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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung für ein Schiebe- und/oder Ausstelldach eines Kraftfahrzeugs umfassend einen mechanischen Wipphebel. Sie betrifft überdies ein System aus einer derartigen Bedienvorrichtung und einem Schiebe- und/oder Ausstelldach eines Kraftfahrzeugs sowie ein Verfahren zum Bedienen eines Schiebe- und/oder Ausstelldachs eines Kraftfahrzeugs, wobei Funktionen der Dachbedienung über einen mechanischen Wipphebel gesteuert werden.
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Eine derartige Bedienvorrichtung ist bekannt aus der
DE 103 47 318 A1 . Diese betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung eines Stellantriebs für ein Kraftfahrzeug mit einer Steuereinheit, die mit Hilfe eines ersten Betätigungsmittels und eines zweiten Betätigungsmittels ansteuerbar ist, wobei das erste Betätigungsmittel zur Übergabe eines von einer Betätigungszeit abhängigen ersten Steuersignals an die Steuereinheit und das zweite Betätigungsmittel zur Übergabe eines von einer Verstellung abhängigen zweiten Steuersignals an die Steuereinheit ausgebildet ist. Die Vorrichtung kann zur Feinpositionierung eines Stellantriebs für verschiedene Stellantriebe im Kraftfahrzeug, beispielsweise einen elektrischen Fensterheber oder ein Schiebedach, verwendet werden. Das erste Betätigungsmittel kann in Form eines Betätigungselements mit Wipp-, Tast-, Schnapp-, Druck-, oder Zugfunktion ausgebildet sein, während das zweite Betätigungsmittel in Form eines Betätigungselements mit Dreh- oder Schiebefunktion ausgebildet ist.
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Die
DE 10 2011 089 419 A1 beschreibt eine Bedienvorrichtung für ein Schiebedach eines Fahrzeugs mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm. Dabei erfolgt die Steuerung über eine Trajektorie eines erfassten Berührungsvorgangs auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm.
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Aus der
DE 10 2014 018 456 A1 ist eine Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, wobei die Bedienvorrichtung einen als mechanischen Schieberegler oder als Touchpad ausgebildeten Fensterheber betrifft.
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Eine Bedienvorrichtung ist überdies bekannt aus der
DE 10 2014 008 432 A1 . Dabei dient ein berührungssensitives Tastfeld zur Erfassung einer Wischbewegung zur Steuerung eines Schiebedachs.
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Die
DE 103 24 918 A1 betrifft eine Steuerungseinrichtung für motorisch angetriebene Fensterheber in einem Kraftfahrzeug, wobei ein integriertes Bedienfeld verwendet wird, welches auch als Touchpad bezeichnet wird. Das Touchpad weist dabei einen druckempfindlichen Bereich auf, der mittels eines Fingers bedient werden kann. In Abhängigkeit von der Position des Fingers ermöglicht die Verwendung eines Touchpads die Generierung unterschiedlicher zur Position des Fingers korrelierender Ausgangssignale, die zur Steuerung einer Funktionseinheit genutzt werden können. Durch eine Repetition eines Fingerdrucks an ein und derselben oder an unterschiedlichen Positionen auf der Bedienfläche kann einer bestimmten Funktionalität, beispielsweise dem vollständigen Öffnen oder dem vollständigen Schließen der Fensterscheibe, zugeordnet werden. Es sind Zeiterfassungsmittel vorgesehen zur Erfassung der Zeitdauer der Betätigung der Bedienfläche durch einen Finger sowie Zählmittel zur Erfassung der Anzahl der Betätigungen durch den Finger.
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Die
DE 197 46 439 A1 betrifft einen Bedienschalter für ein motorisch betätigtes Scheibe-Hebe-Dach eines Personenkraftwagens, wobei jeder Schaltfunktion ein eigenes Bedienorgan zugeordnet ist, wobei die Bedienorgane räumlich in Bedienschalter zusammengefasst sind. In diesem Zusammenhang ist eine Hebefunktion des Schiebe-Hebe-Dachs mit einer Betätigung eines Hebeschalters korreliert, sodass der Schiebedachdeckel angehoben bzw. ausgestellt werden kann. Einem Schiebeschalter ist eine Schiebefunktion des Schiebe-Hebe-Dachs zugeordnet, wodurch der Schiebedachdeckel in Richtung der Fahrzeuglängsachse verschoben werden kann.
