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Gebiet der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spülen von beim Zubereiten von Speisen verwendeter Utensilien, wobei die Utensilien in eine Spülkammer einer Spülmaschine eingeräumt werden, in der darauffolgend ein Spülvorgang durchgeführt wird.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Spülmaschine mit einer Spülkammer zur Aufnahme von darin zu spülenden Utensilien und mit einer programmgesteuerten Steuereinrichtung.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein auf einem Datenträger gespeichertes Rezept sowie ein aus Spülmaschine, Rezept und einem Zubereitungsgerät beinhaltendes System.
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Stand der Technik
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Küchengeräte zur Herstellung von Speisen nach einem Rezept, wobei das Rezept auf einem elektronischen Datenträger gespeichert ist und Zubereitungsdaten enthält, sind aus dem Stand der Technik bekannt, bspw. aus den
DE 10 2013 104 735 A1 oder
DE 10 2014 112 114 A1 .
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Aus dem Stand der Technik sind darüber hinaus Spülmaschinen vorbekannt, die eine Steuereinrichtung aufweisen, wobei die Steuereinrichtung einen programmgesteuerten Mikrokontroller umfassen können. Die Steuereinrichtung steuert nach einem oder mehreren vorgegebenen Programmen den Spülvorgang in der Spülkammer der Spülmaschine zum Spülen von Utensilien, bspw. Kochgefäße oder Gerätschaften des Zubereitungsgerätes, die bei der Zubereitung der Speisen verwendet werden.
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Eine übliche Vorgehensweise bei der Zubereitung von Speisen ist zunächst die Zubereitung der Speisen nach einem Rezept mit einem Zubereitungsgerät und das anschließende Spülen der bei der Zubereitung verwendeten Utensilien. Es ist von Vorteil, wenn sämtliche der bei der Speisezubereitung verwendeten Utensilien Platz in der Spülmaschine finden, damit das Spülen der Utensilien zeitnah nach der Zubereitung stattfinden kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Spülverfahren, die Spülmaschine und das System gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.
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Zunächst und im Wesentlichen wird von der Erfindung vorgeschlagen, dass das Rezept, welches elektronisch erfassbare Daten aufweist, neben den Zubereitungsdaten, das neben den Zutaten auch die Zubereitungsschritte sowie Kochparameter enthält, auch noch Utensiliendaten aufweist. Die Utensiliendaten beinhalten Angaben über die bei der Zubereitung der Speisen nach dem Rezept zu verwendenden Kochgerätschaften und insbesondere Bestandteile eines Zubereitungsgerätes. Bspw. kann das Zubereitungsgerät ein Kochmixer sein. Die Utensiliendaten enthalten dann Angaben über das Zubereitungsgefäß, dessen Deckel, das Rührwerk, eventuell verwendete Einsatz- oder Aufsatzbehälter. Die Utensiliendaten beinhalten insbesondere solche Daten, aus denen die Geometrie der Utensilien ermittelt werden kann. Mit Hilfe der Utensiliendaten ist es somit möglich, den erforderlichen Platz in der Spülkammer einer Spülmaschine zu ermitteln, der erforderlich ist, um die, bevorzugt alle bei der Zubereitung der Speisen zu verwendenden Utensilien in einem Spülgang zu spülen. Die Berechnung kann vor Beginn des eigentlichen Zubereitungsschrittes durchgeführt werden. Es ist insbesondere von Vorteil, wenn die Spülmaschine Sensoren aufweist, mit der der Befüllungsgrad der Spülmaschine und insbesondere der freie Platz in der Spülmaschine ermittelbar ist. Diese Ermittlung wird bevorzugt vor der Zubereitung der Speisen durchgeführt und unmittelbar anschließend an die Auswahl des Rezeptes. Der Benutzer kann dann von der Steuereinrichtung der Spülmaschine informiert werden, ob in der Spülmaschine ausreichend Platz vorhanden ist, um sämtliche bei der Zubereitung der Speisen verwendeten Utensilien dort einzuräumen. Als