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Die Erfindung betrifft eine Kupplungsdeckelanordnung für eine Reibungskupplung, mit dessen Hilfe eine Reibungskupplung betätigt werden kann.
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Aus
DE 10 2013 201 697 A1 ist eine Doppelkupplung mit einer Kupplungsdeckelanordnung für eine Reibungskupplung bekannt, bei der ein als Tellerfeder ausgestaltetes Betätigungselement zur axialen Verlagerung einer Anpressplatte der Reibungskupplung an mit einem getriebeseitigen Kupplungsdeckel verbundenen Zentrierbolzen zentriert ist. Mit dem Zentrierbolzen ist eine Transportsicherung als separates Bauteil verbunden. Die Transportsicherung ist als Feder ausgestaltet, welche das Betätigungselement durchdringt und an der vom Kupplungsdeckel weg weisenden Seite mit dem Betätigungselement verhakt wird. Durch das Vorspannen der Anpressplatte mit Hilfe einer Rückstellfeder und/oder einer Nachstellfeder einer Nachstelleinrichtung wird die mit dem Betätigungselement verhakte Transportsicherung in Position gehalten, so dass ein Nachstellereignis durch die Nachstelleinrichtung vor der Montage vermieden werden kann. Nach der Montage, wenn eine Kupplungsscheibe zwischen einer Gegenplatte der Reibungskupplung und der Anpressplatte positioniert ist und eine zu starke Nachstellung der Anpressplatte durch die Kupplungsscheibe selber verhindert werden kann, kann die Transportsicherung gelöst werden. Hierzu wird die Reibungskupplung in die geschlossene Stellung gebracht, in welcher das Betätigungselement näher an dem Kupplungsdeckel positioniert ist und die Transportsicherung automatisch von dem Betätigungselement abhebt. Die Transportsicherung kann sich aufgrund ihrer eigenen Vorspannung in eine Stellung bewegen, in welcher die Transportsicherung den regulären Betrieb der Reibungskupplung nicht mehr blockieren kann.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis nach einer kostengünstigen Reibungskupplung.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die eine kostengünstige Reibungskupplung ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Kupplungsdeckelanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Es ist eine Kupplungsdeckelanordnung für eine Reibungskupplung zum Kuppeln einer Antriebswelle eine Kraftfahrzeugmotors mit mindestens einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes vorgesehen mit einem Kupplungsdeckel zum zumindest teilweisen Abdecken der Reibungskupplung und einem als Tellerfeder ausgestalteten Betätigungselement zum axialen Verlagern einer Anpressplatte der Reibungskupplung relativ zu einer Gegenplatte der Reibungskupplung, wobei der Kupplungsdeckel einen an dem Betätigungselement angreifbaren in Umfangsrichtung verlaufenden Schwenkpunkt zum Verschwenken des Betätigungselements und eine Mittelöffnung zum Betätigung des Betätigungselements durch den Kupplungsdeckel hindurch aufweist, wobei ein Innenrandbereich der Mittelöffnung zum Betätigungselement hin abgekröpft ausgeführt ist, wobei ein axialer Abstand zwischen dem Schwenkpunkt und einer zum Betätigungselement weisende Anschlagfläche des Innenrandbereichs und ein radialer axialer Abstand zwischen dem Schwenkpunkt und einer zum Betätigungselement weisende Anschlagfläche des Innenrandbereichs gewählt ist ein Aufstellen des als Tellerfeder ausgestalteten Betätigungselements zu blockieren.