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Die
DE 103 21 964 A1 betrifft ein Fahrzeugdach mit einer Bedieneinrichtung für elektrische Fahrzeugkomponenten, wobei mit einer ersten Funktionsfläche durch mehrmaliges Antippen eine von mehreren Komponenten ausgewählt wird. An einer zweiten Funktionsfläche wird durch eine Handwischbewegung eine der Richtung dieser Bewegung zugeordnete Funktionalität der zuvor ausgewählten Komponente befehligt.
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Die Verwendung eines berührungssensitiven Tastfelds, auch als Touch-Slider-Bereich bezeichnet, stellt eine sehr komfortable Möglichkeit der Bedienung eines Schiebe- und/oder Ausstelldachs, insbesondere einschließlich Rollo, eines Kraftfahrzeugs bereit. In Situationen, in denen ein Benutzer das Schiebe- und/oder Ausstelldach möglichst schnell schließen möchte, beispielsweise bei plötzlich einsetzendem Regen, bei hoher Lautstärke bei einer Tunneldurchfahrt und dergleichen, kommt es jedoch bei Steuerung der Dachfunktionen über ein berührungssensitives Tastfeld häufiger zu Fehlbedienungen. Der Benutzer weiß im ersten Moment nicht, ob er zum Schließen des Dachs einen Finger über das berührungssensitive Tastfeld bewegen soll, wenn ja, in welcher Richtung, oder das Tastfeld antippen soll, wenn ja, wie oft.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine eingangs genannte Bedienvorrichtung derart weiterzubilden, dass die Funktionen eines Schiebe- und/oder Ausstelldachs eines Kraftfahrzeugs für einen Benutzer auch in Situationen, in denen der Benutzer schnell handeln möchte, zuverlässig ohne Gefährdung des Verkehrs aktiviert werden können . Es ist weiterhin Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein entsprechendes System aus einer Bedienvorrichtung und einem Schiebe- und/oder Ausstelldach eines Kraftfahrzeugs sowie ein entsprechendes Verfahren zum Bedienen eines Schiebe- und/oder Ausstelldachs eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen.
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Diese Aufgaben werden gelöst durch eine Bedienvorrichtung mit den Merkmalen von Patentanspruch 1, ein System mit den Merkmalen von Patentanspruch 15 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 16.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass eine zuverlässige Bedienung des Schiebe- und/oder Ausstelldachs auch in Situationen, in denen ein Benutzer möglichst schnell handeln will bzw. muss, gewährleistet werden kann, wenn die Bedienung intuitiv erfolgen kann. Eine intuitive Bedienung ist über ein berührungssensitives Tastfeld erfahrungsgemäß nur schlecht möglich. Um beispielsweise das Schiebe- und/oder Ausstelldach möglichst schnell zu schließen, ist es für den Benutzer fraglich, ob er einmal oder zweimal auf das berührungssensitive Tastfeld tippen muss. Selbst wenn er mit dem Finger in die Schließrichtung des Schiebedachs über das berührungssensitive Tastfeld fährt, kann dies lediglich zu einem Verfahren des Rollos oder einem Verfahren des Schiebedachs, jedoch nicht zum tatsächlichen Schließen des Schiebedachs führen. Erfindungsgemäß ist deshalb vorgesehen, das berührungssensitive Tastfeld in einen mechanischen Wipphebel zu integrieren. Damit ist grundsätzlich die Möglichkeit bereitgestellt, das Dach intuitiv über den Wipphebel zu schließen. Aus dem Schließen eines Schiebe- und/oder Ausstelldachfensters in einem Haus, dem Schließen einer Tür bzw. der Bedienung von Schiebe- und/oder Ausstelldächern zu Zeiten vor der Verwendung von berührungssensitiven Tastfeldern zu deren Steuerung weiß der Benutzer, dass ein Ziehen an einem Hebel, vorliegend einem Wipphebel, zu einem Schließen führt. Damit stehen im Normalbetrieb, das heißt außerhalb von Situationen, in denen ein Benutzer schnell handeln muss oder will, die komfortablen Bedienmöglichkeiten über das berührungssensitive Tastfeld zur Verfügung. In Situationen, in denen ein schnelles Handeln erforderlich ist, kann der Benutzer dann intuitiv am Wipphebel ziehen und ohne Verwendung des berührungssensitiven Tastfelds das Schiebe- und/oder Ausstelldach zuverlässig und schnell schließen.
