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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer luftgekühlten Bremsscheibe und einer diese seitlich wenigstens teilweise abdeckenden Schutzabdeckung, die wenigstens eine Luftströmungsöffnung zum Zuführen von Kühlluft zur Bremsscheibe aufweist.
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Allgemein werden bei Fahrzeugen, zum Beispiel Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, heutzutage Scheibenbremsen eingesetzt, bei denen die bei einem Bremsvorgang erzeugte Wärmeenergie durch eine Belüftung der Bremsscheiben abgeführt wird. Hierbei ist es üblich, in der Bremsscheibe radiale Strömungskanäle vorzusehen. Durch die Rotationsbewegung der Bremsscheibe wird infolge einer Zentrifugalkraft eine Luftströmung durch die Strömungskanäle initiiert, die durch sich in der Nähe einer Radnabe, an welcher die Bremsscheibe angebunden ist, befindende Öffnungen in der Bremsscheibe gespeist wird. Derartige Bremsscheiben werden auch als innenbelüftete Bremsscheiben bezeichnet.
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Des Weiteren gehören Scheibenbremsen zu den Bauteilen eines Fahrzeugs, die unmittelbar den Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Im Allgemeinen werden Scheibenbremsen unmittelbar an den Fahrzeugrädern angeordnet, insbesondere in deren Radfelgen. Um die mit den Rädern umlaufenden Bremsscheiben vor die Bremswirkung beeinträchtigender Verschmutzung, insbesondere auch vor Spritzwasser, zu schützen, ist es allgemein üblich, wenigstens die fahrzeuginnere Seite der Bremsscheibe durch eine scheibenförmige Schutzabdeckung möglichst vollflächig abzudecken.
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Durch eine seitlich der Bremsscheibe zum notwendigen Schutz vor Verschmutzung und Spritzwasser angeordnete Schutzabdeckung wird die Belüftung der Bremsscheibe jedoch beeinträchtigt. Um weiterhin eine ausreichende Kühlung der Bremsscheibe gewährleisten zu können, ist es daher üblich, die vollflächige Schutzabdeckung mit wenigstens einer, insbesondere großflächigen, Luftströmungsöffnung zum Zuführen von Kühlluft zur Bremsscheibe zu versehen.
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Ein Nachteil dieser Vorgehensweise ist, dass der Bremsscheibe hierdurch ständig Kühlluft zugeführt wird, insbesondere auch dann, wenn eine Kühlung der Bremsscheibe aufgrund einer geringen Beanspruchung gar nicht erforderlich ist. Andererseits beeinträchtigt die in der Schutzabdeckung eingebrachte Luftströmungsöffnung die eigentliche Funktion der Schutzabdeckung, nämlich die Bremsscheibe vor Spritzwasser und grober Verschmutzung zu schützen.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, bereitzustellen, bei der einerseits eine Bremsscheibe zuverlässig gegen Spritzwasser und grobe Verschmutzung geschützt ist und andererseits auch bei intensiver Bremsbetätigung noch eine ausreichende Kühlung der Bremsscheibe gewährleistet ist. Außerdem soll die Bremsvorrichtung kompakt bauen und eine effizientere Kühlung der Bremsscheibe ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Bremsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der nachfolgenden Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Erfindungsgemäß weist eine Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, ein an einem Aufbau des Fahrzeugs anbindbares Radaufhängungsteil, zum Beispiel einen Radträger, mit einer am Radaufhängungsteil angebundenen Radnabe auf. An der Radnabe ist eine luftgekühlte Bremsscheibe, zum Beispiel eine innenbelüftete Bremsscheibe, relativ zum Radaufhängungsteil drehbar angebunden. Die Bremsvorrichtung weist weiterhin wenigstens eine die Bremsscheibe wenigstens teilweise seitlich abdeckende Schutzabdeckung, zum Beispiel ein Schutzblech, auf. Die Schutzabdeckung ist seitlich der Bremsscheibe angeordnet und ortsfest zum Radaufhängungsteil befestigt. Die Schutzabdeckung kann beispielsweise direkt an dem Radaufhängungsteil befestigt sein oder an einem anderen, bezüglich des Radaufhängungsteils ortsfesten Bauteil des Fahrzeugs. Die Schutzabdeckung ist in ihren Dimensionen derart bemessen, dass sie keine Schwierigkeiten bei einer Radmontage verursacht. Bevorzugt entspricht zum Beispiel die radiale Erstreckung der Schutzabdeckung im Wesentlichen der radialen Erstreckung der Bremsscheibe, um diese seitlich gut abzudecken und somit zuverlässig beispielsweise vor Spritzwasser und grobe Verschmutzung zu schützen.
