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Die Erfindung betrifft ein zuverlässiges Verfahren zur Passagierdetektion in einer Notsituation. Erfindungsgemäß ist es möglich, unterschiedliche Sensordaten zu kombinieren und hierbei auf Kinder oder Haustiere gesondert zu reagieren. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine entsprechend eingerichtete Systemanordnung. Darüber hinaus wird ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen vorgeschlagen, welche das Verfahren implementieren beziehungsweise die vorgeschlagene Systemanordnung betreiben.
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DE 10 2011 007 584 A1 zeigt ein Verfahren und ein System zur Insassendetektion und das Reagieren auf eine solche Detektion, wie zum Beispiel das Bereitstellen eines Hinweises bezüglich der Anwesenheit eines Insassen und das Bereitstellen einer Reaktion auf der Basis der Beschaffenheit des Insassen.
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DE 10 2012 206 535 A1 zeigt ein Verfahren in dem ein Belegungssensor überwacht wird, der in einem Fahrzeug aktiviert ist, wobei der Belegungssensor, wenn er aktiviert ist, die Anwesenheit eines Kindes in einem Autositz anzeigt und Ergebnisse des Überwachens des Belegungssensors verwendet werden, um zu ermitteln, ob ein Auslöseereignis aufgetreten ist und gegebenenfalls ein Auslösen eines Alarms.
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DE 10 2009 036 488 A1 zeigt ein Verfahren zum Betreiben eines abgestellten Fahrzeugs sowie ein Fahrzeug mit einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen mindestens einer Größe in dem Fahrzeug und mit Mitteln zum Ausführen mindestens einer Aktion, wobei die Erfassungseinrichtung und die Mittel zum Ausführen in einem abgestellten Zustand des Fahrzeugs betreibbar sind.
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DE 10 2004 044 220 A1 zeigt ein Sicherheitsvorrichtung zur Erzeugung eines Warnsignals für ein Fahrzeug mit einem auf einem Fahrzeugsitz angeordnetem Kindersitz, wobei wenigstens ein Mittel zur Erfassung eines Belegungszustandes des Kindersitzes vorgesehen ist.
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Bekannt sind diverse Verfahren, welche lediglich auf einzelne Sensoren abstellen. So wird beispielsweise eine Sitzbelegungserkennung ausgelesen, welche jedoch keinen Rückschluss darauf gibt, ob sich beispielsweise ein Tier in dem Fahrzeug befindet, welches den Sitzplatz ändern kann. Auch ist hierbei nachteilig, dass eine Sitzplatzbelegungserkennung lediglich auf Druck reagiert und somit auch Gepäck ein Notfallsignal auslösen kann.
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Somit besteht Bedarf an einem Verfahren, welches unterschiedliche Sensordaten kombiniert und hierbei ein zuverlässigeres Verfahren bietet. Dies ist insbesondere deshalb der Fall, da entsprechende Notfallsignale beispielsweise einen Polizeieinsatz auslösen können und somit lediglich dann auszulösen sind, falls ein gesichertes Wissen über die Situation besteht.
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Ferner sind bekannte Verfahren nicht geeignet zuverlässig Rückschlüsse auf die Art der Passagiere zu liefern und können somit einen Fehlalarm auslösen. Zudem besteht Bedarf an einer effizienteren Möglichkeit einen Alarm abzusetzen, falls ein Fahrzeughalter nicht reagiert.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes, insbesondere ein zuverlässigeres Verfahren zur Passagierdetektion, bevorzugt in einem Automobil, vorzuschlagen. Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine entsprechend eingerichtete Systemanordnung bereitzustellen sowie ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen vorzuschlagen, welche das Verfahren implementieren beziehungsweise die vorgeschlagene Systemanordnung zumindest teilweise betreiben.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Demgemäß wird ein Verfahren zur verlässlichen Passagierdetektion mit Notfallbehandlung in einem Kraftfahrzeug vorgeschlagen, aufweisend ein Erkennen einer Anwesenheit eines Passagiers in einem Fahrzeuginnenraum, ein Erkennen einer Notfallsituation, ein Auslösen der Notfallbehandlung, wobei das Erkennen der Anwesenheit des Passagiers ein Auslesen einer Mehrzahl unterschiedlicher Sensorarten umfasst.