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Das Betätigungselement kann, insbesondere mit Vorspannung, beispielsweise in einer maximal geöffneten Stellung an dem von dem übrigen Kupplungsdeckel axial abstehenden Innenrandbereich anliegen, so dass ein vollständiges Lösen des Betätigungselements von der Kupplungsdeckelanordnung während des Transports von dem als Transportsicherung wirkenden abgekröpften Innenrandbereich blockiert werden kann. Hierzu ist die Relativlage der zum Betätigungselement weisende Anschlagfläche des Innenrandbereichs relativ zu dem Schwenkpunkt des Betätigungselements so positioniert, dass ein vollständiges Aufstellen des als Tellerfeder ausgestalteten Betätigungselements vermieden ist und in dem Betätigungselement eine Vorspannung verbleiben kann. Durch eine hinreichend hohe Vorspannung des an dem Innenrandbereich anliegenden Betätigungselements können Klappergeräusche und/oder eine Beschädigung bei plötzlichen Stößen während des Transports vermieden werden. Ein Abheben des Betätigungselements während des Transports von dem Kupplungsdeckel kann dadurch vermieden werden. Eine Federung während des Transports kann durch das Betätigungselement selber erreicht werden, ohne dass hierzu ein separates Federelement einer zusätzlichen Transportsicherung erforderlich ist. Stattdessen kann mit dem abgekröpften Innenrandbereich die Transportsicherung einstückig in den Kupplungsdeckel integriert sein. Die Bauteleanzahl ist dadurch gering gehalten, wodurch die Herstellungskosten und/oder die Montagekosten reduziert werden können. Durch den als Transportsicherung einstückig mit dem Kupplungsdeckel ausgestalteten abgekröpften Innenrandbereich kann die Bauteileanzahl reduziert werden, so dass eine kostengünstige Reibungskupplung ermöglicht ist.
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Die Kupplungsdeckelanordnung kann als eine separate Baueinheit verbaut werden. Gegebenenfalls kann die Kupplungsdeckelanordnung in einer Reibungskupplung vormontiert sein. Durch den als Transportsicherung wirkenden abgekröpften Innenrandbereich kann verhindert werden, dass beim Transport der Kupplungsdeckelanordnung eine Verschleißnachstelleinrichtung der Reibungskupplung ausgelöst wird, wodurch eine Montage einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegenplatte und einer von der Verschleißnachstelleinrichtung axial nachgestellten Anpressplatte vereitelt werden könnte.
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Insbesondere ist eine relativ zum Kupplungsdeckel von dem Betätigungselement axial verlagerbare Anpressplatte zum Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Anpressplatte und einer mit dem Kupplungsdeckel fest verbundenen Gegenplatte vorgesehen, wobei eine an dem Kupplungsdeckel und an der Anpressplatte angreifende, insbesondere als Blattfeder ausgestaltete, Rückstellfeder zur Verlagerung der Anpressplatte auf den Kupplungsdeckel zu vorgesehen ist. Die Rückstellfeder kann über die Anpressplatte das Betätigungselement gegen den Innenrandbereich des Kupplungsdeckels pressen und dadurch festhalten. Das Betätigungselement kann um den Schwenkpunkt des Kupplungsdeckels gegen den Innenrandbereich des Kupplungsdeckels verschwenkt werden und von der Federkraft der Rückstellfeder mit einer Kraft gegen den Innenrandbereich gedrückt werden.
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Vorzugsweise ist im maximal geöffneten Zustand der Reibungskupplung das Betätigungselement mit Vorspannung von der Rückstellfeder zwischen der Anpressplatte und dem Kupplungsdeckel verspannt. Dadurch kann bei einem Stoß nicht nur die Rückstellfeder, sondern auch das Betätigungselement den Stoß elastisch dämpfen und eine Beschädigung der Reibungskupplung verhindern.
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Besonders bevorzugt ist der Innenrandbereich als in Umfangsrichtung umlaufend geschlossener Kragen ausgebildet. Der Innenrandbereich kann dadurch leicht durch Prägen und/oder Tiefziehen aus einem ausgestanzten Rohling für den Kupplungsdeckel hergestellt werden. Dies kann insbesondere zeitgleich mit der dreidimensionalen Ausformung des Kupplungsdeckels durch ein spanloses Umformverfahren erfolgen. Die Herstellungskosten sind dadurch gering gehalten.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
- 1: eine schematische Schnittansicht einer Doppelkupplung,
- 2: eine schematische perspektivische Ansicht eines Kupplungsdeckels der Doppelkupplung aus 1 und
- 3: eine schematische Schnittansicht des Kupplungsdeckels aus 2.