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Durch die Integration des berührungssensitiven Tastfelds in den mechanischen Wipphebel wird im Wesentlichen kein zusätzlicffer Bauraum benötigt. Außerdem ist über eine derartige Bedienvorrichtung das Schiebe- und/oder Ausstelldach des Kraftfahrzeugs bei entsprechender Anordnung der Bedienvorrichtung für den Fahrer oder Beifahrer gleichermaßen komfortabel zu bedienen. Damit kann das Schiebe- und/oder Ausstelldach durch einen kurzen mechanischen Zug am Wipphebel geschlossen werden. Dies ist schnell und intuitiv möglich, ohne über die Touchfunktionalitäten des berührungssensitiven Tastfelds nachzudenken. Weiterhin kann eine versehentlich ausgelöste Öffnung des Schiebe- und/oder Ausstelldachs jederzeit intuitiv durch einen mechanischen Zug am Wipphebel wieder geschlossen werden. Es kann vorgesehen sein, dass durch jede andere Berührung bzw. jede andere mechanische Bedienung des Wipphebels die Schließbewegung wieder abgebrochen werden kann.
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Dadurch, dass die Dachfunktion in einem Notfall intuitiv gesteuert werden kann, wird der Fahrer nicht vom Verkehrsgeschehen abgelenkt, sodass eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung überdies die Verkehrssicherheit eines damit ausgestatteten Kraftfahrzeugs verbessert.
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Bevorzugt ist der Wipphebel auf einer Seite derart drehend gelagert, dass er nach Betätigung, insbesondere durch Ziehen oder Drücken, in seine Ausgangslage zurückkehrt. Zu diesem Zweck können Blattfedern oder Spiralfedern entsprechend verbaut sein.
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Durch eine derartige Lagerung befindet sich der Wipphebel immer in einer Neutrallage, von der ausgehend er durch Ziehen oder Drücken zum Aktivieren der Funktionen des Schiebe- und/oder Ausstelldachs bewegt werden kann.
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Bevorzugt weist die Bedienvorrichtung eine Schnittstelle zum Schiebe- und/oder Ausstelldach des Kraftfahrzeugs auf, wobei die Bedienvorrichtung eine mit der Schnittstelle gekoppelte Steuervorrichtung umfasst, die mit dem Wipphebel und dem berührungssensitiven Tastfeld gekoppelt ist, wobei die Steuervorrichtung ausgelegt ist, durch ein Drücken auf den Wipphebel an der Schnittstelle ein Signal zur Ausführung einer der folgenden Funktionen zu erzeugen: Öffnen eines Rollos des Schiebe- und/oder Ausstelldachs des Kraftfahrzeugs, Heben des Schiebe- und/oder Ausstelldachs, Aufschieben des Schiebe- und/oder Ausstelldachs. Auf diese Weise erfolgt auch das Öffnen - nicht nur das Schließen - des Schiebe- und/oder Ausstelldachs oder des Rollos intuitiv und zwar durch Drücken auf den Wipphebel. Auch wenn einem Benutzer beim Öffnen des Rollos oder des Schiebe- und/oder Ausstelldachs üblicherweise mehr Zeit zur Verfügung steht als beim Schließen des Schiebe- und/oder Ausstelldachs in Notsituationen, kann dennoch auch bei Öffnungsfunktionen eine intuitive Bedienung ermöglicht werden, sodass ein Benutzer nicht vom Verkehrsgeschehen abgelenkt wird.