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Erfindungsgemäß ist es möglich mehrere Sensoren geschickt zu kombinieren und es somit zu ermöglichen, dass die Passagierdetektion verlässlich ausgeführt wird. So wird der Nachteil des Stands der Technik überwunden, dass lediglich einzelne Detektoren ausgelesen werden und somit gegebenenfalls nicht situationsspezifisch reagiert werden kann. So sind herkömmliche Verfahren typischerweise auf eine Sitzbelegungserkennung ausgerichtet, welche erkennt, ob sich ein Kind in einem Fahrzeug befindet. Hierbei ist es jedoch gemäß dem Stand der Technik nicht möglich zu erkennen, dass beispielsweise ein Haustier in einem Fahrzeug zurückgeblieben ist und sich in einer gefährlichen Situation befindet. Hierzu werden erfindungsgemäß unterschiedliche Sensorarten kombiniert, was es ermöglicht unterschiedliche Situationen zu erkennen. So kann beispielsweise eine andere Notfallbehandlung notwendig sein, falls ein Haustier in dem Fahrzeug zurückgeblieben ist, als wenn ein Kind zurückgeblieben ist.
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Ein Beispiel für eine solche unterschiedliche Notfallbehandlung ist es, dass beispielsweise ein Kind bei einem Absenken des Fensters nicht das Fahrzeug verlassen kann, da es sich in einem Kindersitz befindet. Hierbei sorgt auch das Absenken des Fensters nicht für eine ausreichende Abkühlung, welche das Kind aus der Gefahrensituation befreien würde. Hierbei ist es vielmehr erforderlich, dass beispielsweise eine Klimatisierung des Innenraums veranlasst wird und ein möglichst intensives Notfallsignal abgesendet wird.
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Erfindungsgemäß ist es auch möglich anhand der erkannten Notfallsituation zu entscheiden, welche Notfallbehandlung im vorliegenden Fall besonders vorteilhaft ist. So kann, falls ein Kind in dem Fahrzeug erkannt wurde, ein Notruf an Rettungskräfte oder den Fahrzeuginhaber abgesendet werden. Bei einem Hund würde es beispielsweise ausreichen, wenn lediglich ein Fenster abgesenkt wird. Ferner ist es möglich, erfindungsgemäß die Notfallbehandlung derart zu variieren, dass zuerst lediglich der Innenraum klimatisiert wird und später auffällige Alarmsignale ausgesendet werden.
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So kann beispielsweise ein Hupen veranlasst werden, welches im Laufe der Zeit öfter getätigt wird. Somit wird also auch in Abhängigkeit eines zeitlichen Verlaufs die Notfallbehandlung an die entsprechende Situation angepasst. So kann auch zuerst ein Blinker des Fahrzeugs aktiviert werden und falls keine Reaktion des Fahrzeuginhabers erfolgt, ein Hupen veranlasst werden. Wird für einen bestimmten Zeitraum gehupt, ohne dass eine Reaktion erfolgt, so kann der Fahrzeuginhaber mittels eines Versendens einer Textnachricht alarmiert werden. Erfolgt auch wiederum hier keine Reaktion, so kann ein Notruf an Rettungskräfte abgesetzt werden. Die Intensität der Notfallbehandlung kann somit auch zeitlich variiert werden bzw. in Abhängigkeit der Notfallsituation eingestellt werden. Wird beispielsweise erkannt, dass in dem Fahrzeuginnenraum eine sehr hohe Temperatur vorherrscht, so kann die Notfallbehandlung entsprechend intensiver gewählt werden.
