DE102017128963B4 - Hochvolt-schmelzsicherung und stromverteiler mit hochvolt-schmelzsicherung sowie verfahren zur herstellung und montage einer solchen schmelzsicherung - Google Patents
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Abstract
Hochvolt-Schmelzsicherung (100) für einen Einsatz in einem Fahrzeug mit
- einem elektrisch isolierenden Gehäuse (108),
- einem ersten Kontaktelement (102), von dem ein erster Endabschnitt (112) auf einer ersten Gehäuseseite (110) aus dem Gehäuse (108) herausragt,
- einem zweiten Kontaktelement (104), von dem ein zweiter Endabschnitt (116) auf einer von der ersten Gehäuseseite (110) abweichenden zweiten Gehäuseseite (114) aus dem Gehäuse (108) herausragt,
- wobei das erste und zweite Kontaktelement (102, 104) durch einen in dem Gehäuse (108) aufgenommenen Schmelzleiter (106) miteinander elektrisch verbunden sind,
- ein mit dem ersten Kontaktelement (102) gekoppeltes erstes Diagnosekontaktelement (118), von dem ein erster Diagnosekontaktendabschnitt (122) im Wesentlichen quer zum ersten Kontaktelement (102) angeordnet ist,
- einem mit dem zweiten Kontaktelement (104) gekoppelten zweiten Diagnosekontaktelement (120), von dem ein zweiter Diagnosekontaktendabschnitt (124) im Wesentlichen quer zum zweiten Kontaktelement (104) angeordnet ist,
- wobei die Kontaktelemente (102, 104) und der Schmelzleiter (106) und das erste Diagnosekontaktelement (118) und/oder das zweite Diagnosekontaktelement (120) einteilig aus Sicherungsblech bestehen,
- wobei die beiden Kontaktelemente (102, 104) zumindest zweilagig gefaltet und das erste Diagnosekontaktelement (118) und/oder das zweite Diagnosekontaktelement (120) einlagig ausgeformt sind und als Stanzbiegeteil ausgeformt sind,
- und der erste Diagnosekontaktendabschnitt (122) und/oder der zweite Diagnosekontaktendabschnitt (124) in einer Ebene quer zu einer von den Kontaktelementen (102, 104) aufgespannten Ebene angeordnet sind.
- einem elektrisch isolierenden Gehäuse (108),
- einem ersten Kontaktelement (102), von dem ein erster Endabschnitt (112) auf einer ersten Gehäuseseite (110) aus dem Gehäuse (108) herausragt,
- einem zweiten Kontaktelement (104), von dem ein zweiter Endabschnitt (116) auf einer von der ersten Gehäuseseite (110) abweichenden zweiten Gehäuseseite (114) aus dem Gehäuse (108) herausragt,
- wobei das erste und zweite Kontaktelement (102, 104) durch einen in dem Gehäuse (108) aufgenommenen Schmelzleiter (106) miteinander elektrisch verbunden sind,
- ein mit dem ersten Kontaktelement (102) gekoppeltes erstes Diagnosekontaktelement (118), von dem ein erster Diagnosekontaktendabschnitt (122) im Wesentlichen quer zum ersten Kontaktelement (102) angeordnet ist,
- einem mit dem zweiten Kontaktelement (104) gekoppelten zweiten Diagnosekontaktelement (120), von dem ein zweiter Diagnosekontaktendabschnitt (124) im Wesentlichen quer zum zweiten Kontaktelement (104) angeordnet ist,
- wobei die Kontaktelemente (102, 104) und der Schmelzleiter (106) und das erste Diagnosekontaktelement (118) und/oder das zweite Diagnosekontaktelement (120) einteilig aus Sicherungsblech bestehen,
- wobei die beiden Kontaktelemente (102, 104) zumindest zweilagig gefaltet und das erste Diagnosekontaktelement (118) und/oder das zweite Diagnosekontaktelement (120) einlagig ausgeformt sind und als Stanzbiegeteil ausgeformt sind,
- und der erste Diagnosekontaktendabschnitt (122) und/oder der zweite Diagnosekontaktendabschnitt (124) in einer Ebene quer zu einer von den Kontaktelementen (102, 104) aufgespannten Ebene angeordnet sind.
Description
- Technisches Gebiet
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hochvolt-Schmelzsicherung für ein Kraftfahrzeug sowie einen Stromverteiler mit zumindest einer solchen Schmelzsicherung und ein Herstellungsverfahren sowie Montageverfahren einer solchen Schmelzsicherung.