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Um der Bremsscheibe für eine unter allen Betriebszuständen ausreichende Kühlung Kühlluft zuführen zu können, weist die Schutzabdeckung außerdem wenigstens eine Luftströmungsöffnung auf. Diese kann zum Beispiel in der Nähe der Radnabe angeordnet sein, um die üblicherweise ebenfalls in der Nähe der Radnabe angeordneten Eingangsöffnungen der Strömungskanäle einer herkömmlichen, innenbelüfteten Bremsscheibe mit Kühlluft speisen zu können. Darüber hinaus sind bei der Bremsvorrichtung gemäß der Erfindung Mittel zum Freigeben und Verschließen der Luftströmungsöffnung vorgesehen.
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Auf diese Weise ist eine bedarfsgerechte Kühlung der Bremsscheibe möglich, so dass die Belüftung der Bremsscheibe nur stattfindet, wenn eine Kühlung der Bremsscheibe auch tatsächlich erforderlich ist. Mit anderen Worten wird die wenigstens eine Luftströmungsöffnung in der Schutzabdeckung verschlossen, solange kein Bremsvorgang stattfindet bzw. die Temperatur der Bremsscheibe unterhalb einer kritischen Temperatur liegt, ab welcher das Material der Bremsscheibe Schaden nehmen könnte oder sich die Bremsleistung der Bremsvorrichtung erheblich verschlechtern würde (Fading). Wenn jedoch eine Kühlung der Bremsscheibe aufgrund einer starken Beanspruchung und Wärmeentwicklung erforderlich wird, wird die wenigstens eine Luftströmungsöffnung der Schutzabdeckung freigegeben, so dass eine Luftzirkulation durch die Luftströmungsöffnung der Schutzabdeckung zur Bremsscheibe hin und infolgedessen eine Belüftung der Bremsscheibe durch eine Luftzirkulation durch die Strömungskanäle in der Bremsscheibe stattfinden kann.
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Gemäß der Erfindung sind ferner Mittel zum Verringern und Vergrößern eines Spalts zwischen einer radialen Stirnseite der Bremsscheibe und einer Innenseite einer an der Radnabe befestigbaren Radfelge eines Fahrzeugrads vorgesehen. Auf diese Weise lässt sich die Luftströmung, die gewöhnlich durch diesen Spalt von der Radinnenseite zur Radaußenseite oder umgekehrt stattfindet und im Wesentlichen nicht an der Belüftung der Bremsscheibe beteiligt ist, in vorteilhafter Weise derart beeinflussen, dass der Spalt beispielsweise bei einem erhöhten Kühlbedarf geschlossen bzw. verringert wird. Dadurch wird die Luftströmung durch den Spalt zwischen der radialen Stirnseite der Bremsscheibe und der Innenseite der Radfelge im Wesentlichen unterbunden, so dass infolgedessen ein erhöhter Luftdruck seitlich der Bremsscheibe ansteht. Bei freigegebener Luftströmungsöffnung in der Schutzabdeckung führt dies zu einem erhöhten Luftdurchsatz durch die Luftströmungsöffnung und damit zu einer erhöhten Anströmung der Bremsscheibe mit Kühlluft, wodurch sich eine effizientere Kühlung der Bremsscheibe bewirken lässt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Mittel zum Verringern und Vergrößern des Spalts derart mit den Mitteln zum Freigeben und Verschließen der Luftströmungsöffnung gekoppelt sind, dass das Freigeben der Luftströmungsöffnung gleichzeitig die Verringerung des Spalts und das Verschließen der Luftströmungsöffnung gleichzeitig die Vergrößerung des Spalts bewirken. Somit ist automatisch stets eine optimale, effiziente Belüftung bzw. Kühlung der Bremsscheibe in den Fällen gewährleistet, in denen die Luftströmungsöffnung in der Schutzabdeckung freigegeben ist. Bei geschlossener Luftströmungsöffnung kann die Luft den Spalt zwischen der radialen Stirnseite der Bremsscheibe und der Innenseite der Radfelge nahezu ungehindert durchströmen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Mittel zum Freigeben und Verschließen der Luftströmungsöffnung