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Hierbei ist es auch möglich, vorab unterschiedliche Sensorarten auszuwählen und diese dem Fahrzeugbesitzer zur Auswahl zur Verfügung zu stellen. Somit kann er beispielsweise angeben, dass er gelegentlich einen Hund mit sich führt und die Sensorarten können derart kombiniert werden, dass gerade auf einen Hund abgestellt wird. Hierbei ist es oftmals nicht vorteilhaft lediglich eine Sitzbelegungserkennung durchzuführen, da ein Hund sich typischerweise im Fahrzeuginnenraum bewegt und somit beispielsweise mittels eines Mikrofons detektiert werden soll. So kann ein Mikrofon explizit auf ein Bellen eines Hundes eingestellt werden und dieses somit automatisch mittels eines Abgleichs vorhandener akustischer Signale erkennen. Somit ist es auch möglich die Notfallbehandlung auf einen Hund auszurichten. So kann der Fahrer spezifizieren, dass bei einem Zurückbleiben seines Hunds in dem Fahrzeug lediglich die Fenster abgesenkt werden. Handelt es sich jedoch um einen kleineren Hund, der das Fahrzeug nicht ohne weiteres verlassen kann, so ist eine Klimatisierung anzuschalten. Somit lassen sich also vorbestimmte Programme bereitstellen, welche situationsspezifisch auf die Art des Lebewesens in dem Fahrzeug reagieren.
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Bei einer Mehrzahl unterschiedlicher Sensorarten handelt es sich um mindestens zwei unterschiedliche Sensoren, welche beispielsweise ein Bild erfassen, eine Sitzbelegungserkennung durchführen oder ein Geräusch wahrnehmen. So kann anhand einer Innenraumkamera eine Bewegung festgestellt werden und diese Bewegung kann entweder einem Kind oder einem Haustier zugeordnet werden. So können detektierte Bewegungsmuster hinterlegt werden und hierauf hin kann erkannt werden, ob es sich bei dem Passagier um ein Kind in einem Kindersitz handelt, oder ob beispielsweise ein Hund in dem Fahrzeuginnenraum vorhanden ist.
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Hierbei ist es vorteilhaft, beispielsweise einen Bewegungssensor mit einem Mikrofon zu kombinieren. Somit kann verlässlich und genau festgestellt werden, ob sich ein Passagier in dem Fahrzeuginnenraum aufhält und insbesondere, um welchen Passagier es sich handelt. Auch ist es hierbei möglich, dass ein Befund mittels eines anderen Sensors bestätigt werden kann. Hierzu kann abgespeichert werden, dass vor einem Rufen von Rettungskräften mindestens ein weiterer Sensor ausgelesen werden muss, da sichergestellt werden muss, dass es sich nicht um einen Fehlalarm handelt.
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Das Auslesen unterschiedlicher Sensorarten stellt hierbei darauf ab, dass nicht Sensoren vom gleichen Typ ausgelesen werden, sondern vielmehr sind unterschiedliche Sensorarten vorzusehen, die beispielsweise nicht lediglich auf einer Sitzbelegungserkennung basieren. Gemäß dem Stand der Technik ist es nachteilig, dass teilweise nur Drucksensoren ausgelesen werden und hierbei nicht spezifiziert wird, ob es sich tatsächlich um einen Passagier oder um ein Gepäckstück handelt. Somit ist stets mindestens noch eine zweite Sensorart hinzuzuziehen, welche dann ein verlässlicheres Bild der Gesamtsituation gibt. So kann beispielsweise der Hersteller eines Fahrzeugs spezifizieren, welche Sensoren sich in welcher Situation besonders eignen.
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Generell ist es möglich, dass ein Fahrer vorab angibt, ob er typischerweise ein Kind oder ein Haustier mit sich führt. Dies ist auch automatisch zur Laufzeit erkennbar in dem bestimmte Bewegungsmuster der Passagiere erkannt werden. Ein Kind ist hierbei typischerweise angeschnallt und kann sich nicht auf der Rückbank hin und her bewegen. Dies ist bei einem Hund der Fall, der falls er eingesperrt wird, typischerweise die Position ändert und somit mittels eines Bewegungssensors erkannt werden kann. Somit lassen sich also Verhaltensmuster von Passagieren erlernen und zu einem späteren Zeitpunkt kann anhand der erlernten Bewegungsmuster festgestellt werden, um welchen Passagier es sich handelt.