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In diesem Zusammenhang kann vorgesehen sein, dass die Steuervorrichtung ausgelegt ist, durch ein erstes Drücken auf den Wipphebel an der Schnittstelle ein Signal zum Öffnen des Rollos des Schiebe- und/oder Ausstelldachs des Kraftfahrzeugs zu erzeugen, durch ein zweites Drücken ein Signal zum Heben des Schiebe- und/oder Ausstelldachs und bevorzugt durch ein drittes Drücken ein Signal zum Aufschieben des Schiebe- und/oder Ausstelldachs. Auf diese Weise ist automatisch eine sinnvolle Reihenfolge beim Ausführen der einzelnen Funktionen sichergestellt.
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Die Steuervorrichtung kann weiterhin ausgelegt sein, durch ein Ziehen des Wipphebels an der Schnittstelle ein Signal zur Ausführung einer der folgenden Funktionen zu erzeugen: Schließen des Schiebe- und/oder Ausstelldachs aus der Hebestellung und/oder der Offen-Stellung, Schließen des Rollos. Wie bereits erwähnt, ist das Ausführen einer Zugbewegung zum Schließen eines Dachfensters (eines Hauses oder eines Kraftfahrzeugs) dem Benutzer bereits bekannt, sodass dadurch eine intuitive Bedienung ermöglicht wird.
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In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, wenn die Steuervorrichtung ausgelegt ist, durch ein erstes Ziehen am Wipphebel an der Schnittstelle ein Signal zum Schließen des Schiebe- und/oder Ausstelldachs aus der Hebestellung und/oder der Offen-Stellung zu erzeugen und durch ein zweites Ziehen ein Signal zum Schließen des Rollos. Auf diese Weise wird wiederum das Ausführen einer sinnvollen Reihenfolge der einzelnen Bedienfunktionen sichergestellt.
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Es ist bevorzugt, dass eine Wippfunktion des Wipphebels zumindest zwei Druck- und/oder zwei Zugpunkte aufweist. Auf diese Weise können unterschiedliche Funktionalitäten besonders einfach und raumsparend aktiviert werden.
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Dabei kann vorgesehen werden, dass durch Drücken bis zu einem ersten Druckpunkt und/oder Ziehen bis zu einem ersten Zugpunkt ein manueller Bedienmodus aktivierbar ist, in dem die jeweilige Funktion solange ausgeführt wird, wie eine Bedienperson drückt und/oder zieht, wobei durch Drücken bis zum zweiten Druckpunkt und/oder Ziehen bis zum zweiten Zugpunkt ein automatischer Bedienmodus aktivierbar ist, indem die jeweilige Funktion solange ausgeführt wird, bis ein jeweiliger Endanschlag erreicht ist. Im Gegensatz zur Bedienung über das berührungssensitive Tastfeld, mit dem, siehe weiter unter, entsprechende Funktionen solange ausgeführt werden, wie ein Finger eines Benutzers über das berührungssensitive Tastfeld gleitet, kann so unter Verwendung des Wipphebels die Zeit, die ein Benutzer zur Steuerung der Funktionen des Schiebe- und/oder Ausstelldachs aufzubringen hat, minimiert werden. Dies gilt insbesondere auch bei der Aktivierung eines automatischen Bedienmodus.
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Bevorzugt ist die Steuervorrichtung weiterhin ausgelegt, durch ein kurzes Ziehen und/oder ein Ziehen und Halten des Wipphebels an der Schnittstelle ein Signal zum vollständigen Schließen des Schiebe- und/oder Ausstelldachs, insbesondere des Schiebe- und/oder Ausstelldachs und des Rollos, zu erzeugen. Insbesondere in Notsituationen wird auf diese Weise ein besonders schnelles intuitives Schließen des Schiebe- und/oder Ausstelldachs ermöglicht.
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Mit Bezug auf das berührungssensitive Tastfeld kann die Steuervorrichtung ausgelegt sein, durch ein Bewegen eines Fingers über das berührungssensitive Tastfeld an der Schnittstelle ein Signal zur Ausführung einer der folgenden Funktionen zu erzeugen: Verfahren des Schiebe- und/oder Ausstelldachs und/oder des Rollos in die Richtung, in der der Finger über das berührungssensitive Tastfeld bewegt wird; Stoppen des Verfahrens des Schiebe- und/oder Ausstelldachs und/oder des Rollos bei nochmaligem Bewegen eines Fingers über das Tastfeld oder Tippen auf das Tastfeld. Insbesondere außerhalb von Notfallsituationen wird durch diese Vereinbarungen ein einfaches und komfortables Bedienen des Schiebe- und/oder Ausstelldachs und/oder des Rollos ermöglicht.