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Die in 1 dargestellt Doppelkupplung 10 weist eine erste Reibungskupplung 12 und eine weitere zweite Reibungskupplung 14 auf. Die erste Reibungskupplung 12 weist eine erste Anpressplatte 16 auf, die axial relativ zu einer ersten Gegenplatte 18 verlagert werden kann, um eine mit einer ersten Getriebeeingangswelle drehfest verbundene erste Kupplungsscheibe 20 zwischen der ersten Anpressplatte 16 und der ersten Gegenplatte 18 reibschlüssig zu verpressen. Mit der ersten Anpressplatte 16 und einem Mitnehmerring 22 oder einer Zentralplatte 32 ist eine als Blattfeder ausgestaltete erste Rückstellfeder 24 verbunden, mit deren Hilfe die erste Anpressplatte 16 automatisch eine definierte Ausgangsposition verlagert werden kann. Die zweite Reibungskupplung 14 weist eine zweite Anpressplatte 26 auf, die axial relativ zu einer zweiten Gegenplatte 28 verlagert werden kann, um eine mit einer zweiten Getriebeeingangswelle drehfest verbundene zweite Kupplungsscheibe 30 zwischen der zweiten Anpressplatte 26 und der zweiten Gegenplatte 28 reibschlüssig zu verpressen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erste Gegenplatte 18 und die zweite Gegenplatte 28 von den unterschiedlichen Axialseiten der gemeinsamen Zentralplatte 32 ausgebildet. Mit der zweiten Anpressplatte 26 und der Zentralplatte 32 und/oder einem Kupplungsdeckel 34 ist eine als Blattfeder ausgestaltete zweite Rückstellfeder 36 verbunden, mit deren Hilfe die zweite Anpressplatte 26 automatisch eine definierte Ausgangsposition verlagert werden kann.
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Um die erste Anpressplatte 16 axial verlagern zu können, greift ein in der Art einer Tellerfeder ausgestaltetes erstes Betätigungselement 38 an einem mit der erste Anpressplatte 16 fest verbundenen Zuganker 40 an. Das erste Betätigungselement 38 ist hierzu an einer einen in Umfangsrichtung ringförmigen ersten Schwenkpunkt 41 definierenden ersten Ausprägung 42 des Kupplungsdeckels 34 schwenkbar gelagert. Wenn an nach radial innen abstehenden ersten Federzungen 44 des ersten Betätigungselements 38 eine von einem Betätigungssystem bereitgestellte Betätigungskraft angreift, kann das erste Betätigungselement 38 seine Konizität ändern und dadurch an dem ersten Schwenkpunkt 41 der ersten Ausprägung 42 verschwenkt werden, um beispielsweise zum Schließen der ersten Reibungskupplung 12 den Zuganker 40 und die mit dem Zuganker 40 verbundenen erste Anpressplatte 16 auf die erste Gegenplatte 18 der Zentralplatte 32 zu, zu verlagern und dabei die erste Kupplungsscheibe 20 reibschlüssig zu verpressen. Um die zweite Anpressplatte 26 axial verlagern zu können, greift ein in der Art einer Tellerfeder ausgestaltetes zweites Betätigungselement 46 an der zweiten Anpressplatte 26 an. Das zweite Betätigungselement 46 ist hierzu an einer einen in Umfangsrichtung ringförmigen zweiten Schwenkpunkt 47 definierenden zweiten Ausprägung 48 des Kupplungsdeckels 34 schwenkbar gelagert, die in der entgegengesetzten Richtung zur ersten Ausprägung 42 von dem Kupplungsdeckel 34 absteht. Wenn an nach radial innen abstehenden zweiten Federzungen 50 des zweiten Betätigungselements 46 eine von einem Betätigungssystem bereitgestellte Betätigungskraft angreift, kann das zweite Betätigungselement 46 seine Konizität ändern und dadurch an dem zweiten Schwenkpunkt 47 der zweiten Ausprägung 48 verschwenkt werden, um beispielsweise zum Schließen der zweiten Reibungskupplung 14 die zweite Anpressplatte 26 auf die zweite Gegenplatte 28 der Zentralplatte 32 zu, zu verlagern und dabei die zweite Kupplungsscheibe 30 reibschlüssig zu verpressen.
