfähigkeit einer Briefsendung setzt sich aus drei Komponenten zusammen: der Gestaltung der Aufschriftseite, der Maschinenfähigkeit und der Maschinenlesbarkeit5. Bei Selfmailern muss das Basisformat von 140 - 235 mm Länge, 90 - 125 mm Breite, bis 5 mm Dicke und bis 20 g Gewicht insgesamt eingehalten werden und in Rechteckform gefertigt sein6:
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Die vorliegende Erfindung vermag die erforderliche Voraussetzung der Maschinenfähigkeit eines Selfmailers mit eingespendeter Kunststoffkarte im ID-1-Format herzustellen. Maschinenfähigkeit bei Selfmailern setzt voraus, dass Sendungen automatisch in den Sortieranlagen und ohne manuelles Handling bearbeitet werden können, basierend auf durchgehend flachen Sendungen, mit solider Beschaffenheit und guter Stabilität7. Bei Selfmailern erfordert die Maschinenfähigkeit mit Sendungsbeilagen neben der ausreichenden Fixierung insbesondere die Gewährleistung einer durchgehenden Sendungsdicke8.
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Stand der Technik ist derzeit, dass ein Selfmailer, der eine Beilage in Form der Kunststoffkarte im ID-1-Format im inneren, umschlossen Teil des Druckerzeugnisses enthält, zwar sendungsfähig ist, aber nicht die Eigenschaft der Maschinenfähigkeit gemäß den Vorgaben der DPAG hat. Der Sendungsinhalt trägt in Relation zur Größe des Selfmailers respektive der oben genannten Maßeinheiten auf, d.h. die Karte trägt durch die eigene Dicke auf. Die Sendung ist damit nicht durchgehend flach genug, um postmaschinell gestapelt und sortiert werden zu können. Eine Sendungsfreigabe als kostengünstige Dialogpost- Selfmailer durch die DPAG ist für eine solche Sendung derzeit auch nicht erteilt worden.
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Erfindungsgemäß wird die erforderliche Maschinenfähigkeit bzw. die Sendungsbeschaffenheit von durchgehender Dicke des Selfmailer dadurch erreicht, dass der Höhenunterschied im Innenteil ausgeglichen wird. Dies wird erzielt, indem neben der Kunststoffkarte im ID-1-Format eine gedoppelt Papierkarte aus dem Bogen selbst angelegt wird, was maschinell erfolgt. Nach der Dopplung hat die Papierkarte das Format der Kunststoffkarte, d.h. das ID-1-Format mit 85, 60 mm Breite, 53, 98 mm Höhe und 0,76 mm Dicke9. Die Papierkarte bzw. der Papierbogen insgesamt hat eine Grammatur von 250g/m2 und 1- fachem Volumen, wodurch er auch der Stabilität genüge tut. Die Kunststoffkarte und die Papierkarte bilden nach der Dopplung insgesamt eine einheitliche Höhe in Relation zur Maße des Selfmailer und gewährleisten damit eine einheitliche Sendungsdicke. Damit ist der (verschlossene) Selfmailer sowohl stapel- als auch sortierbar und kann die automatisierten Postmaschinen beschädigungsfrei durchlaufen. Die Eigenschaft als Selfmailer bleibt durch die Fertigung der gedoppelten Karte aus dem einen Papierbogen erhalten.
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Dadurch, dass die Maschinenfähigkeit des Selfmailer mit eingespendeter Kunststoffkarte durch den maschinellen Höhenausgleich anhand einer Dopplung zu einer größengleichen Papierkarte erreicht wird, kann dieser Selfmailer- bei gleichzeitigem vorliegenden der anderen Automationsfähigkeitsvoraussetzungen- zu kostengünstigen Massenposttarifen versendet werden.
Das hat für den Werbetreibenden den geldwerten Vorteil, dass er keinen Zuschlag zahlen muss, der ansonsten bei fehlender Automationsfähigkeit pro Sendung erhoben wird10.