- Stand der Technik
- Schmelzsicherungen werden in vielen elektrischen und elektronischen Geräten zum Schutz des Benutzers und von Komponenten oder Leitungen des Geräts eingesetzt. So finden sich in modernen Kraftfahrzeugen eine Vielzahl von Sicherungen, um einzelne Versorgungspfade, beziehungsweise Kabelstränge oder Lasten elektrisch abzusichern. Um den Austausch von ausgelösten Schmelzsicherungen zu erleichtern, werden diese häufig als Stecksicherung ausgeführt.
-
DE 10 2010 046 642 A1 offenbart einen elektrischen Energiespeicher umfassend eine elektrische Zelle, die über ein Leiterelement mit einem elektrischen Element elektrisch verbunden ist. Das Leiterelement weist ein Sicherungselement auf und ist insbesondere als ein Stanzbiegeelement ausgebildet. Hierdurch wird bevorzugt eine innere Absicherung der einzelnen Zellen des Akkumulators erreicht. -
DE 20 2009 002 852 U1 zeigt eine Sicherungsanordnung insbesondere für ein Kfz-Bordnetz, mit einem Sicherungsblech mit einer Anzahl von als Schmelzsicherungen ausgebildeten Sicherungselementen zur Absicherung eines jeweiligen Strompfades, wobei zu den Sicherungselementen Spannungs-Messabgänge vorgesehen sind, die mit einer Auswerteeinheit zur Ermittlung des über den jeweiligen Strompfad fließenden elektrischen Stromes verbindbar sind. -
DE 10 2006 024 391 A1 beschreibt eine Sicherungseinheit mit Mehrfachstecker insbesondere für den Einsatz in Kraftfahrzeugen. Die Sicherungseinheit umfasst eine elektrisch leitende Sammelschiene als Stromzuführung sowie mehrere Anschlüsse für individuelle Verbraucher, die direkt oder über zwischengeschaltete Schmelzsicherungen mit der Sammelschiene elektrisch leitend verbunden sind. Die Sammelschiene weist eine Kontaktzunge auf, welche gestaltet ist, um ohne Zwischenschaltung einer weiteren Anschlusskontur direkt als Steckergeometrie mit einem externen Potential in leitenden Kontakt gebracht zu werden. - Auch die
JP 2010-015 715 A - Für einen zuverlässigen Betrieb des Kraftfahrzeuges oder von Teilsystemen des Kraftfahrzeuges sind Diagnosefunktionen über den Zustand der eingesetzten Sicherungen sinnvoll oder notwendig. Aktuell wird dies aufwändig entweder in Steuergeräte integriert, wobei systembedingt keine sicherungsindividuelle Aussage getroffen werden kann, oder Spannungsabgriffe werden in die Verschraubung der Anschraublaschen integriert. Dabei entsteht sowohl in der Fertigung als auch der Montage ein zusätzlicher Aufwand.
- Beschreibung der Erfindung
- Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Einsatz konstruktiv möglichst einfacher Mittel eine Diagnosefunktion auf Sicherungsebene zu ermöglichen.
- Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren angegeben.
- Eine Schmelzsicherung, welche insbesondere für den Einsatz in einem Hochvolt-Bordnetz in einem Fahrzeug vorgesehen ist, weist ein erstes Kontaktelement sowie ein zweites Kontaktelement auf, welche durch einen Schmelzleiter elektrisch miteinander verbunden sind. Weiterhin weist die Schmelzsicherung ein elektrisch isolierendes Gehäuse auf. Das Gehäuse umschließt den Schmelzleiter und jeweils einen Teilabschnitt der beiden Kontaktelemente. Von dem ersten Kontaktelement ragt ein erster Endabschnitt auf einer ersten Gehäuseseite aus dem Gehäuse heraus. Von dem zweiten Kontaktelement ragt ein zweiter Endabschnitt auf einer zur ersten Gehäuseseite verschiedenen zweiten Gehäuseseite aus dem Gehäuse heraus. Die beiden Kontaktelemente durchdringen somit jeweils eine der Gehäuseseiten. Die Wände des Gehäuses sind elektrisch isolierend eingerichtet. An dem ersten Kontaktelement ist ein erstes Diagnosekontaktelement ausgebildet. Das erste Diagnosekontaktelement ist in einem Toleranzbereich quer zum ersten Kontaktelement angeordnet. Das erste Diagnosekontaktelement kann dabei entweder zur Längserstreckung des ersten Kontaktelements und ergänzend oder alternativ zur Breitenerstreckung des ersten Kontaktelements quer ausgerichtet sein.