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Ferner kann eine Geräuschkulisse aufgenommen werden und hierbei analysiert werden, ob beispielsweise ein Sitz belegt ist. Ist stets der gleiche Sitz belegt und herrscht eine gewisse Geräuschkulisse vor, so handelt es sich typischerweise um einen menschlichen Passagier. Darüber hinaus kann eine Bilderkennungssoftware eingesetzt werden, welche typische menschliche Charakteristika abspeichert und zur Laufzeit mit Personen vergleicht, die im Fahrzeuginnenraum vorhanden sind. So kann beispielsweise mittels Gesichtserkennung festgestellt werden, dass sich ein Mensch in dem Fahrzeug befindet. Hierbei kann auch eingestellt werden, ob es sich bei dem Mensch um ein hilfsbedürftiges Kind handelt oder um einen Erwachsenen.
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Eine entsprechende Personenerkennung kann mittels der Sitzbelegungserkennung durchgeführt werden, welche typischerweise drucksensitiv ist. Hierdurch ist es möglich, mittels der Druckerkennung auf ein Gewicht der Person zu schließen und somit zu erkennen, ob es sich um einen Erwachsenen handelt oder um ein hilfsbedürftiges Kind. Insgesamt sind also mehrere Sensorarten in bestimmten Situationen besonders geeignet und der Fahrer kann entsprechende Anwendungsszenarien auswählen oder diese können automatisiert erkannt werden. Hierzu wird gerade durch die Kombination mehrerer Sensorarten ein zuverlässiges Bild geschaffen, welches wiederum dazu führt, dass kein Fehlalarm ausgelöst wird.
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Die Insassenerkennung kann auch durch Analyse der Historie der verschiedenen Sensoren, beispielsweise während der Fahrt und über mehrere Fahrten, erfolgen. Somit kann ein schlafendes Kind auf einem Kindersitz, das sich nicht bewegt und kein Geräusch macht, erkannt werden. Dies erfolgt mittels einer kontinuierlichen Messung des Gewichts auf einem Sitz. Ist vor der Fahrt, also gleich nach dem Aufsperren des Fahrzeugs, schon Gewicht auf dem Sitz bzw. ist dieses Gewicht aus einer vorherigen Fahrten bekannt, so handelt es sich wahrscheinlich um einen Kindersitz. Vergrößert sich vor der Fahrt das Gewicht auf diesem Sitz, so besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind auf den Sitz gesetzt wurde. Wurde in vorherigen Fahrten ebenfalls ein ähnliches Gewicht zusätzlich zu dem vom Kindersitz erkannt, so besteht ebenfalls eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein Kind handelt.
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Wird darüber hinaus während der Fahrt das Geräusch eines Kindes erkannt, so kann dies derart berücksichtigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit noch größer angesetzt wird, dass ein Kind in dem Fahrzeug ist.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgen das Erkennen der Notfallsituation mittels eines Auslesens eines Temperatursensors in dem Fahrzeuginnenraum, eines Bestimmens einer Luftqualität in dem Fahrzeuginnenraum und/oder ein Auslesen einer Türverriegelung. Dies hat den Vorteil, dass eine Notfallsituation erkannt werden kann und insbesondere kann anhand des Temperatursensors erkannt werden, wie kritisch die Situation ist. Hierauf kann entsprechend intensiv reagiert werden. Ferner ist es möglich beispielsweise in einer Tiefgarage die Luftqualität zu bewerten und zu erkennen, dass eine gefährliche CO2-Konzentration vorliegt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Mehrzahl unterschiedlicher Sensorarten aus der folgenden Gruppe ausgewählt: eine Sitzbelegungserkennung, eine Fahrzeuginnenraumkamera, ein Mikrofon, zumindest ein Teil einer Freisprechanlage, ein Bewegungssensor, eine Druckmatte, ein Gurtverriegelungssensor und/oder ein Insassendetektionssensor. Dies hat den Vorteil, dass mittels unterschiedlicher Sensorarten alle Anwendungsszenarien abgedeckt werden können und dass ein Befund auf Basis eines ersten Messergebnisses mittels eines Messerergebnisses eines anderen Sensors verifiziert werden kann. So ergeben sich vorteilhafte Kombinationen von Sensoren, welche herstellerseitig oder seitens des Fahrers bereitgestellt werden können.