und die Mittel zum Verringern und Vergrößern des Spalts durch eine Verschlussblende, zum Beispiel ein Verschlussblech, gebildet. Die Verschlussblende ist in radialer Richtung der Bremsscheibe an der Schutzabdeckung bewegbar gelagert, was einen besonders kompakten Aufbau der Bremsvorrichtung ermöglicht. Zum Verschließen der Luftströmungsöffnung in der Schutzabdeckung deckt die Verschlussblende die Luftströmungsöffnung vollständig ab. Die Verschlussblende ist vorzugsweise in dieser Verschlussstellung derart bemessen, dass sie gerade nicht über die radiale Stirnseite der Bremsscheibe hinausragt. Wenn die Luftströmungsöffnung in der Schutzabdeckung jedoch durch die Bewegung der Verschlussblende in radialer Richtung der Bremsscheibe nach außen freigegeben wird, schiebt sich gleichzeitig ein Teil der Verschlussblende über die radiale Stirnseite der Bremsscheibe hinaus in den Spalt zwischen der radialen Stirnseite der Bremsscheibe und der Innenseite der Radfelge hinein und verringert auf diese Weise die lichte Weite dieses Spalts. Wird hingegen die Luftströmungsöffnung in der Schutzabdeckung wieder verschlossen, indem die Verschlussblende in radialer Richtung der Bremsscheibe nach innen bewegt wird, zieht sich gleichzeitig auch der in den Spalt hineinragende Teil der Verschlussblende wieder radial nach innen zurück, so dass der Spalt hierdurch wieder vergrößert wird.
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Die Verschlussblende kann entlang der Schutzabdeckung in radialer Richtung der Bremsscheibe linear verschiebbar sein. Sie kann jedoch auch an der Schutzabdeckung in radialer Richtung der Bremsscheibe verschwenkbar sein.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Verschlussblende mit einem temperaturempfindlichen Bimetallaktor oder einem temperaturempfindlichen Formgedächtnisaktor, zum Beispiel einer Formgedächtnislegierung, gekoppelt ist, der die Bewegung der Verschlussblende bewirkt und derart angeordnet ist, dass die von der Bremsscheibe beim Bremsen erzeugte Wärme auf den Aktor einwirkt. Dementsprechend wird die Luftströmungsöffnung in der Schutzabdeckung automatisch in Abhängigkeit von der Temperatur der Bremsscheibe freigegeben oder verschlossen, je nach Kühlbedarf der Bremsscheibe. Eine aufwändige Ansteuerungselektronik und Antriebsmechanik zur Bewegungssteuerung der Verschlussblende kann somit entfallen. Selbstverständlich könnte aber auch wenigstens ein Temperatursensor zur Überwachung der Temperatur der Bremsscheibe vorgesehen sein, wobei eine Ansteuerungselektronik dann die Bewegung der Verschlussblende in Abhängigkeit von der durch den Sensor ermittelten Temperatur steuern könnte, um die Luftströmungsöffnung in der Schutzabdeckung freizugeben oder zu verschließen und/oder den Spalt zwischen der radialen Stirnseite der Bremsscheibe und der Innenseite der Radfelge zu verringern oder zu vergrößern.
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Um einen Kontakt des Teils der Verschlussblende, der in den Spalt zwischen der radialen Stirnseite der Bremsscheibe und der Innenseite der Radfelge beim Freigeben der Luftströmungsöffnung der Schutzabdeckung infolge der Bewegung der Verschlussblende in radialer Richtung der Bremsscheibe geschoben wird, sicher zu vermeiden, sieht eine noch weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die maximale Bewegung der Verschlussblende in radialer Richtung durch einen Anschlag begrenzt ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Verschlussblende auf einer der Bremsscheibe zugewandten Innenseite der Schutzabdeckung an dieser angebracht. Hierdurch werden die Verschlussblende sowie deren Bewegungsmechanik vorteilhaft vor Spritzwasser und grober Verschmutzung geschützt.