- Unter einem Fahrzeug kann insbesondere ein Kraftfahrzeug verstanden werden, welches ein Hochvolt-Bordnetz mit einer Spannung über 60 V aufweist. Beispielsweise kann das Hochvolt-Bordnetz des Kraftfahrzeugs eine Spannung von über 400 V oder über 800 V aufweisen.
- In einer Ausführungsform ist das Gehäuse im Wesentlichen quaderförmig. In einer alternativen Ausführungsform weist das Gehäuse im Wesentlichen eine rollenzylindrische Form auf.
- Die Schmelzsicherung weist ein mit dem zweiten Kontaktelement gekoppeltes zweites Diagnosekontaktelement auf. Ein zweiter Diagnosekontaktendabschnitt des zweiten Diagnosekontaktelements kann im Wesentlichen quer zum zweiten Kontaktelement angeordnet sein.
- Die beiden Kontaktelemente und das erste Diagnosekontaktelement können in einer Ebene angeordnet sein. Weiterhin können das erste Diagnosekontaktelement und das zweite Diagnosekontaktelement in einer Ebene angeordnet sein. In einer Ausführungsform sind die beiden Kontaktelemente sowie die beiden Diagnosekontaktelemente in einer Ebene angeordnet.
- Der erste Diagnosekontaktendabschnitt ist in einer Ebene quer zu einer von den beiden Kontaktelementen aufgespannten Ebene angeordnet. Der zweite Diagnosekontaktendabschnitt kann in einer Ebene quer zu einer von den beiden Kontaktelementen aufgespannten Ebene angeordnet sein. So können die beiden Diagnosekontaktendabschnitte in einer Ebene quer zu einer von den beiden Kontaktelementen aufgespannten Ebene angeordnet sein. Wenn zumindest ein Diagnosekontaktendabschnitt quer zu den Kontaktelementen angeordnet ist, so umfasst ein Diagnosekontaktelement zumindest einen Diagnosekontaktendabschnitt sowie einen Diagnosekontaktverbindungsabschnitt. Der Diagnosekontaktverbindungsabschnitt verbindet den Diagnosekontaktendabschnitt mit dem zugeordneten Kontaktelement.
- Die Diagnosekontaktendabschnitte können als Messerkontakte ausgebildet sein. Die Endabschnitte der beiden Kontaktelemente können als Messerkontakte oder als Anschraublasche ausgebildet sein. Eine Anschraublasche unterscheidet sich von einem Messerkontakt zu mindestens in einer Aussparung, beispielsweise als eine Bohrung oder runde oder ovale Aussparung gefertigt, welche für eine Schraubbefestigung geeignet ist.
- Der Schmelzleiter, die beiden Kontaktelemente und das erste Diagnosekontaktelement und ergänzend oder alternativ das zweite Diagnosekontaktelement sind einteilig aus Sicherungsblech gefertigt. Dabei kann das Sicherungsblech zur Erhöhung der Stromtragfähigkeit im Bereich der Kontaktelemente und des Schmelzleiters zumindest doppellagig ausgeformt und gleichzeitig das erste Diagnosekontaktelement und ergänzend oder alternativ das zweite Diagnosekontaktelement einlagig ausgeformt. So kann das Sicherungsblech gefaltet sein, um die Zweilagigkeit herzustellen. Dabei ist es kostengünstig, die Schmelzsicherung als ein Stanzbiegeteil herzustellen.
- Eine Variante einer hier beschriebenen Schmelzsicherung wird in einem Stromverteiler, einer Sicherungsbox oder einer Schaltbox, welche für einen Einsatz in einem Fahrzeug vorgesehen sind, genutzt, um einen Versorgungspfad abzusichern.