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In diesem Zusammenhang kann die Steuervorrichtung ausgelegt sein, durch ein erstes Bewegen eines Fingers über das berührungssensitive Tastfeld ein Signal an der Schnittstelle zu erzeugen, um das Rollo zu öffnen, und durch ein zweites Bewegen eines Fingers über das berührungssensitive Tastfeld an der Schnittstelle ein Signal zu erzeugen, um das Schiebe- und/oder Ausstelldach zu öffnen. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die Steuervorrichtung ausgelegt ist, durch ein erstes Bewegen eines Fingers über das berührungssensitive Tastfeld ein Signal an der Schnittstelle zu erzeugen, um das Schiebe- und/oder Ausstelldach zu schließen, und durch ein zweites Bewegen eines Fingers über das Tastfeld an der Schnittstelle ein Signal zu erzeugen, um das Rollo zu schließen. Auch bei einer Bedienung über das berührungssensitive Tastfeld kann auf diese Weise eine sinnvolle Reihenfolge sichergestellt werden.
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Weiterhin können auch bei dem berührungssensitiven Tastfeld zumindest zwei Bedienmodi ermöglicht werden, und zwar in Abhängigkeit der Geschwindigkeit, mit der der Finger über das berührungssensitive Tastfeld bewegt wird.
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Dabei kann durch ein Bewegen des Fingers mit einer Geschwindigkeit aus einem ersten Geschwindigkeitsbereich ein manueller Bedienmodus aktivierbar sein, in dem die jeweilige Funktion solange ausgeführt wird, wie der Finger über das berührungssensitive Tastfeld bewegt wird. Durch ein Bewegen des Fingers mit einer Geschwindigkeit aus einem zweiten Geschwindigkeitsbereich, der über dem ersten Geschwindigkeitsbereich liegt, kann ein automatischer Bedienmodus aktivierbar sein, in dem die jeweilige Funktion solange ausgeführt wird, bis ein jeweiliger Endanschlag erreicht ist.
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Besonders bevorzugt ist das berührungssensitive Tastfeld in einer Aussparung des Wipphebels angeordnet. Auf diese Weise wird ein unerwünschtes Bedienen des Schiebe- und/oder Ausstelldachs und/oder des Rollos durch ein versehentliches Berühren des berührungssensitiven Tastfelds bei der Bedienung des Schiebe- und/oder Ausstelldachs und/oder des Rollos über den Wipphebel zuverlässig verhindert. Weiterhin wird auf diese Weise bei der Bedienung des Schiebe- und/oder Ausstelldachs und/oder des Rollos über das berührungssensitive Tastfeld der Finger des Benutzers zuverlässig auf dem berührungssensitiven Tastfeld geführt. Ein Verlassen des berührungssensitiven Tastfelds und damit eine Fehlbedienung kann dadurch verhindert werden. Überdies kann auf diese Weise das berührungssensitive Tastfeld sehr schmal ausgeführt werden, wodurch der Platzbedarf für eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung im Kraftfahrzeug minimiert werden kann. Schließlich kann auf diese Weise ein Benutzer ohne den Blick vom Verkehrsgeschehen abzuwenden, sicher und zuverlässig das berührungssensitive Tastfeld haptisch lokalisieren.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen und deren Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für ein System aus einer derartigen Bedienvorrichtung und einem Schiebe- und/oder Ausstelldach eines Kraftfahrzeugs sowie, soweit anwendbar, für ein entsprechendes Verfahren zum Bedienen eines Schiebe- und/oder Ausstelldachs eines Kraftfahrzeugs.