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Bevorzugt ist die Schutzabdeckung im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildet und deckt die Bremsscheibe seitlich vorzugsweise vollflächig ab, um einen ausreichenden Schutz der Bremsscheibe gegen Spritzwasser und grobe Verschmutzung gewährleisten zu können. Die Schutzabdeckung kann lediglich auf der fahrzeuginneren Seite der Bremsscheibe angeordnet sein, sie kann jedoch auch auf der fahrzeugäußeren Seite der Bremsscheibe angeordnet sein. Außerdem können auch zwei Schutzabdeckungen, eine auf der fahrzeuginneren und eine auf der fahrzeugäußeren Seite der Bremsscheibe, vorgesehen sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispiels der Erfindung, die im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert wird. In dieser Zeichnung zeigen schematisch:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Bremsvorrichtung gemäß der Erfindung in einer ersten Betriebsstellung,
- 2 die perspektivische Ansicht der Bremsvorrichtung aus 1 in einer zweiten Betriebsstellung,
- 3 eine Seiteninnenansicht der Bremsvorrichtung aus 1 in der ersten Betriebsstellung und
- 4 die Seiteninnenansicht der Bremsvorrichtung aus 3 in der zweiten Betriebsstellung.
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In den unterschiedlichen Figuren sind hinsichtlich ihrer Funktion gleichwertige Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
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1 stellt eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Bremsvorrichtung 1 für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, gemäß der Erfindung in einer ersten Betriebsstellung dar. 1 zeigt die Bremsvorrichtung 1 von einer fahrzeuginneren Seite her gesehen.
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Wie 1 zu entnehmen ist, weist die Bremsvorrichtung 1 ein an einem nicht dargestellten Aufbau des Fahrzeugs anbindbares Radaufhängungsteil 2 in Form eines Radträgers 2 auf. An dem Radaufhängungsteil bzw. Radträger 2 ist eine Radnabe 3 angebunden. An der Radnabe 3 ist weiterhin eine luftgekühlte Bremsscheibe 4 relativ zum Radaufhängungsteil bzw. Radträger 2 drehbar angebunden. Bei der in 1 dargestellten Bremsscheibe 4 handelt es sich um eine innenbelüftete Bremsscheibe, die in an sich bekannter Weise radiale Strömungskanäle 5 zur Belüftung aufweist, die in ihrem radialen Verlauf zum Beispiel geradlinig oder gekurvt sein können. Durch die Rotationsbewegung der Bremsscheibe 4 während des Betriebs des Fahrzeugs wird infolge einer Zentrifugalkraft eine Luftströmung durch die Strömungskanäle 5 initiiert, die durch sich in der Nähe der Radnabe 3 befindende Eingangsöffnungen (nicht dargestellt) in der Bremsscheibe 4 gespeist wird.
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Die Bremsscheibe 4 der in 1 gezeigten Bremsvorrichtung 1 ist ferner seitlich durch eine die Bremsscheibe 4 im Wesentlichen vollflächig abdeckende, scheibenförmige Schutzabdeckung 6 in Form eines Schutzbleches 6 abgedeckt. Diese Schutzabdeckung 6 erstreckt sich im Wesentlichen von der Nabe 3 bis zu einer radialen Stirnseite 7 der Bremsscheibe 4 und verdeckt somit auch die in 1 nicht zu sehenden Eingangsöffnungen der Strömungskanäle 5 in der Bremsscheibe 4. Die Schutzabdeckung 6 ist, wie in 1 dargestellt, seitlich der Bremsscheibe 4, hier insbesondere auf der Fahrzeuginnenseite der Bremsscheibe 4, angeordnet und ortsfest zum Radaufhängungsteil 2 bzw. Radträger 2 befestigt, zum Beispiel direkt mit dem Radaufhängungsteil 2 bzw. Radträger 2 verbunden.
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1 ist weiterhin zu entnehmen, dass die Schutzabdeckung 6 des dargestellten Ausführungsbeispiels der Bremsvorrichtung 1 zwei Luftströmungsöffnung 8 zum Zuführen von Kühlluft zur Bremsscheibe 4 aufweist. Diese sind in der in 1 gezeigten ersten Betriebsstellung der Bremsvorrichtung 1 durch Mittel 9 zum Freigeben und Verschließen der Luftströmungsöffnung 8 verschlossen, von denen in 1 lediglich der durch die Luftströmungsöffnung 8 erkennbare Teil sichtbar ist, da die Mittel 9 auf einer der Bremsscheibe 4 zugewandten Innenseite der Schutzabdeckung 6 angeordnet sind.
