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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anwenderschnittstelle, ein Computerprogrammprodukt, ein Fortbewegungsmittel und ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen für einen Anwender in einem Fortbewegungsmittel.
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Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Head-up-Displays bekannt. Ein Head-up-Display ist ein Anzeigesystem von Informationen, bei dem ein Nutzer seine Kopfhaltung bzw. Blickrichtung beibehalten kann, weil die Informationen in sein Sichtfeld projiziert werden.
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So ist beispielsweise in der
US 2014/0092134 A1 ein visuelles Leitsystem zum Leiten bzw. Führen des Blicks eines Fahrers eines Fahrzeugs, wie z. B. eines Kraftfahrzeugs, beschrieben. Bei dem visuellen Leitsystem wird eine virtuelle Linie auf einem Head-up-Display angezeigt, sobald ein Objekt außerhalb des Fahrzeugs erkannt wird, welches die Aufmerksamkeit des Fahrers benötigt. Allerdings birgt dieses System den Nachteil, dass die virtuelle Linie statisch angezeigt wird und somit für den Fahrer nicht so intuitiv wirkt.
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Bei einem teil- oder voll-automatisierten Fahrzeug wird der Fahrer zum Passagier, in dem das Fahrzeug die Fahrerfunktion übernimmt. Ein Erfordernis einer stetigen Überwachung der Anzeigen des Fahrzeugs durch den Fahrer wird damit mehr und mehr störend, da sie nicht mehr unmittelbar mit der Fahrertätigkeit verbunden ist. Zugleich aber ist eine stetige Übernahmebereitschaft des Fahrers gefordert. Diese Übernahmebereitschaft aber ist von mindestens einigen Informationen und Anzeigen abhängig, die bislang an gewohnter Stelle (Kombiinstrument, Mittendisplay, Spiegel, Warnlampen, Hinweisanzeigen) während der Fahraufgabe vom Fahrrad bewusst und unbewusst aufgenommen und verarbeitet werden. Das Ziel teil- oder voll-autonomer Fahrzeuge ist aber insbesondere, dem Fahrer diese regelmäßige Tätigkeit zur Komforterhöhung abzunehmen. Damit einher geht jedoch zwangsläufig die Abnahme der allgemeinen Aufmerksamkeit für die Anzeigen und Informationen des Fahrzeugs.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine intuitivere Wahrnehmung eines Zustands eines Fortbewegungsmittels und/oder einer Umgebung des Fortbewegungsmittels für einen Anwender zu ermöglichen. Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, Informationen bezüglich eines Zustands eines Fortbewegungsmittels und/oder einer Umgebung des Fortbewegungsmittels qualitativ auf eine andere Art und Weise zur Anzeige zu bringen.
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Die vorstehend genannten Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen in einem Fortbewegungsmittel gelöst. Das Fortbewegungsmittel kann vorzugsweise ein halbautomatisiertes oder vollautomatisiertes Fortbewegungsmittel sein, welches autonom fahren kann. Gemäß dem Verfahren wird eine erste Animation bereitgestellt und auf einem Head-up-Display des Fortbewegungsmittels angezeigt. Eine Information, welche einen aktuellen oder zukünftigen Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder einer Umgebung des Fortbewegungsmittels beschreibt, wird dann erfasst. Solange die erfasste Information einem ersten vordefinierten Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels entspricht, wird die erste Animation aufrechterhalten. Wenn die erfasste Information einem zweiten