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Mehrzahl unterschiedlicher Sensorarten manuell aus abgespeicherten Konfigurationen auswählbar. Dies hat den Vorteil, dass bestimmte Anwendungsszenarien wie beispielsweise „Hund“ oder „Kind“ abgedeckt werden können. Der Fahrer kann somit spezifizieren, welche Situation eintreten kann und die Programme wählen voreingestellte Sensoren aus. So sitzt beispielsweise ein Kind stets auf der Rückbank und eine Sitzbelegung kann zusammen mit einer Türverriegelung ausgelesen werden. Bei einem Hund kann ein Mikrofon und ein Bewegungsmelder ausgelesen werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird das Erkennen der Anwesenheit des Passagiers derart durchgeführt, dass erkannt wird, ob sich eine menschliche Person oder ein Haustier in dem Innenraum befindet. Dies hat den Vorteil, dass die Notfallbehandlung entsprechend gemäß einem abgespeicherten Programm situationsspezifisch ausgeführt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird in Abhängigkeit des erkannten Passagiers die Notfallbehandlung ausgewählt. Dies hat den Vorteil, dass der zeitliche Verlauf, die Intensität und die Auswahl der Maßnahmen situationsspezifisch eingestellt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die Notfallbehandlung ein Klimatisieren des Innenraums, ein Senken der Seitenfenster, ein Öffnen eines Dachfensters, ein Versenden einer elektronischen Nachricht, ein Tätigen eines Anrufs, ein Auslösen eines akustischen Warnsignals, ein Auslösen eines optischen Warnsignals und/oder eine vorgegebene Notfallbehandlung. Dies hat den Vorteil, dass diverse Maßnahmen gewählt werden können, welche sich gegenseitig ergänzen. So können Maßnahmen in vorbestimmter Reihenfolge und mit vorbestimmter Intensität durchgeführt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Notfallbehandlung in Abhängigkeit eines zeitlichen Verlaufs variiert. Dies hat den Vorteil, dass mit zeitlichem Verlauf die Intensität der Maßnahmen gesteigert werden kann. Auch kann abgewartet werden, ob eine erste Maßnahme eine Reaktion hervorgerufen hat und falls nicht, kann eine zweite Maßnahme gestartet werden.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch Systemanordnung zur verlässlichen Passagierdetektion mit Notfallbehandlung in einem Kraftfahrzeug, aufweisend eine Sensorvorrichtung eingerichtet zum Erkennen einer Anwesenheit eines Passagiers in einem Fahrzeuginnenraum, eine weitere Sensorvorrichtung eingerichtet zum Erkennen einer Notfallsituation, eine Notfallvorrichtung eingerichtet zum Auslösen der Notfallbehandlung, wobei die Sensorvorrichtung zum Erkennen der Anwesenheit des Passagiers ein Auslesen einer Mehrzahl unterschiedlicher Sensorarten veranlasst.
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Die Sensorvorrichtungen können als Einheit oder separat implementiert werden. So kann eine Klimaanlage mitsamt Temperaturfühler zum Erkennen der Situation und zum Ausführen der Notfallmaßnahme Verwendung finden. Auch können weitere, bereits vorhandene Komponenten erfindungsgemäß angesteuert werden. Die Sensorvorrichtung bzw. die Sensorvorrichtungen können hierzu mehrere Sensoreinrichtungen aufweisen, welche auch im Kraftfahrzeug verteilt angeordnet sein können.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren ausführen und die vorgeschlagene Anordnung betreiben, wenn sie auf einem Computer zur Ausführung gebracht werden.