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Im Nachfolgenden werden nunmehr Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
- 1 in schematischer perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung;
- 2 eine Querschnittsdarstellung entlang der Linie A-A von 1 zur Ausführung einer ersten Kategorie von Funktionen mittels des Wipphebels;
- 3 eine Querschnittsdarstellung entlang der Linie A-A von 1 zur Ausführung einer zweiten Kategorie von Funktionen mittels des Wipphebels; und
- 4 einen Querschnittsdarstellung entlang der Linie A-A von 1 zur Ausführung von Funktionen mittels des berührungssensitiven Tastfelds.
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In den nachfolgenden Beispielen wird eine Bedienung eines Schiebe- und/oder Ausstelldachs mit Schiebe- und Ausstellfunktion (Hub-SchiebeDach) einschließlich Rollo beschrieben. Wie für den Fachmann offensichtlich, kann die vorliegende Erfindung auch für Dächer ohne Rollo oder Dächer, die lediglich eine Schiebe- oder eine Ausstellfunktion umfassen, verwendet werden.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung 10 für ein nicht dargestelltes Schiebe- und/oder Ausstelldach eines Kraftfahrzeugs, die an der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite eines Fahrzeugdachs 12 angeordnet ist. Die Bedienvorrichtung 10 ist in einer Aussparung 14 des Fahrzeugdachs 12 des Kraftfahrzeugs angeordnet und umfasst einen, um eine Achse 16 schwenkbar gelagerten Wipphebel 18, der eine Aussparung 20 umfasst, in der ein berührungssensitives Tastfeld 22, ein sogenannter Touch-Slider-Bereich, integriert ist. Die Bedienvorrichtung 10 kann redundant bedient werden durch Ziehen oder Drücken eines Bedienvorsprungs 24 des Wipphebels 18, durch Bewegen eines Fingers 26 eines Benutzers über das berührungssensitive Tastfeld 22 oder Tippen auf das berührungssensitive Tastfeld 22.
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Auf der Unterseite des Fahrzeugdachs 12, d.h. auf der dem Innenraum des Fahrzeugs zugewandten Seite, ist die Bedienvorrichtung 10 derart angeordnet, dass sie sowohl vom Fahrer als auch vom Beifahrer gut erreichbar ist, insbesondere im Schiebe- und/oder Ausstelldachbereich mittig in Fahrzeuglängsrichtung zwischen Windschutzscheibe und Schiebe- und/oder Ausstelldach.
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In dem Fall, dass ein Rollo, insbesondere ein Sonnenrollo, vorgesehen ist, ist dieses beweglich unter dem transparenten Schiebe- und/oder Ausstelldach angeordnet. Ein Schiebe- und/oder Ausstelldach beinhaltet demnach folgende Funktionen:
- - Ein unter dem transparenten Bereich angeordnetes Sonnenrollo kann auf und zu bewegt werden;
- - Der transparente Bereich kann aufgestellt bzw. an der Hinterkante angehoben werden;
- - Der transparente Bereich kann auf- und zugeschoben werden.
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Funktionsbeschreibung Wipphebel:
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Mit Bezug auf 2 weist die Bedienvorrichtung 10 eine Schnittstelle 28 zum Schiebe- und/oder Ausstelldach 29 des Kraftfahrzeugs auf, wobei die Bedienvorrichtung 10 eine mit der Schnittstelle 28 gekoppelte Steuervorrichtung 30 umfasst, die mit dem Wipphebel 18 und dem berührungssensitiven Tastfeld 22 gekoppelt ist. Die Steuervorrichtung 30 ist ausgelegt, durch Drücken auf den Wipphebel 18 an der Schnittstelle 28 Signale zur Steuerung des Schiebe- und/oder Ausstelldachs 29 ggf. einschließlich Rollo zu erzeugen. Wie in 2 schematisch dargestellt, ist die Steuervorrichtung 30 ausgelegt, durch ein erstes Drücken auf den Wipphebel 18 an der Schnittstelle 28 ein Signal zum Öffnen des Rollos des Schiebe- und/oder Ausstelldachs 29 des Kraftfahrzeugs zu erzeugen, durch ein zweites Drücken ein Signal zum Heben des Schiebe- und/oder Ausstelldachs 29 und bevorzugt durch ein drittes Drücken ein Signal zum Aufschieben des Schiebe- und/oder Ausstelldachs 29 . Die Steuervorrichtung 30 ist weiterhin ausgelegt, durch ein erstes Ziehen am Wipphebel 18 an der Schnittstelle 28 ein Signal zum Schließen des Schiebe- und/oder Ausstelldachs 29 aus der Hebestellung und/oder der Offen-Stellung zu erzeugen und durch ein zweites Ziehen ein Signal zum Schließen des Rollos.
