DE102004044220A1

DE102004044220A1 - Sicherheitsvorrichtung zur Erzeugung eines Warnsignals für ein Fahrzeug

Info

Publication number: DE102004044220A1
Application number: DE102004044220A
Authority: DE
Inventors: Michael Dipl.-Phys. Maile; Christopher Dr. Pribe
Original assignee: DaimlerChrysler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2003-09-17
Filing date: 2004-09-14
Publication date: 2005-04-14

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung zur Erzeugung eines Warnsignals für ein Fahrzeug mit einem auf einem Fahrzeugsitz angeordneten Kindersitz, wobei wenigstens ein Mittel zur Erfassung eines Belegungszustandes des Kindersitzes vorgesehen ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß wertet die Sicherheitsvorrichtung Fahrzeugzustände aus und steuert wenigstens ein Signalisierungsmittel zur Erzeugung eines Warnsignals an, wenn die Fahrzeugzustände darauf hinweisen, dass das Fahrzeug abgestellt wurde, die Insassen das Fahrzeug verlassen haben und gleichzeitig eine Belegung des Kindersitzes angezeigt wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung zur Erzeugung eines Warnsignals für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Aus der DE 695 11 349 T2 ist ein Kindersitz für ein Fahrzeug bekannt, welcher zur Erkennung einer Belegung des Kindersitzes mit einer gewichtssensierenden Sensormatte versehen ist. Ein dem Kindersitz zugeordneter Airbag kann in Abhängigkeit von der gewichtsmäßigen Belegung des Kindersitzes individuell angesteuert werden. Für eine drahtlose Kommunikation zwischen Kindersitz und Fahrzeug ist der Kindersitz mit einer Sende- und einer Empfangsantenne ausgerüstet, welche mit einer in einem Fahrzeugsitz, auf welchem der Kindersitz angeordnet ist, integrierten Sende- und Empfangseinheit kommunizieren.

In der DE 44 09 971 C2 wird eine Vorrichtung zur Erkennung eines auf einem Beifahrersitz eines Kraftfahrzeugs festgeschnallten Kindersitzes beschrieben, bei der eine im Beifahrersitz integrierte Basisstation über eine unter der Sitzoberfläche angeordnete Basisantenne ein elektromagnetisches Messfeld abgibt. Ein an dem Kindersitz angebrachter Identifikationsträger verändert das Messfeld bei Annäherung an die Basisantenne in charakteristischer Weise physikalisch. Die Veränderung des Messfeldes wird von der Basisstation registriert und ein entsprechendes Belegungssignal abgegeben, mit welchem ein Auslösesteuergerät für einen Airbag angesteuert wird. Der Identifikationsträger kann als intelligenter Datenträger ausgebildet sein, auf welchem umfassende Informationen zu dem Kindersitz abgespeichert sind. Die Information kann, nachdem sie von der Basisstation gelesen wurde, zu einer optimal auf den Kindersitz angepassten Reaktion eines Sicherheitssystems ausgenutzt werden. Die gespeicherte Information kann beispielsweise neben Typangaben auch Angaben zur Abmessung, zum Gewicht und Material des Kindersitzes umfassen.

Außerdem wird in der Patentschrift DE 42 37 072 C1 ein resistiver Foliendrucksensor beschrieben, der als Sensormatte zur Sitzbelegungserkennung ausgebildet ist. Der Foliendrucksensor gibt ein analoges Signal ab, das von der Normalkraft auf seine Oberfläche abhängig ist. Mit der Sensormatte kann eine grobe Abfrage des dem Sitz aufliegendem Gewichtes vorgenommen werden. Es kann ein unterer Grenzwert festgelegt werden, unterhalb dessen eine Airbagauslösung unterdrückt wird. Dabei wird angenommen, dass bei Unterschreiten des Grenzwertes der Sitz nicht besetzt ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug anzugeben, welche eine umfassende und zuverlässige Anpassung des Fahrzeugs an ein Kind ermöglicht.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine Sicherheitsvorrichtung zur Erzeugung eines Warnsignals für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.