- Ein Verfahren zum Herstellen einer Schmelzsicherung zum Einsatz in einem Fahrzeug weist zumindest einen Schritt des Ausbildens sowie einen Schritt des Anordnens an. Die Reihenfolge der beiden Schritte kann beliebig gewählt werden. Im Schritt des Ausbildens wird ein erstes Kontaktelement, ein zweites Kontaktelement sowie einen die beiden Kontaktelemente miteinander elektrisch verbindenden Schmelzleiter ausgebildet. Weiterhin wird ein mit dem ersten Kontaktelement gekoppeltes erstes Diagnosekontaktelement welches zu dem Kontaktelement im Wesentlichen quer angeordnet ist ausgebildet. Im Schritt des Anordnens wird ein elektrisch isolierendes Gehäuse derart angeordnet, dass ein erster Endabschnitt des ersten Kontaktelements auf einer ersten Gehäuseseite aus dem Gehäuse herausragt und ein zweiter Endabschnitt des zweiten Kontaktelements auf einer von der ersten Gehäuseseite verschiedenen zweiten Gehäuseseite aus dem Gehäuse herausragt.
- In einer besonderen Ausführungsform liegt die erste Gehäuseseite gegenüber zur zweiten Gehäuseseite.
- In einer Ausführungsform werden die im Schritt des Ausbildens ausgebildeten Elemente bzw. Merkmale aus einem Sicherungsblech insbesondere in einem Stanzbiegeverfahren ausgeformt.
- Ein Verfahren zur Montage einer Schmelzsicherung in einem Stromverteiler zum Einsatz in einem Fahrzeug umfasst einen Schritt des Bereitstellens, einen Schritt des Anordnens, einen Schritt des Kontaktierens sowie einen weiteren Schritt des Kontaktierens. Im Schritt des Bereitstellens wird eine Variante einer hier beschriebenen Schmelzsicherung bereitgestellt. Im Schritt des Anordnens wird die Schmelzsicherung an einer Stromschiene derart angeordnet, sodass das erste Kontaktelement der Schmelzsicherung in Kontakt zur Stromschiene ist. Im darauf folgenden Schritt des Kontaktierens wird das erste Kontaktelement mittels eines Verbindungsverfahrens wie beispielsweise Durchsetzfügen, Stecken oder Bonden mit der Stromschiene elektrisch und mechanisch verbunden. Im darauf folgenden Schritt des Kontaktierens wird das erste Diagnosekontaktelement mittels einer Steckverbindung kontaktiert.
- Figurenliste
- Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:
-
1 eine vereinfachte Darstellung einer Schmelzsicherung im Schnitt gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; -
2 eine isometrische Darstellung einer Schmelzsicherung nach1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; -
3 und4 eine Seitenansicht einer Schmelzsicherung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; -
5 und6 eine isometrische Detail-Darstellung einer in2 bis4 gezeigten Schmelzsicherung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; -
7 ein Fahrzeug mit einem Stromverteiler mit zumindest einer Schmelzsicherung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; -
8 einen Ablaufplan eines Verfahrens zum Herstellen einer Schmelzsicherung zum Einsatz in einem Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und -
9 einen Ablaufplan eines Verfahrens zur Montage einer Schmelzsicherung in einem Stromverteiler zum Einsatz in einem Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. - Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen und dienen nur der Erläuterung der Erfindung. Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
- In funktionskritischen Teilnetzen des Bordnetzes soll die sichere Versorgung von Verbrauchern durch eine Diagnose von Sicherungen erreicht werden. Die Versorgung der betroffenen Verbraucher des Teilnetzes erfolgt dabei über konventionelle Schmelzsicherungen deren Auslösung überwacht oder diagnostiziert wird.