vordefinierten Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels entspricht (der unterschiedlich vom ersten vordefinierten Zustand ist), wird die erste Animation durch eine zweite Animation ersetzt. Die zweite Animation wird auf dem Head-up-Display des Fortbewegungsmittels angezeigt. Mit anderen Worten wird die erfasste Information, die den aktuellen oder zukünftigen Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder einer Umgebung des Fortbewegungsmittels beschreibt, mit einem ersten Sollzustand verglichen. Solange die erfasste Information dem ersten Sollzustand entspricht, wird die erste Animation aufrechterhalten. Wenn die erfasste Information einem zweiten Sollzustand entspricht, wird die erste Animation durch die zweite Animation ersetzt. Die zu erfassende Information kann quantitativer (numerischer) Natur oder qualitativer (kategorialer) Natur sein. So ist beispielsweise ein Verhältnis der aktuellen Geschwindigkeit zur Geschwindigkeitsgrenze, welches einen aktuellen Zustand des Fortbewegungsmittels beschreibt, eine Information quantitativer Natur. Ein Wichtigkeitsgrad eines Ortes im Hinblick auf seine Geschichte, welches einen aktuellen Zustand des Umgebung des Fortbewegungsmittels beschreibt, ist auf der anderen Seite eine Information qualitativer Natur und kann zum Beispiel als „hoch“ oder „niedrig“ bezeichnet werden. Der Sollzustand kann bei quantitativen Informationen einem Wertebereich entsprechen. So kann zum Beispiel geprüft werden, ob das erfasste Verhältnis der aktuellen Geschwindigkeit zur Geschwindigkeitsgrenze im Wertebereich „kleiner als 70%“ liegt. In diesem Fall entspricht dieser Wertebereich dem ersten Sollzustand, wobei der zweite Sollzustand beispielsweise dem Wertebereich „größer gleich 70%“ entspricht. Durch das Anzeigen von Animationen kann ein Anwender des Fortbewegungsmittels einen aktuellen oder zukünftigen Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder einer Umgebung des Fortbewegungsmittels einfacher und besser wahrnehmen. Diese Wahrnehmung wird verstärkt durch das Ersetzen der ersten Animation durch die zweite Animation. Der Begriff „Animation“ umfasst im Rahmen der Erfindung sowohl eine animierte Sache, also eine Art Filmclip mit Bewegung bzw. ein bewegtes Bild, als auch eine reine computergenerierte Darstellung, also eine Visualisierung oder eine grafische Darstellung oder ein statisches Bild. Der Begriff „Information“ kann auch als „Parameter“ verstanden werden.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Vorzugsweise umfasst die zu erfassende Information einen Ort, in dem sich das Fortbewegungsmittel befindet, wobei die erste Animation durch die zweite Animation ersetzt wird, wenn der Ort unsicher ist. Mit anderen Worten wird erfasst, ob der Ort bzw. die Gegend, in der sich das Fortbewegungsmittel befindet, sicher ist. Das Erfassen des Ortes bzw. eine Positionsbestimmung kann zum Beispiel über ein satellitenbasiertes System wie ein GPS-System, Galileo-System usw. des Fortbewegungsmittels erfolgen. Ferner kann eine Liste von Orten und ihre Sicherheitslage in einer Datenbank vorgespeichert sein. Vorzugsweise kann die Sicherheitslage in Kategorien wie z.B. „hoch“, „mittel“, „gering“ oder „rot“, „orange“, „grün“ eingestuft sein. Alternativ oder zusätzlich zu vorgespeicherten Orten und deren Sicherheitslagen können Informationen über den aktuellen Zustand oder Eigenschaften der Umgebung, woraus die Sicherheitslage der Umgebung bestimmt wird, internetbasiert und/oder mobilfunkbasiert empfangen werden. Die Sicherheitslage eines Ortes