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In 1 sind ferner zwei Luftströmungspfeile 10 dargestellt, die eine Luftströmung innerhalb der Bremsvorrichtung 1 während des Betriebs des Fahrzeugs zeigen. Da die Luftströmungsöffnungen 8 der Schutzabdeckung 6 in der in 1 dargestellten ersten Betriebsstellung der Bremsvorrichtung 1 geschlossen sind, kann die Luft in der Bremsvorrichtung 1 lediglich durch einen zwischen der radialen Stirnseite 7 der Bremsscheibe 4 und einer Innenseite einer ebenfalls an der Radnabe 3 angebundenen Radfelge 11 gebildeten Spalt 12 strömen, wie in 1 durch den oberen der beiden Strömungspfeile 10 angedeutet ist. Somit wird in der ersten Betriebsstellung der Bremsvorrichtung 1 den nabenseitig angeordneten Eingangsöffnungen (nicht dargestellt) der Strömungskanäle 5 der Bremsscheibe 4 im Wesentlichen keine Kühlluft zugeführt und die Bremsscheibe 4 damit im Wesentlichen nicht belüftet. Dementsprechend wird die in 1 dargestellte erste Betriebsstellung der Bremsvorrichtung 1 immer dann eingenommen, wenn keine Belüftung der Bremsscheibe 4 aufgrund keiner oder nur einer geringen Wärmeentwicklung an der Bremsscheibe 4 erforderlich ist.
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2 stellt dieselbe perspektivische Ansicht der Bremsvorrichtung 1 aus 1 in einer zweiten Betriebsstellung dar. In dieser Betriebsstellung sind die Luftströmungsöffnungen 8 der Schutzabdeckung 6 durch die Mittel 9 freigegeben, so dass nun Kühlluft durch die Luftströmungsöffnungen 8 der Schutzabdeckung 6 strömen kann, wie durch den unteren der beiden Luftströmungspfeile 10 dargestellt ist. Somit gelangt die durch die Luftströmungsöffnungen 8 strömende Kühlluft nun zu den Eingangsöffnungen der Strömungskanäle 5 in der Bremsscheibe 4, so dass diese in der zweiten Betriebsstellung der Bremsvorrichtung 1 in an sich bekannter Weise belüftet und gekühlt wird.
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Gleichzeitig mit dem Freigeben der Luftströmungsöffnungen 8 der Schutzabdeckung 6 ist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung 1 auch der Spalt 12 zwischen der radialen Stirnseite 7 der Bremsscheibe 4 und der Innenseite der Radfelge 11 durch Mittel 13 verringert, wie in 2 zu erkennen ist, so dass eine Luftströmung durch diesen Spalt 12 nun verhindert wird. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise der an der Fahrzeuginnenseite seitlich der Bremsscheibe 4 anstehende Luftdruck erhöht, so dass durch die Luftströmungsöffnungen 8 der Schutzabdeckung 6 ein höherer Luftdurchsatz erreicht werden kann. Die hierdurch erreichte stärkere Anströmung der Bremsscheibe 4 mit Kühlluft ermöglicht eine noch effizientere Kühlung der Bremsscheibe 4.
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Wie in 3 zu erkennen ist, die eine Seitenansicht der der Bremsscheibe 4 (in 3 nicht dargestellt) zugewandten Innenseite der Schutzabdeckung 6 der Bremsvorrichtung 1 aus 1 in der ersten Betriebsstellung darstellt, sind die Mittel 9 zum Freigeben und Verschließen der Luftströmungsöffnungen 8 (siehe 4) und die Mittel 13 zum Verringern und Vergrößern des Spalts 12 (siehe 1, 2) bei der Bremsvorrichtung 1 derart miteinander gekoppelt, dass das Freigeben der Luftströmungsöffnungen 8 gleichzeitig die Verringerung des Spalts 12 und das Verschließen der Luftströmungsöffnung 8 gleichzeitig die Vergrößerung des Spalts 12 bewirken. Insbesondere sind die Mittel 9 und 13 bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung 1 durch eine Verschlussblende 14 gebildet, die in radialer Richtung der Bremsscheibe 4 (siehe 1, 2) an der Schutzabdeckung 6 bewegbar gelagert ist. Die Bewegung der Verschlussblende 14 in radialer Richtung der Bremsscheibe 4 ermöglicht eine besonders kompakt bauende Bremsvorrichtung 1, da keine Teile aus der Erstreckungsebene der Schutzabdeckung 6 zum Freigeben der Luftströmungsöffnungen 8 bewegt werden und dann von der Schutzabdeckung 6 abstehen würden. Insgesamt weist das dargestellte Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung 1 zwei solcher Verschlussblenden 14 auf, wobei je eine Verschlussblende 14 jeweils einer Luftströmungsöffnung 8 (siehe 4) der Schutzabdeckung 6 zugeordnet ist.