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Der Kupplungsdeckel 34 und das erste Betätigungselement 38 einerseits und der Kupplungsdeckel 34 und das zweite Betätigungselement 46 andererseits können jeweils eine Kupplungsdeckelanordnung 58 für die erste Reibungskupplung 12 beziehungsweise für die zweite Reibungskupplung 14 der Doppelkupplung 10 ausbilden, wobei für beide Reibungskupplungen 12, 14 ein einziger Kupplungsdeckel 34 ausreichend ist. Der Kupplungsdeckel 34 weist eine Mittelöffnung 52 auf, die im dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen zum zweiten Betätigungselement 46 hin abgekröpften in Umfangsrichtung geschlossen umlaufenden Innenrandbereich 54 begrenzt ist, wie in 2 und 3 dargestellt. Der Innenrandbereich 54 bildet dadurch einen zum zweiten Betätigungselement 46 hin weisenden Axialanschlag mit einer Anschlagfläche 56 aus, an dem das zweite Betätigungselement 46 in der maximal weit geöffneten Stellung der zweiten Reibungskupplung 14 während eines Transports vor dem Einbau in einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs anliegen kann. Die zweite Rückstellfeder 36 kann hierbei die zweite Anpressplatte 26 auf den Kupplungsdeckel 34 zu drücken und dadurch das zweite Betätigungselement 46 gegen die Anschlagfläche 56 des Innenrandbereichs 54 drücken. Der radiale Abstand der Anschlagfläche 56 zum zweiten Schwenkpunkt 47 und der axiale Abstand der Anschlagfläche 56 zum zweiten Schwenkpunkt 47 sind hierbei derart gewählt, dass die zweite Rückstellfeder 36 mit einer verbliebenen Federkraft angreift und ein vollständiges Aufstellen des zweiten Betätigungselements 46 blockiert ist, so dass das zweite Betätigungselements 46 mit einer Vorspannung zwischen der zweiten Anpressplatte 26 und der Anschlagfläche 56 des Axialanschlag des angekröpften Innenrandbereichs 54 des Kupplungsdeckels 34 verklemmt ist und bei einem Stoß während des Transports nicht von der Anschlagfläche 56 abhebt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Doppelkupplung
- 12
- erste Reibungskupplung
- 14
- zweite Reibungskupplung
- 16
- erste Anpressplatte
- 18
- erste Gegenplatte
- 20
- erste Kupplungsscheibe
- 22
- Mitnehmerring
- 24
- erste Rückstellfeder
- 26
- zweite Anpressplatte
- 28
- zweite Gegenplatte
- 30
- zweite Kupplungsscheibe
- 32
- Zentralplatte
- 34
- Kupplungsdeckel
- 36
- zweite Rückstellfeder
- 38
- erstes Betätigungselement
- 40
- Zuganker
- 41
- erster Schwenkpunkt
- 42
- erste Ausprägung
- 44
- erste Federzunge
- 46
- zweites Betätigungselement
- 47
- zweiter Schwenkpunkt
- 48
- zweite Ausprägung
- 50
- zweite Federzungen
- 52
- Mittelöffnung
- 54
- Innenrandbereich
- 56
- Anschlagfläche
- 58
- Kupplungsdeckelanordnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013201697 A1 [0002]