Weiterbildung dazu oder als eigenständige Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, dass die räumliche Anordnung der Utensilien innerhalb der Spülkammer ermittelt wird. Hierzu werden Sensoren verwendet, mit denen auch die Anordnung des bereits in der Spülmaschine eingeräumten Spülgutes ermittelbar ist. Es kann sich um ein bildgebendes Verfahren handeln. Bei den Sensoren kann es sich um optische Sensoren und insbesondere um Kameras handeln, mit denen ein 3D-Modell des Inhaltes der Spülkammer erstellt werden kann. Anhand der ermittelten Anordnung des Spülgutes innerhalb der Spülmaschine ist das Steuerprogramm in der Lage, eine Optimierung der Position des Spülgutes durchzuführen. In einer Optimierungsrechnung werden die Positionen ermittelt, an denen die bereits in der Spülkammer angeordneten Utensilien, bspw. Geschirrteile, Besteckteile etc., angeordnet werden müssen, um den bei optimaler Anordnung zur Verfügung stehenden freien Platz zu ermitteln. Die Optimierung kann auch vor dem Hintergrund durchgeführt werden, dass es innerhalb einer Spülkammer Bereiche gibt, in denen eine intensivere Reinigung des Spülgutes bzw. der Utensilien möglich ist, als in anderen Bereichen. Beispielsweise können Spüldüsen derart angeordnet sein, dass im zentralen Bereich eine intensivere Reinigung möglich ist Mit der erfindungsgemäßen Ermittlung der räumlichen Anordnung der Utensilien innerhalb der Spülkammer ist es somit möglich, den Benutzer dahingehend zu beeinflussen, dass die üblicherweise stark verschmutzten Utensilien in den Bereichen angeordnet werden, in denen eine intensivere Reinigung möglich ist Das erfindungsgemäße System besitzt bevorzugt folgende Systemkomponenten: Ein Zubereitungsgerät zum Zubereiten der Speisen, welches ein bei der Zubereitung verwendbares Zubereitungsgefäß aufweist. Das Gefäß kann mit einem Deckel verschlossen sein. Es kann Einsatzgefäße oder Aufsatzgefäße aufweisen. Es kann ein mechanisches Rührwerk vorgesehen sein. Eine weitere Systemkomponente ist ein Rezept, welches elektronisch erfassbar auf einem Datenträger gespeichert ist. Es handelt sich um einen Datensatz, der in einem Speicher des Zubereitungsgerätes abgespeichert sein kann. Der Speicher kann aber auch auf einem Rezeptspeicher abgelegt sein. Der Speicher kann über ein lokales Netzwerk, bspw. ein Heimnetzwerk, erreichbar sein. Es ist aber auch möglich, dass der Rezeptträger über das Internet erreichbar ist. Das Rezept ist ein Datensatz mit Rezepturdaten, wobei die Rezepturdaten Zubereitungsdaten beinhalten, die die Zugaben angeben, deren Mengen und die einzelnen Verfahrensschritte zum Zubereiten der Speise, wobei die Zubereitungsdaten vom Zubereitungsgerät gelesen werden können, insbesondere zur automatischen Zubereitung der Speise. Erfindungsgemäß besitzen die Rezepturdaten darüber hinaus Utensiliendaten, die insbesondere die Bestandteile des Zubereitungsgerätes angeben, das bei der Speisezubereitung nach Rezept verwendet wird. Die Utensiliendaten können darüber hinaus auch andere, nicht zum Zubereitungsgerät gehörende Gerätschaften angeben, die bei der Rezeptzubereitung zu verwenden sind. Die Utensiliendaten beinhalten insbesondere Angaben über die Geometrie und die räumliche Größe der Utensilien. Eine weitere Systemkomponente ist die Spülmaschine, die eine elektronische Steuereinrichtung aufweist, die nach einem Steuerprogramm betrieben werden kann. Die Steuereinrichtung der Spülmaschine ist in der Lage, die Utensiliendaten auszuwerten und zu berechnen, wieviel Platz das Spülen der zur Zubereitung des Rezeptes erforderlichen Utensilien benötigen. Erweist sich der freie zur Verfügung stehende Platz insbesondere nach einer Optimierung der Anordnung bereits in der Spülmaschine vorhandenen Spülgutes als nicht ausreichend groß, so informiert die Steuereinrichtung der Spülmaschine den Benutzer davon. Der Benutzer kann dann entscheiden, ob er zunächst einen Spülgang durchführt, um das in der Spülmaschine