kann z.B. beeinflusst werden durch eine Kriminalitätsrate, eine Hochwassergefahr, ein Erdbebenrisiko, Straßenschäden, Bodenglätte, eine Baustelle, Unwettergefahr, eine Tornado-Prognose, einen aktuellen Entführungsfall, einen aktuellen Amoklauf oder einen im Ort aktuell befindlichen Geisterfahrer, das Vorhandensein eines Minenfeldes oder Kombinationen davon. So entspricht ein Ort mit hoher Sicherheit dem ersten vordefinierten Zustand der Umgebung, wobei ein als unsicher eingestufter Ort („NoGo-Area“) dem zweiten vordefinierten Zustand der Umgebung entspricht. Laut obigen Angaben kann beispielsweise ein als sicher angesehener Ort eine niedrige Kriminalitätsrate aufweisen. Dies kann zum Beispiel in einer Datenbank gespeichert sein. Die Sicherheitslage dieses Ortes kann aber durch eine Online-Übermittlung, beispielsweise aufgrund eines aktuellen Amoklaufs im Ort, aktualisiert werden und von der Kategorie „hohe Sicherheit“ zur Kategorie „niedrige Sicherheit“ geändert werden. Die Änderung der ersten Animation zur zweiten Animation kann direkt erfolgen, wenn erkannt wird, dass sich das Fortbewegungsmittel in einem unsicheren Ort befindet. Alternativ kann die erste Animation durch die zweite Animation ersetzt werden, wenn zum Zeitpunkt der Erfassung der Sicherheitslage ein Mindestabstand zwischen einer aktuellen Position des Fortbewegungsmittels und einem unsicheren Ort kleiner gleich einem vorbestimmten Wert ist. Welche von den beiden Varianten benutzt wird, kann in Abhängigkeit von der Art der Sicherheitslage bestimmt werden. So kann bei nicht so wichtigen Sicherheitsbedenken die erste Variante verfolgt werden.
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Bevorzugt umfasst die zu erfassende Information einen Zeitunterschied zwischen einer Sonnenuntergangszeit und einer aktuellen Zeit. Die Sonnenuntergangszeit kann beispielsweise über eine Internetverbindung oder einen Speicher einer Auswerteinheit abgerufen werden. Entsprechend kann die aktuelle Zeit über eine Internetverbindung erfasst werden. Wenn der Zeitunterschied kleiner gleich als ein erster vordefinierter Wert ist und insbesondere größer als ein zweiter vordefinierter Wert ist, der kleiner als der erste vordefinierte Wert ist, wird die erste Animation durch die zweite Animation ersetzt. Somit kann ein Nutzer des Fortbewegungsmittels über einen kommenden Sonnenuntergang informiert werden und darauf basierend seine Fahrtroute anpassen. So kann der Anwender zum Beispiel eine kürzere, aber teurere Fahrtroute als eine vorgewählte, kostengünstigere Fahrtroute auswählen, wenn er über den kommenden Sonnenuntergang informiert wird, so dass der Anwender seinen Zielort vor dem Sonnenuntergang erreicht. Bei einer anderen Situation kann der Anwender beispielsweise die Geschwindigkeit des Fortbewegungsmittels erhöhen, so dass der Anwender Sehenswürdigkeiten in einem nahen Ort noch im Tageslicht ansehen kann. Der erste vordefinierte Wert kann beispielsweise eine Stunde und der zweite vordefinierte Wert 30 Minuten sein. Der zweite vordefinierte Wert wird derart voreingestellt, dass es für den Anwender des Fortbewegungsmittels immer noch Sinn ergibt, dass der Anwender über den kommenden Sonnenuntergang informiert wird. Ein zu kleiner zweiter vordefinierter Wert würde nämlich bedeuten, dass der Anwender erst kurz vor dem Sonnenuntergang informiert wird. In einem solchen Fall würde der Anwender den Anfang des Sonnenuntergangs in der Realität erkennen, wobei dann eine entsprechende Information nicht so hilfreich wäre.