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Wie mit Bezug auf 3 dargestellt, kann der Wipphebel 18 zwei Druck- und zwei Zugpunkte aufweisen. Durch Drücken bis zum ersten Druckpunkt und/oder Ziehen bis zum ersten Zugpunkt kann ein manueller Bedienmodus aktiviert werden, in dem die jeweilige Funktion solange ausgeführt wird, wie eine Bedienperson drückt und/oder zieht. Durch Drücken bis zum zweiten Druckpunkt und/oder Ziehen bis zum zweiten Zugpunkt kann ein automatischer Bedienmodus aktiviert werden, indem die jeweilige Funktion solange ausgeführt wird, bis ein jeweiliger Endanschlag erreicht ist.
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Die Steuervorrichtung 30 kann auch ausgelegt sein, durch ein kurzes Ziehen und/oder ein Ziehen und Halten des Wipphebels 18 an der Schnittstelle 28 ein Signal zum vollständigen Schließen des Schiebe- und/oder Ausstelldachs 29 , insbesondere des Schiebe- und/oder Ausstelldachs und des Rollos, zu erzeugen.
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Funktionsbeschreibung berührungssensitives Tastfeld:
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Die Steuervorrichtung 30 ist ausgelegt, durch ein Bewegen eines Fingers 26 eines Benutzers über das berührungssensitive Tastfeld 22 an der Schnittstelle 28 ein Signal zum Aktivieren des Schiebe- und/oder Ausstelldachs 29 und/oder des Rollos zu erzeugen. Die Steuervorrichtung 30 kann insbesondere dazu ausgelegt sein, durch ein erstes Bewegen eines Fingers 26 über das berührungssensitive Tastfeld 22 ein Signal an der Schnittstelle zu erzeugen, um das Rollo zu öffnen, und durch ein zweites Bewegen eines Fingers 26 über das berührungssensitive Tastfeld 22 an der Schnittstelle 28 ein Signal zu erzeugen, um das Schiebe- und/oder Ausstelldach 29 zu öffnen. Die Steuervorrichtung 30 kann in diesem Zusammenhang weiterhin ausgelegt sein, durch ein erstes Bewegen eines Fingers 26 über das berührungssensitive Tastfeld 22 ein Signal an der Schnittstelle 28 zu erzeugen, um das Schiebe- und/oder Ausstelldach 29 zu schließen und durch ein zweites Bewegen eines Fingers 26 über das berührungssensitive Tastfeld 22 an der Schnittstelle 28 ein Signal zu erzeugen, um das Rollo zu schließen. Das Schiebe- und/oder Ausstelldach 29 bzw. das Rollo verfährt in jeweilige Richtungen, in welche der Finger 26 über das berührungssensitive Tastfeld 22 bewegt wird. Durch ein nochmaliges Betätigen, insbesondere richtungsunabhängig, kann ein Signal zum Stoppen des Verfahrvorgangs erzeugt werden. Es kann vorgesehen sein, dass dies auch durch ein Tippen auf das berührungssensitive Tastfeld 22 erfolgt.
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4 zeigt in diesem Zusammenhang, wie der Finger 26 über das berührungssensitive Tastfeld 22 bewegt wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass auch durch ein schnelles Bewegen des Fingers 26 über das berührungssensitive Tastfeld 22 ein Automatiklauf aktiviert wird („Anschubsen“) und durch ein langsames Bewegen des Fingers 26 über das berührungssensitive Tastfeld 22 ein manueller Lauf, der das Schiebe- und/oder Ausstelldach 29 bzw. das Rollo solange verfährt, wie der Finger über das berührungssensitive Tastfeld 22 verschoben wird bzw. nach dem Verschieben das berührungssensitive Tastfeld 22 berührt.