-
1 zeigt eine Schmelzsicherung100 . Die Schmelzsicherung100 weist ein erstes Kontaktelement102 sowie ein zweites Kontaktelement104 auf, welche mittels eines Schmelzleiters106 miteinander verbunden sind. Weiterhin umfasst die Schmelzsicherung100 ein elektrisch isolierendes Gehäuse108 . Von dem ersten Kontaktelement102 ragt auf einer ersten Gehäuseseite110 ein erster Endabschnitt112 des ersten Kontaktelements102 aus dem Gehäuse108 heraus. Von dem zweiten Kontaktelement104 ragt auf einer zweiten Gehäuseseite114 ein zweiter Endabschnitt116 des zweiten Kontaktelements104 aus dem Gehäuse108 heraus. Dabei sind die beiden Gehäuseseiten110 ,114 voneinander verschieden. In dem in1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Gehäuseseiten110 ,114 auf zwei zueinander gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses108 angeordnet. Die Kontaktelemente102 ,104 durchdringen jeweils eine Gehäusewand, sodass ein Teilabschnitt der Kontaktelemente102 ,104 innerhalb des Gehäuses108 und ein weiterer als Endabschnitt112 ,116 bezeichneter Teilabschnitt der Kontaktelemente102 ,104 außerhalb des Gehäuses108 angeordnet ist. - An den beiden Kontaktelementen
102 ,104 ist jeweils ein Diagnosekontaktelement118 ,120 angeordnet. So ist an dem ersten Kontaktelement102 ein erstes Diagnosekontaktelement118 angeordnet und mit diesem elektrisch gekoppelt. An dem zweiten Kontaktelement104 ist ein zweites Diagnosekontaktelement120 angeordnet und mit diesem elektrisch gekoppelt. Die beiden Diagnosekontaktelemente118 ,120 sind im Wesentlichen quer zu den beiden Kontaktelementen102 ,104 angeordnet. In dem in1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Diagnosekontaktelemente118 ,120 im Wesentlichen quer zur Längserstreckung der Kontaktelemente102 ,104 angeordnet. In einem alternativen Ausführungsbeispiel, wie beispielsweise in2 dargestellt, sind jeweils ein Diagnosekontaktendabschnitt122 ,124 der beiden Diagnosekontaktelemente118 ,120 im Wesentlichen quer zu einer durch die beiden Kontaktelemente102 ,104 aufgespannten Ebene ausgerichtet. So weisen die Diagnosekontaktelemente118 ,120 jeweils einen Diagnosekontaktverbindungsabschnitt126 ,128 auf. Ein erster Diagnosekontaktverbindungsabschnitt126 verbindet den ersten Diagnosekontaktendabschnitt122 mit dem zugeordneten ersten Kontaktelement102 . Ein zweiter Diagnosekontaktverbindungsabschnitt128 verbindet den zweiten Diagnosekontaktendabschnitt124 mit dem zugeordneten zweiten Kontaktelement104 . - In dem in
1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Kontaktelemente102 ,104 als Anschraublasche ausgeformt. Hierzu weisen die beiden Kontaktelemente102 ,104 jeweils eine Aussparung130 auf. Die Aussparung130 ist als kreisrunder Durchbruch im jeweiligen Endabschnitt112 ,114 ausgeformt. So kann es sich bei der Aussparung130 beispielsweise um eine Bohrung handeln. - Wie aus den folgenden Figuren noch deutlicher ersichtlich handelt es sich bei der hier dargestellten Schmelzsicherung
100 um eine Hochvolt-Sicherung. Für eine Zustandserkennung der Schmelzsicherung100 sind an beiden Kontaktzonen, d. h. an den beiden Kontaktelementen102 ,104 oder in deren Nähe, elektrische Abgriffe erforderlich. - Wenn wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Gründen der elektrischen Leistung die Kontaktelemente
102 ,104 verschraubt werden, so ist es im bekannten Stand der Technik üblich entsprechende Spannungsabgriffe für die Zustandserkennung an den Anschraublaschen der Sicherung in die Schraubverbindung zu integrieren. Alternativ sind auch separate an Schraubbolzen in einer angrenzenden Stromschiene bekannt. Nachteilig ist jedoch dann eine bestimmte Montagereihenfolge zu berücksichtigen. Durch die hier beschriebenen zusätzlichen Diagnosekontaktelemente118 ,120 kann ein fertigungstechnischer Vorteil erzielt werden, da über eine einfache Steckverbindung eine über die Schmelzsicherung100 fließende Spannung abgegriffen und damit der Zustand der Sicherung ermittelt werden kann. Somit wird eine Optimierung der Fertigung durch definierte Kontaktzungen als-Spannungsabgriffe auf beiden Seiten der Sicherung erreicht. Vorteilhafterweise wird eine definierte Kontaktierung mit einem definierten Übergangswiderstand ermöglicht. Weiterhin erhöhen sich dadurch die Freiheitsgrade in Bezug auf die Montagereihenfolge. -