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Vorzugsweise umfasst die zu erfassende Information eine aktuelle Sichtweite im Bereich des Fortbewegungsmittels, wobei die erste Animation durch die zweite Animation ersetzt wird, wenn die Sichtweite kleiner gleich einem vordefinierten Wert ist. So kann hierbei eine aktuelle technische oder bewertete menschliche Sichtweite im Bereich des Fortbewegungsmittels erfasst werden. Das Ergebnis des Erfassens wird dann mit einem vordefinierten Wert verglichen. Wenn die aktuelle Sichtweite kleiner gleich als der vordefinierte Wert ist, wird die erste Animation durch die zweite Animation ersetzt, und der Anwender des Fortbewegungsmittels wird durch die zweite Animation über die aktuelle Sichtweite informiert. Dies kann besonders von Vorteil sein, wenn sich das Fortbewegungsmittel an einem Ort mit großen Höhenunterschieden (z.B. mit Hügeln) befindet. Wenn von dem System festgestellt wird, dass die aktuelle Sichtweite kleiner als der vordefinierte Wert ist, wird dies dem Anwender visuell dargestellt und so mitgeteilt. So kann der Anwender entweder direkt und unmittelbar oder mittelbar über eine Voreinstellung eines teil- bzw. vollautomatisierten Fortbewegungsmittels beispielsweise die Geschwindigkeit des Fortbewegungsmittels reduzieren, sofern die automatische Fahrzeugführung diese Geschwindigkeit nicht bereits aufgrund der definierten sicheren Regelgrenzen des Systems ohnehin herabsetzt.
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Bevorzugt umfasst die zu erfassende Information einen Genauigkeitsfaktor einer Straßenerkennung. Mit anderen Worten umfasst die zu erfassende Information einen Grad der Genauigkeit, mit der eine Fahrspur auf der Straße erkannt werden kann. Wenn der erfasste Genauigkeitsfaktor gleich einem vordefinierten Wert oder unter diesem vordefinierten Wert liegt, wird die erste Animation durch die zweite Animation ersetzt. Dadurch kann der Anwender des Fortbewegungsmittels beurteilen, ob und innerhalb welcher momentan herrschenden Grenzen der Erkennungsgenauigkeit und Regelungssicherheit sich der Anwender auf das Straßenerkennungssystem verlassen kann. Das Straßenerkennungssystem kann bei einem kleinen Genauigkeitsfaktor vom Anwender oder automatisch abgeschaltet werden.
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Vorzugsweise umfasst die zu erfassende Information einen prozentualen Wert einer maximalen Ausnutzung einer Reifenhaftung. Die Reifenhaftung ist die Reibung zwischen den Reifen und dem Boden und von einer Umgebungstemperatur, einem Reifenluftdruck und der Bodenglätte abhängig. Der prozentuale Wert einer maximalen Ausnutzung der Reifenhaftung gibt an, wie viel Prozent der maximalen Reifenhaftung aktuell benutzt wird. Wenn der erfasste prozentuale Wert größer gleich einem vordefinierten Wert ist, wird die erste Animation durch die zweite Animation ersetzt.
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In vorteilhafter Weise umfasst die zu erfassende Information eine eingeschätzte zukünftige Position des Fortbewegungsmittels und eine erwünschte zukünftige Position des Fortbewegungsmittels. Wenn die eingeschätzte zukünftige Position des Fortbewegungsmittels und die erwünschte zukünftige Position des Fortbewegungsmittels nicht übereinstimmen, wird die erste Animation durch die zweite Animation ersetzt. Die erwünschte zukünftige Position des Fortbewegungsmittels kann durch ein Navigationssystem und einen, diesem Navigationssystem bekannten Zielort des Fahrzeugs und des Fahrers/Passagiers mit einem Abgleich zur aktuellen Position und insbesondere den herrschenden externen Einflussfaktoren erfasst werden. Eine geschätzte zukünftige Position des Fortbewegungsmittels kann durch Sensoren des Fortbewegungsmittels ermittelt werden. Mit anderen Worten wird hier geprüft, ob das Fortbewegungsmittel die erwünschte Route fahren wird, wenn die aktuellen Fahrbedingungen beibehalten werden. Wenn dies nicht der Fall ist, wird die erste Animation durch die zweite Animation ersetzt. Insbesondere bei einem manuell fahrbaren Fortbewegungsmittel, bei dem der Fahrer zuständig für die Führung des Fortbewegungsmittels ist, kann es sein, dass der Fahrer abgelenkt wird und auf die durch das Navigationssystem gezeigte Route nicht aufpasst. Dies könnte zum Beispiel dazu führen, dass der Fahrer eine Abfahrt verpasst. Eine solche Situation kann vermieden werden, da der Fahrer durch den Ersatz der ersten Animation durch die zweite Animation bzw. das Anzeigen der zweiten Animation auf dem Head-up-Display erkennen kann, dass nicht die richtige Route gefahren wird, wenn der Fahrer keine weitere Handlung vornimmt.