Erfindungsgemäß wertet die Sicherheitsvorrichtung Fahrzeugzustände aus und steuert wenigstens ein Signalisierungsmittel zur Erzeugung eines Warnsignals an, wenn die Fahrzeugzustände darauf hinweisen, dass das Fahrzeug abgestellt wurde, die Insassen das Fahrzeug verlassen haben und gleichzeitig eine Belegung des Kindersitzes angezeigt wird. Die Sicherheitsvorrichtung zur Erzeugung des Warnsignals für das Fahrzeug umfasst den auf dem Fahrzeugsitz angeordneten Kindersitz, wobei wenigstens ein Mittel zur Erfassung des Belegungszustandes des Kindersitzes vorgesehen ist. Mittels der Sicherheitsvorrichtung wird der Fahrer oder ein weiterer Insasse des Fahrzeuges in Abhängigkeit von Fahrzeugzuständen und vom Belegungszustandes des Kindersitzes auf bestimmte Begebenheiten oder Versäumnisse bzgl. der Anwesendheit eines Kindes im Fahrzeug oder seiner Mitnahme hingewiesen. Die Sicherheit für das Kind wird dadurch wesentlich erhöht und unerwünschte Szenarien werden vermieden. Insbesondere kann ein Bewegungssensor zur Erfassung des Bewegungszustandes des Fahrzeuges als Fahrzeugzustand vorgesehen sein. Der Bewegungssensor kann beispielsweise die Umdrehung eines oder mehrerer Räder des Fahrzeuges erfassen oder die Relativgeschwindigkeit zu einem stationären Objekt in der Umgebung des Fahrzeuges bestimmen. Der Bewegungssensor muss nur zwischen einem bewegten und einem ruhenden Fahrzeug unterscheiden können. Eine genaue Kenntnis der Geschwindigkeit des Fahrzeuges wird nicht benötigt. Eine einfache Möglichkeit wäre, dass das Zündschloss überwacht und bei abgeschaltetem Motorlauf auf Stillstand des Fahrzeuges geschlossen wird.

In einer Ausgestaltung wird das Warnsignal bei ruhendem Fahrzeug und belegtem Kindersitz erzeugt. Dabei ist es von Vorteil, wenn das Warnsignal erst nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach Erreichen des Ruhezustandes des Fahrzeuges oder nach einer Verriegelung des Fahrzeuges erzeugt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass das Kind nach Beendigung der Fahrt nicht im Kindersitz des Fahrzeuges vergessen werden kann. Eine zeitliche Verzögerung des Warnsignals, insbesondere nach der Verriegelung des Fahrzeuges, sorgt dafür, dass nach einem zeitlich begrenzten Stillstand des Fahrzeuges kein Warnsignal erzeugt wird. Der Fahrer hat in diesem Szenario das Fahrzeug gar nicht oder nur kurzfristig verlassen und eine Mitnahme des Kindes nicht beabsichtigt.