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4 stellt dieselbe Seiteninnenansicht der Bremsvorrichtung 1 aus 3 in der zweiten Betriebsstellung dar, in welcher die Luftströmungsöffnungen 8 der Schutzabdeckung 6 durch die Verschlussblenden 14 freigegeben sind, so dass die Luftströmungsöffnungen 8 in der Schutzabdeckung 6 zu erkennen sind. Wie 4 hierbei zu entnehmen ist, sind die Verschlussblenden 14 bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung 1 an der Schutzabdeckung 6 in radialer Richtung der Bremsscheibe 4 (siehe 1, 2) verschwenkbar, so dass sich gleichzeitig mit dem Freigeben der Luftströmungsöffnungen 8 ein radial äußerer Teil der Verschlussblenden 14 in den Spalt 12 (siehe 1, 2) bewegt, so dass hierdurch der Spalt 12 verringert wird.
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Um bei der zweiten Betriebsstellung der Bremsvorrichtung 1 einen Kontakt der Verschlussblenden 14 mit der Radfelge 11 (siehe 1, 2) sicher zu vermeiden, ist die maximale Bewegung der Verschlussblenden 14 in radialer Richtung durch einen Anschlag (nicht dargestellt) begrenzt.
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In besonders vorteilhafter Weise sind die Verschlussblenden 14 des hier dargestellten Ausführungsbeispiels der Bremsvorrichtung 1 mit einem temperaturempfindlichen Bimetallaktor oder einem temperaturempfindlichen Formgedächtnisaktor (nicht dargestellt) gekoppelt, der die Bewegung der Verschlussblenden 14 in radialer Richtung der Bremsscheibe 4 bewirkt. Diese Aktoren besitzen die Eigenschaft, ihre Form abhängig von einer auf sie einwirkenden Temperatur zu verändern, wobei die hierbei entstehende Bewegungsenergie der Aktoren zum Antrieb der Verschlussblenden 14 in der hierin beschriebenen Weise genutzt wird. Der jeweilige Aktor ist hierbei so an der Bremsvorrichtung 1 angeordnet und mit der entsprechenden Verschlussblende 14 gekoppelt, dass die von der Bremsscheibe 4 beim Bremsen erzeugte Wärme auf den Aktor einwirkt und diesen entsprechend aktiviert, so dass die Verschlussblenden 14 ab einer bestimmten Temperatur der Bremsscheibe 4 automatisch die Luftströmungsöffnungen 8 in der Schutzabdeckung 6 freigeben bzw. verschließen.
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Die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Bremsvorrichtung ist nicht auf die hierin offenbarte Ausführungsform beschränkt, sondern umfasst auch gleich wirkende weitere Ausführungsformen. Insbesondere können mehr oder weniger Luftströmungsöffnungen in einer Schutzabdeckung vorgesehen sein. Diese können von einer oder auch von mehreren Verschlussblenden, zum Beispiel einer pro Luftströmungsöffnung, freigegeben bzw. verschlossen werden. Außerdem können die Mittel zum Freigeben und Verschließen der Luftströmungsöffnung und die Mittel zum Verringern und Vergrößern des Spalts zwischen der radialen Stirnseite der Bremsscheibe und der Innenseite der Radfelge auch von zwei einzelnen Bauteilen gebildet sein anstatt der in dem Ausführungsbeispiel beschriebenen einen Verschlussblende, die beide Mittel in einem Bauteil vereint, was jedoch aufgrund des einfacheren Aufbaus der Bremsvorrichtung bevorzugt ist.
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In bevorzugter Ausführung wird die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung in einem Kraftfahrzeug verwendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bremsvorrichtung
- 2
- Radaufhängungsteil, Radträger
- 3
- Radnabe
- 4
- Bremsscheibe
- 5
- Strömungskanäle
- 6
- Schutzabdeckung
- 7
- Radiale Stirnseite
- 8
- Luftströmungsöffnung
- 9
- Mittel zum Freigeben und Verschließen von 8
- 10
- Luftströmung
- 11
- Radfelge
- 12
- Spalt zwischen 7 und 11
- 13
- Mittel zum Verringern und Vergrößern von 12
- 14
- Verschlussblende