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Zum Bereitstellen der ersten Animation und/oder der zweiten Animation wird vorzugsweise ein geometrisches Model, insbesondere ein 3D-Model, einer Figur bereitgestellt. Ferner wird ein Anfangszustand und ein Endzustand der Figur definiert, und eine Bewegung zwischen dem Anfangszustand und dem Endzustand der Figur berechnet. Die Figur kann eine abstrakte grafische Darstellung, eine Person, ein Tier oder eine Fantasiefigur sein. Insbesondere kann die Figur als ein virtueller Polizist oder ein virtueller Esel ausgebildet sein. Jeder potentielle Anwender des Fortbewegungsmittels kann eine Figur aus einer in einem Speicher vorgespeicherten Vielzahl von Figuren auswählen. Außerdem ist es auch vorstellbar, dass der Anwender des Fortbewegungsmittels eine neue Figur in den Speicher einfügt. Der Anwender des Fortbewegungsmittels kann mittels Personenerkennung erfasst werden. Im Ansprechen darauf kann eine für den erfassten Anwender vorgespeicherte Figur geladen werden, die dann für die erste Animation und die zweite Animation benutzt wird. Die Figur dient als ein virtueller Begleiter, der dem Anwender des Fortbewegungsmittels beiseite gestellt wird. Dieser virtuelle Begleiter kann vielfältige Form oder Farbe annehmen, die jeweils als die zweite Animation genutzt wird, sobald sich die berücksichtigten Einflussfaktoren ändern.
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Vorzugsweise sind eine erste Position der ersten Animation in Bezug auf das Fortbewegungsmittel und/oder eine erste Farbe der ersten Animation und/oder eine erste Größe der ersten Animation und/oder eine erste Form der ersten Animation unterschiedlich von einer zweiten Position der zweiten Animation in Bezug auf das Fortbewegungsmittel und/oder eine zweite Farbe der zweiten Animation und/oder eine zweite Größe der zweiten Animation und/oder eine zweite Form der zweiten Animation. Mit anderen Worten können zum Anziehen der Aufmerksamkeit des Anwenders des Fortbewegungsmittels eine Position und/oder eine Größe und/oder eine Farbe und/oder eine Form der ersten Animation verändert werden, wenn die erfasste Information dem zweiten vordefinierten Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels entspricht.
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Somit kann eine Änderung des Zustands des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels durch Formänderungen und/oder Farbänderungen und/oder Größenänderungen und/oder Positionsänderungen der Figur dargestellt werden. Visuelle oder akustische Zeichengebung oder auch Sprache analog menschlicher Symbolik (Handzeichen usw.) kann ebenfalls dazu benutzt werden.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird eine Vielzahl von Informationen erfasst. Jede Information beschreibt einen Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder einer Umgebung des Fortbewegungsmittels. Dabei wird vorzugsweise dieselbe erste Animation angezeigt, wenn eine erfasste Information der Vielzahl von Informationen einem der erfassten Information zugehörigen ersten vordefinierten Zustand einer Vielzahl von ersten vordefinierten Zuständen des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels entspricht. Dies bedeutet, dass dieselbe erste Animation für jede erfasste Information angezeigt wird, wenn die jeweilige erfasste Information ihrem zugehörigen ersten vordefinierten Zustand entspricht. Jeder Information sind ein zweiter vordefinierter Zustand und eine zweite Animation zugeordnet. Wenn eine erfasste Information der Vielzahl von Informationen ihrem zugehörigen zweiten vordefinierten Zustand entspricht, wird die erste Animation durch die der erfassten Information zugehörige zweite Animation ersetzt.