vorhandene Spülgut vollständig zu spülen und er mit der Zubereitung der Speise noch wartet, oder ob er in Kauf nimmt, zwei Spülgänge nach Beendigung der Zubereitung durchzuführen. Der Benutzer kann sich auch entscheiden, ob er ein anderes, eine geringere Anzahl von Utensilien erforderndes Rezept verwendet. Die Rezeptinformationen können im Zubereitungsgerät fest hinterlegt sein oder von einem Rezeptserver auf das Zubereitungsgerät übertragen werden. Die Utensiliendaten können 3D-Modelle umfassen, die vektorisiert die Geometrie der Utensilien darstellen. Die Ermittlung des freien Platzes innerhalb der Spülkammer erfolgt bevorzugt durch Aufnahme des aktuell belegten Platzes, bspw. durch eine Bildaufnahme mit einem Kamerasystem und Rekonstruktion des belegten Volumens. Durch eine Differenzbildung aus dem insgesamt zur Verfügung stehenden und bereits belegten Platz kann die Steuereinrichtung Rückschlüsse über das freie Volumen ziehen. Für jedes Utensil der Utensildaten wird geprüft, ob es noch Platz im verfügbaren Raum der Spülkammer findet. Auch hier kann ein Optimierungsverfahren verwendet werden, bei dem durch virtuelles Umräumen des in der Spülkammer eingeräumten Spülgutes der Platz ermittelt wird, an dem das Utensil, bspw. der Topf, am besten angeordnet wird. Die Zubereitung kann automatisch starten, wenn ausreichend Platz für alle Utensilien vorhanden ist. Der Benutzer kann über die Feststellung des ausreichenden Platzes informiert werden. Ergibt die Berechnung, dass auch nach einem eventuellen Optimieren der Anordnung der Utensilien in der Spülkammer kein ausreichender Platz zur Verfügung steht, wird der Benutzer gefragt, ob die Zubereitung trotzdem erfolgen soll. Ergibt die Optimierung, dass nach einem Umräumen ausreichender Platz für sämtliche Utensilien vorhanden ist, so unterbreitet die elektronische Steuereinrichtung dem Benutzer einen diesbezüglichen Vorschlag. Dies kann in grafischer Form erfolgen, bspw. über einen Bildschirm, auf dem schematisch oder realistisch die Geschirrkörbe der Spülmaschine abgebildet werden. Als Bildschirm kann der Bildschirm eines mobilen Endgerätes verwendet werden. Der Benutzer wird mittels des Displays über den Zustand des Zubereitungsgerätes und beim Spülen über den Zustand der Spülmaschine informiert. Innerhalb des Geschirrkorbes können auch Leuchten vorgesehen sein, die einzelne Plätze innerhalb des Geschirrkorbes anzeigen können. Mit diesen Leuchten kann dem Benutzer signalisiert werden, an welchen Stellen eine Utensilie zu platzieren ist.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer beigefügten Figur erläutert.
- Die 1 zeigt schematisch die Systemkomponenten eines erfindungsgemäßen Systems.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Eine Spülmaschine 1 besitzt ein Gehäuse und eine im Gehäuse angeordnete Spülkammer 6. In der Spülkammer 7 sind Geschirrkörbe 7 angeordnet zur Aufnahme des Spülgutes. In der Spülkammer 6 befinden sich darüber hinaus optische Sensoren 8, bei denen es sich um bildgebende Sensoren handelt, die eine 3D-Aufnahme von der Spülkammer 6 der Spülmaschine anfertigen können. Die Sensoren 8 sind mit einer Steuereinrichtung verbunden. Die Steuereinrichtung besitzt eine Bildauswerteeinrichtung, die insbesondere von einem Bildauswerteprogramm gebildet ist. Mit diesem Bildauswerteprogramm lässt sich der aktuelle Bestückungszustand der Spülkammer 6 mit darin angeordneten Utensilien 4 ermitteln. Es lassen sich die Bereiche der Spülkammer 6 bestimmen, wo freier Platz 5 zur Verfügung steht. Die Sensoren können aber auch im Bereich des Beladeportals oder an einer Tür oder Klappe angeordnet sein.
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Alternativ oder in Kombination dazu können gravimetrische Sensoren 9 vorgesehen sein, mit denen das jeweilige Gewicht eines Geschirrkorbes 7 bestimmbar ist, um anhand des gemessenen Gewichtes den Befüllungsgrad des Geschirrkorbes 7 und damit Angaben über den freien Platz 5 zu ermitteln.