2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schmelzsicherung100 in einer perspektivischen Schrägansicht. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die beiden Diagnosekontaktendabschnitte122 ,124 in einer Ebene quer zu einer von den Kontaktelementen102 ,104 aufgespannten Ebene angeordnet. Die beiden Diagnosekontaktverbindungsabschnitte126 ,128 weisen eine in etwa 90°-Biegung auf und schaffen sowohl eine mechanische als auch eine elektrische Kopplung zwischen dem zugeordneten Kontaktelement102 ,104 und dem jeweiligen Diagnosekontaktendabschnitt122 ,124 . Das Gehäuse108 weist eine kreiszylindrische Form auf. Die beiden Schnittkreisflächen des Kreiszylinders bilden die erste Gehäuseseite110 sowie die zweite Gehäuseseite114 , aus denen jeweils eines der beiden Kontaktelemente102 ,104 aus dem Gehäuse102 herausragt. - Der die beiden Kontaktelemente
102 ,104 verbindende Schmelzleiter106 ist nicht explizit dargestellt, er wird von dem Gehäuse108 umschlossen. - Sowohl bei dem in
1 gezeigten Ausführungsbeispiel als auch bei dem in2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind in einer bevorzugten Variante die beiden Kontaktelemente102 ,104 , die beiden Diagnosekontaktelemente118 ,120 , sowie der Schmelzleiter106 einteilig aus einem Sicherungsblech gefertigt. Dabei sind in einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel die Kontaktelemente102 ,104 doppellagig und die beiden Diagnosekontaktelemente118 ,120 einlagig ausgeformt. Dabei kann das Sicherungsblech nach einem Stanzvorgang im Bereich der Kontaktelemente gefaltet sein, wobei die die Diagnosekontaktelemente118 ,120 ausbildende Fahne des Sicherungsbleches nur an einer der beiden die Kontaktelemente102 ,104 bildenden Lagen angeformt ist. Dies ist aus4 bis6 noch deutlicher ersichtlich. -
3 bis6 zeigen das in2 gezeigte Ausführungsbeispiel in unterschiedlichen Ansichten.3 zeigt eine Seitenansicht,4 zeigt eine weitere Seitenansicht auf die Stirnseite,5 zeigt ebenfalls eine Stirnseite in Detailansicht und6 zeigt die in5 gezeigte Stirnseite in einer gedrehten Detailansicht. Insbesondere in den Detailansichten in5 und6 ist die zweilagige Ausformung der Kontaktelemente102 ,104 durch ein Falten des Sicherungsblechs und das an einer Lage des Sicherungsblechs angeformte erste Diagnosekontaktelement118 ersichtlich. -
7 zeigt ein Fahrzeug740 . Das Fahrzeug740 weist einen Stromverteiler742 auf, in welchem zumindest eine Schmelzsicherung100 und eine Stromschiene744 angeordnet sind. Eines der beiden Kontaktelemente102 ,104 ist mit der Stromschiene744 verschraubt. Die Schmelzsicherung100 ist eingerichtet, einen Versorgungspfad746 über eine Leitung748 von einem Energiespeicher750 zu einer Last752 abzusichern. Die beiden Diagnosekontaktelemente118 ,120 der Schmelzsicherung sind über Steckverbindungen mit einer Überwachungseinrichtung754 zur Zustandsüberwachung der Schmelzsicherung100 verbunden. - Der Stromverteiler
742 steht hier stellvertretend für Schaltboxen oder Sicherungsboxen, in welchen Schmelzsicherungen eingesetzt werden. Die Vorteile der hier dargestellten Lösung zeigen sich insbesondere im Hochvolt-Bereich größer 400 V. - Zum leichteren Verständnis werden in der folgenden Beschreibung die Bezugszeichen zu den
1 -7 als Referenz beibehalten. -
8 zeigt ein Verfahren zum Herstellen einer Schmelzsicherung100 zum Einsatz in einem Fahrzeug740 . Das Verfahren umfasst zumindest einen SchrittS1 des Ausbildens sowie einen SchrittS2 des Anordnens. Im SchrittS1 des Ausbildens wird ein erstes Kontaktelement102 , ein zweites Kontaktelement104 , ein die beiden Kontaktelemente102 ,104 miteinander elektrisch verbindenden Schmelzleiter106 sowie ein mit dem ersten Kontaktelement102 gekoppeltes erstes Diagnosekontaktelement118 , von dem ein erster Diagnosekontaktendabschnitt122 im wesentlichen quer zu dem ersten Kontaktelement102 angeordnet ist, ausgeformt. Im SchrittS2 des Anordnens wird ein elektrisch isolierendes Gehäuse108 derart angeordnet, dass ein erster Endabschnitt112 des ersten Kontaktelements102 auf einer ersten Gehäuseseite110 aus dem Gehäuse108 herausragt sowie ein zweiter Endabschnitt116 des zweiten Kontaktelements104 auf einer von der ersten Gehäuseseite110 verschiedenen zweiten Gehäuseseite114 aus dem Gehäuse108 herausragt. - In einem besonderen Ausführungsbeispiel des in