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So können zum Beispiel eine Sichtweite im Bereich des Fortbewegungsmittels und ein Genauigkeitsfaktor einer Straßenerkennung erfasst werden. Wenn die erfasste Sichtweite im Bereich des Fortbewegungsmittels ihrem zugehörigen ersten vordefinierten Zustand entspricht, wird eine erste Animation angezeigt. Dieselbe erste Animation wird auch dann angezeigt, wenn der erfasste Genauigkeitsfaktor einer Straßenerkennung seinem zugehörigen ersten vordefinierten Zustand entspricht. Im Falle von unterschiedlichen ersten Animationen für unterschiedliche Informationen wäre beim Wechseln von einer ersten erfassten Information zu einer zweiten erfassten Information die der zweiten erfassten Information zugehörigen erste Animation angezeigt. Diese Änderung würde die Aufmerksamkeit des Fahrers anziehen, obwohl sowohl die erste als auch die zweite erfasste Information im „grünen Bereich“ sein würden.
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Dabei sind vorzugsweise die den erfassten Informationen zugehörigen zweiten Animationen unterschiedlich zueinander. D.h., dass sich die zweite Animation, die angezeigt wird, wenn die Sichtweite im Bereich des Fortbewegungsmittels ihrem zweiten vordefinierten Zustand entspricht, von der zweiten Animation unterscheidet, die angezeigt wird, wenn der erfasste Genauigkeitsfaktor der Straßenerkennung seinem zweiten vordefinierten Zustand entspricht. Daran kann erkannt werden, welcher Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels die Aufmerksamkeit des Anwenders erfordert.
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Wenn gleichzeitig zwei oder mehrere erfasste Informationen den zugehörigen zweiten vordefinierten Zuständen entsprechen, können vorzugsweise die den erfassten Informationen zugehörigen zweiten Animationen miteinander kombiniert werden. In Bezug auf das vorgenannte Beispiel bedeutet dies, dass eine zweite Animation für die erfasste Sichtweite, wenn Letztere ihrem zugehörigen zweiten vordefinierten Zustand entspricht, mit einer zweiten Animation für den erfassten Genauigkeitsfaktor der Straßenerkennung, wenn dieser seinem zugehörigen zweiten vordefinierten Zustand entspricht, in kombinierter Weise angezeigt werden können. So können zwei oder mehrere zweite Animationen überlagert angezeigt werden. Somit wird eine schnelle Wahrnehmung aller erfassten Zustände des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung ermöglicht.
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Ferner bevorzugt kann die erste Animation durch die zweite Animation graduell ersetzt werden, wenn sich die erfasste Information graduell ändert. Mit anderen Worten kann als eine weitere Ausgestaltung des Übergangs der ersten Animation zur zweiten Animation auch eine graduelle Änderung der Darstellung dienen, wenn es darum geht, eine graduelle Änderung der erfassten Information darzustellen. Es kann also weiche Grenzen geben, die in einer nicht nur Null-Eins-Logik berücksichtigt und visualisiert werden können. Wenn zum Beispiel die erfasste Information eine Sichtweite des Fortbewegungsmittels ist, kann sich die Sichtweite des Fortbewegungsmittels während der Bewegung des Fortbewegungsmittels graduell ändern. Diese graduelle Änderung der Sichtweite kann durch einen graduellen Übergang von der ersten Animation zur zweiten Animation veranschaulicht werden.