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Über eine Datenübertragungseinrichtung 13, die drahtgebunden oder drahtlos arbeiten kann und die von einem Netzwerk, insbesondere Heimnetzwerk und/oder Internet gebildet ist, kommuniziert die elektronische Steuereinrichtung der Spülmaschine 1 mit einem Rezeptserver 14 oder mit einem Rezeptspeicher eines Zubereitungsgerätes 2.
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Das Zubereitungsgerät 2 besitzt bevorzugt mehrere Bestandteile, die insbesondere rezeptspezifisch bei der Zubereitung einer Speise nach einem Rezept verwendet werden müssen. Bei den Utensilien 3 kann es sich um Garbehälter, beheizbare Garbehälter, Rührwerke, Deckel, in den Behälter einsetzbare Einsatzbehälter, auf den Behälter aufsetzbare Aufsatzbehälter sowie weiteres Zubehör handeln. Eine elektronische Steuereinrichtung des Zubereitungsgerätes 2 ist in der Lage, nach den in einem Rezept 10 elektronisch lesbaren Zubereitungsdaten 11 automatisiert oder halbautomatisiert eine Speise zuzubereiten. Dabei werden die in Utensiliendaten 12 des Rezeptes 10 hinterlegten Utensilien 3 verwendet.
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Bevor der Zubereitungsprozess gestartet wird, wird das Rezept 10 in das Zubereitungsgerät 2 geladen. Das Zubereitungsgerät 2 übermittelt die Utensiliendaten 12 an die elektronische Steuerung der Spülmaschine 1, die mittels der Sensoren 8, 9 den Bestückungsgrad der Spülkammer 6 mit Spülgut ermittelt. Es werden insbesondere die Positionen und die Geometrien der darin bereits enthaltenen Utensilien 4 ermittelt, um dann den freien Platz 5 zu ermitteln. Ggf. wird eine Optimierung vorgenommen, bei der die elektronische Steuereinrichtung virtuell insbesondere in einem gerechneten 3D-Modell die sich in der Spülkammer 6 befindlichen Utensilien 4 umsortiert, bis der freie Platz 5 einen Maximalwert erhalten hat oder bis sämtliche bei der Zubereitung verwendeten Utensilien 3 Aufnahme in der Spülkammer 6 finden.
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Das Ergebnis der Ermittlung des freien Platzes 5 oder das Ergebnis einer Umsortierung wird dem Benutzer über eine Sichtanzeige mitgeteilt. Bei der Sichtanzeige kann es sich um ein Display, bspw. das Display eines mobilen Endgerätes, handeln. Ist ausreichend Platz nur nach einem Umsortieren des bereits in der Spülkammer vorhandenen Spülgutes vorhanden, so unterbreitet die elektronische Steuereinrichtung dem Benutzer einen Vorschlag, wie er durch Umsortieren den freien Platz 5 innerhalb der Spülkammer maximieren kann.
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Ist nicht ausreichend Platz für alle Utensilien vorhanden, wird der Benutzer vor Beginn der Zubereitung informiert, um eine Entscheidung zu treffen, ob er trotzdem zubereiten will oder ob er ggf. ein anderes Rezept wählt.
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Die Information über den Betriebszustand der Spülmaschine und ob ausreichend Platz für alle Utensilien zur Verfügung steht, kann auch über ein Display des Zubereitungsgerätes 2 erfolgen.
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Das Zubereitungsgerät 2 kann auch eine Dateneingabeeinrichtung aufweisen, bspw. ein Display mit Touch-Funktion, über die die Spülmaschine zur Reinigung gestartet werden kann. Dies kann zeitlich mit dem Zubereitungsprozess koordiniert werden, so dass der Spülvorgang abgeschlossen ist, wenn die Zubereitung beendet ist, so dass nach Beendigung der Zubereitung die Utensilien in die Spülmaschine eingeräumt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spülmaschine
- 2
- Zubereitungsgerät
- 3
- Utensil
- 4
- Utensil
- 5
- freier Platz
- 6
- Spülkammer
- 7
- Geschirrkorb
- 8
- Sensor, optisch
- 9
- Sensor,
- 10
- Rezept
- 11
- Zubereitungsdaten
- 12
- Utensiliendaten
- 13
- Datenübertragungseinrichtung
- 14
- Rezeptserver
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013104735 A1 [0004]
- DE 102014112114 A1 [0004]