8 gezeigten Verfahrens wird im SchrittS1 des Ausbildens ein Sicherungsblech bereitgestellt und die beiden Kontaktelemente102 ,104 , der Schmelzleiter106 und das erste Diagnosekontaktelement118 und wenn vorhanden auch das zweite Diagnosekontaktelement120 mittels Stanzen aus dem Sicherungsblech ausgeformt. So werden die genannten Elemente als ein einstückiges Stanzbiegeteil hergestellt. -
9 zeigt ein Verfahren zur Montage einer Schmelzsicherung100 in einem Stromverteiler742 zum Einsatz in einem Fahrzeug700 . Das Verfahren umfasst vier SchritteS3 bisS6 . Im SchrittS3 des Bereitstellens wird zumindest eine Schmelzsicherung100 einer Variante einer in1 bis7 gezeigten Schmelzsicherung100 bereitgestellt. Im SchrittS4 des Anordnens wird die zumindest eine Schmelzsicherung100 an einer Stromschiene744 angeordnet, sodass eines der beiden Kontaktelemente102 ,104 mit der Stromschiene744 in Kontakt ist. Im SchrittS5 des Kontaktierens wird das erste Kontaktelement102 mit der Stromschiene744 elektrisch und mechanisch fest gekoppelt. In einem abschließenden SchrittS6 des Kontaktierens wird das erste Diagnosekontaktelement118 mittels einer Steckverbindung kontaktiert. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Schmelzsicherung100 ein zweites Diagnosekontaktelement120 auf, welches ebenfalls mittels einer Steckverbindung kontaktiert wird. Die Steckverbindung ermöglicht einer Überwachungseinrichtung754 eine Zustandsüberwachung der Sicherung über die für einen Spannungsabgriff eingerichteten Diagnosekontaktelemente118 ,120 . - Die hier an einem Ausführungsbeispiel beschriebene Schmelzsicherung
100 ist einfach in Stromverteiler und Sicherungsdosen integrierbar. Vorteilhafterweise ergibt sich eine sehr günstige Kostenstruktur gegenüber vollelektronischen Lösungen, da das Konzept auf heute schon im Einsatz befindlicher Technologie und Komponenten basiert. - Bezugszeichenliste
-
- 100
- Schmelzsicherung
- 102
- erstes Kontaktelement
- 104
- zweites Kontaktelement
- 106
- Schmelzleiter
- 108
- Gehäuse
- 110
- erste Gehäuseseite
- 112
- erster Endabschnitt
- 114
- zweite Gehäuseseite
- 116
- zweiter Endabschnitt
- 118
- erstes Diagnosekontaktelement
- 120
- zweites Diagnosekontakteelement
- 122
- erster Diagnoseendabschnitt, erster Diagnosekontaktendabschnitt
- 124
- zweiter Diagnoseendabschnitt, zweiter Diagnosekontaktendabschnitt
- 126
- erster Diagnosekontaktverbindungsabschnitt
- 128
- zweiter Diagnosekontaktverbindungsabschnitt
- 130
- Aussparung
- 740
- Fahrzeug
- 742
- Stromverteiler
- 744
- Stromschiene
- 746
- Versorgungspfad
- 748
- Leitung
- 750
- Energiespeicher, Batterie
- 752
- Last, Verbraucher
- 754
- Überwachungseinrichtung, Steuergerät
- S1 - S6
- Verfahrensschritte
Claims (5)
- Hochvolt-Schmelzsicherung (100) für einen Einsatz in einem Fahrzeug mit - einem elektrisch isolierenden Gehäuse (108), - einem ersten Kontaktelement (102), von dem ein erster Endabschnitt (112) auf einer ersten Gehäuseseite (110) aus dem Gehäuse (108) herausragt, - einem zweiten Kontaktelement (104), von dem ein zweiter Endabschnitt (116) auf einer von der ersten Gehäuseseite (110) abweichenden zweiten Gehäuseseite (114) aus dem Gehäuse (108) herausragt, - wobei das erste und zweite Kontaktelement (102, 104) durch einen in dem Gehäuse (108) aufgenommenen Schmelzleiter (106) miteinander elektrisch verbunden sind, - ein mit dem ersten Kontaktelement (102) gekoppeltes erstes Diagnosekontaktelement (118), von dem ein erster Diagnosekontaktendabschnitt (122) im Wesentlichen quer zum ersten Kontaktelement (102) angeordnet ist, - einem mit dem zweiten Kontaktelement (104) gekoppelten zweiten Diagnosekontaktelement (120), von dem ein zweiter Diagnosekontaktendabschnitt (124) im Wesentlichen quer zum zweiten Kontaktelement (104) angeordnet ist, - wobei die Kontaktelemente (102, 104) und der Schmelzleiter (106) und das erste Diagnosekontaktelement (118) und/oder das zweite Diagnosekontaktelement (120) einteilig aus Sicherungsblech bestehen, - wobei die beiden Kontaktelemente (102, 104) zumindest zweilagig gefaltet und das erste Diagnosekontaktelement (118) und/oder das zweite Diagnosekontaktelement (120) einlagig ausgeformt sind und als Stanzbiegeteil ausgeformt sind, - und der erste Diagnosekontaktendabschnitt (122) und/oder der zweite Diagnosekontaktendabschnitt (124) in einer Ebene quer zu einer von den Kontaktelementen (102, 104) aufgespannten Ebene angeordnet sind.