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Vorzugsweise kann eine Vielzahl von vordefinierten Zuständen des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels und eine Vielzahl von Animationen für dieselbe zu erfassende Information vorgesehen sein, wobei die Vielzahl der vordefinierten Zustände mindestens einen ersten vordefinierten Zustand und einen zweiten vordefinierten Zustand umfasst, und die Vielzahl von Animationen mindestens eine erste Animation und eine zweite Animation umfasst. Wenn die erfasste Information nicht dem ersten vordefinierten Zustand entspricht, wird geprüft, welchem vordefinierten Zustand aus der Vielzahl von Zuständen die erfasste Information entspricht. Im Ansprechen darauf wird die erste Animation durch die entsprechende Animation aus der Vielzahl von Animationen ersetzt. Dieser Aspekt wird anhand des vorbeschriebenen Beispiels erläutert, in dem die Wichtigkeit eines Ortes im Hinblick auf seine Geschichte als die zu erfassende Information dient. Solange es erfasst wird, dass die Wichtigkeit des Ortes, in dem sich das Fortbewegungsmittel befindet, im Hinblick auf seine Geschichte niedrig ist, wird die erste Animation, die schon angezeigt ist, aufrechterhalten. Die Wichtigkeit „niedrig“ entspricht hier dem ersten vordefinierten Zustand. Der zweite vordefinierte Zustand kann beispielsweise der Wichtigkeit „mittel“ und ein dritter vordefinierter Zustand“ der Wichtigkeit „hoch“ entsprechen. Wenn die Wichtigkeit als „mittel“ erfasst wird, wird die erste Animation durch die zweite Animation ersetzt. Wenn die Wichtigkeit als „hoch“ bestimmt wird, wird die erste Animation durch die dritte Animation ersetzt.
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Es ist ferner von Vorteil, wenn für jede zu erfassende Information eine Vielzahl von Zuständen des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels und eine Vielzahl von Animationen vorgesehen ist.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Anwenderschnittstelle zum Anzeigen von Informationen in einem Fortbewegungsmittel, insbesondere in einem halbautomatisierten oder vollautomatisierten Fortbewegungsmittel. Die Anwenderschnittstelle umfasst vorzugsweise ein Head-up-Display und eine Auswerteeinheit. Die Auswerteeinheit ist eingerichtet zum Bereitstellen einer ersten Animation, zum Anzeigen der ersten Animation auf dem Head-up-Display des Fortbewegungsmittels, zum Erfassen einer Information, welche einen aktuellen oder zukünftigen Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder einer Umgebung des Fortbewegungsmittels beschreibt, zum Aufrechterhalten der ersten Animation, solange die erfasste Information einem vordefinierten ersten Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels entspricht, und zum Ersetzen der ersten Animation durch eine zweite Animation, wenn die erfasste Information einem vordefinierten zweiten Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels entspricht.
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Die Anwenderschnittstelle ist insbesondere zum Ausführen des zuvor beschriebenen Verfahrens eingerichtet.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf ein Computerprogrammprodukt, welches Befehle umfasst, die bei der Ausführung des Programms durch eine zuvor beschriebene Auswerteeinheit veranlassen, das zuvor beschriebene Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welches eine vorangehend erläuterte Anwenderschnittstelle umfasst. Insbesondere ist das Fortbewegungsmittel teilautomatisiert oder vollautomatisiert fahrfähig.