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Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass das Verfahren zum Betreiben der vorgeschlagenen Vorrichtungen und Einheiten bzw. der Systemanordnung verwendet werden kann. Ferner eignen sich die vorgeschlagenen Vorrichtungen und Einrichtungen zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Somit implementiert jeweils die Vorrichtung strukturelle Merkmale, welche geeignet sind, das entsprechende Verfahren auszuführen. Die strukturellen Merkmale können jedoch auch als Verfahrensschritte ausgestaltet werden. Auch hält das vorgeschlagene Verfahren Schritte zur Umsetzung der Funktion der strukturellen Merkmale bereit.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Aspekte der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Ebenso können die vorstehend genannten und die hier weiter ausgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließend zu verstehen, sondern haben beispielhaften Charakter zur Erläuterung der Erfindung. Die detaillierte Beschreibung dient der Information des Fachmanns, daher werden bei der Beschreibung bekannte Schaltungen, Strukturen und Verfahren nicht im Detail gezeigt oder erläutert, um das Verständnis der vorliegenden Beschreibung nicht zu erschweren. In den Figuren zeigen:
- 1: ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur verlässlichen Passagierdetektion mit Notfallbehandlung in einem Kraftfahrzeug gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt in einem schematischen Ablaufdiagramm ein Verfahren zur verlässlichen Passagierdetektion mit Notfallbehandlung in einem Kraftfahrzeug, aufweisend ein Erkennen 100 einer Anwesenheit eines Passagiers in einem Fahrzeuginnenraum, ein Erkennen 102 einer Notfallsituation, ein Auslösen 103 der Notfallbehandlung, wobei das Erkennen 100 der Anwesenheit des Passagiers ein Auslesen 101 einer Mehrzahl unterschiedlicher Sensorarten umfasst. Der Fachmann erkennt hierbei, dass die Schritte weitere Unterschritte aufweisen können und insbesondere, dass die Verfahrensschritte jeweils iterativ und/oder in anderer Reihenfolge ausgeführt werden können. So kann das Erkennen 100 der Anwesenheit des Passagiers iterativ durchgeführt werden und mehrere Passagiere können erkannt werden. Auch können das Erkennen 100 einer Anwesenheit eines Passagiers und das Erkennen 102 einer Notfallsituation parallelisiert ausgeführt werden.
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Vorliegend nicht gezeigt ist ein Datenspeicher oder ein computerlesbares Medium mit einem Computerprogrammprodukt aufweisend Steuerbefehle, welche das vorgeschlagene Verfahren implementieren bzw. die vorgeschlagene Systemanordnung betreiben, wenn sie auf einem Computer zur Ausführung gebracht werden.
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Das vorgeschlagene Computerprogrammprodukt kann das Verfahren umsetzen und hierbei lediglich mittels Steuerbefehlen implementiert werden. So können bestehende Fahrzeuge mit dem vorgeschlagenen Verfahren nachgerüstet werden und es ist lediglich notwendig ein entsprechendes Fahrerassistenzsystem aufzurüsten. So können herkömmliche Sensoren wiederverwendet werden und erfindungsgemäß angesteuert werden. Typischerweise sind in einem Fahrzeug mehrere Sensoren vorhanden, welche geeignet sind, einen Passagier zu erkennen.
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Beispielsweise kann eine Freisprechanlage derart verwendet werden, dass diese ein Bellen eines Hundes oder ein Schreien eines Kindes erkennt. Somit kann ein Temperatursensor im Fahrzeuginnenraum ausgelesen werden und erkannt werden, dass sich ein Passagier im Fahrzeuginnenraum aufhält. Ferner kann erkannt werden, dass das Fahrzeug abgeschlossen ist und, dass somit davon auszugehen ist, dass der zurückbleibende Passagier vergessen wurde. So sind also vorhandene Sensoren erfindungsgemäß besonders vorteilhaft zu kombinieren und weitere Kommunikationseinrichtungen anzusteuern.
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Somit kann das vorgeschlagene Verfahren mit geringem technischem Aufwand realisiert werden und stellt insgesamt eine verlässliche Passagierdetektion mit situationsspezifischer Notfallbehandlung bereit.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011007584 A1 [0002]
- DE 102012206535 A1 [0003]
- DE 102009036488 A1 [0004]
- DE 102004044220 A1 [0005]