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Auch kann die gedoppelte Papierkarte dem Empfänger als Coupon angeboten werden, wodurch der Werbetreibende die Kauflust des Empfängers anreizt und einen eigenen wirtschaftlichen, geldwerten Vorteil erzielt.
Der Empfänger wiederum hat neben dem Erhalt einer Kunststoffkarte, die der Werbetreibende ihm als Kunden- oder Vorteilskarte anbieten kann, auch noch eine vergünstigte Kaufoption o.ä. durch die Coupons.
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Wenn die gedoppelte Papierkarte überdies perforiert wird, kann sie sogar als zweifacher Coupon dienen, was sich wirtschaftlich noch vorteilhafter sowohl für den Werbetreibenden als auch dem Empfänger darstellt. Verfahrenstechnisch wird eine leichte Heraustrennbarkeit der gedoppelten Papierkarte dadurch gewährleistet, dass die gedoppelte Papierkarte im unteren Bereich perforiert wird, bei einer Kunststoffkarte im ID-1-Format mit 2 mm Schnitt zu 1 mm Steg.
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Mithilfe der Abbildungen werden die Erfindung und deren Ausgestaltung beispielhaft näher dargestellt:
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Die Abmaßen des zeichnerisch zugrunde gelegten Selfmailer sind im geschlossenen Zustand 190 mm x 110 mm und 1,8 mm Dicke.
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Ein Papierrohbogen mit einer Grammatur von 250g/m2 und 1-fachem Volumen und der Maße von 490 mm x 320 mm wird auf die Stanzmaschine geführt. Er wird zunächst auf das Format 190 mm x 293 mm zu zwei Nutzen gestanzt.
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Die und verdeutlichen, wie die Dopplung erreicht wird. An einem Bogenende wird auf eine Maße entsprechend von zwei Karten im ID-1-Format, also eine zweifache Kartenlänge von 171,2 mm Breite und 53, 98 mm Höhe, gestanzt, wobei ein Abstand von 8,5 mm zur linke Bogenseite und zur rechten Bogenseite ein Abstand von 10,3 mm eingehalten wird. Anschließend wird an dieser Stanzlinie linksseitig eine Linie mit einer Breite von insgesamt 85, 60 mm perforiert, was der exakten Breite der linksseitigen Karte entspricht. Der gestanzte Bogen wird anschließend einer Saugstrecke überführt. Hier wird das auf eine zweifache Kartenlänge gestanzte Bogenende in Laufrichtung umgelegt und exakt gedoppelt. Der untere Teil des Bogens mit der gedoppelten Karte wird per Flugfalz auf den Mittelteil gefalzt, wobei der Abstand zwischen der gedoppelten Kartenunterkante zur Falzlinie 28 mm beträgt.
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Mit einem seitlichen Abstand von 20 mm zur rechten gedoppelten Kartenseite wird die Kunststoffkarte maschinell auf gleicher Höhe der gefalzt gelegten und gedoppelten Karte aufgespendet und mit zwei Heißleimklebepunkten befestigt, was auch ein Verrutschen oder dergleichen bei der weiteren Verarbeitung und Beförderung verhindert. Wie die Karten nebeneinander und zueinander liegen, verdeutlicht .
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Die obere Bogenseite wird im Anschluss mit einem Flugfalz nach unten gefalzt und verschlossen, wobei die anschließende Höhenmaße des Gesamterzeugnisses von 110 mm beträgt, was in veranschaulicht ist.
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In ist verdeutlicht, dass das Erzeugnis eine einheitliche Dicke/ Seitenhöhe im geschlossenen Zustand bildet und so eine durchgehend einheitliche Sendungsdicke gewährleistet ist.
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Die Verschlussart kann unterschiedlich gestaltet werden, sofern sie selbst wiederum nicht aufträgt und sich bei Beförderung und Versendung löst. Hier bietet es sich an, die beiden Längsseiten mit innenliegenden Heißleimklebepunkten oder außen aufgebrachten Ronden zu verschließen. Eine integrierte Außenperforation ist ebenfalls angezeigte Verschlussart.