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Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungsfiguren beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein Flussdiagram veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- 2 eine perspektivische Darstellung eines Fortbewegungsmittels mit einer Anwenderschnittstelle gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt ein Flussdiagram eines Verfahrens zum Anzeigen von Informationen für einen Anwender in einem Fortbewegungsmittel. Im Schritt 100 wird eine erste Animation bereitgestellt. Zum Bereitstellen der ersten Animation wird ein geometrisches Modell, insbesondere ein 3D-Model, einer Figur bereitgestellt. Weiterhin werden ein Anfangszustand und ein Endzustand der Figur definiert, zwischen denen eine Bewegung der Figur berechnet wird. Im Schritt 200 wird die erste Animation auf einem Head-up-Display des Fortbewegungsmittels angezeigt. Im Schritt 300 wird eine Information erfasst, welche einen aktuellen oder zukünftigen Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder einer Umgebung des Fortbewegungsmittels beschreibt. Insbesondere wird eine Vielzahl von Informationen ermittelt, wobei jede Information einen aktuellen oder zukünftigen Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels beschreibt. Im Schritt 400 wird die erste Animation aufrechterhalten, wenn die erfasste Information einem vordefinierten ersten Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels entspricht. Im Schritt 500 wird die erste Animation durch eine zweite Animation ersetzt, wenn die erfasste Information einem vordefinierten zweiten Zustand des Fortbewegungsmittels und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels entspricht. Zum Bereitstellen der zweiten Animation wird ein geometrisches Modell, insbesondere ein 3D-Model einer Figur bereitgestellt und ein Anfangszustand und ein Endzustand der Figur definiert. Zwischen dem Anfangszustand und dem Endzustand der Figur wird eine Bewegung der Figur zum Bilden der zweiten Animation berechnet.
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2 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Fortbewegungsmittels 1 mit einer Anwenderschnittstelle 2. Das Fortbewegungsmittel 1 kann ein durch einen Fahrer gesteuertes Fahrzeug oder ein halb-oder vollautomatisiertes Fahrzeug sein.
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Die Anwenderschnittstelle 2 umfasst ein Head-up-Display 20 und eine Auswerteeinheit 21. Dabei ist die Auswerteeinheit 21 eingerichtet, eine erste Animation 3 bereitzustellen und diese auf dem Head-up-Display 20 anzuzeigen. Für die erste Animation 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Fantasiefigur 5 dargestellt, die vor dem Fortbewegungsmittel 1 rennt. Alternativ kann das Head-up-Display 20 so ausgestaltet sein, dass die Fantasiefigur 5 neben dem Fortbewegungsmittel 1 rennt.
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Weiterhin ist die Auswerteeinheit 21 konfiguriert, eine Information zu erfassen, welche einen aktuellen oder zukünftigen Zustand des Fortbewegungsmittels 1 und/oder einer Umgebung des Fortbewegungsmittels 1 beschreibt.
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Basierend auf dem Ergebnis der erfassten Information ist die Auswerteeinheit 21 eingerichtet, die erste Animation 3 beizubehalten oder durch eine zweite Animation 4 zu ersetzen.
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Die erste Animation 3 wird angezeigt, solange die erfasste Information einem vordefinierten ersten Zustand des Fortbewegungsmittels 1 und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels 1 entspricht.
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Wenn die erfasste Information einem vordefinierten zweiten Zustand des Fortbewegungsmittels 1 und/oder der Umgebung des Fortbewegungsmittels 1 entspricht, wird die erste Animation 3 durch eine zweite Animation 4 ersetzt. Dann wird auf dem Head-up-Display 20 die zweite Animation 4 angezeigt.
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Wie aus der 2 ersichtlich ist, unterscheidet sich in diesem Ausführungsbeispiel die zweite Animation 4 von der ersten Animation 3 in der Form.
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So kann beispielsweise der Anwender durch die unterschiedliche Form der zweiten Animation 4, die in diesem Fall durch die horizontale Position der Hand der Fantasiefigur 5 geprägt wird, über die Notwendigkeit einer Reduzierung der Geschwindigkeit wegen beschränkter Sichtweite informiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fortbewegungsmittel
- 2
- Anwenderschnittstelle
- 3
- erste Animation
- 4
- zweite Animation
- 5
- Figur (Fantasiefigur)
- 20
- Head-up-Display
- 21
- Auswerteeinheit
- 100-500
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2014/0092134 A1 [0003]