In einer weiteren Ausgestaltung wird eine Warnsignalsteuereinheit von einem Temperatursensor zur Messung einer Innenraumtemperatur des Fahrzeugs angesteuert und das Warnsignal erst dann erzeugt, wenn die Innenraumtemperatur über eine vorgegebene obere Temperaturschwelle gestiegen oder unter eine vorgegebene untere Temperaturschwelle abgesunken ist. Befindet sich das Kind allein im Fahrzeug und nimmt die Innenraumtemperatur extreme Werte an, so kann sich das Innenraumklima gesundheitlich negativ auf das Kind auswirken. Es ist notwendig, den Fahrer durch das Warnsignal auf diese Gefahrensituation hinzuweisen.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in der einzigen Figur näher erläutert, wobei die Figur eine Sicherheitsvorrichtung zur Erzeugung eines Warnsignals für ein Fahrzeug in schematischer Darstellung zeigt.
Eine Sicherheitsvorrichtung 1 für ein Fahrzeug zur Erzeugung eines Warnsignals umfasst gemäß der Figur einen auf einem nicht weiter dargestellten Fahrzeugsitz angeordneten Kindersitz 2. Es ist ein Mittel 3 zur Erfassung eines Belegungszustandes des Kindersitzes 2 vorgesehen. Das Mittel 3 kann als ein Gurtsensor ausgeführt sein, der den Anlegezustand eines Sicherheitsgurtes des Kindersitzes 2 und/oder des Fahrzeug sitzes erfasst, auf welchem der Kindersitz 2 angeordnet ist. Das Mittel 3 kann aber auch ein Sitzbelegungssensor sein, insbesondere ein als Sensormatte ausgeführter Gewichtssensor, welcher in einem Sitzelement des Kindersitzes 2 angeordnet ist.
Die Sicherheitsvorrichtung 1 weist einen Bewegungssensor 4 zur Erfassung des Bewegungszustandes des Fahrzeuges auf. Eine im Fahrzeug angeordnete Warnsignalsteuereinheit 5 steuert in Abhängigkeit von dem mit dem Bewegungssensor 4 erfassten Bewegungszustand des Fahrzeuges und von dem mit dem Mittel 3 sensierten Belegungszustand des Kindersitzes ein Signalisierungsmittel 6 zur Erzeugung des Warnsignals an. Das Signalisierungsmittel 6 zur Erzeugung des Warnsignals kann als ein Signalhorn, als eine Lichtvorrichtung des Fahrzeuges und/oder als ein Mobiltelefon eines Insassen des Fahrzeuges ausgebildet sein, wobei sich der Insasse insbesondere nicht im Innenraum des Fahrzeuges aufhält. Neben dem Bewegungssensor 4 können auch weitere Sensoren in die Sicherheitsvorrichtung 1 zur Erfassung weiterer Fahrzeugzustände integriert sein, welche ihre Signale ebenfalls der Warnsignalsteuereinheit 5 zur Ansteuerung des Signalisierungsmittel 6 zur Verfügung stellen.
Vorzugsweise wird das Warnsignal bei ruhendem Fahrzeug und belegtem Kindersitz 2 erzeugt. In einer Ausgestaltung wird das Warnsignal erst nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach Erreichen des Ruhezustandes des Fahrzeuges generiert. Als Bezugspunkt für den Beginn der vorgegebenen Zeitspanne kann aber auch der Zeitpunkt für eine Verriegelung des Fahrzeuges benutzt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Fahrer das Fahrzeug tatsächlich verlassen hat.
In dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Warnsignalsteuereinheit 5 zusätzlich von einem Tempera tursensor 7 zur Messung einer Innenraumtemperatur des Fahrzeuges angesteuert. Das Warnsignal wird erzeugt, wenn zusätzlich zu der Abhängigkeit von der Belegung des Kindersitzes 2 und von dem Bewegungszustand des Fahrzeuges die Innenraumtemperatur über eine vorgegebene obere Temperaturschwelle gestiegen oder unter eine vorgegebene untere Temperaturschwelle abgesunken ist. Diese Randbedingung ist besonders sinnvoll für den Einsatz des Fahrzeuges in Klimazonen mit extremen Temperaturen, d. h. in Klimazonen mit besonders hohen oder besonders niedrigen Temperaturen. Hierfür können zusätzliche fahrzeugseitige Maßnahmen getroffen werden, um die Innenraumtemperatur auf einen vorgegebenen angenehmen Wert für die Innenraumtemperatur einzustellen. Beispielsweise kann eine Klimaanlage 8 zugeschaltet werden. Bei einer zu hohen Innenraumtemperatur kann auch angedacht sein, mindestens ein Fenster und/oder ein Schiebedach des Fahrzeuges wenigstens teilweise zu öffnen.
Zwischen dem Kindersitz 2 und der Warnsignalsteuereinheit 5 ist eine drahtlose Kommunikation 9 vorgesehen. Zu diesem Zweck sind der Kindersitz 2 und die Warnsignalsteuereinheit 5 jeweils mit einer Sende- und Empfangseinheit versehen. In einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel findet die Kommunikation 9 über eine elektrische Steckverbindung statt.
Die Warnsignalsteuereinheit 5 der Sicherheitsvorrichtung 1 kann ebenfalls ein fahrzeugseitiges Sicherheitssystem 12 für den Kindersitz 2 ansteuern, insbesondere ein Airbagsystem. Bei der Verwendung des Sitzbelegungssensors als erstem Mittel 3 zur Erfassung des Belegungszustandes des Kindersitzes 2, insbesondere in seiner Ausgestaltung als Sensormatte zur Gewichtssensierung, kann eine gewichtsabhängig Ansteuerung des Airbagsystems erfolgen. Weitere Sicherheitssysteme 12 zum Schutz des Kindes können ebenfalls in Abhängigkeit von seinem Gewicht angesteuert werden.
Die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung 1 für das Fahrzeug zur Erzeugung des Warnsignals gewährleistet eine umfassende, automatisierte Unterstützung des Fahrers bei seiner Aufsichts- und Fürsorgepflicht für das Kind. Die Sicherheitsvorrichtung 1 ist bei nur geringem Aufwand kostengünstig zu realisieren, da die wesentlichen Komponenten der Sicherheitsvorrichtung 1 im Fahrzeug bereits serienmäßig vorhanden sind. Bestimmte Funktionen, insbesondere diejenigen der Warnsignalsteuereinheit 5, können auch von anderen bereits vorhandenen Steuereinheiten ausgeführt werden.