- Hochvolt-Schmelzsicherung (100) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kontaktelemente (102, 104) und/oder die beiden Diagnosekontaktelemente (118, 120) als Messerkontakte ausgebildet sind und/oder als Anschraublasche ausgebildet sind mit einer Aussparung (130) für eine Sch raubbefestig ung. - Stromverteiler (742) zum Einsatz in einem Fahrzeug mit zumindest einer Hochvolt-Schmelzsicherung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
- Verfahren zum Herstellen einer Hochvolt-Schmelzsicherung (100) zum Einsatz in einem Fahrzeug mit den folgenden Schritten: - Ausbilden von einem ersten Kontaktelement (102), einem zweiten Kontaktelement (104), sowie eines die beiden Kontaktelemente (102, 104) miteinander elektrisch verbindenden Schmelzleiters (106), sowie einem mit dem ersten Kontaktelement (102) gekoppelten erstem Diagnosekontaktelement (118), von dem ein erster Diagnosekontaktendabschnitt (122) im Wesentlichen quer zum ersten Kontaktelement (102) angeordnet ist und mit einem mit dem zweiten Kontaktelement (104) gekoppelten zweitem Diagnosekontaktelement (120), von dem ein zweiter Diagnosekontaktendabschnitt (124) im Wesentlichen quer zum zweiten Kontaktelement (104) angeordnet ist, wobei im Schritt des Ausbildens ein Sicherungsblech bereitgestellt wird und das erste Kontaktelement (102), das zweite Kontaktelement (104), der Schmelzleiter (106), das erste Diagnosekontaktelement (118) und/oder das zweite Diagnosekontaktelement (120) durch Stanzen aus dem Sicherungsblechausgeformt werden, - Falten der beiden Kontaktelemente (102, 104) zumindest zweilagig, - Biegen des ersten Diagnosekontaktendabschnitts (122) und/oder des zweiten Diagnosekontaktendabschnitts (124), sodass diese in einer Ebene quer zu einer von den Kontaktelementen (102, 104) aufgespannten Ebene angeordnet sind, und - Anordnen eines elektrisch isolierenden Gehäuses (108), sodass ein erster Endabschnitt (112) des ersten Kontaktelements (102) auf einer ersten Gehäuseseite (110) aus dem Gehäuse (108) herausragt, und ein zweiter Endabschnitt (116) des zweiten Kontaktelements (104) auf einer von der ersten Gehäuseseite (110) verschiedenen zweiten Gehäuseseite (114) aus dem Gehäuse (108) herausragt.
- Verfahren zur Montage einer Hochvolt-Schmelzsicherung (100) in einem Stromverteiler (742) zum Einsatz in einem Fahrzeug mit den folgenden Schritten: - Bereitstellen zumindest einer Hochvolt-Schmelzsicherung (100) nach einem der
Ansprüche 1 bis2 sowie einer Stromschiene (744), - Anordnen der Hochvolt-Schmelzsicherung (100) an der Stromschiene, sodass das erste Kontaktelement (102) in Kontakt zur Stromschiene (744) ist, - Kontaktieren des ersten Kontaktelements (102) mittels Schrauben, Durchsetzfügen, Stecken oder Bonden an der Stromschiene (744), und - Kontaktieren des ersten Diagnosekontaktelements (118) mittels einer Steckverbindu ng.
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