Claims

Sicherheitsvorrichtung (1) zur Erzeugung eines Warnsignals für ein Fahrzeug mit einem auf einem Fahrzeugsitz angeordneten Kindersitz (2), wobei wenigstens ein Mittel (3) zur Erfassung eines Belegungszustandes des Kindersitzes (2) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsvorrichtung (1) Fahrzeugzustände auswertet und wenigstens ein Signalisierungsmittel (6) zur Erzeugung eines Warnsignals ansteuert, wenn die Fahrzeugzustände darauf hinweisen, dass das Fahrzeug abgestellt wurde, die Insassen das Fahrzeug verlassen haben und gleichzeitig eine Belegung des Kindersitzes (2) angezeigt wird.
Sicherheitsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsvorrichtung (1) einen Bewegungssensor (4) zur Erfassung des Bewegungszustandes des Fahrzeuges und eine im Fahrzeug angeordnete Warnsignalsteuereinheit (5) aufweist, wobei die Warnsignalsteuereinheit (5) in Abhängigkeit vom Bewegungszustand des Fahrzeuges und vom Belegungszustand des Kindersitzes (2) das Signalisierungsmittel (6) zur Erzeugung des Warnsignals ansteuert.
Sicherheitsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei ruhendem Fahrzeug und belegtem Kindersitz (2) das Warnsignal erzeugt wird.
Sicherheitsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Warnsignal erst nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach Erreichen des Ruhezustandes des Fahrzeuges erzeugt wird.
Sicherheitsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Warnsignal erst nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach einer Verriegelung des Fahrzeuges erzeugt wird.
Sicherheitsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Warnsignalsteuereinheit (5) von einem Temperatursensor (7) zur Messung einer Innenraumtemperatur des Fahrzeugs angesteuert wird und das Warnsignal dann erzeugt wird, wenn die Innenraumtemperatur über eine vorgegebene obere Temperaturschwelle gestiegen oder unter eine vorgegebene untere Temperaturschwelle abgesunken ist.
Sicherheitsvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche fahrzeugseitige Maßnahmen ergriffen werden, um die Innenraumtemperatur auf einen vorgegebenen Wert für die Innenraumtemperatur einzustellen, insbesondere eine Klimaanlage (8) einzuschalten und/oder mindestens ein Fenster und/oder ein Schiebedach des Fahrzeuges wenigstens teilweise zu öffnen.
Sicherheitsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Signalisierungsmittel (6) zur Erzeugung des Warnsignals ein Signalhorn, eine Lichtvorrichtung des Fahrzeuges und/oder ein Mobiltelefon eines Insassen des Fahrzeuges vorgesehen ist, welcher sich nicht im Innenraum des Fahrzeuges aufhält.
Sicherheitsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel (3) zur Erfassung eines Belegungszustands ein Gurtsensor vorgesehen ist, der den Anlegezustand eines Sicherheitsgurtes des Kindersitzes (2) und/oder des Fahrzeugsitzes erfasst, auf welchem der Kindersitz (2) angeordnet ist, oder dass als Mittel (3) zur Erfassung eines Belegungszustands ein Sitzbelegungssensor, insbesondere ein Gewichtssensor, in einem Sitzelement des Kindersitzes (2) angeordnet ist.
Sicherheitsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine drahtlose Kommunikation zwischen dem Kindersitz (2) und der Warnsignalsteuereinheit (5) erfolgt.